Der Fachkräftemangel... Na wo isser denn ?!?

Begonnen von der große Zampano, 09:32:24 Fr. 17.August 2012

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der große Zampano

Um mich über Stellenangebote zu informieren lese ich den "Arbeitsmarkt" vom Wissenschaftsladen Bonn und was lese ich da im Editorial auf Seite 5.


Unter der Überschrift: "Hunderte Anfragen"


Das z.B. an der Ludwig Maximilians Universität in München auf eine Ausschreibung (hier Lehrstuhl) 50 - 60 Bewerbungen kommen. Dies gelte selbst für spezialisierte (spricht man hier nicht erst Recht von Fachkräften - Anm. d. Verf.) Personen. (hier Wissenschaftler).

(...)

Beim Verband der Kunshistoriker kommen auf eine Volontariatsstelle 250 - 260 Interessenten.

(...)

Die Berliner Stadtreinigung bekommt 2500 bis 3000 Bewerbungen auf 60 Ausbildungsstellen pro Jahr.



Text ist  zum Teil inhaltlich wieder gegeben.
Quellenangabe: "Arbeitsmarkt" 33/2012, Bewerben 2.0, Editorial S.5





.... und wo isser denn nu ... der Fachkräftemangel.... ich sehe keinen Mangel an Fachkräften ...
.... da verliert man ja ganz die Lust überhaupt noch eine Bewerbung abzuschicken.

Tiefrot

Der Fachkräftemangel ist nichts weiter, als eine Ausrede.
Eine Rechtfertigung, bei unseren Nachbarn Fachkräfte abzuwerben und hier für
einen Hungerlohn schuften zu lassen. Glücklicherweise haben die Leute das
längst durchschaut.  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

BGS

Dass es in D. "Fachkräftemangel" gibt, ist so sicher, wie daß die Erde eine Scheibe ist ;D;

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Pinnswin

Es werden jede Menge flexible, belstbare junge Menschen die
fachlich überqualifiziert, gut ausgebildet und für jede Art von Tätigkeit
bei jedem Wetter und mit einer 40Std/Woche+ unbezahlte Überstunden
in Schichtarbeit ohne Zuschlag bei einem Stundenlohn von 4,25 Zloti Brutto
oder als Subunternehmer gesucht.

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

der große Zampano

Da muss ich jetzt aber mal ganz ernsthaft sagen, dass selbst die "klassischen Sklavenhalter" (wo ich ja fast zum Nulltarif als Student gearbeitet habe) mich nun nicht  mehr haben wollen. 

"Es werden jede Menge flexible, belstbare junge Menschen die
fachlich überqualifiziert, gut ausgebildet und für jede Art von Tätigkeit
bei jedem Wetter und mit einer 40Std/Woche+ unbezahlte Überstunden
in Schichtarbeit ohne Zuschlag bei einem Stundenlohn von 4,25 Zloti Brutto
oder als Subunternehmer gesucht."


... und selbst von solchen Unternehmen habe ich nur Ablehnungen bekommen bzw. niemand will mich. Man hält sich scheinbar von mir fern. Ich scheine mit dem einen Studienfach doch irgendwie als Gefahr für die öffentliche Ordnung (Revolutionär bzw." Aufstandsaufwiegler" ) im Unternehmen zu gelten. Nicht, dass mich das im Bezug zu den "unseriösen "Sklavenhaltern stören würde....

... doch leider.  Die selben dummen Vorurteile vetreten aber auch die "seriösen" Sklavenhalter.

BGS

Es liegt garantiert nicht an Dir. Es mangelt wirklich an anständigen Arbeitsplätzen.

MfG

BGS
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der große Zampano

Zum Thema Mangel:

Hab heute noch nen "schönen" TV-Beitrag zum Thema "Fachkräftemangel" gesehen. Viele Handwerker bzw. Unternehmer bekommen keinen Nachwuchs mehr. Aus "eigener Erfahrung" aus dem Umkreis kann ich sagen, dass dieses (was ich hier in der Umgebung sehe,lese etc. und von meinem relativ großen Freundeskreis mitbekomme) Problem hausgemacht ist.

1.) zu wenig Bezahlung und unmögliche Arbeitszeiten.

Man kann eben nicht von den Jugendlichen erwarten, dass die "für nen Appel und ein Ei" nur buckeln rennen bzw. die Arbeit von 3 Personen machen und "der Alte" kauft sich gefühlt aller 2  Wochen eine neue Luxuskarosse. Hier will "man" mit aller Macht reich werden, so scheint es. In der Umgebung meines Wohnortes ist dies ein allgemeines Problem. Schuld sind natürlich immer die Jugendlichen. Mal auf eigenen Profit verzichten, egal ob die Firma so zwangsläufig in den Ruin getrieben wird, wo kommen wir denn da hin.

Vor meinem Studium (um 2006) bewegten sich die Angebote für Facharbeiter um die 900 Netto und drunter, in meiner Umgebung. Bei entsprechender Arbeitszeit natürlich und fast 24 Stunden Erreichbarkeit .Na da kriegt man nix. ...und man musste sich dann noch als gierig beschimpfen lassen, wenn einem dieses Geld zum Leben zu wenig war. Nunja wer "Wind sät, wird Sturm ernten."


2.) hier in meiner Umgebung kann sich jeder seine "vorbestimmte" Zukunft "abzählen", egal ob in der Schule gelernt wurde oder nicht. Aber was ich so mitbekomme (aufmerksam Zeitung lesen und I-net Artikel für meine Wohnumgebung) laufen die Initiativen der Unternehmer zur "Beseitigung des Mangels" nur darauf hinaus "billiges Menschenmaterial" zu sondieren. Eine echte Unterstützung für die Betroffenen sieht man da kaum.

3.) .... und so doof ist der normale Jugendliche nun auch nicht. Der geht lieber studieren anstatt sich krank zu buckeln. Insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Aufstiegschancen hier fast null sind. In den "Chefetagen" sitzt "der unfähige Vetternfilz" und lässt die fähigsten "Untertanen" als Konkurenz durch Entlassung entsorgen.


Natürlich war in der besagten TV-Sendung das übliche "Gewinsel" ohne Lösungen zu hören.

Mein Vorschlag. Bezahlen Leute, bezahlen, dann bekommt ihr auch Arbeitskräfte. Aber soweit reichts dann doch nicht...... weil kostet ja was.... dann lieber wieder heulen.

Ich kann es, ehrlich gesagt, den vielen Jugendlichen gar nicht verdenken, dass diese versuchen, sich durch Partys etc., aus dem Hamsterrad auszuklinken. Nur leider leidet durch die mangelnde Bildung der Verstand und sie werden noch leichter Opfer.  Da wo ich wohne haben viele aufgegeben....nicht nur Jugendliche, sondern auch das wertvolle Wissen in Form der erfahrenen Alten.

Tiefrot

Zampano tippte:
ZitatMein Vorschlag. Bezahlen Leute, bezahlen, dann bekommt ihr auch Arbeitskräfte.
Aber soweit reichts dann doch nicht...... weil kostet ja was.... dann lieber wieder heulen.

Genau darin seh ich ja auch den größten Knacktus.
Damals, wo ich noch arbeiten ging, gabs noch kein Inet und damit auch keine
Quelle, wo man nachlesen konnte, was einem (im Durchschnitt) zusteht.
Jetzt wo es zu spät ist, bin ich klüger.  kotz
Von daher ja auch der Link in der Signatur und öfteres Erwähnen des Lohnspiegels.
Wenn Mensch weiss, was ihm zusteht und bei "Angeboten" drunter Nein sagen kann,
ergibt sich auch eine reale Chance, das Lohndumping auszutrocknen.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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der große Zampano

... wenn ich mir den Lohnspiegel vor Augen halten würde, wenn ich die Stellenangebote lese dann ist die einzige Konsequenz nur ->  kotz
trotzdem hab ich den Lohnspiegel immer im Hinterkopf....


dies gilt nicht nur für die akademischen Sachen auf die ich mich bewerbe. Das selbe Gefühl beschleicht mich bei den Angeboten fürs Handwerk etc... Die lese ich aus Interesse immer mit.


Tiefrot

Bei mir in der Nähe hat mal der vor Glück schreiende Schuhkartonschieber
einen Warenverteiler aufgezogen. Natürlich mit Unterstützung der Politik.  kotz
Jemand hatte sich mal die Mühe gemacht
und den Stundenlohn ausgerechnet. Ergebnis: 8,40€ -in dem Dreh.
Wenn ich mich recht erinnere, ohne Schicht- und Überstundenzulagen.

Also mal 'nen Blick in den Lohnspiegel geschmissen, aus Neugier.
Lagerarbeiter, 5+ Jahre Erfahrung und selbstverständlich Westlohn: 11,50€ !

Was meine Konsequenz draus gewesen wäre, muß ich ja nicht auswalzen.  ;D
Einige ZAFten hab ich auch schon in der Richtung aufgeklärt.

Mal ganz davon abgesehn, daß es im Jahre 22 der Einheit nicht geht, zu Ostlöhnen
zu schuften und zu Westpreisen leben zu müssen.
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der große Zampano

Hab heut wieder ordentlich gelacht. Hab etwas zu aktuellen Bewerbungsauswahlverfahren und deren Ablauf gelesen. Hier ein paar Impressionen. Das Personalerfähnchen hat nun wieder von ner anderen Seite Wind. Man nimmt nun nicht mehr Den, am besten passenden, obwohl die Stellen selbst beim Hilfsarbeiter nen Dr. Grad "wollen". ... sondern man nimmt nun nur "bescheiden" das Mittelmaß. Der Rest mache nur Probleme etc...... wie auch immer..... die auf so nen Dün******ß kommen.


......und was ist die Folge ... die Bewerber sind ja auch nicht doof...sondern schreiben sich nur so hin.....:

Also schreiben sich nun alle doof. Weil alle wollen ja nun nur "Mittelmaß" sein. Nun sind plötzlich alle doof und keiner paßt mehr zu den Stellen. Und siehe da, da ist er unser "heißgeliebter" Fach(arbeiter)(kräfte)mangel.  ;)

Und nun wieder unter der Rubrik: "Die sinnfreie rhetorische Frage"....... Warum habe ich mir den "A***" aufgerissen und bis Nachts gelernt? Warum der jahrelange Verzicht ? Warum überhaupt ne Ausbildung ? Wenn ich jetzt doch wegen den selben Dingen, die ständig gefordert werden (siehe Stellenausschreibungen) aussortiert werde ?

Also ich habe da so eine Theorie. Als "Aussortierer" hat man so lange Weile, das man jede Woche nen anderen Mist machen muß, um nicht dahinter zu kommen, dass das eigene Leben sinnlos ist.

-> Gib einem Menschen eine Aufgabe und er wird sie zum Problem für alle machen.


der große Zampano

Erstmal danke für die sehr informativen Beiträge.

Zum ersten Video:

Ich frage mich jedoch wo der, explizit hervorgehobene, Facharbeiterlohn (wenn ichs richtig verstanden habe gegen Ende des Beitrages) von ca. 35 000 p.a. gezahlt wird.  Hab mal ganz "primitiv" die 35 000 durch 12 gerechnet. Da komm ich auf ca. 2916 eu. Das kriegt ich ja zur Zeit nicht mal als studierter angeboten.

Zum zweiten Video:

Selbst die angeblichen Mangelfächer kann ich hier nicht feststellen. Ein Kumpel hat nen Maschinenbauingenieur, auch in der hier propagierten Mangelrichtung, den wollte kaum einer einstellen. ..und wenn dann zum Hungerlohn. Der ist jetzt gezwungen ne eigene Firma aufzubauen, um über die Runden zu kommen.

Troll

Zitat von: der große Zampano am 11:19:42 Mi. 26.September 2012
..und wenn dann zum Hungerlohn. ....

Damit ist alles gesagt was es zu dem angeblichen Fachkräftemangel zu sagen gibt.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Tiefrot

Da fällt mir noch was auf:
Als Fachkraft gilt angeblich jeder, der eine Ausbildung abgeschlossen hat.
Wenn man sich aber die Beiträge genauer ansieht, geht es am Ende nur um Studierte.

Leute mit praxisorientierter oder Handwerkslehre scheinen komplett unter den Tisch zu fallen.  8o
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der große Zampano

Was mir persönlich auch noch auffällt, wenn ich mal Kontakt zu Entscheidern bzw. deren Umfeld aufnehme ist, dass eine Ausbildung sogar noch negativ im Lebenslauf auffällt. Es heisst dann man wüsste nicht was man will. "Der Lebenslauf ist nicht konsistent."

Ganz besonders wird jedoch allergisch auf Facharbeiter reagiert, die sich "anmaßen" durch lange Berufserfahrung und spezielle Tätigkeitsgebiete mit Teilen einer Ing.-Ausbildung konkurrieren zu können. Das sind dann Lügner. Genauso werden Diejenigen nicht ernst genommen, welche stolz darauf sind in Eigeninitiative über den blanken Stoff der Lehre sich Wissen angeignet zu haben. Dies wird den Handwerkern von der selbsternannten Elite abgesprochen. Man hätte auch auch keine vernünftigen Unterricht in diesen theoretischen Sachen. Dann kommt es aber auch zu manchen lustigen Konstellationen wie z.B., dass ein Ingenieur nicht weiß wie "manuelles Drehen" (ohne CNC und selbstbestückende Maschine geht) in der Praxis geht. Man hat das im Studium mal "gesehen" aber nunja, dass kann dann ja der "Leihaffe" machen.

Tiefrot

Diese Beobachtung teile ich auch.
Grade solche Kräfte werden doch gebraucht, wenn ich nicht total spinne.
Na ja, die AGs werden sich schon selber das Wasser abgraben...  ;D
Sind ja auf dem besten Weg dazu.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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der große Zampano

Ich denke, dass das "Hauptproblem" dieser Fachkräfte das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und die sozialen Kompetenzen sind. "Dem Alten" laufen dann die Arbeiter hinterher und nicht mehr dem Jungspunt der alles zu wissen glaubt. So werden dann die Alten zur Gefahr für den "Sklaventreiber" da sie offen Widerstand leisten. Kenn ich auch, dass die "Altgesellen" dem jungen Meister mal ab zu haben auflaufen lassen. Das waren dann "göttliche Momente" in den Augen der Lehrlinge  :evil:

Jester

Zitat von: der große Zampano am 13:27:27 Mi. 26.September 2012
Ganz besonders wird jedoch allergisch auf Facharbeiter reagiert, die sich "anmaßen" durch lange Berufserfahrung und spezielle Tätigkeitsgebiete mit Teilen einer Ing.-Ausbildung konkurrieren zu können. Das sind dann Lügner. Genauso werden Diejenigen nicht ernst genommen, welche stolz darauf sind in Eigeninitiative über den blanken Stoff der Lehre sich Wissen angeignet zu haben. Dies wird den Handwerkern von der selbsternannten Elite abgesprochen. Man hätte auch auch keine vernünftigen Unterricht in diesen theoretischen Sachen. Dann kommt es aber auch zu manchen lustigen Konstellationen wie z.B., dass ein Ingenieur nicht weiß wie "manuelles Drehen" (ohne CNC und selbstbestückende Maschine geht) in der Praxis geht. Man hat das im Studium mal "gesehen" aber nunja, dass kann dann ja der "Leihaffe" machen.
WOW, warum finde ich mich in diesen Zeilen wieder?
Nun, ich bin ein sogenannter "Altgeselle", möchte aber nicht mit einer "Ing.-Ausbildung" konkurrieren.
Ich weis nur, was ich da tue, und auch warum. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Meine langjährige Erfahrung gibt mir einiges an Selbstvertrauen und auch in vielen Momenten "Recht",
dass das, was ich tue (und wie ich es tue) nicht ganz so verkehrt sein kann.

Wenn ich dann an einen "Vorgesetzten" gerate, der es nicht mal schafft, "einen Nagel gerade in die Wand zu bekommen" und dieser dann auch noch der Meinung ist, er müsse mir sagen, wie ich zu arbeiten habe, ja, dann wird's spannend.
Soll er doch froh sein, dass ich die Maschine wieder repariert habe und nicht noch doof rumlabern, dass ich doch "dies so und nicht so" gemacht habe.
Die Maschine läuft wieder und gut. Dass ich dabei auf fachgerechte und sichere Ausführung meiner Arbeit achte, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wenn ich schlampe, kann das (auch für andere) tödlich sein. Dieser Gefahr bin ich mir bewusst.

Insgesamt ist für mich festzustellen, dass die heutigen Ausbildungen (auch die höheren) nicht mehr den Qualitäts-Stand von früher haben.

Nun gut, ist eben so, aber dann sollen doch die "Frischlinge" sich erstmal anschauen, wie's in der Realität ausschaut, bevor sie in die Welt hinausbrüllen.

Mein Respekt vor Ingenieuren und sonstigen Studierten ist in den letzten Jahren erheblich gesunken. Ich will ihnen nicht ihr Wissen abspenstig machen, aber was ich so erlebt habe, in den letzten Jahren, bringt mich einfach dazu.
Leider, denn ich bilde mir sicherlich nicht ein, "Alles" zu wissen und würde sehr gerne noch viel lernen. Das geht leider nur von Leuten, die auch mehr wissen als ich, aber in den letzten Jahren habe ich das Gefühl, die sind alle ausgestorben. Schade.

Zitat von: der große Zampano am 13:44:08 Mi. 26.September 2012
Ich denke, dass das "Hauptproblem" dieser Fachkräfte das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und die sozialen Kompetenzen sind. "Dem Alten" laufen dann die Arbeiter hinterher und nicht mehr dem Jungspunt der alles zu wissen glaubt. So werden dann die Alten zur Gefahr für den "Sklaventreiber" da sie offen Widerstand leisten. Kenn ich auch, dass die "Altgesellen" dem jungen Meister mal ab zu haben auflaufen lassen. Das waren dann "göttliche Momente" in den Augen der Lehrlinge  :evil:
Ja, göttliche Momente für alle anderen, aber man selbst darf dann gehen. (eigene Erfahrung)

Ich werfe hier mal eine gewagte Frage in den Raum:
Gibt es denn überhaupt noch Leute, die in ihrem Job wissen, was sie tun?
Wo sind sie? Ich finde sie leider nicht.

Zitat von: Tiefrot am 12:57:50 Mi. 26.September 2012
Da fällt mir noch was auf:
Als Fachkraft gilt angeblich jeder, der eine Ausbildung abgeschlossen hat.
So ist es; und nicht anders.

Zitat von: Tiefrot am 12:57:50 Mi. 26.September 2012
Wenn man sich aber die Beiträge genauer ansieht, geht es am Ende nur um Studierte.

Leute mit praxisorientierter oder Handwerkslehre scheinen komplett unter den Tisch zu fallen.  8o
Genau das ist der Trick dabei.
Wenn es einen Facharbeitermangel geben würde, müsste ich in Geld schwimmen.  >:D

der große Zampano

Zitat Jester:
"Ich werfe hier mal eine gewagte Frage in den Raum:
Gibt es denn überhaupt noch Leute, die in ihrem Job wissen, was sie tun?
Wo sind sie? Ich finde sie leider nicht."



Ich war ja eigentlich ganz fest der Meinung im Bezug zu meinem Alter zu wissen was ich tue (natürlich bin ich etwas raus aus der Praxis aber immer noch interessiert und in der Freizeit tätig), doch irgendwie nimmt das keiner der Studierten ernst. Da ich selbst studiert habe bin ich sehr enttäuscht von diesen Personen, auch wenn diese aus anderen Fächern stammen. Die Ausbildung ist sowieso nichts mehr wert kriegt man dann zu hören.

Das sind dann die selbe Sorte Menschen, die sich bei der Autoreparatur wundern, dass sie den Fehler nicht finden weil der Diagnosecomputer ja aus irgendwelchen Gründen z.B. Kabelbrüche nicht anzeigt. Da rennt man dann durcheinander in ständiger Panik wie die Hühner in einem Stall, welcher zuvor mit einem Böller "beglückt" wurde. Die Qualität gewisser "Studiengänge" zeigt sich auch in den "Fehlern" welche so manche Autos bereits vom Werk aus eingebaut zu haben scheinen.

Tiefrot

Jester schrob:
ZitatIch werfe hier mal eine gewagte Frage in den Raum:
Gibt es denn überhaupt noch Leute, die in ihrem Job wissen, was sie tun?
Wo sind sie? Ich finde sie leider nicht.
*Meld*  ;D
Bevor ich meine Elektronikerlehre durchgezogen habe, hatte ich mit der Berufspraxis
im weiteren Sinne zu tun. Jeden Tag. Zu meiner Arbeit zählen auch 2 komplett verkabelte Einfamilienhäuser.
Hab es vor 20 Jahren mal für meinen Umkreis gemacht. Beide Anlagen sind ohne Beanstandung
in Betrieb gegangen. Da es zu der Zeit nicht mein erlernter Beruf war, bin ich doch ein bisschen stolz drauf.

Und jetzt ?
Tja, die Metallbauer- wie auch die Elektronikerlehre waren zum Zwecke des Broterwerbs für die Katz.  kotz
Außerdem bin ich gegen schnell schnell, billig billig allergisch.
Wem ich zu langsam oder detailverliebt bin, der kann seinen Schrubs selber machen.

Und Zampano schrob:
ZitatDas sind dann die selbe Sorte Menschen, die sich bei der Autoreparatur wundern, dass sie den Fehler nicht finden weil der Diagnosecomputer ja aus irgendwelchen Gründen z.B. Kabelbrüche nicht anzeigt. Da rennt man dann durcheinander in ständiger Panik wie die Hühner in einem Stall, welcher zuvor mit einem Böller "beglückt" wurde. Die Qualität gewisser "Studiengänge" zeigt sich auch in den "Fehlern" welche so manche Autos bereits vom Werk aus eingebaut zu haben scheinen.
Das waren bei mir die Augenblicke, wo ich dann vor Lachen in der Ecke gelegen habe.  ;D
Die Vorgesetzten sind aus solchen Geschichten aber keineswegs klug geworden.
Egal was war, zuerst *mußte* der Mann mit dem Laptop ran. Na ja.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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Jester

@ der große Zampano

Hihi, ja, der Automechaniker ist zum "Teile-tauscher" verkommen.

Wie gut, dass ich diesen Beruf damals nicht gelernt habe. Ich hätte mich heute dumm und dämlich geärgert oder hätte nochmal etwas anderes lernen müssen.

Zitat von: der große Zampano am 19:46:16 Mi. 26.September 2012
Die Qualität gewisser "Studiengänge" zeigt sich auch in den "Fehlern" welche so manche Autos bereits vom Werk aus eingebaut zu haben scheinen.

Ja komisch irgendwie.
Früher hat man sich zusammengesetzt, dann wurde diskutiert, dann geplant und schließlich gebaut. Und es hat funktioniert.

Heute findet ein Meeting nach dem Anderen statt. es wird tagelang beraten, entschieden wird nichts, jeder lehnt eine Verantwortung ab, Zuständigkeiten werden von A nach B verschoben und am Ende heißt es dann:
"Naja, wir machen erstmal (damit wir überhaupt mal was machen) und dann werden wir ja sehen, was dabei heraus kommt".

Dass das nicht funktionieren kann leuchtet mir ein.

Jester

Zitat von: Tiefrot am 20:04:54 Mi. 26.September 2012
*Meld*  ;D
Bevor ich meine Elektronikerlehre durchgezogen habe, ........

Ahh, ein "Leidensgenosse"  ;D

Schön.  :)


Zitat von: Jester am 18:26:38 Mi. 26.September 2012
[Wo sind sie? Ich finde sie leider nicht.
[Edith] sagt gerade, einen habe ich also schon gefunden.

der große Zampano

@Jester: persönliche Erfahrung.

Fahrwerksbuchsen und Koppelstangen vom "eigenen" Fahrzeug. Die sind ca. aller 40000 - 50000 durch (Klappern wie Sau und sind ausgeschlagen) und müssen ersetzt werden. Bei zügigerem Fahrstil sogar noch früher. Mein "alter Mechaniker" des Vertrauens, sowie auch ich gehe mit ihm überein. Da brauche ich kein CAD Programm und Tage von Berechnungen. Das sieht der "kundige", dass die Mistdinger unterdimensioniert sind.

kotz  

dagobert

Zitat von: Jester am 18:26:38 Mi. 26.September 2012
Mein Respekt vor Ingenieuren und sonstigen Studierten ist in den letzten Jahren erheblich gesunken. Ich will ihnen nicht ihr Wissen abspenstig machen, aber was ich so erlebt habe, in den letzten Jahren, bringt mich einfach dazu.
Einerseits hast du Recht, aber andererseits muss auch ein Ingenieur genug Zeit haben um seine Arbeit ordentlich zu machen. Wenn unter Zeitdruck entwickelt und erprobt werden muss, dann sind Fehler oft genug vorprogrammiert.

Zitat von: der große Zampano am 19:46:16 Mi. 26.September 2012
Das sind dann die selbe Sorte Menschen, die sich bei der Autoreparatur wundern, dass sie den Fehler nicht finden weil der Diagnosecomputer ja aus irgendwelchen Gründen z.B. Kabelbrüche nicht anzeigt.
Der Diagnosecomputer zeigt auch (alters)schwache Batterien nicht an (verursachen gerne mal Fehlfunktionen in der Elektronik), die Ursache findet keiner.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

der große Zampano

@dagobert.

Stimmt, wenn ich mich nicht täusche muss bei "modernen" Fahrzeuge doch der Motor zur Diagnose laufen. Dann wird es in der Tat etwas schwierig. Aber ich entsinne mich auch an meine Ausbildung. Uns wurde "eingehämmert" zuerst die Elektrik zu kontrollieren und wenn ich mich recht entsinne solle man mit dem "Lastprüfer" die Batterie kontrollieren, denn die "Leerlaufspannung" sage nichts aus. Hab ich in ner modernen Werkstatt noch nicht gesehen. Vielleicht sprts dem Kunden zu viel Geld und die Teiletauscher werden arm.

Jester

Zitat von: dagobert am 21:20:45 Mi. 26.September 2012
Zitat von: Jester am 18:26:38 Mi. 26.September 2012
Mein Respekt vor Ingenieuren und sonstigen Studierten ist in den letzten Jahren erheblich gesunken. Ich will ihnen nicht ihr Wissen abspenstig machen, aber was ich so erlebt habe, in den letzten Jahren, bringt mich einfach dazu.
Einerseits hast du Recht, aber andererseits muss auch ein Ingenieur genug Zeit haben um seine Arbeit ordentlich zu machen. Wenn unter Zeitdruck entwickelt und erprobt werden muss, dann sind Fehler oft genug vorprogrammiert.
Da magst du Recht haben, nur komisch, dass das früher funktioniert hat.
Ja, klar, früher war alles etwas entspannter.
Es gab mehr Zeit und mehr Geld für "Neuentwicklungen".
Heute muss alles "Schnell, Schnell" gehen. Und nicht zu vergessen, heute sollen die Dinge ja oft gar nicht so lange halten, damit wieder etwas neues gekauft werden muss.

Aber trotzdem, das Niveau ist gesunken. Klar, heute muss ja auch schneller gelernt werden.  ;)
Aber, ich bleibe dabei, ein Gespräch (z.B. mit einem Ing.) früher, hatte ein höheres Niveau als heute.
Ich möchte aber nicht verallgemeinern;  das ist meine Erfahrung, die ich leider machen musste und muss.

jobnomade

Zitat von: Jester am 18:26:38 Mi. 26.September 2012
Mein Respekt vor Ingenieuren [...] ist in den letzten Jahren erheblich gesunken.

Naja, die haben immerhin keine Mindesthonorare und Wettbewerbsbefreiung, wie Rechtsanwälte, und schon gar keine solchen "Gewerkschafter" und Organisation wie die Ärzte und Apotheker, die schon zum Streik aufrufen wenns mal etwas weniger zu holen gibt,

aus dem staatlichen Selbstbedienungsladen, zu dem ihre FDP- Lobby die Krankenkassen gemacht hat, ganz ohne Qualitäts- und Leistungskontrolle...

Man stelle sich vor der VDI würde wie der Hartmannbund für freiberufliche Ingenieure zum Streik für hohe Mindesthonorare und haftungsfreie Dienstverträge (Rechtsanwälte) aufrufen, da wär aber was los ;D

Aber das braucht man von diesem "Unternehmerverband" ja nicht zu befürchten, und sowas wie "Cockpit" kriegen die auch in Zeiten von www.gulp.de nie hin,
die kümmern sich auch nicht um ihre Zigtausend erwerbslosen Kollegen, von wegen
ZitatExperts United.

und

ZitatFachkräftemangel

Dass ich nicht lache  ::)

monster.de bringt immer noch

Zitatgenau 0 Stellenangebote

wenn man die "Personaldienstleister" und Leihbuden- "Ingenieurbüro"- Fakes rausfiltert.

Alles verlogenes Gelaber von Industriegekauften Politikern.


Searching each day for the answers  Watching our hopes disappear.
Set on a course for disaster  Living our lives in fear.
Our leaders leave us in confusion.  For them there's only one solution.

Tiefrot

Der große Zampano äußerte:
ZitatDas sieht der "kundige", dass die Mistdinger unterdimensioniert sind.
Hol dir lieber 'nen echten Käfer...  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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@ tiefrot

Wenn ich vorn im Käfer sitze passt da leider keiner mehr rein und das Lenkrad muss in die Mitte.  O0  :]
Ich wäre ja für was feines mit V2, ordentlich Hubraum und nem richtig dicken Hinterreifen, aber so richtig dick. Und blubbern muss es, blubbern.  ;D  ;D  ;D  Yeah !

Ansonsten bin ich eigentlich der Bus Typ. Könnt ich gut gebrauchen fürs Mucke machen und den Techniktransport. Nen schönen höher gelegten T3.

Tja wenn man etwas Kohle hätte  :'( . Aber träumen darf man ja noch. Das wird aber bestimmt auch bald verboten.  kotz

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