Demokratie

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 09:20:17 Mo. 24.Juni 2013

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ManOfConstantSorrow

Ich habe diesen Diskussionsstrang gestartet, weil mir die Demokratie selbst als kein Garant für Freiheit und ein schönes Leben ist. Ich hasse die Arroganz der Mehrheit, die glaubt mit der Minderheit umzuspringen, wie es ihr gerade paßt. Diese Zweifel wurden in diesem Thread kaum aufgegriffen. Es gib eher darum, daß wir keine echte Demokratie haben.

Die Wirklichkeit scheint uns zu überrollen. Die Verhältnisse wandeln sich schneller, als wir diskutieren können.
Wurde uns doch in der Schule und von den Medien eingebläut, zumindest solange es den Ostblock und die DDR noch gab, daß die Demokratie und die Freiheitliche Grundordnung dieses Landes das beste sei, was es auf der Welt gibt.

Das scheint bereits überholt. Demokratie ist lästig geworden, ein veralteter Hemmschuh, denn die moderne Welt muß von der Macht des Marktes gelenkt werden. Ich bin fassungslos mit welcher Geschwindigkeit die bestehenden Werte (so verlogen die auch sein mögen) über Bord geschmissen werden und auf dem Müllhaufen der Geschichte landen sollen, denn die herrschende Klasse hält die Masken von Demokratie und Rechtsstaat nicht mehr für notwendig. Politik und Journaille halten die Einführung von Geheimgerichten für die normalste Sache der Welt und die Vernichtung jeglicher Rechstsstaatlichkeit in Syrien und der Ukraine für den Kampf für die Freiheit. Und da haben sie recht. Es geht um die Freiheit des Kapitals und der Oligarchen.

Mir wurde schon oft eine pessimistische, wenn nicht zynische Grundhaltung nachgesagt. Angesichts der momentanen Entwicklungen möchte ich vehement widersprechen. Ich hatte bei aller Miesepeterei eine rosa Brille auf. Diese Menschenverachtung und das Fehlen jeglicher Moral hatte ich nur in einer Minderheit der Menschen in Politik und Medien vermutet und bin von Machtkämpfen und Säuberungsaktionen ausgegangen gegen diejenigen, die nicht alles mitmachen wollen. Außer den Feigenblättern scheint es keine Menschen mit glaubhaften humanistischen Werten und Rückgrat in Politik und Medien zu geben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

So etwas findet sich in der ach so linksliberalen FR:

ZitatEs ist an der Zeit, das Prinzip des Mehrheitswahlrechts als wichtigste Grundsäule der Demokratie zu überdenken. Denn Rechtsstaatlichkeit, Bildung und Zugang zu Ressourcen sind sehr viel wichtigere Eigenschaften der Demokratie als ausgerechnet das sehr vergänglich erscheinende Prinzip der Wahlen.
http://www.fr-online.de/meinung/wahl-in-syrien-comeback-der-diktatoren,1472602,27327832.html

Das wurde nicht von einem Praktikanten geschrieben und dann irgendwie reingerutscht, sondern es ist ein "Kommentar", ein eindeutig redaktionell abgesegneter Beitrag. Es wurde nicht formuliert, Wahlen würden nur dann funktionieren, wenn ausreichend Bildung und Meinungsfreiheit bestehen, nein, es wird kurzerhand "das sehr vergänglich erscheiniende Prinzip der Wahlen".

Nun wurde das Prinzip der Demokratie offiziell zum Abschuß freigegeben.

So durfte bereits 2013 Henryk M. Broder sich in der WELT folgendermaßen äußern:
ZitatWir sollten lieber weniger Demokratie wagen

Willy Brandts Satz "Mehr Demokratie wagen" war Leitmotiv einer ganzen Generation. Doch inzwischen gilt unter dem Vorzeichen der direkten Demokratie jeder Unsinn als Beitrag zur Meinungsbildung.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article123116935/Wir-sollten-lieber-weniger-Demokratie-wagen.html

Schon 2011 wurde diese These als Buchtitel unters Volk gebracht von Laszlo Trankovits und der FAZ.
Die FAZ kommentierte es folgendermaßen:
ZitatDoch wie gelingt es, eine Welt mit zunehmender Komplexität, Vernetzung und Abhängigkeiten zu beherrschen? Weniger Demokratie wagen untersucht den destabilisierenden, lähmenden Einfluss der ,,Stimme des Volkes", des Medienbetriebs, des anarchischen Web 2.0 und des alles anzweifelnden, emanzipatorischen Zeitgeists. Und wagt gleichzeitig auch den Versuch, einfache, aber umsetzbare Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Wirtschaft und Politik wieder handlungsfähig werden.
https://www.fazbuch.de/buecher/sachbuecher-ebooks/weniger-demokratie-wagen

Wenn wir von Demokratie- und Verfassungsfeinden reden, dann sollten wir erkennen, daß deren gefährlichste Vertreter an den Hebeln der Macht sitzen, in den Geheimdiensten genauso wie in den Leitmedien. Unsere Eliten unterstützen nicht nur autoritäre Regime in der 3.Welt, sie wollen sich auch hierzulande von dem demokratischen Klimbim befreien, damit "Wirtschaft und Politik wieder handlungsfähig werden".

schwarzrot

DoppelYup!

Diese demokratiefeindliche haltung war ja seinerzeit schon bei Schöder zu bestaunen: 'Man müsse es den leuten nur richtig erklären'. Merke: scheisspolitik ist keine scheiss politik, sondern es gibt nur einen 'erklärungsmangel', bzw. alle die politik gegen ihre arbeiterinteressen bemerken, haben nur nicht richtig zugehört.  ;D

Na da sind solche umnachteten wie Broder schon weiter.
Auch wenn einem das total überflüssig vorkommt, da i.m. ja ein hoher prozentsatz von maginalisierten und verarmten eh nicht mehr zur wahl geht, weil sie meinen, dass wahlen eh ihnen 'nichts bringen'.

Eigentlich sogar peinlich, dass solche demokratie- und menschheitsfeinde trotzdem gerne das allgemeine wahlrecht rückabwickeln wollen: Z.zt. läuft es doch für alle verarscher ganz prima, wieso sollte man das wahlrecht einschränken, wenn die menschen am arsch der gesellschaft, von sich aus nicht wählen gehen? Da würde man sich doch eigentlich nur eine antidemokratische blösse geben, die nicht mal nötig ist.

Ah-ha, weil die faschisten in europa zugewinne haben, die man durch die laufende elendspolitik kräftig füttert?
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Troll

Die Demokratie wird Sturmreif geschossen, wie bei der Rente wird es so lange willentlich ruiniert bis die Bevölkerung die Abkehr von dem ehemals erfolgreichen System hinnehmen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

So ist es zum Glück nicht überall. Es gibt also noch Hoffnung.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Troll

ZitatDie Welle 2.0 – von der Sehnsucht nach Manipulation

Sind die Deutschen leicht zu manipulieren? In Anbetracht ihrer Geschichte sollte man meinen, dass in Deutschland Manipulierer einen besonders schweren Stand haben. Doch Skepsis und Zurückhaltung werden schnell weggewischt, sobald an den richtigen Schrauben gedreht wird.

In dem deutschen Filmdrama ,,Die Welle" von Dennis Gansel aus dem Jahr 2008 geht es um ein Experiment, das ein Lehrer mit seiner Klasse durchführt. Im Rahmen einer Projektwoche mit dem Titel ,,Staatsformen" will der ehemalige Hausbesetzer, der sich von seinen Schülern gern duzen lässt, eigentlich mit seinen Jungs und Mädels über Anarchie sprechen. Zugeteilt von der Schulleitung bekommt er stattdessen das Thema Autokratie. Lehrer und Schülern sind wenig begeistert und fürchten, dass nun wieder einmal der Nationalsozialismus aufgerollt wird. Der ist aber lange her und niemand kann ernsthaft die Gefahr erkennen, dass so etwas Grauenvolles wie eine Diktatur in der modernen Welt von heute noch einmal auf fruchtbaren Boden fallen könnte. Die waren bescheuert, die Menschen damals, so der Tenor.

Die Leser werden wissen, wie es weiter ging. Der Lehrer ließ sich etwas einfallen und konstruierte eine Diktatur im Kleinen, der er den Namen ,,Die Welle" gab. Es dauerte nicht lang, bis sich die Schüler mit dem System anfreundeten, und auch der extrem raue Befehlston, der vom ,,Chef" der Gruppe – dem Lehrer – ausging, fand Anklang und Nachahmer. Durch sein Charisma, seine sowieso schon große Beliebtheit und psychologisches Geschick brachte der Lehrer seine Schüler dazu, im Gleichschritt zu marschieren und auf Prinzipien wie ,,Macht durch Disziplinen" zu setzen. Die Lage eskalierte immer weiter, aus einem Projekt innerhalb der Schulklasse wurde eine Bewegung, die über das Schulgelände hinaus wirkte. Am Ende war der Lehrer überfordert, hatte die Situation nicht mehr im Griff, es gab einen Toten. All seine Versuche, den Schülern klar zu machen, dass Sie Opfer (s)einer Manipulation geworden sind, liefen ins Leere.
Am Ende wurde der Lehrer abgeführt.
Zurück blieben ratlose und psychisch zutiefst gestörte Jugendliche.
Aber das war ja nur ein Film, oder?
....
....

Diktatoren erkennt man doch sofort

Wie schon die Schüler im Film ,,Die Welle" sind auch in der Realität die meisten Menschen der Meinung, sie würden Diktatoren sofort erkennen. Und wie schon im Film liegen sie damit oft daneben. Der Manipulierer ist ja schließlich zunächst auch kein Diktator, sondern nur jemand, der etwas sagt, das die Menschen hören wollen. Oder der das, was er als Botschaft transportieren will, so artikuliert, dass es bei den Zuhörern positiv aufgenommen wird. Eine differenzierte Sicht auf die Sachverhalte wird von ihm nicht erwartet, im Gegenteil, die simple Darstellung und entsprechend nachvollziehbare Lösungen von großen und komplexen Problemen sind was, was die Menschen sich wünschen.
Freilich ist es ein weiter Weg vom Manipulierer zum Diktatoren, es müssen zahlreiche Faktoren einbezogen werden, aus einer anfangs übersichtlichen Bewegung muss eine große, machtvolle werden, meist unterstützt von Kräften, die dahinter stehen und die Fäden ziehen bzw. finanzielle Ausstattungen schaffen. Der Manipulierer ist dabei die ,,Rampensau", die für Stimmung sorgt. Aber er sorgt auch dafür, dass die Grundhaltung innerhalb der Gruppe seinen Wünschen und denen hinter ihm entspricht.
Doch erkennt man ihn wirklich sofort, den Manipulierer? Natürlich nicht, es wäre ein Widerspruch in sich. Manipuliert wird auf eine Art und Weise, die der Manipulierte nicht bemerkt, mehr noch, auf eine Art, die ihm gefällt. Nicht umsonst gefielen und gefallen viele Diktatoren nicht nur sich selbst, sondern auch denen, die sie unterdrücken.
....

Quelle: Spiegelfechter

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Kuddel

Eine Amazon Kundenrezension zum Buch "Weniger Demokratie wagen":

ZitatRezension bezieht sich auf: Weniger Demokratie wagen: Wie Wirtschaft und Politik wieder handlungsfähig werden (Gebundene Ausgabe)

Die Vorstellung, dass Politik und Wirtschaft wegen zu viel demokratischer Mitbestimmung nicht handlungsfähig seien, ist nicht neu. Doch so offenherzig hat dies bisher kaum jemand gewagt auszusprechen. Dabei scheut Laszlo Trankovits nicht einmal davor zurück, eine Begrenzung des Spielraums des Bundesverfassungsgerichtes zu fordern, obwohl die Damen und Herren in Karlsruhe oft zur juristischen "Elite" gezählt werden. Doch unter Elite versteht Laszlo Trankovits etwas anderes - die Mächtigen in der Wirtschaft und eine deren Interesse entsprechende Politik, die sich, seiner Meinung nach, zu viel in letzter Zeit mit der "Forderung nach 'sozialer Gerechtigkeit'" herumgeschlagen muss, statt einen "Mut zur Führung" gegen den Ungeist von zuviel Mitsprache oder gar direkte Demokratie zu haben. Dies getreu dem Motto des polnischen Multimilliardärs Jan Kulczyk, den Laszlo Trankovits begeistert am Schluß seines Buches zitiert und welches lautet, dass "echte Demokratie" darin bestünde, "dass wir selbst bestimmen dürfen, was wir mit unserer Freiheit und unserem Geld machen". Glücklich derjenige, der genügend an Moneten hat...

Mehr als eine Beschwörung der "Gefahr" von unten und der "Rettung" von oben ist in dem ganzen Buch nicht zu finden. Aktuelle Bezüge finden sich besonders in den Hinweise auf China, wo bekanntlich demokratische Grundrechte nicht sehr hoch im Kurs stehen, dafür aber die Wirtschaft brummt. Dem gegenüber bemängelt Laszlo Trankovits an den westlichen Demokratien, zu wenig Mut zu "weniger Demokratie". Die Politiker würden ja, wenn sie nicht durch zu häufige Wahlen und der Mitsprache des Bundesrats gehemmt und behindert werden. Kontrolle? Ja, aber keineswegs von unten, sondern nur noch von oben. Simpler geht es nimmer. Dass Gründe für die gewärtige Krise gerade in der Politik der "Elite" zu finden sein könnten, es also um inhaltliche Fragen gehen könnte, damit setzt sich Laszlo Trankovits nirgends auseinander. Dass alles, was von oben kommt, "gut" und alles was von unten kommt, nur "schlecht" sein kann, dieses Schwarz-Weiß-Denken zieht sich durch das ganze Buch. Diese Denkweise, ist bereits vom Ansatz her nicht demokratisch, da sie Opposition nicht als einen, die Gesellschaft stabilisierenden Wert betrachtet wird. Laszlo Trankovits Forderung nach "Weniger Demokratie" wird dort eindeutig repressiv in der Ausrichtung, wo er behauptet, dass sich Krisebewältigung wirkungsvoll "nicht ohne schmerzhafte Einschnitte vollziehen" ließe. Dass sich vielleicht mit mehr Demokratie (und weniger sozialen Einschnitten) die Krise besser überwinden ließe, als mit weniger Demokratie, wird nicht einmal im Ansatz erwogen, geschweige denn, überhaupt ernsthaft diskutiert.

Troll

ZitatDemokratie ist überbewertet

Das Ansehen des Freihandels ist so mies wie noch nie. Glühende Kämpfer für den unbehinderten Tausch von Gütern und Dienstleistungen waren die Deutschen zwar noch nie. Doch inzwischen wird Freihandel von vielen mit Unterdrückung der Freiheit durch multinationale (sprich: amerikanische) Konzerne gleichgesetzt, welche unsere kulturellen Besonderheiten aus nacktem Profitinteresse einebnen wollen. Der Freihandel, so die gängige Meinung, schadet der Freiheit der Bürger, tilgt alles, was uns lieb und teuer ist – namentlich Umwelt- und Verbraucherschutz und natürlich unsere deutsche Kultur. Gäbe es eine Volksabstimmung, eine Mehrheit hierzulande spräche sich gegen den Freihandel aus. [...]
Zwar ist es jedem Land prinzipiell unbenommen, mit demokratischen Mehrheiten einen strammen Merkantilismus einzuführen, hohe Importzölle und saftige Exportsubventionen zu erlassen und Bildung, Kultur oder Industrie mit Staatsgeld zu päppeln.
Länder, die Freihandelsabkommen schließen, haben sich indessen irgendwann einmal davon überzeugen lassen, dass der ungehinderte Verkehr von Waren, Dienstleitungen oder Arbeitnehmern am Ende allen Vorteile bringt. Demgegenüber verzerren Subventionen und als Umwelt- oder Verbraucherschutz getarnte Handelsbarrieren den Wettbewerb und führen zu Wohlfahrtsverlusten für alle. Nicht um diktatorische Beschränkung demokratischer Selbstbestimmung geht es, sondern um vertraglich zwischen Staaten verabredete demokratische Selbstbindung im Versprechen, einander diese wirtschaftlichen Freiheiten ohne Einschränkung zu gönnen. Solche Verträge setzen in der Tat der Demokratie Grenzen.
Quelle: FAZ

Quelle: NDS
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schwarzrot

Kam mir spanisch vor, dass sowas als einfaches zitat in den NDS stehen würde.
Aber da gibt es zum glück noch mehr:
Zitat
'Demokratie ist überbewertet'
...

Anmerkung JK: Wer wieder einmal einen tiefen Einblick in das Demokratieverständnis der Neoliberalen haben möchte wird mit Hanks Kommentar auf das beste bedient. Für Hank ist Demokratie lediglich eine durch "zufällige Mehrheiten" gekennzeichnete "Klientelwirtschaft" und wird damit klar überbewertet. Eigentlich ist dies ein bemerkenswerter Kommentar, der Leiter der Wirtschafts- und Finanzredaktion einer der größten deutschen Tageszeitungen bringt seine Verachtung für die demokratische Verfassung der Bundesrepublik unverhohlen zum Ausdruck.
...
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Rudolf Rocker

Hatte mich auch schon gewundert, was da plötzlich für ein Müll in den NDS steht.
Sollte man die Kommentierung dazu nicht vergessen!

Troll

Werdet mal nicht komisch, daß der Artikelhinweis auf den "nachdenkseiten" liegt hat ja einen Grund, auch bei den NDS sollte man eben nicht aufs "nachdenken" verzichten.
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BGS

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Kuddel

Hier gibt es die komplette Zusammenstellung der (hervorragenden) 26 Artikel von Wolfgang J. Koschnick, die sich sehr grundlegend mit der Fundamentalkrise der etablierten Demokratien auseinandersetzen:

http://www.labournet.de/interventionen/grundrechte/grundrechte-all/demokratiedebatte/eine-demokratie-haben-wir-schon-lange-nicht-mehr/

Troll

ZitatDas Hohe Haus: Roger Willemsen über ein Jahr im Parlament

Bei der Litcologne präsentierte Roger Willemsen seine parlamentarischen Exkursionen gemeinsam mit der Schauspielerin Annette Schiedeck und Hörfunk-Moderator Jens-Uwe Krause.

Ein Jahr lang hat Roger Willemsen den Deutschen Bundestag besucht. Aus der Perspektive des mündigen Bürgers wollte er erfahren, auf welche Weise das Parlament ihn und uns repräsentiert. Was er beobachtet hat, das sind die großen Debatten und Feierstunden, aber auch kleine Szenen an Nebenschauplätzen, Situationen der Rührung und der Freude, aber auch des Schreckens. Sein Buch "Das Hohe Haus" ist der Bericht eines Augenzeugen, der tagebuchartig erzählt und protokolliert.

Ausschnitte einer Veranstaltung der Litcologne 2014

Quelle: WDR5


http://www.wdr5.de/sendungen/literatursommer/willemsenaudio100.mp3
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admin


Troll

ZitatInterview mit Adolf Hitler

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, am Rande einer Podiumsdiskussion den Politiker, Feldherren und Diktator, Adolf Hitler, zur aktuellen politischen Situation zu befragen.

Epikur: Guten Tag, Herr Hitler.

Adolf: Heil!

....
....

Quelle: Via Duckhome zu zeitgeistlos.de

Für den Witzethread war es mir zu unwitzig, ich dachte es passt besser zu unserer "Demokratie".
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Tiefrot

Durchaus nachdenkenswert...  ::)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Troll


ZDF Kultur - Angriff auf die Demokratie

Angriff auf die Demokratie

Ein paar hörenswerte Redner von 2011.
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Troll

ZitatAch, Demokratie! – Die »Marke Demokratie«

Georg Rammer
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen als Selbstverständlichkeit akzeptiert haben, daß wir in demokratischen Verhältnissen leben. Wir können ja wählen gehen und ein unabhängiges Gericht anrufen. Wir haben viele Rechte und Freiheiten, um die uns Menschen in manchen Ländern beneiden. Allerdings: Formale Regeln garantieren noch keine Demokratie. Die Grenze der Rechte und Freiheiten im Land des Grundgesetzes liegt offensichtlich exakt da, wo Macht- und Besitzverhältnisse berührt sind – wo es also spannend wird, wenn es um das Funktionieren der Demokratie geht.

Dabei sind die allen demokratischen Grundregeln hohnsprechenden und manchmal auch menschenfeindlichen Machenschaften bekannt, etwa die tödlichen Produktionsbedingungen in armen Ländern für unseren Konsum oder Landraub oder Spekulation mit Nahrungsmitteln. Bekannt ist auch die personelle Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft: Kaum hat ein Politiker die Gesetze zugunsten der Versicherungswirtschaft (oder anderer Branchen) durchgesetzt, wechselt er in die Führung des begünstigten Versicherungskonzerns. Zahllose Gesetze, die von Lobbyisten der Banken und Konzerne formuliert werden. Heimliche Verhandlungen zwischen Regierung und Finanzbranche, mit den Spitzen der »systemrelevanten« Banken; allein der Lobbyist von Goldman Sachs hatte in den letzten Jahren 50 Termine mit Regierungsvertretern. Mit Steuergeldern werden reiche Gläubiger geschützt, nirgends müssen sie ihre Spekulationsverluste selbst tragen.

Damit das nicht allzu bekannt wird, werden die Machenschaften zum Staatsgeheimnis erklärt. Aber ohnehin pflegen auch politiknahe Spitzenjournalisten von Leitmedien beste Verbindungen zur Staatsspitze. Im Kampf »Elite gegen das Volk« (Uwe Krüger) stehen sie klar auf der Seite der Macht und nehmen Einfluß auf die Berichterstattung. Die so gestärkte Herrschaft einer wirtschaftlich-politischen Elite sichert ihr Macht und Besitz. Übrigens definiert die Bundeszentrale für politische Bildung Oligarchie als »das demokratisch bedenkliche Faktum, daß in manchen Staaten trotz demokratischer Verfassung politische Entscheidungen nur von einem kleinen Personenkreis getroffen werden.«
....
....
Politik heute ist weitgehend PR für die Marke Demokratie. Genauer gesagt: Regierung und Parteien der »marktkonformen« Demokratie übernehmen die Aufgabe, die legale Basis für die Durchsetzung von Konzerninteressen zu schaffen und durch Geheimhaltung oder Verbrämung dafür zu sorgen, daß dies der Bevölkerung nicht auffällt. Derzeit können wir das besonders gut bei den geplanten Freihandels- und Investitionsschutzabkommen TTIP, CETA und TiSA verfolgen. Der Ausbau der Konzernherrschaft und die Geheimhaltung haben nicht einmal mehr der Form nach mit Demokratie zu tun.
....

Quelle: Ossietzky via Duckhome

Nur weil Demokratie draufsteht ist noch lange keine drin, wie bei dem gehassten ehemaligem Sozialismus oder Kommunismus, die sind m.M.n. u.a. auch daran gescheitert das nicht drin war was auf der Verpackung stand.
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Dieter Hildebrandt
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ManOfConstantSorrow

Ich hatte diesen Diskussionsstrang eröffnet, auch um das Prinzip der bürgerlichen Demokratie zu hinterfragen. Ich halte dieses System nicht für das beste aller denkbaren Systeme. Ich würde in Richtung einer Rätedemokratie denken.

Hier wurde bisher eher bemängelt, dies sei ja keine echte Dmokratie.

Diese eher erbärmlichen Reste einer bürgerlichen Demokratie sind der Wirtschaft scheinbar noch zuviel und man versucht sie sturmreif zu schießen.

Das HANDELSBLATT:
ZitatDer Anlagestratege
AfD bereichert die Parteienlandschaft

Die jüngste Wahl in Sachsen ist bundesrepublikanisches Signal.
Der Urheber dieses Textes arbeitet als selbstständiger Berater und Autor in Hamburg und ist Mitglied im Gesprächskreis Netzpolitik des SPD Parteivorstandes.

Und hier wirds richtig krass:
ZitatDer Nahe Osten in Aufruhr
Die Sehnsucht nach dem Despoten

Kämpfe in Libyen, Vormarsch der IS-Miliz im Irak und in Syrien: Der Nahe Osten brennt. Und schon erscheinen Ex-Despoten wie Saddam Hussein als kleineres Übel. Manche träumen schon vom ,,virtuosen Autokraten".
Es war die Bevölkerung Nordafrikas, die auf die Barrikaden ging um die Despoten zum Teufel zu jagen. Also wer hat denn hier "Sehnsucht nach dem Despoten"? Es war der Westen, der autoritäre Kräfte finanziert, berät und bewaffnet um die Erhebungen der Bevölkerung niederzuschlagen. Auch die IS-Milizen sind ein Kind dieser Strategie.

Man redet Klartext:
Zitat,,Nicht alle Autokraten sind schlecht", schrieb auch der US-Publizist Robert Kaplan schon im Jahr 2011 über den Arabischen Frühling und formulierte selbst den Wunsch nach dem ,,virtuosen Autokraten".

Schon interessant welche Vordenker man anführt:
ZitatSo schrieb Mussolini schon 1922 über seine Beobachtungen in der italienischen Gesellschaft: ,,Die Menschen sind der Freiheit müde." Für die Jugend gebe es andere Worte, ,,die einen viel größeren Zauber ausüben. Es sind: Ordnung, Hierarchie, Disziplin." Der Rechtstheoretiker Hans Kelsen stellte neun Jahre später 1933 fest, dass sich die Menschen der Diktatur umso gläubiger zuwenden, je blutiger ihr Glanz über ihnen leuchte.

Auch nicht schlecht:
Zitat,,Die arabischen Machthaber müssen erst alles Falsche machen, bevor sie das Richtige ausprobieren", sagt Volker Perthes, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, in Abwandlung eines Churchill-Zitates.

Hier nachzulesen: http://www.handelsblatt.com/politik/international/der-nahe-osten-in-aufruhr-die-sehnsucht-nach-dem-despoten/10617214.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Rudolf Rocker

Die Fratze des Faschismus grinst immer öfter durch den löchrigen Deckmantel der Demokratie!

Kuddel

ZitatKommentar zum Sturz von Despoten:
Diktatur kann erträglicher sein als Anarchie

Saddam Hussein, Gaddafi - und bald Assad? Wenn Despoten stürzen, scheint das ein Grund zur Freude. Doch was nach der Diktatur folgt, ist oft noch schlimmer
http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-irak-libyen-warum-diktatur-besser-ist-als-anarchie-a-994225.html

Der SPIEGEL, ein Sturmgeschütz gegen die Demokratie.

Es ist nichts neues, daß Krieg der unerträglichste aller Zustände ist. Wir sollten aber nicht vergessen, daß der Krieg erst vom demokratischen freien Westen in den Irak, nach Syrien und nach Libyen getragen wurde.

Der Export des Krieges bekam schöne Namen, wie "Nationbuilding", "Befreiung" oder "Weg zur Demokratie".
Dabei ging es niemals um den Willen der betroffenen Bevölkerung, sondern um eigene Einflußnahme. Die Bevölkerung kam vom Regen in die Traufe.

Der neoliberale Propagandalautsprecher SPIEGEL erklärt nun, daß Diktatur für die demokratieunfähigen Kaffer die bessere Staatsform ist, statt zu dem einzig logischen Schluß zu kommen: Die Versendung von Truppen und der Export von Waffen und Militärberatern macht alles nur noch schlimmer. Das Übergehen der Interessen der lokalen Bevölkerung ist eine koloniale oder imperialistische Haltung, die nichts mit "Demokratie" zu tun hat und führt nur zu Chaos, Unterdrückung und Blutvergießen.

Den SPIEGEL enteignen! Den Propagandisten an der Tastatur einen neuen Arbeitsplatz am Fließband geben.

Troll

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Rudolf Rocker

Uthoff und Jentsch in Verbindung mit Dirk Müller?

Ich fasse es nicht!! >:(

Müller, der Betreiber der Cashkurs- Seite unterstützt  die AfD und fällt immer wieder mit seinen Weltuntergangsfantasien auf und schwafelt auch gerne von finsteren Verschwörungen der Hochfinanz.

Ich könnte echt abkotzen!

BGS

Herzlichen Dank fürs Einstellen, bester "Troll". Tat gut, das Interview nach dem Schneeschippen zu sehen;)

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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Tiefrot

@Rudi, ich bezweifle, daß Cashkurs dieses Interview produziert hat.
Eher haben die das Filmchen nur verbreitet.

Ohne daran zu denken, das es eher nicht deren Zielen dient.  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Rudolf Rocker

Definitiv ist dieses Video von Cashkurs produziert worden!
Julia Jentsch hängt da mit drin und hat auf ihrer Homepage mehrere Videos von Cashkurs in denen sie als Interviewerin auftritt!


ZitatOhne daran zu denken, das es eher nicht deren Zielen dient

Doch genau das sind ihre Ziele!
Und der Plan scheint leider aufzugehen!
Nämlich möglichst viele Leute auf die falsche Fährte zu locken!

Tiefrot

ZitatJulia Jentsch hängt da mit drin und hat auf ihrer Homepage mehrere Videos von Cashkurs in denen sie als Interviewerin auftritt!

Hm, informieren sich die Interviewten nicht vorher ?  8o
Üblicherweise will Mensch doch wissen, wer einem Löcher in den Bauch fragt.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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Rudolf Rocker


dagobert

Zitat von: Tiefrot am 22:23:42 Fr. 24.Oktober 2014
ZitatJulia Jentsch hängt da mit drin und hat auf ihrer Homepage mehrere Videos von Cashkurs in denen sie als Interviewerin auftritt!

Hm, informieren sich die Interviewten nicht vorher ?  8o
Üblicherweise will Mensch doch wissen, wer einem Löcher in den Bauch fragt.
Könnte in diesem Fall auch eine Verwechslung von Uthoff gewesen sein:
die andere Julia Jentsch
selber Name, ungefähr gleich alt, beide blond
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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