Woche der Widerspenstigen in Berlin

Begonnen von BakuRock, 14:43:24 Fr. 02.September 2011

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BakuRock

ZitatGeschichte wird gemacht!

1981: Die HausbesetzerInnen- und Kollektivbewegung in Berlin ist deutlich sichtbar an allen Ecken zu sehen. Die Westberliner BesetzerInnen waren Teil einer umfassenden Bewegung Ende der 7Oer/ Anfang der 8Oer Jahre. Es entstanden Alternativ-, Ökologie-, Anti AKW-, Antimilitarismus-, Frauen-, Friedens- und Befreiungsbewegung/en, kulturelle und Stadtteilinis, Anti-Startbahngruppen und vieles mehr, was in vielerlei Hinsicht den Bogen zur Protestbewegung der 68er schlug. In den damals erkämpften Freiräumen wurden unterschiedliche Lebens- und Arbeitsansätze erarbeitet, Erfahrungen gesammelt, Fehler gemacht und einiges erreicht.

2011: Alltägliches Leben in Berlin wird immer schwieriger. Die Privatisierung öffentlicher und kommunaler Aufgaben, die Verdrängung der angestammten Bevölkerung und die Zerstörung gewachsener Strukturen durch die Wohnungspolitik des Berliner Senats. Dazu kommen sinkende Reallöhne, nicht garantierte Arbeitsverhältnisse, Verarmung, zunehmender Existenzdruck, Bevormundung durch Jobcenter und prestigebedingte Großprojekte, mit denen öffentliche Gelder verpulvert werden – Wildwuchs und Freiräume verschwinden zunehmend, während die Stadt auf Hochglanz getrimmt wird.

Die ehemaligen BesetzerInnen und KollektivistInnen aus den 80ern und AktivistInnen von heute, wollen mittels der »Woche der Widerspenstigen« mit »Alten« und »Jungen« zusammen die damaligen Erfahrungen kritisch beleuchten und den Austausch anregen; eine Brücke zwischen »damals« und »heute« schlagen. Es gibt Möglichkeiten sich kennen zu lernen, zu diskutieren, besser zu vernetzen, zu lachen, zu staunen, zu tanzen und gemeinsam vorwärts zu gehen. Die Berliner AktivistInnen wollen aktuell existierende Ansätze und Initiativen einem größeren Kreis bekannt und sichtbar machen und alle potentiell Aufsässigen zum Mitmachen aufrufen.
Der Zeitpunkt wurde als 30jähriges Jubiläum, in Anlehnung an den Tuwat-Kongress, die erste große Häuserräumungswelle und den Tod von Klaus Jürgen Rattay im September '81 gewählt. In unterschiedlichen Formen wie Erzählcafes, Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Filmvorführungen, Workshops und einem Tag der Offenen Tür in ehemals und aktuell besetzten Häusern soll es um Fragen und Themen mit damaliger und aktueller Brisanz gehen. Einige der Forderungen und Aktionen der 80er wie »Billige Mieten für alle« oder »Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr« und »Stromzahlungsboykott« sind angesichts der gesellschaftlichen Zuspitzungen heute aktuell wie nie. Unzufriedenheit und Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse regt sich wieder in vielen verschiedenen Bereichen dieser Stadt.

Es gibt etliche Initiativen, die engagiert arbeiten, jedoch relativ getrennt agieren und von denen viele nichts wissen. Die Veranstaltung der Woche selber, wird aus dem bestehen, was alle Initiativen, Gruppen, Häuser, Kollektive und Einzelpersonen beitragen! Zur Vorbereitung trifft sich regelmäßig eine offene Initiativgruppe, die ihre Aufgabe darin sieht, Ideen zu unterstützen und sich um Räume und Infrastruktur zu kümmern.

Termin: Woche der Widerspenstigen vom 9. bis 18. September 2011 in Berlin.
Informationen unter: http://geschichte-wird-gemacht.de
Katja Schubert Netzwerk Selbsthilfe e.V., Gneisenaustr. 2a,
10961 Berlin www.netzwerk-selbsthilfe.de

Quelle: Aus CONTRASTE Nr. 324 (September 2011, Seite 4)
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

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