AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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Kuddel

ZitatArbeitskampf:
Amazon verhandelt in Polen mit Arbeitern

Amazon kommt in Polen unter Druck und beginnt Gespräche mit den Arbeitern. "In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger", erklärte eine Sprecherin der Arbeiterinitiative.




Amazon kommt in Polen unter Druck und beginnt Gespräche mit den Arbeitern. "In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger", erklärte eine Sprecherin der Arbeiterinitiative.

Amazon hat nach Streikankündigungen in Polen Gespräche mit Arbeitern aufgenommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Angaben des US-Konzerns. "Wir führen unser Geschäft wie gewohnt weiter und konzentrieren uns auf den direkten Dialog mit unseren Mitarbeitern. Dies ist die effektivste Methode, um schnell auf ihre Bedürfnisse zu reagieren", hieß es in einer Erklärung an Reuters. In diesem Jahr haben bereits Lagerarbeiter bei Amazon in Spanien und Deutschland gestreikt.

In Polen sind bei Amazon die Gewerkschaften Solidarność und Inicjatywa Pracownicza (Arbeiterinitiative) aktiv. Sie fordern eine Erhöhung des Stundenlohns, der derzeit bei 17,50 bis 19,50 Zloty (4,07 bis 4,54 Euro) liegt.

Amazon Deutschland stellt sich stur

Amazon hat in Polen 14.000 Beschäftigte, von denen laut Reuters rund 1.000 Gewerkschaftsmitglieder sind. Die anarchosyndikalistische Arbeiterinitiative erklärte: "Wir fordern eine Erhöhung des Grundstundensatzes auf mindestens 25 Zloty netto in allen Warenlagern des Unternehmens. Polnische Warenlager bedienen hauptsächlich deutsche Amazon-Kunden. In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger und erhalten keine Belegschaftsaktien." Zudem wird eine Verringerung der Arbeitshetze gefordert.

Die Lagerarbeiter von Amazon streikten am Amazon Prime Day Juli 2018 zeitgleich in Deutschland, Polen und Spanien.

Bislang verweigert Amazon Deutschland der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zufolge jede Verhandlung. Jedoch habe der Konzern in den vergangenen Jahren durch die vielen Streikaktionen die Luftzufuhr und die Lichtverhältnisse in den Lagerstandorten verbessern müssen. Auch seien seitdem Löhne und Gehälter regelmäßig gestiegen. Seit Mai 2013 kämpfen die Beschäftigten bei Amazon Deutschland für eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag.
https://www.golem.de/news/arbeitskampf-amazon-verhandelt-in-polen-mit-arbeitern-1905-141180.html

Kuddel

Internationale Basisvernetzung von Amazonbeschäftigten



Das 8. Internationale Treffen von Amazon-Beschäftigten fand vom 15. bis 17. März 2019 in Poznan (Polen) statt. Es beteiligten sich über 50 Menschen aus sechs verschiedenen Gewerkschaften (unter anderem CGT Spanien, Sud Solidaires Frankreich, ver.di BRD, IP und Solidarnosc Polen) aus Spanien, Frankreich, Polen und der BRD. Seit dem letzten Treffen waren die KollegInnen aus Spanien zum Kreis dazu gestoßen, die die Erfahrungen ihrer Streikbewegungen in Madrid mitbrachten. Neben dem Austausch von Erfahrungen und Zuständen und Planungen für weitere Vorhaben (unter anderem die Erstellung einer gemeinsamen Dokumentation über Arbeitsbedingungen, aber auch die Planungen für das nächste Treffen im September 2019 in Leipzig) standen zwei inhaltliche Punkte im Zentrum von Debatten und Überlegungen: Die Forderung nach einem einheitlichen europäischen Mindestlohn, die durchaus kontrovers diskutiert wurde und der Widerstand gegen die massive Nutzung von Zeitarbeit, mit oftmals sehr kurzen Verträgen (was nur in der BRD weitgehend erfolgreich bekämpft werden konnte), weswegen auch eine Protestaktion bei adecco in Poznan gab. In dem kurzen Bericht ,,Final Declaration of the Cross-border Meeting of Amazon Workers – Poznań March 2019" am 26. Mai 2019 bei der Transnational Social Strike Platform wird auch noch gemeldet, dass weitere gegenseitige Besuche einzelner Belegschaften geplant sind.

https://www.transnational-strike.info/2019/05/26/final-declaration-of-the-cross-border-meeting-of-amazon-workers-poznan-march-2019/

Fritz Linow

Zitat12.6.19
Amazon-Mitarbeiter prangert harsche Bedingungen in Austro-Niederlassung an

Überwachung, Disziplinierung, entwürdigende Vorschriften: Im Verteilzentrum in Niederösterreich weht laut einem Mitarbeiter ein rauer Wind. Amazon lässt das nicht auf sich sitzen.
(...)
Maarten N. ist bei Amazon als Leiharbeitskraft beschäftigt, wie mehr als 150 Beschäftigte vor Ort. Nur 16 Filialmanager seien bei Amazon direkt angestellt, sagt Barbara Teiber, Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA-djp, bei einem Pressegespräch in Wien. Operativ arbeite der Onlineriese ausschließlich mit Leiharbeitern.(...)
https://derstandard.at/2000104750084/Amazon-Mitarbeiter-prangert-Bedingungen-in-Grossebersdorf-an

Kuddel

Zitat,,Isolierte Kolonie der Hölle": Amazon-Angestellte aus den USA berichten über ihren Arbeitsalltag

Berichten zufolge leiden Amazon-Mitarbeiter in den USA unter emotionalem Stress am Arbeitsplatz und drohender Selbstverletzung.


Eine Recherche des US-Nachrichtenportals ,,The Daily Beast" ergab, dass ,,Rettungskräfte mindestens 189 Mal wegen Selbstmordversuchen, Suizidgedanken und anderer psychischer Belastungen in die Lagerhäuser von Amazon gerufen" worden seien. Das geschah in den USA zwischen Oktober 2013 und Oktober 2018 in 46 Packzentren.

Suizidrate in den USA steigt an


Der Bericht stützt sich auf Gespräche mit aktuellen und früheren Amazon-Mitarbeitern. Zusätzlich wurden Aufzeichnungen der Polizei und Anrufprotokolle der amerikanischen Notrufnummer 911 ausgewertet. ,,Es ist diese isolierte Kolonie der Hölle, in der es normal ist, dass Menschen regelmäßig zusammenbrechen", zitiert das Onlineportal einen ehemaligen Angestellten. Ein weiterer Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, dass Amazon seine Mitarbeiter wie ,,Roboter" behandele.

Die Erkenntnisse seien ,,kein Beweis" dafür, dass es unter Amazon-Mitarbeitern häufiger suizidale Episoden gebe als bei Angestellten innerhalb oder außerhalb eines Lagerhauses, heißt es. Die Selbstmordrate in den USA steigt — die American Foundation for Suicide Prevention nimmt an, dass es in den USA im Jahr 2017 1,4 Millionen Selbstmordversuche gab.

Amazon streitet Umstände ab

Amazon weist die Vorwürfe und Darstellungen aus dem Artikel zurück. ,,Das körperliche und geistige Wohlbefinden unserer Angestellten hat für uns oberste Priorität und wir sind stolz auf unsere Bemühungen und unseren allgemeinen Erfolg in diesen Bereichen", erklärte ein Amazon-Sprecher gegenüber Business Insider.

,,Vom ersten Tag an bieten wir eine umfassende medizinische Versorgung an, sodass die Mitarbeiter darauf zurückgreifen können, wenn sie sie am dringendsten benötigen. Außerdem bieten wir 24 Stunden am Tag kostenlose und vertrauliche Beratungsdienste an, sowie verschiedene medizinische Unterbringungsmöglichkeiten."

Heikle Arbeitsbedingungen sind schon länger bekannt


Es ist nicht der erste Bericht, in dem Mitarbeiter über problematische Arbeitsbedingungen bei Amazon sprechen. Mitarbeiter haben in der Vergangenheit bereits mit Business Insider über das Gefühl gesprochen, sich wegen der intensiven Überwachung in den Lagern wie ,,Roboter" zu fühlen, während andere beschrieben, wie Mitarbeiter in Mülltonnen urinieren würden, weil sie nicht genügend Zeit hätten, um auf die Toilette zu gehen.

Der Journalist James Bloodworth arbeitete verdeckt in einem Amazon-Lagerhaus in Großbritannien. Er sagte in einem Gespräch mit Business Insider: ,,Die Atmosphäre ist so, wie ich mir ein Gefängnis vorstelle. Du fühlst dich extrem angespannt."

Business Insider befragte zuvor ebenfalls 30 aktuelle und ehemalige Amazon-Mitarbeiter darüber, wie es ist, während der Feiertagssaison im Unternehmen zu arbeiten. Ein Mitarbeiter beschrieb die Arbeit bei Amazon während der Hochsaison als ,,brutal". Andere Befragte sagten, dass die langen Arbeitszeiten ihnen körperlich zusetzten.
https://www.businessinsider.de/isolierte-kolonie-der-hoelle-amazon-angestellte-aus-den-usa-berichten-ueber-ihren-arbeitsalltag-2019-3

Kuddel

Es gab gerade wieder einen Streik bei Amazon in Bad Hersfeld.

Nun soll bei Amazon in den USA gestreikt werden, was schon etwas besonderes ist:

ZitatArbeiter in Minnesota planen Proteste für den Prime Day 2019


Während sich die Kunden auf die zwei Tage mit Deals für den Prime Day von Amazon vorbereiten, planen die Lagerarbeiter, sich mit einem Streik gegen das Unternehmen zu wehren.


Berichten zufolge planen Mitarbeiter eines Amazon-Lagers in Shakopee, Minnesota, am 15. Juli eine sechsstündige Arbeitsunterbrechung. Die Mitarbeiter würden am Ende der Tagschicht und in den ersten drei Stunden der Nachtschicht drei Stunden lang aussteigen.

Der erste Tag des Prime Day ist der 15. Juli, an dem Amazon bei stark nachgefragten Artikeln wie Fernsehgeräten und Haushaltsgeräten tiefe Rabatte gewährt. Das Einzelhandelsunternehmen betreibt seit fünf Jahren das Sparprogramm, um Prime-Nutzer zu binden und mehr zu gewinnen, um die ohnehin schon beachtliche Nutzerbasis zu vergrößern.

"Amazon wird eine Geschichte über sich selbst erzählen, nämlich, dass sie an einem Tag einen Kindle in Ihr Haus liefern können, ist das nicht wunderbar", sagte der Streikorganisator William Stolz. "Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um darüber zu sprechen, was nötig ist, um diese Arbeit umzusetzen, und Amazon unter Druck setzen, um uns zu schützen und sichere und zuverlässige Arbeitsplätze zu schaffen."

Während solche Streiks aufgrund der stärkeren Gewerkschaftspräsenz bei Amazon in Europa üblich sind, ist dies einer der ersten Streiks gegen den Online-Einzelhändler in den USA.

Amazon wurde von Mitarbeitern in den USA kritisiert, und Minnesota war eine der Brutstätten für einen solchen Arbeiteraktivismus.

Die Proteste dienen nicht nur der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Nutzens. Demonstranten versuchen, Amazon für frühere Bemühungen zur Eindämmung von Streiks zur Rechenschaft zu ziehen, die die Organisatoren für illegal halten.

Die Vorwürfe stammen aus Beschwerden, die 2019 beim National Labour Relations Board eingereicht wurden. Einer behauptet, Integrity Staffing Solutions, der Personalanbieter von Amazon, habe einen Mitarbeiter, der im März einen Streik organisierte, rechtswidrig zurückgewiesen und entlassen. In der zweiten Beschwerde wird behauptet, Amazon habe während eines weiteren Streiks im März Stunden von der unbezahlten Freizeit der Mitarbeiter abgezogen.

Der Protest kommt auch nach einer kürzlichen Folge von HBOs "Last Week Tonight with John Oliver", die die vermeintlich schlechten Arbeitsstandards in seinen Lagern herausstellte.

Amazon war auch im Kongress einem größeren Druck ausgesetzt, wobei Sens. Bernie Sanders und Elizabeth Warren zu den zwei lautesten Kritikern des E-Commerce-Giganten zählten.
https://www.tekk.tv/news/amazonas-streik-arbeiter-in-minnesota-planen-proteste-fur-den-prime-day-2019/

ManOfConstantSorrow

Zitat25 Jahre Amazon:
Ein Konzern, geschaffen aus Parasitismus und Ausbeutung

Letzte Woche feierte Amazon sein 25-jähriges Bestehen. Von seinen Anfängen in einer Garage in Seattle ist das Unternehmen zu einem multinationalen Technologiekonzern mit einem Börsenwert von fast 1 Billion Dollar geworden.


1994 hängte der zukünftige Amazon-CEO Jeff Bezos seinen Job beim Hedgefonds D.E. Shaw an den Nagel, um als einer der Ersten die Möglichkeiten zu nutzen, die die rasante Entwicklung des Internets eröffnete. Ausgehend von der bescheidenen Idee einer Online-Buchhandlung wurde Bezos zum reichsten Menschen der Welt. Vor seiner Scheidung Anfang des Jahres wurde sein Vermögen auf 157 Mrd. Dollar geschätzt.

Amazon gilt neben Apple, Google und Facebook als einer der vier großen Technologiemonopolisten und kontrolliert den größten Marktplatz im Internet: Amazon.com. Die Palette des Konzerns reicht von der Lebensmittelkette Whole Foods Market, die er 2017 für 13,4 Mrd. Dollar übernommen hat, bis hin zu Unterhaltungselektronik und sprachgesteuerten Assistenten. Die Amazon-Tochter Kuiper Systems gab im April dieses Jahres bekannt, dass sie im Verlauf der nächsten zehn Jahre 3.236 Satelliten in den Weltraum schicken werde, um Breitband-Internetverbindungen bereitzustellen.

Traditionelle Buchverlage wurden durch Amazon dezimiert. Bezos jagte sie nach eigener Aussage ,,wie ein Gepard eine angeschlagene Gazelle". Gestützt auf seinen riesigen Umsatz unterbot Amazon rücksichtslos sämtliche Konkurrenten, von Tante-Emma-Läden bis hin zu Windelherstellern, und bot Waren vorübergehend zu Dumpingpreisen an, um Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Unterdessen forderte und erhielt das Unternehmen von nationalen und kommunalen Regierungen Subventionen in Form von Steuererleichterungen und anderen Vergünstigungen.

2018 erreichten Amazons Jahreseinnahmen 233 Mrd. Dollar, auf die der Konzern auf US-Bundesstaatsebene voraussichtlich keine Einkommenssteuer zahlen wird. Diese Einnahmen sind fast so hoch wie die jährlichen Steuereinnahmen Russlands, die 2017 umgerechnet 253,9 Mrd. US-Dollar betrugen, und höher als die Staatseinnahmen der Türkei (173,9 Mrd. Dollar), Österreichs (197,8 Mrd. Dollar), Polens (90,8 Mrd. Dollar) und des Iran (77,2 Mrd. Dollar).
(...)
Aber im Kapitalismus eröffnen neue technologische Fortschritte zugleich neue Techniken der Ausbeutung. Amazon ist zum Inbegriff einer neuen Art von Despotismus am Arbeitsplatz geworden.

In den ,,Erfüllungszentren" Amazons ist es den Arbeitern verboten, Mobiltelefone zu tragen oder miteinander zu sprechen. Sie werden beim Betreten und Verlassen des Geländes durchsucht, und jedes Detail ihrer Arbeitstätigkeiten wird minutiös erfasst. Amazon ist darauf spezialisiert, ständig Druck auf die Mitarbeiter auszuüben, damit sie sich so schnell wie möglich bewegen. Elektronische Geräte treiben sie unaufhörlich an, die nächste Aufgabe zu erledigen.

Die Arbeiter werden angewiesen, sich gegenseitig zu übertreffen, weil das ,,Spaß" mache. Daraufhin werden die Leistungsvorgaben erhöht und immer wieder erhöht. Wer einen Moment innehält, um Luft zu holen, einen Schluck Wasser zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, dem drohen Abmahnung und Abzüge. Wer als zu langsam gilt oder einfach ausgelaugt ist, wird ersetzt.

Amazon ist heute der zweitgrößte Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten und hat weltweit rund 647.000 Beschäftigte. Der Journalist John Cassidy schrieb 2015 im New Yorker: ,,Hinter all den technologischen Fortschritten und Produktinnovationen stecken viel altmodische Arbeitsdisziplin, Lohndrückerei und Führungsmacht."

Letzte Woche deckte die World Socialist Web Site in einem Artikel auf, dass im Erfüllungszentrum DFW-7 nahe dem texanischen Fort Worth innerhalb von zwei Jahren 567 Arbeiter verletzt wurden. Im Dezember letzten Jahres berichtete die WSWS darüber, dass Amazon einen Privatdetektiv angeheuert hatte, um die 27-jährige Michelle Quinones auszuspionieren, damit sie keine Entschädigung für ihre Verletzung geltend machen könne.

Amazon ist zwei Jahre in Folge auf der Liste ,,Dirty Dozen" gelandet, die der Dachverband der Arbeitsschutzorganisationen in den USA (National COSH) erstellt. Für 2019 meldet der Verband bei Amazon sechs Todesfälle von Arbeitnehmern in sieben Monaten, 13 Todesfälle seit 2013, ,,eine hohe Häufigkeit von Selbstmordversuchen, Urinieren in Flaschen und Arbeiter, die nach Verletzungen am Arbeitsplatz ohne Mittel oder Einkommen vor die Tür gesetzt werden".

Amazon perfektioniert die Methoden, die Arbeitern auf der ganzen Welt aufgezwungen werden. Im März dieses Jahres stellte die Ford Motor Company ihren neuen Chief Financial Officer Tim Stone vor, der zuvor als Vice President of Finance bei Amazon die Übernahme von Whole Foods organisiert hatte. Stone wurde eingestellt, weil Ford in den USA, Europa und der ganzen Welt brutale Kostensenkungsprogramme durchführt.
(...)
https://www.wsws.org/de/articles/2019/07/09/pers-j09.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Fritz Linow

Greenpeace ist zum Primeday auf's Dach geklettert:
https://twitter.com/greenpeace_de

Kuddel

Sehr schön!



Auch schön:

ZitatAmazon-Mitarbeiter streiken an Aktionstag

Ausstand am Schnäppchentag: Bei Amazon legten Angestellte an sieben deutschen Standorten nach einem Ver.di-Aufruf zum Montag die Arbeit nieder.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-prime-day-mitarbeiter-streiken-an-aktionstag-a-1277301.html

ZitatSeit dem frühen Montagmorgen (15. Juli) sind Mitglieder der Gewerkschaft Verdi am Amazon-Standort in Werne im Streik. Auch an sechs anderen Amazon-Standorten in Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz sowie an den zwei Standorten im osthessischen Bad Hersfeld streiken die Verdi-Mitglieder für eine bessere Bezahlung.
https://www.ruhrnachrichten.de/werne/amazon-streik-prime-day-verspaetung-lieferung-1427912.html

ZitatSomali immigrant-led Workers' Center to strike on Amazon Prime Day
Workers at the Amazon fulfillment center in Shakopee, Minn., plan a wildcat "Prime Day" strike Monday, July 15, as an act of worker power against one of the richest corporations worldwide. An anticipated 100 workers, organized with the help of the Awood Center, will hold a six-hour work stoppage for parts of the day and night shifts on the first day of the company's summer sales event. (tinyurl.com/y398ujtn)
https://www.workers.org/2019/07/14/somali-immigrant-led-workers-center-to-strike-on-amazon-prime-day/

Kuddel

Nachtrag:

ZitatProtesters target Amazon in France calling for action on climate change

Several hundred environmental activists protested outside Amazon's headquarters in Paris and at two of its regional distribution centers in France on Tuesday as part of stepped-up climate change demonstrations.


The protest drew support from groups including Friends of the Earth and the "Gilets Jaunes", who have mounted months of demonstrations against President Emmanuel Macron.

Some 240 people blocked access to Amazon's (AMZN.O) main office in Paris, organizers said, with many denouncing the online giant's business practices, saying it wasn't paying its fair share of tax or paying its employees a fair wage.

Around 70 people blockaded a distribution center in the southern city of Toulouse and another 80 were gathered at a center near Lille in the north, with workers forced to go home and operations at both warehouses halted, organizers said.
https://www.reuters.com/article/us-france-environment-amazon-protests/protesters-target-amazon-in-france-calling-for-action-on-climate-change-idUSKCN1TX1JK

ZitatSurveillance State
Protesters Interrupt Amazon Event to Decry Its Work With ICE
"Amazon Rekognition is primed for abuse in the hands of governments."


Protests broke out at Amazon's AWS Summit, a conference hosted in New York City to celebrate the company's cloud computing services, on Thursday.

As Amazon CTO Werner Vogels gave a presentation, a group led by a man identified in a tweet as a tech worker interrupted to protest the online retailer-turned-tech giant's ties with U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE), the federal law enforcement agency responsible for enforcing immigration policy. ABC News reports that tech workers and immigration activists held protests throughout the event, temporarily blocking traffic in Manhattan.
https://futurism.com/protesters-amazon-ice

ZitatHundreds of protesters demonstrated outside the annual Amazon Web Services summit in New York on Thursday, demanding the tech giant cut ties with government agencies that take part in immigrant deportations.

The demonstrators, including Amazon warehouse workers, other tech employees, and immigrants outside the tech world, are calling on Amazon to cease its relationships with US Immigration and Customs Enforcement (Ice) and the Department of Homeland Security. Amazon Web Services hosts DHS databases that allow the department and its agencies to track and apprehend immigrants.

Organizations involved in the protest include immigration rights groups Make the Road New York and Mijente, Jews for Racial and Economic Justice, the Democratic Socialists of America, and the Tech Worker Coalition – a collective of tech workers who advocate for progressive change in the industry.

In addition to the protests outside the event, a coalition of 30 protesters interrupted Amazon's chief technology officer, Werner Vogel, multiple times during his morning keynote address, playing audio of crying immigrant children in detention. They shouted, "Amazon, how much longer will you have blood on your hands? Cut ties with Ice!"
https://www.theguardian.com/us-news/2019/jul/11/amazon-ice-protest-immigrant-tech

ZitatPrime Day: activists plan protests in US cities and a boycott of e-commerce giant

Immigrants and workers say Amazon should cut ties with federal deportation agencies and provide better work conditions



Protests against Amazon are planned in seven US cities for Monday, the same day as the company's lucrative Prime Day sale.

Activists, immigrants and Amazon employees are planning actions against the e-commerce giant on its annual Prime Day, to protest against its labor practices and its involvement with US authorities' deportation efforts.

The protests on Monday are set to take place in at least seven US cities, and will coincide with the yearly sale that made the company more than $4bn in 2018.

Activists say Amazon should not be profiting off the yearly sale event while its workers struggle for better work conditions and its technology is being used to deport immigrants.

Protesters will deliver to Jeff Bezos's home in Manhattan on Monday 250,000 petitions calling on Amazon to cut ties with government agencies responsible for deportation. Protests will also take place in Seattle and San Francisco.

Amazon Web Services hosts Department of Homeland Security databases that allow the department and its agencies to track and apprehend immigrants.The company is also in talks to expand a partnership to host new DHS biometric databases that store more extensive data, including eye color, tattoos and other identifiers.
https://www.theguardian.com/technology/2019/jul/15/prime-day-activists-plan-protests-in-us-cities-and-a-boycott-of-e-commerce-giant


ZitatProtestors bash Trump's raids and Amazon saying 'No Tech 4 ICE'



Members of Make the Road New Jersey - including immigrant families who have been detained by ICE - call for Amazon to end its partnership with ICE, near the Amazon Fulfillment Facility and ICE detention center in Elizabeth.



Looking to shame the retail titan, they displayed Amazon Prime boxes with frowns drawn onto the company's logo and also called for the company to treat its immigrant workers better.

The protests come just as Amazon's "Prime Days" promotion begin Monday and follow a recent protest outside the detention center that led to 36 people getting arrested.

"Welcoming Amazon into our state is a problem, especially when they're providing key technology to ICE," Sara Cullinane, Director of Make the Road New Jersey, said.

Amazon and the detention center in Elizabeth did not respond to a request for comment.
https://www.nj.com/news/2019/07/protestors-bash-trumps-raids-and-amazon-saying-no-tech-4-ice.html

Australien:
ZitatAmazon launches 65-hour Prime Day, despite protests over warehouse conditions

Kicking off at midnight on July 15 in all countries, Prime Day is a 48-hour discount extravaganza, however, the event will run for a total of 65 hours for Australians due to time zone differences, meaning Australian consumers will have the longest Prime Day of all participating countries.

Forbes reports workers in Shakopee, Minnesota are planning a six-hour strike to coincide with the beginning of Prime Day in the US, protesting working conditions across Amazon's fulfilment centres in the area. The workers claim Amazon pushes unrealistic productivity quotas and has inadequate safety protocols and poor communication.

"We're forced to work like machines," one worker told Forbes. In response, Amazon called the allegations "baseless" and said the company provides "great employment opportunities with excellent pay".

Workers in Amazon Australia's warehouse have also reported similar conditions, with employees telling Fairfax in September last year the company requires extreme key performance indicators, with employees given a countdown for picking and packing each item.

"You end up not being able to function because you're so nervous and stressed out," one worker said.

Workers were also reportedly directed to start the day by sharing an "Amazon success story" and were involved in team chants of phrases such as "success!" or "Amazon!"

The company vehemently denied the claims, saying they were "simply misguided".

However, another report from ABC News in February further pushed the claims of mismanagement and overwork inside Amazon Australia's warehouses, with workers telling ABC they felt "dehumanised". The report also said that during peak times, such as Prime Day sales events, workers were directed to skip the 15-minute breaks they were entitled to.

"I feel like they resent the fact that I'm not a robot and that I'm made of flesh and bone," they said.

Locally, the Shop, Distributive and Allied Employees Association has joined forces with the Transport Workers Union to represent Australian Amazon workers.
https://www.smartcompany.com.au/industries/retail/amazon-australia-prime-day-worker-protests/

Kuddel

Hastige Übersetzung:

ZitatVon somalischen Einwanderern geführtes Workers' Center organisiert Streik am Amazon Prime Day
Arbeiter im Amazon-Fulfillment-Center in Shakopee, Minnisota, planen am Montag, den 15. Juli, einen wilden "Prime Day"-Streik als Akt der Arbeitermacht gegen eines der reichsten Unternehmen weltweit. Die erwarteten 100 Arbeiter, die mit Hilfe des Awood Centers organisiert werden, werden am ersten Tag der Sommerveranstaltung des Unternehmens eine sechsstündige Arbeitsunterbrechung für Teile der Tag- und Nachtschicht durchführen.
ZitatDemonstranten richten ihren Fokus auf Amazon in Frankreich und fordern Maßnahmen gegen den Klimawandel

Mehrere hundert Umweltaktivisten protestierten am Dienstag vor dem Hauptsitz von Amazon in Paris und in zwei regionalen Verteilzentren in Frankreich im Rahmen der verstärkten Demonstrationen zum Klimawandel.

Unterstützt wurde der Protest von Gruppen wie Friends of the Earth und den "Gilets Jaunes", die monatelange Demonstrationen gegen Präsident Emmanuel Macron organisiert haben.

Etwa 240 Personen blockierten den Zugang zum Amazon-Hauptbüro (AMZN.O.) in Paris, sagten die Organisatoren, wobei sie die Geschäftspraktiken des Online-Riesen anprangerten und sagten, dass er seinen gerechten Anteil an der Steuer nicht zahle oder seinen Mitarbeitern keinen gerechten Lohn zahle.

Etwa 70 Menschen blockierten ein Distributionszentrum in der südlichen Stadt Toulouse und weitere 80 versammelten sich an einem Zentrum in der Nähe von Lille im Norden, wobei die Arbeiter nach Hause zu gehen mußten, da der Betrieb beider Lager wurde eingestellt wurde, sagten die Organisatoren.
ZitatÜberwachungsstaat
Demonstranten unterbrechen Amazon-Event, um die Zusammenarbeit mit ICE aufzukündigen.
"Amazon Rekognition ist in Händen von Regierungen auf Missbrauch angelegt."


Proteste brachen beim AWS Gipfel von Amazon aus, einer Konferenz, die am Donnerstag in New York City stattfand, um die Cloud Computing-Dienste des Unternehmens zu feiern.

Werner Vogels, CTO von Amazon, hielt eine Präsentation, als er von einer Gruppe unterbrochen wurde unter der Leitung eines Mannes, der in einem Tweet als Techniker identifiziert wurde, um gegen die Verbindungen des Online-Einzelhändlers zum US-Immigration and Customs Enforcement (ICE) zu protestieren, die für die Durchsetzung der Einwanderungspolitik der Bundespolizei zuständig ist. ABC News berichtet, dass Tech-Arbeiter und Immigrationsaktivisten während der gesamten Veranstaltung Proteste veranstalteten und den Verkehr in Manhattan vorübergehend blockierten.
ZitatHunderte demonstrierten am Donnerstag vor dem jährlichen Amazon Web Services Gipfel in New York und forderten den Technologieriesen auf, die Beziehungen zu Regierungsbehörden, die an Abschiebungen von Einwanderern teilnehmen, abzubrechen.

Die Demonstranten, darunter Lagerarbeiter von Amazon, andere technische Mitarbeiter und Einwanderer, fordern Amazon auf, seine Beziehungen zu US Immigration and Customs Enforcement (Ice) und dem Department of Homeland Security einzustellen. Amazon Web Services hostet DHS-Datenbanken, die es der Abteilung und ihren Behörden ermöglichen, Einwanderer zu verfolgen und festzunehmen.

Zu den am Protest beteiligten Organisationen gehören die Einwanderungsrechtegruppen Make the Road New York und Mijente, Jews for Racial and Economic Justice, die Demokratischen Sozialisten Amerikas und die Tech Worker Coalition - ein Kollektiv von Technikern, die sich für einen fortschrittlichen Wandel in der Branche einsetzen.

Zusätzlich zu den Protesten außerhalb der Veranstaltung, unterbrach eine Koalition von 30 Demonstranten den Technologievorstand von Amazon, Werner Vogel, mehrmals während seiner morgendlichen Grundsatzrede und spielte Audioaufnahmen von weinenden Einwandererkindern in Haft. Sie riefen: "Amazon, wie lange wirst du noch Blut an deinen Händen haben? Kappt die Verbindungen zu Ice!"
ZitatPrime Day: Aktivisten planen Proteste in US-Städten und Boykott des E-Commerce-Riesen

Einwanderer und Arbeiter sagen, dass Amazon die Beziehungen zu den staatlichen Abschiebebehörden abbrechen und bessere Arbeitsbedingungen bieten sollte.


Für Montag, den gleichen Tag wie der lukrative Verkauf des Unternehmens am Prime Day, sind in sieben US-Städten Proteste gegen Amazon geplant.

Aktivisten, Einwanderer und Amazon-Mitarbeiter planen an ihrem jährlichen Prime Day Aktionen gegen den E-Commerce-Riesen, um gegen seine Arbeitspraktiken und seine Beteiligung an den Abschiebebemühungen der US-Behörden zu protestieren.

Die Proteste am Montag sollen in mindestens sieben US-Städten stattfinden und fallen mit dem jährlichen Verkauf zusammen, der dem Unternehmen 2018 mehr als 4 Milliarden Dollar einbrachte.

Aktivisten sagen, dass Amazon nicht von der jährlichen Verkaufsveranstaltung profitieren sollte, während seine Arbeiter für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen und seine Technologie zur Abschiebung von Einwanderern eingesetzt wird.

Demonstranten werden am Montag 250.000 Petitionen zu Jeff Bezos' Haus in Manhattan bringen, in denen Amazon aufgefordert wird, die Beziehungen zu den für Abschiebung zuständigen Regierungsbehörden zu kündigen. Proteste werden auch in Seattle und San Francisco stattfinden.

Amazon Web Services hostet Datenbanken des Department of Homeland Security, die es der Abteilung und ihren Behörden ermöglichen, Einwanderer zu verfolgen und zu erfassen. Das Unternehmen ist auch in Gesprächen, um eine Partnerschaft zu erweitern, um neue biometrische DHS-Datenbanken zu hosten, die umfangreichere Daten speichern, einschließlich Augenfarbe, Tattoos und andere Identifikatoren.
ZitatGegenschlag von Demonstranten gegen Trump's Razzien und Amazon
indem sie fordern:'No Tech 4 ICE'.
("Keine Technologie für das Überwachungsinstrument ICE")


Mitglieder von Make the Road New Jersey - einschließlich Einwandererfamilien, die von ICE festgehalten wurden - fordern, dass Amazon seine Partnerschaft mit ICE in der Nähe der Amazon Warenlager und des ICE-Haftzentrums in Elizabeth beendet.

Um den Einzelhandelsriesen zu beschämen, stellten sie Amazon Prime Boxen auf mit einem auf das Firmenlogo gezeichneten Frustmund und forderten das Unternehmen auf, seine migrantischen Arbeiter besser zu behandeln.

Die Proteste kommen genau zu dem Zeitpunkt, zu dem Amazon's "Prime Days"-Promotion am Montag beginnt, die Fortführung eines Protests kürzlich vor der Haftanstalt, der dazu führte, dass 36 Personen verhaftet wurden.

"Amazonas in unserem Staat willkommen zu heißen, ist ein Problem, besonders wenn sie Schlüsseltechnologien für ICE liefern", sagte Sara Cullinane, Direktorin von Make the Road New Jersey.

Amazon und die Haftanstalt in Elizabeth haben auf eine Anfrage zur Stellungnahme nicht reagiert.
ZitatAustralien:

    Amazon startet 65-Stunden-Prime Day, trotz Protesten gegen die Arbeitsbedingungen in den Warenlagern

    Der Prime Day beginnt um Mitternacht am 15. Juli in allen Ländern und ist ein 48-stündiges Rabattschlacht, allerdings wird die Veranstaltung aufgrund von Zeitzonenunterschieden für Australier insgesamt 65 Stunden dauern, was bedeutet, dass australische Verbraucher den längsten Prime Day aller teilnehmenden Länder haben.

    Forbes berichtet, dass Arbeiter in Shakopee, Minnesota, einen sechsstündigen Streik planen, der mit dem Beginn des Prime Day in den USA zusammenfällt als Protest gegen die Arbeitsbedingungen in den Verteilzentren von Amazon in der Region. Die Arbeiter behaupten, dass Amazon unrealistische Produktivitätsquoten vorlegt und nur über unzureichende Sicherheitsprotokolle und eine schlechte Kommunikation verfügt.

    "Wir sind gezwungen, wie Maschinen zu arbeiten", sagte ein Arbeiter zu Forbes. Amazon nannte die Vorwürfe "unbegründet" und sagte, das Unternehmen biete "großartige Beschäftigungsmöglichkeiten bei exzellenter Bezahlung".

    Mitarbeiter im Lager von Amazon Australien haben ebenfalls ähnliche Bedingungen gemeldet, wobei die Mitarbeiter Fairfax im September letzten Jahres mitteilten, dass das Unternehmen extreme Leistungsindikatoren setzt, wobei die Mitarbeiter einen Countdown für die Kommissionierung und Verpackung jedes Artikels erhalten.

    "Du bist am Ende nicht in der Lage zu funktionieren, weil du so nervös und gestresst bist", sagte ein Arbeiter.

    Berichten zufolge wurden die Arbeiter auch angewiesen, den Tag mit einer "Amazon-Erfolgsgeschichte" zu beginnen und sich an Teamgesängen mit Phrasen wie "Erfolg!" oder "Amazon!" zu beteiligen.

    Das Unternehmen wies die Behauptungen vehement zurück und sagte, sie seien "einfach irregeführt".

    Ein weiterer Bericht von ABC News im Februar drängte jedoch weiter auf die Behauptungen von Missmanagement und Überarbeitung in den Lagern von Amazon Australia, wobei die Arbeiter ABC sagten, sie fühlten sich "entmenschlicht". Der Bericht sagte auch, dass die Arbeiter in Spitzenzeiten, wie z.B. bei Verkaufsveranstaltungen am Prime Day, angewiesen wurden, die ihnen zustehenden 15-minütigen Pausen zu überspringen.

    "Ich fühle mich, als würden sie die Tatsache verärgern, dass ich kein Roboter bin und dass ich aus Fleisch und Knochen bin", sagten sie.

    Vor Ort hat sich die Shop, Distributive and Allied Employees Association mit der Transport Workers Union zusammengeschlossen, um australische Amazonasarbeiter zu vertreten.





Kuddel

...und weiter...


Solidarität der Polnischen IP (Basisgewerkschaft) KollegInnen:


ZitatStreikalarm! – Solidaritätsbrief an alle streikenden und protestierenden Amazon-Beschäftigten auf der Welt zum Prime Day 2019!



Amazon MSP warehouse workers together with Workers' Initative memeber from Poland together in Minneapolis holding the Polish stickers "Stop feedbacks" against high rates

Am 15. Juli ist Prime Day, der Höhepunkt des Sommerverkaufs bei Amazon. In den Amazon-Lagern in Polen bedeutet das eine 50-Stunden-Woche und möglicherweise neue Rekordzahlen von Sendungen nach Deutschland innerhalb von 24 Stunden. An dem Tag wird es Proteste, Kundgebungen und Streiks in verschiedenen Teilen der Welt geben. Der erste Streik wird in einen Amazon-Lager in Minneapolis/USA stattfinden, was uns alle freut und motiviert. Als Lagerarbeiterinnen und -arbeiter spüren wir die Solidarität, wenn wir hören, dass jener Streik von Arbeiterinnen und Arbeitern und auch Technikern aus dem Hauptquartier von Amazon in Seattle unterstützt wird! Von den Amazon-Beschäftigten in Deutschland haben wir gelernt, standhaft zu bleiben und durchzuhalten. Viele von ihnen sind in der Gewerkschaft oder im Betriebsrat aktiv und streiken bereits ab und an seit mehr als fünf Jahren. Dort wird am 15. und 16. Juli wieder an mehrere Standorten gestreikt, wie diesmal auch in Frankreich!

Arbeiterinnen und Arbeiter in Polen sind Teil dieser globalen Bewegung, die für die Würde der Beschäftigten kämpft, gegen Zeitarbeit, gegen das digitale Kontrollsystem und niedrige Löhne. Der Amazon-Boss Jeff Bezos, reichster Mann der Welt, schickt derweil Raketen in den Weltraum. Amazon-Beschäftigte in verschiedenen Ländern haben ähnliche Probleme und Forderungen: Wenn wir – wie in Minneapolis – auf unsere Transparente schreiben "Macht alle blau!", bedeutet das: ,,Gebt allen feste Verträge!" In Polen fordern wir "Stoppt das Rattenrennen!", was gegen den Arbeitsdruck gerichtet ist. Wir unterstützen uns bereits seit einiger Zeit: Wir besuchen uns gegenseitig, um gemeinsame Probleme und Aktionen zu diskutieren, und seit 2015 haben wir zweimal jährlich ein Grenzübergreifendes Treffen von Amazon-Beschäftigten organisiert. Das nächste Treffen wird in Leipzig stattfinden, vom 27. bis 29. September 2019 – und alle Amazon-Beschäftigten sind eingeladen!

Amazon hört nicht auf die Stimmen der organisierten Beschäftigten. Egal in welchem Land, wir hören denselben Satz: ,,Wir ziehen es vor, direkt mit unsere Mitarbeitern zu kommunizieren." Wir hörten dieselben Banalitäten in den Gesprächen mit Vertretern von Amazon Polen. Wir wissen, wenn wir one-on-one mit Managern oder der Personalabteilung sprechen, setzt Amazon alle möglichen rechtlichen Tricks ein, verlässt sich auf unsere Abhängigkeit von Lohnarbeit und einem regelmäßigen Einkommen und setzt die Schwächsten unter uns unter Druck, damit alle Angst bekommen und sich nicht für Veränderungen einsetzen. Amazons Geschäftsmodell baut auf der ganzen Welt auf die Arbeit von denen auf, die wenige Rechte und Möglichkeiten haben: Zeitarbeiterinnen und -arbeiter, Beschäftigte aus kleinen Städten und Dörfern, Wanderarbeiter und -arbeiterinnen und Menschen mit Behinderungen. Amazon quetscht sie aus und heuert und feuert ständig, damit sich niemand von uns sicher fühlen kann.

Das muss sich ändern! Wir müssen zeigen, dass wir nicht allein sind. Etwa 600.000 Leute arbeiten zur Zeit bei Amazon auf der ganzen Welt. Einige von uns sind in Gewerkschaften aktiv oder in Betriebsräten, kooperieren mit Solidaritätsgruppen, oder verteidigen Kollegen und Kolleginnen vor Gericht. Andere arbeiten langsam oder machen krank, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit nicht auszuhalten ist. Wir sind also nicht allein! Statt one-on-one mit Amazon müssen wir eine kritische Masse organisieren, welche die Ausbeutung, das verrückte Arbeitstempo und die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse stoppen kann, denn wir sind es, die den Reichtum produzieren, den heute nur wenigen zugute kommt!

In Polen werden wir diese Bewegung weiter vorantreiben, indem wir ab dem 15. Juli eine Streikabstimmung durchführen. Die Entscheidung, so vorzugehen, wurde von den Gewerkschaften Inicjatywa Pracownica und Solidarnosc gemeinsam gefällt, nachdem Amazon unsere Forderungen während der Verhandlungen und der Schlichtung seit Mai 2019 nicht erfüllt hatte. Unsere Forderungen sind:

1. Angemessene Löhne für alle Beschäftigten. Wir fordern eine Erhöhung des Grundlohns pro Stunde auf mindestens 15 Zloty netto für alle Beschäftigten nach T1, gleiche Löhne in allen polnischen Lagern sowie regelmäßige Tarifverhandlungen über Löhne mit den Gewerkschaften. (Bisher verhandelt Amazon nicht über Löhne.)

2. Faire Bewertungen der Beschäftigten. Wir fordern eine Änderung der Arbeitsbestimmungen, einschließlich eines Stopps der Feedbacks, die endgültige Beendigung von Kündigungen aufgrund nicht erreichter Arbeitsvorgaben und Verhandlungen über eine neue Vorgehensweise mit den Gewerkschaften.

3. Stabile Arbeitsverhältnisse. Wir fordern direkte Verträge mit Amazon und ein Ende der Beschäftigung über Zeitarbeitsfirmen und von befristeten Verträgen.

Amazon hat die Schlichtung einseitig abgebrochen trotz unserer Bereitschaft, die Verhandlungen im Rahmen der Tarifauseinandersetzung fortzusetzen. Amazon hat uns wiederum informiert, dass sie die Gespräche fortsetzen würden, aber nur außerhalb der Tarifauseinandersetzung.

Amazon hat einfach Angst bekommen vor den formalen Möglichkeiten, die eine Tarifauseinandersetzung bietet, und vor der Tatsache, dass Arbeiter und Arbeiterinnen alle diese Möglichkeiten nutzen wollen. Deswegen hat Amazon von Anfang an versucht, die Tarifauseinandersetzung so schnell wie möglich zu beenden. Wir lassen uns nicht verarschen! Wir werden den nächsten Schritt machen und im Rahmen der Tarifauseinandersetzung eine Streikabstimmung organisieren. Andere Beschäftigte haben bereits Aufkleber in den Toiletten verklebt und im Internet den Slogan verbreitet: ,,Wir werden alle krankfeiern!". Wenn wir solidarisch zusammenstehen, kreative Protestformen einsetzen und uns gegenseitig inspirieren, dann haben wir eine Chance Amazon niederzuringen, nicht nur in einem Land, sondern auf der ganzen Welt!

Die Streikabstimmung in Polen beginnt am 15. Juli in POZ1 bei Poznan, geht dann am 16. Juli in WRO1 und WRO2 bei Wroclaw weiter, und am 17. Juli in SZZ1 bei Szczecin und KTW1 in Sosnowiec (Katowice). Beschäftigte können auch online abstimmen. Da gegenwärtig 14.000 Leute bei Amazon Polen arbeiten, ist die Abstimmung momentan bis September geplant und wird evtl. noch verlängert. Das gibt uns die Möglichkeit, in den kommenden Monaten vor den Lagern in ganz Polen präsent zu sein, mit den Leuten Kontakt aufzunehmen und unseren Kampf weiterzutreiben.

Wir wünschen alle jenen, die am 15. Juli und danach Protestaktionen planen viel Mut und Kraft! Wir sind es, die durch unsere gemeinsamen Aktionen den Weg ebenen für eine neue Welt, die nicht von der grausamen Logik des Profits regiert wird, sondern von Prinzipien wie Gerechtigkeit und Solidarität über die Spaltungen in Lager, Berufe und Grenzen hinaus!

Inicjatywa Pracownicza/Arbeiterinitiative – Gewerkschaft bei Amazon Polen
14. Juli 2019
http://ozzip.pl/english-news/item/2503-streikalarm-solidaritaetsbrief-an-alle-streikenden-und-protestierenden-amazon-beschaeftigten-auf-der-welt-zum-prime-day-2019%C2%A0

Kuddel

ZitatAn alle Amazon Kolleginnen und Kollegen in Polen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir übermitteln Euch hiermit herzliche und solidarische Grüße von über 3.000 organisierten Amazon-Beschäftigten in Deutschland.Wir kämpfen seit mehr als sechs Jahren für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bei Amazon und haben dabei viel erreicht. Seit etwa vier Jahren pflegen wir enge Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in Poznan und wissen sehr gut über Eure Situation Bescheid.Wir haben festgestellt, dass wir viele gemeinsame Probleme haben, aber auch, dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Polen in einigen Bereichen schlechter sind, als bei uns!Es ist für uns nicht nachvollziehbar warum in Polen z. B. * Kolleginnen und Kollegen für dieselbe Arbeit deutlich weniger Lohn bekommen, * Keine Amazon-Aktien an die Beschäftigten ausgegeben werden, * Leiharbeit, Befristungen, Feedbacks und Kündigungen als Druckmittel eingesetzt werden um noch mehr aus Arbeitern herauszuquetschen!Sind polnische Kolleginnen und Kollegen weniger wert?WIR SAGEN NEIN!In unserem bisherigen Kampf haben wir gelernt, dass die Amazon Geschäftsleitung nur dann in unserem Sinne reagiert, wenn wir uns zusammenschließen und Druck ausüben. Deshalb befinden wir uns seit 6 Jahren im Arbeitskampf.Wir haben auch gelernt, dass unsere Schicksale als Arbeiterinnen und Arbeiter länderübergreifend zusammenhängen, da Amazon überall dieselben Methoden anwendet und versucht uns gegeneinander auszuspielen. Aber wir spielen dieses Spiel nicht mit! Denn wir haben auch gelernt, dass wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können, dass wir aufstehen können und dass wir kämpfen können!

Wenn die polnischen und deutschen Arbeiterinnen und Arbeiter bei Amazon sich zusammentun, wird Amazon in Europa keine andere Möglichkeit haben, als mit uns über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu verhandeln! Daher rufen wir Euch dazu auf, Euch an der Abstimmung zum Streik zu beteiligen und für einen Streik zu stimmen, denn können wir unsere Kämpfe zusammenführen!

NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!STRAJK? TAK!

http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/07/amazonsoli160719.pdf

Troll

ZitatAmazon seit 2018 in Frankenthal (Pfalz): Mittleres Bruttomonatsentgelt sinkt deutlich (ein Kreisvergleich)

Nach dem "operativen Start" des Amazon-Logistikzentrums in Frankenthal (Pfalz) im August 2018 ist das "mittlere sozialversicherungspflichtige Bruttomonatsentgelt der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten" (Median) in Frankenthal (Pfalz) deutlich gesunken. 2018 sank das mittlere Bruttomonatsentgelt in Frankenthal (Pfalz) um 225 Euro (Männer: 315 Euro; Frauen: 126 Euro) auf 3.262 Euro (Männer: 3.471 Euro; Frauen: 2.913 Euro). Die kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz) lag damit in 2018 im Vergleich der mittleren sozialversicherungspflichtigen Bruttomonatsentgelte in den 36 Kreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz nicht mehr auf Rang 4 (Männer: Rang 3; Frauen: Rang 6) sondern nur noch auf Rang 10 (Männer: Rang 10; Frauen: Rang 11) und in den 401 Kreisen in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr auf Rang 51 (Männer: Rang 43; Frauen: Rang 67) sondern nur noch auf Rang 149 (Männer: Rang 135; Frauen: Rang 136).
Quelle: BIAJ (Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe)

Via NDS -> + weiterer Artikelhinweis

Ich könnte kotzen wenn weltweit um so einen Dreck gebuhlt wird, für den Staat schlecht, für die Mitarbeiter schlecht, also WARUM?

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Weil wir Selfmade Men so lieben.

Leute, die es vom Tellerwäscher aus der Start-up-Garage einfach mal zum Milliardär gebracht haben:


Dafür hat er schließlich den SPRINGER AWARD verdient.


So sieht es aus, das Dreckspack, das das gesellschaftliche Zusammenleben zur Hölle macht und die Erde in einen unbewohnbaren Planeten verwandelt:

Troll

Wieder ein Paket visuelles Brechmittel.
Wie sagt der große Philosoph Nico Semsrott, "Freude ist nur ein Mangel an Information", er hat recht, ich fürchte neue Informationen wie der Teufel das Weihwasser.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDeutsche Sprachaufzeichnungen des digitalen Assistenten Alexa von Amazon werden einem Zeitungsbericht zufolge unter anderem von polnischen Zeitarbeitern in Heimarbeit ausgewertet.

Wie die Welt am Sonntag meldet, hat die Zeitarbeitsfirma ,,Ranstad Polen" noch bis Freitag entsprechende Stellen ausgeschrieben. Ein in dem Programm tätiger Mitarbeiter wird von der Zeitung mit den Worten zitiert, er arbeite ebenso wie viele seiner Kollegen am Küchentisch.
https://www.deutschlandfunk.de/medienbericht-polen-werten-alexa-aufzeichnungen-in.1939.de.html?drn:news_id=1034770

Kuddel

ZitatMehrtägiger Streik bei Amazon in Leipzig

Verdi versucht seit Jahren, Tarifverhandlungen beim Onlinerhändler durchzusetzen - ohne Erfolg. Nun lassen Mitarbeiter die Arbeit bis Samstag ruhen.
https://www.saechsische.de/mehrtaegiger-streik-bei-amazon-in-leipzig-5122843.html

Kuddel

Zitat«Amazon-Arbeiter laufen wie Zombies herum»
Heftige Vorwürfe an die Adresse eines Lagers von Amazon im britischen Tilbury: Die dortigen Mitarbeiter würden wie Sklaven behandelt.


10-Stunden-Schichten, kurze Pausen und ständige Kontrolle: Das Amazon-Lager im englischen Tilbury sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt. Laut eines Berichts des britischen «Mirror» hätten sich Mitarbeiter vor Erschöpfung sogar auf dem WC eingeschlossen, um dort zu schlafen.

Zudem seien sie für Pausen, die länger als zehn Minuten dauerten, bestraft worden. Auch für schwangere Frauen habe es keine Ausnahmeregelungen gegeben. Abmahnungen setzte es demnach auch für Mitarbeiter, die versucht hatten, eine Gewerkschaft zu gründen, um etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern.
(...)
https://www.20min.ch/ausland/news/story/Mitarbeiter-schlafen-vor-Erschoepfung-auf-dem-WC-22464324

Kuddel

ZitatHoch die Internationale
Amazon. Sechs Jahre dauert der Arbeitskampf gegen den Konzern bereits. Inzwischen steht Verdi allerdings nicht mehr allein im Ring




Ende September legten Beschäftigte bei Amazon in Leipzig – wieder mal – für drei Tage die Arbeit nieder. Rund 400 der insgesamt 1.300 Versandmitarbeiter beteiligten sich laut Verdi am Streik. Standortleiter Dietmar Jüngling versicherte im MDR, man habe trotz des Ausstands ,,alle Pakete pünktlich auf die Lkw schaffen können". Auch weil es in solchen Situationen üblich sei, ,,dass alle unterstützen und mithelfen" – im Klartext: Auch die Verwaltungsangestellten müssen anpacken. Man könne auch ,,Warenströme über andere Standorte umleiten". Im Klartext: Streikbedingte Lieferengpässe aus Leipzig werden durch die polnischen Versandzentren in Wrocław und Poznán kompensiert.

Das Szenario erscheint mittlerweile routiniert: Die Gewerkschaft und ihr Gegenspieler laufen sich warm fürs Weihnachtsgeschäft. Alles wie immer? Nicht ganz. Amazon 2019 ist nicht mehr derselbe Konzern wie 2013, als Verdi den Kampf aufnahm. Aber auch bei den Gewerkschaften ist einiges passiert. Die Zeiten, da der Onlinehändler hauptsächlich aus einer Ansammlung riesiger Warenversandlager bestand, sind vorbei. Alles wird spezieller, vernetzter, kleinteiliger und raffinierter. Amazon reorganisiert seine Logistikkette. So betreibt der Konzern in immer mehr Großstädten weltweit kleinere, innerstädtische Expressauslieferstationen (Prime Now Hubs). Um die Abhängigkeit von den großen Paketdiensten zu reduzieren, nimmt Amazon die Zustellung mehr und mehr in die eigene Hand. Seit 2016 wurde in Deutschland eine Reihe sogenannter Sortier- und Verteilzentren eröffnet und der eigene Zustelldienst Amazon Logistics aufgebaut, der wiederum kleine und mittelständische Kurierdienste unter Vertrag nimmt. Nach einem Bericht der Welt sollen mittlerweile rund 13.000 Subunternehmer-Kuriere für Amazon in Deutschland unterwegs sein. Für die großen Logistikfirmen wird der Anteil am Amazon-Kuchen kleiner: Laut Handelsblatt rechnet DHL damit, bis 2022 rund 154 Millionen Pakete weniger für Amazon auszuliefern als heute, was 30 Prozent aller DHL-Lieferungen für Amazon entspricht.

Gewerkschaft gegen Gigant


Aber nicht nur auf der ,,letzten Meile" hat Amazon investiert. Auf der Langstrecke ist der Konzern dabei, in die internationale Containerschifffahrt einzusteigen, und die konzerneigene Airline Prime Air – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Drohnenprogramm – ist innerhalb weniger Jahre fast unbemerkt zur fünftgrößten Frachtfluggesellschaft der Welt aufgestiegen. Überhaupt, das schier unglaubliche Wachstum: Von 2013 bis 2019 hat Amazon seinen Umsatz von 74 auf 233 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht. Vor sechs Jahren beschäftigte der Konzern weltweit 117.300 Menschen, 2019 sind es fast sechsmal so viele, nämlich 647.000. Weil jeden Tag im Schnitt mehr als 300 dazukommen, ist auch diese Zahl schon überholt. 2013 unterhielt Amazon weltweit 49 Versandlager in acht Ländern, inzwischen sind es mehr als 1.000 Standorte in 22 Ländern.

Wer die Aussichten des gewerkschaftlichen Kampfes bei Amazon realistisch einschätzen will, sollte ehrlich sein: Wenn ein globales Unternehmen in sechs Jahren seine Beschäftigtenzahl versechsfacht, können sich alle Gewerkschaften der Welt abstrampeln, so viel sie wollen. Mit diesem Tempo mitzuhalten, ist schlicht unmöglich. Und doch: Stand die deutsche Gewerkschaft Verdi 2013 noch allein im Ring, hat sich der Konflikt seither internationalisiert. Nach ersten Streiks in Frankreich 2014 gründete die Internationale der Dienstleistungsgewerkschaften UNI Global Union 2015 ihre ,,Amazon Alliance" – ein Netzwerk, das zunächst Gewerkschaften aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Polen, Großbritannien und Tschechien zusammenbrachte. Inzwischen ist es nicht mehr auf Europa beschränkt. In diesem Frühjahr kamen in Berlin 70 Delegierte aus 16 Ländern zusammen, darunter auch aus den USA und Lateinamerika.

Tatsächlich gelang es so, Aktionen über Grenzen hinweg zu koordinieren. Mithilfe der Amazon-Allianz schaffen es Gewerkschaften in Deutschland, Italien, Polen und Spanien seit 2017, rund um den ,,Amazon Prime Day" Mitte Juli und den ,,Black Friday" im November regelmäßig gemeinsam zu streiken. Das funktioniert nicht zuletzt, weil die transnationale Vernetzung bei Amazon keine Erfindung der hauptamtlichen Apparate ist, sondern mehr oder weniger spontan von betrieblich Aktiven begonnen wurde. Seit 2014 bestehen Kontakte zwischen Verdi-Vertrauensleuten bei Amazon Bad Hersfeld zu Kolleginnen und Kollegen der CGT an französischen Standorten, seit 2015 treffen sich regelmäßig deutsche und polnische Beschäftigte, ganz ohne Zutun ,,offizieller" Strukturen.

Amazons demonstrative Ignoranz gegenüber Gewerkschaften rührt nicht zuletzt daher, dass das Unternehmen zu Hause ein Vierteljahrhundert von ihnen nahezu unbehelligt war. Das Unternehmen nahm seine Geschäftstätigkeit zu einer Zeit auf, als die US-Gewerkschaften ausgepowert am Boden lagen. Das ändert sich langsam. Der Zuspruch zu Gewerkschaften liegt laut Gallup-Umfrage fast auf einem 50-Jahres-Hoch, 2018 streikten so viele US-Beschäftigte wie zuletzt 1986. Wendepunkt für Amazon war die Bewegung gegen den Bau einer zweiten Konzernzentrale in Long Island, New York City. Mit einer aufwendigen PR-Kampagne hatte das Unternehmen mehr als ein Jahr lang nach einem Standort für sein ,,Headquarter 2" gesucht, an dem 50.000 Arbeitsplätze entstehen sollten. 283 Städte hatten sich beworben und milliardenschwere Steuergeschenke versprochen.

Aufruhr in Amerika

Amazon war perplex, als sich in New York eine lokale Allianz von Kritikern und Gegnern der Pläne formierte. Zentrales Thema war die Aussicht auf steigende Mieten und Verdrängung im Stadtteil. Zugleich wurden Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsfeindlichkeit in der Öffentlichkeit diskutiert. Die Handelsgewerkschaft RWDSU startete eine Organizing-Kampagne im Amazon Fulfillment-Center JFK8 in Staten Island. Politiker des linken Flügels der Demokratischen Partei wie die örtliche Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Alexandria Ocasio-Cortez, und Senator Michael Gianaris engagierten sich in der Bewegung. Innerhalb weniger Monate nahm die Kampagne eine solche Wucht an, dass Amazon im Februar 2019 kapitulierte.

Drei Wochen später war Amazon in Minnesota mit dem wohl ersten Streik seiner Geschichte im Heimatland konfrontiert: Unterstützt von einem lokalen ,,Workers Center" legten 30 Lagerarbeiter, hauptsächlich Flüchtlinge aus Somalia, die Arbeit nieder, um gegen Leistungsdruck und Arbeitstempo zu protestieren. Zum ,,Prime Day" im Juli flammte der Streik erneut auf, diesmal mit 80 Leuten, und zuletzt, wie Newsweek berichtet, am 2. Oktober. So klein und lokal begrenzt der Konflikt erscheint, ist er nicht der einzige: 2.000 Amazon-Beschäftigte legten Berichten zufolge zum Global Climate Strike am 20. September US-weit die Arbeit nieder. Ende September trat eine Beschäftigteninitiative namens ,,Amazonians United Sacramento" auf die Bildfläche. Es kann gut sein, dass sich bei Amazon in den USA etwas Größeres zusammenbraut.
ZitatInfo
Von Jörn Boewe und Johannes Schulten ist soeben die Analyse Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten. Labor des Widerstands: Globale Organisierung im Onlinehandel in erweiterter und aktualisierter Auflage bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschienen
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/hoch-die-internationale

counselor

Ich bestelle ab und zu Dinge bei Amazon, die im Fachhandel nicht erhältlich sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass Amazon in Nürnberg nur noch über den eigenen Zustelldienst und das eigene Verteilzentrum in Forchheim ausliefert. Die Pakete bringt dann tatsächlich ein Subunternehmer.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Falls -was selten vorkommt- Dinge nicht erhältlich sind am Ende der Welt, verzichte ich lieber, als amazon auch nur im Geringsten zu unterstützen.

Das "Wachstum" dieses Ungeheuers liegt an den Bestellern, mit Verlaub.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Hmmm. Da wären wir wieder bei der ominösen Macht des Konsumenten.
Die Mittelschicht macht einen auf bewußten Konsum. Alles aus der lokalen Manufaktur, fair bis zum Abwinken. Die können es sich leisten. Ändert aber nichts an den Verhältnissen. Sie halten sich aber dadurch für bessere Menschen mit dem Recht auf den Proll harabzublicken, der nicht so moralisch einkauft.

Ich kaufe Aldi und Lidl, manchmal auch Amazon, ich fahre einen VW Diesel.
Alles Schweinekonzerne. Ich weiß. Wenn ich da nicht einkaufe, ändert es nichts.

Kuddel

ZitatStandort Werne:
Amazon-Beschäftigte streiken gegen Altersarmut

Laut Verdi wurde der Streik am Samstag vorbereitet, ohne dass Amazon etwas davon wusste. Die Stimmung der Streikenden sei darum sehr gut.


"Für die Kunden bedeutet das lange Wochenende, dass sie bequem vom Sofa aus Ware bestellen können. Für die Beschäftigten bedeutet es erhöhtes Arbeitspensum und einen noch stärkeren Druck", erläuterte Fachbereichsleiterin Silke Zimmer. "Die Kollegen haben dafür ein existenzsicherndes Einkommen und einen wohlverdienten, sorgenfreien Ruhestand verdient. Stattdessen berichten uns viele von ihrer Angst vor Altersarmut."

Solange Amazon nicht bereit sei, den Beschäftigten ihre Ängste zu nehmen, würden sie weiter für eine tarifliche Bezahlung kämpfen, sagte Zimmer.

Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht sagte Golem.de auf Anfrage: "Wir haben die Frühschicht rausgeholt und sind jetzt dabei, die Mittagsschicht rauszuholen. Zahlen zur Beteiligung haben wir noch nicht." Die Stimmung unter den Arbeitern sei sehr gut, weil es gelungen sei, den Streik völlig überraschend zu organisieren. Sonst dringe immer schon etwas durch, "diesmal haben nur zwei Personen von dem bevorstehenden Arbeitskampf gewusst", erklärte Rupprecht.
https://www.golem.de/news/standort-werne-amazon-beschaeftigte-streiken-gegen-altersarmut-1911-144765.html

counselor

Amazon in Eggolsheim (Sortierzentrum für die Region Nürnberg) sucht gerade über Adecco Leihsklaven für das Weihnachtsgeschäft. Stundenlohn €11,91.
https://www.amazon.jobs/de/landing_pages/eggolsheim
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

@Kuddel #441: ich finde schon, dass der bzw. die Konsument_in eine Steuerungsfunktion hat. Die Hersteller_innen wollen nur eins: verkaufen. Sie produzieren dass, was sich auch verkauft, ob es sinnvoll ist, interessiert nicht.

"Vom langen Kampf der Amazon-Beschäftigten" - Schrift von der Rosa Luxemburg - Stiftung
https://www.rosalux.de/publikation/id/8529/der-lange-kampf-der-amazon-beschaeftigen/
ZitatAmazon steht mit seiner gewerkschaftsfeindlichen Unternehmensstrategie, seinen Versuchen, die Belegschaft zu spalten, der ständigen Überwachung und der andauernden Verunsicherung der Beschäftigten angesichts befristeter Verträge für die Herausforderungen, die in nächsten Jahren verstärkt auf die Gewerkschaften zukommen werden.
als PDF abrufbar

https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Analysen/Analysen57_Amazon.pdf

counselor

Der Konsument hat keine Macht, die Produktion zu steuern. Das Problem des Konsumenten ist, dass die Verbraucherschaft zersplittert ist und der ökonomischen und finanziellen Macht der Konzerne gegenübersteht. Das drängt den Konsumenten in eine rein reaktive Rolle. Er hat keine Gegenmacht. Dazu kommt, dass das Warenangebot hauptsächlich dem Profitinteresse des Herstellers dient und Anbieter künstliche Bedürfnisse zB durch manipulative Werbung züchten.

Wir leben daher in einer Welt der Produzentensouveränität.

Fazit: Wir sollten die Einsetzung von Arbeiterräten fordern, die die Produktion auf Basis der echten Bedürfnisse der Bevölkerung steuern.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

interessanter Aspekt, dass mit den Arbeiterräten. Aber noch denke ich, dass die Konsumentin / der Konsument schon eine Steuerungsmöglichkeit hat.
Das Problem für uns durch die Konzerne ist die Überproduktion, also das Zuviel an Waren produzieren müssen, die dann wohl auch zwingend verkaufen müssen und dadurch den VerbraucherInnen diesen (künstlichen) Produktanreiz manipulativ vermitteln. Aber wenn nichts bzw. nur das Nötigste gekauft wird, was dann?

Ich sehe das Problem nicht so, dass eine Komplett-Veränderung herbeigeführt werden muss. Die einzelne Person hat doch durchaus Möglichkeiten die man ihr nicht nehmen soll. Und je mehr Personen, desto mehr Möglichkeiten.

counselor

Dass nichts bzw das Nötigste gekauft wird, ist sehr unwahrscheinlich. Das hängt mit der Zersplitterung der Verbraucherschaft zusammen. Eine solche, von einem einheitlichen Willen zum Nichtkauf getriebene Bewegung gibt es nicht. Es ist wie @Kuddel schon geschrieben hat: Die Mittelschicht kauft oft bewußt ökologisch und macht einen auf gesund, aber es ändert sich nichts grundsätzlich. Und das ist auf die Machtlosigkeit der Verbraucher zurückzuführen (und auf die Vormachtstellung der Konzerne).
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

ZitatAmazon im Kreuzfeuer der Kritik

Französische NGOs, darunter "Attac" und "Les Amis de la Terre", haben einen kritischen Bericht zum Online-Versandhändler Amazon vorgelegt. Thema ist nicht nur die Steuervermeidungstaktik des Internetriesen, sondern auch seine enorm schlechte Klimabilanz sowie die Bedrohung von Arbeitsplätzen.

3 Min., verfügbar vom 25/11/2019 bis 25/11/2022

Quelle: Arte

Die Steuerungsmöglichkeit über den Verbraucher halte ich bei Amazon nur für eine Theorie, klar wäre es möglich, aber praktisch kaum durchsetzbar in überschaubarer Zeit, Amazon darf wenn möglich nicht die Zeit zur Kompensation gegeben werden. Die müssen schmerzhaft auf die Fresse fallen wenn ihnen ein Bein gestellt wird.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Zitat Protest gegen Amazon
Demonstranten marschieren zu Bezos Penthouse


Amazon-Kritiker nutzen die Aufmerksamkeit am "Cyber Monday", um auf miese Arbeitsbedingungen und Minilöhne hinzuweisen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/cyber-monday-amazon-gegner-ziehen-vor-jeff-bezos-luxus-penthouse-a-1299383.html

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