[Behinderten/Altenheime] Ein Blick in den Abgrund

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 01:20:32 Di. 30.Dezember 2003

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ManOfConstantSorrow

Insbesondere in Altenheimen sind die Zustände himmelschreiend. So sehr, daß selbst bei staatlichen Überprüfungen an kaum einem Heim in Schleswig-Holstein ein gutes Haar gelassen wird. Und bis sowas in die Medien schwappt, muß es schon arg sein.

Ich wundere mich nur, warum so wenig durch das Personal an die Öffentlichkeit dringt. Wer noch nicht völlig abgestumpft ist leidet doch mit. Maul halten aus Angst den Job zu verlieren? Bei Chefduzen kann man völlig anonym posten, doch das Forum blieb das ganze Jahr leer...

Ich habe vor 20 Jahren in der der Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte Ottendorf meinen Zivildienst gemacht. Die Zivis versuchten da was gegen die Zustände und die Heimleitung zu unternehmen. Die Behinderten waren völlig eingeschüchtert, wie kleine Kinder. Eine Generation Zivis vor mir hat bewirkt, daß die Zustände überprüft wurden. Doch die Eltern der Behinderten und das festangestellte Personal deckten die Heimleitung. Das muß man sich mal vorstellen!

Wir sammelten Fakten. Eine Generation Zivis nach uns war dann soweit. Sie hatten dann wirklich einiges zusammen und gute Kontakte zu Medien, nebst KN und NDR stand selbst ein Spiegel-Journalist in den Startlöchern.

Und der Fall kam tatsächlich ins Rollen. Es war ein riesiger Filz. Der Arzt, ein korrupter fieser Schlachter versorgte den Chef mit Schmerzmitteln, seine Tochter arbeite auch da, die verwaltung und einige Betreuer waren verschwippschwägert, machten sich bei Todesfällen über das Erbe her und verkauften Antiquitäten in die eigene Tasche, der Chef kassierte Fahrerhonorare für den Fahrdienst und ließ Zivis fahren. Wirklich filmreif, das Szenario!

Es ging vor Gericht und machte Bundesweit Schlagzeilen! Es wurde nachgewiesen, daß Hunderttausende veruntreut wurden. Der Chef wurde verknackt, die gesamte Verwaltung wurde aufgelöst und durch eine neue ersetzt. All das ist (auch zugunsten der Behinderten) nur deshalb passiert, weil die Zivis nicht wie allen andern die Schnauze gehalten haben.

Vor ein paar Jahren hat mir eine Bekannte erzählt, daß sie ihren Verwaltungsjob beim DPWV (übrigens der Trägerverein u.a. des oben genannten Behindertenheims) gekündigt hat, weil sie es nicht ausgehalten hat bei Mauscheleien und Korruption länger zuzusehen.

Bei den anderen Trägern wie dem DRK sieht es kein Stück besser aus.

Und bei den anstehenden Kürzungen im gesamten sozialen Bereich ist noch weit schlimmeres für die Zukunft zu erwarten. Und viele Alte und Behinderte sind nicht allein in der Lage sich zu wehren. Ich hoffe wirklich, daß das Personal nicht länger durch Schweigen diese finsteren Zustände deckt und damit möglich macht!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Ich habe gerade gehört, in der Werkstatt am Drachensee werden die Arbeitsbedingungen für sozialarbeiterische und Plegetätigkeit radikal verändert. Das gesamte Arbeitsverhältnis wird vertraglich auf den Kopf gestellt. Die Behinderten stellen ihr Hilfspersonal selbst ein und müssen dies aus einem zur Verfügung gestellten Budget selbst bezahlen. Je niedriger ausgebildet und somit auch niedriger eingestuft ein Helfer ist, desto billiger ist er. Das gesparte Geld darf der Behinderte behalten. Falls dieses System sich als funktionierend herausstellen sollte, wird der nächste Schritt sein, daß den Behinderten ihr Budget gekürzt wird.

Wer weiß mehr?
Alles nur ein Gerücht? (Wahrscheinlich nicht!)
Funktioniert das auch, also spielen Behinderte und unter Druck geratenes Personal da mit?

ManOfConstantSorrow

Betrugsverdacht - Behinderteneinrichtung in Heide durchsucht

Lübeck/Heide (dpa/lno) - Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat die Geschäftsräume einer Behinderteneinrichtung in Heide durchsucht. Hintergrund seien Ermittlungen wegen Betrugs und Untreue, sagte der Leiter der Abteilung Wirtschaftsstrafsachen, Werner Spohr, am Donnerstag. Danach sollen vier Mitarbeiter der Einrichtung in den Jahren 1999 bis 2003 zu Unrecht Pflegesätze abgerechnet und so Sozialämter betrogen haben. Außerdem sollen sie sich private Vorteile verschafft haben.

dpa/regioline vom 29.04.2004
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

 
VERHUNGERN IM HEIM

Jeder fünfte Pflegebedürftige akut unterernährtMediziner schlagen Alarm: In deutschen Altenheimen herrschen zum Teil katastrophale Zustände. Leidtragende sind vor allem alte pflegebedürftige Menschen: Bis zu 40 Prozent erhalten zu wenig Nahrung - die Hälfte davon droht sogar zu verhungern.

Mitten in Deutschland verhungern pflegebedürftige Menschen, weil ihnen Ärzte und Pflegepersonal aus Unwissen oder Sparzwängen zu wenig Nahrung verschreiben. Das behauptet das ARD-Magazin "Report aus Mainz". Einige Mediziner ließen ihre schwerkranken Patienten auch verhungern, um Sterbehilfe zu leisten.

Inzwischen hat der Deutsche Hausärzteverband die Anschuldigungen als "Unsinn und unverschämte Unterstellung" zurückgewiesen. Auch der Bundesverband Deutscher Pflegeberufe widersprach den Aussagen. Dagegen bestätigten Experten gegenüber SPIEGEL ONLINE, dass es in deutschen Pflegeheimen ein oft heilloses Durcheinander bei der künstlichen Ernährung Schwerkranker gebe.

"Report aus Mainz" hatte von dem Fall Roger Henrichs berichtet, der nach einem halbseitigen Schlaganfall über eine Magensonde künstlich ernährt wurde. Über einen Schnitt in der Bauchdecke wird dabei speziell zubereitete Kost direkt in den Magen gepumpt. Offensichtlich aber bekam Henrich zu wenig und verhungerte bei vollem Bewusstsein - quälend lange vier Jahre. Übrig blieb eine Notiz Henrichs: "Das Essen ist viel zu wenig. Ich will hier raus."

Das Magazin beruft sich außerdem auf Untersuchungen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherungen (MDK) in Hessen und Sachsen-Anhalt. Nach Angaben von Hubert Bucher vom MDK Sachsen-Anhalt erhielten die Patienten teilweise nur zwei Drittel der nötigen Nahrungsmenge. Das bedeute auf lange Sicht, "dass die Leute verhungern". Betroffen seien vor allem Schlaganfallopfer, Demenzkranke oder Krebspatienten, die über Magensonden ernährt werden müssen.

Nach Meinung des leitenden hessischen MDK-Arztes Günther Deitrich wüssten viele der behandelnden Ärzte schlichtweg nicht, wie viel Kalorien ihr Patient benötige. Heinz-Harald Abholz von der Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin äußerte dagegen den Verdacht, durch die Unterernährung der oft schwer Kranken solle Sterbehilfe geleistet werden.

Der Deutsche Hausärzteverband wies die Anschuldigungen als "Unsinn und unverschämte Unterstellung" zurück. Vorstandsmitglied Heinz Jarmatz sagte gegenüber SPIEGEL ONLINE, durch Herstellerhinweise und Kalorienangaben auf den Nahrungsprodukten könne ausgeschlossen werden, dass sich der behandelnde Arzt bei der Verordnung der nötigen Kalorienmenge irre. Aus Sparzwängen einem Patienten weniger Sonden-Kost zu verschreiben, sei "unethisch" und werde von seinem Verband abgelehnt.


 
Report Mainz/ ARD
Verhungernder Henrich: "Das Essen ist viel zu wenig"
Nach Angaben des Sozialministeriums Sachsen-Anhalt sind die von Hubert Bucher beschriebenen Zustände längst abgestellt. Auf die Untersuchung aus dem Jahr 2002, auf die Bucher sich beziehe, habe man seitdem mit über 1000 Kontrollen offensiv reagiert.

Doch laut Jürgen Brüggemann vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) sind die aus Sachsen-Anhalt berichteten Fälle von Unterernährung keine einmaligen Vorkommnisse: "Die Probleme sind auch heute noch ganz aktuell."

In Hessen und Rheinland-Pfalz hätten Untersuchungen ähnliche Ergebnisse zu Tage gefördert, sagte ein Vertreter der MDK Hessen gegenüber SPIEGEL ONLINE. So würden rund 40 Prozent der Heimbewohner in den überprüften hessischen Pflegeeinrichtungen zu wenig Kost erhalten, 18 Prozent seien sogar "bedrohlich untergewichtig".

Eine Untersuchung in Rheinland-Pfalz kommt auf die erschreckende Hungerquote von 40 Prozent. Die ärztliche Leiterin des MDK Rheinland-Pfalz, Ursula Weibler-Villabos, sagte SPIEGEL ONLINE, aus anderen Bundesländern gebe es ähnliche Erkenntnisse. Da man das Problem in Rheinland-Pfalz mittlerweile erkannt habe, stehe man im bundesweiten Vergleich sogar vermutlich noch etwas besser da.

Die Berichte aus den Bundesländern zeigen allesamt ein unglaubliches Wirrwarr in deutschen Alten- und Pflegeheimen bei der Zwangsernährung: Immer wieder bemängeln die Kontrolleure fehlende pflegerische Versorgung und fachliche Inkompetenz. Oft wüssten die Verantwortlichen noch nicht einmal, wer die künstliche Ernährung überhaupt angeordnet hat. Bei jedem zweiten bis dritten der Zwangsernährten versäumten es Mediziner und Pflegepersonal, das Gewicht ihres Patienten bei der Einlieferung festzustellen - und könnten folglich auch nicht erkennen, wenn dieser immer mehr Gewicht verliere.

Nach Aussage Franz Wagners, Geschäftsführer des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, ist es dagegen für das betreuende Personal oft schwierig, den korrekten Kalorienbedarf eines bettlägerigen und alten Menschen zu ermitteln. "Ich schließe aber energisch aus, dass die Unterernährung absichtlich herbeigeführt wird, sei es aus Sparzwängen oder um Sterbehilfe zu leisten", so Wagner.

Auch bei der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik sind die Missstände in deutschen Pflege-Einrichtungen bekannt. Die Politik müsse endlich die bestehenden Vorschriften bedeutend verbessern, fordern nun die Ernährungsexperten. Eine Sprecherin des Gesundheitsministerium teilte inzwischen mit, eine entsprechende Arzneimittel-Richtlinie, in der auch die Versorgung älterer Menschen in Heimen geregelt wird, werde zurzeit überarbeitet. Letztlich seien aber die Bundesländer dafür zuständig, wie es in den Heimen aussehe.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

zsbm

Hallo Kuddel,

Deine Anfrage ist zwar "etwas" länger her - möglicherweise hilft der Hinweis trotzdem.

Bei den www.kobinet-nachrichten.org wird recht aktuell über das Budget für behindert Menschen berichtet. Dort gibt es auch weitere hilfreiche Links in Sachen Behinderung.

Gruss
Detlev 8)
Das Leben hat seinen eigenen Plan

Kuddel

Hi Detlef,

danke für den interessanten Link.

Vielleicht habe ich da etwas übersehen, aber ich habe nix gefunden, wie es das Drachensee-Personal sieht, ob man die Veränderungen achselzuckend hinnimmt, ob man nun nur versucht etwas bessere Konditionen auszuhandeln, ob man sich überlegt etwas gemeinsam zu unternehmen....

Gruß
Kuddel

Berliner

Ups, Leutz,

macht's mir keene Angst, bin doch angehender Altenpfleger bzw. Pflegehelfer!  :lol:

Aber eines hab ich mir ganz sicher geschworen:
sollte ich mal in einem Altenheim bzw. in einer Einrichtung arbeiten, wo es nicht mit rechten Dingen zugeht, werde ich das sofort öffentlich machen und melden - und wenn es mich meinen Job kosten würde!  :wink:

Denn wenn man sich manchmal in den Medien die Bilder ansieht, die da teilweise aufgedeckt werden (Horror-Szenarien etc.), da könnte man doch glatt Sturm und Amok rennen!  :x

Gruß
vom Berliner
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

charity

dann wünsch ich dir mal, daß du deinen Optimismus behältst....


 :wink:

Berliner

@ charity:

Ohja, den werd ich sicher behalten!
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

BombcatZoidberg

Guten Abend!

In Freiburg (und ich denke nicht nur da) hängen seit dieser Woche  "informative" Plakate "unserer Bundesregierung" die uns darüber informieren warum die Agenda 2010 eine super Sache ist!
Zitat: "...um die Zukunft zu sichern, Generation für Generation"
darunter zusehen ein lachendes Kind auf dem Schoss eines alten Mannes!!

Ich persönlich werde mit einer Sprühdose und einer Hammer auf Tour gehen und mit Kollegen diese unverschämten Verhöhnungen von den Wänden fegen!

Auf den Plakaten sollte stehen:  Um den Schwachen mehr Geld zu zocken, denn sie merken es ja eh nicht!

ManOfConstantSorrow

McKinsey im Anmarsch beim Forum für Senioren

,,Wer gedacht hat, dass nach dem Abbau von ca. 3000 Stellen seit dem Jahre 2000 und Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld, jetzt endlich der Stellen- und Lohnabbau aufhört, wird eines besseren belehrt. McKinsey wird dafür bezahlt, dass noch mehr Stellen reduziert und die restlichen KollegInnen noch mehr für weniger Geld arbeiten müssen. BR-Zeitung ,,Atlantis" schreibt September 05: ,,Firmenkonzept (von McKinsey) war, konsequenteste Methoden für aggressiven Kapitalismus einzusetzen: Mehr Gewinn mit weniger Personal. Das will der Unternehmer zwar auch, aber als Empfehlung unabhängiger Berater lässt es sich leichter durchsetzen...
"

Flyer des Solidaritätskreis ,,Menschenwürdige Pflege" vom 16.09.2005
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

20.12.05  
Nach Bremen, Hessen, Baden-Württemberg und Oberbayern streicht auch die CDU/FDP-Landesregierung in NRW den Heimbewohnern das Weihnachtsgeld. Bislang hatten Heimbewohner, die statt der Sozialhilfe lediglich ein monatliches "Taschengeld" von 90 Euro erhalten, eine einmalige "Weihnachtshilfe" zwischen 30 bis 35 Euro erhalten. Der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wilhelm Schmidt, bezeichnet das Vorgehen als herzlos und zutiefst unmenschlich: "Die neue Geizphilosophie werden wir gegenüber den älteren und behinderten Menschen nicht einfach hinnehmen."

(sagt die AWO mit ihrer eigenen Geizphilosophie gegenüber den älteren und behinderten Menschen...)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Medial

kann nur lachen , wo ist gott wo ist er .wir beten für wenn??? für das geld???? altenheime lol kannst du bewitschaften in dem du alg 2 hast oder 1,- € jobber. gott sieht zu oder er versteht das ganze nicht , das ist wirtschaft, profit.an gott glauben , wo den ich bestimmst nicht , wenns selbst ein kirchliches altenheim nur den profit sieht und seine arbeitskäfte mit alg 2 und 1,-€ jobber auffüllt und das im großen stil.gott sieht zu fährt mit der kuschte weiter und lacht, aber die zahlen stimmen.wie kann man da noch an gott glaube , ein glauben haben, ihn finden?????

verarscht uns gott oder wir selber????????

medial
ich sehe das was du nicht siehst  , aber erwische euch dann alle

Medial

hi berliner,

welch ein glück , das perfekte altenheim . keine lügen alles in butter.schön wenn man es selber glaubt das ist wichtig.
ich sehe das was du nicht siehst  , aber erwische euch dann alle

Medial

MDK kann ich nur lachen was ist das. muss man da geld zahlen, sie zum essen ein laden.witzfiguren die das sagen was man will????oh man der MDK war im haus und das war der ablacher.ein kindergarten von schuljungen die nichts begreifen.
ich sehe das was du nicht siehst  , aber erwische euch dann alle

Regenwurm

Zitatmedial kritzelte wie folgt "verarscht uns gott oder wir selber????????"

Gott ist tot


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Gott ist tot

Die metaphysische Krise des Westens ist manifest. Kunst als Ersatzreligion ist zum Gemeinplatz geworden, das Zeitalter der Bilder ist ausgerufen und der Kapitalismus zum einzigen Weltmodell geworden. Fundamentalismen im Orient und Okzident sind auf dem Vormarsch. Vor diesem Hintergrund hat die Kunst das Thema Religion neu entdeckt – doch nimmt sie es ernst? Kunst selbst hat sich vielleicht niemals ganz von ihrer kultischen Funktion emanzipiert und stand immer schon in einem prekären Spannungsverhältnis zum Projekt der Aufklärung. Ist eine Résistance der Bilder gegen die Re-Mythisierung der Gesellschaft denkbar? Oder leistet die Kunst unwillentlich neokonservativen Tendenzen Vorschub?
Quelle:

Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Maddie77

ZitatOriginal von Medial
MDK kann ich nur lachen was ist das. muss man da geld zahlen, sie zum essen ein laden.witzfiguren die das sagen was man will????oh man der MDK war im haus und das war der ablacher.ein kindergarten von schuljungen die nichts begreifen.
Mh...hab mir jetzt alles hier durchgelesen und bin erschrocken.

Ich selbst bin seit 12 Jahren Altenpflegerin und habe seither in 3 verschiedenen Einrichtungen gearbeitet(2xDiakonie und jetzt momentan AWO).

Ich kann nichts schlechtes von beiden Organisationen sagen.
Besser finde ich aber auf jeden Fall die AWO(Arbeiterwohlfahrt/Schwaben).

Wir haben in unserer Einrichtung einen hohen Qualitätsstandart und sind von den Heimkosten im "normalen" Rahmen!

Die Mitarbeiter bilden sich regelmäßig(mind.3 pro Jahr jeder Mitarbeiter!) fort und machen Weiterbildungen.

Die Bewohner sind meines Erachtens top versorgt und bisherige (unerwartete) Kontrolle haben wir immer mit Bravur bestanden!

Keiner muß Hunger oder Durst leiden, dazu sind unsere Richtlinien sehr streng! ;)

Von der Hauptgeschäftsstelle erhalten wir auch regelmäßig jedes Quartal Prüfungen im ganzen Haus und diese fallen oft strenger als durch den MDK oder Heimaufsicht aus!

@MDK: Ich denke, das dieser je nach Region lascher oder desinteressierter ist und dieses Personal ausgewechselt gehört.  ;)

Ich persönlich finde diese Überprüfungen ansonsten gut, da Missstände in anderen Heimen aufgedeckt werden und dann gehandelt werden muß!

Schade ist nur, das man ALLE über einen Kamm schert und das dadurch die Altenpflege so einen schlechten Ruf hat! ;(

lG Maddie :)

Troll

ZitatSchade ist nur, das man ALLE über einen Kamm schert und das dadurch die Altenpflege so einen schlechten Ruf hat! ;(
Mach Dir nix draus, es gibt ~5000000 die ein ähnliche Schicksal mit Dir teilen und nachvollziehen können  :D
So lange Du so agierst wie Du selbst, in gleicher Situation, behandelt werden möchtest hast Du Dir ja nichts vorzuwerfen.
Wichtig ist, Mißstände aufzudecken und Publik zu machen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

HumanRoboter

Ich habe bisher als Pflegehelfer für eine Zeitarbeitsfirma in den meisten Einrichtungen die Erfahrung gemacht, das die Pflegestandards immer noch relativ hoch sind. Die Einsparungen der PV und KV werden auf dem Rücken -buchstäblich- der Mitarbeiter ausgetragen, nicht auf dem der Pflegebedürftigen.
 
Sicher erleben Heimbewohner an ihrem Lebensabend nicht unbedingt das, was man sich unter hoher Lebensqualität vorstellt.

Trotzdem wird in Sachen Beschäftigung und Betreuung der Bewohner meist recht viel getan- die meisten Heime sind schließlich Dienstleister, die auf die Zufriedenheit ihrer 'Kunden', -die meist hohe Zuzahlungen leisten- angewiesen sind.

Dafür wird an anderen Stellen gespart- zum Beispiel an Pflegehilfsmitteln wie Trage- und Lagerungshilfen- sowie an den Pausen- und Umkleideräumen für Mitarbeiter, modernen Küchen oder anderen Stationseinrichtungen, die die Arbeit der Pflegenden erleichtern.

Nicht umsonst ist der Krankenstand und die Ausstiegsrate in Pflegeberufen viel höher als anderswo- die Pflegenden haben nicht weniger Angst um ihren Job als andere, sie sind teilweise einfach FERTIG- das liegt an Dienstplänen, wo 20 und mehr Tage am Stück durchgearbeitet wird, und an dem heftigen Zeitdruck, der direkt an das Personal weitergereicht wird.

Die Pflegeversicherungen schreiben feste Zeiten für verschiedene Pflegeleistungen vor- z.B. Ganzkörperwäsche oder Toilettengang- meistens sind diese Vorgaben absolut unrealistisch und lassen keine Zeit für auch nur die geringste Ansprache an den alten Menschen. Wer sich die Zeit dennoch nimmt, zahlt mit seiner Pause dafür oder bleibt länger. Vielfach wird diese Art der Selbstaufopferung schon von den Einrichtungsträgern/ Pflegedienstleitungen vorausgesetzt.

In den Pflegeeinrichtungen herrschen teilweise Zustände wie zu Zeiten des Frühkapitalismus. Und das ist nicht übertrieben- als MA einer Zeitsklavenfirma bin ich der erste, der das hautnah mitbekommt. Da wird man an seinem einzigen freien Tag in 3 Wochen um 6.30 morgens angerufen und verlangt, das man einen Doppeldienst macht, d.h. 14 Stunden am Stück arbeiten!

Mit der immer weiter um sich greifenden Privatisierung ehemals öffentlicher Träger greift in der Pflege der Turbokapitalismus um sich- wer da nicht mithalten kann, fliegt raus oder brennt aus:

http://www.bgw-online.de/internet/portal/group/internetuser/page/default.psml?path=/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/Presseinformation/Aktuelle_20Pressemeldungen/Stress__Frust__Fluktuation.html

Warum man sich das gefallen lässt? Wenn man die Flexibilität nicht bringt, fliegt man raus, Punkt. Wochenlang 'geteilte' Dienste, d.h. von 6- 11, dann von 16- 20 Uhr, 24 Tage Dienst am Stück, 2 1/2 Monate kein freies Wochenende ist STANDARD liebe Leute und das ist der wirkliche Mißstand!!!

Die Versicherungsträger und Heime achten inzwischen sehr darauf, das die Pflege korrekt durchgeführt und vor allem korrekt abgerechnet wird-nur die Pflegekräfte haben keine Lobby.
Das einer sich nur minimal entwickle, entspricht den Bedürfnissen der Gesellschaft. (M. Feldenkrais)

HumanRoboter

Noch ein interessanter Link zum Thema:


http://www.next.uni-wuppertal.de/dt/download/dt/2005NEXTBerlinTackenbergv_0430.pdf

Europaweite Studie zu Berufszufriedenheit und Ausstieg aus dem Pflegeberuf- danach haben bis zu 40% der Pflegekräfte orthopädische Erkrankungen.

Am schlechtesten schneidet Deutschland ab- wundert mich nicht, bin selbst betroffen.
Das einer sich nur minimal entwickle, entspricht den Bedürfnissen der Gesellschaft. (M. Feldenkrais)

Pinnswin

ZitatViele Pflegekräfte arbeiten in Minijobs

Kiel/Hamburg / ino – Immer mehr Menschen im Norden arbeiten in einem Pflegeberuf. Doch wie das Statistikamt Nord gestern mitteilte, sind nur wenige von ihnen in Vollzeit beschäftigt. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl  der Mitarbeiter in ambulanten Pflegeeinrichtungen im Dezember 2005 im Vergleich zu 2003 um mehr als 10%.

Davon arbeitete aber nur jeder zweite in Vollzeit. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Teilzeitkräfte um mehr als 13%. Insgesamt waren in den 390 Einrichtungen fast 7 700 Menschen für rund 15 800 Pflegebedürftige zuständig.

Noch gravierender ist es in Hamburg. Jede vierte Pflegekraft war 2005 geringfügig beschäftigt. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten in den rund 320 Diensten erhielt nicht mehr als 400,- Euro, nur 30% arbeiteten in Vollzeit.
Die Zahl der Beschäftigten nahm im Dezember 2005 gegenüber 2003 um 4% zu. Rund 8 000 Pfleger betreuten etwa 12 300 Menschen.
aus: shz
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Eivisskat

http://www.elo-forum.net/arbeit%11beruf/arbeit%11beruf/-200708051031.html

Hungerlohn: ,,McPflege" bezahlt Zwei Euro je Stunde

BREMEN (pr-sozial). Ein Bremer Pflege-Anbieter drängt in den deutschen Markt mit Hungerlöhnen. ,,McPflege" heißt der Pflegedienst und das Angebot ist eine häusliche Betreuung für zwei Euro je Stunde....

stern3007

Hierbei handelt es sich eher nicht um einen Pflegedienst, sondern um eine Art Vermittlungsservice. McPflege kann die erbrachten Leistungen übrigens nicht mit den jeweiligen Pflegekassen abrechnen. Erkennt man an den Beträgen die für die einzelnen Pflegestufen aufgelistet sind.

Eivisskat

Zitat:
 ,,McPflege" heißt der Pflegedienst und das Angebot ist eine häusliche Betreuung für zwei Euro je Stunde.
 Möglich wird das Angebot durch die Ausbeutung von billigen Arbeitskräften aus Osteuropa, die "McPflege" im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Europa für den deutschen Markt angeheuert hat.
,,Die Menschen, die kommen, werden ausgebeutet: Sie sind 24 Stunden am Arbeitsplatz und haben kaum Schutzrechte".

Ziggy

ZitatMcPflege stellt urplötzlich Betrieb ein
Zehn Tage nach dem Start ist wieder Schluss: Der Discount-Pflegedienstleister McPflege hat sein Geschäft aufgegeben. Mit osteuropäischem Personal wollte das Unternehmen Pflege "ab zwei Euro pro Stunde" anbieten - Kritiker sprachen von "moderner Sklaverei".
mehr
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Kater

https://www.kritische-ereignisse.de/

ZitatAuch ungute Erfahrungen bringen Erkenntnisse!

Machen Sie Ihre auch für andere nutzbar!

 ... bietet Pflegenden, die motiviert sind, positive Impulse für die Entwicklung der Qualität der Altenpflege zu geben, die Möglichkeit anonym  - dass heißt, ohne dass eine Rückverfolgung möglich ist - kritische Ereignisse aus der Praxis der Altenpflege zu berichten.

Eine Initiative des Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V.

ManOfConstantSorrow

ZitatArbeitskampf in der Altenpflege
200 Beschäftigte von Pflegen & Wohnen legen die Arbeit im Streit um neuen Tarifvertrag nieder


Im Streit um einen neuen Tarifvertrag haben am Mittwoch 200 Beschäftigte von Pflegen & Wohnen (p&w) die Arbeit niedergelegt. An dem Warnstreik beteiligten sich vier der zwölf Altenpflegeeinrichtungen von p&w, teilte Ver.di-Sprecherin Sabine Bauer mit. Mit der Arbeitsniederlegung solle der Druck auf den Arbeitgeber erhöht werden, den Abschluss des öffentlichen Diensts für die 1.300 Beschäftigten zu übernehmen.

Die Berliner Vitanas KG und die Andreas Franke GmbH, gemeinsame Eigentümerinnen der Pflegeeinrichtungen, waren im April aus dem Hamburger Arbeitgeberverband ausgetreten. Ein von der Geschäftsführung mit Ver.di bereits ausgehandelter Tarifkompromiss war daraufhin Ende Mai wieder zurückgenommen worden.

Auf der Streikkundgebung betonte Hamburgs Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose, die "Grenzen der Belastbarkeit für das Pflegepersonal" seien erreicht. "Humane Pflege, humane Arbeitsbedingungen und leistungsgerechte Bezahlung", hießen die Ziele des Tarifkampfes. Rose forderte Ole von Beust (CDU) auf, sich in den Konflikt einzuschalten und kritisierte die CDU-Privatisierungspolitik. Die ehemals städtische p&w war erst 2006 verkauft worden.

Die SPD erklärte ihre Unterstützung für die Beschäftigten. Sie machten von ihrem "guten Recht" Gebrauch, durch einen Warnstreik ein sichtbares Zeichen gegen Lohndumping und für eine angemessene Bezahlung zu setzen, erklärte SPD-Chef Ingo Egloff. Die Linke sprach von einem typischen Beispiel "für die verheerende Wirkung der Privatisierung von Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge". Der Senat solle alles daran setzen, um Pflegen & Wohnen zu rekommunalisieren. MAC
http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/?dig=2008%2F06%2F12%2Fa0045&cHash=e6b6f054fc

Streik bei 'PFLEGEN UND WOHNEN' - DIE LINKE solidarisiert sich mit den Beschäftigten
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Endlich werden auch Behindertenwerkstätten in die öffentliche Diskussion und in Proteste eingebunden.

ZitatSparmaßnahmen: Gewerkschaftsbund protestiert gegen Sozialabbau

Der DGB Saar plant in den nächsten Wochen eine breite Protestwelle gegen Sozialabbau. Auch in den Behinderten-Werkstätten wird nun Widerstand gegen die angekündigten Sparmaßnahmen erwogen.

(...)
Nach Angaben der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Werkstätten für behinderte Menschen werden auch in den Werkstätten Proteste gegen die Saar-Regierung erwogen. LAG-Sprecher Michael Schmaus sagte der SZ, es sei ,,nicht auszuschließen", dass behinderte Werkstatt-Beschäftigte demnächst für ihre Interessen auf die Straße gehen. Er wisse, dass dies gegenwärtig in den Werkstatträten diskutiert werde. Die Saar-Regierung will in den Werkstätten 3,4 Millionen Euro einsparen. Auch bei der Frühförderung und Integrationshilfen für behinderte Kinder wird der Rotstift angesetzt.(...)
http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/DGB-Saar-Gewerkschaft-DGB-Saar-Protest;art27856,3465090

Kuddel

ZitatPflegeheimbranche
Bettflucht bei Marseille

Bei Deutschlands größtem privaten Pflegeheimbetreiber, den Marseille-Kliniken, stehen derzeit rund 1000 von gut 8000 Betten leer. Das räumte der neue Finanzvorstand Thomas Klaue im Gespräch mit FTD.de ein.


Noch im Oktober hatte er von 700 Betten gesprochen. Dem Unternehmen mit einem Umsatz von 241 Mio. Euro entgehen dadurch Erlöse von rund 30 Mio. Euro.
Am Freitag wird sich der Vorstand in der Hauptversammlung für die Geschäftsentwicklung rechtfertigen müssen. Einen schmalen Gewinn von 600.000 Euro konnte der Konzern zuletzt nur dank des Verkaufs der Reha-Sparte für knapp 20 Mio. Euro vorweisen. Seitdem ist das Unternehmen nur noch in der ambulanten und stationären Pflege tätig.

20 Mio. Euro musste Klaue abschreiben, der erst im Juli in das Unternehmen eingetreten ist. Die ehemaligen Vorstände Axel Hölzer und Peter Paul Gardosch von Krosigk sollen von der Hauptversammlung nicht entlastet werden - obwohl Hölzer offiziell nur aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden ist und Gardosch von Krosigk von dem Geschäftsjahr nur einen Monat im Unternehmen verbracht hat. Da Vorstandschef Ulrich Marseille zugleich Mehrheitsaktionär ist, gilt ihre Nichtentlastung als gewiss. Für Ärger bei Kleinaktionären dürfte vor allem die Talfahrt des Aktienkurses sorgen, von 18 Euro vor drei Jahren auf heute nur noch 2,45 Euro. Die Presse ist beim Aktionärstreffen ausgeschlossen.
Die schlechte Entwicklung bei den Marseille-Kliniken  ist bemerkenswert, weil Pflege angesichts der Alterung der Gesellschaft allgemein als Zukunftsmarkt gilt. Klaue räumt den Widerspruch ein: "Einerseits haben wir heute im stationären Bereich zu viele Pflegeplätze. Auf der anderen Seite heißt es immer, wir brauchen mehr Pflegeplätze in der Zukunft." Das Problem der Überkapazitäten betreffe die ganze Branche. Etwa 80.000 Betten stünden derzeit bundesweit leer.
Eine Ursache für die Belegungsprobleme sieht der Marseille-Finanzchef in veränderten Lebensgewohnheiten älterer Menschen. Weil sie so lange wie möglich selbstbestimmt leben wollten, gingen sie nun erst in einem höherem Alter als früher in Pflegeeinrichtungen. Entsprechend ist die durchschnittliche Verweildauer von fünf bis sieben Jahren vor knapp 20 Jahren auf zuletzt nur etwa zwei Jahre gesunken.
Das Unternehmen reagiert auf diesen Trend mit einer Expansion im betreuten Wohnen, das derzeit drei Prozent des Umsatzes ausmacht. Bei diesem Modell mieten die Senioren selbst eine Wohneinheit in einem Haus, das auf jeder Etage über eine Schwesternstation verfügt und eine Rezeption hat. Die Marseille-Kliniken mieten lediglich die Gemeinschaftsräume an und verkaufen die Pflegeleistung. Pro Bett erlösen sie damit zwar nur rund 8000 Euro pro Jahr, verglichen mit 30.000 Euro in der stationären Pflege. Die Rentabilität sei dank niedriger Kosten trotzdem höher.

"Wir haben uns vorgenommen, mittelfristig etwa zehn Prozent Umsatz in diesem Bereich zu erzielen", sagte Klaue. Im Dezember haben die Marseille-Kliniken dafür eine einjährige Anleihe zu einem Zins von 7,9 Prozent platziert, zudem steht eine Kapitalerhöhung an.
Die Kursentwicklung hat Beobachtern zufolge auch mit aus dem Ruder gelaufenen Kosten zu tun. Durch Verkäufe von Immobilien, die dann zurückgemietet wurden (Sale-and-Lease-back), habe das Unternehmen zwar seit 2004 etwa 300 Mio. Euro eingenommen, schreibt der Branchenexperte Hartmut Schmidt in einer Analyse. Allerdings: "Mit den Erträgen wurden Verlustlöcher gestopft, aber nicht beseitigt", so Schmidt. Als Verlustbringer gelten eine Handvoll der 62 Marseille-Einrichtungen, die Klaue zufolge rote Zahlen schreiben und den Gewinn von rund 40 klar profitablen Pflegeheimen aufzehren.

Die deutsche Pflegebranche kämpft mit strenger Regulierung und hohen Kosten. Deshalb sieht Klaue besseres Controlling als Schlüssel zum Erfolg. Man habe durch Einschnitte bei Personal und Material Fortschritte gemacht. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", sagte er. Er erhofft sich mittelfristig Synergieeffekte durch größere Einrichtungen. "In Großbritannien oder den USA sind Anbieter mit 30.000 bis 50.000 Betten keine Seltenheit. Hier sind wir mit gut 8000 schon einer der größten."
Spekuliert wird, ob Vorstandschef Marseille angesichts hoher Mietkosten die Sale-and-Lease-back-Verträge neu verhandeln will. Genährt wird die Vermutung dadurch, dass 2010 Ex-Arcandor -Chef Thomas Middelhoff in den Aufsichtsrat eingezogen ist. "Herr Middelhoff hat sehr viel Erfahrung mit Immobilientransaktionen, von der wir profitieren können", sagte Klaue.
Der Handelskonzern Arcandor ging allerdings als eine der größten deutschen Firmenpleiten in die Geschichte ein. Die Finanz- und Immobiliengeschäfte, die Middelhoff dort schloss, haben massives Misstrauen des Insolvenzverwalters erregt. Er hat Middelhoff mittlerweile verklagt.

ZitatPressefreie Zone
Den Ausschluss der Presse von der Hauptversammlung bezeichnet Peter Kraus von der Deutschen Schutzvereinigung für Aktionäre (DSW) als höchst ungewöhnlich und als "schlechte Informationspolitik". Das gelte besonders angesichts der Tatsache, dass sich nirgends eine Begründung für die empfohlene Nichtentlastung der Ex-Vorstände findet. Für Unverständnis sorgte auch die Verlegung der Veranstaltung nach Hamburg. Es wird vermutet, dass sich in Berlin, wo sie in den letzten Jahren stattfand, viele Aktionäre mit kritischen Fragen angekündigt hatten.
http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:pflegeheimbranche-bettflucht-bei-marseille/50214991.html

Troll

Zitat... dann ging ich ins Gefängnis ...

Von Gerd Heming

Johann B., 79, ging nicht ins Gefängnis. Er ging in ein Alten- und Pflegeheim.
Für Johann B. aber war das dasselbe. Und wenn wir seinem Denken folgen, verstehen wir, warum er denkt, wie er denkt.

Zunächst einmal sollten wir uns bewusst machen, dass wir unsere Alten- und Pflegeheime zu Bedürfnisanstalten degradiert haben. Bedürfnisbefriedigung ist das Wort zum Sonntag! Auf Befriedigung seiner elementarsten Bedürfnisse wird der Mensch in Pflegeeinrichtungen reduziert. Der Mensch als bedürftiges Wesen. Bedürfnisbefriedigung als Ersatz für Menschenwürde. Satt! Sauber! Trocken! Schon der Begriff der Pflegebedürftigkeit deutet unbarmherzig darauf hin. Johann B. hat recht. Bedürfnisanstalt oder Gefängnis. Wo ist da der Unterschied?

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Als sich vor einiger Zeit in Bonn 300 Delegierte aus den Bereichen Gesundheit und Pflege zu einer zweitägigen Tagung trafen, mussten sie für eine Nacht in Hotels untergebracht werden. Nun hatten die Hotels nicht genügend freie Einzelzimmer. Sie boten daher den Tagungsteilnehmern an, jeweils Doppelzimmer zu teilen. Nicht eines der Tagungsmitglieder war bereit, auch nur für diese eine Nacht das Zimmer mit einem anderen (Fremden) zu teilen. Die gleichen Menschen fanden aber nichts dabei, am Tag darauf für Doppel- und Mehrzimmer in Pflegeeinrichtungen zu plädieren.
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Quelle und vollständiger Artikel: scharf-links
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

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