Es kann nicht gut gehen...

Begonnen von Strombolli, 09:19:07 Mi. 29.August 2012

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Strombolli

Eine erneute Begründung, warum ich mit dieser Regierung, diesem Wirtschaftsystem nicht klarkommen will. Wir befinden uns auf der wichtigsten Ost-West-Autobahn des Landes, der A2. Entlang dieser führ(t)en auch gute Bahnstrecken für den Güterverkehr. Zahlreiche Bahn-Güterumschlagplätze wurden jedoch plattgemacht und alles auf ,,just-in-time"-LKW umgestellt. Die Ergebnisse sind im Folgenden zu bewundern:

Zitat aus VOLKSTIMME mit Anmerkungen von Stromb, kursiv!, Magdeburg, Titelseite v. 29.08.2012 LINK

Sachsen-Anhalt O Burg/Theeßen ● Nur 15 Tage nach der dramatischen Unfallserie,an der zehn Lastwagen bei vier Unfällen beteiligt waren und ein Fahrer in seinem Führerhaus verbrannte, hat es gestern erneut vierfach gekracht. Das Protokoll eines Horror-Tages: Es ist 3 Uhr. Auf der A2 Richtung Hannover zwischen den Anschlussstellen Theeßen und Burg-Ost ist ein mit 960 Puten beladener Laster unterwegs. Der 21-jährige Fahrer ist mit den Tieren unterwegs zum Schlachthof (vermutlich ,,Wiesenhof", Möckern; Stromb.). Vermutlich ist es eine Unaufmerksamkeit (ein wildgewordener Luxusschlittenraser oder schlicht Sekundenschlaf eines völlig überanspruchten Fahrers), die ihn mit seinem Sattelzug von der Fahrbahn abkommen lässt. Er bemerkt dies und versucht den schweren Brummi wieder auf die Fahrbahn zu lenken. Dabei übersteuert er, so vermutet die Polizei später, Lkw und Anhänger stürzen um. Die Puten flattern auf der Fahrbahn umher, suchen zum Teil Schutz im angrenzenden Gebüsch. Einige verenden sofort, viele flattern verletzt umher. Den ersten Rettungskräften bietet sich ein Bild von Chaos. Die beiden Lkw-Insassen kommen zum Glück mit leichteren Verletzungen davon. Ein Wildzaun verhindert, dass die Puten in der Landschaft das Weite suchen. 4 Uhr, der Stau ist bereits 6 Kilometer lang. Am Ende des Staus schafft es der Fahrer eines ausländischen Sattelaufliegers gerade noch zu bremsen. (Der Sachschaden, der Zeitverzug aller involvierten Kraftfahrer, die Retttungskräfte, die dafür nötige Technik... das alles sollte man den Einsparungen durch Kfz-Transport und dem Transport per Schiene inkl. der dafür nötigen Infrastruktur der Bahn gegenrechnen. An den Millionen von Mehdorn und Co. klebt sehr viel Blut!)

Er lenkt nach rechts auf die Wiese und überrollt einen Wildzaun. Irgendwo dahinter kommt der Laster zum Stehen. 6 Uhr, an der Unfallstelle des verunglückten Putenlasters. Mitarbeiter des Veterinäramtes sortieren lebende und verletzte Vögel aus. Einige Notschlachtungen müssen gleich vor Ort erledigt werden, um den Puten weitere Qualen zu ersparen. Der Rest wird wieder in Kisten verladen und zum Schlachter gebracht.
Was für ein zusätzlicher Aufwand 1!
7.54 Uhr, der Stau reicht bereits bis hinter die Anschlussstelle Theeßen und reicht fast bis zur Landesgrenze. Dort rast ein polnischer Lkw auf das Stauende – ebenfalls ein Sattelzug. Der Pole wird so sehr in seinem Führerhaus eingeklemmt, dass er schwer verletzt von der Feuerwehr befreit werden muss. Nur 800 Meter weiter und eine Minute später kracht es wieder, diesmal noch heftiger. Ein 60-jähriger Fahrer aus Bayern fährt mit seinem Sattelzug fast ungebremst auf einen stehenden weißrussischen Lkw. Bei dem Aufprall wird das Führerhaus abgerissen und total zerstört. Der Mann überlebt das nicht. Durch den Aufprall wird der Lkw aus Weißrussland noch auf ein stehendes Wohnmobil mit Anhänger geschoben. Es gibt keine weiteren Verletzten. Die Rettungs- und Bergungsmannschaften haben bis zum Nachmittag zu tun. Menschenleben unter dem Druck des Profitstrebens geopfert!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig


Strombolli

Bis zur neunten Minute bin ich gekommen, dann musste ich kotzen!  kotz   ....vorspul...

Den Schluss (bei 25:38 min) als Ramsauer, in der typischen CDU/CSU-Großkotzmanier "Wir haben schon alles gemacht, können und wissen alles", verkündet, er hätte selber schon auf'm Bock gesessen, kam dann der nächste Anfall.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
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Bangbuex

Alles schreit nach Deregulierung bzw. Entbürokratisierung und du willst das der Staat eingreift und begründest das mit einem Unfallbericht ?
Menschen und Material verursachen Unfälle , nicht die Straße.
Der Markt will es so und jeder von uns der ein Produkt kauft, unterstützt diesen Markt - also auch du.

Kaufe alles was du zum Leben brauchst aus regionaler Produktion, dann glaube ich dir deinen
gutgemeineten Ansatz - aber ich vermute dein PC kommt aus Fernost.





Strombolli

Hi Bangbuex, ich lasse mich auf Deine wohlmeinende Polemik nicht wirklich ein. Da ich keine Kohle habe benutze ich Gebrauchtgeräte, viel Freeware, gehe in einen Schenkladen, unsere Hausoma strickt viel, meine Schuhe stammen von einem zu früh verstorbenen, meine Hosen ebenso und wenn sie kaputt sind werden sie in der Nähstube oder von meiner Frau ausgebessert, Schmartföhne brauche ich ebenso wenig wie einen Flachbildschirm, geschweige denn HD.

Grundidee meines Postings ist nicht der Staatseingriff oder die Bürokratie. Deregulierung bzw. Entbürokratisierung ist eine schöne Illusion und wie die Steuersenkungen, permanentes Lockmittel der FDP, welches sich seit über 30 Jahren als heisse Luft herausstellt.

Ich behaupte, die Idee Just-In-Time, also die Verlagerung der Materiallager auf die Autobahn und Logistikunternehmens-Lager ist nur in einer vor Reichtum und Energiereserven strotzenden Gesellschaft möglich. Und da komme ich Dir, Bangbuex, doch nahe, wenn ich auf regionale Versorgung setze.
Das ist dann aber keine wachstumorientierter Kapitalismus mehr.

In meiner Gedankenwelt hat die kapitalistische Wirtschaftsweise ausgehustet und ich behaupte, die strahlenden Erfolge, sind viel zu teuer erkauft.
Nur will eben dies keiner hören und es wird verdrängt und totgeschwiegen, verfälscht.

Im Übrigen verdamme ich auch Maler oder Dachdecker (oder andere Teams) die von Flensburg nach Saarbrücken fahren um dort gemäß eurpoaweiter
Ausschreibung den örtlichen Maler oder Dachdecker zu unterbieten. Was für ein Wahnsinn.
Und einen ähnlichen Wahnsinn nimmt mein Kumpel auch wegen dem Scheiss-Geld auf sich, wenn er ein 4-stelliges Angebot aus (sagen wir) Salzburg bekommt, dort die Bude für ein paar Stunden zu rocken. 600 km hin 600 km zurück, egal mit welchem Verkehrsmittel. Aber gesamtgesellschaftlich gesund ist das eben nicht. Aber das kümmert keinen.

Solange bis die letzte Ressource verbraucht ist. Feste Jungs macht nur weiter so, ihr bekommt schon alles kaputt. Menschen inklusive.


Lied
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

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BakuRock

"... Karl, den Kaefer, hat man nicht gefragt ....." war ein Lied aus den 80ern:

Gänsehaut - Karl der Käfer 1983

Daran hat sich in den letzten 30 Jahren wohl nichts geaendert.

Zitat von: Strombolli am 22:40:59 Mo. 29.Oktober 2012
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In meiner Gedankenwelt hat die kapitalistische Wirtschaftsweise ausgehustet und ich behaupte, die strahlenden Erfolge, sind viel zu teuer erkauft.
Nur will eben dies keiner hören und es wird verdrängt und totgeschwiegen, verfälscht.
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Aber das kümmert keinen.

Auch etwa um die Zeit hat ein kluger Kopf schon gewarnt, und viele kluge Koepfe haben die Folgen solchen Treibens, wie von @Strombolli beschrieben, schon geahnt und besungen und gehofft, irgend jemensch wuerde sie erhoeren. Stattdessen geht dieses (Schmieren-)theater immer weiter und weiter und weiter. Zu unseren Lasten, aber eben auch und ueberwiegend nun, zu Lasten der naechsten Generationen.

Hier mal eine musikalische Antwort auf das oben Fettgeschriebene:

Das macht doch nichts, das merkt doch keiner

Solange wir auf das Eingreifen von anderen (Dritten) hoffen und uns auf Stellvertreter verlassen, solange werden wir verlassen sein. Sobald wir etwas selbst und direkt in die Hand nehmen und tun, wird es zum Erfolg fuehren.
Meine Erfahrung!

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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

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