AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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Kuddel

ZitatAmazon-Beschäftigte streiken für höhere Löhne

Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. In den 2 Sekunden, in denen du das gelesen hast, hat Amazon-Chef Jeff Bezos 3.078 Dollar verdient. Wesentlich mehr als ein Versandmitarbeiter bei Amazon im Monat. Bezos ist der reichste Mensch der Welt. Auf der anderen Seite stehen die Mitarbeiter in den Versandlagern. Sie fordern höhere Löhne und treten am ,,Prime Day" in sieben Ländern in Streik. Zu beklagen haben sie aber mehr als nur fehlendes Geld: Permanente Videoüberwachung und Leistungsdruck machen aus der Arbeit für den Versand-Riesen einen Knochenjob.

Es ist mit Sicherheit eines der modernsten Logistikzentren der Welt – schaut man nur auf die Technik. Doch was den Umgang mit den Mitarbeitern betrifft befindet, orientiert sich Amazon dann doch an der Vergangenheit. In Deutschland (wo auch der österreichische Versandhandel abgewickelt wird) ist die Gewerkschaft im Dauerstreit mit dem Internethändler. Seit mittlerweile 6 Jahren verlangt sie, dass auch die Amazon-Mitarbeiter nach Kollektivvertrag der Branche bezahlt werden – auch mit Streiks. Andere große, deutsche Versandhändler zahlen den Kollektivvertrag.

Weltweit steht Amazon in der Kritik

Eine Undercover-Reportage des ,,Sunday Mirror" im Vereinigten Königreich deckt katastrophale Zustände auf: Mitarbeiter arbeiten im Akkord. 300 Gegenstände müssen pro Stunde zusammengesucht werden. Das ist einer alle 12 Sekunden. Dabei werden die Beschäftigten ständig per Videokamera beobachtet. Wer nicht im ,,Takt" ist, wird über einen Bildschirm ermahnt. Wer das Soll auf Dauer nicht schafft, fliegt raus. Die Mitarbeiter wechseln häufig und schnell.

Die Hallen sind so groß wie mehrere Fußballfelder. Es gibt es kein Tageslicht. Das beklagen auch die Kollegen in den USA und auch, dsas es in den Hallen unerträglich heiß wird. Das dementiert Amazon zwar, rüstet aber Klimaanlagen nach – nach dem öffentlichen Aufschrei.

Internationaler Aktionstag – Prime Day

Unter dem Namen ,,Prime Day" hat Amazon sich seinen eigenen Einkaufs-Feiertag geschaffen. Über 1 Milliarde Dollar Umsatz wird erwartet. Manche Analysten bezweifeln, dass Amazon den logistischen Aufwand überhaupt bewältigen kann. Diesen Moment wollen die Mitarbeiter nutzen, um für bessere Arbeitsbedingungen und letztlich auch für ihre Gesundheit zu kämpfen. Sie wollen den ,,Prime Day" bestreiken und das international.

Arbeiter aus Deutschland, Polen und Spanien haben angekündigt nicht zur Arbeit zu erscheinen. In der Vergangenheit konnte der Internet-Gigant Streiks über andere Versandzentren abfedern, laut Gewerkschaft allerdings nur mit Mühe. Streiken Beschäftigte jetzt über die Werks- und Landesgrenzen hinaus, könnte es das Unternehmen in Bedrängnis bringen. Die versprochenen Lieferzeiten könnte Amazon eventuell nicht einhalten.

Auf Twitter und Facebook wird auch zum Einkaufsboykott aufgerufen. Das zeigt Wirkung: Der Umsatz dürfte unter den Erwartungen liegen.

Reichste Mensch der Welt

Just am denselben Tag bringt es übrigens Jeff Bezos mit einer anderen Schlagzeile ebenfalls in die Nachrichten. Laut neuesten Schätzung ist er nun der reichste Mensch der Welt. Sein privates Vermögen wird auf 150 Mrd. Dollar geschätzt, und stellt damit das Bruttoinlandsprodukt von 134 Ländern in den Schatten. Oder andersrum: nur 58 Länder, haben einen höheres BIP als Bezos privates Vermögen.

Während du diesen Artikel gelesen hast, hat Jeff Bezos übrigens 277.020 Dollar gemacht.
https://kontrast.at/amazon-beschaeftigte-streiken-fuer-hoehere-loehne/

Kuddel

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Am 16. Juli, auf der Schnellstraße in Sady bei Posen, ein Banner mit dem Slogan: "Arbeitest du bei Amazon?" Slow down! Wer schnell arbeitet, stirbt schnell. " Das Video enthält auch den Satz "Solidarität mit den Streikenden bei Amazon in Spanien und Deutschland".




In Spanien festgenommene Amazon-Streikposten wieder frei – in der BRD streikten am Dienstag 2.400 Beschäftigte bei Amazon – mehr als je zuvor


Amazon. EnLucha

Mit bundesweiten Streiks hat die Gewerkschaft Verdi den Sonderverkaufstag Primeday beim  Internet-Händler Amazon begleitet. Beteiligt hätten sich rund 2400 Mitarbeiter, berichtete ein Gewerkschaftssprecher in Berlin. Nach seiner Einschätzung sei das Streikziel eines wirtschaftlichen Schadens erreicht worden, auch wenn Amazon mit Ersatzmannschaften den Betrieb aufrecht erhalte. In den Zentren Graben und Rheinberg seien die Manager aufgefordert worden, selbst mit Hand anzulegen.  In Leipzig wollten die Gewerkschafter auch am Mittwoch weiterstreiken, wie der lokale Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago ankündigte. "Arbeitskräfte sind nicht zum Schnäppchenpreis zu haben."

http://www.labournet.de/?p=134618

Kuddel

Auch nach dem Sonderverkaufstag Primeday ist der Streik beim Internet-Händler Amazon in Leipzig fortgesetzt worden. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich am Mittwoch rund 400 Beschäftigte. Ziel sei es, die Abarbeitung der eingegangenen Bestellungen weiter zu verzögern, erläuterte ein Verdi-Sprecher.

Am Mittwoch hatte eine Delegation der Streikenden bei Amazon zudem einen Solidaritätsbesuch bei Halberg Guss geplant. Dort streiken die Beschäftigten seit mehr als einem Monat.

https://www.rtl.de/cms/streik-bei-amazon-solidaritaetsbesuch-bei-halberg-guss-4192980.html

Fritz Linow

Könnte wohl auch gut in den theoretischen Bereich passen, aber da es nunmal um Amazon geht...

ZitatImmer hinter ver.di her

Diskussion Warum linke Kampagnenpolitik à la Make Amazon Pay bei Arbeitskämpfen fehl am Platz ist

Die bisherige Debatte über eine »neue Klassenpolitik« umschifft zwei Probleme: das Ausbremsen von Klassenkämpfen durch die Gewerkschaften und die Rolle linker Gruppen, die mit ihren Kampagnen den Gewerkschaften hinterherlaufen und für die Arbeiter_innen fremde Wesen bleiben. Ein Beispiel ist die Kampagne Make Amazon Pay (MAP) und ihr Zusammenspiel mit der ver.di-Hierarchie.
(...)
https://www.akweb.de/ak_s/ak639/23.htm

Bei aller Zustimmung...
ZitatDiese Widersprüche gewerkschaftlicher Strategien und linksradikaler Politik gehören ins Zentrum der Debatte über eine neue Klassenpolitik. Bisherige Beiträge blieben meist abgehoben und akademisch, wie das Lower Class Magazine hervorhob.

Wie weiter und aus einer "gewerkschaftselitären" Debatte herauskommen?




Kuddel

ZitatOhne DHL, Hermes oder lästige Festangestellte: Amazon Flex startet in Berlin

Mit Amazon Flex will sich der E-Commerce-Riese ein Stück weit unabhängiger von seinen Logistikpartnern machen. Die Lieferboten sind nicht festangestellt, sondern arbeiten auf eigene Rechnung.
https://t3n.de/news/amazon-flex-berlin-875408/

ZitatAmazon Flex
Scharfe Kritik an Amazons privaten Paketboten

Der Onlinehändler Amazon nimmt die Auslieferung zunehmend selbst in die Hand. Die Linke warnt vor einem Privatkurierdienst und fordert Lizenzpflicht. Die Regierung sieht aber keinen Handlungsbedarf
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Der Onlinehandel wächst weiter rasant. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 3,3 Milliarden Sendungen verarbeitet, 6,1 Prozent mehr als noch 2016. Seit der Jahrtausendwende hat sich das Sendungsvolumen damit nahezu verdoppelt. Und es wird in den kommenden Jahren noch mehr werden. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik rechnet für 2022 mit rund 4,3 Milliarden Sendungen.

Ein großer Teil davon entfällt auf Amazon, denn der Konzern hat inzwischen einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent am deutschen Onlinehandelsumsatz. Inzwischen geht Amazon auch in Deutschland verstärkt dazu über, die Logistik komplett selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wurde vergangenen November auch der Dienst Amazon Flex gestartet, bei dem Privatleute Pakete für den US-Konzern ausliefern. ,,Seien Sie ihr eigener Chef", wirbt Amazon und lockt mit einem Verdienst von bis zu 68 Euro für vierstündige Lieferschichten. Bislang sind die privaten Paketboten in Berlin und München aktiv. Etwa 100 Fahrer arbeiten hierzulande für Amazon. Der Konzern bietet den Dienst zudem in den USA, Großbritannien, Spanien und Singapur an.
"Keine Uberisierung auf dem deutschen Paketmarkt"

Doch das Angebot sorgt auch für Kritik. ,,Eine ,Uberisierung' darf es auf dem deutschen Paketmarkt nicht geben", sagt Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linkspartei mit Verweis auf den US-Fahrdienst Uber, der mit Privatleuten als Taxialternative agiert. Schon jetzt seien die Bedingungen für Kurierfahrer ,,miserabel", sagt Meiser.

Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt, dass die Arbeitsstandards in der Branche durch Amazon Flex weiter ausgehöhlt würden. Die großen Paketdienstleister würden durch den zunehmenden Wettbewerb ebenfalls verstärkt Subunternehmen anheuern, die wiederum Aufträge an Subunternehmer und ,,angebliche Solo-Selbstständige" weitergeben. Dadurch würden Vorgaben zu Arbeitszeitregeln unterlaufen und die Löhne gedrückt. So erhalten angestellte Zusteller, die nach Tarif bezahlt werden, in Berlin 11,38 Euro. Dagegen klingen bis zu 16 Euro Stundenlohn bei Amazon Flex zunächst lukrativ. Doch davon müssen die Fahrer die Kosten für Sprit, KfZ-Versicherung oder Reparaturen abziehen. Unter dem Strich sollen dann noch etwa 10 Euro übrig bleiben.

Privatkuriere haften bei Schäden und Verlust

,,Amazon verdrängt mit seinem neuen Geschäftsmodell nicht nur reguläre Beschäftigung, sondern verschiebt das unternehmerische Risiko vollständig auf die privaten Kurierfahrer", sagt Meiser. ,,Für viele Fahrerinnen und Fahrer dürfte gar nicht absehbar sein, welche persönlichen Risiken sie eingehen." So haften sie beispielsweise beim Verlust oder Schäden an den Paketen.

Die Linke hat die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage nach Einschätzungen zu den Risiken und Auswirkungen des Dienstes gebeten. ,,Die Bundesregierung sieht derzeit keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf", erklärt das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Antwort. Zur Frage ob Amazon Flex mit den gesetzlichen Vorgaben vereinbar sei, heißt es ,,die rechtliche Beurteilung ist eine Frage des Einzelfalls" und müsse im Streitfall durch Gerichte geprüft werden.

,,Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Kontrolldichte in der boomenden Paketbranche erhöht und Scheinselbstständigkeit wirksam bekämpft wird", fordert Pascal Meiser. Darüber hinaus müssten die Vorgaben für alle Postdienstleistungen, also Briefe und Pakete, angeglichen werden. ,,Auch die Erbringung von Paketdienstleistungen muss lizenzpflichtig werden", sagt Meiser. ,,Es kann nicht sein, dass zwar das Postgeheimnis für Briefe wie Pakete gleichermaßen gilt, zugleich fast jedermann Pakete ausliefern kann, ohne dazu überhaupt eine Lizenz besitzen zu müssen."
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/amazon-flex-scharfe-kritik-an-amazons-privaten-paketboten/22839738.html

ZitatBezos Nimmersatt
Amazon greift etablierte Logistiker mit neuem Zustelldienst an. DHL, UPS und Co. sind alarmiert. Druck auf Beschäftigte wächst


In der Geschäftswelt läuft »Vernichtung« unter neuem Namen: »to be amazoned«. Wo Unternehmen, Konzerne oder gleich ganze Branchen ins Visier des weltweit führenden Internethändlers geraten, lösen sich gewachsene Besitzverhältnisse über Nacht in nichts auf. Für die Bedrängten bleiben in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder machen sie den Laden dicht oder sie verkaufen ihn. Als Amazon Ende Juni die Übernahme des Online-Arzneivertreibers Pillpack bekanntgab, stürzten die Börsenwerte der Konkurrenz ins Bodenlose. Auf einen Schlag um zwölf Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro) gaben die Kurse der drei größten US-Apothekenketten nach. Das war so etwas wie der vorweggenommene Todesstoß. Der Technologiegigant aus dem Silicon Valley duldet keine Nebenbuhler auf einem Markt, der allein in den USA auf 400 Milliarden Euro jährlich taxiert wird.

Auch hierzulande verbreitet der nimmersatte Amazon-Boss Jeffrey Bezos Angst und Schrecken. Weil die Paketzusteller von Post-DHL, DPD und UPS angesichts des rasant wachsenden Onlinehandels längst an ihre Grenzen stoßen, ist der Konzern drauf und dran, eine hauseigene Vertriebsinfrastruktur aufzubauen. Wie die Frankfurter Neue Presse am Montag schrieb, wurden dazu in den vergangenen drei Jahren im gesamten Bundesgebiet neun Verteilzentren hochgezogen, darunter eines im hessischen Raunheim. Dort sei im Oktober 2017 mit 200 Beschäftigten auf 13.000 Quadratmetern der Betrieb aufgenommen worden.

»Amazon Logistics ist ein neuer Geschäftsbereich mit dem Ziel, Kunden noch zuverlässiger und schneller zu beliefern«, zitierte das Blatt Firmensprecher Thorsten Schwindhammer. Dabei richte sich der Service zunächst an Kunden des kostenpflichtigen Abonnentendienstes »Prime«. Denen soll bei Bestellung bis 12 Uhr noch am selben Tag ihr Paket übergeben werden. Aber auch normale Kunden sollten künftig profitieren. Man arbeite wie ein »regulärer Paketdienst und ergänzt die Kapazitäten von Post, DHL und Hermes um seine eigenen«, erläuterte Schwindhammer.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 27. Juni erstreckt sich das Angebot bisher auf rund 20 Städte in Deutschland. Allerdings erhalten die Betroffenen ihre Pakete nicht durch Amazon »persönlich« ausgehändigt, sondern nur in dessen Namen. Tatsächlich stellt der Konzern die Paketboten nicht eigens an, sondern kooperiert mit kleineren, mittelständischen Zustelldiensten wie Interkep, DHS, Frankfurter Liefer-Factory oder Kelsterbacher R&B Logistik. Sie alle treten lediglich unter Amazon-Flagge in Erscheinung. Bis dato soll Amazon Deutschland insgesamt 35 vornehmlich regional agierende Unternehmen an sich gebunden haben.

Das dürfte freilich nur der Auftakt zu mehr sein. Auf lange Sicht wird damit gerechnet, dass Amazon den kompletten Vertrieb in den Hand nimmt, von der Bestellung im Web bis zur Auslieferung an der Haustür bzw. ins Haus hinein. In den USA offeriert der Konzern neuerdings ein sogenanntes Smarthomesystem namens »Key«, ein »intelligentes Türschloss«, mit dem sich Paketboten Zutritt zur Wohnung der Kunden verschaffen können. Dort bestücken sie dann mitunter den Kühlschrank mit frischem Obst, Gemüse oder Fisch, das die Konzerntochter Fresh übers Internet feilbietet. Zu diesem Zweck hat das Bezos-Imperium vor einem Jahr eigens die Biosupermarktkette Whole Foods Market geschluckt – zum Preis von mehr als 13 Milliarden Dollar.

Wohin die Reise für die Deutsche Post, ihre Tochter DHL und ihre etablierten Mitkonkurrenten gehen könnte, offenbart ebenfalls ein Blick über den großen Teich. In den USA will der Internetriese einen Lieferservice namens »Shipping with Amazon« aufziehen, der nicht nur Amazon-Pakete zum Kunden befördern, sondern auch anderen Händlern die Zustellung abnehmen will. Das markiert einen direkten Angriff auf das Kerngeschäft der führenden Logistiker Fedex und UPS. Als die Pläne im Februar die Runde machten, brachen die Börsennotierungen beider Konzerne kräftig ein.

Die Post-Manager versetzen die Bezos-Pläne für Deutschland jedenfalls in Alarmbereitschaft. Laut einem Vorstandspapier von Mitte 2017, aus dem das Handelsblatt am 24. Juni zitierte, steht Amazon derzeit für gut 17 Prozent des DHL-Paketaufkommens. Bricht dieser Posten weg, drohen große Verluste, die in dem Papier mit Gewinneinbußen von 115 Millionen Euro jährlich beziffert sind. Weiter heißt es, Amazon Logistics könnte in vier Jahren derart wachsen, dass die Post nur noch doppelt so viele Pakete austrägt wie Amazon selbst.

Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Branche sind jetzt schon miserabel. Mit einem allmächtigen »Arbeitgeber« Amazon wird der Druck noch einmal deutlich zunehmen. Laut SZ-Bericht experimentiert der Konzern in München und Berlin bereits mit Freiberuflern, die mit ihren eigenen Fahrzeugen Sendungen ausfahren – gegen ein Honorar von 16 Euro pro Stunde. Eine »Verzerrung des Lohngefüges« befürchtet denn auch die Verdi-Logistikexpertin Sigrun Rauch. Wie sie der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 9. Juli sagte, sei nach ihrer Kenntnis keines der von Amazon beauftragten Subunternehmen Mitglied im Unternehmerverband der Speditions- und Logistikbranche, der sich verpflichte, branchenübliche Tarife zu bezahlen.
https://www.jungewelt.de/artikel/336549.bezos-nimmersatt.html

Nochmal ausgegraben:
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Nao

Amazon Profits from Secretly Oppressing its Supplier's Workers: An Investigative Report on Hengyang Foxconn
(Amazon profitiert von der heimlichen Unterdrückung der Arbeiter seiner Zulieferer: Ein Untersuchungsbericht über Hengyang Foxconn):

http://www.chinalaborwatch.org/report/132

Download the detailed pdf report

http://www.chinalaborwatch.org/upfile/2018_01_12/20180610.pdf

Fritz Linow

Zitat24.8.18
Skurrile Amazon-Botschafter propagieren faire Arbeitsbedingungen via Twitter

Gleicher Namenszusatz, gleiche Aufmachung, gleiche Botschaft – die Accounts der Amazon Ambassadors irritieren viele User. Ihre einzige Aufgabe besteht darin zu bestätigen, dass das Unternehmen seine Lagerarbeiter fair behandelt.
(...)
Es gibt selbst Geiselvideos, die glaubhafter wirken.
https://onlinemarketing.de/news/amazon-botschafter-arbeitsbedingungen-twitter-propaganda

Kuddel

Zitat Amazon
,,Schikanen in weißen Handschuhen"

Lagerarbeiter Roman Lupinski kämpft für eine kleine Gewerkschaft beim US-Versandriesen in Polen. Die Bedingungen sind ungleich schwerer als bei seinen deutschen Kollegen.



Gewerkschafter Roman Lupinski will die Lage der Beschäftigten in Polen verbessern - nicht nur bei Amazon. Foto: Jan Opielka

Roman Lupinski ist müde. Seit vier Jahren arbeitet der 45-Jährige beim Online- und Versandgiganten Amazon im westpolnischen Poznán. Und es ist mehr als nur schwere Arbeit – diese verrichtet der Lagerarbeiter in Vollzeit mit rund 4000 festen Beschäftigten und etwa 1700 Zeitarbeitnehmern an diesem Standort, einem von vier Amazon-Lagern in Polen. Zusätzlich Gewerkschafter zu sein an der Warthe, noch dazu beim Konzern des reichsten Menschen der Erde, ist ein Kampf sondergleichen. ,,Das, was man als Schutz von Gewerkschaftern bezeichnet, ist in Polen kaum mehr als Illusion", sagt Lupinski.

Der Aktivist, der schon früher Erfahrungen bei gewaltsamen Streiks machte, sitzt heute im kleinen, anarchisch eingerichteten Büro der Gewerkschaft ,,Arbeiter-Initiative" (Inicjatywa Pracownicza, kurz: IP) im Zentrum der Stadt. Seit der Firmenleitung bekannt wurde, dass Lupinski Gewerkschafter ist, sei er inzwischen an einen Arbeitsplatz versetzt worden, wo er weniger in Bewegung ist, und damit weniger Kontakt mit den Mitarbeitern hat, sagt er. ,,Schikanen in weißen Handschuhen."


Roman Lupinski (links) bei einer Demonstration gegen Amazon.

Doch diese Schikanen bedeuten für Lupinski, der im Verlauf des Gesprächs immer lebendiger wird, dass Amazon die Aktivitäten der IP insgeheim fürchtet. ,,Amazon ist Pionier des totalen, neoliberalen Kapitalismus, der auf eine fast totalitäre Ausbeutung der Beschäftigten ausgerichtet ist, andere Unternehmen orientieren sich an dem Konzern", sagt Lupinski, der bei der IP seit ihrer Gründung vor zehn Jahren aktiv ist. Lange Zeit war der Lagerarbeiter arbeitslos, bevor er sieben Jahre in Irland tätig war. ,,Dort war ich auch Arbeiter eines Handelskonzerns. Zurück in Polen musste ich feststellen: In Polen sind die Löhne geringer, die Arbeitsbedingungen schlechter und die Arbeit schwerer." Dann schiebt er selbstbewusst nach: ,,Wenn es uns gelingt, bei Amazon die Lage zu verbessern, dann gelingt es uns auch in anderen Unternehmen – daher ist es sogar aus globaler Sicht wichtig, dass wir erfolgreich sind." Trotz Augenringen wirkt er inzwischen ganz und gar nicht mehr müde. Es erwacht der Kämpfer.

Kämpfer wie Lupinski oder seine IP-Mitstreiterin Agnieszka Mróz sind aus der Perspektive von Millionen polnischer Beschäftigter eigentlich mehr als nötig. Doch landesweit sind nur rund acht Prozent von ihnen Mitglied einer Gewerkschaft, in Deutschland ist der Organisationsgrad etwa doppelt so hoch. Das liegt unter anderem daran, dass in Polen nur Mitarbeiter von Betrieben mit mindestens zehn Beschäftigten sich gewerkschaftlich organisieren können. Da aber im Land Klein- und Kleinstbetriebe dominieren, können mehr als 40 Prozent der polnischen Arbeitnehmer überhaupt nicht Mitglied einer Gewerkschaft werden. Diejenigen, die es tun, sind in einer der rund 25 000 einzelnen Betriebsgewerkschaften, von denen drei Viertel einem der drei großen Dachverbände angehören: Solidarnosc, OPZZ und Forum ZZ. In Industriebetrieben und ausländischen Konzernen, die in Polen aktiv sind, ist es meist die Solidarnosc – die jedoch bei vielen Polen vor allem wegen der häufig großen Nähe zur Firmenleitung, längst in Ungnade gefallen ist.

Die IP ist als ein Gegenmodell zu den Großen entstanden. Sie ist noch relativ klein, derzeit gibt es knapp 50 Gewerkschaftskommissionen der IP in Betrieben polenweit, in Poznan seit einem Jahr auch bei Volkswagen. ,,Unser Idee ist, dass eine Gewerkschaft keine Versicherung ist, die einem bei Zahlung des Mitgliedsbeitrags hilft. Wir wollen auf Augenhöhe eine Kraft in und mit der Belegschaft bilden, die Mitglieder sollen selbst aktiv werden", sagt Agnieszka Mróz, ebenfalls in der IP bei Amazon. Daher arbeitet bei der Gewerkschaft niemand hauptamtlich. ,,Wir arbeiten Schulter an Schulter mit den Kolleginnen und Kollegen", ergänzt Lupinski. ,,Wir wollen uns nicht von ihnen entfremden." Die der IP gesetzlich zustehenden zwei Stellen als Gewerkschafter im Betrieb würden zusätzlich zur Vollzeitarbeit ausgeübt und zudem zwischen mehreren Kollegen geteilt. ,,Es ist unser Pfund, wenn wir mit allen anderen in der Halle zusammenarbeiten, vor allem psychologisch ist es wichtig. Wir sind nichts Besseres als sie."

Wer ,,sie" sind, zeigt Lupinski auf dem Weg zum Amazon-Werk, als er auf einen Reisebus weist. ,,Das ist einer von Dutzenden, die täglich Beschäftigte zum Werk fahren – einige sind zweieinhalb Stunden unterwegs, in eine Richtung." Denn anders als in dem 540 000 Einwohner zählenden Poznan, wo es faktisch kaum Arbeitslose gibt, ist die Zahl in der Provinz wesentlich höher. ,,Viele nehmen daher in Kauf, täglich 15 bis 16 Stunden auf der Arbeit oder unterwegs von und dorthin zu sein." Die Schichten dauern zehneinhalb Stunden.

Und diese täglichen Schichten haben es in sich: Immer wieder tauchen in den landesweiten Medien Berichte über unhaltbare Zustände in den Amazon-Lagern auf. Mitte August stellte ein unabhängiger Gerichtsgutachter fest, dass in den Hallen ,,die grundsätzlichen Fragen der Arbeitssicherheit umgangen werden". Es ging dabei um den Fall eines Mitarbeiters, der entlassen wurde, weil er die Normen nicht erfüllt haben soll. Amazon bezeichnet die Vorwürfe des Gutachters als ,,gegenstandslos" und führt die Ergebnisse der Untersuchung auf den Einfluss von zuletzt immer häufiger auftauchenden negativen Medienberichten zurück.

Wenn es besser ist, liegt es oft daran, dass es größere Traditionen des gewerkschaftlichen Kampfes im Betrieb gibt.
Roman Lupinski


Von solchen Fällen kann Roman Lupinski ein Lied singen. Zwölf offene Klagen führe die IP gegen Amazon derzeit – wegen Entlassungen, die mit Krankheitszeiten und der Nichterfüllung der Normen verbunden sind. Die IP-Infobroschüre berichtet von einem Fall, den eine Ex-Mitarbeiterin mit Hilfe der IP gegen Amazon gewann – wobei gewinnen relativ ist. Die Frau sei widerrechtlich entlassen worden, so das Arbeitsgericht, ihr stehe eine Entschädigung zu, in Höhe von 550 Euro, ihrem letzten Netto-Monatslohn. Der Stundenlohn beträgt bei Amazon in Polen, je nach Standort, circa vier Euro brutto. Die IP will zwar eine höhere Entschädigung für die Frau, aber mehr als drei Monatslöhne dürften nicht drin sein.

Doch nicht nur bei Amazon, auch in polnischen Unternehmen sieht die Situation von Arbeitnehmern nach Einschätzung von Lupinski nicht viel besser aus. ,,Wenn es besser ist, liegt es oft daran, dass es größere Traditionen des gewerkschaftlichen Kampfes im Betrieb gibt." Bei Amazon hingegen müssen die Traditionen erst aufgebaut werden – und ein immens wichtiger Baustein dabei ist die Zusammenarbeit mit Gewerkschaftern über die Landesgrenzen hinweg. ,,Weil Amazon global agiert, versuchen auch wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten, vor allem aus Deutschland." Auch hierbei halte die IP sich an die Strategie: so nah wie möglich an den einfachen Mitarbeitern, die sich bei Verdi engagieren.

Eine der letzten internationalen Aktionen war das ,,Feedback für Bezos" in Berlin im April dieses Jahres. Die Veranstaltung war eine Antwort auf das umstrittene Normen- und Feedback-System des Konzerns, das nach Ansicht vieler Beschäftigter und externer Experten massiven psychischen Druck erzeugt. Mit zwei Bussen fuhren Lupinski, Mróz und andere IP-Mitglieder von Amazon in die deutsche Hauptstadt. ,,Die Offiziellen von Verdi wollten uns dabei nicht allzu viel reden lassen, sie wollten Politikern der SPD den Vortritt lassen – dabei waren dort Hunderte Amazon-Beschäftigte, die selbst ihre Postulate vortragen wollten. Es ist unsere Stimme, wir sind es, die in den Hallen arbeiten, wir sind nicht hierarchisch – wir wollen sprechen und gehört werden", sagt der Gewerkschafter mit trotzigem Lachen.

Bevor Lupinski an diesem heißen, sommerlichen Abend durch die Torschleusen die mehrere Fußballfelder große Amazon-Kapitalkathedrale betritt, verweist er auf noch eine Aktion, die die IP mit Gewerkschaften aus Deutschland, Frankreich und anderen Ländern organisiert: ,,Sicheres Päckchen" heißt sie. In dieser Woche solidarisierten sich die IP-Mitglieder mit Streikenden in Deutschland und anderen Ländern und arbeiteten langsamer, gemäß den tatsächlichen gesetzlichen Sicherheitsvorschriften. ,,Wir zeigen ihnen, dass eben ihr Leben und ihre Gesundheit das Wichtigste ist", sagt Lupinski zum Abschied, ,,und nicht, wie viel Jeff Bezos verdient."
http://www.fr.de/wirtschaft/amazon-schikanen-in-weissen-handschuhen-a-1569774,0#artpager-1569774-1

Kuddel

Wie organisiert man einen Streik?

Interview mit einem Streikaktivisten

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Kuddel

Die Fortsetzung des Interviews:

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dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Am 19. September 2018 hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten am Amazon Standort Bad Hersfeld zum Streik aufgerufen. Die rund 1.900 Beschäftigten bei Amazon Kobern-Gondorf werden am 20. September ganztägig streiken.
Bereits gestern wurde mit Streiks in Bad Hersfeld begonnen. Grund ist die vom Unternehmen angekündigte Lohnerhöhung von 2 Prozent...

https://www.golem.de/news/verdi-streik-bei-amazon-an-zwei-standorten-1809-136653.html

admin

AMAZING WORKERS

Einladung zum ,,Grenzübergreifenden Treffen der Amazon-Beschäftigten" in Bad Hersfeld


Von Freitag, den 28., bis Sonntag, den 30. September 2018, findet in Bad Hersfeld das nächste grenzübergreifende Treffen der Amazon-Beschäftigten statt.

Amazon-Beschäftigte aus verschiedenen Ländern haben sich seit 2015 bereits mehrere Male getroffen, um ihre Situation zu diskutieren und Aktionen zu koordinieren. In Bad Hersfeld werden wir uns auf die Erfahrungen der letzten Streiks konzentrieren, auf die Safe-Packages-Aktionen, Arbeitsbedingungen und Vorgaben und anderes mehr.

Am Freitag den 28. September werden wir uns ab 14 Uhr vor dem Amazon-Lager FRA3 treffen (Amazonstraße 1, 36251 Bad Hersfeld)

Ebenfalls am Freitag, um 19 Uhr, gibt es eine öffentliche Veranstaltung im Falkenheim (Abteiweg 5, 36251 Bad Hersfeld) mit Beschäftigten aus Deutschland, Polen, Frankreich, Spanien und den USA.

Zu beidem sind alle eingeladen, Arbeiter und Arbeiterinnen, Unterstützerinnen und Unterstützer und Journalisten.

https://amworkers.wordpress.com/2018/09/09/september-2018-einladung-zum-grenzuebergreifenden-treffen-der-amazon-beschaeftigten-in-bad-hersfeld/

Kuddel

ZitatStreik bei Amazon in Leipzig geht trotz Lohnerhöhung weiter

Der Versandhändler Amazon hat für die Beschäftigten in Leipzig eine Lohnerhöhung von 2,5 bis 3 Prozent angekündigt. Doch die Mitarbeiter kämpfen um einen Tarifvertrag, sagte verdi-Sprecher Thomas Schneider MDR SACHSEN. Deshalb geht der Streik weiter.


"Wir sagen Amazon, das war nicht alles. Ihr müsst immer wieder damit rechnen, dass wir vor die Tür gehen, solange ihr nicht bereit seid, mit der Tarifkommission und mit den Beschäftigten zu verhandeln."
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/amazon-leipzig-streik-lohnerhoehung-100.html

Fritz Linow

Zitat5.10.18
Amazon hat in den USA den ausgezahlten Lohn auf ein Mindestniveau von 15 US-Dollar pro Stunde erhöht. Ein großer Schritt, dessen Beweggründe über reinen Altruismus weit hinausgehen.
(...)
Bedarf an Mitarbeitern: Amazon braucht Mitarbeiter. Diese immer wieder neu einzustellen, zu schulen und auf Effizienz zu trainieren, ist uneffizient. Amazon ist nicht gerne uneffizient.
Marktentwicklung: Der Markt bewegt sich sowieso in diese Richtung, der Mindestlohn ist in einigen Orten und Staaten angehoben worden, Bezos greift dieser Entwicklung jetzt vor.
Wettbewerb: Wenn andere Konzerne für ähnliche Stellen mehr bezahlen als Amazon, wandern Mitarbeiter ab.
Die Vorreiterstellung verschafft Luft und nimmt politischen Gegnern Wind aus den Segeln.
Bezos lebt im gesamten Unternehmen eine positive Fehlerkultur, wenn er den niedrigen Lohn als Fehler betrachtet, kann er diesen auch revidieren.
(...)
https://t3n.de/news/amazon-mindestlohn-radikal-1115750/

Kuddel

Das Video ist bereits aus dem letzten Jahr,

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doch absolut sehenswert.

counselor

ZitatLeak - "Gewerkschaften sind lügende Ratten": Amazon-Trainingsvideos geleakt

Manager sollen versuchen, zu erkennen, wenn Mitarbeiter bestreben, eine Arbeitnehmervertretung zu gründen – und das verhindern

Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000089690340/gewerkschaften-sind-luegende-ratten-amazon-trainingsvideos-geleakt
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat Lohn:
Wieder Streik an drei Amazon-Standorten

Amazon hat die Löhne um zwei Prozent erhöht, liegt damit aber weiter unter dem geforderten Tarifvertrag. Hoffnungen auf eine stärkere Lohnerhöhung wie in den USA und Großbritannien haben sich nicht erfüllt. Amazon hat zudem zu verhindern versucht, dass Streikflugblätter verteilt werden.


Bei Amazon wird ab dem heutigen Freitag an den Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen sowie im hessischen Bad Hersfeld gestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 2. November 2018 bekannt. Die Beschäftigten wollen, dass bei dem Onlinehändler die Tarifverträge des Einzelhandels durchgesetzt werden. Amazon hatte nach Angaben von Verdi versucht, Beschäftigten in Koblenz und Pforzheim zu untersagen, Kollegen mit Flugblättern über Streiks zu informieren. In beiden Fällen unterlag Amazon aber vor Gericht.

Verdi-Landesfachbereichsleiterin Silke Zimmer erklärte, dass viele Beschäftigte wegen der niedrigen Entlohnung Angst vor Altersarmut hätten. Der Streik werde am Samstag an beiden Standorten fortgesetzt. Das milliardenschwere Handelsunternehmen könne dies leicht zahlen. Amazon erwirtschaftete laut dem aktuellen Quartalsbericht einen Gewinn von 2,88 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um fast 30 Prozent auf 56,58 Milliarden US-Dollar.

In Bad Hersfeld beginnt der Streik mit Arbeitsbeginn der Nachtschicht zum Freitag und endet mit dem Schichtende der Spätschicht am Samstagabend. Verdi rechnet damit, dass sich etwa 600 Mitarbeiter an dem Streik beteiligen werden.

Amazon hat Löhne erhöht

"Auch wenn Amazon im September eine Lohnerhöhung von zwei Prozent bezahlt hat, ist der Abstand zum geforderten Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels Hessen nicht geringer geworden", sagte Streikleiterin Mechthild Middeke von Verdi. "Wir machen mit den Streiks weiterhin deutlich, dass wir vom größten Versandhändler eine bessere Bezahlung fordern. Nach den bundesweiten Feiertagen ist mit einem erhöhten Volumen zu rechnen, so dass wir davon ausgehen, dass nicht alle Bestellungen zeitnah abgearbeitet werden können."

Amazon hatte im Oktober erklärt, den Mindestlohn in den USA auf 15 US-Dollar pro Stunde zu erhöhen. Das betreffe mehr als 250.000 Beschäftigte und 100.000 Saisonarbeiter. Der Mindestlohn liegt in den USA derzeit bei 7,25 US-Dollar pro Stunde. Doch damit fallen Aktienoptionenprogramm und das Prämiensystem weg.
https://www.golem.de/news/lohn-wieder-streik-an-drei-amazon-standorten-1811-137483.html

Kuddel

ZitatDie dunkle Seite von Amazon

Bald ist Weihnachten – und Amazon heuert Saisonarbeiter an, damit unsere Päckchen auch rechtzeitig verschickt werden. Johannes Bröckers hat ein kleines, wütendes Buch über den Online-Riesen geschrieben.




Amazon ist ein gutes Beispiel, weil Jeff Bezos so marktradikal vorgeht. Da kann man alles ablesen, was ein Unternehmen an Schaden anrichten kann. Für diesen vermeintlichen Komfort, der uns da verkauft wird, bezahlen wir nicht nur mit unseren Daten, sondern mit unseren individuellen Persönlichkeitsrechten. Und wenn ich das ein bisschen weiter nach vorne spiele, dann wird mir Angst und Bange...

Die meisten sehen nur dieses bunte Onlinekaufhaus, aber die eigentliche Kohle verdient Amazon mit seinen Webservices.

Zwei Drittel des Umsatzes...

...Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass im Pentagon überlegt wird, Daten von Behörden auch auf Amazon-Server auszulagern. Das ist natürlich Sache der Amerikaner, wenn sie das Wissen ihrer wichtigsten Behörden gewissermaßen privatisieren....

Mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen haben ihre Daten auf solchen Servern liegen oder zumindest Teile ihrer IT ausgelagert. Das ist gefährlich! Woher nehmen die das Vertrauen, dass es da sicher ist?
...
http://www.fr.de/kultur/netz-tv-kritik-medien/netz/amazon-die-dunkle-seite-von-amazon-a-1622367


Naja, der Autor kommt aus der Webebranche. Einige seiner Gedanken sind etwas wirr, doch insgesamt gibt er brauchbare Denkanstöße. Eine kritische Diskussion über die weltumspannenden Konzerne kann nie schaden.

Fritz Linow

Erstmals zwingen organisierte Beschäftigte Amazon in den USA zu Verhandlungen. Amazon bezeichnet es eher als Entgegenkommen:
Zitat20.11.18
Somali Workers in Minnesota Force Amazon to Negotiate (...)
https://www.nytimes.com/2018/11/20/technology/amazon-somali-workers-minnesota.html

Kuddel

ZitatFür tarifliches Weihnachtsgeld
Amazon-Mitarbeiter streiken am Black Friday

Der Black Friday ist für die Beschäftigten des Online-Händlers Amazon "die stressigste Zeit, Überstunden inklusive". Hunderte Mitarbeiter in Deutschland legen die Arbeit nieder und streiken für bessere Bezahlung und ein tariflich festgelegtes Weihnachtsgeld.


Am Schnäppchentag Black Friday haben mehrere hundert Amazon-Beschäftigte in Deutschland für einen Tarifvertrag gestreikt. An den Standorten Bad Hersfeld in Hessen und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen legten über den Tag verteilt jeweils etwa 500 Mitarbeiter die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Kundenbestellungen seien vom Streik nicht betroffen, versicherte Amazon.

In Bad Hersfeld mit im Jahresdurchschnitt 3500 Beschäftigten und in Rheinberg mit 1500 Mitarbeitern waren die Arbeitnehmer von Freitag Mitternacht bis Samstag Mitternacht zum Streik aufgerufen. Mit der Angebotswoche rund um den Black Friday als Auftakt des Weihnachtsgeschäfts gehe es in den "Jahresendspurt", erklärte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Für die Beschäftigten sei das "die stressigste Zeit, Überstunden inklusive".

"Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt", erklärte Middeke. "Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld."

Die Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Handel NRW, Silke Zimmer, kritisierte, die Black-Friday-Rabattaktion von Amazon gehe einseitig zu Lasten der Beschäftigten: "Die Beschäftigten müssen derzeit sowohl die Regale für das Weihnachtsgeschäft auffüllen als auch tausende Black-Friday-Angebote verschicken. Da fallen viele Überstunden an, die deutlich schlechter vergütet werden als dies bei tarifgebundenen Unternehmen der Fall ist."
...
Streiks auch im Ausland

Das Unternehmen zahle in seinen Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. "In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde", erklärte das Unternehmen. "Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni." Hinzu kämen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen wie die Förderung der Ausbildung der Mitarbeiter.

Auch in Spanien, am Standort San Fernando de Henares in der Nähe von Madrid, traten Amazon-Mitarbeiter am Freitag in den Streik. Sie verlangen seit Monaten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen und haben dafür bereits mehrfach die Arbeit niedergelegt. Gewerkschaftssekretärin Ana Berceruelo sagte AFP, die Beteiligung sei hoch: "Lastwagen können nicht rein- und nicht rausfahren." Amazon dagegen erklärte, die Mehrheit der Mitarbeiter arbeite wie geplant.

In Frankreich protestierten Umweltschützer gegen den Online-Riesen. Vor dem Amazon-Hauptsitz in Clichy bei Paris häuften sie Elektronikschrott auf. Sie warfen Amazon vor, den exzessiven Konsum zu fördern und sich zu wenig ums Recycling zu kümmern
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-Mitarbeiter-streiken-am-Black-Friday-article20737091.html

Die Bedeutung von grenzüberschreitenden Kämpfen kann nicht genug hervorgehoben werden!

ManOfConstantSorrow

ZitatSpanische Polizei war ,,sprachlos", als Amazon sie bat, bei einem Streik der Lagerarbeiter einzuschreiten


Eine Demonstrantin während des Protests gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Madrid, Spanien.

Amazon hat die Polizei in Spanien aufgefordert, während eines Massenstreiks in einem Logistikzentrum am Stadtrand von Madrid zu intervenieren.

Amazon habe die Polizeipräsenz gewollt, um sicherzustellen, dass die Produktivität in dem Abwicklungszentrum hoch bleibt, während die Arbeiterinnen und Arbeiter ihren Protest im Freien veranstalteten, schreibt die spanische Zeitung ,,El Confidencial". Eine Quelle bei der spanischen Gewerkschaft CCOO, die bei der Koordinierung der Streiks behilflich war, teilte Business Insider mit, dass Amazon ,,die Polizei ins Warenlager schicken wollte, um die Menschen zur Arbeit zu drängen".

Amazon bestritt die Behauptungen nachdrücklich und bezeichnete sie als ,,Falschinformation".

Der Streit brach aus, als Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern am Black Friday aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in den Auslieferungszentren von Amazon begannen zu streiken. Rund 1.600 Mitarbeiter gingen dabei in Spanien auf die Straße.

Die spanische Zeitung ,,El Confidencial"" berichtete zudem, dass sich Amazon nach Bekanntgabe des Streiks mit Polizeibeamten getroffen und gefordert habe, dass örtliche Beamte ,,Mitarbeiter dazu zwingen, zu ihrem jeweiligen Arbeitsplatz zu gehen und sicherzustellen, dass ihre Leistung der eines normalen Arbeitstages entspricht".

Wie ,,El Confidencial" weiter berichtete, ,,verblüffte" die Forderung von Amazon sogar die Polizei. ,,Die Anfrage wurde von der Polizei kategorisch abgelehnt. Sie hat deutlich gemacht, dass die Kontrolle der Arbeitsproduktivität nicht in ihre Zuständigkeit fällt", sagte eine Quelle der Polizei.

Beamte der Strafverfolgungsbehörde haben Berichten zufolge gegenüber dem Unternehmen betont, dass das spanische Recht auch das Streikrecht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Amazon schützt. Sie erklärten dem Unternehmen, dass die Polizei bei dem Streik anwesend sein würde, sich aber auf Friedenswahrung beschränken werde.


Polizeipräsenz bei einem Logistikzentrum von Amazon am Rande von Madrid, Spanien, am Black Friday 2018.

Amazon bestritt, die Polizei während des Streiks um Intervention gebeten zu haben. Eine Sprecherin des Konzerns sagte gegenüber Business Insider:

,,Amazon ist ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, bei dem Kunden und Mitarbeiter an erster Stelle stehen. Wir arbeiten immer mit Behörden zusammen, einschließlich der Polizei, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Operationen zu gewährleisten. Jegliche Vorwürfe, dass wir diese Beziehung in unangemessener Art und Weise verwendet haben, ist jedoch grundsätzlich falsch. Jeder, der die Art der Zusammenarbeit von Unternehmen und lokalen Behörden versteht, weiß, dass diese lächerlichen Vorwürfe die schlimmste Art von Fehlinformationen sind."

Die Polizei von Madrid war für einen Kommentar nicht verfügbar.


Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon die Polizei darum gebeten hat, bei Protesten in Auslieferungszentren des Unternehmens  in Spanien einzugreifen, schreibt ,,El Confidencial". Als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Prime Day im Juli streikten, forderte Amazon die Polizei auf, den Zugang zum Logistikzentrum für Mitarbeiter, die sich dem Streik nicht anschließen wollen, sowie für Lastwagen mit Waren zu gewährleisten. Der Streik im Juli eskalierte in Zusammenstößen mit der Polizei, Festnahmen und Verletzten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatAmazon: 50 Milliarden - einfach weg!

Die Angst ist zurück im Markt – und wie! Nachdem US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China plötzlich wieder einen ganz anderen Ton angeschlagen hat, krachten die Kurse auf breiter Front ein. Bei Amazon lösten sich 50 Milliarden Dollar Börsenwert in Luft auf. Amazon droht aber noch weiterer Ärger.

Es sah toll aus. Zu toll, um wahr zu sein. Die USA und China werden sich auf eine Lösung im Handelsstreit einigen, dachten am Montag viele Marktteilnehmer. Doch nun das: Donald Trump warnt China vor einem Scheitern der Verhandlungen. Es werde entweder einen "echten Deal" geben oder gar keinen, so der Präsident.

,,Ich bin ein Zölle-Mann", so Trump am Dienstag. Sollte sich China nicht so verhalten, wie er es wolle, würden die USA ,,erhebliche Zölle" gegen das Land verhängen.

Die Anleger reagierten bestürzt. Die Kurse krachten auf breiter Front ein. Innerhalb kurzer Zeit büßte Amazon 50 Milliarden Dollar Börsenwert ein.

Der Onlinehändler hat noch ein weiteres Problem: In der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts droht die Gewerkschaft Ver.di Amazon mit Streik . Das Ziel: Ver.di will einen Tarifvertrag für die Beschäftigten durchsetzen.

,,Amazon kann sich in der Weihnachtszeit auf Streiks gefasst machen", zitiert die Bild Günter Isemeyer, Sprecher im Verdi-Bundesvorstand.

Amazon reagierte gelassen: Das Unternehmen sei auf viele Szenarien vorbereitet.
http://www.deraktionaer.de/aktie/amazon-50-milliarden-einfach-weg--419920.htm

ZitatVerdi droht Amazon mit Streiks im Weihnachtsgeschäft

Zu den Ritualen der Gewerkschaft zählen im Jahresendspurt auch Streiks bei Amazon. Doch der weltgrößte Versandhändler sieht sich gerüstet.


Bad Hersfeld, Berlin, München. In der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts droht die Gewerkschaft Verdi dem Versandhändler Amazon mit Arbeitsausständen. ,,Amazon kann sich in der Weihnachtszeit auf Streiks gefasst machen", kündigte Günter Isemeyer, Sprecher im Verdi-Bundesvorstand, in Berlin an. Die Gewerkschaft ruft seit Mai 2013 immer wieder die Beschäftigten in den deutschen Logistikzentren auf, die Arbeit niederzulegen. Das Ziel: ein Tarifvertrag.

Amazon hat knapp 13.000 Mitarbeiter in Deutschland und stellt in der Weihnachtszeit Tausende von Aushilfen für seine zwölf Warenlager ein. Damit die Kunden beim Poker der erbitterten Kontrahenten nicht die Leidtragenden sind, hat sich Amazon als weltgrößter Versandhändler akribisch auf den lukrativen Jahreshöhepunkt vorbereitet.

,,Wir sind auf viele Szenarien eingestellt. Streiks sind aber nur eine Variable, wie etwa das Wetter mit Eis und Schnee und erschwerten Bedingungen", erklärt Amazon-Sprecher Stefan Eichenseher in München. Er verspricht: ,,Die Pakete werden pünktlich bei den Kunden ankommen. Wer bis Freitag vor Heiligabend bestellt, bekommt auf jeden Fall seine Lieferung. Eventuell klappt es auch noch später." Auskünfte zu Lieferzeiten seien beim jeweiligen Produkt im Internet hinterlegt.

Ein Faktor könnte auch werden, inwiefern Amazon seine Mannschaft in den Lieferzentren mit Geld zu motivieren vermag - und damit Argumente gegen eine Teilnahme an Streiks liefert. Es gebe ein umfangreiches Bonus-System für die Mitarbeiter in einem Großteil der zwölf Logistikzentren bundesweit, sagte Eichenseher. ,,Wer zuverlässig arbeitet, hat auch einen Bonus verdient."

Am größten Standort bundesweit in Bad Hersfeld gebe es beispielsweise eine Vereinbarung vom 10. bis 22. Dezember für einen Anwesenheitsbonus. Es gibt zusätzlich für jeden Tag, an dem der Mitarbeiter arbeitet, 10 Euro Bonus. Dazu gibt es noch mal 50 Euro pro Woche, wenn der Beschäftigte die ganze Woche da ist. Zusätzlich erhalten Mitarbeiter eine Jahressonderzahlung von 400 Euro, wie Eichenseher erklärte. Die Botschaft soll sein: ,,Es lohnt sich."

Verdi wird vor Augen geführt, dass Amazon finanziell über Ressourcen verfügt. Zudem wird auch das Netz der Waren- und Lieferzentren in Deutschland immer verzweigter. Zwölf an elf Standorten sind es mittlerweile bundesweit. Im vergangenen Sommer kam das Lager in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) hinzu, 2017 wurde ein neues in Winsen/Luhe (Niedersachsen) eröffnet. Beide sind mit moderner Roboter-Technik ausgestattet. Das ist nicht nur praktisch. Denn Roboter verlangen keine Tarifverträge.

Der Wachstumskurs geht weiter: Das nächste Lager ist bereits in Planung und wird in Mönchengladbach (NRW) entstehen. Neben dem deutschen Netzwerk verfügt Amazon über ein europäisches mit mehr als 45 Logistikzentren. Wenn in Deutschland größer gestreikt werden sollte, können auch Lieferungen aus dem Ausland erfolgen, erklärt Amazon. Aber zu bedenken sei auch: Ohnehin streikt nur ein Teil der Belegschaft in Deutschland, wie Amazon betont.

Verdi verlangt Vereinbarung nach Bedingungen des Einzel- und Versandhandels


In der Frühphase des Weihnachtsgeschäfts hielt sich Verdi mit Streiks zurück. Am Black Friday, einem Schnäppchen-Tag, wurden vor kurzem nur zwei von zwölf Logistikzentren bestreikt. Zur geringen Beteiligung sagte der Verdi-Sprecher: ,,Wir wollen halt nicht dann streiken, wenn Amazon damit rechnet. Wenn mehr Personal geordert wird, um potenzielle Streiks zu kompensieren, es aber nicht gebraucht wird, ist der Schaden umso größer."

Der Verdi-Sprecher läss kein gutes Haar an der Geschäftspolitik des Branchen-Riesen aus den USA. Was die Gewerkschaft am meisten stört: ,,Amazon weigert sich rechtsverbindliche Tarifverträge einzugehen." Verdi verlangt eine Vereinbarung nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels.

Amazon betont dagegen: Man könne auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein. ,,Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde", erklärt Eichenseher. Ohnehin zahle Amazon bessere Jahresgehälter als nach dem Logistik- oder Handelstarif.

,,Es könne aber nicht sein, dass das allein ins Belieben des Arbeitgebers gestellt werde. Die Mitarbeiter brauchen Sicherheit", sagt Isemeyer.
Onlinehändler: Attacke auf Amazon – Bundeskartellamt leitet Missbrauchsverfahren ein

Zwar ist Verdi noch weit vom Durchbruch im Tarifstreit entfernt. Aber die Gewerkschaft schreibt sich auf die Fahnen, schon viel erreicht zu haben. ,,Ohne uns gäbe bestimmt keine Lohnerhöhungen, Weihnachtsgeld und verbesserte Arbeitsbedingungen", glaubt Isemeyer.

Um schlagkräftiger zu werden, arbeitet Verdi weiter an einer internationalen Vernetzung; etwa in Polen, Spanien, Italien und Großbritannien. Zwar sind Erfolge in dieser Hinsicht kaum wahrnehmbar. Aber Isemeyer betont: ,,Das ist ein dickes Brett, das wir bohren."

Ob Verdi noch die Kurve kriegt? Handelsexperten glauben, dass Verdi im Kräftemessen mit Amazon keine Chance hat. ,,Verdi beißt sich an Amazon wie an einer harten Nuss die Zähne aus. Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks", sagt etwa Gerrit Heinemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein.

Verdi dagegen gibt sich kämpferisch: ,,Wir haben noch Hoffnung, unsere Forderungen durchzusetzen."
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/versandhaendler-verdi-droht-amazon-mit-streiks-im-weihnachtsgeschaeft/23718156.html?ticket=ST-1752112-ssGSpSD2jI1R2rMf0fCS-ap1

Kuddel

Arbeiter_innen und Gelbe Westen blockieren Amazon

französisch mit dt. UT

Dezember 2018 - Gelbe Westen unterstützen Amazon Arbeiter_innen, die das Warenlager in Bouc-Bel-Air in Südfrankreich blockieren.
Die Fahrer arbeiten 12-13 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche und verdienen zwischen 1.150 und 1.300 Euro im Monat.

Da Amazon in Frankreich keine Steuern zahle, trage es nichts zum Reichtum des Landes bei, sagt einer der Gelben Westen.

Zum Video: https://de.labournet.tv/arbeiterinnen-und-gelbe-westen-blockieren-amazon

Kuddel

ZitatZwei Tage Streik bei Amazon in Rheinberg

    Verdi setzt Streikserie bei Amazon fort
    Gewerkschaft bestreikt jetzt Warenlager in Rheinberg
    Amazon ist auf Streiks eingestellt

"Amazon in Rheinberg wird von Montag bis Dienstag bestreikt", so Tim Schmitt, Verdi-Gewerkschaftssekretär am Montag (10.12.2018). Die Gewerkschaft ruft seit Mai 2013 immer wieder die Beschäftigten in den zwölf deutschen Logistikzentren auf, die Arbeit niederzulegen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/amazon-rheinberg-streiks-100.html

Schluepferstuermer

lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
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Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Kuddel

ZitatVerdi ruft im Weihnachtsgeschäft zu Streik bei Amazon auf

Der Streit um einen Tarifvertrag bei Amazon geht weiter. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", meint die Gewerkschaft.


Mitten im Weihnachtsgeschäft hat nach Gewerkschaftsangaben in der Nacht auf Montag ein mehrtägiger Streik von Beschäftigten an zwei Standorten beim Versandhändler Amazon begonnen. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi gegenüber dpa.

Die Gewerkschafter riefen Amazon-Mitarbeiter des Versandhandelszentrum Sachsen in Leipzig auf, bis zum Heiligabend zu streiken. Im Versandhandelszentrum in Werne in Nordrhein-Westfalen sollen sie zunächst bis Dienstagabend streiken. Der Streik könnte jedoch bald auf mehr Standorte und längere Zeit ausgeweitet werden, sagte ein Sprecher. Amazon war am frühen Montagmorgen nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten am Standort Rheinberg bereits in der vergangenen Woche zum Arbeitskampf aufgerufen.

"Den Kolleginnen und Kollegen wird nichts geschenkt", sagte der in Werne zuständige Gewerkschaftssekretär, Karsten Rupprecht. "Gerade in der Weihnachtszeit hätten sie es zwar verdient, aber die Erfahrung mit Amazon zeigt, dass es nur der Druck durch die Beschäftigten war, der bislang zu Verbesserungen geführt hat."
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verdi-ruft-im-Weihnachtsgeschaeft-zu-Streik-bei-Amazon-auf-4252218.html

ManOfConstantSorrow

ZitatSpanien:
Amazon Mitarbeiter im Streik

Wenige Tage vor dem verkaufsstarken Heilige Drei Könige fordern Arbeiter bessere Arbeitsbedingungen.


"Ausbeutung ohne Rechte" und "Amazon kämpft" steht auf dem T-Shirt dieses Mannes, der eine Maske mit dem Gesicht von Amazon CEO Jeff Bezos trägt. Er gehört zu einer Gruppe Streikender, die am Donnerstag in der Nähe von Madrid ihre Arbeit niederlegten. Zwei der größten Gewerkschaften Spaniens hatten zu dem Streik aufgerufen. Bereits seit einem Jahr protestieren die Mitarbeiter immer wieder für bessere Arbeitsbedingungen. "Das reichste Unternehmen der Welt will dadurch Profit machen, dass sie ihren Arbeitern die Rechte aberkennen. Sie wollen uns freie Tage wegnehmen und Überstunden nicht mehr entlohnen. Wir werden solange protestieren, bis der Kampf gewonnen ist." Das Amazon Lager in San Fernando de Henares ist das größte in Spanien. Daher besteht die Sorge, dass der Streik die Lieferungen beeinträchtigen könnte, die für den 6. Januar anstehen. Dann ist Heilige Drei Könige, in Spanien das Fest, an dem am meisten Geschenke ausgetauscht werden. Gewerkschaftssprecher Alfonso Dominguez sagt: "Wir sind offen für Verhandlungen. Als wir diesen Kampf begonnen haben, in der Woche vor dem Black Friday am 23. November, haben wir dem Unternehmen schon ein Angebot gemacht. Aber wir haben bisher keine Antwort erhalten." Auch in Deutschland - für Amazon der größte Absatzmark außerhalb der USA - hatten Amazon-Mitarbeiter zum verkaufsstarken Black Friday gestreikt und bessere Arbeitsbedingungen gefordert.
+ Video https://www.stern.de/video-spanien--amazon-mitarbeiter-im-streik-8515662.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

Zitat Erfolgreiche Mindestlohnkampagne - Warum McDonald's und Amazon plötzlich 15 Dollar pro Stunde zahlen

In den USA erhöhen immer mehr Staaten die Mindestlöhne. In New York erhalten Fast-Food-Mitarbeiter seit 1. Januar 15 Dollar pro Stunde. Amazon zahlt das sogar landesweit. Was ist los im Kernland des Kapitalismus?

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mindestlohn-in-den-usa-wenn-mcdonald-s-und-amazon-15-dollar-pro-stunde-zahlen-a-1246384.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel


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