AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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admin

Ich werde demnächst von der chefduzen-Infotour für den Widerstand bei Amazon berichten.
Sie war astrein und erfolgreich.

Es waren Kolleg*innen auch Polen und Deutschland auf Tour. Ein weiterer Schritt internationaler Solidarität und grenzüberschreitender Kämpfe:

Ein Spanischer Aktivist von der Stadtteilgewerkschaft Bremen Gröpelingen knüpfte einen Kontakt zum Fullfilment Zentrum in Madrid.
Heute Abend wird er gemeinsam mit einem deutschen Amazon-Streikaktivisten  nach Spanien fliegen zum Streikbeginn morgen früh. Sie werden solidarische Grüße aus Deutschland und Polen überbringen.

Kuddel


Kuddel

ZitatAmazon-Beschäftigte streiken erneut

Leipzig (dpa/sn) - Die Gewerkschaft Verdi hat erneut Beschäftigte bei Amazon in Leipzig zum Streik aufgerufen. Seit Beginn der Nachtschicht am Donnerstag um 0:00 Uhr haben die Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, wie die Gewerkschaft am Donnerstagmorgen mitteilte. Auch die Früh-, Mittel- und Spätschicht sollen sich daran beteiligen. Zum Beginn der Frühschicht um 6:30 Uhr hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 200 Beschäftigte zum Streik gemeldet. Bis zum Ende des Tages erwarten sie etwa 400 Teilnehmer.

Laut Verdi bestehe auch eine Zusammenarbeit mit Gewerkschaften in anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien und Polen. So könne man die europäischen Standorte mit ihren Forderungen besser vernetzen.

Verdi fordert Amazon seit rund viereinhalb Jahren auf, Tarifverhandlungen aufzunehmen - und untermauert dies immer wieder mit Streiks. Der US-Versandriese lehnt die Forderung strikt ab.
https://www.welt.de/regionales/sachsen/article174789433/Amazon-Beschaeftigte-streiken-erneut.html

admin

Die Vorbereitungen für die kleine Amazontour waren die Pest.
Aber die Veranstaltungen waren diesen Aufwand wert.

Die zur Zeit interessanteste Streikbewegung Deutschlands stellte sich der Diskussion mit einem Publikum, das großteils noch nie gestreikt hat.
Prekäre Arbeiter*nnen, die sich vorgenommen haben, nicht länger Opfer der Verhältnisse zu sein. Auf Tour waren Arbeiter'innen aus Bad Hersfeld, Brieselang und Poznan, Polen. Die Deutschen Besdchäftigten nutzten die Strukturen von Verdi, um sich zu organisieren und die polnischen waren in der Basisgewerkschaft IP organisiert. Das polnische Streikrecht macht ihnen legale Streiks nahezu unmöglich. Deutsche wie Polen suchen gemeinsam nach zusätzlichen Kampfformen, jenseits vom Streik. Die Polnischen Kollegen organisierten einen Slow-Down im Werk in Solidarität zu ihren in Bad Herfeld streikenden Kollegen. Ihnen gelang es den Warenverkehr um 30% zu reduzieren. Von Deutschland aus geht nur eine Kampagen unter dem Namen "Safe Package". Hier ruft man dazu aus, sich wortgenau an die unzähligen Vorschriften von Amazon in Bezug auf die Arbeit einzuhalten. Man wird feststellen, daß die Arbeit dann nicht mehr möglich ist und man nur noch einen Bruchteil der Produktivität bringen kann. Das ist keines falls illegal. Amazon kann nicht gegen die Einhaltung der Regeln vorgehen, die der Konzern selbst aufgestellt hat. In Bremen war der Laden rappelvoll.

Einer von der Stadtteilgewerkschaft Bremen-Gröpelingen schrieb übner ihre erste Veranstaltung in dem neuen Laden: "wir haben es geschafft, unser Stadtteilladen ist jetzt soweit fertig. Fehlen nur noch die Feinheiten und einige Möbel. Zu diesem Anlass mussten wir erstmal ausprobieren, viele Menschen in unserem Laden Platz finden. Und wie macht man das in einem alten Arbeiterstadtteil, man läd zu einer Veranstaltung mit Amanon Arbeiterinnen und Arbeitern, die von Ihren Kämpfen und Erfahrungen berichten. Neben den guten Beiträgen der Referenten*innen ist es auch gelungen parallel in drei Sprachen zu übersetzen.
Ich glaube besser kann ein Auftakt nicht sein. Wir hatten eine richtig gute Veranstaltung und wissen jetzt, das mindestens 42 Menschen, ohne das es zu eng wird, Platz finden. "

Auch in Hamburg waren mehr Menschen gekommen, als Sitzplätze da waren.
In Winsen an der Luhe hatten wir ein nicht-öffentliches Treffen. Dort ist gerade ein Amazonstandort eröffent worden. Eine Handvoll Beschäftigte aus der neuen Niederlassung wollten ihre kampferfahrenen Kollegen kennenlernen. Es war ein reger Austausch. Es war wohl das erste Mal, daß Verdifunktionäre direkt und problemlos mit IP Leuten zusammengearbeitet haben. Es ging gleich weiter zur nächsten Veranstaltung in Kiel noch am gleichen Abend. Trotz einer gleichzeitig stattfindenden Afrin Demo war die Veranstaltung gut besucht. Die kämpferischen Amazonleute haben das Publikum in der Szenekneipe mitgerissen. So etwas ist man von einer Gewerkschaftveranstaltung nicht gewohnt.

Ein spanischer Genosse von der Stadtteilgewerkschaft in Bremen meldete sich zurück und bereichtete, daß in Spanien ein Amazonstreik stattfindet. Er wollte hinreisen und bat um Solidaritätsbotschaften aus Deutschland und Polen. Die Polen schickten eine. Christian aus Bad Hersfeld zog es vor, die Botschaft persönlich zu überbringen und buchte einen Flug nach Madrid.

! No longer available

Fritz Linow

Eindrucksvolle Vernetzung, die da entsteht und auch im Video zu sehen ist.
Noch mal zwei wichtige Eindrücke von den Veranstaltungen:

Frage aus dem Publikum: Woher nehmt ihr die Zeit für gewerkschaftliche Arbeit oder um eine Gewerkschaft zu gründen?
Antwort: Die meiste gewerkschaftliche Arbeit geschieht am Arbeitsplatz, wo man eh schon sein muss.

Frage aus dem Publikum: Wie können wir uns solidarisch zeigen?
Antwort: Indem ihr bei euch selber anfangt.

Zack, Bumm, Peng.

Kuddel

ZitatAmazon-Arbeiter aus Deutschland überbringt Solidarität nach Madrid [mit Video]

Heute und morgen streiken die Kolleg*innen bei Amazon in Madrid. Christian Krähling, ein Amazon-Arbeiter und ver.di-Mitglied aus Bad Hersfeld in Hessen, ist hingeflogen. Ein Interview über den internationalen Kampf der Amazon-Kolleg*innen gegen den reichsten Mann der Welt.




(...)
Die Kolleg*innen hier sprechen von einer Beteiligung von circa 90 Prozent. Hier arbeiten 2.000 Leute, aber die Hälfte sind Leiharbeiter*innen von externen Firmen. Diese haben jedoch heute nicht gearbeitet, sondern saßen – bezahlt – in der Nähe des Lagers, da die Produktion ohnehin nicht aufrecht erhalten werden konnte. Von den 1.000 Festangellten waren also etwa 900 im Streik.
(...)
Wir haben über die Presse erfahren, dass sich die Kolleg*innen in Madrid in einer Abstimmung mit großer Mehrheit für einen Streik entschieden hatten. Für uns war sofort klar, dass wir da in irgendeiner Form mitmischen müssen. So haben wir kurzerhand beschlossen, am selben Tag solidarisch mitzustreiken.

Ebenfalls finden wir es wichtig, Solidarität nicht nur in Worten, sondern auch in Taten auszudrücken. Wenn die Kolleg*innen in Spanien sehen, dass jemand aus Deutschland kommt, um ihren Streik zu unterstützen, kann das eine zusätzliche Dynamik in die Entwicklung der Arbeitskämpfe in allen Ländern bringen. Wir zeigen, dass es den Kolleg*innen weltweit eben nicht egal ist, was mit den Arbeiter*innen hier passiert.

Deshalb haben wir ganz kurzfristig Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um diesen Besuch möglich zu machen.
(...)
Der Arbeitskampf bei Amazon wird auf jeden Fall internationaler!

Unsere Vernetzungstreffen sind momentan auf der Stufe, dass wir konkrete europaweite Aktionen geplant haben, die nicht nur symbolischen Charakter haben. Dabei geht es allerdings nicht nur um Streik, sondern auch um alternative Arbeitskampfformen. Die Streiks bei uns werden aber parallel weiterlaufen. Wir stellen in letzter Zeit wieder fest, dass wir einen regen Zulauf haben. (...)
Wenn man folgenden Link anklickt
https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/
kommt man auch zum Videointerview.

Kuddel





ZitatDer erste Streik bei Amazon in Spanien fand am 21. und 22. März 2018 in der größten spanischen Niederlassung des Multis, in San Fernando (Madrid) statt. Von den rund 1.000 Beschäftigten beteiligten sich 980 an diesem Streik. Am Tag zuvor hatte das Unternehmen – ganz ohne irgendeinen Grund, versteht sich – mitgeteilt, ab 1. April würden die Gehälter zwischen 1,6% und 5,6% erhöht... Hat offenbar nicht gefruchtet – wie auch nicht die Tatsache, dass die Personalabteilung versucht hat, alle Beschäftigten einzeln zu ,,befragen", ob sie am Streik teilnehmen würden. Weswegen auch am 1. Streiktag passierte, was im Polizeistaat Spanien zu erwarten ist: Konfrontation der Repressionsorgane mit den Streikenden, was diese auch nicht abgehalten hat. Und auch am zweiten Tag gab es keine Schwankungen, der Streik stand weiter. Solidaritätsbekundungen mit dem Streik aus der zweitgrößten Niederlassung Barcelona wurden am ersten Tag ebenso begeistert empfangen, wie die Delegationen mehrerer Belegschaften der Region – wie etwa Coca Cola –, die seit längerem mit ihren (Ex-)Unternehmen Kämpfe führen, an beiden Tagen. GewerkschafterInnen nicht nur von anderen Amazon-Niederlassungen, sondern auch aus anderen Unternehmen des Logistik-Bereiches forderten eine Ausweitung des Streiks hin zu einem Kampf um einen Branchentarifvertrag. Was eine Spiegelung der komplexen gewerkschaftlichen Situation in der Branche und auch bei Amazon ist. Während in der bestreikten Niederlassung in Madrid die Branchengewerkschaft des anarchosyndikalistischen Gewerkschaftsbundes CGT die Mehrheitsgewerkschaft im Betriebskomitee ist, sind es im Gesamtunternehmen und in der Logistikbranche die Gewerkschaften der beiden größeren Verbände CCOO und UGT und es gibt auch Niederlassungen ohne gewerkschaftliche Vertretung. Aber die Streikeinheit in Madrid war gewährleistet. Zu Beginn die Meldung von 6 Uhr morgens am zweiten Streiktag, 22. März 2018: Auch heute Morgen mussten alle LKWs abdrehen... und so blieb es auch den Tag über.
http://www.labournet.de/?p=129651








Kuddel

ZitatKurz vor Ostern
Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld


Seit Beginn der Frühschicht am Mittwoch befinden sich Beschäftigte von Amazon in Bad Hersfeld wieder im Streik. Die Gewerkschaft verdi hat mit Blick auf das Ostergeschäft dazu aufgerufen.

Streik soll Oster-Angebotswoche von Amazon treffen

In einem Schreiben heißt es wörtlich: ,,Wir wollen in der aktuellen Osterangebotswoche von Amazon daran erinnern, dass die Beschäftigten weiterhin auf das Angebot von Tarifverhandlungen warten". Der Ausstand soll bis zum Ende der Spätschicht dauern. Verdi fordert inzwischen seit Jahren einen Tarifvertrag wie im Einzelhandel für die Amazon-Angestellten.
https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/osthessen/toController/Topic/toAction/show/toId/150161/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html

cyberactivist

Amaz-ing! Solidarität mit den Streikenden bei Amazon
- Entwicklungen im Arbeitskampf bei Amazon Europa.


Bei Amazon hat sich die wohl eigenwilligste Streikbewegung der letzten Jahre entwickelt. Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen. Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags. Der Gegner, Amazon Chef Jeff Bezos, ist der reichste Mensch der Welt und zur Unternehmensstrategie des US Konzerns gehört es, das Unternehmen gewerkschaftsfrei zu halten. Die Auseinandersetzung ging von einer sehr überschaubaren Gruppe von Amazonbeschäftigten aus, die sich von dieser Situation herausgefordert fühlten und sich daran machten, KollegInnen für einen Kampf gegen Goliath zu gewinnen. Die Streikbewegung versteht sich als Basisinitiative. Sie geht von den Beschäftigten aus. AktivistInnen reisten zu anderen Standorten, um dort neue MitstreiterInnen für den Kampf zu gewinnen. Mit jeder Arbeitsniederlegung wächst die Zahl der TeilnehmerInnen.

Infos zur chefduzen-Infotour von Amazon-AktivistInnen in Bremen, Hamburg und Kiel:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329119.0

An verschiedenen Standorten in Europa finden Arbeitsniederlegungen und Vernetzung statt. Ein Amazon-Arbeiter aus Bad Hersfeld in Hessen ist nach Madrid geflogen und berichtet:

https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/



Die companeros in MAD4 sind zu Hunderten in den Streik getreten. Ab dem frühen Morgen organisierten sie Streikposten an allen Toren. Nur wenige sind zur Arbeit erschienen. Amazon Madrid musste alle LKW-Touren für heute absagen. Die Beschäftigten haben vereint in eindrucksvoller Weise gezeigt, was Amazon ohne seine LagerarbeiterInnen wert ist: Nichts!

Die Beteiligungsquote betrug ca. 90 Prozent. Dort arbeiten 2.000 Leute, aber die Hälfte sind LeiharbeiterInnen von externen Firmen. Diese saßen – bezahlt – in der Nähe des Lagers, da die Produktion ohnehin nicht aufrecht erhalten werden konnte. Von den 1.000 Festangellten waren also etwa 900 im Streik. Sie fordern eine angemessene Bezahlung, bessere Regelungen bei den Arbeitszeiten und die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

Es sollte von AmazokollegInnen aus Deutschland Solidarität nicht nur in Worten, sondern auch in Taten ausgedrückt werden:
"Wenn die Kolleg*innen in Spanien sehen, dass jemand aus Deutschland kommt, um ihren Streik zu unterstützen, kann das eine zusätzliche Dynamik in die Entwicklung der Arbeitskämpfe in allen Ländern bringen. Wir zeigen, dass es den Kolleg*innen weltweit eben nicht egal ist, was mit den Arbeiter*innen hier passiert."

"Unsere Vernetzungstreffen sind momentan auf der Stufe, dass wir konkrete europaweite Aktionen geplant haben, die nicht nur symbolischen Charakter haben. Dabei geht es allerdings nicht nur um Streik, sondern auch um alternative Arbeitskampfformen. Die Streiks bei uns werden aber parallel weiterlaufen. Wir stellen in letzter Zeit wieder fest, dass wir einen regen Zulauf haben."

Diskussion hier:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=26780.5000

Bilder, Gespräche und Hintergrundinfos vom Streik am 20. und 21.6.2016. in Bad Hersfeld:

https://www.youtube.com/watch?v=Q9jFL2yBxW8

AMAZON Streik in Poznan auf labournet:
Video:https://de.labournet.tv//amazon-arbeiterinnen-treffen-sich-poznan-0
http://www.labournet.de/internationales/polen/arbeitsbedingungen-polen/polnische-gewerkschaft-fordert-hoehere-loehne-fuer-amazon-mitarbeiter/

Abschlusserklärung des grenzübergreifenden Treffens von Amazon-ArbeiterInnen – Leipzig, 26. bis 28. Januar 2018:
https://amworkers.wordpress.com/2018/02/24/abschlusserklaerung-des-grenzuebergreifenden-treffens-von-amazon-arbeiterinnen-leipzig-26-bis-28-januar-2018/

Nur Exhibitionisten haben nichts zu verbergen.

tleary

Zitat von: cyberactivist am 21:12:08 Mo. 26.März 2018
Bei Amazon hat sich die wohl eigenwilligste Streikbewegung der letzten Jahre entwickelt. Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen. Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags.

Was soll daran "eigenwillig" sein? - Es geht eher um die ureigensten Ziele von Gewerkschaften, darum, warum sie überhaupt gegründet werden: Für die Durchsetzung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeiten und weniger Leistungsdruck, was ja auch legitim ist. Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.

Zitat
Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen [....]
Richtig, da sich Amazon in der Phase der permanenten Markteroberung und Verdrängung von Konkurrenten befindet, geht es natürlich nicht um die in stagnierenden Märkten übliche gewerkschaftliche Bekämpfung der Konsequenzen kapitalistischen Wirtschaftens in Form von "Massenentlassungen" für die nicht mehr benötigten Beschäftigen, sondern eben ganz einfach doch um "einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen), auch wenn das in dem Text zurückgewiesen wird.

Und bitte nicht die Arbeitskämpfe bei Amazon in D so hochstilisieren, als ob sie schon eine merkliche Wirkung auf den normalen Betriebsablauf hätten. Das haben sie jedenfalls hierzulande definitiv nicht. Und nur dann könnte man in irgendeiner Form Druck auf die Kapitalseite erzeugen. Das wäre aber erst dann der Fall, wenn eine nennenswerte Zahl der dort Beschäftigten (mindestens ein Drittel!) sich daran beteiligen würde. Davon sind die Arbeitskämpfe bei Amazon aber noch meilenweit entfernt, wobei ich nun konkrete Zahlen nicht kenne. Aber wenn (geschäftzt) 10 % aller Beschäftigten einer Schicht dort in den Ausstand treten, werden es schon viel sein.

Euer Engagement in allen Ehren, aber man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden. Besser (und ehrlicher zu den Arbeitern) wäre da wohl, gleich das ganze System als Scheiße für sie und ihre Lebensumstände zu bezeichnen, und als Langfristziel deren Abschaffung zu verlangen.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

dagobert

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.
Die Ausdauer der kämpfenden Beschäftigten und die beginnende internationale Vernetzung derselben sind etwas Besonderes, weil bisher Einmaliges.
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018sondern eben ganz einfach doch um "einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen), auch wenn das in dem Text zurückgewiesen wird.
Zurückgewiesen?
Du solltest mal lesen, was du selbst zitiert hast:
Zitat von: cyberactivist am 21:12:08 Mo. 26.März 2018
Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags.
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Euer Engagement in allen Ehren, aber man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden.
Ein Streik in einem einzelnen Standort ist bei Unternehmen dieser Größenordnung in der Tat nicht gerade die stärkste Waffe.
Aber die beginnende Vernetzung auch und gerade zwischen den Standorten verschiedener Länder zeigt, das die Beschäftigten dieses Problem als solches erkannt haben. Und das ist gut so.  :)
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

counselor

Die Streiks bei Amazon müssen international koordiniert werden, um wirkungsvoll zu sein. Wünschenswert wäre auch, daß die Streikenden systemverändernde Forderungen wie die Abschaffung des Lohnsystems aufstellen.

Auf jeden Fall ist Solidarität mit den Streikenden wichtig und richtig.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

admin

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
Was soll daran "eigenwillig" sein? - Es geht eher um die ureigensten Ziele von Gewerkschaften...

1. Es geht um die ureigensten Ziele der Beschäftigten. Gewerkschaften haben sich oftmals degeneriert und verfolgen andere Ziele als die ihrer Mitglieder.

2. Es handelt sich tatsächlich um den wohl "eigenwilligsten" Arbeitskampf in Deutschland. Der Arbeitskampf wird nicht vom Gewerkschaftsapparat organisiert, sondern von den Beschäftigten selbst. Sie haben sich eine Art Freibrief für das Streiken erkämpft, sind in der Lage spontan innerhalb einer halben Stunde eine Arbeitsniederlegung auszurufen und müssen es der Gewerkschaft nur mitteilen und haben damit eine rechtlich anerkannte Grundlage für den Streik.

Eine solche Situation gibt es in keiner anderen Branche und keinem anderen Betrieb in Deutschland. Folgendes sehe ich als Gründe für diese Sonderstellung: Die Gewerkschaften in Deutschland sehen sich normalerweise als "Sozialpartner", als Mittler zwischen Kapital und Arbeiter. Sie versprechen Ruhe im Betrieb und erwarten dafür eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Doch Amazon arbeitet nach einer amerkanischen Ideologie in der man keinen Sozialpartner und keine Gewerkschaft braucht. Verdi hat keinen Platz bei Amazon.

Amazon eröffnet ihre Logistikcenter stets in der Pampa (mit hoher Arbeitslosigkeit und niedrigem Lohnniveau), jedoch mit guter Verkehrsanbindung. Bei den prekären Beschäftigten lag der gewerkschaftliche Organisierungsgrad bei etwas über Null. Durch die aktuelle Streikbewegung hat die Gewerkschaft einen riesigen Zulauf und bekommt Mitglieder in einem Bereich, in dem sie bisher kaum eine Bedeutung hatte. Der Hauptgrund für die Gewerkschaftseintritte ist die Zahlung von Streikgeld.

Verdi betrachtet die Sache wohl auch als Imagekampagne. Obwohl die Gewerkschaft eine zwiespältige Rolle spielt, einerseits notwendig, oftmals auch hilfreich ist, so ist sie in einigen Situationen ein echter Hemmschuh. In der öffentlichen Wahrnehmung und in der Presseberichterstattung ist nicht die Rede davon, daß die Beschäftigten kämpfen, immer heißt es nur "Verdi kämpft". So kann man das ramponierte Image (Verrat am Poststreik) aufbessern.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
Für die Durchsetzung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeiten und weniger Leistungsdruck, was ja auch legitim ist. Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.
Doch. Sollte man.
Genau so beginnt eine grundlegende soziale und politische Veränderung! Man beginn bei den Alltagsproblemen der Menschen. Hierbei gewinnen sie Selbstvertrauen, lernen Zusammenhalt und gemeinsam zu kämpfen. Sie hören auf manövrierbare Masse an Arbeitskraft zu sein, ihr wachsendes Selbstwußtsein gibt ihnen ein Gefühl für ihre Macht im Unternehmen. Außerdem: Einige der Streikaktivisten haben sehr viel mehr im Kopf als die Erhöhung von Stundenlöhnen, sie haben Vorstellungen von anderen gesellschaftlichen Verhältnissen. Deshalb blicken sie auch über den Tellerrand des eigenen Betriebs hinaus.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
...als ob sie schon eine merkliche Wirkung auf den normalen Betriebsablauf hätten. Das haben sie jedenfalls hierzulande definitiv nicht.
So etwas sagt man nur, wenn man die von dem Amazonmanagement über die Medien verbreitete Lügenpropaganda glaubt.

Die Realität: Die Amazonniederlassung Bad Hersfeld hat rund 300 Leute angestellt, die mit voller Bezahlung den ganzen Tag in der Kantine herumsitzen. Sie sollen einspringen, wenn gestreikt wird. Das sorgt für viel Unmut. Die in der Kantine sagen, "wir haben einen Arbeitsvertrag unterschrieben, weil wur arbeiten wollen, doch sind wir gezwungen uns zu langweilen und so geht der Tag nicht herum." Die Arbeitenden sagen, "wir werden gehetzt, während andere dafür bezahlt werden Kaffee zu trinken."

Durch die Streiks kann eine wachsende Zahl an Lieferungen (insbesondere "Amazon Prime") nicht in dem vorgebenen Zeitraum ausgeliefert werden. Anderslautende Pressemeldungen sind unwahr.

Bei einem Streik im Logistikcenter Bad Hersfeld traten die Kollegen im nahegelegenen Logistikcenter Posznan hinter der Polnischen Grenze in einen Slow-Down (Bummelstreik). Die Produktivität des Center konnte so um 30% gesenkt werden.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten jenseits  des Streiks auf die Produktivität einzuwirken. Ein Beschäftigter berichtete, er würde normalerweise ca. 120 Fälle am Tag bearbeiten. Er erkannte die Möglichkeit die Vielzahl an von Amazon ausgebenen Regeln für den Arbeitsablauf beim Wort zu nehmen. Er ist nun bei 2-3 Fällen, die er pro Tag bearbeitet. Ein flüssiger Arbeitsablauf ist nur unter ignorieren des Regelwerks möglich. Das soll jetzt eine Kampfstrategie werden. Unter dem Namen "Safe Package" werden nun Flugblätter vorbereitet, die in den Niederlassungen verbreitet werden sollen.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018...man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden.
Unsinn!
Die Just-in-Time-Produktion und die Zergliederung und das Outsorcing bei Großunternehmen haben das gesamte System viel angreifbarer gemacht. Einige wenige Transportarbeiter können zu einem Stillstand eines Großteils der Wirtschaft sorgen. Winzige Zulieferer haben für einen Stillstand der Fließbänder in der Autoindustrie gesorgt. Der Wilde Streik bei Opel Bochum hatte einen Stop der Produkton in UK zur Folge.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Besser (und ehrlicher zu den Arbeitern) wäre da wohl, gleich das ganze System als Scheiße für sie und ihre Lebensumstände zu bezeichnen, und als Langfristziel deren Abschaffung zu verlangen.
Das Eine kann man von dem Anderen nicht trennen. Grundsätzliche Kritik an dem gesamten System ist wirkungslos, so lange man sich vereinzelt und wehrlos fühlt. Es bleibt so heiße Luft und man steht als linker Spinner da ohne Bezug zum wirklichen Leben. Wenn man aber beginnt zusammenzukommen und gemeinsam zu kämpfen, dann sollte man natürlich im Kopf behalten (bzw. dies auch in Diskussionen formulieren), daß es um mehr geht, als um die Verbesserung des Situation im Betrieb.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018"einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen)
Nochmal: Es geht dabei nicht allein um Lohnerhöhungen. Es geht um Würde. Es geht um die Macht im Betrieb.

Zitat von: dagobert am 03:53:04 Do. 29.März 2018
Die Ausdauer der kämpfenden Beschäftigten und die beginnende internationale Vernetzung derselben sind etwas Besonderes, weil bisher Einmaliges.
So ist es.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland ist am besten etabliert. Es gibt regelmäßige gemeinsame Treffen. Die Verbindung nach Italien war bisher sehr wackelig, da jeder, der bei Amazon in Italien irgendwie aktivistisch in Erscheinung trat, sofort seinen Job verlor. Inwischen gibt es brauchbare feste Kontakte. Recht gut haben sich die Kontakte nach Frankreich entwickelt. Es gab sogar ein Treffen zwischen deutschen und chinesischen Amazonarbeitern in China unter wahrlich konspirativen Bedingungen. Es wird gerade an Kontakten zu Kollegen in den USA gearbeitet. Der dirkete Kontakt nach Spanien entstand durch die chefduzen-Amazontour. Bei der Veranstaltung in Bremen war ein Spanischer Aktivist, der dann gemeinsam mit einem deutschen Streikaktivisten nach Madrid reiste. Dort fand der erste Vollstreik bei Amazon in Europa statt. Die Niederlassung wurde für 2 Tage komplett lahmgelegt.

Amazonchef Jeff Bezos ist der reichste Mensch der Welt und der Amazonkonzern gilkt als Prototyp für den modernen Kapitalismus, der angeblich nicht aufzuhalten ist. Doch Amazon stößt hier bereits auf die Grenzen seiner Möglichkeiten. Wenn die Arbeiter nicht mehr mitspielen, haben selbst globale Konzerne und auch autoritäre Staaten ein echtes Problem.

Amazon verkündet zwar, die Arbeitsniederlegungen hätten einen rein symbolischen Charakter und keinerlei Auswirkung auf den Betriebsablauf, doch hat der Konzern in seiner Europazentrale in Luxemburg eine Milliarde Euro zurückgelegt, um damit Auswirkungen von Streiks auffangen zu können.

Gegen globalisierte Konzerne gibt es nun Ansätze für ein sich globalisierendes Proletariat.
Diese Markt- ud Machtkonzentrationen sind längst nicht so unangreifbar wie man glaubt.

Kuddel

Zitat"Ostern ist das neue Weihnachten"
Wieder Streik-Aktionen bei Amazon in Graben

Unter dem Motto "Ostern steht vor der Tür - wir auch" hat die Gewerkschaft Verdi wieder zu Streik-Aktionen bei Amazon in Graben bei Augsburg aufgerufen. Ziel der Aktionen ist es, arbeitnehmerfreundlichere Tarifverträge bei Amazon durchzusetzen.




Laut der Gewerkschaft Verdi setzen sich die Streikenden weiter dafür ein, dass sich Amazon den Bedingungen der Tarifverträge für den Versandhandel anschließt. Durch existenzsichernde Tarifverträge sollen gute und gesunde Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden und ein wesentlicher Schritt gegen die drohende Altersarmut bei Amazon unternommen werden, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
https://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/wieder-streikaktionen-bei-amazon-in-graben-100.html

Kuddel

ZitatAmazons Erfolg basiert vor allem auf Effizienz und Kontrolle. Arbeitsabläufe und Arbeiter werden kontinuierlich überwacht. Wird langsamer gearbeitet als vom System vorgegeben, erhalten die Arbeiter eine ermahnende Kurznachricht auf ihren Warenscanner. Liegt ihre Arbeitsleistung unter dem Durchschnitt, werden einzelne Arbeiter und Teams dazu befragt und somit unter Druck gesetzt. Daten werden nicht nur über Kunden, sondern auch über Mitarbeiter gesammelt: wer ist zu oft krank, wer geht früher nach Hause und wer antwortet spät auf E-Mails.

Auch bei der Auswahl neuer Standorte folgt Amazon einem klaren System. Neue Logistikzentren werden bevorzugt an Standorten mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit eröffnet. So steht eine Reservearmee bereit, falls Angestellte dem Druck und der Überwachung nicht standhalten. Weil Tarifverhandlungen seit Jahren umgangen werden, muss sich der Konzern weder an Tariflöhne halten noch feste Urlaubs- und Weihnachtsgelder zahlen.

Diese Systematik der Ausbeutung beschränkt sich nicht nur auf die Logistikzentren. Der Erfolg des Online-Handels beruht zu einem großen Teil auf der Ausbeutung von Paketboten. Denn Anbieter wie DPD und Hermes setzen komplett auf Subunternehmer. Deren Paketboten arbeiten nicht selten 60 bis 70 Stunden die Woche, wodurch sich ihr Stundenlohn auf 5 bis 6 Euro verringert. Immer häufiger werden auch Paketboten aus Osteuropa angestellt, die ihre Rechte nicht kennen.

So verschlechtern sich Arbeitsbedingungen und Löhne bei der Deutschen Post / DHL zusehends.
https://zebralogs.wordpress.com/2018/03/19/jeff-bezos-reichster-mensch-auf-kosten-von-arbeitern-und-steuerzahlern/

counselor

Habe die Woche auch ein Paket über DPD erhalten. Der Bote war ein junger Osteuropäer. Konnte kein Wort Deutsch. Wahrscheinlich war er auch unter o.g. Bedingungen unterwegs.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

admin

In der Logistik tun sich Dinge, die wohl wegweisend für den Arbeitsmarkt sind. Und vielleicht auch wegweisend für Arbeitskämpfe der Zukunft.

In der Branche werden sehr viele Migranten eingestellt.

Wir hatten auf unserer Norddeutschlandtour nicht nur die drei öffentlichen Veranstaltungen. Wir hatten auch ein Treffen in Winsen an der Luhe, das nicht öffentlich war, um uns mit den dort neu angestellten Amazonbeschäftigten (das Logistikzentrum besteht erst etwas über ein halbes Jahr) zu treffen, ohne sie zu gefährden (wer ein potentieller Unruhestifter ist, kriegt keine Verlängerung des Zeitvertrags). Amazon hat Probleme ausreichend Personal zu rekrutieren. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten von Amazon Winsen/Luhe ist migrantisch, viele von ihnen Geflüchtete. Es gibt Spannungen, da viele der Geflüchteten jung und sportlich sind und bei der Arbeit reinhauen wie die Blöden. Sie sind glücklich etwas Kohle zu machen und sich nicht länger in Sammelunterkünften langweilen zu müssen. Die Kollegen sind genervt, wenn sie 300% Arbeitsleistung bringen. Die Kommunikation scheitert oft an Sprachproblemen, einige sprechen nicht einmal Englisch.

So ähnlich war es auch, als in den 60er Jahren die Gastarbeiter aus Italien und der Türkei kamen. Es gab viel Streß untereinander und es dauerte einige Jahre, bis sich wilde Streiks daraus entwickelten. https://de.wikipedia.org/wiki/Wilder_Streik_bei_Ford_(1973)

In einer Amazonniederlassung sieht man genau hier Möglichkeiten für die Ausweitung der Kämpfe. Man hat Kontakte zur Afrikanischen Community geknüpft, die in dem Warenlager stark vertreten ist. Es wird gerade eine Veranstaltung für diese Zielgruppe vorbereitet und es wurden Dolmetscher angeheuert.

Eine vielversprechende Herangehensweise. Wir sollten weiter beobachten, welche Erfahrungen in diesen Kämpfen gesammelt werden.

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 04.04.2018, Seite 2   / Kapital & Arbeit

»Man kann sagen, die Fronten sind verhärtet«
Erneut streiken Amazon-Beschäftigte in Hessen und Sachsen. Verdi kritisiert fehlende Tarifbindung. Gespräch mit Mechthild Middeke
Interview: Jan Greve


Tarifflucht als Trend: Beschäftigte des Onlinehändlers Amazon protestieren wie hier in Leipzig gegen das Geschäftsmodell des Konzerns
Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Der Arbeitskampf am Amazon-Standort Bad Hersfeld dauert nun schon fünf Jahre, mehrere Streiks sind bereits geführt worden. Nun hat Verdi am Dienstag erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, neben dem Standort in Hessen auch in Leipzig. Gibt es dafür einen aktuellen Anlass?

Ostern ist ein Zeitraum, in dem erhöhtes Volumen da ist und in dem Streiks damit auch Sinn machen. Wir können dafür sorgen, dass die Päckchen nicht so ausgeliefert werden können, wie es eigentlich gedacht und geplant war.

Um was geht es bei dem Streik?

Grundsätzlich geht es nach wie vor darum, dass wir einen Tarifvertrag fordern. Das tun wir jetzt schon seit fünf Jahren. Am 9. Ap ril 2013 hatten wir unseren ersten Streiktag. Wir haben damals den Arbeitskampf begonnen, weil sich die Beschäftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abgehängt fühlten. Amazon hatte damals eine Zeitlang keine Lohnerhöhungen gezahlt. Immerhin, das machen sie inzwischen wieder. Aber nach wie vor geht das, was einen Tarifvertrag ausmacht und das, was bei Amazon bezahlt wird, noch weit auseinander. Wir rechnen mit einer Bezahlung zwischen acht und neun Prozent unter Tarif.

Trotz der langjährigen Auseinandersetzung gibt es weiterhin keinen Tarifvertrag.

Uns ist klar, dass Amazon erst dann bereit ist, mit uns einen Tarifvertrag zu verhandeln, wenn wir die Mehrheit der Beschäftigten vor's Tor bringen – und das nicht nur an einem Standort, sondern bundesweit. Das haben wir bisher noch nicht geschafft, da arbeiten wir aber weiter dran. Solange wir weiter Zulauf von Beschäftigten zur Streikbewegung haben und wir auch die neuen Standorte von Amazon organisieren, werden wir weitermachen. Unser Ziel im Arbeitskampf ist nicht nur ein Tarifvertrag, sondern die Beschäftigten weiter zu organisieren und sie dazu zu bringen, ihre Interessen selber zu vertreten.

Wir reagiert Amazon? Laufen derzeit Gespräche?

Man kann sagen, die Fronten sind verhärtet. Es ist ein allgemeines Problem, dass Tarifverträge immer weniger Bedeutung haben, dass es Tarifflucht gibt, dass Unternehmen keinen Tariflohn mehr bezahlen wollen. Da muss über die Politik etwas befördert werden, dass Arbeitsbedingungen stärker über Tarifverträge geregelt werden. Sonst kriegen wir diese Entwicklung nicht umgedreht. Da braucht es eine Kehrtwende, die wir nur mit politischer Unterstützung erreichen können.

Spielt der Konzern eine besondere Rolle in der Handelsbranche und unterscheiden sich die Praktiken von denen anderer Unternehmen?

Na ja, Jeff Bezos kriegt nicht umsonst am 24. April den Axel-Springer-Award als innovativer Unternehmer verliehen. Amazon setzt schon Trends in gewisser Weise, auch bei den Arbeitsbedingungen. Deswegen wollen wir dafür sorgen, dass diese Trends, keine Tarifverträge anzuwenden, viele nur befristet zu beschäftigen und vieles mehr, sich nicht weiterverbreiten. Amazon ist da leider kein Einzelfall in der Handelslandschaft. Wir greifen aber natürlich besonders Amazon an, weil das Unternehmen eben Trendsetter ist – in vielerlei Richtung.

Wie sieht es an den anderen Standorten aus?

Bad Hersfeld ist der älteste Standort, dann kam Leipzig, es folgten Rheinberg und Werne. An diesen vier Standorten haben wir eine gute Streikbeteiligung. An anderen, neueren Standorten entwickelt sich vieles erst. Da sind wir weiter dabei und versuchen auch über andere Formen den Arbeitskampf zu unterstützen. Beispielsweise sollen während einer konzertierten Aktionswoche im Sinne des Diensts nach Vorschrift alle Sicherheitsregeln eingehalten werden. Diese Aktion geht insbesondere auch von den polnischen Standorten aus, weil sie noch nicht streikfähig sind. Das versuchen wir europaweit gemeinsam hinzukriegen.

Ein gutes Stichwort: Amazon ist als Internetgigant weltweit unterwegs. Wie läuft die Zusammenarbeit von Verdi mit anderen Gewerkschaften in Europa?

Auf mehreren Schienen. Wir haben seit einigen Jahren internationale Gewerkschaftsstreffen, bei denen die Verantwortlichen aus verschiedenen europäischen Standorten zusammenkommen. Es gibt auch eine Menge informeller Kontakte von Aktiven untereinander. Das funktioniert ganz gut, viele haben sich mittlerweile vernetzt. Interview: Jan Greve

Mechthild Middeke ist Verdi-Fachsekretärin für Handel im Bezirk Nordhessen und Streikleiterin in Bad Hersfeld

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/330125.man-kann-sagen-die-fronten-sind-verhärtet.html

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

ZitatAmazon am Pranger:
Mitarbeiter pinkeln in Flaschen, weil der Zeitdruck so groß ist

Für Jeff Bezos zu arbeiten, kann die Hölle sein. Ein britischer Journalist enthüllt den Druck, der in Amazons Lagerhallen herrscht. Die Arbeiter hätten sogar Angst, aufs Klo zu gehen, sagte er. Dafür gibt es Urin-Flaschen.


"Für die von uns, die im obersten Stockwerk arbeiteten, lagen die nächsten Toiletten vier Treppen weiter runter." Dieser Weg ist im Laufe einer Schicht nicht wieder einzuholen. "Die Leute haben in Flaschen gepinkelt, weil sie ständig Angst vor Disziplinierungsmaßnahmen haben und fürchten, ihre Arbeit zu verlieren, nur weil sie einmal zum Klo mussten."

Jeder Arbeiter werde dort von speziellen Vorgesetzten auf Zeitverschwendung permanent kontrolliert. Den Journalisten hat das Lager mehr an ein Hochsicherheits-Gefängnis mit Sicherheitsscannern erinnert als an ein Lagerhaus, in dem Hoodies und Sonnenbrillen ebenso verboten sind wie Mobiltelefone.
https://www.stern.de/wirtschaft/job/amazon-am-pranger--urin-flaschen-statt-pinkel-pausen-7945642.html

Troll

ZitatAmazon am Pranger:
Mitarbeiter pinkeln in Flaschen, weil der Zeitdruck so groß ist

ZitatAmazon-Chef Jeff Bezos erhält den Axel Springer Award
...
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos, geboren 1964, wurde 2017 mit 130 Milliarden US-Dollar Privatvermögen endlich das reichste Inividuum der bisherigen Menschheit. ...
...

Quelle: NDS

ZitatDer Axel Springer Award ist eine jährlich vergebene Auszeichnung an herausragende Persönlichkeiten, die ,,außergewöhnlich innovativ sind, neue Märkte schaffen und Märkte verändern, Kultur formen und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen".

https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Springer_Award

Was soll man da noch sagen!?
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

admin

Habe gerade mit einem Amazonaktivisten aus Bad Hersfeld telefoniert.
Sie sind gerade wieder in den Streik getreten. Ein Kurzstreik, 2 Std.. Gestern bereits einmal. Vielleicht auch morgen wieder. Die Streikfront hat enormen Zulauf. Man ist schon längst über den Zustand des symbolischen Protests hinaus und erzeugt handfesten wirtschaftlichen Druck. Man ist da sehr optimistisch, wie es sich zur Zeit entwickelt.

Insbesondere die internationale Vernetzung funzt. Er schwärmte von dem Besuch des Streiks in Spanien. 98% Streikbeteiligung in Madrid und man hat die Zufahrten konsequent blockiert. Es gab harte Polizeieinsätze.  Als Rache hat der Konzern Wochen später ein paarhundert Leiharbeiter entlassen. Daraufhin haben 1000 Amazonbeschäftigte die Arbeit niedergelegt, sind nach Madrid gezogen und haben vor der Leihbude demonstriert. War ein Riesenthema in den spanischen Medien. Vor ein paar Tagen. Es schließen sich gerade spanische und italienische Aktivisten zusammen. Auch in Italien plant man die Arbeit niederzulegen. Eine spanische Delegation will nach Berlin zur Überreichung des Axel Springer Award kommen. Man hofft in absehbarer Zeit in der Lage zu sein, europaweit die Arbeit niederzulegen.

Troll

Zitat von: admin am 14:33:16 Do. 19.April 2018
Insbesondere die internationale Vernetzung funzt. Er schwärmte von dem Besuch des Streiks in Spanien. 98% Streikbeteiligung in Madrid und man hat die Zufahrten konsequent blockiert. Es gab harte Polizeieinsätze.  Als Rache hat der Konzern Wochen später ein paarhundert Leiharbeiter entlassen. Daraufhin haben 1000 Amazonbeschäftigte die Arbeit niederghelegt, sind nach Madrid gezogen und haben vor der Leihbude demonstriert. War ein Riesenthema in den spanischen Medien. Vor ein paar Tagen. Es schließen sich gerade spanische und italienische Aktivisten zusammen. Auch in Italien plant man die Arbeit niederzulegen. Eine spanische Delegation will nach Berlin zur Überreichung des Axel Springer Award kommen. Man hofft in absehbarer Zeit in der Lage zu sein, europaweit die Arbeit niederzulegen.

Super, der Widerstand muß sich vernetzen, die Konzerne ziehen marodierund durch die Welt und bauen auf die Spaltung durch Wettbewerb/Konkurrenz der Länder, ansonsten gibt es ja keine ernsthafte Konkurrenz mehr, jetzt soll der Druck über die Nationen erzwungen werden.
So etwas wie diesen Springer Award sehe ich eher als Brandbeschleuniger für den Widerstand, die Wut wächst während sich die "Leistungsträger" gegenseitig den Bauch pinseln.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

admin

Zitat von: Troll am 14:55:50 Do. 19.April 2018
So etwas wie diesen Springer Award sehe ich eher als Brandbeschleuniger für den Widerstand

Diese Einschätzung teile ich.

ZitatAm 24. April soll ,,sein visionäres Unternehmertum in der Internetwirtschaft sowie die konsequente Digitalisierungsstrategie der 140-jährigen US-Traditionszeitung" im Journalisten-Club von Axel Springer geehrt werden.
https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1331-ebuch-kritisiert-verleihung-axel-springer-award-amazon-chef.html


Kuddel

Auf zum Protest nach Berlin!

https://www.facebook.com/makeamazonpay/videos/2152188654807951/
https://diefreiheitsliebe.de/politik/meinungsstark-politik/amazon-als-taktgeber-des-digitalen-kapitalismus-wir-stellen-uns-quer/



Grenzüberschreitend kämpfen!
https://www.golem.de/news/amazon-verdi-will-internationale-streiks-der-lagerarbeiter-1804-133956.html
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085907.gewerkschafter-gegen-amazon-protest-gegen-preis-fuer-jeff-bezos.html
https://www.jungewelt.de/artikel/330637.dicke-luft-in-san-fernando.html

Kuddel

Zitat Management-Ratschläge
Die vier Tipps von Jeff Bezos – So schaffen Sie eine Firma wie Amazon



Amazon-Chef Jeff Bezos schwimmt auf einer Erfolgswelle. In seinem Jahresbrief verrät der Multimilliardär das Geheimnis seines Erfolgs.


[Er produziert heiße Luft vom Feinsten:] "Dreh- und Angelpunkt sind für Bezos ,,hohe Standards". Denn Kunden seien ,,traumhaft unzufrieden": ,,Die Leute haben einen unermüdlichen Appetit auf etwas Besseres, und das ,Wow' von gestern wird schnell zum Gewöhnlichen von heute", schreibt Bezos."
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/the_shift/management-ratschlaege-die-vier-tipps-von-jeff-bezos-so-schaffen-sie-eine-firma-wie-amazon/21190576.html


ZitatWährend des Streiks! Amazon-Mitarbeiter protestieren gegen Preisvergabe an Amazon-Chef

Gewerkschaft ver.di ruft zu Streik bei Amazon Leipzig auf


Seit Mitternacht schon haben die Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt. Noch immer kämpft die Gewerkschaft um einen Tarifvertrag. "Wir wollen tariflich geregelte Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen auch beim Marktführer im Versandhandel", heißt es von Seiten ver.dis.

Das Unternehmen allerdings verweigert bisher die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Zwar wurden wegen des andauernden Streiks die Löhne in der Vergangenheit immer wieder etwas erhöht, dennoch reichen die Maßnahmen nach Auffassung der Gewerkschaft nicht aus. "Die Blockadehaltung der Amazon Geschäftsführung gegenüber der Aufnahme von Tarifverhandlungen treibt die Beschäftigten immer wieder zum Streik", so Streikleiter Thomas Schneider.

Ver.di fordert für alle Beschäftigten: "1.074 Euro Urlaubsgeld, ein halbes Monatsgehalt als Weihnachtsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub". Das sei in der Branche üblich.

Um 10.30 Uhr versammeln sich die Streikenden zur Versammlung vor Amazon.

UPDATE, 13.35 Uhr: Der Streik bei Amazon wird bis Mittwochabend fortgesetzt. Das teilte Jörg Förster, Pressesprecher von ver.di, mit. Außerdem wollen manche der Streikenden am morgigen Dienstag zur Preisverleihung des Springer Awards nach Berlin fahren. Dort soll Amazon-Chef Jeff Bezos für sein "visionäres Geschäftsmodell" ausgezeichnet werden. "Verschwiegen wird, dass Amazon ein beispielloses 'visionäres' Ausbeutungsmodell ist. Amazon steht für Gewerkschaftsfeindlichkeit, fehlende Tarifbindung, Arbeitshetze und permanente Überwachung", so ver.di Landesfachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. "Die Arbeitsbedingungen bei Amazon führen zu hohen Krankheitsständen sowie mentalen und körperlichen Langzeitschäden bei den Beschäftigten."
https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-amazon-streik-gewerkschaft-verdi-tarif-verhandlung-lohn-geld-urlaub-versammlung-538050

ZitatProtest gegen Vergabe des Springer-Preises an Jeff Bezos
Zweitägiger Streik bei Amazon in Werne




Werne - Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten bei Amazon an den Standorten in Werne und Rheinberg dazu auf, die Arbeit bis zum Mittwoch niederzulegen.

Die Streikenden werden den Arbeitskampf dazu nutzen, gegen die Überreichung des Axel-Springer-Preises an den Amazon Eigner Jeff Bezos in Berlin zu protestieren. ,,Während Jeff Bezos Preise bekommt, erhalten die Kolleginnen und Kollegen bei Amazon nicht einmal das, was ihnen zusteht: Die Gehälter und Löhne nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels", so die Landesfachbereichsleiterin für den Handel bei Verdi in NRW, Silke Zimmer.

,,Die Beschäftigten bei Amazon leisten gute und harte Arbeit und erwarten dafür keine Preise, aber sie erwarten, dass sie endlich für ihre Arbeit den notwendigen Respekt erhalten. Jeff Bezos dagegen verweigert den Belegschaften den Respekt und das wollen wir ihm deutlich machen", so Zimmer weiter. ,,Unseren Respekt hätte Herr Bezos,  wenn er sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch setzen würde und damit deutlich macht, dass er die Interessen der Kolleginnen und Kollegen nicht ignoriert. Dafür stehen wir jederzeit zur Verfügung", macht Zimmer deutlich.

Die Streikenden aus den beiden Standorten werden am Dienstagnachmittag ab 18 Uhr an einer Veranstaltung vor dem Axel-Springer-Haus in Berlin teilnehmen  und dort gemeinsam mit einem Bündnis gegen die Preisverleihung protestieren.
https://www.wa.de/lokales/werne/dreitaegiger-streik-amazon-werne-9806677.html

Kuddel

ZitatStreik bei Amazon in Bad Hersfeld ab Dienstagmorgen

Den Axel-Springer-Award für Amazon-Gründer Jeff Bezos nimmt die Gewerkschaft Verdi zum Anlass, um erneut zum Streik in Bad Hersfeld aufzurufen.


Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten von Dienstag, 23. April, beginnend mit der Frühschicht, bis Mittwoch, 24. April, bis zum Ende der Spätschicht, zum Ausstand auf. ,,Wir beglückwünschen mit unserer Streikaktion die Amazon-Mitarbeiter, denn dank ihrer Arbeit ist der Firmengründer Jeff Bezos der reichste Mann der Welt und erhält am 24. April in Berlin den Axel-Springer Award", so Verdi-Streikleiterin Mechthild Middeke. Eine Beteiligung am Unternehmenserfolg für die Mitarbeiter wäre mehr als überfällig, heißt es. Doch passiere gerade das Gegenteil und das verärgere die Beschäftigten.
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-ab-dienstagmorgen-9809185.html

Kuddel

März 2018 - Bilder vom Streik der Amazon Arbeiter_innen in Madrid. 1.000 hatten sich beteiligt. Sie protestieren gegen das Einfrieren ihrer Löhne, Kürzung der Überstundenzulage und die Halbierung ihrer Krankheitstage.
Video: https://de.labournet.tv/steik-der-amazon-arbeiterinnen-madrid

Die Arbeiter_innen hatten einen weiteren Streik geplant. Doch bevor es dazu kam, sind nun 100 Leiharbeiter_innen entlassen worden.
Bericht dazu bei LabournetGermany: http://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/amazon-spanien-sucht-revanche-ueber-100-entlassungen-in-madrid-nach-dem-streik-vom-maerz-2018/?cat=7479

ManOfConstantSorrow

Washington Post:
ZitatThe new leader of one of Germany's governing parties says she plans to join a protest against working conditions at Amazon during a visit by company CEO Jeff Bezos to Berlin. Andrea Nahles, the chairwoman of the center-left Social Democrats, said she would take part in a demonstration Tuesday outside publisher Axel Springer's Berlin offices
https://www.washingtonpost.com/world/europe/german-center-left-leader-to-join-amazon-protest/2018/04/24/37bc6692-47c8-11e8-8082-105a446d19b8_story.html?noredirect=on&utm_term=.7e9fdd6643c4

         
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Fritz Linow

Das kam wohl nicht so gut an:

Kuddel

Habe mir ein paar TV Beträge dazu angesehen. Stets so geschnitten, daß von den Buhs um Pfiffen gegen Nahles nix mitzukriegen ist.
Scheiß Propagandamedien!

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