Protest - Feuer richtet sich gegen weitere A2 Rastplätze / Reportage vom ZDF

Begonnen von Annabella, 22:40:01 Sa. 21.Januar 2012

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Annabella

Gerade die A2 ist eine hoch frequentierte BAB. Die Szenen, die sich tagtäglich nach 17.00 Uhr auf den Rastplätzen A2 abspielen, lebensgefährlich. In DE fehlen 30 000 Rastplätze, Tendenz steigend.


http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1396692/%C3%9Cberf%C3%BCIIte+LKW-Rastpl%A4tze+auf+der+A+2#/beitrag/video/1396692/Ueberfuellte-lkw-rastplaetze-auf-der-A-2.html


Fahrer müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten, riskieren ihren Führerschein und hohe Bußgelder. Vor diesem Hintergrund sind die Protest - Feuer der Dörfer Rotenkamp und Boimstorf, am Sonntag, gegen den Bau von Rastplätzen am Ortsrand schon fast als perfide zu bezeichnen

http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2161/artid/15557482

Auch diese Dörfer bekommen ihren Waren per LKW. Das die Fahrer aber auch ihren Pausen machen müssen, sich irgendwo hinstellen müssen, kein Gedanke. Waren immer gerne, aber bloß kein Krach, kein Gestank und schon garnicht Parken. Der Himmel hat leider keine Haltestäbe zum Aufhängen, LKWs besitzen keine Flügel und der Gesetzgeber hat das LURZ-Gesetz gemacht.
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Eivisskat

Vielleicht auch mal wieder die Waren auf die Züge verlagern, anstatt alles und alles quer durch Europa und auch durch D. ausschließlich per LKW?

Annabella

 ;DJa, die Schienen am besten quer durchs Dorf bis vor den Laden, meinst du das so? Das sind Wunschträume, ein Teil der Ware wird die letzten Kilometer immer mit dem LKW transportiert. Es hilft nichts! Diese Stellungnahme verwundert mich wegen des "Kilometerfressers" hier aber sehr. Vertretet ihr nicht die Interessen der Fahrer? Sollte ich mich da getäuscht haben?

Eivisskat

Sicher werden die Interessen der Fahrer von mir vertreten, aber AUCH die der Umwelt, der Sicherheit, der Gesundheit ALLER, der Qualität der (kleinen) Landstrassen, die Unmenge unnötigen Konsum-Krempels & 100 andere Dinge.... die mich und viele Andere schon sehr lange wünschen läßt, dass die Waren wieder mehr auf die Schienen verlagert werden und lediglich an Ort und Stelle per LKW verteilt werden.

Das ging bis vor einigen Jahren sehr gut, bis es leider fast komplett eingestellt wurde.
Warum, erschließt sich mir nicht, ich vermute die Lobby der Mineralöl-Verbände u.a....

Wunschdenken ist es m.M. wenn die Fahrer denken, es könnte alles so bleiben mit der absurden  Rumkarrerei quer durch EU, Hauptsache die Löhne und die Arbeitszeiten stimmen.


Jester

Zitat von: Eivisskat am 09:38:01 So. 22.Januar 2012
Warum, erschließt sich mir nicht, ich vermute die Lobby der Mineralöl-Verbände u.a....

Es gibt praktisch keine (Zwischen-) Lager mehr. Lagerhaltung kostet Geld.
Alles wird nur noch "Just in time" geliefert. Das Lager wurde quasi auf die Straße verlegt.
Da ist der LKW wesentlich flexibler und schneller, als die Bahn. Leider.

Ich war 2004 mal für 3 Monate "on the road", da war es schon schlimm.
Ich möchte gar nicht wissen, wie das heute aussieht.

Annabella

Es sieht genauso aus, wie es in der Reportage beschrieben wird. Davon ist nicht nur die A2 betroffen. Kollegen kämpfen tagtäglich um einen Parkplatz. Das mit der Umwelt ist doch scheinheilig. Es gibt noch viel größere Drecksschleudern als LKWs. Da regt sich keiner drüber auf. Es ist nun mal so, dass du die Schienen nicht bis vor die Geschäfte legen kannst. Geht einfach nicht! Wenn "Just in Time" gefahren wird, man das wegen der Kosten auch nicht ändern wird, brauchen wir Parkplätze, fertg! Warum sollen die Fahrer das ausbaden, was die Wirtschaft verzapft, ist ja garnicht einzusehen. Bei LURZ wird kein Auge zugedrückt, ist die Zeit um, muss gestanden werden, auch fertig!

Eivisskat

Umwelt kann NIE scheinheilig sein und Millionen von Menschen kämpfen gegen alle möglichen "Dreckschleudern", ständig werden auch auf internationaler Ebene dagegen protestiert und Abhilfe gesucht.

Ja klar, sind die Arbeitsbedingungen furchtbar & sicher müssen die Ärmsten angemessen Pause machen können & gut bezahlt werden, unbedingt!

Aber diese Bedingungen sind doch auch erst durch eben diese "Konsum-, Schnäppchen- und NachmirdieSintflut-Mentalität" entstanden, die wir alle in den letzten Jahren völlig blind übernommen haben.

Aber das heisst ja nicht, dass das nicht rückgängig gemacht werden kann, nicht wahr?

Denn es kann doch auf lange Sicht nicht die Lösung sein, z.B. das ganze Land mit noch mehr Autobahnen und Parkplätzen zu überziehen, bloß weil "die Wirtschaft" uns mit ihrem meist völlig sinnlosen Scheißdreck, den sie obendrein angeblich aus Kostengründen  ::)  nicht lagern will, auch noch den allerletzten Cent aus der Tasche lockt und das alles auf Kosten der Fahrer, der Umwelt usw., usw.


Annabella

Ja, dann fang mal an die Wirtschaft davon zu überzeugen, dass "Just in Time" aufhören soll. Solange da keine Änderung erfolgt, wirst du bei den Fahrern wenig Verständnis für deine Aussagen finden. Die werden um mehr Parkplätze kämpfen. Mit Recht! Wenn es sein muss auch dafür auf die Straße gegangen werden, mobil gemacht werden. Es sterben jede Woche LKW-Fahrer durch Unfälle, auch auf den überfüllten Parkplätzen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Das dürfte dir nicht entgangen sein. Niemand von den Fahrern ist auf Dauer bereit aufgrund fehlender Parkplätze Bußgelder zu zahlen oder den CE zu riskieren. So eine Meinung, wie du sie hast, kann nur jemand vertreten, der nicht selber betroffen ist. Aber die Regale sollen in den Geschäften immer voll sein. Versuch mal, vielleicht lernen die Waren ja noch fliegen. ::)

Kuddel

In dem aktuellen Versuch einer Selbstorganisierung der Beschäftigten im Transportgewerbe gibt es durchaus einige positive Entwicklungen.

ZitatHauptsache die Löhne und die Arbeitszeiten stimmen.
Es gilt kurzsichtiges Denken und Handeln zu vermeiden.
Ein abschreckendes Beispiel war der Truckerstreik Ende letzten Jahres in Australien. Da protestierte man gegen schärfere Umweltgesetze.

Hierzulande lernt man dazu. Der vorherrschende Tenor beim Fahrenden Personal ist, man will nicht noch einmal (wie 2008) für eine Senkung der Dieselpreise protestieren, obwohl heute die Preise weit über denen von 2008 liegen. Das betrifft die Interessen der Unternehmer und nicht der Fahrer.

Es wächst auch die Erkenntnis, daß Umweltschutz und Arbeitsbedingungen keineswegs miteinander konkurrieren. Von den Truckern der US Hafenbetriebe gibt es Kampagnen, deren Forderungen Umweltschutz und soziale Verbesserungen kombinieren.

Jochen Dieckmann, der "schreibende Trucker" hatte eine seiner besten Lesungen und Diskussionen mit einer Alpeninitiative, die sich gegen den übermäßigen LKW Verkehr engaigert. Hier sucht man die Diskussion wie man gemeinsam gegen die sinnlosen Transporte vorgehen kann.

Das ist vorbildlich. Die bürgerlichen Initiaven, die keinen Dreck und keinen Lärm vor ihrer eigenen Haustür fordern und gleichzeitig Lebensmittel und all den Konsummüll ständig frisch in den Regalen wollen, werden grundsätzlich nichts ändern. Es ist nicht nur ignorant nicht an die Menschen zu denken, die diese Drecksarbeit verrichten, sondern man verzichtet auch einen wichtigen Partner im Kampf für menschlichere Verhältnisse.

Kuddel

P.S.: die "Just in Time" Strategie ist gleichzeitig die Achillesverse der Wirtschaft. Wenn der Transport nur kurze Zeit stoppt, bricht die Produktion in großem Maßstab zusammen. Das macht die Fahrer mächtiger und bedrohlicher für die Wirtschaft.

Eivisskat

Nun werd' mal nicht frech @Annabella, bitte schön!

Gerade ICH versuche seit Jahren "die Wirtschaft" und meine Mitmenschen entsprechend zu informieren/zu überzeugen, dass dieser überbordende Konsum krank und pervers ist. Viele Andere tun dies ebenso und kaufen (genau wie ich) nur noch die nötigsten Dinge, das meiste 2.Hand und die Lebensmittel wenns geht regional.

Ich brauche garantiert keines von diesen überbordenden Regalen mit 10m Ekel-Joghurt und 20 m verpestetem Gen-Fleisch, Erdbeeren aus Chile finde ich absurd.

Vielleicht sollten Andere auch mal über den Tellerrand gucken und ein bißchen weiter denken, als nur von 12 bis Mittag.  ::)

Einfach mal die Verbindungen & Verknüpfungen besser verstehen, in diesem Fall das Elend der LKW-Fahrer mit den ewigen, perversen Profit- und Wachstumsansprüchen, die die großen Konzerne sich erlauben, die uns Menschen aber krank, arm und elend machen.

Gerade in diesen Zeiten des Zusammenbruchs und des Wandels (hoffentlich...) ist es so wichtig, wenn immer mehr Leute diese Verhältnisse verstehen, denn anders kann es keine Änderung geben.



Annabella

Tut mir leid, wenn du das als frech empfindest, sorry! Aber A2 auch Hauptstrecke hier und ich hab für die fehlenden Parkplätze nicht das geringste Verständnis mehr. Oft von Osten kommend stehste da und kommst auf keinen Parkplatz, weil dir schon der Allerwerteste von einem Brummi entgegen kommt. Hatte erst Freitag wieder das "Vergnüngen" und mir reichts!!! Empfehle dir dringend Selbstversuch, aber bitte nach 17.00 Uhr. Das ist unverantwortlich und nicht hinnehmbar. Da ist unsere Politik gefragt. Bei Protest notfalls auch enteignen. Da wir eine Demokratie haben, ist das nun mal meine Meinung und die vertrete ich vehement. Genauso wie ich den Kilometerfresser unterstützt. Da bin ich absolut kompromislos! Halbe Sachen mach ich nicht.

Kuddel

Erklärende Worte von mir. Die Überfüllung der Rast- und Parkplätze führt dazu, daß Brummis auch auf dem Standstreifen der Autobahnen und Schnellstraßen stehen, um die Pausen und Schlafzeiten einzuhalten. Es ist zu schlimmen Unfällen gekommen als Fahrzeuge in die geparkten LKW hineinbretterten.

Zuallererst ist es notwendig, daß die Fahrer ihren Arsch aus der lebensgefährlichen Zone bekommen, dann kann man auch über die anderen Probleme reden.

Annabella

Genauso sieht das aus! "Just in Time" ändern zu wollen, ist eine Sache, die dauert. Aber eine andere Sache, mehr Sicherheit für die Fahrer zu schaffen. Das sollte schneller möglich sein. Jeder der mit LKWs zu tun hat, jede Familie in der der Ernährer fährt, wird das so sehen. Bevor noch mehr Unfälle auf den Rastanlagen passieren!
Das eingestellte Video von mir spricht wohl Bände, auch ohne viel Worte!

Eivisskat

Habe ich nicht bereits in meinen 4 bescheidenen Bemerkungen zum Thema jedesmal gesagt, dass den Fahrern unbedingt wesentlich bessere Bedingungen und angemessene Plätze zustehen? Wie kann man das nur so mißverstehen?

Das *Warum und Wieso* es zu dieser fatalen Situation und dem IRRSINN auf den Autobahnen kommt, warum die Polizei sind obendrein zu Handlangern der Wirtschaft macht und warum wir das alles schon so lange + immer noch zulassen oder sogar durch unser Verhalten noch verschärfen, scheint hier hingegen eher nicht durchzukommen. Meinetwegen, muss es auch nicht...

Die "Politik fragen" sehe ich allerdings nicht mehr als Lösung, denn die unterstützt die schlechten & gefährlichen Bedingungen, sowie die Konzerne/Unternehmer, die diese Bedingungen schaffen, seit jeher und nimmt Tod & Siechtum von 1000den Fahrern UND massive Umweltschäden kalt lächelnd in Kauf.

DAS hier halte ich z.B. für eine wesentlich bessere Methode und Denkanstoß, bestimmt gibt es noch weitere:

ZitatP.S.: die "Just in Time" Strategie ist gleichzeitig die Achillesverse der Wirtschaft. Wenn der Transport nur kurze Zeit stoppt, bricht die Produktion in großem Maßstab zusammen. Das macht die Fahrer mächtiger und bedrohlicher für die Wirtschaft.

Annabella

So, die Transporte zu stoppen, wäre eine Lebensaufgabe und Wunschträume. "Just in Time" ist zu weit fortgeschritten, als das man das auf den Punkt abstellen könnte. Ich beschäftige mich lieber mit der Realität und das, was machbar ist. Das sind der Bau neuer Rastanlagen, Parkplätze für Lkws. Wenn dafür an verschiedenen Stellen die Einsicht fehlt, muss sie eben staatlich erzwungen werden. Für Demos gegen Parkplätze fehlt mir jegliches Verständnis, tut mir leid, Eivisskat. Aber bis du "Just in Time" wirklich stoppen kannst, wenn überhaupt, ist mir jeder tote LKW-Fahrer auf Rastanlagen einer zuviel.

Eivisskat

Der Link mit den Demos gegen Parkplätze geht übrigens nicht...

Und mir ist eine "ganzheitliche" Denke genau so wichtig und die beinhaltet nun mal nicht nur das Bauen neuer Rastplätze als vermeintlich einfache Lösung, sondern auch das gleichzeitige UM-Denken und auch die Rück-Abwicklung dieser krassen und unhaltbaren Transport-Situation.


Annabella

 ;DDanke, ich kämpfe immer noch mit dem Einstellen von Links. Das Video hab ich hinbekommen, den Link nicht.
Du wirst die Rückabwicklung der unhaltbaren und krassen Transport-Situation nicht hinbekommen. Die Lagerung ist teuer und es fehlen Kapazitäten. Da wird sich kein Unternehmen drauf einlassen. Gerade die Discouter lassen "Just in Time" anliefern, kann ich mir tagtäglich begucken. Mehrmals am Tag kommt der 40t-LKW von verschiedenen Firmen und bringt Ware. Die haben alle kleine Lager, da ist nichts zu machen. Also bevor sich da was ändert, dann erstmal Rastplätze bauen. Das bekommst du wirklich schneller hin. Wie es in ein paar Jahren aussieht, weiß niemand.

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti


Nick N.

@Annabella
Der Blick übern Tellerrand ist auch in dem Moment wichtig, wo Du die Solidarität von Leuten willst, die halt nicht vom Rastplatzmangel betroffen sind, dafür aber von anderen Aspekten der ganzen Scheisse.
Und da ist ja ein ganz konkreter Widerspruch, weil wenn es zu schweren Unfällen kommt, dann hast Du absolut recht, dass da was geschehen muss, und wenn Natur für Rastplätze zubetoniert wird, finde ich es auch genauso richtig, dagegen zu sein. Ob man jetzt gegen "just in time" auch konkret was erreichen wird oder nicht, man muss in jedem Fall so weit denken, um zusammenzufinden, auch wenn die gemeinsame Forderung dann womöglich erstmal mehr Rastplätze sind.
Satyagraha

Annabella

 ;DKennst du die A2? Was gibt es da noch zu zubetonieren? Die Flächen an der A2 sind durch die hohe Schadstoffbelastung eh kaputt. Es gibt sehr viele, gute Lösungen für Rastanlagen. Mir wurde vor Tagen mal was Schönes gesagt. Woanders geht das Ruckzuck, aber wir Deutschen würden es schick finden, erstmal grundsätzlich gegen alles zusein. Gegen Spielplätze, Sportplätze, Schulen, Autostraßen, egal was gebaut werden soll, wenn nichts sicher ist, aber eine BI dagegen. Da muss auf alles mögliche Rücksicht genommen werden. Eine benötigte Straße wird wegen einem Vogel nicht gebaut. Wenn du Multikulti bist, schämst du dich manchmal für die deutsche Mentalität. In Spanien schießen die Rastanlagen, wie Pilze aus dem Boden. Nur hier passiert nichts. Hier wird wegen allem und jedem protestiert. Eine Solidargemeinschaft gibt es längs nicht mehr. Jeder ist sich selbst der Nächste. Das haben wir Deutschen längs verlernt.

zak

Aha.

Die Flächen an der A2 sind eh kaputt, also drauf mit den Rastanlagen. Nach dieser Logik könntest du auch das Abschlachten der Wale gutheißen, gibt ja eh nicht mehr so viele, oder in Fukushima weitere Meiler hochziehen, ist ja eh alles verseucht, oder...

Ach ja, in Spanien schießen nicht nur Rastanlagen wie Pilze aus dem Boden, sondern auch die Betonbetten an der Mittelmeerküste. In einigen Gebieten gibt`s deshalb fast kein Wasser mehr, weshalb es mit LKW`s angekarrt werden muß...  So`was ,,Schönes" könnte dir ja auch mal gesagt werden.

Klär` mich doch auch bitte über den Widerspruch auf: ,,Hier wird wegen allem und jedem protestiert. Eine Solidargemeinschaft gibt es längs nicht mehr."


Annabella

Diese anführten Dinge von dir haben herzlich wenig mit der Situation an der A2 zu tun. Empfehle jedem Selbstversuch. Fahrt A2 nach 17.00 Uhr und versucht mal einen Parkplatz zu bekommen Bielefelder Raum.  Gezeigten Video entspricht der Realität, nicht nur gedreht für den geneigten Zuschauer. Auch hier noch mal der Hinweis, dass es an den  Rastplätzen auf Grund dieses Zustands zu schweren Unfällen kommt, wo dann auch mal Menschen sterben. Das ist also hinnehmbar. Für Laien auch noch mal der Hinweis, dass Lenk und Ruhezeiten gnadenlos geahndet werden von der Rennleitung. Das kann sehr teuer werden und auch auf Dauer CE kosten.

Eivisskat

ZitatVielleicht sollten Andere auch mal über den Tellerrand gucken und ein bißchen weiter denken, als nur von 12 bis Mittag.  

Einfach mal die Verbindungen & Verknüpfungen besser verstehen, in diesem Fall das Elend der LKW-Fahrer mit den ewigen, perversen Profit- und Wachstumsansprüchen, die die großen Konzerne sich erlauben, die uns Menschen aber krank, arm und elend machen.

Gerade in diesen Zeiten des Zusammenbruchs und des Wandels (hoffentlich...) ist es so wichtig, wenn immer mehr Leute diese Verhältnisse verstehen, denn anders kann es keine Änderung geben.


Kann mich hier nur ein letztes Mal wiederholen, denn wenn DAS nicht endlich sehr schnell geschieht - wie es von Millionen Menschen seit Jahrzehnten gefordert wird - hat sich das Thema Autobahnen/Parkplätze eh sehr bald erledigt, weil die sind nämlich ganz schnell wieder zu-gewachsen...

Und das ist diesmal keine banale Polemik von mir.

Annabella

  ;D Natürlich kann man auch versuchen die Welt zu retten, entschuldigt die Ironie. Aber das wird etwas länger dauern. Das Wirtschaftssystem umkrempeln zu wollen, alles gut und schön. Aber zwischendurch sollte man wohl erstmal die Arbeit,- und Park- Bedingungen für LKW-Fahrer verbessern. Das geht, glaub ich, doch schneller.Was sich so verfestigt hat, wie "Just in Time" lässt sich so schnell nicht ändern. Aber Parkmöglichkeiten schaffen wohl. LKWs werden nie überflüssig werden, weil immer transportiert werden muss und es nicht möglich ist Schienen bis in jeden Laden zu legen.

zak

Entschuldigung, aber liest du die Postings nicht richtig durch?

Hier streitet niemand ab, dass die Situation für die betroffenen Fahrer untragbar ist. Du bist aber nicht umsonst in diesem Forum, denn jetzt besteht die Möglichkeit für dich, etwas intensiver ,,über den Tellerrand" zu schauen, nicht nur stur und unreflektiert eigene Standpunkte gebetsmühlenartig herunterzusalbatern und Antworten zu geben, die vorhersagbar sind.

Die Situation auf den Autobahnen ist in der Tat grausig, kilometerlange Brummischlangen, zumal zu bestimmten Zeiten,  tonnenweise rausgerotzte Stickoxide, Treibhausgase, Rußpartikel, vergiftete Flächen, kranke Anwohner, usw...   Aber dieses Problem mit deiner Argumentation lösen zu wollen, bedeutet, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

Natürlich ist es unsinnig, Schienen ,,bis in jeden Laden" legen zu lassen. Auch wenn es Eivisskat schon schrieb, wiederhole ich es noch einmal: Es ist ja wohl ein großer Unterschied, ob ich Güter von Hamburg nach München mit dem LKW karre, oder mit dem Zug, und dann von dort verteile. Es geht nicht darum, mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen, sondern diese einzig auf Profit ausgerichtete Transport- und Logistikproblematik  anzupacken, denn auch wenn mehr Park- und Übernachtungsplätze gebaut werden würden, wäre das unmenschliche, ausbeuterische  Prinzip, dass dahinter steckt, nicht im geringsten gelöst. Es wäre im Gegenteil nur eine weitere Legitimation der bestehenden Zustände. Ursächlich ist es aber eine Systemfrage.

Die billigen, unter menschenunwürdigen Zuständen hergestellten Waren in China werden natürlich auch mit dem LKW ,,just in time" verteilt, mir fällt jetzt ganz viel ein, was wir eigentlich gar nicht brauchen, ganz zu schweigen von den perversen Tiertransporten, aber irgendwie habe ich jetzt auch keine Lust mehr zu schreiben, sind eh`nur Wiederholungen.

Annabella

Ich lese sehr wohl, bin aber kein Öko-Freak. Wenn du das alles so siehst, dürftest du nicht mehr atmen, oder irgendwas essen. Hab Freundin, die ist Chemikerin. Weißt du, was du tagtäglich zu dir nimmst? Wenn es danach geht, dürftest du nicht einen Bissen mehr essen. Oder nur noch Bio, selbst da ist nicht immer alles Bio, wo Bio draufsteht. Was Tiertransporte angeht, darfst du dann auch kein Fleisch und keine Wurst mehr essen, vom Grundsatz her. Was Unternehmen angeht, so müssen sie Gewinn machen, weil die arbeitende Bevölkerung sonst kein Geld verdienen kann. Klar kann man über das wie stundenlang debattieren.  ;D Irgendwie hört sich deine Einstellung so ganz weit links an. Wenn alles ach so krank ist, wie kommt es das wir immer noch leben, frag ich da mal? Hört sich für mich so nach Welt retten an. Das wird dir nicht gelingen. Haben schon andere versucht. In dem Moment, wo du nur ein Teil im Supermarkt kaufst, beteiligst du dich am Konsum und unterstützt das alles, was du nach deinen Worten ändern willst, bekämpfen willst. ;D Willst ein bestehendes System umkrempeln, na, dann viel Spaß dabei! Die Wirtschaft hat eine große Lobby, leider. 

zak

Hmmm... irgendwie erinnert mich Annabellas Art an die Wahrnehmungsfähigkeit meiner SBin...

BILD dir deine Meinung.

Eivisskat

Schon sehr gruselig gerade hier lesen zu müssen, wie ausgerechnet die Ignoranten>>  http://de.wikipedia.org/wiki/Ignoranz, die durch ihr eigenes Konsumverhalten, ihre Essgewohnheiten und ihr politische Meinung (?) erst ganz massiv zu der beklagten Situation beigetragen haben, diese nun obendrein sofort abgeschafft haben wollen und dann auch noch die verhöhnen, die sich bereits seit Jahren um Abhilfe bemühen.

:-X  ::)   Danke für die Lektion, mir reicht's...

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