Allianz gegen Zwangsräumungen

Begonnen von Kuddel, 13:20:08 Mi. 04.Juli 2012

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Kuddel

Allianz gegen Zwangsräumungen
Sozialdienst der Stadt kooperiert erfolgreich mit Wohnungsbaugesellschaften


FÜRTH  - Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit verhindern — das ist das Ziel einer Zusammenarbeit der Stadt mit mehreren Wohnungsbaugesellschaften. Weil das so gut funktioniert, wurde die Kooperation jetzt verlängert.
Wenn ein Mieter Probleme hat, urplötzlich seine Miete nicht mehr zahlt, dann rückt der Sozialdienst der Stadt aus — und sucht nach Lösungen, um das Möbelpacken zu vermeiden.


Herr G. ist gewissermaßen beispielhaft. Mehrere Monate hatte er seine Miete nicht gezahlt – und erhielt folgerichtig die fristlose Kündigung. Allerdings wollte die Genossenschaft, bei der Herr G. eine Wohnung hatte, den Mieter eigentlich ganz gern behalten, denn zuvor hatte es nie Probleme mit ihm gegeben.

Also suchte der Sozialdienst der Stadt Fürth Herrn G. auf. Es stellte sich heraus, dass dieser wegen einer Firmeninsolvenz seinen Job verloren hatte. Jetzt arbeitete er auf 400-Euro-Basis und kam mit dem Geld nicht mehr über die Runden. Der Mitarbeiter vom Sozialdienst erstellte mit dem Mann einen Haushaltsplan, half ihm dabei, Arbeitslosengeld II zu beantragen, wodurch die Mietzahlungen wieder gesichert waren. Die bereits aufgelaufenen Schulden für Miete und Strom konnte er durch ein Darlehen bezahlen, das er über das Jobcenter aufnahm. Dieses Darlehen zahlt er nun monatlich von seinem Arbeitslosengeld ab.



Seit zwei Jahren nun arbeitet die Stadt Fürth mit fünf Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften zusammen. In dieser Zeit hatte der Sozialdienst rund 70 Fälle wie Herrn G. zu betreuen. Beim Großteil, sagt der Sozialpädagoge Mario-Christian Schmidt, sei es gelungen, die fristlose Kündigung und damit auch die Zwangsräumung abzuwenden. Das bringt doppelten Nutzen: Die Menschen landen nicht auf der Straße, die Vermieter haben weiter einen Mieter und müssen nicht die hohen Kosten einer Zwangsräumung aufbringen.

Weil sich die Zusammenarbeit in der zweijährigen Pilotphase bewährt hat, haben die Kooperationspartner nun eine vorerst auf drei weitere Jahre befristete Zusammenarbeit vereinbart – und einen neuen Partner ins Boot geholt: die Wohnungsbaugenossenschaft Fürth-Oberasbach. Bereits an Bord sind die WBG der Stadt Fürth, die König-Ludwig-Stiftung, das Siedlungswerk Nürnberg, das Evangelische Siedlungswerk Bayern und die Bau- und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl. Insgesamt werden damit 6064 Wohnungen abgedeckt, was nach Angaben der Stadt 14 Prozent aller Mietswohnungen in Fürth entspricht.

Fürths Sozialreferentin Elisabeth Reichert spricht neudeutsch von einer klassischen ,,Win-Win-Situation". Oder anders ausgedrückt: Bei dieser Form der Zusammenarbeit gibt es ihr zufolge ausschließlich Gewinner.

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/allianz-gegen-zwangsraumungen-1.2173549

Aloysius

Manchmal wundere ich mich doch positiv über das Bayernland :)
Reden wir drüber

Nick N.

Die können rechnen, mehr steckt da nicht dahinter:
ZitatAllerdings wollte die Genossenschaft, bei der Herr G. eine Wohnung hatte, den Mieter eigentlich ganz gern behalten, denn zuvor hatte es nie Probleme mit ihm gegeben...
die Vermieter haben weiter einen Mieter und müssen nicht die hohen Kosten einer Zwangsräumung aufbringen.
Und den Sozialarbeiter zahlt die Stadt und nicht das Wohnungsunternehmen, das sich die teure Zwangsräumung spart und einen alteingesessenen, zahlenden Mieter (zurück)gewinnt.

Finde ich jetzt auch nicht nicht schlimm. (Außer, daß ich einen Obolus des Wohnungsunternehmens für die Dienstleistung der Kommune würde nehmen wollen).
Satyagraha

Kuddel

ZitatVollstreckung
Proteste bei Wohnungsräumung in Staaken

Die Zwangsräumung einer Wohnung in Spandau ist weitgehend friedlich verlaufen.


Mit Unterstützung von 40 Polizeibeamten hatte die Gerichtsvollzieherin am Montag die Wohnung am Pillnitzer Weg 15 (Staaken) im Auftrag des Vermieters räumen lassen. Dabei ist es nach Angaben der Polizei zu kleineren Rangeleien gekommen, in deren Verlauf eine Person vorübergehend zur Feststellung der Personalien festgenommen wurde. Vor dem Haus hatten sich gegen 7 Uhr etwa 50 Personen eingefunden, die gegen die richterlich angeordnete Räumung protestierten. Das zuständige Amtsgericht in Spandau hatte den Mieter nach fristloser Kündigung durch den Vermieter mit Urteil vom 26. Februar zur Räumung seiner Wohnung verurteilt. Vorausgegangen war ein Vorfall, bei dem der Mieter im Mai 2012 eine Mitbewohnerin des Hauses mit voller Wucht aus dem Fahrstuhl gestoßen haben soll. Die Frau hatte sich dabei schwere Verletzungen am Kopf zugezogen. Dementsprechend rechtfertigte das Gericht die Entscheidung zur fristlosen Kündigung.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article118076409/Proteste-bei-Wohnungsraeumung-in-Staaken.html

Tiefrot

Pillnitzer Weg in Staaken ? Verdammt, das ist meine alte Heimat...  8o
Bei Linksunten gibt es auch noch einen Stapel Artikel dazu.
Allerdings gibt es für diesen Vorfall
ZitatVorausgegangen war ein Vorfall, bei dem der Mieter im Mai 2012 eine Mitbewohnerin des Hauses mit voller Wucht aus dem Fahrstuhl gestoßen haben soll. Die Frau hatte sich dabei schwere Verletzungen am Kopf zugezogen. Dementsprechend rechtfertigte das Gericht die Entscheidung zur fristlosen Kündigung.
keinerlei Hinweise. Scheint auch nur eine Rechtfertigung für die Räumung zu sein.  kotz

Hier ist noch der aktuelle Artikel.
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