Die Paketsklaven

Begonnen von Troll, 19:18:15 Fr. 09.Dezember 2011

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Troll

ZitatEin Mausklick genügt und die bestellte Ware ist unterwegs. Wie geht es aber denen, die die Pakete ausliefern? Ein Insiderbericht aus der Welt der Paket-Dienstleister.

Quelle: NDR (Übersicht)

NDR-Video - 45 Min - Die Paketsklaven
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Eivisskat

Die Ärmsten tun mir immer Leid, diese Arbeit muß grausig sein und zu extremen Stress & Lügen zwingen müssen, gerade erst passierte hier folgendes:

Letzte Woche hatte ich ein Paket vom Hermes-Shop versandt, das über 1 Woche lang nicht zugestellt wurde, Entfernung war ca. 30 km....

Und obwohl der Adressat krank zu Hause war und deshalb garantiert nicht raus konnte, war in der Sendungsverfolgung an 3 folgenden Tagen 3x vermerkt: "Empfänger nicht angetroffen, Zustellung nicht möglich".

Das ist natürlich eindeutig gelogen und vermutlich begründet wg. der Wohnung des Adressats im 5. Stock und akutem Zeitmangel. Natürlich sehr ärgerlich & nervig für alle Beteiligten, später kam dann eine lapidare Entschuldigungs-Mail von Hermes.

ABER, wenn die Zusteller sich nicht wehren, wie soll es besser werden? Meine Solidarität haben sie auf jeden Fall und wir sollten alle freundlicher zu ihnen sein...



Edit: Die berufstätigen I-Net-Besteller & Kunden verlassen sich m.M. nach auch viel zu sehr auf ihre Nachbarn und auf die Zusteller, sorgen sich überhaupt nicht über die schwierige Zustellung, wenn sie eh NIE tagsüber anzutreffen sind. Hier im Haus haben wir auch einige von diesen Spezies.

Benachrichtigungszettel dürfen die Zusteller übrigens nur in begrenzter Anzahl in die Briefkästen tun, da gibts nämlich obendrein eine Quote bei DHL... :(


unkraut

Wir haben es gesehen und es ist wirklich so .
Bei meiner Frau kommen täglich alle Paketdienste . Und auch Ihre Kunden bestätigen das mit dem " war nicht zu hause " . 
Ich möchte es nicht machen und würde es auch nicht .
Und das mit dem AV nicht mitnehmen dürfen zum prüfen hält stand gegen eine Sanktion vom AA falls man gepresst werden sollte .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Auferstanden

... die Sendung zum Thema Paketsklaven ist nur ein weiteres Mosaiksteinchen im
Gestrübb dieser degenerierten Gesellschaft und längst in allen Bereichen Usus.

Die erforderliche Drecksmentalität der "Antreiber", bzw. daran Partizipierenden
scheint zum religiösen Götzen die neue Ethik zu bestimmen.



Eivisskat

Nicht ganz unschuldig ist vielleicht auch unsere eigene Mentalität und dieser absurde "Service-Anspruch", der uns inzwischen anerzogen wurde, ohne das er der Realität entspricht bzw. überhaupt angemessen & möglich ist.

Denn woher nehme ich das Recht, dass ein anderer Mensch sich abrackert wie ein Idiot & obendrein für mieses Geld, nur damit ich mein Buch, per Mausklick gekauft, innerhalb von 2 Tagen bei mir habe?

Das ist doch ein völlig überzogener Anspruch zwischen gleichberechtigten Menschen!

Meinetwegen kann das Buch auch 2 Wochen unterwegs sein oder ich kann auch mein Buch wieder im Laden kaufen, wo der Austausch von Geld & Ware noch auf Augenhöhe passiert und nicht irgendwelche Sub-, Sub-Unternehmer mitverdienen und deren MA leiden.

Troll

Denk ich an meine persönliche Situation bin ich sehr froh daß es Menschen gibt die mir alles mögliche liefern, dies als absurden Service-Anspruch hinzustellen finde ich zu kurz gesprungen, eher das denken es gäbe alles für Umsonst bzw. billiger, billiger, am billigsten.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Eivisskat

Zitat von: Troll am 18:25:47 So. 11.Dezember 2011
Denk ich an meine persönliche Situation bin ich sehr froh daß es Menschen gibt die mir alles mögliche liefern, dies als absurden Service-Anspruch hinzustellen finde ich zu kurz gesprungen, eher das denken es gäbe alles für Umsonst bzw. billiger, billiger, am billigsten.

Das gehört ja auch irgendwie zusammen in diese inhumane Haltungen & Einstellungen, die uns antrainiert wurde, ohne das wir es recht bemerkten.

Ich bin ja auch froh über einen Postservice, aber bitte zu menschlichen Bedingungen für beide Teile. Das ging ja bis vor nicht allzulanger Zeit ganz wunderbar...

Bernii

leider wird sich an diesm Zustand auch nix ändern,wenn die Nachfrage sinkt.Dann sind ebend weniger beschäftigt,die genauso ackern müssen.Mein Bruder mußte diesen Scheiss schon vor fast 20 Jahren für 7 Monate machen und da sah es genauso aus.

Eivisskat

Zitat
Post und Hermes tolerieren Lohndumping

Paketzustellung wird an Subunternehmer vergeben. Diese bezahlen weniger Lohn. Hamburger erhält Kündigung nach Besuch einer Ver.di-Veranstaltung.

Hamburg.  Es gibt nichts, was sie nicht schleppen: Kisten mit 24 Flaschen Wein, Fernseher vom Versandhandel  ::) oder schwere Kartons mit Büchern. Mit der zunehmenden Vorliebe der Deutschen für den Einkauf über das Internet werden die Arbeitsbedingungen für Paketboden beschwerlicher.

Laut der Gewerkschaft Ver.di tragen sie mehr - und verdienen immer weniger. "Uns liegen Arbeitsverträge mit Monatseinkommen zwischen 1200 und 1500 Euro für Paketboten vor", sagt Wolfgang Abel, der bei Ver.di in Norddeutschland für Postdienste, Speditionen und Logistik zuständig ist.

Die Arbeitsbedingungen seien skandalös, zumal ein bei der Deutschen Post angestellter Zusteller derzeit gut 2500 Euro im Monat verdiene. Konkret geht es darum, dass die Post bundesweit rund 1000 Zustellbezirke an Subunternehmen vergeben hat.

Diese bezahlen ihren Austrägern meist weniger als das ehemalige Staatsunternehmen Post. Schon in Dezember hat Ver.di auf skandalöse Arbeitsbedingungen bei einem Subunternehmer hingewiesen. Die Post habe daraufhin eine sofortige Besserung versprochen.

Bislang sei noch nichts geschehen. "Zwei Monate später steht fest, dass die Post die Öffentlichkeit verschaukelt hat", sagt Abel. Überstunden würden von den Subunternehmen weiterhin nicht bezahlt. "Dieser Rechtsbruch wird von massiven Drangsalierungsmaßnahmen bei Beschäftigten flankiert, die sich gewerkschaftlich beraten lassen wollen."

+++ Ver.di kritisiert Dumpinglöhne bei Subunternehmen der Post +++ http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2118272/Ver-di-kritisiert-Dumpingloehne-bei-Subunternehmen-der-Post.html

Abel verweist zudem auf einen Beschäftigten der TEW Transport GmbH, der eine Kündigung erhalten habe, nachdem er die Absicht hatte, an einer Veranstaltung der Gewerkschaft teilzunehmen. Der Betroffene, der Harburger Thorsten Maack, bestätigt diese Version.

Dem Abendblatt liegt eine eidesstattliche Versicherung von Maack vor, in der er schildert, dass er von der TEW gekündigt wurde. Zuvor hatte er gegenüber einem Vorgesetzten bekundet, dass er eine Ver.di-Veranstaltung besuchen wolle.

weiter: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2186271/Post-und-Hermes-tolerieren-Lohndumping.html

Eivisskat

ZitatImmer noch ausgebeutet: Die Paketsklaven

Unsere 45 Min-Undercover-Recherche hat es öffentlich gemacht: Die Arbeitsbedingungen in der Paketbranche sind teilweise menschenunwürdig. Unser Autor Reinhard Schädler hatte wochenlang als Zusteller bei einem Subunternehmer der Deutschen Post DHL gearbeitet: täglich bis zu zwölf Stunden bei einem Stundenlohn von etwa fünf Euro brutto, denn Überstunden werden nicht bezahlt. Das Echo auf seine Dokumentation war groß: Viele Zuschauer haben uns geschrieben - empört und fassungslos.

Montag, 13. Februar 2012, 22:00 bis 22:45 Uhr

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/start291-epgdetail_sid-1145623.html


Eivisskat

Zitat
Undercover beim Paketdienst: Günther Wallraff bei GLS: ,,Moderne Sklaverei"

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff war wieder einmal unter falscher Identität unterwegs - diesmal beim europaweit tätigen Paketzusteller GLS.

Nach mehrmonatigen Recherchen und Undercover-Einsatz prangert der 69-jährige Schriftsteller ,,Menschenschinderei mit System" an. ,,Fahrer werden dort zu schwer durchschaubaren Bedingungen und in oft nur mündlichen Verträgen als Subunternehmer verpflichtet, ohne dass GLS sie auf die unternehmerischen und finanziellen Risiken hinweist. Viele werden total ausgebeutet, geraten in eine Schuldenfalle - und GLS stiehlt sich geschickt und komplett aus der Verantwortung", sagte Wallraff .

,,Es geht um prekäre Beschäftigung, um Dumpinglöhne von drei bis fünf Euro pro Stunde, um 14-Stunden-Einsätze bis zur totalen Erschöpfung, um nicht bezahlte Überstunden, um Schlafdefizite, die Unfälle provozieren können, um Drangsalierung." Arbeitsschutzgesetze würden missachtet.,,Gegenüber den Behörden werden manipulierte Angaben gemacht."

Die Praktiken, die Wallraff jetzt nach seinem mehrmonatigen Undercover-Einsatz aufdeckt, erfolgten ,,mit Wissen des Konzerns und mit System", betonte der 69-Jährige. Und: ,,Wir waren in verbeulten Karren und bei Schnee und Eis auch mit Sommerreifen unterwegs", erzählt Wallraff. ,,Es ist ein System, das eine Form von moderner Sklaverei mitten in Deutschland darstellt."


http://www.mopo.de/promi---show/undercover-beim-paketdienst-guenther-wallraff-bei-gls---moderne-sklaverei-,5066870,16146618.html



Zitat
Günter Wallraff als Paketfahrer undercover unterwegs

Journalist Wallraff war für das ZEITmagazin unterwegs - dieses Mal als GLS-Paketfahrer: Die Arbeit sei "Zerstörung an Leib und Seele".

Hamburg.  Günter Wallraff war wieder undercover für das ZEITmagazin unterwegs. Seit mittlerweile fünf Jahren berichtet er regelmäßig über die Schattenseiten der Arbeitswelt. Diesmal recherchierte er monatelang verdeckt als Paketfahrer beim Logistikunternehmen GLS, das seinen deutschen Hauptsitz im hessischen Neuenstein hat. "Was mir die Kollegen in dieser Zeit berichtet haben, welche Zerstörung an Leib und Seele diese Arbeit für sie gebracht hat - ich hatte geglaubt, so etwas gäbe es seit dem Frühkapitalismus nicht mehr", schreibt Günter Wallraff in seiner Reportage.

Kurz vor Weihnachten 2011 stieg er ins Paketauslieferungsgeschäft ein, in der Anlernphase zunächst als Beifahrer. Arbeitszeiten von 12 bis 14 Stunden sind in der Branche üblich zu einem pauschalen Festgehalt von 1200 und 1300 Euro brutto. Überstunden werden nicht gezahlt, Pausen sind bei den langen Touren der Fahrer kaum möglich – obwohl die Verordnungen über Lenk- und Pausenzeiten für Kraftfahrer eigentlich eine Dreiviertelstunde Pause nach 4,5 Stunden Lenkzeit vorschreiben.

"Wenn du entsprechend dem Gesetz nach 4,5 Stunden Fahrt eine Dreiviertelstunde Pause machst, kommst du abends nämlich nicht im Depot an", sagte einer der Fahrer. "Die unausweichliche Folge dieser ständigen Übermüdung ist, dass sie (die Fahrer) sich selbst und andere im Straßenverkehr erheblich gefährden", schreibt Günter Wallraff im ZEITmagazin. Eine Statistik über Unfälle durch Paketfahrer existiere nicht, sie müsste seiner Ansicht nach dringend eingeführt werden.

Die Fahrer sind nicht von GLS angestellt, sondern von Subunternehmern, mit denen der Konzern Auslieferungsverträge unterzeichnet. So handhaben das auch viele andere Paket- und Kurierdienste. Die Konzerne können damit viele Risiken auslagern. Den Fahrern werde geraten, das Fahrtenbuch nicht allzu ernst zu nehmen und die Fahrtzeiten zu schönen.

"Die Arbeit zehrt an der Gesundheit, auch bei den vorwiegend jungen Fahrern. Sie altern in einem rasanten Tempo", schreibt Wallraff. Häufig hielten Fahrer höchstens zwei, drei Jahre durch. Die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ruinieren ganze Familien, viele Beziehungen zerbrechen daran.

Am schlimmsten ist es nach Wallraffs Recherchen bei den Subunternehmern, die das ganze Unternehmerrisiko alleine tragen. "Ich habe bei meinen Recherchen über ein Dutzend Subunternehmer kennengelernt, die für GLS fahren oder gefahren sind. Bei allen mit zwei Ausnahmen sind die Beziehungen kaputtgegangen, die Familien zerbrochen." Meist halten auch die Subunternehmer nur einige Jahre durch und stehen nicht selten am Ende mit einem großen Schuldenberg da.

GLS konnte bislang für Gesetzesüberschreitungen von Fahrern und Subunternehmern nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Günter Wallraff fordert deshalb staatliche Kontrollen und gegebenenfalls Strafen gegen die Logistikkonzerne selbst und nicht gegen Fahrer und Subunternehmer.

GLS antwortete auf Anfragen: "Die Transportunternehmen werden bei der Erledigung von Transportaufträgen von GLS grundsätzlich zur Beschäftigung von Fahrern in rechtskonformen, sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen verpflichtet."

In "Stern TV" (RTL) wurde im Zuge von Wallraffs Recherchen auch Hermes als Paketdienst thematisiert. So äußerte sich unter anderem Otto-Group-Pressesprecher Thomas Voigt. Er kündigte eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an, unter anderem durch den Einsatz von weniger Subunternehmern.


(HA)
http://www.abendblatt.de/kultur-live/tv-und-medien/article2292071/Guenter-Wallraff-als-Paketfahrer-undercover-unterwegs.html

xyu

ZitatDer Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat am Montag in Koblenz zusammen mit rund 80 Angestellten des Deutschen Paketdienstes (DPD) gegen die Arbeitsbedingungen in der Branche demonstriert. Auf der Kundgebung der Gewerkschaft ver.di forderte Wallraff die Paketzusteller dazu auf, sich trotz des hohen Drucks an gesetzliche Bestimmungen zu halten. Sie sollten Pausen nehmen und ihre Arbeitszeiten einhalten. Nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers wollten einige Fahrer am Montag Überstunden geltend machen und ihre Lieferwagen in den Depots stehen lassen. Wallraff sagte der Nachrichtenagentur dapd, er habe in den vergangenen Wochen Hunderte Elendsberichte und Hilferufe von Fahrern erhalten. Sowohl die Unternehmen als auch die Politik seien gefordert, »dieser Verelendung und Entrechtung ein Ende zu setzen«. Weitere »kurzfristig anberaumte und überraschende Proteste« seien geplant.

http://www.jungewelt.de/2012/06-26/049.php

Kuddel

ZitatPaketdienst DHL
Wenn der Postmann gar nicht klingelt

Der Paketdienst DHL beschäftigt Subunternehmen. Mit grotesken Folgen: Sendungen gelten als verschollen, Benachrichtigungskarten fehlen.
http://www.zeit.de/2012/49/Paketdienst-DHL-Subunternehmen

Kuddel

ZitatDHL Express: Gewinne auf Kosten der Fahrer?
von Linda Luft & Brid Roesner

Die Manager von DHL Express sind in Feierlaune. Im Jahre 2012 haben sie mit einem Jahresgewinn von über einer Milliarde Euro eine magische Grenze durchbrochen. DHL Express ist der Kurierdienst der weltweit agierenden Deutschen Post DHL AG. Und er ist die erfolgreichste Sparte des riesigen Unternehmens.

Die Fahrer haben von den Gewinnen nichts


DHL-Fahrzeug eines Subunternehmers.

Nicht überall wo DHL draufsteht ist auch DHL drin. Die Fahrer der gelben Wagen mit der einprägsamen roten Schrift feiern nicht mit. Sie tragen zwar die DHL-Uniform, sie fahren DHL-Wagen und befolgen die Wünsche der Unternehmensleitung, gehören aber gar nicht mehr zum Konzern. DHL Express beauftragt dafür Subunternehmen. Um "höchstmögliche Flexibilität und Qualität im Service" bieten zu können, wie das Unternehmen mitteilt.

Die Flexibilität hat offenbar einen Preis. Und den zahlen die Kurierfahrer. Es kommt vor, dass sie Pakete und Ware sechs Tage die Woche ausliefern, bis zu 14 Stunden am Tag. Bei einem Stundenlohn von manchmal fünf Euro. Da kommt keine Party-Stimmung auf. DHL Express ist nach eigenen Angaben für angemessene Löhne. Wie die Subunternehmer die Mitarbeiter entlohnen würde entziehe sich aber ihrer Kenntnis.


Konzern spart kräftig durch Subunternehmer


Für DHL Express hat dieses Konstrukt gleich mehrere Vorteile, erklärt Prof. Wolfgang Hamann von der Uni Duisburg-Essen: "Wenn ich Subunternehmer einschalte, dann bin ich ja kein Arbeitgeber mehr und kann die Arbeitgeberpflichten auf die Subunternehmer delegieren. Das macht das ganze natürlich risikoärmer und kostengünstiger." Und lukrativer. Denn der Konzern ist die Zahlung der Sozialabgaben für die Kurierfahrer los. Auch Kranken- und Urlaubsgeld fallen weg. Auftragsschwankungen müssen die Subunternehmer ausgleichen. Darüber hinaus bleibt DHL Express flexibel. Unliebsamer Kuriere kann sich das Unternehmen jederzeit entledigen, da es keine Kündigungsfristen gibt. Das Modell funktioniert frei nach dem Credo: Maximale Vorteile, minimale Nachteile.

Optisch sieht alles nach DHL aus

Wer die Nachteile schultert ist für die Kurierfahrer klar. Sie selbst. Die Touren seien umfangreich kalkuliert und kaum zu schaffen. Wenn Pakte falsch oder zu spät ausgeliefert werden drohen Strafzahlungen. DHL verhängt diese an die Subunternehmer. Und die geben diese nicht selten an ihre Fahrer weiter. So schrumpft der ohnehin geringe Lohn noch weiter.

Nach außen ist all dies nicht sichtbar. Im Gegenteil: DHL Express legt Wert darauf, dass das Erscheinungsbild einheitlich ist. Die Arbeit selbst und Abläufe sind strikt geregelt, auch die Uniform, die Ausrüstung oder das Lieferfahrzeug der Subunternehmer sollen im DHL Express Design sein. Erwerben können sie all dies beim DHL-Konzern.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_3/dhl135.html

Panorama 3 | 17.09.2013 | 21:15 Uhr

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Troll

ZitatKlage gegen Logistik-Konzern: Wie Frau H. den Paket-Riesen DPD in die Knie zwingen will

Sie fuhr Pakete aus, bis sie vor der Pleite stand. Nun fordert sie Gerechtigkeit: Ganz alleine hat sich Eva Heredero mit dem Paket-Giganten DPD angelegt. Ihr Fall könnte die gesamte Branche verändern.

Als Eva Heredero im Frühjahr 2012 anfing, für den Logistikkonzern DPD Pakete auszufahren, war sie noch guter Dinge. Die Touren mit dem Lieferwagen erschienen der bodenständigen Frau als willkommener Nebenerwerb. Die Branche war der Bäckermeisterin aus dem niederbayerischen Kirchberg nicht fremd. Ihr spanischstämmiger Mann arbeitet seit Jahrzehnten als Berufskraftfahrer. Motiviert ging sie ans Werk – und erlebte ihr blaues Wunder.

Heute steht Heredero vor den Trümmern ihrer Existenz. Neun Monate als selbstständige Paketfahrerin haben die 42-Jährige ruiniert. Wegen der drückenden Schulden, die sich in der kurzen Zeit anhäuften, hat sie Privatinsolvenz anmelden müssen. Fragt man sie nach ihrer Situation, sagt sie: ,,Ich bin am Ende."

Doch aufgeben will sie nicht. Auch wegen ihrer zwei Kinder, sechs und sieben Jahre alt. Eva Heredero hat beschlossen, zu kämpfen. Sie hat DPD verklagt. Rund 60 000 Euro fordert sie von dem Paketdienst.

Der Prozess vor dem Landgericht Deggendorf könnte ein Präzedenzfall werden – mit dem Potential, die gesamte Paketbranche in Deutschland zu verändern. Es geht um gerechten Lohn für harte Arbeit, um faire Arbeitsbedingungen und um zweifelhafte Verträge.
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Quelle und vollständiger Artikel: focus
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Troll

ZitatEva Heredero mit Paketdienst geeinigt
Klage gegen DPD zurück gezogen

Eva Heredero aus der Gemeinde Kirchberg im Wald tappte als Paketzustellerin für DPD in die Schuldenfalle. Sie klagte vor dem Landgericht Deggendorf. Jetzt einigten sich die beiden Parteien außergerichtlich
....
Blablabla DPD zeigt Verantwortung...
....
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Heredero erkennt an, dass DPD sich künftig der Verantwortung stellt

Eva Heredero erklärt zu ihren Beweggründen, die Klage gegen DPD zurückzuziehen: ,,Es war stets mein wichtigstes Anliegen, dass sich DPD ungeachtet aller vertraglichen Vereinbarungen verantwortungsvoll gegenüber seinen Systempartnern verhält. DPD will die beschriebenen Maßnahmen schnell und effizient umsetzen. Ich denke, damit ist allen Systempartnern geholfen."  Inwieweit Eva Heredero auch finanzielle Hilfe von DPD erhalten hat, darüber haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart. Insgesamt beliefen sich die Schulden, die Eva Heredero in den wenigen Monaten angehäuft hatte, auf 65.000 Euro.

Quelle: wochenblatt
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Fritz Linow

Ganz interessantes und vielleicht nützliches Urteil des LAG Meck./Pomm:

ZitatPaketzusteller ist in der Regel Arbeitnehmer
Beitrag vom 18 September, 2015

Das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern - Beschluss vom 13.07.2015, 3 Ta 6/15 - hat in einer Grundsatzentscheidung die Schutzrechte von Paketzustellern gestärkt. Mit überzeugender Begründung erläutert das Gericht, weshalb eine selbstständige Tätigkeit im Dienste von Subunternehmern ("Servicepartnern") eines Großunternehmens (hier der DHL Express) in der Regel ausgeschlossen ist.

Der Leitsatz:

    Grundsätzlich übt ein Frachtführer im Sinne der §§ 407 ff HGB ein selbstständiges Gewerbe aus. Jedoch ist ein solches Rechtsverhältnis dann als Arbeitsverhältnis anzusehen, wenn die Tätigkeit des Transporteurs durch den Auftraggeber stärker eingeschränkt wird, als es auf Grund der gesetzlichen Regelungen geboten ist.

Geklagt hat unser Mandant, der sich jetzt mit Erfolg gegen eine Kündigung wehren kann, die er nach einem Arbeitsunfall erhalten hatte...

Warum die Paketzusteller unter anderem nicht selbstständig sind, wenn sie von DHL diese "Empfehlungen" erfüllen sollen:
Zitat1. Begegnen Sie den Kunden mit Freundlichkeit, Höflichkeit und Respekt.
    2. Helfen Sie Kunden und Kollegen, immer dann wenn es nötig ist.
    3. Bleiben Sie auch bei wütenden Kunden ruhig. Lassen sie sich nie provozieren.
    4. Verzichten Sie darauf vor Kunden und in deren Räumen zu rauchen.
    5. Tragen Sie die Fahrerkleidung und achten Sie auf ein gepflegtes Erscheinungsbild.
    6. Beladen Sie Ihr Fahrzeug sicher, so dass während der Fahrt und beim Ausladen keine Sendung beschädigt wird.
    7. Schließen Sie Ihr Fahrzeug immer ab, wenn Sie es verlassen.
    8. Beachten Sie alle Verkehrsregeln und verhalten Sie sich im Straßenverkehr angemessen.
    9. Tragen Sie Ihren Legitimationsausweis immer sichtbar.
    10. Gehen Sie mit der Ihnen anvertrauten Ausstattung wie dem Scanner vorsichtig um."
hier mehr: http://www.templin-thiess.de/blog/arbeitsrecht-aktuell/lag-meckpomm-paketzusteller-regel-arbeitnehmer

admin

Streikender GLS Beschäftigter getötet!

In der Nacht vom 14. auf den 15. September 2016 raste in Piacenza ein Firmenlieferwagen von GLS in eine Menge Streikender, die die Werkstore blockierten und tötete den Arbeiter Abd Elsalam Ahmed Eldanf (53, fünf Kinder). Es gibt Augenzeugen, die bestätigen, dass der Fahrer des Lieferwagens vom GLS Chef aufgefordert wurde, in den Streikposten zu fahren. Im Video sehen wir einen ähnlichen Vorfall vom Mai 2012, vor dem CAAT Gemüsegroßmarkt bei Turin.

Seit sich die migrantischen Logistikarbeiter_innen zur Wehr setzen wird mit harten Bandagen gekämpft. Polizei und Streikbrecher schlugen den Streikenden Zähne aus, fügten ihnen Wirbelsäulenverletzungen und blaue Augen zu. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein streikender Arbeiter oder eine streikende Arbeiterin getötet werden würde.

Nach der Ermordung gab es eine Reihe von Arbeitsniederlegungen in anderen GLS Niederlassungen u.a in Rom, Brescia, Pavia, Bologna und Demonstrationen.

Die Staatsanwaltschaft von Piacenza steht auf dem Standpunkt, dass es zum Zeitpunkt der Ermordung keinen Streikposten gab und dass es sich um einen Verkehrsunfall handele.

zum Video:  http://de.labournet.tv/node/7064




GLS Manager wütet gegen Streikposten
weiteres Video: http://de.labournet.tv/node/7065


Proteste und Streiks in Italien gegen die Ermordung eines Streikpostens in Piacenza


Ein vergleichbarer LKW fuhr am 15.9.2016 einen GLS Streikposten in Piacenza tot

Streiks in verschiedenen GLS-Niederlassungen in Italien, eine Protestdemonstration von 7.000 Menschen in Piacenza, Protesterklärungen zahlreicher Gewerkschaften und die Ankündigung beziehungsweise Vorbereitung weiterer Aktionen in der beginnenden Woche – das waren die ersten Reaktionen auf den Tod des 53-jährigen USB-Aktivisten Abd Elsalam Ahmed Eldanf vor dem Tor eines GLS-Lagers (Drittfirma) in Piacenza. Und während die italienische Regierung sich nicht entblödet, den Angriff eines LKW Fahrers auf demonstrierende GewerkschafterInnen als ,,Verkehrsunfall" zu bezeichnen (von der Staatsanwaltschaft übernommen) – und den Tod Abd Eldanfs auch als solchen öffentlich darzustellen – beharrt die USB mit Hilfe von verschiedenen Dokumenten auf der Darstellung eines Mordes im Auftrag des Kapitals. In einem Umfeld, das auch in Italien von wachsenden prekären Arbeits- und Lebensbedingungen gekennzeichnet ist – die von der Regierung massiv befördert werden, und gegen die sich die überfallene Aktion richtete – sowie von ununterbrochenen Versuchen, das Streikrecht einzuschränken und Streiks öffentlich zu ächten, ist dies eine Haltung, die den Kern der Entwicklung trifft. Siehe dazu unsere aktuelle Materialsammlung ,,Tod in Piacenza – massive Proteste und Kampf für Gewerkschaftsrechte" vom 18. September 2016:
http://www.labournet.de/internationales/italien/arbeitskaempfe-italien/it-ak-logistik/proteste-und-streiks-in-italien-gegen-die-ermordung-eines-streikpostens-in-piacenza/"

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 28.09.2016, Seite 2 / Ausland

»Es geht nicht nur um einen Tarifvertrag«
Der Streik in der Logistikbranche in Italien wird vor allem von migrantischen Arbeitern getragen. Starker Druck der Unternehmen. Gespräch mit Giorgio Grappi
Interview: Roberto Ciccarelli



»In der Logistik gibt es eine klare Trennung, wobei die Migranten die schwersten Arbeiten verrichten.« – Giorgio Grappi
Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

In der Nacht vom 14. zum 15.September gab es während eines Streiks bei einem Subunternehmen des Logistikkonzerns GLS einen tragischen Zwischenfall ...

Der Tod des ägyptischen Arbeiters und ehemaligen Lehrers Abd Elsalam Ahmed Eldanf, der an einem Streikposten in Piacenza von einem Lkw überfahren wurde, ist nicht das Ergebnis eines Unfalls oder eines Zufalls. Wer die Arbeitskämpfe der migrantischen Arbeiter in der Logistik verfolgt hat, kennt die Gewalt, die von Unternehmerseite bei den Blockaden ausgeübt wird, die Versuche, sie zu durchbrechen, und die Polizeieinsätze gegen Streikposten, sehr genau. Ich glaube, dass diese Tragödie als Teil der Kämpfe der Beschäftigten begriffen werden muss, die mit einer Arbeitsorganisation konfrontiert sind, bei der die Gegenseite immer schwerer auszumachen ist, und die Kampfformen notwendig machte, die über die traditionellen hinaus gehen.

Was ist an diesen Kämpfen neu?

Erstens werden sowohl die Lager als auch die Transporte blockiert. Zweitens spielen die eingewanderten Beschäftigten eine Vorreiterrolle. Das ist das Resultat einer Rebellion gegen eine brutale Ausbeutung. Für gewöhnlich werden die Auseinandersetzungen als improvisierte Episoden oder als Probleme der öffentlichen Ordnung abgetan. In einigen Fällen wurden die Blockaden sogar als Unterbrechung existentieller Dienste betrachtet.

Wie muss man die Proteste interpretieren?

Diese Kämpfe sind die Antwort auf das Fehlen fundamentaler Schutzbestimmungen, aber auch auf die Versuche der Politik, die zugewanderten Arbeitskräfte zu erpressen. Der Verlust des Arbeitsplatzes kann zu ihrer Ausweisung führen oder sie in die Illegalität drängen. Darüber hinaus leiden sie unter den prekären Arbeitsbedingungen in Italien.

Genau wie in anderen Branchen wurde das Wachstum der Logistik und die Wettbewerbsfähigkeit fast ausschließlich über das Drücken der Arbeitskosten erreicht. So hat man die Beschäftigten auch für die schlechte italienische Infrastruktur blechen lassen. Die Aktionen wurden nur als Kämpfe einer speziellen Branche betrachtet. In Wirklichkeit geht es hier nicht nur um einen Tarifvertrag, sondern um die politischen Bedingungen, die zur Prekarität der gesamten Arbeitswelt führen.

Eine entscheidende Rolle bei der Nutzung dieser Arbeitskraft kommt den Kooperativen zu. Wie kann man sie beschreiben?

In der Logistik gibt es eine klare Trennung, wobei die Migranten die schwersten Arbeiten verrichten. Die Kooperativen wurden von den Unternehmen benutzt, um diese Arbeitskräfte zu rekrutieren. Die Genossenschaften sind flexible Instrumente, die je nach Erfordernis offen oder geschlossen sein können. Dort Mitglied zu sein ermöglicht eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis, verschleiert aber, wer der eigentliche Arbeitgeber ist. Jenseits der schönen Reden haben wir gesehen, dass die Chefs der Kooperativen genau wie alle anderen sind. Diese Faktoren zusammengenommen schufen eine unerträgliche Situation. Nicht unterschätzt werden darf die Tatsache, dass diese Situation nur dank der direkten Aktion der Arbeiter öffentlich wurden.

Wie werden sich die Kämpfe im Logistikbereich in diesem Rahmen entwickeln?

Die Spaltungen zwischen den Berufsgruppen sind heute in vielen Fällen überwunden. Es ist wichtig, stärkere Verbindungen zwischen den verschiedenen Anliegen und Forderungen herzustellen. Die Arbeit der Migranten ist ein Beispiel dafür, dass Beschäftigte gegenwärtig unterschiedlichen politischen Bedingungen unterliegen. Die gigantische Umwälzung, die derzeit stattfindet, macht es immer schwerer, wenn nicht unmöglich, eindeutig zwischen politischen und gewerkschaftlichen Fragen zu unterscheiden. Deshalb ist die Logistikbranche sehr viel mehr als eine Ansammlung von Lagerhallen, Verkehr und Verteilung. Ihre Logik ist eine Antwort auf die globalen Koordinaten der heutigen Politik.

Ich spreche hier nicht von einem Superstaat, der die einzelnen Staaten ersetzt. Aber wir müssen uns darüber klar werden, wie wir unser Handeln, angesichts der Existenz von transnationalen Infrastrukturkorridoren und Versorgungsketten, ausrichten.

Giorgio Grappi ist Sozialwissenschaftler, Aktivist der Migranten-Koordination von Bologna und des Kollektivs »S-Connessioni precarie« (Prekäre Verbindungen)

Dieses Interview erschien zuerst in der linken italienischen Tageszeitung Il Manifesto

Übersetzung: Andreas Schuchardt

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/09-28/005.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

admin

Nach dem Tod eines Streikpostens:
GLS unterzeichnet Abkommen zur Übernahme von Leiharbeitern


Ein vergleichbarer LKW fuhr am 15.9.2016 einen GLS Streikposten in Piacenza totItalienische Basisgewerkschaft USB will nach Teilerfolg weiter kämpfen... In einer ersten Verhandlungsrunde der Basisgewerkschaft USB mit GLS Piacenza hat das Unternehmen zugestimmt, 21 Zeitarbeiter als fest angestellte Mitarbeiter zu übernehmen. Wichtiger noch: Das Unternehmen hat ebenfalls zugestimmt, eine Verhandlung für die ganze Region mit allen vertretenen Gewerkschaften zu führen, über die Situation der in Subunternehmen beschäftigten Menschen, die für GLS arbeiten. In dem Bericht ,,Gls di Piacenza: trovato un primo accordo con Usb. "Non ci fermeremo. Continueremo la lotta contro lo sfruttamento"  wird hervorgehoben, dass die USB auch Entschädigung für die Familie des von einem fanatisierten LKW-Fahrer ermordeten Abd Elsalam fordert – und eine Verhandlungsrunde auch über das System der Zusammenarbeit des Unternehmens mit so genannten Kooperativen als Subunternehmen, und dass das Unternehmen – offensichtlich unter dem Eindruck der massiven landesweiten Proteste nach dem Tod Abd Elsalams – auch solchen Gesprächen erst einmal zugestimmt habe. Für die USB ein erster Erfolg, dem durch weitere Mobilisierung weitere Erfolge folgen müssen.

http://www.labournet.de/internationales/italien/arbeitskaempfe-italien/it-ak-logistik/nach-dem-tod-eines-streikpostens-gls-unterzeichnet-abkommen-zur-uebernahme-von-leiharbeitern-italienische-basisgewerkschaft-usb-will-nach-teilerfolg-weiter-kaempfen/

Troll

ZitatDie Paketdienstbranche: Gelockt, gelinkt und abserviert

Der E-Commerce boomt und mit ihm die Paketdienste. Eigentlich müsste das zu steigenden Löhnen führen, doch das Gegenteil ist der Fall: Die Paketboten stehen unter immensem Druck. Und manchmal treibt ihr Job sie auch in den finanziellen Ruin. Die Paketbranche ist paradox: Der E-Commerce boomt, die Deutschen bestellen wie verrückt Waren online, was die Nachfrage nach Paketfahrern nach oben treibt. Doch deren Löhne sinken trotzdem.
Gleichzeitig ist sie sehr vertrackt organisiert: Hier arbeiten Sub- und Subsubunternehmer, oft auf eigenes Risiko und unter immensem Kosten- und Zeitdruck. Manchmal werden sie auch in unklare Beschäftigungsverhältnisse gedrängt oder ihnen werden nachteilige Verträge aufgezwungen. Nur wenige Mitarbeiter sprechen darüber, weil sie Nachteile im Job befürchten oder Angst haben, ihn gleich ganz zu verlieren. Frank Drescher gibt Einblicke in eine undurchsichtige Branche.
Quelle: Deutschlandradio Kultur

Via NDS


http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/10/11/gelockt_gelinkt_und_abserviert_eindruecke_aus_der_drk_20161011_1919_311f2558.mp3
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Fritz Linow

2012 hatte sich DHL von dem Subunternehmer HFL Hamburger Fahrzeug- und Transportlogistik GmbH in Hamburg getrennt. Zur Erinnerung:

Zitat
Undercover als Paketsklave

Nach der Ausstrahlung unserer Dokumentation "Die Paketsklaven" und den erneuten Recherchen für die Dokumentation "45 Min: Immer noch ausgebeutet - Die Paketsklaven" hat der der Logistik-Konzern Deutsche Post DHL seinem Subunternehmen fristgerecht zum 31. März 2012 die Hamburger Zustellbezirke gekündigt.

Damit reagiert die Post auf unsere Recherchen. Der Konzern versprach bereits nach Ausstrahlung des Undercoverfilmes "45 Min - Die Paketsklaven", die Arbeitsbedingungen bei diesem Subunternehmen verbessern zu wollen. In der gestern ausgestrahlten Folge belegten die Recherchen, dass es keine Verbesserungen gegeben hat. Im Gegenteil: Das DHL-Subunternehmen TEW/HFL hat sogar einen Mitarbeiter entlassen, weil er sich auf einer Informationsveranstaltung von ver.di über seine Rechte informieren wollte. Nun jedoch, nachdem 45 Min in einem weiteren Film über die Zustände in der Paketbranche berichtet hat, will sich der Logistik-Konzern von HFL trennen. Allerdings gilt die Kündigung, nach NDR Informationen, nur für die Hamburger Zustellbezirke. Der Subunternehmer ist jedoch auch in Kiel, Bremen und Lübeck für die Post DHL unterwegs. (Stand: 14.02.2012 14:11)
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/rueckschau/Deutsche-Post-DHL-trennt-sich-von-Subunternehmen,paketsklaven101.html

Anscheinend werden die Paketsklaven in den anderen Städten aber weiterhin ausgebeutet. Arbeitsverträge werden nur widerwillig zur Überprüfung mitgegeben. Die Anlernphase wird als unbezahltes Praktikum verkauft, das sich über mehrere Wochen hinziehen kann. Gerade im Weihnachtsstarkverkehr stehen dadurch willkommene kostenlose Helfer zur Verfügung, weil sich nur die wenigsten wehren. Deutsche Post DHL ist dadurch fein raus, während HFL die Drecksarbeit macht. Als Belohnung dürfen die Verantwortlichen dann unter anderem an Freizeitaktivitäten der Deutschen Post wie zum Beispiel Firmenläufen teilnehmen. Da gibt es dann personelle Überschneidungen.

Wer von ähnlichen Fällen weiß, dass Leute unbezahlt für Subunternehmen der Deutschen Post DHL schuften, kann ja mal hier berichten.    

Fritz Linow

16.12.2016
ZitatSchnell & günstig

Das Geschäft mit den Päckchen

Weihnachtszeit ist Paketzeit. Und damit läuft auch das Räderwerk der Zustellbranche auf Hochtouren. Immer öfter greifen die großen Betriebe dabei auch auf Subunternehmen zurück. Und deren Arbeitsbedingungen sind – für hiesige Verhältnisse – manchmal haarsträubend.

Eine kleine Sackgasse am Rand des großen Briefzentrums im Frankfurter Gutleutviertel. Am Straßenrand stehen fünf weiße FIAT-Transporter. Die Fenster sind mit silbernen Iso-Matten verhängt. Vor einem der Transporter steht ein Mann mit Fusselbart und Fellmütze. Er reckt und streckt sich – gerade hat er noch geschlafen – auf einer dünnen Matratze quer auf den Vordersitzen seines Transporters. Zwar hat er eine Standheizung im Auto, aber ein bisschen durchgefroren sieht er trotzdem aus. Der Mann heißt Karol, sagt er, kommt aus Polen und fährt seit drei Jahren Briefe und Pakete quer durch Deutschland.

900 Euro für vier Wochen Arbeit

"Heute lade ich hier Post im Frankfurter Briefzentrum, fahre nach Erfurt und zurück", erzählt er. Karol fährt nachts. So gegen vier Uhr am nächsten Morgen will er zurück sein. Dann kann er wieder in der Sackgasse parken und auf den Vordersitzen seines Transporters schlafen. Formal ist er selbstständig, sagt er, er hat ein Gewerbe als Fahrer angemeldet. Bezahlt wird er pro Tour – sein Einkommen ist für deutsche Verhältnisse bescheiden: "Etwa 900 Euro in vier Wochen." Es könnte mehr sein, aber es sei auf jeden Fall viel mehr als in Polen. Dort könne er als Fahrer nicht mal ein Drittel davon verdienen.

Postfahrer als Sub-Sub-Subunternehmer

An Karols Nachtarbeit auf deutschen Straßen verdient aber nicht nur er selbst. Er steht, so schildert er es, am Ende einer Kette von insgesamt vier Auftraggebern. Ganz oben die Deutsche Post DHL Gruppe. Die beauftragt die Offenbacher Transa Spedition, die wiederum das Unternehmen Gap in Polen, und das gibt den Auftrag schließlich einem polnischen Familienunternehmen, das auch Karol beschäftigt. Karols Darstellung ist plausibel, denn Transa bestätigt, mit Gap zusammenzuarbeiten. Gap selbst hat sich auf Anfrage nicht geäußert.

Postfahrer als Sub-Sub-Sub-Subunternehmer – dieses Geschäftsmodell kennt auch Ivan Ivanov. Er berät Wanderarbeiter in Frankfurt: "Wir haben auch öfters in der Beratung ähnliche Konstellationen gehabt. Das heißt: Ein großes Unternehmen vergibt den Auftrag weiter, und so wird eine Kette gebildet von mehreren Unternehmen. Und meistens ist das letzte Glied in einer solchen Kette der Verlierer", sagt er.

Mindestlohn-Regelung greift nicht

Angesprochen auf Karols Arbeitsbedingungen und seinen kargen Lohn, verweisen sowohl die Deutsche Post als auch Transa auf ihre Qualitätsstandards. Alle beauftragten Subunternehmen müssten den Mindestlohn bezahlen, das sei vertraglich vereinbart. Allerdings bringe diese Vertragsklausel in diesem Fall nicht viel, sagt Ivanov. Denn Karol arbeitet nach eigenen Angaben als selbstständiger Fahrer: "Damit ist eigentlich der direkte Arbeitsgeber fein aus der Sache raus. Da gilt zum Beispiel auch der gesetzliche Mindestlohn nicht, der eigentlich für Arbeitnehmer in Deutschland gilt. Es gilt also sozusagen die Unternehmerfreiheit, die Vertragsfreiheit. Rein gesetzlich gesehen sind 900 Euro erst mal okay."

Wie viele Fahrer in Deutschland so wie Karol arbeiten, lässt sich schwer schätzen. Aber das Arbeiten mit Subunternehmen ist in der Branche gang und gäbe. Allein Transa spricht von rund 30.000 Unternehmen, mit denen man zusammenarbeite. Und da könne man auch nicht in jedem einzelnen Fall die Arbeitsbedingungen nachprüfen.
http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=47572&key=standard_document_62900354

Kuddel

Im DHL Umfeld gibt es einen regelrechten Wettbewerb bei der Ausbeutung der Beschäftigten.

Ein Subunternehmen in Kiel scheint in Führung zu liegen: Unbezahlte Arbeit ist schwer zu unterbieten!

http://betriebsgruppepostdienstenord.blogsport.eu/2017/01/03/unbezahlt-bei-dhl-arbeiten/

Fritz Linow

Die Post hatte ja die Ausgliederung in DHL Delivery u.a. damit begründet, dass neue Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten würden. Anscheinend ist es zumindest im Norden so, dass massiv Leiharbeiter über Hanseatischer Kurierservice HKS GmbH oder direkt als "Dienstleister" eingesetzt werden. Die Bezahlung soll einigermaßen überdurchschnittlich sein, was aber nur bedeutet, dass es sich die Post als Großkunde von HKS einiges kosten lässt, eine kollegiale Belegschaft zu vehindern, die vielleicht eher in der Lage wäre, Verbesserungen zu erstreiten. Das war sowas von absehbar...

Kuddel

Deutsche Post am Limit

so lautet der Titel der ZDF-Zoom-Dokumentation, die am Mittwoch, 1. Februar 2017, um 23:00 Uhr ausgestrahlt wird. Neben dem typischen Brief- und Paketgeschäft in Deutschland werden auch die Geschäftsgebaren der DHL im Zusammenhang mit ihren osteuropäischen Subunternehmern und deren Fahrern beleuchtet. Die Recherchen haben erstaunliche Ergebnisse über die Rolle der DHL beim internationalem Sozialdumping zutage gefördert: Im Auftrag von DHL-Freight leben und arbeiten Fahrer von osteuropäischen Subunternehmen zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Kuddel

Hier nochmal der Beitrag, der oben angkündigt wurde, bei Youtube:

! No longer available

Aktuell gibt es einen neuen NDR Beitrag:
Leben auf der Raststätte - Sprinterkolonnen aus Osteuropa
Osteuropäer fahren rund um die Uhr für einen Hungerlohn Waren durch Deutschland. Angestellt werden sie in ihrem Heimatland - für umgerechnet 300 Euro im Monat.

! No longer available

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Die-Sprinterkolonnen-aus-Osteuropa,sendung627102.html


Bisher gibt es viele gute Berichte, doch es mangelt an Versuchen einer Organisierung der Betroffenen.
Mitleid allein wird wenig an der Situation ändern...

Fritz Linow

Bei soviel Dämlichkeit der Post keimt fast ein wenig Hoffnung auf:

Zitat09.05.17
Die Deutsche Post zahlt sich frei

Offenbar wollte die Deutsche Post mit dem Einsatz von Leiharbeitern besser wirtschaften. Dann traten Staatsanwälte und Zollfahnder auf den Plan. Nun findet der Versuch ein teures Ende.

Düsseldorf. Die gute Nachricht für die Deutsche Post: Juristisch haben die Fehler im Konzern in Sachen Leiharbeit keine Folgen mehr. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt beendete ihre Nachforschungen schon im vergangenen Sommer. Das Hauptzollamt Gießen stellte nun zwar eine Rechtswidrigkeit fest, Verfahren wird es aber keine geben. Die Sache kostet nur Geld.
Unangenehm wurden die Experimente der Deutschen Post mit Leiharbeitern Anfang 2016. Betroffene hatten die Behörden alarmiert. Offiziell waren sie für Vertriebsaufgaben beim Siegfried-Vögele-Institut in Königstein angestellt worden. Beim Kunden fuhren sie aber in Firmenwagen der Deutschen Post vor, legten Visitenkarten der Deutschen Post auf den Tisch und erhielten auch ihre Arbeitsanweisungen von Managern der Deutschen Post.

Juristisch war das ein Problem. Das Siegfried-Vögele-Institut war zwar eine Tochterfirma der Deutschen Post, für eine Ausleihe der Mitarbeiter an die Konzernmutter hätte es jedoch einer so genannten Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung bedurft. Und die lag beim Siegfried-Vögele-Institut nicht vor.
Im Januar 2016 durchsuchten Zollfahnder die Büros der Post-Tochter. Ihr Verdacht: Illegale Leiharbeit. Gut ein halbes Jahr später wurden knapp 200 Mitarbeiter des Siegfried-Vögele-Instituts von der Deutschen Post übernommen. Das Unternehmen bezeichnete dies als ,,Organisationsmaßnahme innerhalb des Konzerns". Die Zollfahnder ermittelten trotzdem weiter.
Nun ist die Sache vom Tisch. Einen Millionenbetrag soll die Affäre gekostet haben. Genaue Zahlen nennen weder der Zoll noch die Deutsche Post. Das Unternehmen bestätigte dem Handelsblatt jedoch auf Nachfrage, dass die entsprechenden Ermittlungsverfahren mit einer Zahlung beendet worden seien. Postsprecher Dirk Klasen: ,,Es ist kein Bußgeldbescheid ergangen, weil kein schuldhaftes beziehungsweise vorwerfbares Verhalten unterstellt wurde. Gleichwohl wurde eine Rechtswidrigkeit festgestellt und dadurch ein sogenannter Verfallbetrag zur Zahlung festgesetzt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu dessen Höhe keine Angaben machen."
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/leiharbeit-die-deutsche-post-zahlt-sich-frei/19778476.html

Fritz Linow

Zitat23.05.17
Zusteller protestieren vor DPD-Zentrale
120 Fahrer im Konvoi aus dem Raum Regensburg nach Aschaffenburg

Rund 120 Paketzusteller haben an diesem Dienstagmittag vor der Zentrale des Deutschen Paketdiensts in Aschaffenburg-Nilkheim für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Die Fahrer kamen mit 55 Zustellerautos überwiegend aus dem Raum Regensburg angereist. Mittlerweile sind sie wieder auf den Heimweg.

Die Fahrer machten mit Plakaten auf den Transportwägen auf ihre Situation aufmerksam: "Wir sind keine Lohnsklaven", war dort unter anderem zu lesen. Sie hatten einen weiten Weg hinter sich: In aller Frühe beluden sie im Depot Obertraubling bei Regensburg ihre Fahrzeuge, richteten dann in einer Werkstatt die Plakate her und machten sich in insgesamt vier Konvois auf in Richtung Aschaffenburg zur DPD-Zentrale. "Es ist einer unserer letzten Auswege", sagte Thomas Göpel, der für DPD als Subunternehmer arbeitet, "es geht einfach nicht mehr."

Initiator der Aktion ist Pompiliu Alesi, der ebenfalls als Systempartner für den Paketdienstleister in Obertraubling tätig ist. Sein Vorwurf an DPD: Das Unternehmen zahle zu wenig Geld für die Arbeit seines Transportunternehmens. Die Folge: Er und seine 230 Angestellten müssten mehr arbeiten, als ihnen gut tut, um das Pensum zu erfüllen, so Alesi. "Meine Fahrer fangen um 5 Uhr morgens an und kommen abends um 18, 19, manchmal erst um 20 Uhr zurück", sagte der gebürtige Rumäne, der seit sieben Jahren für DPD arbeitet. Er habe schon öfter das Gespräch mit der Firmenleitung gesucht, aber ohne Erfolg. Jetzt habe DPD die Zusammenarbeit gekündigt.

"Ich bekomme zu wenig Geld für die Leistung, die ich erbringen muss", sagte DPD-Systempartner Thomas Göpel. "Wir Transportunternehmer sind finanziell angeschlagen. Meine Fahrer sind gezwungen, die gesetzlichen Arbeitszeiten zu überschreiten." Die Schichten der Fahrer seien lang, erklärte Göpel: Frühmorgens drei Stunden Pakete vom Band absortieren, die Stücke scannen und verladen, bis zu anderthalb Stunden Fahrt zur eigentlichen Lieferroute, fünf bis sieben Stunden zustellen und wieder anderthalb Stunden zurück fahren. "In den vergangenen Jahren hat sich die Situation verschlechtert", ist sich Göpel sicher. Immerhin: Das Gespräch mit Vertretern der DPD in Aschaffenburg sei gut verlaufen, berichteten Alesi und Göpel.

Das Unternehmen bestreitet derweil, dass es im Vorfeld der Demonstration keine Gesprächsbereitschaft gegeben habe: "Bis kurz vor dem heutigen Tag haben wir Gesprächsangebote gemacht, die leider nicht angenommen wurden", sagte Sprecherin Pia-Maria Zecevic unserem Medienhaus. Die Themen der Regensburger Gäste habe man aufgenommen und werde sie sich genauer anschauen. "Unser Anspruch ist, Systempartner so zu vergüten, dass sie vernünftige Arbeitszeiten gewährleisten und Mitarbeiter fair bezahlen können", so Zecevic. Befremdlich sei für sie, dass die Demonstration ausgerechnet von einem Systempartner ausging, dem wegen Problemen mit den Sozialstandards gekündigt worden sei.

DPD, laut Unternehmensangaben der zweitgrößte Paketzusteller Deutschlands, unterhält in Deutschland 77 Depots und 6000 Paketshops. 8000 Mitarbeiter und 10000 Zusteller sind täglich im Einsatz.

Unterstützt wurde die Aktion am Dienstag von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Probleme wie die der Zusteller seien in der Branche ein Stück weit hausgemacht, sagte Gewerkschaftssekretär Hans Peter Konrad: "Wenn DPD seine Mitarbeiter direkt anstellen würde, würden alle nach Tarif bezahlt. Dann gäbe es solche Eskalationen nicht."

http://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/art490812,4615182

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