Klau von geistigem Eigentum im 400€-Job

Begonnen von Mosh, 15:51:47 Do. 25.Juli 2013

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Mosh

Hi,

Ich habe einen 400€ Job in einem Sportverein. Von der für mich zuständigen Person des Vereins bekomme ich auch ab und zu die Aufgabe Texte über Veranstaltungen zu schreiben oder Berichte bzw. Protokolle zu erstellen.

Er fragte mich neulich ob ich nicht einen Text zu eine Veranstaltung schreiben könne. Ich habe das gemacht und er ist eins zu eins genau so im Vereinsheft erschienen, aber mit seinem Namen drunter!

Mir kommt dabei hoch, weil ich journalistische Ehrlichkeit wichtig finde und es nun mal meine Leistung war den Bericht zu schreiben. Ich bin nicht der einzige bei dem er die Federn klaut und sich damit schmückt. Er hat sogar schon Auszeichnungen für soziales Engagement für Projekte bekommen, die gar nicht seine Idee waren. Er lässt die Leute für sich Arbeiten und erntet dann die Lorbeeren.

Könnt ihr mir journalistische oder rechtliche Tipps geben wie ich  argumentieren, das so ein Verhalten nicht akzeptabel ist?
Ich bin auch bereit mir ein bisschen Stress mit ihm zu leisten, weil ich keine Lust hab unter diesen Bedingungen weiter zu arbeiten aber den Job an sich eigentlich gerne mag. Also lieber biete ich die Stirn und werde gefeuert als das weiter zu schlucken.

Im folgenden Ausschnitte aus unserem E-Mail-Verkehr betreffend des geistigen Eigentums:

Ich: "...im vereins heft steht übrigens ein text von mir mit deinem namen drunter, warum schreibst du ihn dann nicht selber."
Er: "... als erstes ich vertrete die Interessen vom ,,Verein" und es war schon von Anfang geplant dass bei diesem Projekt die ,,Verein" federführer ist.
Was meine Funktion anbetrifft, so verfüge ich bei ,,Verein", bei allen Aktivitäten auf die Gebiete ,,Sport", Projekte und Integration über die  entsprechende Vollmachten, d.h.  ich trage die Verantwortung auf diese Gebiete und setzte daher meine Unterschrift bei allen Arbeitsunterlagen die von Dir, und den anderen Mitarbeiter von mir, erstellt werden  in Zusammennhang mit der  Abwicklung  von ,,Sport", Integration und Projekte.

Falls Du mit der Situation nicht klar kommst, dann ist  ein klärendes und endgültiges Gespräch zwischen uns beiden dringend erforderlich."

(Ich werte das als Androhung von Rausschmiss)

Ich: ,,Ich habe aber durchaus ein Problem damit, wenn meine Text unverändert übernommen werden und ein anderer Name drunter gesetzt wird, wie im Vereinsheft. Das ist journalistisch grob fahrlässig!"

Was könnte ich weiter Argumentieren und auf welchen Grundlagen?

Solidarische Grüße
Der Mosh
YA BASTA!

Rudolf Rocker

Gute Frage!
Abmahnung schreiben!
Wenn er den Text weiter unter seinem Namen verwendet Strafandrohung von 5000 €, oder sowas!

Mosh

Also es handelt sich nur um einen kleinen Veranstaltungsbericht, aber ich habe das dumpfe Gefühl das er es bei einem mehrseitigem Bericht (von mir geschrieben) den wir benutzen werden um Gelder zu beantragen genauso machen wird.

Ich hätte gern ne klare rechtlich Reglung oder so, die ich ihm unter die Nase schieben kann, warum er das so nicht machen darf. Das ist ein totaler Sturkopf und ihr seht ja wie er das rechtfertigt. Ich möchte nicht gleich rechtliche Schritte gegen ihn einleiten, sondern ihm vorher klar machen, das so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Wenn er sich dann weiterhin quer stellt kann ich über weiter Konsequenzen nachdenken.

Mein Problem ist halt das ich gerne in dem Verein bleiben möchte, selbst wenn ich den Job dort verliere. Und sonne offene Schlammschlacht würde mir das Leben im Verein nicht einfach machen. Ich denke wenn ich darlegen kann das es rechtswidrig ist was er macht, wird er sich einsichtig zeigen.

LG
Mosh
YA BASTA!

Kuddel

Ich kann dir keinen präzisen rechtlichen Rat geben, aber mir scheint, diese Erfahrung mußt du als Lehrgeld verbuchen.
Es ist "nur" ein Verein. Doch...
ZitatMein Problem ist halt das ich gerne in dem Verein bleiben möchte
...das macht die Sache schwierig. Selbst wenn du dein "Recht" einklagen könntest, würde es die menschlichen Beziehungen versauen... nehme ich mal an.

Ich finde es nicht schlimm "Ghostwriter" zu sein, doch dann muß es in Absprache geschehen. Du solltest beim nächten Mal fragen, wie deine Texte genutzt werden. Wenn es nochmal passiert, gebe deine Texte nur gegen die Unterschrift unter einem einen kleinen formlosen Vertag weiter.

Es ist harmlos gegen das, was bei den "großen Medien" passiert. Viele Drehbuchautoren hinterlegen ihre Manuskripte bei einem Notar und reichen sie erst 3 Jahre später bei Sendern ein, weil es bei den "Öffentlich Rechtlichen" Gang und Gäbe ist Autoren zu beklauen. Die Sender rückdatieren die geklauten Ideen/Texte um 2-3 Jahre.

Und da Journalisten verstreut arbeiten und sich für absolute Individualisten halten, konnte man ihnen ihre halbwegs erträglichen Arbeitsbedingungen ohne viel Gegenwehr nehmen. Google einfach mal Journalisten + prekär.

Tiefrot

Was Kuddel schon schrob - Lehrgeld.

Wenn du in dem Verein bleiben willst, dann behalte deine Talente für dich und mach Dienst nach Vorschrift.
Behalte immer im Hinterkopf, was ein Berufsschreiber verdient hätte.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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