Freiburg: Stauende Übersehen! Unfall mit vier Lastwagen auf A5, zwei Verletzte

Begonnen von Annabella, 03:10:13 Do. 20.Oktober 2011

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Annabella

Wie sehr Trucker heute unter den miesen Arbeitsbedingungen leiden, welche Auswüchse das annimmt und welche fatalen Folgen dieser Zustand hat, zeigte sich am Dienstag in Freiburg auf der A5. Ein 40-Tonnen-Sattelzug war auf das Stauende aufgefahren und hat am Stauende einen 7,5-Tonnen-Lastwagen unter die Hinterachse eines großen LKWs geschoben. Der Unfall alleine läßt schon die Frage aufkommen, wie man in normalen Zustand ein Stauende übersehen kann. Eigentlich unmöglich bei ausgeruhten ungestressten Fahrern. Genau hier liegt der Knackpunkt, die schweren Unfälle häufen sich und man weiß als Trucker-Frau nie, ob man den Ehemann ab Wochenende lebend wiedersieht. Viel schlimmer noch sind die Verhältnisse, die auf Deutschland Autobahnen herrschen. Stress, Lärm, Schlaflosigkeit, lange Wartezeiten an den Rampen, Staus, Baustellen, disponieren nach PKW-Zeiten und Parkplatzmangel haben zu einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit unter den Fahrern geführt.

                       http://www.badische-zeitung.de/freiburg/unfall-mit-vier-lastwagen-auf-der-a5-zwei-verletzte

Während ein Fahrer, der die Teile durch die Luft fliegen sah, sofort angehalten hat, um dem eingeklemmten Fahrer in dem 7,5-Tonern zu helfen, Polizei, Krankenwagen zu rufen und die Unfallstelle zu sichern, haben sich zwei andere LKW-Fahrer ohne Anzuhalten aus dem Staub gemacht. So weit sind wir jetzt, dass Fahrer, aus Angst entlassen zu werden, wenn sie anhalten, nicht helfen. Sie riskieren lieber eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung, wenn sich jemand die Kennzeichen merkt. Das sind unhaltbare Zustände. Die Sprüche, die kommen, wenn man mal allgemein nachfragt, lassen erschaudern. Es kann nicht sein, dass in der Speditionsbranche solche Sitten einreißen. Alle schwarzen Schafe müssen an den Pranger.

"Der Kilometerfresser" und das Buch:"Geschlafen wird am Monatsende" sind der Anfang. Aber es muß noch viel mehr gemacht werden, die Fahrer aufgerüttelt werden. Ich möchte nicht einen Tag hier schreiben müssen, daß nun auch mein Mann Opfer geworden ist. Dafür werde ich mit  Anderen kämpfen. Dieser Vorfall auf der A5 hat mich tieferschüttert. Mein Schritt, hier ins Forum, war der Anfang.


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