Mitarbeitern nach Streiks gekündigt

Begonnen von Kuddel, 12:30:13 Sa. 23.Juni 2012

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Kuddel

Der Tarifkonflikt an den Damp-Kliniken eskaliert: Die Krankenhäuser und Einrichtungen der einstigen Damp-Gruppe, die zur Helios Kliniken GmbH gehören, haben nach mehreren Warnstreiks und dem gerade begonnenen unbefristeten Streik sämtliche Verträge mit der Zentralen Service-Gesellschaft Damp (ZSG) gekündigt. 1000 Mitarbeitern sei daraufhin "vorsorglich" von der ZSG gekündigt worden, teilte Helios mit. Die ZSG sei wegen der Streiks nicht mehr in der Lage, ihre vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen, erklärte Helios. Helios hatte die Damp-Gruppe im März übernommen. Dazu gehören elf Krankenhäuser und Reha-Kliniken in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 5600 Mitarbeiter.

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article106998710/Mitarbeitern-nach-Streiks-gekuendigt.html

Kuddel

Das scheint ja Schule zu machen.

ZitatNach Streik: Kündigungen bei Zamek

Von Jürgen Heimann


Auch heute soll die Arbeit niedergelegt werden.


Düsseldorf. Die tariflichen Auseinandersetzungen beim Suppenhersteller Zamek eskalieren. Laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist vier Mitarbeitern, die an Streiks am Donnerstag und Freitag teilgenommen hatten, fristlos gekündigt worden.

,,Ihnen wird unterstellt, dass sie sich abfällig gegenüber der Geschäftsführung geäußert haben", erläutert Anja Weber von der NGG. Zamek-Geschäftsführer Michael Krüger bestätigt den Hintergrund für die Kündigungen – nur seien sie noch nicht ausgesprochen worden. ,,Es ist aber beabsichtigt. Man kann auf Krüger so schön Betrüger reimen, und das haben sie auch getan." Auch wolle man gegen die NGG wegen der Anstiftung dazu vorgehen.

Die NGG sicherte den Betroffenen rechtliche Unterstützung zu. ,,Die Kündigungen werden vor keinem Arbeitsgericht Bestand haben", sagt Geschäftsführer Dieter Schormann.

Auch Freitag wird bei Zamek wieder gestreikt. Ab 7 Uhr ist ein Demonstrationszug durch Reisholz geplant. Die Mitarbeiter kämpfen um einen Anerkennungstarifvertrag und 6,5 Prozent mehr Lohn.
http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/nach-streik-kuendigungen-bei-zamek-1.1028043

vinci

Heute Demo und Kundgebung in Kiel, 12 Uhr !


Quelle: http://nord.verdi.de/chronik/2012/20120628
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rufen für den kommenden Samstag, den 30. Juni 2012, zur Demonstration "Streikende und das Streikrecht verteidigen" in Kiel auf. Als Hauptredner werden der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg erwartet.

Hintergrund ist der Frontalangriff des Krankenhauskonzerns Fresenius-Helios auf das Streikrecht. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentralen Servicegesellschaft Damp mbH (ZSG) rechtswidrig gekündigt, nachdem in der laufenden Tarifrunde keine Einigung am Verhandlungstisch erzielt werden konnte. ver.di und NGG riefen daraufhin gemeinsam zum Streik auf.

,,Dieses Vorgehen ist in der Geschichte der Bundesrepublik ohne Beispiel und erinnert an frühkapitalistische Methoden. Fresenius-Helios will einen Streik mit 1.000 fristlosen Kündigungen brechen. Das werden wir nicht zulassen", kündigte Karin Hesse, Leiterin von ver.di Nord, an.

,,Es ist ein Angriff auf unser Grundrecht auf Streik und darüber hinaus eine bodenlose Frechheit, wenn Kündigungen per Kurierpost im Blümchenumschlag, ohne vorherige Anhörung der Betriebsräte, nach Hause geschickt werden, um Menschen einzuschüchtern", so Hesse.

Dr. Herbert Grimberg, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Nord, hat das Geschäftsmodell des Gesundheitskonzerns scharf kritisiert. ,,Es kann nicht sein, dass Fresenius-Helios, vermutlich motiviert durch den Renditedruck der Aktionäre, die Gewinne auf Kosten der Beschäftigten maximiert."

Zudem sind die Kündigungen rechtswidrig. ,,Allein die Begründung der Kündigungen, dass durch den Streik die Aufgaben der Servicegesellschaft nicht aufrechterhalten werden konnten, ist falsch." Tatsächlich sind lediglich rund 70 Beschäftigte der Servicegesellschaft an den Streiks der ersten Tage beteiligt gewesen.

,,Fresenius-Helios muss dieses Geschäftsmodell ad acta legen und die Kündigungen zurückzunehmen", forderte Grimberg.

Die Demonstration beginnt am Samstag, den 30. Juni 2012, um 12.00 Uhr, am Kieler Gewerkschaftshaus in der Legienstraße. Abschlusskundgebung: an der Reventloubrücke.

vinci


Artikel aus Junge Welt vom 28.6.:

http://www.jungewelt.de/2012/06-28/039.php
Zitat
Demonstration von Klinikbeschäftigten gegen Dumpinglöhne im März in Stralsund
Foto: dapd
Die Krankenhausangestellten lassen sich nicht einschüchtern. Ver.di hat die Pflege- und Servicebeschäftigten der Damp-Kliniken erneut zum Streik aufgerufen. Wie am Mittwoch wollten sie auch am heutigen Donnerstag im Stammhaus in der schleswig-holsteinischen Ostseegemeinde Damp in den Ausstand treten. Außerdem legen heute und morgen die Angestellten der Hamburger Endo-Klinik die Arbeit nieder. Von denen sind 400 direkt dort angestellt, 130 weitere über die Zentrale Service-Gesellschaft (ZSG) des Krankenhauskonzerns. Auch in Stralsund sind für den heutigen Donnerstag Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt. An allen Standorten bleibt die medizinische Notfallversorgung gesichert.

Rund 1000 von 1300 ZSG-Beschäftigten, die im gesamten Klinikverbund arbeiten, wurden am letzten Freitag kurzerhand entlassen. »Hier geht es nicht um einen üblichen Tarifkonflikt, sondern um eine sehr grundsätzliche Auseinandersetzung«, stellte der neue Hamburger ver.di-Chef Wolfgang Abel bereits am Mittwoch klar. »Wir wehren uns ausdrücklich dagegen, daß ein ganzer Gesundheitskonzern zur gewerkschaftsfreien Zone gemacht werden soll.« Die Damp-Kliniken waren Mitte März von der Fresenius-Helios-Gruppe übernommen worden, die zum Marktführer unter den Krankenhausbetreibern aufsteigen will. »Auch in Zukunft darf die Demokratie nicht vor den Toren des Helios-Konzerns halt machen«, betonte ver.di-Landesbezirksleiter Abel.

Das Wäscherei-, Hausmeisterei- und Kantinenpersonal der ZSG reicht nun über die Gewerkschaft Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht ein. Außerdem wehrt sich der Betriebsrat dagegen, daß er nicht ordnungsgemäß über die Massenentlassung vom Freitag informiert wurde. Ver.di wertet den Rausschmiß als Versuch, den Streik zu unterlaufen und Tatsachen zu schaffen. Denn in den Tarifverhandlungen verlangt die Gewerkschaft eine Beschäftigungsgarantie für die Servicemitarbeiter. Der Vorgang sei in der Tarifgeschichte der Bundesrepublik einmalig, sagte ver.di-Verhandlungsführer Oliver Dilcher auf jW-Nachfrage. Man prüfe nun auch strafrechtliche Schritte gegen den Vorstand.

Die Gespräche bei einem Verhandlungstermin am Dienstag hatte die Damp-Geschäftsführung abgebrochen. Sie bestand nach Gewerkschaftsangaben darauf, die Hälfte der entlassenen Servicemitarbeiter zum Arbeitsamt zu schicken und die übrigen Angestellten zu deutlich schlechteren Konditionen in einer neuen Gesellschaft weiterzubeschäftigen. Der ver.di-Landesbezirk Nord hält die Kündigungen für »eklatant rechtswidrig« und gewährt seinen Mitgliedern Rechtsschutz vor dem Arbeitsgericht. Außerdem ruft die Gewerkschaft für Samstag zu einer Demonstration in Kiel auf, um »das Streikrecht zu verteidigen«. Auch bei den Gehaltsverhandlungen am Montag habe es keine Annäherung gegeben. Ver.di verlangt eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro mehr pro Person und Monat, sowie ein einheitliches Weihnachtsgeld. Mitte Juni hatten sich 86 Prozent der Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen, um die Forderungen durchzusetzen.

Die Pressestelle der vormaligen Damp-Kliniken, jetzt offiziell Helios-Region Nord-West, hatte am Dienstag angekündigt, 80 Prozent der insgesamt 1300 ZSG-Mitarbeiter in neuen Arbeitsverhältnissen zu beschäftigen. Erste Gespräche bot man bereits für den gestrigen Mittwoch an. Die Bezahlung werde sich am Gebäudereinigergewerbe und an den Tarifen der Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten (NGG) orientieren. Dort liegt die Entlohnung allerdings erheblich unter dem alten Damp-Haustarif.

counselor

17.08.12 - Streiks bei Helios-Servicegesellschaft

Am 15./16. August legten die Beschäftigten der Servicegesellschaft der Helios-Kliniken in Schwerin und Leezen für zwei Tage die Arbeit nieder. Es war der dritte Warnstreik innerhalb von zwei Wochen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligen sich 110 der gut 500 Beschäftigten. bei einer Urabstimmung hätten sich die Gewerkschaftsmitglieder "mit großer Mehrheit" für einen unbefristeten Streik in den nächsten Wochen ausgesprochen. Verdi fordert einen Tarifvertrag und einen Mindestlohn von 10 Euro. Die Einstiegslöhne in der Servicegesellschaft liegen derzeit bei 6,39 Euro pro Stunde.

Quelle: RF News
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow

ZitatStreik
Oberarzt bei Ameos entlassen


Ameos hat am Krankenhaus Aschersleben einen Oberarzt entlassen. Die Begründung ist aus dessen Sicht eine glatte Lüge.

Aschersleben/Staßfurt l Im erbitterten Arbeitskampf zwischen dem Klinikbetreiber Ameos und seinen Angestellten hat es zwischen Weihnachten und Neujahr den nächsten Vorfall gegeben, der für eine Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht sorgen wird. Nach Volksstimme-Informationen hat Ameos Holger Waack, einen Oberarzt in der Urologie im Klinikum Aschersleben-Staßfurt, am 30. Dezember freigestellt. Waack sagt: ,,Ich war der Geschäftsführung ein Dorn im Auge. Es hat etwas mit den Engagement bei den Streiks zu tun." Waack war stellvertretender Vorsitzender im Betriebsrat des Klinikums und hatte sich immer wieder für Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften Verdi und Marburger Bund eingesetzt.

Operation wegen Streik verschoben?

Ameos bestätigt die fristlose Kündigung: ,,Es hat hier einen Vorfall gegeben, den wir arbeitsrechtlich verfolgen müssen", erklärt Regionalgeschäftsführer Lars Timm aber nur. Einen Zusammenhang mit dem Einsatz Waacks bei den Arbeitskampfmaßnahmen bestreitet er.(...)

Nach der Kündigung der Krankenschwester Petra Samtleben – Ehefrau des Chefarztes Matthias Samtleben – ist das bereits die zweite Kündigung in der Urologie in Aschersleben.

Wiedersehen vor Gericht


Es wird ein Wiedersehen vor dem Arbeitsgericht geben. Es muss geklärt werden, ob Waack als stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates mit dieser Begründung von Ameos fristlos entlassen werden darf. Betriebsräte sind vor Kündigungen eigentlich geschützt, es braucht außerordentliche Gründe. Der Betriebsrat hatte die Zustimmung verweigert. Zudem will Waack natürlich wieder im Krankenhaus arbeiten. Am Donnerstag unterstützte er die Angestellten in Aschersleben, als diese erneut eine aktive Mittagspause abhielten. ,,Ich arbeite seit 20 Jahren in Aschersleben, bin leitender Oberarzt, habe dort meine Ausbildung gemacht", sagt er. Wehmut schwingt mit. (...)
https://www.volksstimme.de/lokal/sta%C3%9Ffurt/streik-oberarzt-bei-ameos-entlassen
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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