Zeitarbeit in Deutschland - Aktuelle Entwicklung

Begonnen von butterfly25, 12:28:40 Sa. 18.Februar 2012

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dagmar

Hallo Ihr,
bei zwangsläufig geführten Vorstellungsgesprächen wegen VV der Arge könnt Ihr ja schon selber am besten merken, dass sich die Gurus der Zeitarbeit für Seelenheilbringer betrachten, die ja so viele dankbare Mitarbeiter haben, so viele werden beim Kunden übernommen und sie - die Gurus - haben ja schon so viele aus Zwangslagen befreit.

Und weil das ja so toll ist und die alle so Gönner sind habe ich bei jedem ZAF-Gespräch die Statistik der Arbeitsagentur dabei um mal zu fragen, warum denn 1/3 schon nach 4 Wochen aufgehört hat. Ob die wohl alle schon übernommen wurden????

Das irre ist ja der Mehraufwand durch die ständigen Kündigungen und wieder Arbeitlosmeldungen genau derer, die nur kurz dabei sind. Die die länger dabei sind, benötigen evtl. Aufstockung weil die Löhne so gering sind. Aber HerrGott nochmal, eigentlich lässt sich das gar nicht ändern. Klar, jeder kann selber versuchen zu verhindern in einem solchen Laden zu arbeiten, aber die Politik unterstützt solche Läden, die Arbeitsvermittler versuchen so ihre persönliche Quote zu erfüllen und Arbeitgeber können so Personalverantwortung meiden. IG's die mal für Mitarbeiter waren und früher mal selber gegen das Thema Zeitarbeit angegangen sind, haben diese ins Boot geholt und kooperieren. Echt, in diesem Staat rennt man/frau nur gegen Mauern ab dem Moment, wo man/frau sich auch nur ansatzweise die Frage stellt "was will ich selber eigentlich"....

Trauriger Gruß von Dagmar

Rudolf Rocker

Zitat eines JC SBs: "Mir gefällt Zeitarbeit auch nicht, aber wir haben nichts anderes mehr, wohin wir vermitteln können!"

Kuddel

ZitatDie am 1. April 2017 in Kraft getretene Neufassung des AÜG hat dieses Leistungsverweigerungsrecht des Leiharbeitnehmers durch ein an den Entleiher gerichtetes Einsatzverbot ergänzt. Nach § 11 Abs. 5 Satz 1 AÜG darf dieser Leiharbeitnehmer nicht tätig werden lassen, wenn sein Betrieb unmittelbar von einem Arbeitskampf betroffen ist.

Der Verstoß gegen das Einsatzverbot stellt
nach § 16 Abs. 1 Nr. 8a AÜG eine Ordnungswidrigkeit dar, die nach § 16 Abs. 2 AÜG mit einer Geldbuße bis zu 500.000 € sanktioniert werden kann.
http://blog.handelsblatt.com/rechtsboard/2017/07/10/leiharbeit-kein-einsatzverbot-bei-rechtswidrigen-streiks/

dagmar

Hey Ihr,
und auch des Gesundheitswesen hat es geschnallt ! Hier eine Pflegeheimkette (so und so schon nichts für feine Gemüter, denn streikender Mitarbeiter werden kurzerhand entsorgt) schreibt eine Anstellung in der Verwaltung / Teilzeit - als Werksvertrag aus.

Nun, da habe ich mich doch mal informiert über das Gesundheitswesen - nun es ist da jetzt nicht unüblich auf diese Art zu arbeiten. Habe ich das doch schon in der Pflgeheimen in der Reinigung mitbekommen - so wird das nun auf vielerrlei Bereiche verlegt. Bevor jemand klagt oder Rambazamba macht ist die Gmbh erloschen, das Personal gekündigt und bei der nächstem GMBH neu eingestellt.

Toller Schlag für die deutschen Unternehmer...

Gruß von Dagmar

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

Das halbe Jahr ist wieder rum, der Link bleibt diesmal nicht gleich:

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Branchen/generische-Publikationen/Arbeitsmarkt-Deutschland-Zeitarbeit-Aktuelle-Entwicklung.pdf

ZitatVon den 661.000 im ersten Halbjahr 2017 beendeten Zeitarbeitsverhältnissen dauerten 17 Prozent (112.000) mindestens 18 Monate (Abbildung 11). 13 Prozent (85.000) der beendeten Beschäftigungsverhältnisse dauerten zwischen neun bis zu 18 Monaten. Nach weniger als einem Monat endeten zuletzt 28 Prozent (185.000) aller Leiharbeitsverhältnisse, 19 Prozent (129.000) wurden in einem Zeitraum von mindestens einem bis unter 3 Monaten beendet. Nach wie vor scheinen Verleiher ihren Personalbestand somit möglichst elastisch ihrer Auftragslage anzupassen.
Diese Branche gehört echt verboten.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

ZitatDer Arbeitskräftemissbrauch durch Leiharbeit hat System

                               

Das Beschäftigungswachstum in der Leiharbeit hält unvermindert an und erreicht Rekordhöhen. Das ist weder Zufall, noch Zeichen für eine bloß stellenweise missbräuchliche Nutzung der Arbeitnehmerüberlassung. Mindestens drei Anhaltspunkte sprechen für den systematischen Missbrauch von Beschäftigten durch Leiharbeit.

Mit der Leiharbeit verhält es sich wie mit der Büchse der Pandora. Ist der Deckel erst einmal vom Gefäß, gibt es kein Halten mehr. Das Übel heißt in diesem Falle Prekarisierung der Arbeit und Lohndumping mit ausbeuterischen Billigjobs.


weiter: https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/28-02-18/

Onkel Tom

Mein erster Eindruck ist etwas..

Zur Darstellung, auf welcher Grundlage sich diese Statistiken stützen, wird
meines Erachten um den heißen (unverständlichen) Brei informiert, siehe Seite
6, Punkt "Die neue Statistik zur Arbeitnehmerüberlassung:"

Weiter fliege ich auf Seite 8 über einem Fehlerteufel.. Lese mal den Punkt
"GERINGFÜGIGE BESCHÄFTIGUNG" und vergleiche mal dazu die Änderungen
der 2 Torten darunter..
71.000 - 200 machen gleich eine Reduzierung von 14 auf 7 % aus ?
Hää, verstehe ich da was verkehrt oder wird doch geschummelt ?

Naja, zu den langjährigen Statistiken fällt mir auf, das sich kurz nach jeder
massiven H4-Verschärfung ZAF-Haie die Hände reiben konnten und weiter
wie die Pilze sprießen.

Ärgerlich ist die Abbildung 13 auf Seite 15. Die ersten 2 Balken besagen ja
schon alles, das "Normalarbeitsplätze" weiter durch Leiharbeit abgebaut
wird.

Es ist zum  kotz
Lass Dich nicht verhartzen !

dagobert

Zitat von: Onkel Tom am 17:59:31 Fr. 02.März 2018
Weiter fliege ich auf Seite 8 über einem Fehlerteufel.. Lese mal den Punkt
"GERINGFÜGIGE BESCHÄFTIGUNG" und vergleiche mal dazu die Änderungen
der 2 Torten darunter..
71.000 - 200 machen gleich eine Reduzierung von 14 auf 7 % aus ?
Hää, verstehe ich da was verkehrt oder wird doch geschummelt ?
Ersteres.  ;) (Wobei man Letzteres bei Statistiken ohnehin nie ausschließen kann.)

Linke Torte: Beschäftigte insgesamt
Rechte Torte: Leiharbeitnehmer
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Danke  :)
Oki, habe da inhaltlich was in den falschen Hals bekommen..
Der aufkommende Adrenalinkick beim lesen ist ja auch nicht ohne.
::)

Jedoch könnte man mit Zitaten daraus ganz schön typische Sprüche
eines SB killen a la "Erzählen Sie mir doch nicht so ein Mist ! Haben Sie
noch nicht die Auswertung der BA dazu gelesen ??"

;D
Lass Dich nicht verhartzen !

dagobert

Das halbe Jahr ist mal wieder rum, die BA-Staistik zur Zeitarbeit ist neu aufgelegt:

www.statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Branchen/generische-Publikationen/Arbeitsmarkt-Deutschland-Zeitarbeit-Aktuelle-Entwicklung.pdf

Zitat
Im Jahresdurchschnitt 2017 waren 1,03 Mio. Leiharbeitneh-mer in Deutschland entweder sozialversicherungspflichtig o-der ausschließlich geringfügig beschäftigt (Abbildung 4). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahm ihre Zahl um 41.000 (+4 Prozent) zu.
Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an der Gesamtbeschäftigung (37,18 Millionen) beträgt nach wie vor weniger als drei Pro-zent. Betrachtet man die Beschäftigungsformen separat, so waren 3,0 Prozent der 32,23 Millionen sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten und 1,4 Prozent der 4,95 Millionen ausschließlich geringfügig Beschäftigten als Zeitarbeitneh-mer beschäftigt.

[...]

Von den 783.000 im zweiten Halbjahr 2017 beendeten Zeitarbeitsverhältnissen dauerten 13 Prozent (106.000) mindestens 18 Monate (Abbildung 11). 11 Prozent (89.000) der beendeten Beschäftigungsverhältnisse dauerten zwischen neun bis zu 18 Monaten. Nach weniger als einem Monat endeten zuletzt 30 Prozent (237.000) aller Leiharbeitsverhältnisse, 22 Prozent (172.000) wurden in einem Zeitraum von mindestens einem bis unter drei Monaten beendet. Nach wie vor scheinen Verleiher ihren Personalbestand somit möglichst elastisch ihrer Auftragslage anzupassen.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

ZitatViele kleinere Personaldienstleister fürchten um ihre Existenz

Berlin, 20. September 2018 – Am 1. Oktober 2018 greift erstmals die Beschränkung der Überlassungshöchstdauer in der Zeitarbeit auf 18 Monate. Eine gemeinsame Umfrage der Personalmarktexperten von index Research und vom Berater der Zeitarbeit Edgar Schröder ergab jetzt, dass 25 Prozent der kleineren Zeitarbeitsanbieter mit weniger als 50 Mitarbeitern existenzgefährdende Auswirkungen durch die neuen Bestimmungen befürchten. 40 Prozent der Personaldienstleister rechnen dabei mit der Beendigung von Kundenaufträgen, die von der Überlassungshöchstdauer betroffen sind. Insgesamt rechnen die teilnehmenden Unternehmen mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 21 Prozent aufgrund der neuen Regelung. An der Umfrage beteiligten sich rund 600 Entscheider von Zeitarbeitsfirmen unterschiedlicher Größe.
(...)
Vor diesem Hintergrund ist insbesondere bei einer rückläufigen Konjunktur damit zu rechnen, dass die Gesetzesänderung zu einer Forcierung des Konzentrationsprozesses in der Branche führen wird.
https://www.openpr.de/news/1019186/Viele-kleinere-Personaldienstleister-fuerchten-um-ihre-Existenz.html

Fritz Linow

Zitat1.11.18
Die Zeitarbeitsbranche bildet zu den steigenden Beschäftigungszahlen aktuell einen Ausreisser. Im Vergleich zum August 2017 gab es in der Branche 41.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte weniger. Das ist ein Rückgang von 4,6 Prozent auf 855.100 Beschäftigte. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl um 3.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (-0,5 Prozent).
https://www.personalorder.de/index.php?load=2,1&art_id=134864

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Zitat4.7.19
Das Ende des deutschen Langzeitbooms schlägt auf die Zeitarbeitsbranche durch und hinterlässt auch regional erste Bremsspuren. ,,Die Abkühlung der Konjunktur macht sich bei uns ganz klar bemerkbar", heißt es bei Randstad. Deutschlands größtes Zeitarbeitsunternehmen spürt den Rückgang vor allem dort, wo traditionell die Automobilindustrie angesiedelt ist – vornehmlich im Süden Deutschlands. Sowohl bei den Herstellern als auch den Zulieferbetrieben würden weniger Zeitarbeitnehmer eingesetzt.(...)
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/weniger-zeit-mehr-kurzarbeit-flaute-am-arbeitsmarkt-kostet-erste-jobs/24524630.html

Kuddel

ZitatGleicher Lohn für gleiche Arbeit nicht in Sicht
Ein Kommentar zur Tarifrunde Leiharbeit 19/20




Anlässlich des Auslaufens von Leiharbeit-Tarifverträgen startet der DGB eine neue Kampagne: Tarifrunde Leiharbeit 19/20. labournet.de kommentierte den Start der neuen Tarifrunde in Richtung DGB-Gewerkschaften mit: ,,nix dazu gelernt."[1] Und auch die ver.di-Jugend positionierte sich klar: Auf ihrem Bundeskongress forderte sie in einem Beschluss das Verbot der Leiharbeit.[2] Doch warum lehnen so viele die Leiharbeit-Tarifverträge ab?

Schlechterstellung durch Tarifvertrag

Leiharbeit wird in Deutschland durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz – kurz AÜG – geregelt. Ziel der im April 2017 in Kraft getretenen Neufassung war es – laut Bundesregierung – Missbrauch in der Arbeitnehmerüberlassung entgegenzuwirken. Außerdem sollte es Unternehmen die Möglichkeit bieten, vorübergehenden Arbeitskräftebedarf bei Auftragsspitzen flexibel decken zu können. Die damalige Arbeitsministern Andrea Nahles (SPD) meinte weiterhin dazu, dass mit diesem Gesetz ,,klar das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit ohne Schlupflöcher verabredet worden sei."[3] Dass das Ganze Käse ist lässt sich an zwei Beispielen belegen, also wie zum Geier kommt die Frau darauf?

Erstens: Das AÜG sieht vor, dass LeiharbeiterInnen nach 9 Monaten den selben Lohn wie Stammbeschäftigte erhalten sollen. In dem Gesetz steht aber auch, dass es möglich, ist, diesen Grundsatz durch Tarifverträge zu unterlaufen. Mit Tarifverträgen kann verabredet werden, dass der gleiche Lohn erst nach 15 Monaten gezahlt werden muss – Soviel zum Thema ,,keine Schlupflöcher", Frau Nahles. Es kommt noch dicker: es gibt da noch die sogenannte Unterbrechungsfrist. Diese besagt, dass wenn zwischen dem letzten Einsatz des Leiharbeiters beim gleichen Unternehmen drei Monate liegen dann fangen die 9 (mit Tarifvertrag bis zu 15) Monate ohne ,,Equal Pay" wieder von vorne an.

Die harten Fakten was die Bezahlung angeht sehen so aus: LeiharbeiterInnen verdienen im Durchschnitt 42% weniger als ihre fest angestellten Kollegen. Und das liegt nicht daran, dass Leiharbeiter häufiger Tätigkeiten ,,geringer Qualifikation" ausüben, sondern sie werden schlicht und einfach schlechter bezahlt – der Durchschnittslohn einer fest angestellten Fachkraft liegt bei 2965 Euro Brutto und der Durchschnittslohn einer Leiharbeitsfachkraft bei 2209 Euro Brutto.[4]

Zweitens: Die im Gesetz festgelegte Höchstüberlassungsdauer besagt, dass LeiharbeiterInnen höchstens 18 Monate bei einem Entleihbetrieb arbeiten dürfen. Doch auch hier sieht das Gesetz Schlupflöcher vor: durch tarifliche Vereinbarungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverband der jeweiligen Branche kann von einer Höchstüberlassung abgewichen werden. Davon wurde beispielsweise durch einen Tarifvertrag der IG Metall und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall Gebrauch gemacht und eine Höchstüberlassung von 4 Jahren in der Automobilindustrie vereinbart.

Im April 2019 existierten 109 Tarifverträge, in denen die maximale Dauer der Überlassung an das selbe Unternehmen auf mehr als 18 Monate ausgeweitet wurde – und das, obwohl Leiharbeit angeblich den Zweck hat zeitlich begrenzt und kurzzeitig Arbeitsspitzen abzudecken.[5]

Fazit: mittels Tarifverträgen ist es möglich die gesetzlichen Mindeststandards auszuhöhlen. Doch welche seriöse Gewerkschaft würde in so einem Fall schon Tarifverträge abschließen?
Die Leiharbeitsbranche ist die Branche mit der höchsten Tarifbindung

Kein Wunder also, dass die Arbeitgeberverbände der Leiharbeit sehr gerne bereit sind Tarifverträge abzuschließen – mit dem Ergebnis, dass die Leiharbeitsbranche eine der Branchen mit der höchsten Tarifbindung ist![6] Und hier kommt der DGB ins Spiel, denn der DGB ist es, der Tarifverträge auf ,,Arbeitnehmerseite" abschließt und somit Leiharbeit zu schlechteren Bedingungen gestaltet wie es das Gesetz vorsieht.

Nun kann man auch verstehen, warum zig Leute und Organisationen deutschlandweit den DGB auffordern keine neuen Tarifverträge mehr abzuschließen. Auch die äußerst populäre ZDF Satire-Sendung Die Anstalt hatte das gecheckt und im Mai 2017 eine super Folge zum Thema Leiharbeit herausgebracht.

Warum macht der DGB das?

Der DGB legt in Sachen Leiharbeit die Haltung ,,Hauptsache mit uns" an den Tag. ,,Jeder Tarifvertrag ist besser als keiner" – so scheint die Devise zu lauten. Die Folgen sind gravierend: Mit der daraus resultierenden ,,Lohnungleichheit" spaltet der DGB die sogenannte ,,Stammbelegschaft" tiefer von den LeiharbeiterInnen ab. Hinzu kommt noch: Die Politik des DGB begünstigt (mit kräftiger Unterstützung einflussreicher Betriebsräte) vordergründig die Stammbelegschaften und die LeiharbeiterInnen dienen als willkommener Puffer für deren Arbeitsplätze. Hierdurch wird deutlich, dass der DGB ein politisches Machtspiel betreibt, statt auf die Rechte der Arbeiterklasse insgesamt einzugehen.

Eine Kündigung der Leiharbeitstarifverträge ist zum 31. Dezember 2019 möglich. Ziemlich sicher wird der DGB die Tarifverträge nicht kündigen und die neu abgeschlossenen Verträge – wie schon die Jahre zuvor – schön reden. Bis dahin wird es hoffentlich noch einiges an Gegenwind geben, sodass die Verhandlungen nicht ruhig über die Bühne gehen. Es bleibt unverständlich warum der DGB Verschlechterungen durch Tarif ermöglicht und die Leiharbeit ,,mitgestaltet" statt sie zu bekämpfen
https://direkteaktion.org/gleicher-lohn-fuer-gleiche-arbeit-nicht-in-sicht/

Fritz Linow

11.9.19
ZitatDie drei führenden Zeitarbeitsunternehmen verzeichnen weiteren Umsatzrückgang
(...)
2019 sind die Zeitarbeitsunternehmen stärker von der schwächelnden Konjunktur betroffen. Die von den Unternehmen gemeldeten Zahlen zum zweiten Quartal fallen stark ab. Auch hier hat Manpower wieder mit -30 Prozent gegenüber Q2 2018 den größten Verlust zu vermelden. Adecco verliert 18 Prozent, Marktführer Randstad 15 Prozent.

Die starken Umsatzrückgänge führen die Unternehmen laut Pressemitteilungen in erster Linie auf die Marktabschwächung zurück. Insbesondere die schwache Automobilindustrie hat durch den Handelskrieg und eine geringere Nachfrage Auftragsrückgänge zu verzeichnen. Auch Automobilzulieferer, von denen ein Großteil mittelständische Unternehmen und somit wichtiger Arbeitgeber in Deutschland sind, geraten stärker unter Druck. Stellen werden abgebaut, wovon zuallererst Zeitarbeitnehmer betroffen sind. Doch auch mit anhaltenden Auswirkungen der regulatorischen Änderungen haben Personaldienstleister zu kämpfen.
https://www.luenendonk.de/die-drei-fuehrenden-zeitarbeitsunternehmen-verzeichnen-weiteren-umsatzrueckgang/

Tiefrot

ZitatDoch auch mit anhaltenden Auswirkungen der regulatorischen Änderungen
haben Personaldienstleister zu kämpfen.
Es gibt nur eine Regelung, die diesen Mißstand behebt:
Leiharbeit ist ausnahmslos verboten.

Kapiert das endlich.  >:(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

BGS

Zitat von: Tiefrot am 12:48:31 Mi. 11.September 2019
ZitatDoch auch mit anhaltenden Auswirkungen der regulatorischen Änderungen
haben Personaldienstleister zu kämpfen.
Es gibt nur eine Regelung, die diesen Mißstand behebt:
Leiharbeit ist ausnahmslos verboten.


Kapiert das endlich.  >:(

Definitiv richtig.

Der "Personaldienstleister" u. ä. bedarf es nicht im Geringsten!

MfG

BGS


"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Lange, sehr lange, sind wir schon dabei, die Leiharbeit selbst in Frage zu stellen und ihre Abschaffung zu fordern. Der DGB ist weiterhin dabei, diese Form der Ausbeutung aktiv zu verteidigen. Er fordert, den Sklavenhandel fair zu gestalten.

Vereinzelt gab es Stimmen aus der Linkspartei, die sich für die Abschaffung der Leiharbeit aussprachen. Nun gibt es den ersten vorsichtigen Versuch in der bürgerlichen Presse, die Leiharbeit grundsätzlich in Frage zu stellen.

ZitatSo wie sich die Leiharbeit präsentiert, als Lohndumping und Drohkulisse, gehört sie abgeschafft.

Diese Formulierung läßt diverse Hintertüren für die Leiharbeit offen. "Lohndumping" und "Drohkulisse" sind eben nicht die einzigen Funktionen der Leiharbeit. In Frankreich ist die Leiharbeit bereits teurer als die Festanstellung, doch sie bleibt für die Unternehmen attraktiv. Es bedeutet auch eine Spaltung der Belegschaft. Die Leiharbeit ermöglicht die Flexibilisierung der Produktionsbedingungen, was auch eine Arbeitsverdichtung für die Stammbelegschaft bedeutet.

Hier der vollständige Artikel:

ZitatFlexibilität muss teurer werden
Mehr Geld macht die Leiharbeit kaum besser. In ihrer derzeitigen Form gehört sie abgeschafft

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Davon können die rund 900.000 Leiharbeiter in Deutschland nur träumen. Die kommende Woche startenden Tarifverhandlungen werden daran nichts ändern. 8,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der Leiharbeitsbranche, das ist die Lohnforderung des DGB. Dazu kommen mehr Urlaubstage und mehr Weihnachtsgeld. Eine Gehaltserhöhung um 8,5 Prozent, das klingt nach viel. Ist es aber nicht, wenn man sich anschaut, wie wenig Leiharbeiter im Vergleich verdienen. Bei 1.928 Euro brutto lag ihr Monatslohn 2018 im Mittel. Das sind 1.367 Euro weniger als bei regulär Vollzeitbeschäftigten, die auf 3.304 Euro kamen. Und das liegt nicht daran, dass Leiharbeiter häufiger Tätigkeiten mit ,,geringer Qualifikation" ausüben, wie so gerne suggeriert wird. Sie werden schlicht schlechter bezahlt.

8,5 Prozent mehr Geld, ,,völlig überzogen" fanden das die Vertreter der Leiharbeitsbranche und erteilten dem DGB schon im Vorfeld eine Absage. ,,In der aktuellen Phase würden durch derartige Forderungen Arbeitsplätze gefährdet und Integrationschancen von Menschen in den Arbeitsmarkt behindert." Schlechte Konjunktur, gute Konjunktur, egal – sie beten stets das gleiche Mantra. Seit die Leiharbeit als Lohndumping im großen Stil etabliert wurde, wird sie politisch als Win-Win vermarktet. Eine Maßnahme, um kurzfristige Arbeitsspitzen aufzufangen mit tollen Einstiegschancen für Erwerbslose, aber in der Praxis profitiert fast nur die Unternehmerseite.

Eigentlich sollte mit der Reform der Leiharbeit vor zwei Jahren vieles besser werden. Eigentlich. Laut Gesetz sollen Leiharbeiter nach neun Monaten den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft erhalten.Aber die meisten von ihnen arbeiten nicht einmal ein halbes Jahr am Stück im Betrieb. Mit 8,5 Prozent mehr Gehalt kommt man aus dem Teufelskreis nicht raus, damit schafft man gerade mal einen kleinen Abstand zum Mindestlohn. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Das muss für Leiharbeiter vom ersten Arbeitstag an gelten. Für die Belastung, die mit der Flexibilität einhergeht, sollten Unternehmen zusätzlich zur Kasse gebeten werden. So wie sich die Leiharbeit präsentiert, als Lohndumping und Drohkulisse, gehört sie abgeschafft. Aber das geschieht erst, wenn Unternehmer feststellen: Leiharbeit lohnt sich für mich nicht.
https://www.freitag.de/autoren/martina-mescher/flexibilitaet-muss-teurer-werden

Die Diskussionslage in den Betrieben zur Leiharbeit hat sich auch verbessert. Betriebsräte sorgen sich oftmals nur um die gewerkschaftlich organisierten Stammbeschäftigten. Leiharbeiter werden als "Puffer" gesehen, die bei schlechter Auftragslage gehen müssen und damit die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft sicherer machen. Inzwischen forden aber auch Betriebsräte der Stammbelegschaft zunehmend die Übernahme der Leiharbeiter in den Stammbelegschaft. Wir sollten diese Diskussion weiter vorantreiben.




Die gleiche Thematik ist selbst in China ein großers Problem. Dort befinden sich die Leiharbeiter vom Arbeitsrecht her in einer weitaus besseren Position, als in Deutschland, doch viele Unternehmen (auch deutsche) brechen einfach das chinesische Arbeitsrecht. Das ist der Anlaß für viele Betriebliche Arbeitskonflikte bis hin zum Wilden Streik.

Onkel Tom

Zitat
...
8,5 Prozent mehr Geld, ,,völlig überzogen" fanden das die Vertreter der Leiharbeitsbranche und erteilten dem DGB schon im Vorfeld eine Absage. ,,In der aktuellen Phase würden durch derartige Forderungen Arbeitsplätze gefährdet und Integrationschancen von Menschen in den Arbeitsmarkt behindert." Schlechte Konjunktur, gute Konjunktur, egal – sie beten stets das gleiche Mantra. Seit die Leiharbeit als Lohndumping im großen Stil etabliert wurde, wird sie politisch als Win-Win vermarktet. Eine Maßnahme, um kurzfristige Arbeitsspitzen aufzufangen mit tollen Einstiegschancen für Erwerbslose, aber in der Praxis profitiert fast nur die Unternehmerseite.
...

Ach, endlich ein triftigen Grund, keinerlei "Tarifverhandlungen" weiter zu führen und Leiharbeit hoffentlich
zum verrecken bringen !..

Und das mit den "Intregrationsschancen" kennen wir ja schon zu genüge von der Erwerbslosenindustrie,
wie man mit solch Pladitüden Profite macht.. Grumpf, mal vor den Gewerkschaftshäusern per Protest an
deren Makulatur kratzen ?

Leiharbeit verbieten ! Das dürfte der Gewerkschaft bezüglich ihres Ansehen auch ganz gut tun, zumindest
im Bezug Glaubwürdigkeit  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

ManOfConstantSorrow

Lohnabstand 600 Euro! Tarifverhandlungen Leiharbeit sofort beenden!



Berlin. Organisationen der Sozialproteste fordern den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften dringend auf, die Tarifierung der Leiharbeit zu beenden. Das ,,Bündnis gegen Leiharbeit und gegen den Missbrauch von Werkverträgen durch die Unternehmen" ruft zu der öffentlichen Übergabe von Unterschriften an den Verhandlungsführer der Tarifkommission Leiharbeit des DGB, Stefan Körzell, am 28. November 2019, 15 Uhr am Sitz des DGB-Bundesvorstands am Henriette-Herz-Platz 2 in Berlin auf.

https://2020-equalpaystattspaltung.de/aktuell/index.php

http://www.labournet.de/?p=142284
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Onkel Tom

Hmm.. spannend.. Ich kann nur hoffen, das ein neuer Tarifvertrag ins Wasser fällt..

Kann ja nicht einschätzen, wie das mit Zunahme und Abgängen von Gewerkschaftsmitgliedern
und aus welchen Branchen statistisch ausgewertet wird.. Problematisch die Vermutung, das
anhand des Beitragsatz entsprechend "anders" abgefrühstückt wird..

Tarifsverhandlungen ohne Ergebnis fallen lassen ! Branschentarifvertrag + Flexibilitätszulagen
durchsetzen.. Ansonsten sofort

Leiharbeit verbieten !

Verstehe nicht, warum es in ZAF nicht wie bei Seebären abgehen kann, die zusammen halten müssen.

Wenn es nun mal auf ein Schiff wie z.B. MS-Zeitarbeitshai an Lohntüte krankt und die Karantäneflagge
einfach nicht zu finden ist ? Müssen dann wohl doch ihr Schiff verlassen und zum Doc gehen..  Der hat
gelbe Fähnchien sogar in Hunderterblocks in der Schublade.. ZAF-Hai kann ja dann ohne "Besatzung"
rum schippern oder Schiff den roten Notversenkungsstöpsel ziehen lassen.. Ha ha ha hatschiejaaaa..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Ich hatte an anderer Stelle von dem Zusammentreffen von Arbeitern (und ehemaligen Arbeitern) von Opel und Daimler berichtet. Einen wichtigen Punkt hatte ich vergessen.

Ein Opelaner hat gesagt, daß die Einführung der Leiharbeit die Versuche kollektive Kämpfe zu organisieren massiv unterlaufen hat. "Das hat alles kaputtgemacht!"

Er sagte, daß alle, die kämpferische Belegschaften wollen, erst einmal ein Verbot der Leiharbeit erkämpfen müssen.

Kuddel


BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Kuddel

In diesem Thread geht es um die "aktuelle Entwicklung" in der Leiharbeit.
Ich bin aber über einen Bericht in einem Wirtschaftsblatt gestoßen, der zwar bereits 11 Jahre alt ist, aber tiefe Einblicke gewährt. Ich finde diesen Artikel so faszinierend, weil er belegt, daß es nicht einfach nur ein Ding irgendwelcher komischer Leihbuden ist, die auf Teufel komm raus aus ihrem Personal möglichst viel Kohle pressen wollen, sondern daß die ganze Sklavenhändlerbranche ein zusammenhängender Apparat ist, der von der Wirtschaft selbst, da insbesondere den mächtigsten Konzernen (die Autoindustrie vorne weg) präzise gelenkt wird.

Die Wirtschaftswoche redet Klartext:
ZitatSo umgehen sie Tariflöhne und Kündigungsschutz.
ZitatDabei verfolgten die Pioniere des Drehtüreffekts eigentlich unverfängliche Ideen, im Vordergrund stand vor allem mehr Flexibilität im Personaleinsatz.
ZitatDie meisten der internen Zeitarbeitsunternehmen arbeiten wie eine Firma in der Firma und existieren nur auf dem Papier. Sie befinden sich im selben Gebäude, auf demselben Flur und im selben Raum wie die Personalabteilung der Muttergesellschaft.
https://www.wiwo.de/unternehmen/zeitarbeit-wie-unternehmen-ihre-beschaeftigten-in-leiharbeiter-verwandeln/5145084-all.html

Es stehen jede Menge krasser Sachen in diesem Artikel. Einiges ist überholt, in einigen Dingen hat sich auch juristisch die Lage geändert. Es bleibt aber bei folgenden Fakten: Leiharbeit dient nicht allein der Lohndrückerei, sie soll die Belegschaften spalten und das Personal immer flexibler einsetzbar machen, ganz nach den Bedürfnissen der Unternehmen und nach Auftragslage. Leiharbeit ist kein Zufallsprodukt. Sie wird gezielt und bewußt eingesetzt, sie wird von der Wirtschaft genau analysiert und ständig den Entwicklungen angepaßt. Arbeiter sollen flexibilisiert, isoliert und wehrlos werden. Leiharbeit ist komplett für'n Arsch! Leiharbeit muß weg! Mit Stumpf und Stiel! Da ist nix zu reformieren und nix fair zu gestalten.

ManOfConstantSorrow

ZitatInternationaler Gewerschaftsrat
DGB zu Leiharbeit: ,,Praxis ist menschenverachtend"

Der Internationale Gewerkschaftsrat nimmt die jüngst während der Corona-Pandemie stark in die Kritik geratenen Leiharbeiter-Unterkünfte ins Visier. Er fordert Mindeststandards für die Wohnraumgröße und die Ausstattung der Unterkünfte.


Der Interregionale Gewerkschaftsrat Rhein-Ijssel von DGB, FNV und CNV fordert eine Abschaffung der bisher geübten Praxis der Leiharbeit. Vor allem in der Fleischindustrie und in der Landwirtschaft auf beiden Seiten der Grenze sei das derzeitige System ,,nicht nur beschämend und menschenverachtend, sondern bedeutet im Falle von Pandemien auch konkrete Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen", so der Gewerkschaftsrat.

Er ruft dazu auf, das System der Leiharbeit zu regulieren. So sei bisher der Zugang zu Daten über Beschäftigungsorte, Wohnorte, Sozialversicherung von Leiharbeitern und Lohnleistung durch die Werkvertragsunternehmen an diese für Behörden beidseitig der Grenze kaum möglich. ,,Wir fordern die Etablierung eines strukturierten grenzüberschreitenden Datenaustausches, in dem vor allen Dingen die Meldedaten der Sozialversicherungsträger miteinander vernetzt und für die Behörden zugänglich gemacht werden", heißt es in einem Forderungspapier.

Der bestehende Arbeitsschutz reiche personell nicht aus und könne nicht grenzüberschreitend tätig werden, so der Gewerkschaftsrat. ,,Wir fordern die Einrichtung einer grenzüberschreitenden Arbeitsschutzgruppe, die sowohl auf der niederländischen, als auch auf deutscher Seite schnell und unbürokratisch Kontrollen durchführen kann", heißt es weiter.

Auch auf die jüngst während der Corona-Pandemie stark in die Kritik geratenen Leiharbeiter-Unterkünfte geht der Internationale Gewerkschaftsrat ein. ,,Es gibt keine grenzüberschreitenden (branchen-)einheitlichen Standards und Kriterien für eine menschenwürdige und angemessene Unterkunft. Die Unterkunftskosten sind von den Leiharbeitern zu tragen, über ihre Höhe entscheiden willkürlich die Werkvertragsunternehmen", so der Gewerkschaftsrat. Er fordert ein Verbot der Koppelung des Mietvertrages an den Arbeitsvertrag. Das Land NRW und die Niederlande sollten Mindeststandards für die Wohnraumgröße und die Ausstattung von Unterkünften gesetzlich verankern.
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/dgb-zu-leiharbeit-praxis-ist-menschenverachtend_aid-51397915

Es klingt windelweich. Selbst die Bundesregierung ist teilweise den Gewerkschaften voraus. Beide, Politik und Gewerkschaften, fingen erst an sich zu bewegen, nachdem die zähe Arbeit von Aktivisten den Weg in die Medien schaffte und die öffentliche Diskussion den notwendigen Druck erzeugte.

Die Forderung für
Zitatein Verbot der Koppelung des Mietvertrages an den Arbeitsvertrag
höre ich zum ersten Mal und halte es für eine gute Idee.

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Tiefrot

ZitatDGB zu Leiharbeit: ,,Praxis ist menschenverachtend"
Ja nee, ist klar. Die betreiben doch selber Sklavenhandel. Immer noch !  >:(
Sowas nenne ich scheinheilig.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Rappelkistenrebell

Gibt es denn Nachweise,daß der DGB heutzutage immer noch im Leiharbeitsgeschäft verwickelt ist?
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

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