Streik bei Kone in Hattingen

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 19:26:06 Di. 19.April 2005

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ManOfConstantSorrow

19.04.05

Seit heute früh um 6.00 Uhr haben die Beschäftigten des Rolltreppen-Herstellers Kone in Hattingen die Arbeit niedergelegt. Die Kollegen der Produktion beteiligen sich zu 100 Prozent am Streik. Auch die Mehrheit der Angestellten ist dabei, mit einem Teil von ihnen wird noch diskutiert, dass sie sich ebenfalls anschließen.

Demonstration gegen Kone-Werksschließung am 22.3.05

Dem Entschluss zur Arbeitsniederlegung ging voraus, dass inzwischen Beweise vorliegen, dass Gerüste für neue Rolltreppen auf einem Gelände einer Firma in Münster gelagert werden. Sie sollen auf dem ehemaligen O&K-Gelände in Dortmund komplettiert und dann in Süddeutschland eingebaut werden sollen. Damit ist klar, dass die Begründung der Werksschließung wegen angeblichem Auftragsmangel ein Betrug der finnischen Konzernleitung ist, dass vielmehr bewusst Aufträge abgezogen werden, um diesen Eindruck zu erwecken.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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Solidaritätserklärungen an:
- Betriebsrat KONE, Nierenhoferstr. 10, 45525 Hattingen
- IGM-Vertrauenskörperleitung, KONE-Rolltreppen, Hattingen, Nierenhofer Str. 10, 45525 Hattingen, email: Heinz.Voehringer@kone.com
- Solidaritätskreis ,,Erhalt aller Arbeitsplätze bei KONE", i.A. Diana Vöhringer, Nierenhoferstr. 50, 45529 Hattingen, Tel. 0170-7321473, email: solikreis-kone@gmx.de.

Anfahrt über die B 51 nach Hattingen, dann auf die Nierenhofer Straße. Das Werk liegt in der Nähe des S-Bahnhofs Hattingen-Mitte.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

rf-news - 26.04.05:
 
Kone-Aufsichtsrat verschiebt Schließungs-Beschluss


Kone-Kollegen besuchen am 4.4. dasHattinger Rathaus

Hattingen: Am heutigen Dienstag hat die Frühschicht bei Kone erneut die Arbeit für zweieinhalb Stunden niedergelegt. Anlass war eine Aufsichtsratssitzung auf dem Werksgelände, in der der Aufsichtsrat der Stilllegungsabsicht aus Finnland zustimmen sollte. Über 150 Kolleginnen und Kollegen aus den Hallen und auch eine wachsende Anzahl von Angestellten sammelten sich um 9.30 Uhr am Werkstor. Ab 10 Uhr gingen sie durch die ganze Büroetage.

Im Konferenzraum wurden die Aufsichtsratsmitglieder eingekreist und der Aufsichtsratsvorsitzende Körnich aufgefordert, dafür zu sorgen, dass der Schließungsplan vom Tisch kommt und kein Arbeitsplatz vernichtet wird. Lebhaft brachten die Kollegen ihre drohenden Zukunftsaussichten vor und sparten auch nicht mit der Erkenntnis, dass für mehr Profite Hattinger Know-How im Rolltreppenbau nach China verscherbelt wird. Sie widerlegten die Argumentation, dass wir "zu teuer" wären.

Der Aufsichtsratsvorsitzende heuchelte Verständnis für die Situation, zog aber sehr schnell den Schwanz ein und erklärte, dass der Aufsichtsrat heute nicht über die Schließung entscheiden würde. Darüber hinaus wiederholte er die gleiche Leier der vergangenen Wochen, der verschärfte internationale Preiskampf würde sie dazu zwingen, billiger produzieren zu müssen. Die drohende Arbeitslosigkeit wäre bitter, könne er aber nicht ändern.

Dass sie heute entgegen ihrem Vorhaben nicht über die Werksschließung entschieden haben, ist ein weiterer Erfolg der bisherigen Kampf- und Protestaktionen der Kone-Belegschaft und der sich entwickelnden regionalen und bundesweiten Solidarität. Nach wie vor wird in der Belegschaft heiß diskutiert, den unterbrochenen Streik vom 19.4. fortzusetzen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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