+Arbeit und Erdöl+

Begonnen von Regenwurm, 13:46:44 Di. 10.Mai 2005

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Regenwurm

Der Punkt an dem die höchste Ölfördermenge erreicht wird und wonach die Produktion nie wieder dasselbe Niveau erreicht (Produktionsspitze) und danach jedes Jahr abnimmt wird in englischsprachigen Fachkreisen "Peak Oil" genannt. Die Pessimisten unter den Fachleuten vermuten dass das Jahr 2000 bereits Peak Oil war, optimistischere Schätzungen glauben es wird 2005 oder später sein.

Die Konsequenzen nur wenige Jahre nach Peak Oil werden das Leben fast aller Menschen grundlegend verändern. Das geht viel weiter als nur Schlangen an den Tankstellen, höhere Spritpreise und sinkende Aktienkurse. Unsere gesamte Lebensweise muss und wird sich fundamental ändern, in einem Ausmass das derzeit für die meisten nur schwer vorstellbar ist.



ausführliches hier dazu
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

BGS

Ist doch prima, dann fällt die Globalisierung wegen Ölmangels aus...
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Regenwurm

24. November 2005 ist World Oil Peak Day

(30. November 2005) Der US-amerikanische Erdölspezialist Professor Kenneth S. Deffeyes hatte den 24. November 2005 zum "World Oil Peak Day" erklärt, als Tag, an dem der Höhepunkt der Ölförderung weltweit erreicht ist. Der exakte Tag, der Thanksgiving in den USA ist natürlich symbolisch gemeint.

Deffeyes ist fest davon überzeugt, dass der Höhepunkt der Förderung erreicht ist. Im Interview mit der Taz am 24.11.05 erklärte er:

"Klar, es gibt in meiner Prognose eigentlich eine gewisse Zeitspanne, aber die liegt bei nur wenigen Wochen. Entscheidend ist: Von nun an geht die Ölförderung weltweit zurück, erst langsam, dann immer schneller."

zum weiterlesen - hier
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Wilddieb Stuelpner

Aber nur in den USA, dem Land der weltgrößten Verschwender an Erdöl und -gas. Denn alle anderen Bündnispartner - oder besser gesagt Spießgesellen wollen andere Energieträger ausbeuten.

Man stelle sich die US Air Force, US Navy und US Army mit Kriegsgerät vor, daß von einem Holzvergasermotor angetrieben wird. Denn das wird die Zukunft der erzreligiösen und konservativen Machtelite des Landes der geistig eingeschränkten Möglichkeiten sein. Bush würde dazu wohl sagen "Back to the roots!"




Wilddieb Stuelpner

NZZ Format: Das Ende des Ölzeitalters

Das Ende des Öl-Zeitalters

01:08
McCamey ist ein verschlafenes Nest mit 1800 Einwohnern abgelegen im Westen von Texas, abseits der grossen Verkehrsachsen. Früher haben hier über 10'000 Menschen gelebt. Heute sind die meisten Einwohner weggezogen. Die nach europäischen Massstäben junge Siedlung hat ihre besten Zeiten bereits hinter sich.

01:36
Statement Sherry Phillips, Bürgermeisterin McCamey:
«Damals haben viele Öl-Spekulanten grosse Vermögen gemacht. Die haben gute Löhne bezahlt. Wenn gebohrt wurde, hatten alle eine gute Zeit. In den Jahren der grossen Depression 1929/30 kamen viele auf Arbeitssuche hierher. Ganze Wagenladungen voll kamen und alle haben sie irgendeine Arbeit gefunden. McCamey war eine Boom-Stadt während vieler, vieler Jahre. Niemand konnte sich vorstellen, dass das Öl einmal zu Ende gehen könnte. Denn es gab soviel Öl – es war einfach überall. Alle meinten, das werde für immer so bleiben. Natürlich wissen wir das heute besser.»

02:38
Die Spuren des Ölbooms sind um McCamey noch überall zu sehen. Die Gegend ist heiss, unwirtlich und trocken. Louis Woodward ist Farmer und Grossgrundbesitzer. Er hat den Ölboom und den späteren Niedergang der Gegend selbst miterlebt. Früher wurde auf seinem Land viel Öl gefördert. Heute sind nur noch zwei Bohrtürme in Betrieb.

03:04
Statement Louis Woodward, Rancher:
«Ich glaube, das Öl wird uns schneller ausgehen als das die meisten Leute glauben. In der ganzen Welt, nicht nur in den Vereinigten Staaten. Saudi-Arabien hat bereits die Hälfte seines Öls gefördert. Mit der Zeit gelingt es uns vielleicht, die Ölvorkommen besser zu erschliessen, aber ob das ökonomisch lohnenswert ist? Na ja, bei einem Ölpreis über 50 Dollar vielleicht... Aber es wird eine Zeit kommen, in der es kein Öl mehr gibt.»

03:36
Dann sieht der alte Rancher nach seinen Pferden. Die haben hier im Südwesten den Menschen auch ohne Öl überall hin gebracht.

03:50
Doch in unserer Zeit ist Transport ohne Öl nicht mehr denkbar. 99% aller Transportenergie wird aus Öl gewonnen. Ohne Öl stehen alle Räder still: unsere Wirtschaft, ja unsere ganze Zivilisation würde zusammenbrechen.

04:16
Öl ist ein natürlicher Rohstoff: seine auf der Erde insgesamt vorhandene Menge ist beschränkt.

04:24
Statement Colin Campbell, Geologe:
«Peak Oil bedeutet das Ende einer langen Wachstumsperiode. Zu Beginn des Ölzeitalters entdeckte man jedes Jahr mehr Öl, etwas Zeit versetzt stieg in der Konsequenz die Ölproduktion mit jedem Jahr an bis irgendwann die maximal mögliche Förderung erreicht ist. Das nennt man Peak Oil – den Höhepunkt der Förderung. Wir haben den Höhepunkt der Entdeckung von Ölvorkommen bereits Mitte der 70er Jahre erlebt. Jetzt steht uns der damit zusammenhängende Höhepunkt der Förderung unausweichlich bevor.»

05:04
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Ich weiss noch ganz genau, wann das war. Es war genau zwei Monate vor dem 11. September 2001 als ich in der Los Angeles Times einen Artikel über Energiefragen las. In dem Artikel war auch eine Grafik abgebildet, die das Peak Oil Phänomen erläuterte. Die Grafik sagte den Allzeit-Höhepunkt der Ölförderung für das Jahr 2007 voraus. Das war die Prognose einer weltweiten Katastrophe in sechs Jahren. Ich sagte mir, da forsche ich besser mal nach.»

05.33
Seine Recherchen zum Peak-Oil-Phänomen haben David Goodstein seither keine Ruhe mehr gelassen. Goodstein ist einer der führenden Physiker der Vereinigten Staaten und stellvertretender Dekan von Caltech, der besten technischen Hochschule Kaliforniens.

05:49
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Ich zeichne ein Diagramm. Hier die Anzahl von Entdeckungen von Ölvorkommen und das andere da ist die Zeitachse. Zuerst – also Mitte des 19. Jahrhunderts – stieg die Anzahl der Öl-Funde stark an, denn es gab noch viel Öl-Vorkommen zu entdecken. Mit der Zeit verflachte sich die Kurve, denn es gab immer weniger zu entdecken. Dann kam es zu einer Spitze – das war in den 70er Jahren – und von da nimmt die Menge des gefundenen Öls langsam und dann immer schneller ab. Das nennen wir eine Glockenkurve. Die Glockenkurve der Entdeckungen. Jetzt zur Glockenkurve der Förderung – die kommt notwendigerweise zeitversetzt, denn bevor sie etwas fördern können, müssen sie es ja finden. Die Fläche unter der zweiten Kurve entspricht genau derjenigen unterhalb der ersten, denn diese repräsentiert die insgesamt auf der Erde vorhandene Menge von Öl. Hier also die zweite Glockenkurve für die Förderung. Und wenn die Spitze der Produktionskurve erreicht ist, dann nennt man das Peak Oil oder Hubbert's Peak.»

07:04
Statement Colin Campbell, Geologe:
«Wir haben das Ende der ersten Hälfte des Ölzeitalters erreicht. In diesen 150 Jahren haben wir ein beispielloses Wachstum erlebt: Industrie, Transport, Handel, Landwirtschaft. Einige Leute bezeichnen moderne Landwirtschaft als Umwandlung von Öl in Nahrung. In dieser Zeit ist die Weltbevölkerung explodiert. Ebenso explosionsartig ist der Wohlstand gewachsen. All dies wurde erst möglich gemacht durch das reichliche Angebot billiger Öl-basierter Energie. Öl ist der Lebenssaft der Weltwirtschaft. Jetzt erreichen wir den Höhepunkt der möglichen Förderung und werden mit der darauf folgenden Verknappung dieses Gutes konfrontiert und das wird Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens haben.»

07:56
Archivfilm 1950:
«Sie sehen einen Film, der mit Öl gemacht wurde, sie können Öl auch hören, es ist im Plastikmundstück dieses Instruments und ihr Tag beginnt mit Öl, denn es findet bei der Herstellung ihrer Zahnpasta und ihrem Rasierwasser Verwendung.»

«Die Ölindustrie arbeitet für Mrs. Marton und Millionen Frauen wie sie. 87 aus und mit Öl hergestellte Produkte hat sie heute bereits verwendet: Wie zum Beispiel dieser in Plastik verpackte Speck oder diese mit Wachs beschichtete Milchverpackung. Es werden über 100 Produkte sein, wenn der Tag zu Ende geht.»

08:41
«Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr verändert als in den 1000 Jahren vorher. Dieser Farmer kann fünfmal soviel Land bearbeiten wie sein Vater und dabei hat er immer noch Freizeit – etwas, was sein Vater nie kannte.
Öl ist noch zu ganzen anderen Wundertaten fähig: Ölprodukte vernichten Insekten und beugen Pflanzenkrankheiten vor. Sie helfen mit, Früchte rascher reifen und länger frisch halten zu lassen.»

09:16
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Heute leben 6.4 Milliarden Menschen. Die meisten sind einigermassen gut ernährt. Das ist die Folge der Grünen Revolution, die erst durch das Öl möglich gemacht wurde – in erster Linie durch Düngemittel. Ich glaube nicht, dass wir diese Zahl von Menschen in 20, 30 Jahren ohne den Einsatz von Öl noch ernähren können. Wir essen also buchstäblich Öl.»

09:47
Auch in Stanford, der anderen Eliteuniversität Kaliforniens, machen sich immer mehr Wissenschafter Gedanken zum Phänomen «Peak Oil.»

09:57
Statement Terry Lynn Karl, Politologin, Stanford University:
«Die Ära billiger, im Überfluss vorhandener Energie geht zu Ende. Jetzt beginnt eine Zeit der raren, schwierig zu bekommenden und teuren Energie. Die Energieunternehmen suchen heute verzweifelt nach neuen Vorkommen und eigentlich haben sie – mit Ausnahme von Kasachstan – seit den 70er Jahren nichts Bedeutendes mehr gefunden. Also weiten sie die Suche aus auf abgelegene und konfliktreiche Gegenden. Wir können das am kaspischen Meer beobachten, in Westafrika, in Kolumbien und Venezuela – wo immer jetzt Öl gesucht wird, wird es zu einem Katalysator, einem Magneten für Konflikt und Krieg. Öl ist zum Treibstoff des Krieges geworden. Es verlängert Kriege, sorgt für mehr Opfer, denn mit dem Ölgeld lassen sich Waffen kaufen.»

11:16
Die norwegische Bohrinsel Troll B in der Nordsee ist eine der modernsten und grössten Förderplattformen. 24 Unterwasserstationen sind mit der Bohrinsel verbunden und fördern Öl und Gas. Dieses Feld wurde 1979 entdeckt und war damit einer der letzten bedeutenden Öl- und Gas-Funde. Die Entdeckung und Förderung der Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee haben bewirkt, dass sich Europa schnell vom Ölschock von 1974 erholen konnte und seine Abhängigkeit vom Öl des Mittleren Osten in den 80er und 90er Jahren zurück ging.

11:49
Statement Colin Campbell, Geologe:
«Es war eine grosse Überraschung, als wir in der Nordsee Öl fanden, doch jetzt hat die Förderung ihren Höhepunkt erreicht und 2020 wird nichts mehr davon übrig sein. Die britische Regierung sagt jetzt selbst, dass sich Grossbritannien im Jahr 2005 von einem Exporteur zu einem Netto-Importeur von Öl und Gas wird. Das ist eine grosse Veränderung. Ich lebe in Irland, wo 40% des Stroms aus britischem Gas generiert werden. Glauben Sie, die Briten werden uns weiterhin beliefern, wenn ihnen selbst nicht mehr genug bleibt und sie aus Sibirien importieren müssen? In nur wenigen Jahren wird sich die Welt völlig verändern.»

12:37
Grossbritannien kann bald nicht mehr im gewohnten Umfang liefern. Immer mehr ist Europa deswegen auf Russland angewiesen.

12:45
In den unendlichen, menschenleeren Weiten Ostsibiriens werden noch unentdeckte Vorkommen vermutet. Doch die Erschliessung der Felder fernab von jeder Zivilisation ist teuer und der Transport schwierig. Julian Lee beschäftigt sich mit solchen Fragen der Logistik.

12:59
Statement Julian Lee, Ölanalyst CGES:
«Ich glaube, die wichtigste Folge der wachsenden Nachfrage ist, dass wir immer mehr Öl über weite Strecken transportieren müssen. Die Ölvorkommen, die unseren Bedarf decken werden, sind abgelegen und immer weiter von den Gebieten entfernt, wo das Öl gebraucht wird. Deshalb brauchen wir mehr und grössere Pipelines und vor allem auch mehr Schiffe, um dieses Öl zu transportieren. Wir können das Öl nicht per Zug oder Tanklastwagen transportieren – es sind einfach zu grosse Mengen dafür.»

13:37
Der Hafen von Galveston bei Houston: Nirgendwo wird mehr Öl umgeschlagen, gelagert und verarbeitet. Die Ölförderung in den USA hatte ihren Höhepunkt – Hubbert's Peak – bereits 1971. Seither wächst die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von Importen. Dem Markt mangelt es an Transparenz. Es gibt keine verlässlichen und von unabhängiger Seite überprüften Zahlen über die noch übrigen Reserven an fossilen Brennstoffen. Zu verschieden sind die Interessen der jeweiligen Eigner gelagert.

14:13
Matt Simmons, Öl-Investmentbanker in Houston, warnt vor bösen Überraschungen.

14:20
Statement Matt Simmons, CEO Simmons Bank:
«Ich setze mich ein für eine neue Transparenz. Das vorhandene Zahlenmaterial zu den Ölreserven ist so schockierend schlecht. Was ich verlange ist nicht mehr und nicht weniger als das, wonach jeder seriöse Banker fragen würde, wenn jemand seine Firma verkaufen wollte. Dann würde ich fragen, wie viele Reserven hat diese Firma, was sind ihre Assets? Wenn ihnen jemand diese Informationen nicht geben will, ist er entweder sehr naiv oder er hat etwas zu verbergen.»

15:00
Statement Robert Ebel, Energieberater US-Regierung:
«Es bedeutet Macht, die Anderen im Ungewissen zu lassen. Lassen Sie die Leute raten, lassen Sie sie mutmassen. Ich mahne immer zur Vorsicht: Nicht nur im Falle Saudi-Arabiens, sondern überhaupt bei der OPEC. Achten Sie darauf, was die tun, nicht was sie sagen.»

15:21
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«In den späten 80er Jahren sind die von der OPEC rapportierten, bewiesenen Ölreserven plötzlich um 400 Milliarden Barrel angestiegen, also um rund die Hälfte aller bekannten Vorräte. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Neuentdeckungen. Der Grund war, dass OPEC seine Förderregeln änderte: Je mehr Reserven ein Mitgliedsland auswies, desto mehr durfte es auch fördern. Dieser Anstieg der Reserven geschah nicht aus geologischen, sondern aus politischen Gründen – über Nacht und aus dem Nichts. Ich bin mir ziemlich sicher, dass OPEC nicht ehrlich mit uns war. Vor einigen Monaten musste der Ölkonzern Royal Dutch/Shell seine Reserven nach einer Überprüfung durch die Börsenaufsicht um 20% nach unten korrigieren. Niemand überprüft die Bücher von Saudi-Arabien – die erzählen uns einfach, was sie wollen und nichts sonst.»

16:14
Statement Robert Ebel, Energieberater US-Regierung:
«Das habe ich die Saudis auch gefragt: Ihr produziert 8 oder 9 Millionen Barrel pro Tag. Wie kommt es denn, dass eure Reserven am Ende des Jahres seit zehn Jahren immer dieselben bleiben, wenn ihr doch soviel fördert? Die Antwort war: Das ist unser Plan. Wir fördern dieses Öl und dann schrauben wir die Reserven hoch, um es wieder zu ersetzen. So bleiben unsere Reserven immer gleich. Ob sie ihnen das glauben wollen... Das ist es jedenfalls, was die Saudis dazu zu sagen haben. Ihr Plan... Hahaha?»

16:58
Kein gutes Zeichen: Der immer als äusserst verlässlich geltende Ölkonzern Royal Dutch/Shell musste 2004 seine ausgewiesenen bewiesenen Reserven auf Anordnung der Börsenaufsicht um 20% nach unten revidieren. Dabei standen die Ölmultis des Westens lange im Ruf, ihre Reserven sehr konservativ zu bewerten.

17:23
Statement Colin Campbell, Geologe:
«Die grossen Ölkonzerne hatten die Tendenz, ihre Reserven zu tief anzusetzen. Das hatte den Vorteil, dass man sie dann über die Jahre hinweg langsam anwachsen lassen konnte. Das ergab ein vorteilhaftes Bild für alle Beteiligten. OPEC hingegen übertrieb seine Reserven aus politischen Gründen. Das öffentlich zugängliche Zahlenmaterial ergibt ein völlig unzuverlässiges Bild und wird nicht richtig interpretiert.»

17:51
Statement Terry Lynn Karl, Politologin, Stanford University:
«Beim Öl funktioniert der Markt nicht. Der Markt ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Wir kennen die Nachfrage, wissen aber nicht annähernd, wie gross das Angebot ist. Wir raten einfach immer nur. Und weil wir keine verlässlichen Daten haben, wird der Terminhandel nur noch von der Angst getrieben.»

18:17
Einigkeit besteht darüber, dass sich rund 2/3 der gut erschliessbaren Ölreserven im politisch unstabilen Mittleren Osten befinden – dem Kerngebiet der OPEC. Der Löwenanteil daran wiederum befindet sich in den Wüsten Saudi-Arabiens und im Irak, wo gute Rohölqualitäten besonders günstig und einfach produziert werden können. Das verschlossene Saudi-Arabien unter der demokratisch nicht legitimierten Herrschaft des Hauses Saud wird regelmässig von Anschlägen fundamentalistisch motivierter Terroristen erschüttert. Die Opposition gegen die feudale Ordnung wächst.

18:56
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Ich glaube nicht, dass sich das saudische Regime noch sehr lange halten kann. Es ist nicht gerade populär beim eigenen Volk. Es gibt etwa 30000 Prinzen, die buchstäblich königlich versorgt werden mit dem Ölgeld. Die Einwohner Saudi-Arabiens haben etwas Besseres verdient.»

19:15
Archivfilm:
«Heute sind die Beziehungen des Westens mit der arabischen Welt von gegenseitiger Angst, Misstrauen und Intoleranz geprägt. Dabei begann die Erschliessung des saudischen Öls durch die Amerikaner voller naivem Optimismus...»

19:30
«Amerikanisches Risikokapital entwickelt einen neuen Lebensstandard in einem uralten Königreich. Wir bauen jetzt eine strahlende Zukunft mit unseren Partnern vom anderen Ende der Welt. Ost und West sind vereinigt und setzen neue Massstäbe für den Fortschritt: Im Interesse der Saudi-Araber, im Interesse der Vereinigten Staaten. Damit stellen wir die Vitalität des amerikanischen Systems des freien Unternehmertums unter Beweis. Von hier pumpen wir Öl in den Welthandel – Öl, ein wirklich grossartiger Beitrag zu unserer modernen Zivilisation.»

20:23
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Der Zusammenbruch des saudischen Regimes und die Machtübernahme durch Fundamentalisten scheint mir sehr wahrscheinlich. Das wird denselben Effekt haben wie Hubbert's Peak und den Öl-Markt leer fegen. Das wird uns in grosse Schwierigkeiten bringen.»

20:36
Statement Rodney Wilson, Islamexperte, Durham University:
«Wenn das Königreich auseinander brechen sollte, dann wäre es höchst unwahrscheinlich, dass der Westen und im speziellen die Vereinigten Staaten, einfach zusehen würden – angesichts der Bedeutung der saudischen Ölexporte.»

20:49
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Viele und auch ich befürchten, dass wir – wenn dies geschehen wird – uns das Öl einfach mit Waffengewalt nehmen werden. Dann werden wir nicht mehr dasselbe Land sein wie vorher.»

21:00
Archivfilm:
«Mehr als jedes andere Land auf Erden, sind die Vereinigten Staaten eine Nation auf Rädern. Das Auto war ein entscheidender Faktor für das Wachstum unseres Landes. Wir können hinfahren, wohin immer wir wollen aus was für Gründen auch immer – auch einfach nur aus Spass.»

21.23
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Unser Land ist nicht weitläufig, wir haben unsere Städte im Blick aufs Auto hin gebaut. Wir haben die Städte von Grund auf so konstruiert... Es wäre ein fürchterlicher Schlag für die Vereinigten Staaten, wenn wir das Öl nicht mehr hätten, das wir so sehr lieben. Wir besitzen 5% der Weltbevölkerung und brauchen 25% aller Energie. Wir gehen verschwenderisch damit um, aber das wird sich nicht ändern, solange wir reich sind und das Öl billig ist.»

21:55
Während sich das Öl verknappt, steigt die Nachfrage gegenwärtig jedes Jahr um 1.5% an. Hauptgrund: Die unerwartet starke Nachfrage aus China und Indien. Und der Öldurst der beiden bevölkerungsstärksten Länder der Erde wird in den nächsten Jahren weiter überdurchschnittlich wachsen.

22:13
Statement Marcello Colitti, Energieexperte:
«Wenn man eine langfristige Projektion macht, ins Jahr 2030 oder so, dann wird China voraussichtlich 15 bis 17 Millionen Barrel pro Tag benötigen und Indien 7-9 Millionen Barrel importieren. Das sind sehr hohe Zahlen.»

22:36
Wie der wachsende Energiehunger der Welt in einer Zeit des abnehmenden Ölangebots gestillt werden kann, liegt im Dunkeln. Ein sparsamerer Umgang mit Energie könnte die Problematik zumindest entschärfen. Noch sieht es aber nicht danach aus – ganz im Gegenteil.

23:12
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Der weltweite Verbrauch liegt gegenwärtig bei etwa 25 bis 30 Milliarden Barrel pro Jahr und er steigt rapide an. Das ist das eigentliche Problem: Die Nachfrage ist so enorm. Und es gibt keine vorstellbare Alternative, die solche Mengen von Öl zu ersetzen vermag.»

23:30
Wenn der legendäre ehemalige saudische Ölminister Sheikh Zaki Yamani einmal jährlich bei London zur Konferenz seines Ölmarktinstituts einlädt, treffen sich viele der alten Männer, die einst die OPEC führten. Die Vertreter der ölexportierenden Staaten fürchten nichts mehr als Alternativenergien und eine sinkende Ölnachfrage. Sheikh Yamani und Fadhil Chalabi haben viele Jahre die Geschicke der OPEC geleitet. Heute – mehr Beobachter als Mitspieler – können sie sich ungewohnt offen äussern.

23:55
Statement Fadhil Chalabi, Ex-Generalsekretär OPEC:
«Für mich ist es wichtig, dass die Welt möglichst lange von Öl abhängig bleibt. Denn im Mittleren Osten ist Öl billig zu produzieren und wir haben noch ziemlich viel davon.»

24:35
Doch in die Bücher schauen, lässt man sich in den OPEC-Ländern nicht. Von der Höhe der Ölreserven ist auch das politische Gewicht dieser Staaten abhängig.

24:45
Statement Fadhil Chalabi, Ex-Generalsekretär OPEC:
«Den OPEC-Ländern ist es egal, was in 20, 30 oder 40 Jahren geschieht. Alles was für sie zählt ist, wie viel sie heute bekommen: Das sind Politiker, die wollen mehr Geld zum Ausgeben. Was vielleicht in 20 Jahren geschieht, ist ihnen egal: Denn bis dann sind sie bereits tot. Diejenigen, die sich Sorgen machen, sind die Wissenschafter und Experten.»

25:25
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Heute haben wir nirgendwo die Art von verantwortungsbewusster, weitsichtiger politischer Führung, die uns für das Problem sensibilisieren und sich um Lösungen kümmern würde. Wir müssen realisieren, dass wir – indem wir alle diese fossilen Brennstoffe verbrennen – die zukünftige Bewohnbarkeit des Planeten gefährden in einer Art, die wir nicht vorhersehen können. Gleichzeitig machen wir uns abhängig von extrem unstabilen Regimes in einigen der unfreundlichsten Regionen der Erde. Das sind alles gute Gründe dafür, von der Ölabhängigkeit loszukommen.»

26:05
Zur Aufzucht eines einzigen Rindes werden heute rund 1000 Liter Öl verbraucht – von den Düngemitteln bis hin zum Diesel für die Landwirtschaftsmaschinen. Es ist eine gefährliche Abhängigkeit, die unseren Lebensstil völlig durchdringt. Wenn das Öl verbraucht ist, werden die Menschen schon etwas Neues finden, glauben die Optimisten.

26:27
Robert Ebel, Energieberater US-Regierung:
«Die Steinzeit endete nicht, weil es keine Steine mehr gab. Wir sind nicht vom Pferd aufs Auto umgestiegen, weil es kein Heu mehr gab, um die Pferde zu füttern, sondern weil wir den Verbrennungsmotor erfanden.»

26:44
Douglas Reynolds,University of Alaska:
«Der Spruch heisst: Die Steinzeit endete nicht, weil es keine Steine mehr gab. Das bedeutet: Wir fanden etwas Besseres und haben darum die Steine aufgegeben. Ich sehe darin keine Analogie: Öl hat einen so hohen Energiewert, dass wir nie etwas finden werden, das so gut ist wie Öl. Ich glaube deshalb, dass wir sparsam damit umgehen müssten. Andere meinen, wir entwickeln dann schon Wasserstoff-Brennstoffzellen und die werden das Öl einfach ersetzen können. Das glaube ich nicht – gar nicht.»

27:20
Zurück nach Stanford in Kalifornien: Hier hat man mit grossen Geldmitteln unter anderem von General Electric und Exxon Mobil das Globale Energie- und Klimaprojekt ins Leben gerufen. Es ist gegenwärtig wahrscheinlich das wichtigste interdisziplinäre Forschungsprojekt für neue Energietechnologien.

27:43
Statement Alfred Spormann, Energieforscher, Stanford University:
«Wir brauchen neue Technologien, das ist sehr offensichtlich, denn wir haben sie nicht. Je länger es dauert, diese zu entwickeln, desto teurer wird es allerdings. Die ganze Gesellschaft muss diese Bemühungen unterstützen, deshalb ist es gut, dass Leute über Transport-Treibstoffe und Klimaerwärmung nachzudenken beginnen, denn diese Fragen sind alle miteinander verknüpft.»

28:15
Solange Öl trotz der jüngsten Preissteigerung billiger ist als in Flaschen abgefülltes Wasser, macht es ökonomisch keinen Sinn, grosse Investitionen in teurere und zuwenig erforschte Alternativen zu tätigen.

28:27
Statement Alfred Spormann, Energieforscher, Stanford University:
«Für die Industrie ist das Ei-Huhn-Syndrom das grösste Investitionshindernis bei der Entwicklung von Wasserstoff basierten Brennstoffzellen. Wenn es keine Infrastruktur für Wasserstoff gibt, sie Wasserstoff nicht Flächen deckend tanken können, dann wird es keine Nachfrage für Brennstoffzellen geben. Und wenn es keine Nachfrage für Brennstoffzellen gibt, dann braucht es keine Infrastruktur. Wie bekommt man also das Ganze in Gang? Dazu kommt, dass es noch substanzielle technologische Fortschritte bei der Herstellung, Lagerung und beim Transport von Wasserstoff braucht. Das sind alles noch weit gehend ungelöste Fragen.»

29:03
Wasserstoff bietet zwar die nötige Energiedichte, um damit etwa Auto zu fahren. Doch Wasserstoff muss erst mit Elektrizität hergestellt werden.

29:15
Statement Douglas Reynolds, University of Alaska:
«Normalerweise denken wir beim Ölverbrauch nur an Autos oder an Gummi und Plastik. Aber denken sie einmal an all die grossen Maschinen, die mobil sein müssen. Grosse Traktoren auf dem Feld, Kranen, Baumaschinen – die benötigen alle Öl und für die ist das grossartig, weil es eine hohe Energiedichte aufweist. Auch hier ist es sehr schwer, eine Alternative zu finden. Ohne Öl haben sie viel höhere Baukosten, viel höhere Kosten in der Landwirtschaft.»

29:59
In den 150 Jahren des Öl-Zeitalters wurden riesige Werte geschaffen. Es ist nicht undenkbar, dass bei seinem Ende solche Werte auch wieder vernichtet werden – zum Beispiel durch Inflation und einen Wirtschaftskollaps. Unsere Zivilisation steht still, wenn ihr der Treibstoff fehlt.

30:20
Statement David Goodstein, Physiker Caltech:
«Wir könnten das Problem lösen, wenn wir es versuchen würden, aber wir versuchen erst gar nicht. Deshalb versuche ich alles, um es ins Bewusstsein zu rücken. Sie können mich ignorieren und auf die Krise warten. Vielleicht kommt sie nicht in ihrer Lebenszeit, aber ich kann ihnen garantieren, dass sie spätestens zur Lebenszeit ihrer Enkel kommt. Und wenn ihnen das nicht egal ist, dann sollten sie etwas dagegen tun.»

30:41
Statement Colin Campbell, Geologe:
«Die Spezies des Kohlenwasserstoff-Menschen wird dieses Jahrhundert aussterben. Ob darauf eine nächste Spezies Mensch folgt, da bin ich mir nicht so sicher. Aber man kann optimistisch sein.»

30:56
Unsere Zivilisation befindet sich auf Kollisionskurs mit der Geologie. Louis Woodward, der alte Farmer aus Texas, der das Ende der Ölförderung in seiner Heimat miterlebte, hat die Zeichen der Zeit erkannt und Windturbinen auf seinem Gelände errichtet.

Wilddieb Stuelpner

NZZ-Format: Swiss Made: Das Kraftwerk im Koffer

01:14
Es ist ein ganz spezieller Koffer, den der Wissenschafter Felix Büchi da mit sich führt. Es gibt nur ein einziges Exemplar davon und es hat den begehrten Schweizer Innovationspreis gewonnen: Das Kraftwerk im Koffer. In dem PowerPac genannten Koffer steckt eine ganz spezielle Technologie. Auf kleinstem Raum produziert eine Brennstoffzelle direkt aus Wasserstoff ein Kilowatt Strom. Es gibt kaum eine andere tragbare Brennstoffzelle mit vergleichbarer Leistung. Alles musste möglichst einfach, kompakt und leicht sein. Und vor allem: Es sollte auch in der Praxis zuverlässig funktionieren.

02:01
Statement Felix Büchi, Chemiker Paul Scherrer Institut:
«Das Gerät wie es da steht, wiegt gut 20 Kilo. Wir denken aber, das kann durch eine weitere Innovationsphase auf sicher die Hälfte verringert werden. Dann ist man im selben Gewichtsbereich, oder noch darunter, wie bei einem Benzinaggregat. Eine Zweiliterflasche Druckwasserstoff gibt eine Autonomie von einer Stunde, eine 5 Liter Flasche entsprechend mehr.»

02:32
Die Wasserstoff getriebenen Brennzellen erzeugen die elektrische Spannung geräuschlos – zu hören sind nur der Kompressor und die Pumpe des Kühlsystems. Das Herzstück des Kraftpakets sind die Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff praktisch schadstofffrei Elektrizität erzeugen. Das macht das Kraftwerk im Koffer zu einem idealen Energiespender in Innenräumen. Als Abfallprodukt entstehen nämlich keine Abgase, sondern nur Wasser.

03:03
Alfred Waser, Technologietransfer Paul Scherrer Institut:
«Die wesentlichen Anwendungsbereiche für das PowerPac sind sicher im Bereich der mobilen Anwendungen, wo entsprechend kleine Leistungen im kleinen Kilowattbereich gefragt sind. Ich denke da zum Beispiel an Roller, an Rollstühle, Reinigungsmaschinen, oder einfach an tragbare Energiekoffer als Ersatz für irgendwelche Batterien.»

03:38
Brennstoffzellen können aus einem Brennstoff – meist Wasserstoff – und Sauerstoff direkt Elektrizität erzeugen. Ein Brennstoffzellenstapel besteht auf vielen einzelnen Brennstoffzellen. Jede Zelle wiederum besteht aus einzelnen Membranen, die von Hand zusammengesetzt werden. Viele Fragen rund um die optimale Bauweise sind bei Brennstoffzellen noch nicht geklärt. Am Paul Scherer Institut wird das Design der Brennstoffzellen laufend weiterentwickelt und optimiert.

04:06
Günther Scherer, Leiter Elektrochemie Paul Scherrer Institut:
«Es hatte immer wieder Phasen, wo an diesem Thema gearbeitet wurde, zum Beispiel auch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vor allem für die Raumfahrt und militärische Anwendung. Neu aktuell wurde das Gebiet und es wurde geforscht um 1990 herum als die Fahrzeugindustrie dieses Thema aufgriff im Hinblick auf emissionsfreie Fahrzeuge.»

04:32
Der Vergleich mit einer 1999 gebauten Brennstoffzelle veranschaulicht den Fortschritt der letzten Jahre: Trotz doppelter Leistung ist das neue PowerPac nur halb so schwer wie das Vorgängermodell. Auf der Brennstoffzelle ruhen grosse Hoffnungen.

4:49
Günther Scherer, Leiter Elektrochemie PSI:
«Man muss das natürlich sehen auch im politischen Gesamtkontext, zum einen die Verarmung der Ölreserven, zum anderen auch die strategische Unabhängigkeit vom Öl im Hinblick auf die Tatsache, wo sind die grossen Ölreserven zu finden. Besonders in den USA hat diese Fragestellung einen hohen Stellenwert bekommen, dass man einen Energieträger entwickeln möchte, der die strategische Unabhängigkeit der amerikanischen Wirtschaft – und davon ist der Verkehr natürlich ein Teil – entwickeln soll.»

05:25
Bis es allerdings soweit kommt, muss noch viel Entwicklungsarbeit an den Brennstoffzellen geleistet werden.

Regenwurm

Aktuelle Zahlen aus der Zeitung:
LETZTE RESERVEN

Die Ölförderung und die Ölreserven haben 2005 neue Höchststände erreicht. Die Rohölförderung stieg um ein Prozent auf 3,59 Milliarden Tonnen. Dabei lag Russland mit 461 Millionen Tonnen vor Saudi-Arabien (458), USA (256), Iran(194), China (182). In Europa wurden 253 Millionen Tonnen gefördert - aber die Felder in der Nordsee sind zunehmend ausgefördert. Die Ölreserven sind gleichzeitig gestiegen - hier liegt Saudi-Arabien (36 Mrd. t.) vor Kanada (24,9) und Iran (18). Ursache Bei Preisen von rund 60 Dollar je Barrel lohnt sich zunehmend die Ölgewinnung aus Schiefer und Sand (Kanada), was sich bisher nicht rechnete.

Beim Gas liegen 40 Prozent der Weltreserven im Nahen Osten, vor allem in Katar und anderen Golfstaaten und im Iran. Russland verfügt über 32 Prozent, Europa (Niederlande, Norwegen) nur über vier Prozent der Weltreserven. Allein die russische Gasprom verfügt über 28 Billionen Kubikmeter Gas - das sind 13 Prozent aller Reserven.

und hier die kritischen Stimmen:

Gefälschte Zahlen

Außerdem darf man beim Thema Ölreserven nicht vergessen, dass sie wirtschaftspolitisch gesehen ein heikles Thema darstellen. Viele Ölunternehmen halten ihre wahren Ölfunde und Fördermengen unter Verschluss: ,,Ich glaube, dass ich niemals die Wahrheit gesagt habe über die wirklichen Fördergrößen. Wir haben schließlich mit anderen Unternehmen um finanzielle Mittel konkurriert, wir mussten ja übertreiben", so Campbell.  

Nicht nur Unternehmen - auch Regierungen drehen an den Zahlen gerne zu ihren Gunsten. Analysten vom ,,Oil Depletion Analysis Centre" werfen der US-Regierung die Nutzung fraglicher Wahrscheinlichkeitsberechnungen vor, als es in den Achtzigerjahren darum ging, die globalen Ölreserven zu kalkulieren. So wurden ihrer Meinung nach die Schätzungen zu den Reserven der OPEC-Länder systematisch übertrieben. Als Indiz hierfür deuten Analysten die Tatsache, dass die offiziellen Ölreserven innerhalb von drei Jahren um gute 43 Prozent anstiegen. Und dies ohne nennenswerte Ölfunde in diesem Zeitraum.  

Unbestreitbare Fakten

Was die Zahlen der vorhandenen Ölfördermengen betrifft, so wird viel geschönt und geschummelt. Investoren, Bänker und ölfördernde Staaten schneiden sich damit ins eigene Fleisch. Denn das langsame Absinken der Ölfördermengen wird alles, was von ihnen abhängt, in seinen Sog mit einbeziehen: so auch Teile der internationalen Finanzmärkte. Den Realitäten muss deshalb ins Gesicht gesehen werden. Diskussionen stehen aus, wie angemessen auf die ins Haus stehenden Veränderungen reagiert werden kann.

Die Ölreserven der Welt werden dreimal so schnell aufgebraucht, wie neue Quellen aufgetan werden. Gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage. Der IEA zufolge stieg die Nachfrage nach Öl 2004 mehr als in irgendeinem anderen Jahr seit 1976. Chinas Ölverbrauch ist um 17% gestiegen. Es wird erwartet, dass er sich in den nächsten 15 Jahren verdoppeln wird – das sind mehr als zehn Millionen Barrels am Tag. Auch Indiens Ölverbrauch wird, so die Vorhersage, in den nächsten fünf Jahren um 30% zunehmen.
Quelle:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Regenwurm

Öl ist ein ganz besonderer Saft. Wer über das große Öl verfügt und den Ölmarkt beherrscht, ist reicher und mächtiger als alle anderen Teilhaber an den Reichtümern dieser Welt. Das wissen heute fast alle. Aber zu wenig wissen wir darüber, mit welch ungeheurer, globaler Macht die großen Ölproduzenten, -verarbeiter und -verteiler, die mit einem Dutzend ölreicher Länder und zwei Dutzend Weltkonzernen leicht namentlich zu benennen sind, die heutigen Weltverhältnisse prägen: wirtschaftlich, politisch und nicht zuletzt militärisch.

zum weiterlesen
Quelle:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Regenwurm

Der US-Investmentbanker Matthew Simmons erwartet einen Ölpreis von 250 Dollar pro Barrel. Er ist sicher: Die Scheichs haben weniger Öl als behauptet.

Soeben ist das 480 Seiten starke Werk unter dem Titel
"Wenn der Wüste das Öl ausgeht" auf Deutsch erschienen.


Simmons prophezeit darin der Welt einen brutalen Ölschock, der seiner Einschätzung nach nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Denn, so seine These: Der größte Ölproduzent der Welt, Saudi-Arabien, täuscht die Öffentlichkeit über seine Ölvorräte.
Die Ölquellen des Wüstenkönigreichs flössen nicht mehr unendlich lang, und die mantrahaft wiederholtenVersicherungen der Scheichs, sie könnten bei Ausfällen anderer Produzenten problemlos einspringen, sei reiner Mythos.

 hintergründe und mehr:
Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Randalinsky

Peak Oil bloßes Ammenmärchen?

11.12.2006
Rohstoff-Trader

Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Eins ist klar: Wenn Peak Oil tatsächlich Realität ist, sind weitere explosionsartige Anstiege bei den Notierungen des "schwarzen Goldes" quasi vorprogrammiert, so die Experten von "Rohstoff-Trader".

Denn falls die Öl-Produktion tatsächlich ihren Zenit überschritten haben sollte, dürfte sie in den kommenden Jahren schnell abfallen. Steige zudem die Nachfrage (wovon bis auf weiteres mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszugehen sei), würden wir vielleicht bereits in absehbarer Zeit Kurse sehen, die wir momentan wohl kaum für möglich halten würden.

Weiter: http://www.aktiencheck.de/artikel/analysen-Marktberichte-1440509.html
Menschen sind mit einer Großen Koalition konfrontiert, die offensichtlich die Republik mit einem Metzgerladen verwechselt, in dem so tief ins soziale Fleisch geschnitten wird, dass das Blut nur so spritzt.
"H.Geißler"
http://infokrieg.tv/index.html

Regenwurm

Droht 2020 die große Energiekrise?
Im Jahre 2020 markiert 'peak oil' den Scheitelpunkt der globalen Erdölproduktion: Trotz voraussichtlich steigendem Energieverbrauch fällt der Vorrat an 'flüssigem Gold'.

Film von Joachim Schröderauf PHOENIX - Sa, 23.06.07, 10.30 Uhr
Auf ein Fass Öl, das derzeit gefördert wird, entfallen bereits drei Fässer an Verbrauch. 2020 könnte Deutschland zu 85 Prozent von importiertem Rohöl abhängen. Der Energiedurst der Welt ist gewaltig, steigende Preise bei Verknappung vorhersehbar.
Wie reagiert die Ölzivilisation auf den Rausschmiss aus dem Wohlstand? Steht ab 2020 ausreichend Energieersatz zur Verfügung? Auf welchem Entwicklungsstand sind die viel diskutierten erneuerbaren Energien? Welche Konflikte entstehen zwischen Energiesicherung und Klimaschutz?



Das war am 25.09.2000: ARALboykott
ZitatEin im Internet kursierender Kettenbrief, der vom Berliner Love-Parade-Organisator Dr. Motte alias Matthias Roeingh stammen soll, ruft zu einem zeitlich gestaffelten Boykott von Tankstellen-Ketten auf. Jede Marke soll drei Monate lang boykottiert werden – begonnen wird am 1. Oktober, streng nach dem Alphabet, mit Aral.Quelle:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

jensen-ex

ein paar sachen aus der wildcat (schon etwas älter):

1
2
3
4

... und ein klassiker
So it goes.

Kurt Vonnegut

Regenwurm

Das Bundesverfassungsgericht und die deutschen Interessen am Hindukusch
ZitatUnter Peak-Oil" bezeichnet man in der Fachsprache das Ölfördermaximum, also jenen Zeitpunkt, an dem die Gesamtförderung mehrerer Ölfelder einer bestimmten Region ihr Maximum erreicht hat. Das klingt eigentlich ganz gut, bedeutet aber genau das Gegenteil.

Ist die Förderhöchstmenge einer Ölquelle erreicht, sinken die Fördermengen rapide ab, schließlich stehen Aufwand und Nutzen nicht mehr im Verhältnis und die Quelle gilt als erschöpft.
 Dieses Szenario ist für den überwiegenden Teil der weltweiten Erdölvorräte bereits Realität und genau deswegen haben die Verteilungskämpfe um die verbliebenen Ölreserven und Ölförderwege längst begonnen.

 Die [extern] Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Vereinbarkeit der Tornado-Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan mit dem Grundgesetz vom Dienstag lässt die strategische Wende hin zum ressourcensichernden Interventionalismus in der Außen- und Verteidigungspolitik mehr als deutlich werden.

Telepolis
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Regenwurm

Von Franz Alt

Das war absehbar: Der Ölpreis ist erstmals über 80 Dollar pro Barrel gestiegen. Und das ist erst der harmlose Anfang, denn Experten im US-Energieministerium gehen davon aus, dass der Ölpreis in den nächsten 10 Jahren auf 250 Dollar klettern könnte. Die 100-Dollar-Marke dürfte schon in einem Jahr erreicht sein.

Chinas und Indiens Wirtschaftwachstum, aber auch kriegerische Auseinandersetzungen und erst recht das nicht mehr bestrittene absehbare Ende des Ölzeitalters könnten dafür sorgen, dass der Ölpreis noch viel rascher explodiert.

Der Schmierstoff der heute noch real existierenden Weltwirtschaft ist wahrscheinlich schon in 25 oder 30 Jahren für Autos oder Heizungen nicht mehr verfügbar. Doch das Problem ist für die alten Energien viel näherliegend. Denn in etwa acht oder zehn Jahren, wenn der Liter Benzin vier oder fünf Euro kosten wird, werden alle Erneuerbare- Energie-Ressourcen weit preiswerter sein als Öl, Kohle, Gas oder erst recht Atomenergie.

Die volkswirtschaftlichen Gefahren durch die zu Ende gehenden alten Energieträger werden kollektiv immer noch verdrängt und die Chancen des 100%-igen Umstiegs auf Erneuerbare Energien noch immer weit unterschätzt.

Die Industriestaaten werden lernen müssen, dass die Milliardenvölker Asiens, Indien und China, aber auch Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko und Südafrika mit ihnen um die zu Ende gehenden alten Rohstoffe konkurrieren.

Diejenigen Industrie- und Schwellenländer, die als erste den 100%-igen Umstieg auf Erneuerbare Energien schaffen, werden das 21. Jahrhundert bestimmen. Schon jetzt beherrscht an den Rohstoffmärkten das absehbare Ende des Ölzeitalters das Kalkül der Börsenhändler.

Erneuerbare Energien werden immer preiswerter und fossil-atomare Energien immer teurer. Öl und Gas gehen zu Ende, aber Erneuerbare gibt es für alle Zeit. Es ist klar, wer gewinnt und es ist klar, wer verliert. Aber nicht alle verstehen die Zusammenhänge.

Quelle
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Regenwurm

ZitatUS-Bürger beten an der Zapfsäule für billigeres Benzin

Angesichts steigender Benzinpreise setzen manche US-Bürger jetzt auf eine höhere Macht - sie treffen sich zum Gruppengebet an Tankstellen:

 Mit ihren Gebeten wollen die Mitglieder der Bewegung "Prayer at the Pump" ("Beten an der Zapfsäule") die Spritpreise gleich vor Ort zum Sinken bringen.

 "Allmächtiger Gott, segne uns und gib uns Kraft, auf dass wir diese hohen Preise drücken", betet der Anführer, Rentner Rocky Twyman, mit Inbrunst an einer Tankstelle in Washington.

(Öl) Quelle... weiter so !
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