Leiharbeiter sind Bodensatz...

Begonnen von Jonny79, 23:36:51 Do. 25.August 2011

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Jonny79

Risiko Leiharbeit

Die Zeitarbeitsbranche boomt, doch Löhne und Jobsicherheit sind gering.

von Eva Roth

Berlin - Die Zeitarbeit boomt, die Beschäftigung steigt rasant. Trotzdem sind die Arbeitsplätze extrem instabil. ,,In keiner anderen Branche ist das Risiko des Job-Verlustes so hoch wie in der Leiharbeit", schreibt DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy in einer Analyse, die dieser Zeitung vorliegt. ,,Daran hat auch die wieder anziehende Konjunktur nichts ändern können."

Seit Mitte 2009 zieht die Beschäftigung in der Zeitarbeit wieder an, in jüngster Zeit ist sie sogar zweistellig gewachsen. So gab es laut DGB im Mai rund 800 000 Leiharbeiter-Jobs, rund 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitgeber jubeln über den Aufwärtstrend: Die Branche erweise sich einmal mehr als ,,Instrument der ersten Wahl gegen die Arbeitslosigkeit", so der Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Denn Hunderttausende Leiharbeiter seien zuvor arbeitslos gewesen.

Keine Brücke zum festen Job

Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Denn viele Beschäftigte sind ihren Job auch schnell wieder los. So haben sich im vergangenen Jahr laut Bundesagentur für Arbeit rund 347 000 Leihkräfte arbeitslos gemeldet. Das Risiko der Arbeitslosigkeit war damit für Zeitarbeiter ,,mehr als fünfmal so hoch wie für die Beschäftigen über alle Branchen hinweg", so DGB-Experte Adamy. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind bereits 215 000 Leihkräfte wieder arbeitslos geworden. Ein Großteil von ihnen ist nach dem Arbeitsplatzverlust sofort auf Hartz IV angewiesen. Dies gilt laut BA für mehr als 94 000 Menschen – fast 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Als Gründe nennt der DGB kurze Beschäftigungszeiten und niedrige Löhne. Für das hohe Arbeitsplatz-Risiko macht Adamy die Unternehmen verantwortlich: ,,Heuern und Feuern ist bei vielen Verleihern immer noch an der Tagesordnung", schimpft er. ,,Läuft ein Auftrag aus, werden die Risiken schnell auf Betroffene und die sozialen Sicherungssysteme abgeladen."

Die Arbeitgeber haben eine andere Erklärung dafür, dass trotz der wirtschaftlichen Erholung viele Leiharbeiter rasch wieder ins Jobcenter müssen. ,,Wir rekrutieren am Bodensatz des Arbeitsmarkts", sagt Thomas Bäumer, Vize-Präsident des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister. Die Branche stelle viele Menschen ein, die vorher arbeitslos waren und nur über die Zeitarbeit eine Job-Chance hätten. Wenn eine Beschäftigung ende, liege dies oft an den Arbeitnehmern: Manche kämen nicht pünktlich zur Arbeit, andere könnten die nötige Leistung nicht bringen, wieder andere ,,schmeißen hin", weil sie verschuldet sind und ihr Gehalt gepfändet wird. Manchmal scheitere eine längere Beschäftigung auch schlicht daran, dass der Betroffene kein Auto hat und der Weg zur Arbeit ein Problem ist. Welche Gründe auch immer dahinter stecken: Für viele Menschen scheint Zeitarbeit auch im Boom keine Brücke in eine sichere Beschäftigung zu sein.

Weniger als drei Monate

Auch in der Vergangenheit waren Leiharbeits-Jobs ausgesprochen instabil, wie neue Analysen zeigen. So hat sich das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Vollzeitstellen in der Zeitarbeitsbranche über mehrere Jahre angeschaut. Das Ergebnis: Rund 50 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse sind kürzer als drei Monate, fast 70 Prozent sind kürzer als sechs Monate.

Das IAB wollte auch wissen, ob Leihkräfte nur kurze Arbeitslosen-Phasen haben und langfristig doch den Wechsel in eine reguläre Festanstellung schaffen. Die Forscher haben sich deshalb Beschäftigte angeschaut, die 2006 Leiharbeiter waren und nachverfolgt, was diese Menschen in den folgenden zwei Jahren gemacht haben. Das Ergebnis: Nur 25 Prozent waren in den beiden Folgejahren überwiegend außerhalb der Leiharbeit beschäftigt. 31 Prozent blieben in der Zeitarbeit kleben und 17 Prozent waren überwiegend arbeitslos.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/354408/354409.php





Ich bin arm, aber sexy!

dejavu

Bodensatz? jetzt fühle ich mich persöhnlich beleidigt. Hatten wir von dem moralisch völlig xxxxxxxxxxx Xxxxx Xxxxxxxx Bäumer nicht irgendwo ein "Fahndungsfoto"?  Maul stopfen wäre nicht schlecht.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Jonny79



Belohnung für sachdienliche Hinweise nach BZA Tarif  ;D
Ich bin arm, aber sexy!

dejavu

Hervorragend, da haben wir ihn ja schon den mutmasslichen Beleidiger! :-D
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Endii

Zitat von: Jonny79 am 23:36:51 Do. 25.August 2011
Die Branche stelle viele Menschen ein, die vorher arbeitslos waren und nur über die Zeitarbeit eine Job-Chance hätten. Wenn eine Beschäftigung ende, liege dies oft an den Arbeitnehmern: Manche kämen nicht pünktlich zur Arbeit, andere könnten die nötige Leistung nicht bringen, wieder andere ,,schmeißen hin", weil sie verschuldet sind und ihr Gehalt gepfändet wird. Manchmal scheitere eine längere Beschäftigung auch schlicht daran, dass der Betroffene kein Auto hat und der Weg zur Arbeit ein Problem ist.

Zieht er daraus keine Rückschlüsse? Ich denke es ist nicht unbedingt eine absolute Minderheit, die mit Leiharbeit anfängt, weil sie indirekt dazu gezwungen wird. Das aus Zwang heraus eine eher schlechte Arbeitsleistung resultiert und der Mensch sehr schnell zur Unpünktlichkeit neigt sollte doch eigentlich nicht allzu abwegig sein. Irgendwie wird über solche Probleme nie gesprochen.

Wenns am Auto scheitert, dann sollte man nach dem "Warum?" fragen ----> zu niedrige Löhne um sich eins leisten zu können. Man kann es drehen und wenden wie man will. Ein vernünftiger PKW kostet gut 300€/Monat extra (Versicherung, PKW-Steuer, Wertverlust, Werkstattkosten etc.) + Benzinkosten. Wie will man sich das als Facharbeiter bei ner Leihbude mit 1100€ netto leisten können??? Arm trotz Arbeit, mehr sag ich dazu nicht.
Wobei man fairerweise sagen muss, das viele Menschen trotz Ausbildung und Festanstellung bei einem Unternehmen auch nicht mehr haben. Nur im direkten Vergleich zu den unqualifizierten Kräften, geht es denen sogar noch richtig gut.

Bei einer Leihbude kam der Niederlassungsleiter mit nem dicken Mercedes AMG vorgefahren. Nun gut, das wird ein Ausnahmefall sein, doch frage ich mich woher die Kohle dafür kommt. Dafür dürfen sicher einige Leiharbeiter hart knechten, soziale Ungerechtigkeit allez!

Jonny79

Münster/Herford, 2. August 2011
Treffen auf höchster Ebene
TUJA-CEO Thomas Bäumer tauscht sich mit Arbeitsministerin Ursula von
der Leyen aus
Der Deutsche Arbeitsmarkt sendet seit Monaten nur beruhigende Signale, das Wort  ,,Jobwunder" macht die Runde. Allergrößten Anteil an diesem Aufschwung hat die Zeitarbeit – wird doch der Großteil der neuen Stellen in dieser Branche geschaffen.

Umso mehr freute sich TUJA-Geschäftsführer Thomas Bäumer, dass er die Anliegen der Unternehmensgruppe und der ganzen Branche nun zum wiederholten Mal direkt mit Arbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen besprechen konnte: Am Rande des Reitsport-Events ,,German Friendships" in Herford hatten sich der Zeitarbeits-Fachmann und die Politikerin zu einem längeren Gespräch verabredet.

,,Mir war es wichtig, dass neben dem Meinungsaustausch zur Arbeitsmarktpolitik auch die Sorgen und Nöte der Branche zur Sprache kommen", erklärte Bäumer, der gleichzeitig Vizepräsident des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) ist. So waren unter anderem der immer stärker werdende Fachkräftemangel und auch der demografische Wandel Themen des Meinungsaustauschs.



http://www.tuja.de/index.php?id=219

In teure Reitturniere können sie investieren, naja! Und wer da alles noch abgammelt:

http://www.tuja.de/index.php?id=220

Ich bin arm, aber sexy!

dejavu

Hm, offenbar heuert Bäumer auch den geistig-moralischen Bodensatz des Politbetriebes an.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

antonov

unser bundeswuff war ja auch von der partie

Endii

Zitat von: Jonny79 am 15:15:09 Fr. 26.August 2011

,,Mir war es wichtig, dass neben dem Meinungsaustausch zur Arbeitsmarktpolitik auch die Sorgen und Nöte der Branche zur Sprache kommen", erklärte Bäumer,

Lol! Die Sorgen und Nöte der Branche, soso. Im Endeffekt ist die Branche in der aktuellen Form so nutzlos wie ein Kropf. Sie dient nur wenigen, die sich an der Zeitarbeit bereichern wollen. Aber die Politik lässt sich ja wohl gerne blenden.

Als ob Jobs wegfallen würden, wenn die Zeitarbeitsbranche stirbt. Da frage ich mich nur eins: Wird die Arbeit in Deutschland ohne Zeitarbeitsbranche weniger? Gibt es weniger Arbeit wenn vernünftige Löhne bezahlt werden oder fällt die Arbeit trotzdem an? Wenn überhaupt, fällt eh nur sinnlose Arbeit weg...

Hier gibts ja das tolle Beispiel von einem damaligen Konkurrenten der Deutschen Post, der seinen Mitarbeitern nur 6Euro gezahlt hat und auch nicht mehr zahlen wollte und mit Arbeitsplatzverlust "gedroht" hat, während Post-Mitarbeiter für die gleiche Arbeit ~12Euro bekommen haben. Gibts etwa weniger Postaufkommen, wenn ein Konkurrent der Deutschen Post Pleite geht?

DJ1980

Zitat von: dejavu am 18:06:27 Fr. 26.August 2011
Hm, offenbar heuert Bäumer auch den geistig-moralischen Bodensatz des Politbetriebes an.

Ohne Zweifel richtig!

Zitat,,Wir rekrutieren am Bodensatz des Arbeitsmarkts"

Ist leider ohne Zweifel genau so richtig: Würden die Leute sich mit ihrem eigenen Schicksal mal genau so beschäftigen, wie mit dem allmorgendlichen Schiß, dann würden sie merken, das sie niemand zur Leihsklaverei verdonnern kann! Und schwupp di wupp gäbe es dieses lästige, menschenrechtsverletzende Thema gar nicht mehr!
Wer heutzutage noch dort arbeitet, hat es gar nicht anders verdient! Aber was erzähle ich hier: Ihr kennt meine Meinung zu diesem Thema!
Egal, was ich hier schreibe: Es handelt sich dabei niemals um eine Rechtsberatung, sondern Grundsätzlich nur um meine eigene Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit.
Scheiß auf Dolce&Gabbana! Ich trage Smith&Wesson!

Banken sind gefährlicher als stehende Armeen
Thomas Jefferson

Artur Engel

"Leiharbeiter wahren vorher arbeitslos"  -   kann ja auch garniich anders sein, wer einen richtige Arbeit hat kann ja nicht dazu gezwungen werden sich bei einen Sklavenhändler zu bewerben und seinen Arbeitsvertrag bei einem richtigen Arbeitgeber zu kündigen.

" Weniger als drei Monate"  -  bis dahin hat jeder seine erste Lohnabrechnung erhalten und die sind in der Regel falsch (eigene Erfahrung). Nach der Forderung einer Neuberechnung nach den Vorgaben des Arbeitsvertrags oder Tarifvertrags erfolgt dann die Kündigung (spätestens wenn man die Klage beim Arbeitsgericht eingereicht hat.
Beispiel: Anruf bei ZAF "Sie haben mir viel zu viel Pflegeversicherung abgezogen" Frage von ZAF "Wieso haben Sie das gemerkt" . Ich habe dann eine Woche später die korrekte Lohnabrechnung zusammen mit meiner Kündigung erhalten.

 Kündigung von ZAF =  Segen

Ziggy

"Zu viel Pflegeversicherung abgezogen" ist Blödsinn.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Artur Engel


Endii

Mal rumgesponnen:

Wenn Leiharbeitnehmer Bodensatz sind, dann sind Leihbuden der Bodensatz der Arbeitgeber. Wie kann Bodensatz ein "Jobmotor der Wirtschaft" sein? Die Menschen, die Arbeitsplätze schaffen, gehören ganz bestimmt nicht zum Bodensatz.

Das würde auch erklären, warum nur wenige Leiharbeitnehmer in ein festes Beschäftigungsverhältnis rutschen. Denn wenn Bodensatz an Bodensatz klebt, wird es für den Bodensatz schwer, sich vom anderen Bodensatz zu befreien.

Am besten gar nicht mit dem schon bestehenden Bodensatz (hier: Leihbuden) anbändeln.

Ziggy

Zitat von: Artur Engel am 09:22:12 Sa. 27.August 2011
kein Blödsinn - Tatsache

Das geht rein buchhalterisch gar nicht. Und macht für die ZAF auch gar keinen Sinn. Die hätten da gar nichts von.

PV hängt ab vom soz.vers.pfl. Brutto. Wenn das falsch abgerechnet wurde, stimmen ALLE Abgaben nicht, nicht nur die PV.

ZAF bescheißen nicht bei den Abgaben (außer Steuer), stattdessen unterschlagen sie Stunden, Zuschläge, Urlaub, tarifliche Leistungen etc., alles, wovon SIE SELBST einen Profit haben.

PV zu hoch ist absoluter Schwachsinn. Deine Geschichte stimmt nicht.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

dorfbube

Bei der PV ist schon ein Fehler denkbar. Wenn die Elterneigenschaft falsch gesetzt wurde, errechnet jedes Programm für den Arbeitnehmer 0,25% vom SV-Brutto mehr (Zuschlag für Kinderlose). Kann schon mal passieren, wenn Stammdaten nicht richtig erfasst werden.

Ziggy

Dann wäre es aber ein unbeabsichtigtes Versehen gewesen, und er hätte deswegen ganz sicher keine Kündigung bekommen, nachdem er darauf hingewiesen hat. Noch einmal: Eine ZAF hat ABSOLUT NICHTS davon, jemandem zuviel Sozialversicherung abzuziehen. Also warum sollten sie das tun? Es ergibt keinen Sinn.

Ich bleibe dabei: Die Geschichte ist nicht stimmig.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Dearhunter

Hm. Ich will das nicht unterstellen, aber MÖGLICH wäre es, wenn man genug kriminelle Enerdie HÄTTE.

Nur rein theoretisch:

PV wird an die Krankenkasse abgeführt, diese bkommen aber nicht die Lohnabrechnungen an sich, sondern andere Listen. Da steht dann Arbeitnehmer soundso hatte soundsoviel SV-ppfichtiges Einkommen, und muss davon soundsoviel PV abführen. Wenn auf dieser Liste nun 0,25 Prozent weniger stehen als auf der Lohnabrechnung, so ist das für die Krankenkasse dennoch insofern richtig, weil sie eben die Lohnabrechnung nicht haben, sondern  nur die "richtigen" Unterlagen.

Bei 100 falschen Lohnabrechnuingen ergäbe das einen "Gewinn" von 0,25 mal 100 .. also im Schnitt ein viertel Bruttogehalt eines duschschnitlichen Arbeitnehmers.

Ist aber reine Theorie ... das wäre extrem kriminell UND würde bei der einfachsten Buchprüfung/Steuerprüfung sofort auffallen.

Andererseits gibt es zu wenig Steuerprüfer, eine kleien Firma ist durchschnittlich nur alle 8 bis 12 Jahre "dran".

Aber wie gesagt ... reine Theorie.

Es gibt nämlich bessere Möglichkeiten, die Steuer zu umgehen und Gewinn für alle zu machen. Beispielsweise (habe ich früher auch mal gemacht auf Anordnung, ist verjährt) kann man Zulagen in Nachtschichtzuschläge "umrechnen", man tut also so, als wäre da Nachtarbeit gesesen. Der Arbeitnehmhmer bekommt dies Zuschläge "bar auf die Kralle", sind nämlich steuer- und sozialversicherungsfrei bis zu einer gewissen Grenze, der Arbeitgeber spart da eben auch die Sozialversicherungsanteile.


DH

Artur Engel

Die Geschichte mit der PV ist so richtig.    -       Der Hauptsitz der ZAF um die se hier geht befindet sich in Sachsen (daß hatte ich vergessen zu erwehnen). Die Geschäftsstelle bei der ich angestellt wahr ist in Thüringen. In Sachsen gibt es den Buß- und Bettag noch als Feiertag und so wurde der Arbeitgebersatz mit abgezogen. Entscheidend für diese Regelung ist aber der Ort der als Geschäftsstelle im Arbeitsvertrag steht.
Ich habe danach noch rausgefunden die machen es mit allen so, nur anscheinend merken es die wenigsten.

Die 0,25% wurden auch noch zu viel abgezogen obwohl ich Geburtsurkunden meiner Kinder vorgelegt hatte und auf die PV hingewiesen hatte.
Dies macht aber nach meiner Erfahrung jede ZAF, bei einer Nachfrage wird dann erst einmal behauptet die Geburtsurkunden haben nicht vorgelegen und ich schaffe sie dann ein zweites mal hin.

Für das Mißverständnis bitte ich um Entschuldigung

Artur Engel

Achtung!

Bei ZAF mit Hauptsitz in Sachsen besonders gut aufpassen.

Judy

Mir gefällt der Ausdruck "Bodensatz" in dem Artikel ungemein. Damit haben sich die Pro-ZAF-Promis egal ob aus Politik oder AG-Seite dermaßen ein Eigentor geschossen, dass es für uns Grund zur Freude sein sollte. Hier im Ländle passiert es, dass sich jemand bei einem AG ganz normal um eine Arbeitsstelle bewirbt, und zwar nicht in einer Maßnahme. Ergebnis ist dann immer wieder mal eine Absage und kurz darauf ein Arbeitsangebotvon einer ZAF  mit RFB vom SB für haargenau diesselbe Stelle. Hei, wie werden sich solche Leute freuen, dass sie nun als Bodensatz bezeichnet werden! Das sind meist keine alternativen Systemkritiker und -verweigerer und haben einen Mund zum Reden, und in deren persönlichem Umfeld sind auch sehr viele (noch) auf normalen Arbeitsplätzen beschäftigte Leute und dass mit Naujoks-Methoden langjährige Mitarbeiter aus den Stellen gegrault werden dürfte auch mittlerweile immer mehr die Runde machen, ist ja schon im Mainstream-TV zu sehen. Das gibt spannende Wahlergebnisse bei der nächsten Wahl. Also mich freut eine solche Formulierung eher.
Es ist fraglich ob der bereits derartig geprellte deutsche Michel tatsächlich so bräsig ist, nicht zu kapieren was da für eine Falle lauert. Die Leute strengen sich schon bis zum Äußersten an und erledigen ein Arbeitspensum, das viel zu umfangreich für nur eine Stelle ist, es ist de facto eigentlich schon jetzt unmöglich sich noch zusätzlich anzustrengen, um zu beweisen, dass man nicht "Bodensatz" ist. Ich glaube nicht, dass an der Angel einer anbeißt, der Köder ist viel zu sehr als vergiftet erkennbar. Dass man nicht durch überdurchschnittliche Leistungen in Festjobs übernommen wird, hat auch schon reichlich die Runde gemacht...

Auferstanden

Weniger Eigentor als Spiegel der Wertvorstellung in diese kranken Gesellschaft.
Und richtig, jenseits aller asozialen und menschenverachtenden Übel der Agendatäter
kann der "neue erschaffene Untermensch" sich anstrengen, verrenken wie er möchte,
er bleibt Bewohner im neuen Prekariat.
Das Stigma der Unberührbaren in der Rassenideologie der Deutschen trägt hier einmal
mehr Früchte, getragen von einer schweigsamen Mehrheit von Lemmingen

Judy

Zitat von: Auferstanden am 15:05:03 So. 28.August 2011

Und richtig, jenseits aller asozialen und menschenverachtenden Übel der Agendatäter
kann der "neue erschaffene Untermensch" sich anstrengen, verrenken wie er möchte,
er bleibt Bewohner im neuen Prekariat.
Ich hatte es eher so gemeint, dass der Autor, von dem der Ausdruck "Bodensatz" stammt, vielleicht damit kalkuliert hat, dass die Leser sich mit denen identifizieren, die nicht Bodensatz sind: Also nicht unpünktlich sind, keine Schulden machen, nicht so verarmt, dass man sich kein Auto leisten kann, und vor allem: Fähig, die nötige Leistung zu bringen. Damit man dann auf der sicheren Seite ist, ja nicht zum falschen Bevölkerungsteil gezählt zu werden, zu dem also der in die Leihsklaverei geschickt wird, muss man sich dann ja wohl so verhalten, ergo: Leistung bringen, sich Auto leisten, keine Schulden haben, pünktlich und zuverlässig sein, auch wenn es kein Geld einbringt usw. (Also genau so ein Mensch zu sein, wenn es einen denn mal trifft arbeitslos zu werden, dass man haargenau ideal ist für die Zappelbuden!) Aber suggeriert wird im Artikel, dass es eben nur solche trifft, die eben selber dran schuld sind, der pöse, pöse Bodensatz halt und wenn man selber eben Leistung bringt, pünktlich ist, ein Auto hat und keine Schulden, dann muss man nicht in Leihsklaverei gehen! Ich mache es halt manchmal wie in den Krimis und frage mich "Cui Bono?" wem nutzt es. Oft ist es auch interessant eine provokante These (oder Vermutung) in den Raum zu stellen und zu gucken, wie die Leute drauf reagieren. Ins Wespennest stechen sozusagen. Ist auch immer wieder sehr spannend.
Es können natürlich auch ganz andere Überlegungen zugrunde liegen, aber mögliche Manipulationsversuche kann man bei allen Massenmedien nicht so ganz ausschließen. Es ist ja ganz offene Tatsache, dass die Massenmedien eine meinungsbildende Funktion haben. Und wenn man sich dann fragt, was für eine Wirkung dieser Artikel auf einen nicht ganz so super informierten Menschen haben kann, ist meine Vermutung nicht so ganz aus der Luft gegriffen, da könnte schon was dran sein.

Und es ist aber auch eine Tatsache, dass schon viele Leute festgestellt haben dürften, die erst seit kurzem arbeitslos sind, dass man für sie die Leiharbeit vorgesehen hat, obwohl sie doch immer ganz brav Leistung gebracht haben, ein Auto haben usw. Also vom Artikel als Bodensatz verunglimpft werden, sich natürlich drüber aufregen und sich empört mit Bekannten, Verwandten und Nachbarn austauschen, weil sie ohne irgendwie Anarchos  oder Systemkritiker und/oder -verweigerer zu sein, vom JC gnadenlos dem "Bodensatz" zugeschubst werden und plötzlich Leiharbeit machen sollen. Daher freu ich mich eher über den Artikel, die Verarsche zieht schon länger nicht mehr. Was sich ja wohl auch in den letzten Wahlen niedergeschlagen hat. Zumindest laut meinem einen Nachbarn, der ja auch ziemlich viel rumkommt, mit vielen Leuten zusammentrifft und Leute über die Zustände reden hört. Die Schwaben sind nicht auf den Kopf gefallen und lassen sich nicht ganz so leicht die Butter vom Brot klauen wie anderswo.

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