Unzufriedene Fahrer

Begonnen von Kuddel, 15:52:23 Fr. 06.Dezember 2013

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Kuddel

15 Lastwagen ausgebrannt - Polizei geht von Brandstiftung aus




Der Polizei ist es am Donnerstag gelungen, einen besonders gefährlichen Brandstifter im Landkreis Lichtenfels dingfest zu machen. Der 59-Jährige Lkw-Fahrer aus dem oberfränkischen Burkunstadt soll überregional aktiv gewesen sein und zahlreiche Brände in Speditionen gelegt haben, unter anderem drei in Nürnberg.

http://www.nordbayern.de/region/polizei-fasst-gefahrlichen-serienbrandstifter-1.3300493


Kuddel

ZitatLastwagen brennen lichterloh

Hünfeld - Auf einem Firmengelände im Kreis Fulda sind mehrere Lkw ausgebrannt. Dabei entstand ein Schaden von rund 300.000 Euro. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.




Bei einem möglicherweise absichtlich gelegten Brand auf einem Firmengelände in Hünfeld ist ein Schaden von mindestens einer Viertelmillion Euro entstanden. Nach Angaben der Polizei waren in der Nacht zum Donnerstag drei Sattelzüge und sechs mit Folien beladene Anhänger in Flammen aufgegangen. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, berichtete die Polizei in Fulda. Verletzt wurde niemand.

Laut Polizei bestand keine Gefahr für die Gesundheit der Anwohner. Etwa 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, sie konnten den Brand innerhalb von knapp zwei Stunden löschen.
http://www.op-online.de/lokales/hessen/lastwagen-brennen-firmengelaende-huenfeld-3295003.html

Kuddel

ZitatHochkarätige Diskussionsveranstaltung in Berlin

Zuvor, am 25. November, wird es in Berlin auf Einladung der SPD-Bundestagsfraktion unter den beiden Gastgebern, Kirsten Lühmann, Sprecherin Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Udo Schiefner, zuständiger Berichterstatter Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur, eine hochkarätige Diskussionsveranstaltung zum Thema "Transport und Logistik am Limit - Herausforderungen der Speditionen und ihrer Fahrerinnen und Fahrer" geben. In der Einladung heißt es: Große Teile des deutschen Transportlogistikgewerbes sind akuten Wettbewerbsverzerrungen ausgesetzt. Ihre Existenz ist bedroht. Eine über Preise nicht zu schlagende Konkurrenz trifft Unternehmen, die massiv unter Druck stehen. Gleichzeitig sind qualifizierte Fahrerinnen und Fahrer schwer zu finden und die Logistiker müssen außerdem erheblich in die Digitalisierung ihrer Flotten und Prozesse investieren, wollen sie am Markt bestehen. Als Wirtschaftsfaktor und als Arbeitsplatz haben Transport und Logistik allerdings enorme Relevanz für unsere Volkswirtschaft. Die offensichtlichen Schieflagen auf der Straße nicht anzugehen, können wir uns nicht leisten.

Die SPD-Bundestagsfraktion will über Wettbewerb, Infrastruktur und die Digitalisierung sowie über Arbeitsbedingungen, Nachwuchsqualifizierung und Sozialdumping diskutieren. "Wir wollen Antworten finden, mit denen wir hinsichtlich deutscher Gesetzgebung und in Richtung Road-Package der EU-Kommission initiativ werden können", so die Organisatoren. Prof. Schmidt vom BGL ist geladen, Götz Bopp und weitere Experten, Unternehmer wie Gewerkschafter, Vertreter der Politik. Raymond Lausberg wird seinen Vortrag über illegalen Wettbewerb in Europa halten. Als sachkundigen deutschen Fahrer haben sich die Veranstalter nach seinem sehr souveränen Auftritt Anfang September Udo Skoppeck gewünscht. Noch ein Beleg, dass sich der Besuch gelohnt hat. Und da auch Vertreter des Bundesarbeitsministeriums als Referenten geladen sind, wird am Rande vielleicht zu erfahren sein, welche Schlüsse Andrea Nahles aus den brisanten Informationen der blauen Mappe gezogen hat.
http://www.eurotransport.de/news/verkehrspolitik-transportgewerbe-politische-massnahmen-gegen-sozialdumping-6764508.html

In einem Fahrerforum fand ich folgenden passenden Kommentar dazu:
ZitatIch glaube, diese Berliner Veranstaltung diente dazu, Aktivisten auf Trab zu halten, ihnen vorzugaukeln, dass man sie ernst nehme und Reklame für die SPD zu machen.
Die wirklich wichtigen Entscheidungen fallen in Gremien, die es gar nicht gibt.

Fritz Linow

Wurden eigentlich schonmal ernsthaft Anbieter von Softwarelösungen und Beratungsleistungen im Bereich der Transportlogistik in Angriff genommen neben dem Abfackeln von Brummis?
Zum Beispiel die hier:
ZitatDr. Städtler Transport Consulting GmbH & Co. KG

1961 gegründet gehört die Dr. Städtler Transport Consulting GmbH & Co. KG (Städtler-Logistik) zu den Pionieren und anerkannten Spezialisten im Bereich Softwarelösungen und Beratungsleistungen im Bereich der Transportlogistik. Mittleren und großen Industrie-, Handels- und Transportunternehmen hilft die in Nürnberg beheimatete Firma dabei, Logistik-Leistungen zu optimieren, Kosten zu minimieren und die Wettbewerbskraft zu steigern. Dazu übernimmt Städtler-Logistik als Dienstleister Aufgaben des Transportmanagements und des Controllings, berät zu Fragen der internen und externen Logistik, des Supply Chain Managements, der Warenstromanalyse und des Transportkosten-Benchmarking. Als Softwarehersteller bietet Städtler-Logistik leistungsstarke Lösungen zur Tourenplanung und Fuhrparkverwaltung (TRAMPAS), zum Transportmanagement (LP/2), für Simulation und Controlling (SCALA und SP/2) sowie das globale Frachtenauskunftssystem efreight. Zu den Kunden des Unternehmens gehören ABB, adidas, arvato, Bauder, Brenntag, BASF, Clariant, EDEKA, ESPRIT, GO!, Kemmler, Himolla, Metro, Drogeriemarkt Müller, Novelis, Pistor, REWE, Siemens, Schüco, Schüller Küchen, STIHL, ThyssenKrupp, WERU, VARTA, Vodafone, XXXLutz.
http://www.staedtler-logistik.de/en/

Kuddel

Zitat Kempen
Nettetaler gesteht Lkw-Brandstiftungen



Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter eines Nettetaler Unternehmens. Auf dem Firmengelände war vor drei Wochen ein Baucontainer in Brand geraten. "Nachdem zunächst von einem technischen Defekt ausgegangen wurde, führten die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu dem damaligen Mitarbeiter der Firma", berichtete Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Er habe den Container offensichtlich vorsätzlich in Brand gesetzt.

Bei der Vernehmung durch die Polizeibeamten dann die Überraschung: Der Beschuldigte räumte laut Polizei drei weitere Brandstiftungen ein. Zwischen dem 24. Januar und dem 27. Februar habe er insgesamt drei Lastwagen in Brand gesteckt. In zwei Fällen brannten die Zugmaschinen nebst Anhänger und Ladung. Goertz: "So entstand ein Schaden von mehreren 100.000 Euro."

Vor 14 Tagen soll der Nettetaler zuletzt zugeschlagen haben: Auf einem Rastplatz in Isselburg bemerkte die Polizei Rauch im Führerhaus eines Sattelschleppers einer Emmericher Spedition, der Papier geladen hatte. Der Fahrer, der erst wenige Tage zuvor bei der Firma angefangen hatte, hatte nach eigenen Angaben das Gespann auf einem Parkplatz in Heelden abgestellt, um eine Pause zu machen und war in die Raststätte gegangen. Wie die Spedition unserer Redaktion bestätigte, handelte es sich bei dem Fahrer um den 31-jährigen Nettetaler. In Mönchengladbach soll der Tatverdächtige am 6. Februar zugeschlagen haben. Auf der Süchtelner Straße brach in einer Iveko-Zugmaschine Feuer aus. "Das Fahrzeug brannte komplett aus, der Schaden lag im hohen fünfstelligen Bereich", berichtete ein Polizeisprecher. Bereits am 24. Januar soll der Nettetaler die Serie von Brandstiftungen begonnen haben - vermutlich ebenfalls als Fahrer eines gerade mal zwei Jahre alten Sattelschleppers, der 15 Tonnen Kunststoffstangen geladen hatte. "
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kempen/nettetaler-gesteht-lkw-brandstiftungen-aid-1.7455846

Kuddel


dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

ZitatErneuter Lastwagenbrand: Polizei ermittelt

Leipzig (dpa/sn) - Nachdem in den vergangen Tagen schon häufiger Lastwagen im Leipziger Norden brannten, fing in der Nacht zu Donnerstag erneut ein Lkw Feuer. Es wird wegen Brandstiftung ermittelt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Lastwagen brannte laut Polizei aus. Vier nebenstehende Autos wurden durch das Feuer beschädigt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens war zunächst unbekannt. Am Mittwoch, sowie in der vergangene Woche kam es laut Polizei zu mehreren Bränden an Lastwagen im Leipziger Stadtteil Gohlis. Die Polizei vermutet, dass die Vorfälle in Zusammenhang zueinander stehen.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/braende-leipzig-erneuter-lastwagenbrand-polizei-ermittelt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210624-99-122287

Mit einer Organisierung der LKW Fahrer will es nicht recht klappen. Man bleibt vereinzelt. Es gibt einen hohen Frustlevel.
Waren es Brandstiftungen aus konkreter Wut oder allgemeinem Frust?

Es werden öfter LKW abgefackelt.
Die Gründe sind unterschiedlich. Manchmal sind es Spediteure, die mit Versicherungsbetrug ihren Laden retten wollen. Manchmal sind es (Ex-) Fahrer mit einer persönlichen Rache gegen ihre Behandlung. Manchmal einfach nur Frust. Es wurden auch schon LKW angezündet, weil der Spediteur ein stadtbekannter Nazi war.

Kuddel


Kuddel

Na sowas!

ZitatUnzufriedenheit der Fahrer steigt stark

Die Unzufriedenheit unter den Fahrern wächst. Im Vergleich zum Januar 2023 ist die Job-Unzufriedenheit im Juni um 12,6 Prozent gestiegen. Im Rahmen des Zufriedenheitsindex von Jobmatch.me wurden deutschlandweit mehr als 12.000 Berufskraftfahrer befragt. Damit bietet der neue Zufriedenheitsindex nach eigenen Angaben den größten Einblick für Zufriedenheitsdaten von Lkw-Fahrern. Insgesamt gaben 24 Prozent der Lkw-Fahrer in der aktuellen Umfrage an, äußerst unzufrieden mit ihrer derzeitigen Stelle zu sein. Zwischen Januar 2023 und Juni 2023 ist die Unzufriedenheit um 12,6 Prozent gestiegen. Mit 31 Prozent ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit der höchsten Unzufriedenheit. Die Gründe sind vielfältig: Stress, körperliche Belastung, aber auch eine schlechte Bezahlung sowie mangelnde Wertschätzung. Derzeit wollen 36,9 Prozent der Lkw-Fahrer ihren Arbeitgeber wechseln
https://www.eurotransport.de/artikel/alarmierende-ergebnisse-unzufriedenheit-der-fahrer-steigt-stark-11231293.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

BGS

Wer hätte das gedacht ... .

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Onkel Tom

Hmm.. villeicht wird das ja doch noch was mit "Rubberduck-Tour"..
Ähm Steik-Flächenbreand".
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Im Moment würde ich sagen, ein gemeinsamer Kampf der deutschen Fahrer steht nicht an, egal wie schlecht die Arbeitsbedingungen sein mögen.


Es gab mehrfach Momente, in denen sich etwas hätte entwickeln können, doch dann bekamen sich die Fahrerselbstorganisationen untereinander in die Wolle und übriggeblieben ist ein Trümmerfeld. Die beste Fahrerorganisation hat aufgebeben und sich aufgelöst. Was es jetzt noch gibt, halte ich für untauglich, einen gemeinsamen Kampf anzuschieben. In Facebookgruppen wird viel Müll geredet, die gesellschaftliche Stimmung, wirre Vorstellungen und  Rassismus, sind auch da angekommen.

Ich sehe allein bei migrantischen Fahrern das Potential für Kämpfe in näherer Zeit.


Onkel Tom

Okay.

Bei "den Deutschen" laufen ja viele Uhren in der Arbeitswelt mittlerwile
anders herum. Gekusche ist ja vor Vorgesetzten oder Boss eher angesagt,
statt wie ein Migrannt nachfragt "Warum..".

Ja, ich muss sagen, das abgesehen von sprachlicher Barrieren ich bessere
Erfahrungen mit Migrannten gemacht habe, Arbeit nach menschlichen oder
konstruktiven Gesichtspunkten angenehmer zu gestalten.
Meine Erfahrungen deuten auf eine Steifheit der deutschen Mentallität hin.

Bei meinen Erfahrungen, die ich als Leihkeule gemacht habe, war dieses
Phänomen besonders deftig vertreten.. Da geht Maulheldentum und
eigenverantwortliches Risiko besonders weit auseinander..

Aber wehe, da sind einer oder paar darunter, die Risikobereit sind und mit
ihrem Mut zum Erfolg kommen. Da kommen dann die "kleinen lauten Hosenscheißer"
aus ihren beschützten Löchern und wollen auch was vom Kuchen haben, wofür
Kollega sein Kopf hingehalten hatte.

Kurz und knackig: Typisch deutsch ist die Feigheit..  >:(
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Ich habe bei den deutschen Fahrern ja nicht alle Hoffnung fahren lassen. Aber es ist schon schwierig.

ZitatDa geht Maulheldentum und eigenverantwortliches Risiko besonders weit auseinander..

Das ist treffend beschrieben. Das mit der großen Klappe ist schon typisch bei den Cowboys der Straße. Als Proteste organisiert worden sind, wurden die Organisatoren angepöbelt, die Aktionen seien alle zu klein und zu wenig radikal. Wenn man nicht Tausende mobilisieren kann, kann man eh alles vergessen. Das aus dem Mund von Leuten, die selbst nie was gebacken kriegen und auch an den "kleinen" Protesten nicht teilnehmen.

Bei dem letzten großen Streik 1983 war es auch so, daß der 1. LKW, der sich querstellte, von einem Polen gefahren wurde. Ein Fahrer, der damals dabei war, erzählte mir, er hätte bei dem Streik den Glauben an seine Kollegen verloren. Er meinte, die einzigen, die sich kämpferisch gezeigt haben, wären ausländische Kollegen gewesen.

Das hat sich nicht gebessert. Vor ein paar Jahren hat Verdi im Rahmen einer Tarifauseinandersetzung bei der Post auch Fahrer mobilisiert. Bei dem Streik waren migrantische Fahrer in der absoluten Mehrheit und auch kämpferischer. 

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