Bei diesem Urteil ist nicht nur erwähnenswert, dass hier mal Arbeitsschutz vor unternehmerische Freiheit gestellt wurde, sondern dass es sich auch um den „Arbeitgeber“ Damp/Helios handelt, der übrigens Widerspruch einlegen will.
Damp/Helios ist ein wenig Vorreiter in Sachen Ausgliederung, Ausbeutung und unternehmerischer Freiheit. Diese Schiene wird seit knapp 20 Jahren gefahren, hauptsächlich unter der Schirmherrschaft der beiden Kieler Kaufmänner Carl Hermann Schleiffer (Verdienstorden) und Niels Bunzen (Sohn eines Landesbankbankiers, der ausgerechnet für Schiffskredite zuständig war, hihi). Während Schleiffer irgendwann weiterzog, um am UKSH zusammen mit dem französischen Mischkonzern Sodexho zu wüten, regelte Bunzen die Geschäfte in Damp, wo es vor einigen Jahren zu den bisher größten Protestaktionen im Gesundheitswesen in S-H kam. Anscheinend liegt nachwievor eine Sammelklage wegen unlauterer Bilanzen beim Verkauf an Helios vor, die wohl einige Aktionäre angestrengt haben.
Mittlerweile bilden Schleiffer und Bunzen wieder ein Gespann und sind beide Gesellschafter von Immobiliengeschäften nach Bauherrenmodellart, unter anderem dem sogenannten Schlossquartier in Kiel, dass sie sich unter den Nagel gerissen hatten und das nun von der lokalen Hackfressenpresse als Meilenstein der Stadtentwicklung abgefeiert wird. Man könnte also sagen, dass der Gewinn, der sich seit Jahren schleichend durch die unternehmerische Freiheit in Damp angehäuft hatte, nun endlich in Steine investiert wird. Dahinter stecken natürlich nicht nur diese beiden angesehenen Bürger, sondern auch jede Menge andere Provinzfürsten und Luden.
Wie Helios tickt, ist sowieso klar. Bei denen gibt es dann wieder andere Schmierlappen, die ihren Einfluss geltend machen werden.
Wird die nächste Gerichtsinstanz dem verfilzten politischen Druck standhalten?
Werden die Kieler Nachrichten darüber berichten oder weiterhin nur den Hut von Frau Bunzen abbilden?
Werden sich andere Betriebsräte zusammen mit verdi vielleicht dieser Möglichkeit bedienen, um zumindest eine Art „Tarif Entlastung“ durchzusetzen?