Gewerkschaften

Begonnen von GotthilfFischer, 18:50:13 Mi. 12.Februar 2003

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counselor

ZitatIG METALL - Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen gegen kämpferische und marxistisch-leninistische Kollegen!

Die MLPD-Kreisleitung Stuttgart-Sindelfingen hat für die aktive Vorbereitung des 25. Gewerkschaftstags der IG Metall, der vom 22. bis 26. Oktober in Frankfurt am Main stattfinden wird, eine Broschüre herausgegeben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw08/weg-mit-den-unvereinbarkeitsbeschluessen-gegen-kaempferische-und-marxistisch-leninistische-kollegen
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Ah, ok aber Frage offen..

Nun kann ich mir unter den Unvereinbarkeitsbeschlüssen nur darunter vorstellen,
das schriftlich festgehalten wird, mit der Gruppierung XY oder gewerkschaftlich
arrangierte "Konkurrenz" nicht zusammen arbeiten zu wollen.

Was mich etwas wundert, das es anbei ausgerechnet die mlpd trifft..

Was ist da eigendlich vorgefallen, das es zu diesem Beschluss kam ?
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Das leidige Thema der Gewerkschaften.
Ohne Kämpfe in den Betrieben werden wir herzlich wenig erreichen. Aber die Gewerkschaften sind ein Problem, sie haben kein Interesse an gesellschaftlichen Veränderungen und möchte Garanten dafür sein, daß die deutsche Wirtschaft konkurrenzfähig gegen das Ausland bleibt.

Ich bin es leid mir anzuhören, daß man in die Gewerkschaften eintreten muß, um eine andere, eine kämpferische, Gewerkschaftsführung zu ermöglichen. Seit 50 Jahren wird das gefordert und versucht, doch es kommt nichts gescheites dabei heraus.

Ich finde, das Konzept von Betriebsgruppen (die nichts mit Gewerkschaften zu tun haben müssen), wird viel zu wenig diskutiert, bzw. ausprobiert.

Aber man kommt heute schwer an Gewerkschaften vorbei. Ich finde, es ist aber wichtig, daß betriebliche Auseinandersetzungen auch außerhalb der Betriebs- und der Gewerkschaftsstrukturen diskutiert werden sollten.

Das ist möglich. Ein Hinweis darauf war die Veranstaltung in Kiel https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=331504.0 "Berichte aus Sozialen Kämpfen", da ging es um Mieterkämpfe, um die Organisierung prekär Beschätigter im universitären Bereich, um Organisierung und Kämpfe im Gesundheitswesen und im Öffentlichen Dienst. Der Laden war richtig voll und ich denke, diese Themen war für einen Großteil der Publikums neu. Es gibt offensichtlich ein großes Interesse daran.

Die beiden Rednerinnen (Krankenhaus und Stadtwerke) erklärten, "ohne Gewerkschaft geht es für uns nicht", aber sie hatten da eigene Vorstellungen. "Meine Gewerkschaft ist sozialparnerschaftlich, sie will Klassenkuscheln, ich will Klassenkampf!" und "in vielen Dingen kämpfe ich nicht nur gegen den Arbeitgeber sondern auch gegen meine Gewerkschaft."

Die aus dem Krankenhaus erzählte von ihrem Engagement in der Krankenhausbewegung und meinte, etwa 50% ihrer Aktivitäten wären außerhalb der Gewerkschaft, z.B. mit den Vereinen im Stadtteil zu quatschen und sie dazu bewegen, um 6°° morgens mit einem Transparent vor der Klinik zu stehen. (Es hat funktioniert!) Oder seine Lieblingskneipe zu bewegen, den Protest zu unterstützen.

Hier sehe ich wirklich Perspektiven. Wie gesagt, die Veranstaltung war rappelvoll. Der nächste Schritt wäre, wenn die Leute, die so viel Interesse zeigten, sich an gemeinsamen Aktionen beteiligten, bzw. auch an deren Vorbereitung. Genau das, das gemeinsame Diskutieren und Entwickeln von Kampfformen, halte ich für den notwendigen nächsten Schritt. Man sollte Unterstützer eben nicht einfach als Handlanger einspannen, sondern gemeinsam vorbereiten und gemeinsam kämpfen. So entwickelt sich politisches Bewußtsein und Zusammenhalt.

Kuddel

Es ist ja schlimm genug, wenn Gewerkschaften zu bürokratisch, unbeweglich, verpennt und angepaßt sind.

Es ist aber noch schlimmer. Sie werden durchaus aktiv, wenn es darum geht, kämpferische Kollegen zurückzupfeifen und fertig zu machen.

Gewerkschaftssekretär Orhan Akman macht das, was man von einem vernünftigen Gewerkschafter erwartet. Er ist kämpferisch und setzt sich für die Rechte der Beschäftigten ein und unterstützt ihre Kämpfe.

Er schreibt über sich:
ZitatIch stehe für die Erneuerung der Gewerkschaften, weil wir unsere Gewerkschaften aus ihrer Krise herausführen müssen.

Verdi versucht ihn loszuwerden, zumindest aber mundtot zu machen.
Zitatver.di will Akman versetzen

Die ver.di-Personalabteilung hat den Gewerkschaftssekretär Orhan Akman schriftlich darüber informiert, dass er versetzt werden soll. Das teilte Akman auf seiner Website mit. Der ehemalige Bundesfachgruppenleiter Einzel- und Versandhandel war von dieser Funktion im August 2022 vom ver.di-Bundesvorstand abberufen worden. Er wurde von der Arbeit freigestellt und hat mehrfach fristlose Kündigungen erhalten. Die Kündigungen hatte das Berliner Arbeitsgericht für unwirksam erklärt. (...)
https://www.unsere-zeit.de/ver-di-will-akman-versetzen-4777720/

Mehr auf seiner Webseite: https://orhan-akman.de/

Er twittere:
ZitatEs war weder ein Geschenk noch ein 'Liebesbrief', was ich heute bei der Post erhielt. Stattdessen hat @_verdi mir drei Ahmanungen per Einschreiben zugesendet. Alle drei Abmahnungen werden mit meinen Äußerungen in den Medien begründet.
Näheres dazu werde ich in Kürze berichten.


P.S.: Übrigens, Verdi gilt noch als halbwegs vernünftig, basisnah  und flexibel, die IGM hingegen als starr und reaktionär. Ich bin solidarisch mit allen kämpferischen Gewerkschaftern, aber bei einer Reformierung des DGB sehe ich schwarz.

Kuddel

Ach, die Linkspartei und die Gewerkschaften...

So manch führender Linksparteipolitiker ist ein verkrachter Gewerkschaftsfunktionär.

Die Linkspartei hat herzlich wenig Interesse an einer Arbeiter:innenbewegung, bzw. deren Erneuerung, man sucht lieber die Nähe zu den traditionellen Arbeitervertretern.

Die Linkspartei veranstaltet über ihre Rosaluxstiftung einen Kongreß, der ursprünglich "Streikonferenz" hieß. Jetzt heißt sie "Konferenz Gewerkschaftliche Erneuerung". Das spricht bereits Bände.

Es gibt ein großes Interesse, die Anmeldezahlen sind wohl höher als in den letzten Jahren. Die Debatte über Gewerkschaftsarbeit und Betriebspolitik ist enorm wichtig, doch die Linkspartei hält den Deckel drauf. Sie bestimmt, was diskutiert wird und was nicht. Bereits zu den Zeiten, in denen es noch "Streikonferenz" hieß, erhielten die Daimlerarbeiter, die einen Wilden Streik durchgeführt haben, kein Rederecht. In diesem Jahr ist es ähnlich. Es gibt dort eine Veranstaltung zu dem legendären wilden Opelstreik 2004. Zu dieser Veranstaltung hat man nicht einmal bei den ehemaligen Streikaktivisten angefragt. Der Referent ist IGM Funktionär, also Vertreter der Organisation, die den Streik verraten hat. Aber die Linkspartei freut sich über diesen Referenten, weil er als "links" gilt.

Ich kriege das Kotzen. Die Linkspartei ist selbst so ein verknöcherter Funktionärsverein wie der DGB.


Kuddel

Der Poststreik ist wieder so ein Beispiel.
Verdi setzt sich über den Willen ihrer Mitgleider, die streiken wollen, dreist hinweg.
Dann ignoriert man den Bedarf an Diskussion und Meinungsbildung. Kritik wird zensiert.

https://twitter.com/Postbote161/status/1635744837474328578

admin

Solidarität mit dem kämpferischen Gewerkschafter Orhan Akman

Am 5. Juli 2023 ab 12:00 Uhr findet vor dem LAG die Berufungsverhandlung in der Sache " Akman ./. @_verdi "wegen der fristlosen Kündigungen statt. Die Gerichtsverhandlung ist öffentlich.

Er schreibt: "Ich würde mich über Eure Teilnahme freuen."

https://orhan-akman.de/

Weiter oben in diesem Strang findet man unter Beitrag #693 weitere Hintergrundinfos.

Fritz Linow

Zitat12.1.23
Geschichte der ,,Deutschen Arbeitsfront"

Eine der letzten großen Lücken in der NS-Forschung

Die Deutsche Arbeitsfront war die mit Abstand größte NS-Organisation, ist aber bis heute weitgehend unerforscht. Dabei könnte gerade ihre Geschichte die Begeisterung vieler Deutscher für den Nationalsozialismus veranschaulichen.
(...)
https://www.deutschlandfunk.de/ns-geschichte-deutsche-arbeitsfront-gleichschaltung-gewerkschaften-1-mai-100.html

Kuddel

Furchtbar, absolut daneben!

ZitatZukunft der Gewerkschaften
Ver.di auf Kriegskurs

Gewerkschaftsspitze beantragt Kurswechsel hin zu Aufrüstung und Militäreinsätzen
https://www.jungewelt.de/artikel/456953.html

Kuddel

ZitatUnd weiter wird auf eine Konferenz des DGB unter dem Motto »Vergiss nicht, hier arbeitet ein Mensch« hingewiesen. Mit Gastrednern wie dem zum Bundespräsidenten umgeschulten Pastor Joachim Gauck, der letztes Jahr ein bisschen Frieren für die Freiheit empfahl, und der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates. Nur ob vielleicht ein Gewerkschaftsbund, der inzwischen alle Klassenverhältnisse im Land auf Moral und die unanpöbelbare Menschenwürde von Zugbegleiterin und Bademeister heruntergebracht hat, womöglich Teil des Problems und nicht der Lösung ist, das fragt sich wieder mal niemand.
https://www.jungewelt.de/artikel/459183.html

ManOfConstantSorrow

Schlimmer als erwartet:

ZitatVerdi auf Linie
Bundeskongress stimmt für Lieferung von Waffen an Ukraine. Debatte um Leitantrag abgewürgt
https://www.jungewelt.de/artikel/459640.gewerkschaft-verdi-auf-linie.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

Zitat22. BIS 26. OKTOBER 2023 - Krieg und Frieden - eine zentrale Frage auf dem kommenden Gewerkschaftstag der IG Metall

Morgen beginnt in Frankfurt am Main der 25. ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall. Sie ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft. Der hier veröffentlichte Artikel befasst sich mit Anträgen an den Gewerkschaftstag, die vor der Eskalation des Krieges zwischen der faschistischen Hamas und dem imperialistischen Israel gestellt wurden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw42/krieg-und-frieden-eine-zentrale-frage-auf-dem-kommenden-gewerkschaftstag-der-ig-metall
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Zitat25. GEWERKSCHAFTSTAG DER IG METALL - Welchen Weg geht die IG Metall?

Gestern hat der 25. Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt am Main begonnen. Er dauert bis zum 26. Oktober.

Den 421 Delegierten liegen ein Grundsatzantrag und vier Leitanträge des Vorstandes, 39 Anträge zum Statut und 494 Anträge zu sozialen und politischen Themen und zur Stärkung der IG Metall vor. In den Anträgen spiegelt sich das gewachsene Klassenbewusstsein und eine Politisierung der Kolleginnen und Kollegen wider. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Anträge nur zum Teil repräsentativ sind für die große Unzufriedenheit und Kritik an der Basis an der Politik der Regierung, der Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten und der Klassenzusammenarbeit.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw43/welchen-weg-geht-die-ig-metall
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Kuddel

Die neue IGM Vorsitzende Christiane Benner ist absolut Panne, völlig daneben. Hab bei dieser Gewerkschaft aber nix anderes erwartet.

ZitatIG-Metall-Chefin fordert mehr Staatshilfe für grüne Wirtschaft

Gebraucht werde ein aktiver Staat, der in die Zukunft investiere, sagte Benner in ihrer Grundsatzrede nach ihrer Wahl zur Ersten Vorsitzenden auf dem Gewerkschaftstag in Frankfurt am Main. Der Markt alleine könne es nicht richten. Subventionen sollten zum Beispiel in niedrige Strompreise für energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie fließen, damit diese den Umbau stemmen könnten. Der Bundesregierung warf sie zudem vor, Kaufprämien für Elektroautos zu früh zu kürzen und beim Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für die Fahrzeuge zu trödeln. Benner warnte vor einer schleichenden Deindustrialisierung Deutschlands. Es sei das vordringliche Ziel der IG-Metall, diese zu stoppen. Bundeskanzler Scholz versprach in seiner Rede eine gute Lösung für energieintensive Unternehmen, die mit hohen Kosten zu kämpfen hätten und kündigte eine Kombination mehrerer Einzelmaßnahmen an.
https://www.deutschlandfunk.de/ig-metall-chefin-fordert-mehr-staatshilfe-fuer-gruene-wirtschaft-112.html

Die Gewerkschaften hören auf, etwas mit den gewerkschaftlichen Gedanken zu tun zu haben. Sie werden zu Vorzimmern der Politik. Ihre Aufgabe wäre es, ihre Mitglieder zu mobilisieren, damit sie Druck für bessere Verhältnisse (nicht nur im Betrieb) aufbauen. Gewerkschaften könnten Streiks organisieren. Es wird aber nur noch appelliert an den Staat dies oder jenes zu tun. Elektromobilität, Kaufprämien für E-Autos? Ich krieg das Kotzen! Sponsoring für die Autoindustrie und für Mittelklasseautokäufer. E-Autos sind aus ökologischer Sicht ein völliges Desaster, eine Lüge zur Stützung der Automobilbranche.

Das Wort Klassenkampf ist den deutschen Gewerkschaftsbonzen eh fremd.

Das ist übrigens Shawn Fain, Präsi der US Amerikanischen Gewerkschaft UAW (United Auto Workers)



der sich gerade als Streikführer mit der amerikanischen Autoindustrie anlegt.

counselor

ZitatDUISBURG - IG Metall und IGBCE rufen Arbeiter dazu auf, sich für "Brückenstrompreis" einzusetzen

IG Metall und IGBCE hatten aufgerufen: ,,Brückenstrompreis jetzt! Aktionstag am 24.11.23". Das Flugblatt war überschrieben ,,Deutschland muss Industrieland bleiben!"

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw48/die-arbeiterklasse-muss-lernen-die-verantwortung-fuer-die-zukunft-der-menschheit-selbst-zu-uebernehmen
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Kuddel

Es ist schon krass wie offen diese Gewerkschaften sich zum Lautsprecher von Industrieinteressen machen.

Onkel Tom

Echter Irrsinn, nicht einsehen zu wollen, die Industrie für heute und morgen
wichtiger Strukturen um zu krempeln. Man will die Gewohnheiten nicht verabschieden.

Im Sinne des Konkurrenzkampf weiter unsinnige Produkte her zu stellen, statt
sich den heutigen Erfordernissen zu stellen..

Profitgier schadet der eigenen und anderen Menschen Gesundheit und tötet.
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

ZitatBILLIGSTSTROMPREIS FÜR KONZERNE - Die Dankbarkeit der Chemie-Bosse

Landauf, landab trommeln die Führungen der Industriegewerkschaft Bergbau – Chemie – Energie und der Industriegewerkschaft Metall für einen Brückenstrompreis für energieintensive Industrien wie Stahl oder Chemie/Pharma, sprich: für einen aus unseren Steuergeldern subventionierten Billigststromtarif für die Großkonzerne.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw49/die-dankbarkeit-der-chemie-bosse
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Erfahrungen aus den USA:

Wenn die Gewerkschaften wie ein Bremsklotz wirken: Basisorganisierung.

Aus einem englischsprachigen Jacobinartikel:
ZitatDie Beschäftigten des Mercedes-Benz-Werks in Alabama haben mehrere Organisierungskampagnen durchgeführt. Sie laufen alle nach einem ähnlichen Muster ab: Frustrierte Arbeiter beschließen, dass es genug Energie für Veränderungen im Werk gibt, und beginnen, über Organisierung zu sprechen.

Wir wenden uns an eine Gewerkschaft, die United Auto Workers (UAW), und treffen uns mit einem hauptamtlichen Organisator. Sie leiten uns durch die Schritte, die ihnen seit Jahrzehnten beigebracht wurden - eine Anleitung, die bei Mercedes nicht funktioniert hat.

Im Laufe der Jahre waren wir frustriert - nicht nur über das Unternehmen, sondern auch über die Art und Weise, wie frühere Organisatoren uns sagten, dass Gewerkschaftskampagnen zu funktionieren hätten. Wir haben den UAW-Vertretern oft gesagt: "Wir wissen nicht, wie man gewinnt, aber wir wissen, wie man verliert, und ihr wisst das auch."

In unserer jüngsten Kampagne müssen wir angesichts der Tatsache, dass soziale Medien und die Geschwindigkeit des technologischen Wandels die Gesellschaft verändert haben, akzeptieren, dass alte Praktiken nicht mehr funktionieren. Deshalb haben wir der UAW gesagt, dass der traditionelle Ansatz für uns nicht in Frage kommt.

Wir betonten auch "arbeitergeführt". Wir waren nicht auf der Suche nach einer Krücke, auf die wir uns stützen konnten. Überraschenderweise stießen wir auf offene Ohren.

Und als wir sahen, dass diese UAW-Verwaltung einen Wandel vollzog, sagten wir: "Los geht's." Wir hatten den Wunsch, die Sache zu Ende zu bringen, und waren überzeugt, dass nach den Verträgen mit den Big Three nun die Zeit gekommen war.

Der neue Ansatz funktioniert. Mit dem Schwung im Rücken haben wir in sieben Wochen 1.500 Gewerkschaftseintritte in einem Werk mit 5.000 Beschäftigten verzeichnet. (...)
https://jacobin.com/2024/01/mercedes-benz-union-organizing-strategy-alabama

Im längeren Artikel werden ihre praktischen Erfahrungen beschrieben. Vieles erinnert an die Organisierung bei Amazon in Bad Hersfeld. In Bad Hersfeld ließ Verdi den Aktivist:innen einen großen Freiraum. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Weil es das Streik- und Arbeitsrecht gibt, landet man fast immer unter den Fittichen der jeweiligen Gewerkschaft. Ob das immer notwendig und sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

counselor

ZitatGewerkschaften und Unternehmerverbände erneuern Pakt gegen Arbeiter

In der vergangenen Woche lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) Spitzenvertreter der Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften zu einer Gesprächsrunde ins Schloss Bellevue. Neben der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi und den Betriebsratsvorsitzenden von VW, Daniela Cavallo, und Mercedes-Benz, Michael Häberle, nahmen die Präsidenten der Arbeitgeber-, Industrie- und Handwerksverbände teil.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/02/08/burg-f08.html
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Nikita

Die DGB-Gewerkschaften bleiben also freiwillig zahnlos und wollen lieber kassieren als Menschen zu helfen.

Zitat von: counselor am 04:16:10 Fr. 09.Februar 2024
ZitatGewerkschaften und Unternehmerverbände erneuern Pakt gegen Arbeiter

In der vergangenen Woche lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) Spitzenvertreter der Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften zu einer Gesprächsrunde ins Schloss Bellevue. Neben der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi und den Betriebsratsvorsitzenden von VW, Daniela Cavallo, und Mercedes-Benz, Michael Häberle, nahmen die Präsidenten der Arbeitgeber-, Industrie- und Handwerksverbände teil.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2024/02/08/burg-f08.html

Kuddel

ZitatKurios:
Lüner Lieken-Mitarbeiter protestieren gegen eigene Gewerkschaft
 ,,Haben die Nase gestrichen voll"


Mit einer Protestaktion wollen der Lüner Betriebsrat und Gewerkschaftsmitglieder von Lieken ihrem Ärger über die Gewerkschaft NGG freien Lauf lassen.
Schranke: https://www.ruhrnachrichten.de/luenen/betriebsrat-protestaktion-lieken-luenen-mitarbeiter-gewerkschaft-ngg-w848664-2001121350/

ZitatUnion Busting oder berechtigter Protest von Lieken Mitarbeitenden gegen das Agieren der Gewerkschaft NGG? Im Beitrag steht, dass die Mitglieder den Rückhalt der Gewerkschaft vermissen und sie beim Protest 45 Kündigungen überreichen wollen.

Stellv. Betriebsratsvorsitzender wird zitiert:" Wir fühlen uns einfach nicht ernst genommen. Im Gegenteil: Wenn es der  Gewerkschaft passt, dann sollen wir uns mit den Kollegen vor das  Firmentor stellen und streiken. Im umgekehrten Fall, wenn wir mal was  haben und Unterstützung bräuchten, kommt nichts. Oder aber, unsere  Initiativen, Ideen oder Vorschläge werden torpediert.

https://x.com/arbeitsunrecht/status/1762476737143640408

counselor

ZitatAUFRÜSTUNG NEIN - AUSRÜSTUNG JA? - Rüstungspolitik: Die ,,Neujustierung" des IG-Metall-Vorstandes

"Deutschland und Europa brauchen ein industriepolitisches Konzept zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Das fordern IG Metall, Wirtschaftsforum der SPD und Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) in einem gemeinsamen Positionspapier." [1]

Quelle: https://www.rf-news.de/2024/kw11/ruestungspolitik-die-neujustierung-des-ig-metall-vorstandes
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Kuddel

Ich halte linke Politik für hilf- und zahnlos, wenn sie nicht in der Arbeitswelt verankert ist.

Das Problen ist, daß die DGB Gewerkschaften als einziger Weg in den Betrieb gelten. Ich schaue mir seit Jahrzehnten das Drama an, in dem gute, engagierte Leute dafür kämpfen, daß ihre Gewerkschaft demokratisiert und kämpferischer wird. Es klappt nicht. Der Apparat ist nicht einfach nur zu starr und bürokratisch, er verweigert eine klare klassenkämpferische Ausrichtung. Es werden auch kämpferische Initiativen und gewerkschaftliche Aktivisten zurückgepfiffen und behindert.

Zitatver.di-Bundesvorstand hält an Ermahnungen und Abmahnungen fest

Am 19. März 2024 fand vor dem Berliner Arbeitsgericht die Güteverhandlung zu zwei Ermahnungen und drei Abmahnungen statt, die der ver.di-Bundesvorstand gegen mich ausgesprochen hatte und gegen die ich mich juristisch wehre.

In der mündlichen Verhandlung teilte der Vertreter von ver.di mit, dass man keine gütliche Einigung wolle und an den Ermahnungen und Abmahnungen festhalte. Damit konnte es zu keiner Einigung kommen, die gerichtliche Auseinandersetzung geht weiter
https://orhan-akman.de/2024/03/ver-di-bundesvorstand-haelt-an-ermahnungen-und-abmahnungen-fest/

Obiges Zitat betrifft Orhan Akman, Gewerkschafter mit kurdischen Wurzeln, der engagiert  für Kollegen eintritt. Mit 21 Jahren, legte sich Orhan Akman mit dem Fleischproduzenten Tönnies an, wo er als Sachbearbeiter in der Buchhaltung angestellt war. Als die Geschäftsführung mitbekam, dass er zusammen mit einigen anderen Kolleginnen und Kollegen einen Betriebsrat gründen wollte, wurde er prompt aus dem Unternehmen gedrängt. Er kämpfte erfolgreich gegen die Schließung von Niederlassungen des Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. Ab 2002 sorgte Akman als ver.di-Gewerkschaftssekretär im Bezirk München-Rosenheim fast zwölf Jahre lang für die Gründung vieler neuer Betriebsräte – gerade auch in tariflosen Betrieben. In den Tarifrunden für den Einzelhandel mobilisierte er als regionaler Streikleiter zu großen Kundgebungen. Mit der spanischen Textilhandelskette Zara führte er in dieser Zeit für ver.di die Verhandlungen über die bundesweite Anerkennung der Flächentarifverträge, was 2014 gelang.

Daß Verdi gegen einen so kämpferischen Gewerkschafter aktiv vorgeht, läßt tief blicken.

Das große Problem ist, daß es an funktionierenden Alternativen mangelt. Die Basisgewerkschaften in Deutschland werden ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht. Sie sind nicht nur klein, sie haben auch keinen Fuß in den Industriebetrieben.

Positive Beispiele sind ein paar Spartengewerkschaften jenseits des DGB. Cockpit (Piloten), UFO (Flugbegleiter), GDL (Lokführer). In Norddeutschland waren Servicekräfte in einigen Kliniken von Verdi so genervt, daß sie eine eigene Gewerkschaft gegründet haben, die GDS, die funktioniert und erfolgreich Arbeitskämpfe organisiert hat.

Ich habe keine Berührungsängste, ich war je nachdem wo ich gerade gearbeitet habe, in 3 Sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften organisiert. Außer Erkenntnisse hat es mir nichts gebracht.

Ich höre immer wieder von engagierten und sympathischen Linken, daß die DGB Gewerkschaften die einzige Möglichkeit sind, die wir haben. Ich sehe sie aber auch scheitern. Von mir aus kann man da Mitglied sein, aber deren Strukturen sollten nicht die einzige Werkzeuge für betriebliche Aktiviäten sein. Bei der Krankenhausbewegung gab es Initiativen, die sich außerhalb der Gewerkschaft getroffen und die mit Stadtteil- und Mieterinitiativen zusammengearbeitet haben.

Ich habe auch die Organisierungsform eines Kollegenstammtischs mitbekommen, mit der ein Arbeitskampf organisiert worden ist.

Betriebsgruppen, das ist für mich ein absolut sinnvolles Konzept. Ich verstehe nicht, warum es so selten genutzt wird.

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