Taxi-Fahrer_innen Selbstorganiationen

Begonnen von Kuddel, 19:15:00 Mi. 25.Dezember 2013

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Kuddel

In Kassel gibt es seit seit September 2012 eine kleine Weltneuheit zu besichtigen: Der neu gewählte Betriebsrat des Taxi-Team Kassel (derzeit 28 Fahrzeuge, ca. 45 abhänging Beschäftige) hat eine Website, die gleichermaßen von den Logos der IWW und ver.di geziert wird. Denn in dem Gremium sind Mitglieder beider Gewerkschaften vertreten und diese arbeiten offensichtlich konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Was im Büro von ver.di-Chef Frank Bsirske, einem erklärten Feind kleiner, unabhängiger Gewerkschaften, vielleicht für Magengrummeln sorgt, kann an der Basis durchaus gelingen: Solidarität und Einigkeit im Sinne der Arbeitenden über Organisationsgrenzen hinweg.
http://www.wobblies-kassel.de/?p=275




http://www.taxi-team-kassel-betriebsrat.alterweb.de
http://www.ig-bremer-taxifahrer.de/
http://www.berliner-taxibund.de/
http://hamburgertaxenverband.de/

Kuddel

Die Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer stellt sich vor.


http://youtu.be/3pdiYs3OScE

Es ist interessant, wie sehr die Art sich zu organisieren den jungen Organisationen der LKW Fahrer oder der Paketboten ähnelt.

admin

Die Berliner Taxifahrer haben bisher eher kleinere Aktionen gemacht.
Im gemeinsamen Protest mit LKW-Fahrern und S-Bahnmitarbeitern fanden sie medial größere Beachtung:




xyu

ZitatWir denken die Zeit ist Reif für eine tatsächliche Organisation von Kutscherinnen und Kutschern, statt sich weiter gegeneinander ausspielen zu lassen! Wir sind Kutscherinnen und Kutscher – egal in welcher und wessen Kutsche wir sitzen und unter welch miesen Bedingungen wir unseren Lebensunterhalt verdienen müssen.

Es sind die Unternehmer die sich gegenseitig bei den Preisen im Ringen um den Zuschlag bei Dauerfahrten unterbieten. Wir wissen um den Druck der dabei von Ämtern und Krankenkassen ausgeübt wird. Aber das Problem geht nicht von uns aus. Was wir brauchen ist eine geschlossene Front von uns Kutscherinnen und Kutschern.

Wir glauben nicht an ein "zu viel" an Konzessionen – mit unserer Arbeit sind wir ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs- und Gesundheitssystems. Es sind immer die Unternehmer die sich gegenseitig bekämpfen. Dort wo es keine Mietwagen – wie beispielsweise in Frankfurt gibt – bekämpfen sich eben die einzelnen Taxiunternehmen.

Diejenigen die fahren lassen, nutzen dieses System der Konkurrenz aus und geben diesen Druck an uns weiter: Alle Kutscherinnen und Kutscher und all die, die sich als Scheinselbständige selbst ausbeuten sind bei uns herzlich willkommen.

Interessengemeinschaft Kutscherinnen und Kutscher! Warum jetzt?

Im Taxigewerbe tut sich was. Im Zuge der Mindestlohndebatte ändern sich lediglich die Methoden mit denen wir über den Tisch gezogen werden. An unseren Arbeits- und Lebensbedingungen wird sich am Ende nichts zum positiven verändern. Es sei denn, es gelingt uns diese Situation zu nutzen und uns zu organisieren.

Wir als Wobblies ergreifen hiermit die Initiative und rufen euch auf Mitglied in der Interessengemeinschaft zu werden und Wege zu finden unsere Interessen als Fahrerinnen und Fahrer effektiv durchzusetzen.
Kontakt:
IG-Kutscherinnen und Kutscher
c/o Rothe Ecke
Naumburger Str. 20a
34127 Kassel
Email: IG-Kutsche [at] gmx [dot] de
http://ig-kutscherinnen-und-kutscher.wobblies-kassel.de/

Kuddel



Die Interessensgemeinschaft der Kutscherinnen und Kutscher ist eine Organisation, die sich allein den Interessen der im Taxi- und Mietwagengewerbe beschäftigten Kolleginnen und Kollegen verpflichtet fühlt.

Wir möchten alle Interessierten Kolleginnen und Kollegen deshalb zum Gründungstreffen – am:

- Di, den 28. Oktober
- um 18:00 Uhr – Tagschicht
- um 22:30 Uhr – Nachtschicht
- in der Rothen Ecke
- Naumburgerstr. 20a
- 34127 Kassel

- zum gegenseitigen Kennenlernen einladen.

Kuddel

Endlich mal wieder eine Auseinandesetzung aus dem Taxigewerbe, die auch öffentlich wird:

ZitatFAU-Gewerkschaftsmitglied nach Forderung offener Lohnansprüche gekündigt

Ende August wurde ein Taxifahrer und Mitglied der Basisgewerkschaft FAU vom Unternehmen Taxi Thumberger unvermittelt gekündigt. Zuvor hatte er die Zahlung offener Lohnansprüche eingefordert. Ihm waren jahrelang die im Taxi-Gewerbe üblichen Stand- und Wartezeiten als ,,Pause" ausgelegt und teilweise nicht entlohnt worden.

Seit mehreren Jahren arbeitet der betroffene Taxifahrer beim Taxiunternehmen ,,Taxi Thumberger (Baden-Blitz)" aus der Ortenau. Die im Taxi-Gewerbe üblichen Stand- und Wartezeiten wurden ihm von der Geschäftsführung als Pause ausgelegt und dementsprechend teilweise nicht entlohnt. ,,Unserer Rechtsauffassung nach sind Stand und Wartezeiten als Arbeitsbereitschaft zu werten und mit dem normalen Stundensatz zu entlohnen. Wir stützen uns dabei auf ein Urteil des LAG Berlin-Brandenburg aus dem Jahr 2018. Zudem gab es teilweise keine Lohnfortzahlung an Feiertagen, auch wurde – unserer Berechnungen nach – das Urlaubsentgeld nicht in korrekter Höhe ausgezahlt. Dementsprechend hat unser betroffenes Mitglied die offenen Ansprüche im niedrigen fünfstelligen Bereich eingefordert.", so Stella Meier von der gewerkschaftlichen Erstberatung der FAU Freiburg.

Daraufhin folgten in kürzester Zeit eine ganze Reihe von Abmahnungen und anschließend die Kündigung. Paul Kraut, Mitglied im allgemeinen Sekretariat der FAU Freiburg, dazu: ,,Nachdem der Arbeitgeber auf die Forderungen nicht reagierte und der Kollege daraufhin eine Klage beim Arbeitsgericht einreichte, wurde von der Geschäftsführung neue Dienstanweisungen ausgegeben: So sollte der Kollege sich bei jeder Kleinigkeit telefonisch melden. Da dies in der Arbeitspraxis kaum praktikabel ist, diente die nicht 100%ige Einhaltung der Vorschriften der Geschäftsleitung als Grund für mehrere Abmahnungen, sowie der anschließenden Kündigung. Da unser betroffenes Mitglied in den Jahren zuvor nie abgemahnt wurde, müssen wir davon ausgehen, dass das Unternehmen einen nun unbequemen Angestellten loswerden will."

Das betroffene Mitglied verzichtete während der gesamten Corona-Zeit weitestgehend auf soziale Kontakte, um seine teils schwerstkranken Kund:innen bei den Fahrten zur Klinik, zu Arzt:innen und anderen wichtigen Terminen zu schützen. So wurde er sogar in einem arte-Beitrag erwähnt. (*1) Er war bei den Kund:innen beliebt und wurde – bis zur Forderung der Ansprüche – auch von der Geschäftsführung geschätzt.

Sandra Walter, ebenfalls aktiv in der FAU Freiburg, ergänzt: ,,Es ist allgemein bekannt, dass einige Taxiunternehmen versuchen mit diversen Manövern Lohnkosten einzusparen. Dies geht auf Kosten der sowieso schon schlecht bezahlten Taxifahrer:innen. Es ist wichtig, dagegen vorzugehen und die Chef:innen damit nicht einfach durchkommen zu lassen!"

Der Termin für die Güteverhandlung in der Sache ist am 09. September um 12.00 Uhr vor dem Arbeitsgericht in Offenburg. Die FAU Freiburg unterstützt den Betroffenen in der Verhandlung und wird seinen Forderungen in den kommenden Tagen auch mit gewerkschaftlichen Aktionen auf der Straße Nachdruck verleihen, um diesen Fall einer breiten Öffentlichkeit bekanntzumachen.



*1 arte Beitrag: https://www.arte.tv/de/videos/103660-000-A/1-mai-und-covid-19/
https://freiburg.fau.org/2021/09/06/pm-fau-gewerkschaftsmitglied-nach-forderung-offener-lohnansprueche-gekuendigt/#more-2084

Via twitter:
Zitat
Wir haben eine spontane Flyer-Protestaktion in Achern durchgeführt. Ein Taxi-Fahrer & FAU Kollege wurde dort von der Firma Baden-Blitz gekündigt, nachdem er offene Lohnansprüche von seiner Chefin eingefordert hatte.

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