"Dafür zahl ich nicht" - Verblödung bei ARD + ZDF

Begonnen von Eivisskat, 23:25:43 Di. 19.Mai 2009

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Kuddel

Vieles wiederholt sich in diesem Thread.
Es ist wohl notwendig, denn keines der Probleme ist gelöst worden.
Die Spitze des Eisberges in puncto Korruption ist zwar ans Tageslicht gekommen, an den Grundproblemen hat es nichts geändert.

DIe Grundprobleme liegen in fehlender Staatsferne, in der massiven Einflußnahme der Wirtschaft und einer grottenschlechten Unterhaltung.

Es reicht nicht, zu sagen, die Privatmedien seien noch viel schlechter.

Ich bin kein Gegner eines öffentlichen Rundfunks. Im Gegenteil, ich hielte ihn für sinnvoll, wenn er kritisch, transparent und frei von staatlicher und wirtschaftlicher Einflußnahme wäre. Guter Journalismus und gute Unterhaltung kosten Geld. Privatmedien haben kein Interesse an gutem Journalismus und guten Programmen, sie interssieren sich nur für Quoten und den Interessen ihrer Geldgeber.

Das große weltweite Vorbild, die britische BBC, ist derweil völlig auf den Hund gekommen. Der Druck aus der Wirtschaft, von Konservativen und Faschisten hat die "Tante BBC" einknicken lassen, statt kritischem Journalismus gibt es Propaganda.

Die Streikenden können ein Lied davon singen, nicht nur die Boulevarpresse, auch die BBC hat sich auf den Streik und die Gewerkschaften eingeschossen:

Mick Lynch, Gewerkschaftschef der britischen Bahnarbeiter, beschreibt es sehr gut:

https://twitter.com/DoubleDownNews/status/1606232638083149824

Der deutsche öffentlich rechtlich Rundfunk läßt sich nicht einfach durch ein paar Personalwechsel oder Reförmchen gerettet werden. Es ist ein völlig verfilzter Schrotthaufen, der durch etwas vernünftiges ersetzt werden muß.

ZitatARD-Vorsitzender sagt Reform im kommenden Jahr zu
"2023 wird das Jahr der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks", sagt Tom Buhrow. Alle Strukturen und Formate würden geprüft.
https://www.zeit.de/kultur/2022-12/reform-oeffentlich-rechtliche-tom-buhrow

Tom Buhrow die Reformierung leiten zu lassen, ist das gleiche, wie Lauterbach auf das Gesundheitswesen loszulassen.

Tom Buhrow ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

Ich muß ja zugeben, daß es Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt gelungen ist, mich mit ihrem smarten Outfit zu provozieren. Jedenfalls die ersten Male, in denen ich sie gesehen hab. Respekt dafür.

Die sind in Ordnung. Sie sind nicht blöd, wissen, wovon sie reden und kommen zu vernüftigen Schlüssen.

Ja, das Funk Projekt wollte ich auch schonmal auseinander nehmen. Die Recherchen kosten aber ne Menge Zeit und ich neige dazu, das dann mit Schaum vorm Mund zu kommentieren.

Das können Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt einfach besser, sie bleiben ruhig und sind in ihren Argumenten scharf.

Aus der Selbstbeschreibung von FUNK:
Zitatfunk ist das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Wir machen Inhalte für 14- bis 29-Jährige - nicht nur hier auf YouTube, sondern überall - z.B. auch auf Instagram, Facebook, TikTok oder in unserer Webapp auf funk.net. Unser Ziel ist es, möglichst gute Information, Orientierung oder Unterhaltung zu bieten.

FUNK hatte im Geschäftsjahr 2022 ein Budget von 44,6 Mio.Euro, Rundfunkgebühren. Keine Ahnung, wieviel davon bei dem US Konzern Youtube landen.

Man will damit junge Leute erreichen und schafft es auch. Die Beiträge sind in Inhalt und Form unterirdisch.

Die Kanäle Y-Kollektiv und STRG_F sind unter Linken recht beliebt. Sie gelten als kritisch und anfaschistisch. Man kann sie sich ansehen, einiges ist auch interessant, aber letztendlich ist's nur Fastfood-Journalismus, hip und flott.

Zieht euch lieber die 30 min Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt im oben verlinkten Video rein. Da hat man mehr von.

counselor

ZitatPresseinformation
Berlin, 14. Februar 2023

Wie lässt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk stärken?
Stiftung legt Publikation zur Arbeits- und Wirkungsweise von ARD, ZDF & Co. vor

Das Ansehen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks könnte schlechter kaum sein: Nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung in der Bundesrepublik sprach sich Ende vergangenen Jahres in einer repräsentativen Umfrage für dessen Fortbestand in der derzeitigen Form aus. Ein Drittel forderte die Zusammenlegung von ARD und ZDF, ein weiteres Drittel sogar die komplette Abschaffung.

Korruptionsfälle wie einst beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) oder der gegenwärtige Skandal um den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) rücken die Öffentlich-Rechtlichen immer wieder in ein schlechtes Licht. So wird sich zum wiederholten Male der Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags am morgigen Mittwoch (15.02.2023) in öffentlicher Sitzung mit den Folgen von mutmaßlicher Mittelverschwendung und Untreue in der Amtszeit von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger befassen.

Zum Imageverlust tragen zudem fortgesetzte Schmähungen vor allem aus dem konservativen und extrem rechten Spektrum bei. Insbesondere der Rundfunkbeitrag ist regelmäßig rechtspopulistischen Angriffen ausgesetzt: Er wird als ,,Zwangsgebühr" diffamiert und als vermeintlich überteuert dargestellt. Dabei zeigt ein Blick ins Ausland, wohin ein schwacher öffentlich-rechtlicher Rundfunk bei gleichzeitiger Dominanz privater Medienkonzerne führt: zu einem Erstarken rechter Diskurse.

Aus linker Perspektive erscheint es notwendig, die Presse- und Meinungsfreiheit als Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines demokratischen Gemeinwesens gegen ihre Feinde zu verteidigen. Die Öffentlich-Rechtlichen bieten ihrem Auftrag entsprechend einen unverzichtbaren Zugang zu Informationen und tragen zur gesellschaftspolitischen Meinungsbildung bei – was beispielsweise während der Coronakrise in zunehmendes Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger mündete.

Die soeben erschienene Broschüre ,,Zwischen Anspruch und Auftrag" möchte Licht in das Dickicht aus Vorurteilen und Mythen rund um die öffentlich-rechtlichen Medien bringen. Die Autor*innen Mandy Tröger, Heiko Hilker und Jörg Langer versorgen die Leser*innen mit Fakten und Argumenten zur Arbeits- und Wirkungsweise von ARD, ZDF & Co. Angeregt wird etwa eine unabhängige Qualitätsprüfung öffentlich-rechtlicher Angebote, wie sie in den Nachbarländern Schweiz und Österreich bereits existiert.

Die Publikation kann unter https://www.rosalux.de/publikation/id/49954 kostenfrei bestellt bzw. als pdf heruntergeladen werden. Für Rückfragen steht Ihnen der Referent für Publikationen, Medien und Kultur bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Henning Heine (Mail: henning.heine@rosalux.org, Tel. 030-44310-130), zur Verfügung.


Alrun Kaune-Nüßlein,
Bereichsleiterin Politische Kommunikation

Quelle: E-Mail
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Kuddel

Heutzutage ist Medienkritik extrem wichtig.
Die linke Kritik am ÖRR ist in meinen Augen viel zu verhalten.
Man muß bei den Kritiken, die man im Netz findet, vorsichtig sein. Sehr viel kommt von rechts. Der ÖRR Blog kommt bei twitter recht seriös daher, doch er stammt von dem CSU-Lokalpolitiker Jonas Müller.

https://twitter.com/OERRBlog

Kuddel

Der ÖRR macht gern einen auf kritisch, wenn es den Vorwurf gibt, genau das nicht zu sein. Ex-Bild-Chef Julian Reichelt hat den Bogen reichlich überspannt und er eignet sich nun als Buhmann. Kein Mitleid mit dem Arsch.

Aber jetzt hat sich eine Anja Reschke in ihrer Wahl, sich bei ihrem nächsten Brotjob auf Reichelt einzuschießen, es sich besonders schwer gemacht. "Julian Reichelt und die Frauen: "Bumsen, belügen, wegwerfen""

Boah. Ist ungefähr so investigativ wie, "finden Sie nicht auch, daß Putin die Ukraine nicht hätte überfallen dürfen?"

Wer sollte denn der Reicheltschelte widersprechen? Die Anja Reschke wurde mit Böhmermann verglichen. Wollt ihr mich verarschen!?! Egal ob man Böhmermann mag oder nicht, er versteht sein Handwerk in Inhalt und Form. Dagegen ist ARD - Reschke aalglatt bei dem Versuch, dem Publikum jungdymisch und empört im youtube-instagramm Style die Welt zu erklären. Diese Form von Nichtjournalismus ist eklig und genauso zu verachten, wie Springerjournalismus und Reichelts Eskapaden.

Anja Reschke, bei deinen Auftritten kotz ich im Strahl!"


Kuddel

Das muß man sich mal reintun!

Solche Leute entscheiden darüber, was wir zu sehen und zu hören kriegen:

https://twitter.com/NurderK/status/1631093029116190722


Kuddel

Wenn es um die Öffentlich Rechtlichen geht, kommt stets das Argument, daß Arte jedoch ein Beispiel für guten Journalismus sei. Ja, es gibt gute Arte Dokus, aber der Sender ist keineswegs Garant für guten Journalismus. Oft habe ich mich schon geärgert.

Hier hat sich jemand mal rangesetzt und auseinandergedröselt, wo schlampig recherchiert worden ist und wo inhaltlich Falsches verbreitet wurde:

https://twitter.com/goliammar/status/1633568474776698888

Den gesamten tweet mit allen Folgebeiträgen lesen!


counselor

ZitatGeheimplan wohl durchgesickert: Rundfunkbeitrag steht vor drastischer Erhöhung

Berlin – Der Rundfunkbeitrag ist vielen Verbrauchern ein Dorn im Auge. Für die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ist dieser die Haupteinnahmequelle. Obwohl die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag erstmals die 10 Milliarden Euro überstiegen, soll er künftig steigen: auf 25 Euro pro Monat.

Quelle: https://www.merkur.de/verbraucher/gez-erhoehung-geheimplan-durchgesickert-rundfunkbeitrag-ard-zdf-drastischer-92170444.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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Hanni3

Zitat von: Tiefrot am 21:00:10 So. 26.März 2023Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(

Haben die denn jemals eine Berechtigung gebraucht?

counselor

ZitatMit welcher Berechtigung?

Die brauchen das Geld, um uns mit noch perfideren Methoden zu verblödet. Das musst Du doch verstehen ...
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Kuddel

Ich finde es gut, daß Deutschland sich im Grunde eines der teuersten Rundfunksysteme leistet.

Guter Journalismus und gute Unterhaltung kosten Geld.

Wir bekommen für das Geld jedoch weder guten Journalismus noch gute Unterhaltung.

Die Faschos inkl. BILD und Co. wollen die Abschaffung des Öffentlichen Rundfunks und fahren eine massive Kampagne dafür. Sie wollen nur noch neoliberale Privatgülle. In Griechenland wurde so etwas von Brüssel als "Sparpolitik" durchgesetzt.

Ich bin gegen die Strukturen und die Praxis der deutschen ÖR Medien. Und ich bin gleichzeitig absoluter Gegner der neoliberalen Scheiße. Servus TV ist Oligarchen TV. Rupert Murdoch besitzt ein weltumspannendes Netz reaktionärer Medien.

Die ÖR Medien sind derart verfilzt, daß ich sie für unreformierbar halte. Das muß für jeden verständlich aufgezeigt werden. Erst dann kann man den Aufbau völlig neuer transparenter und demokratischer Strukturen mit klaren journalistischen Standards fordern.

Der BBC gilt weltweit als Vorbild für seriösen Journalismus. Der BBC stand so lange unter Sparzwang und der Drohung einer Zerschlagung, daß dieser Sender inzwischen so unseriös und reaktionär geworden ist, wie ein beliebiges Privatmedium.

Kuddel

Zitat von: Tiefrot am 21:00:10 So. 26.März 2023Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(

Da hast du recht. Der Einzug der Rundfunkkosten als "Gebühr" ist nicht in Ordnung. Da mögen Erwerbslose befreit von sein, aber der prekär Beschäftigte zahlt genauso viel wie der Multimillionär. Das ist nicht ok.

counselor

ZitatWir bekommen für das Geld jedoch weder guten Journalismus noch gute Unterhaltung.

Genau da liegt das Problem.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk befindet sich unter Kontrolle der Parteien, die in Berlin regieren und einiger weiterer gesellschaftlicher Akteure, die keine grundsätzliche Kritik am Kapitalismus haben. Entsprechend sieht das Programm aus. Gesendet wird im Kern staatsnahe Regierungspropaganda.

Wir dürfen zahlen, dürfen aber nicht mitentscheiden,  was wann wo gesendet wird.

Vor Jahren habe ich einmal ehrenamtlich beim Bürgerradio Radio Darmstadt (Radar) moderiert. Wir waren als demokratischer Verein organisiert und haben versucht, ein gutes Lokalradio zu bieten. Es klappte ganz gut. Ich finde, so sollte Rundfunk organisiert sein.

https://www.radiodarmstadt.de/start.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es gibt den sogenannten "Rundfunkrat", der darüber entscheidet, was wir im ÖRR zu sehen und zu hören bekommen. Ich habe schon seit Jahren im Hinterkopf, mal diese Institution in ihrer Form grundsätzlich in Frage zu stellen.

ZitatDer Rundfunkrat setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Vereinigungen zusammen, die im jeweiligen Rundfunkstaatsvertrag (RStV) aufgezählt sind. Dies sind z. B. Gewerkschaften, Frauenverbände, Kirchen und Fraktionen. Diese entsenden eigenständig ihre Vertreter. Der Rundfunkrat soll einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat

An diesem Anspruch gemessen ist der Rat völlig gescheitert.

Der Filz ist derart fest, da kann die mutigste Reform nichts dran ändern.

Derweil duckt man sich weg und will jede Krise aussitzen.

ZitatNDR nimmt Reschke-Sendung aus der Mediathek

Nach einem Urteil ist die Folge über Julian Reichelt nun nicht mehr abrufbar. Per Beschluss wurden Äußerungen in 11 Passagen einstweilen untersagt.
https://www.sueddeutsche.de/medien/ndr-urteil-julian-reichelt-1.5838399

Eigentlich sollte man sich freuen, wenn sich jemand mit der rechtsradikalen Krawallschachtel Julian Reichelt auseinandersetzt. Aber die Sendung "Reschke Fernsehen" selbst war wieder ein typisches Deutsches Fernsehen Produkt. Eine unsympathische Moderatorin erklärt uns die Welt. Jetzt war Reichelt-Kritik vielleicht opportun, um beim Zuschauer als kritisch zu gelten, doch war es wohl zu kritisch innerhalb der medialen Machtverhältnisse. Reichelt schwingt die große juristische Keule. Da duckt man sich lieber weg.

ManOfConstantSorrow

Ein Bericht aus dem Maschinenraum des ÖRR

Ein Einblick in die undemokratischen Strukturen des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks:

https://www.deutschlandfunk.de/neues-vom-agra-treffen-ein-bericht-aus-dem-maschinenraum-des-oerr-dlf-c02ec729-100.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Diese Art von Suggestivfragen sind normal, aber schwer erträglich.

ZitatPolitisches Streitgespräch mit Studiogästen und Hörern
Linke Gewalt in Deutschland – Wie groß ist die Gefahr?
DLF Sendungstitel

Ich würde den Sendungstitel so formulieren:

Zitat"Betreuter Terror" nicht nur beim NSU. Rechtsradikale Unterwanderung der Polizei.
Haben antifaschistische Aktivisten eine Chance gegen diese Entwicklungen?

(Und mit Sicherheit würde ich andere Studiogäste einladen.)



Kuddel


Kuddel

Das ZDF zahlt also mehr als 1 Mio € im Jahr für einen Podcast, von dem Precht als Zahlungsempfänger sinngemäß sagt, das sei nur lockeres Gelaber..?

https://x.com/wilke_tobias/status/1716871036954948024

Kuddel


dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Es gelten die Öffentlich Rechtlichen als die bessere Alternative im Medienbetrieb.

Das mag vielleicht so sein, doch nähern sich die ÖR den Privaten immer mehr an, bzw. die Grenzen verschwimmen.

Sabine Christiansen ist ein wunderbares Beispiel. Sie tanzt auf beiden Hochzeiten, arbeitete für den ÖR und die Privaten.

Früher haben Adlige und Bauern geheiratet nach Interessen an Land, Macht und Einfluß. Sabine Christiansen hatte Ehemänner, bei denen es auch irgendwie paßte mit den Positionen in Wirtschaft, Medien und Politik:

1986 heiratete sie Uwe Christiansen, Jurist, Vorsitzender des Fremdenverkehrsverbandes Hamburg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bildung & Medien der norddeutschen Industrie- und Handelskammern, Kuratoriumsmitglied der Akademie für Publizistik in Hamburg und langjähriges Mitglied des Wirtschaftsrates der CDU (Sabine Christiansen selbst ist Präsidiumsmitglied). Im Jahr 1994 heiratete sie Theo Baltz, TV-Produzent und Chef der Medienkontor Movie GmbH. Zusammen bauten sie die Talkshow Sabine Christiansen auf. Von 2003 bis 2006 war Christiansen mit Manfred Schneider verheiratet, Aufsichtsratschef der Bayer AG, Linde AG und RWE AG. 2008 heiratete sie Norbert Médus, Mitgründer eines Jeans-Unternehmens.

Sie war Umtriebig bei "irgendwas mit Medien":
Freie Mitarbeiterin für Hörfunk und Fernsehen, von 1985 bis 1987 Redakteurin und Moderatorin im Landesfunkhaus Hamburg. Von 1987 bis 1997 Redakteurin bei ARD-aktuell und Moderatorin der Tagesthemen.

1998 bis 2007 moderierte Christiansen in der ARD die Talkshow Sabine Christiansen, die sich zur damals bekanntesten Politikdebatte im deutschen Fernsehen entwickelte.

Seit 2002 war Christiansen geschäftsführende Gesellschafterin der TV 21 GmbH, die auch ihre ARD-Talkshow produzierte. Schwerpunkt der Produktionsfirma, der sie bis heute vorsteht, sind nationale und internationale Wirtschafts- und Politikformate, Dokumentationen, Reportagen, Corporate TV und IPTV.

2002 moderierte Christiansen das Kanzlerduells zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber auf zwei Sendern (Das Erste und ZDF). 2005 das Fernsehduell zwischen Gerhard Schröder und der späteren Kanzlerin Angela Merkel auf fünf Sendern (Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und Phoenix). 2006 führte sie das erste Interview mit dem US-Präsidenten George W. Bush im deutschen Fernsehen.

2006–2008 moderierte und produzierte sie die internationale Talkshow Global Players, die im Programm von CNBC weltweit gesendet wurde. 2009 moderierte und produzierte sie die Sat.1-Sendung Ihre Wahl. Die SAT.1 Arena. Von 2009 bis 2010 moderierte und produzierte sie außerdem die n-tv-Sendung Agenda 09 – Werte und Märkte. 2011 moderierte und produzierte sie auch für n-tv die Sendung Chefsache – Manager, Marken, Märkte. 2011 machte sie auf Plakaten Werbung für die Bild-Zeitung.

Manchmal auch mehr Wirtschaft als Medien: Von 2012 - 2016 war sie Beiratsmitglied bei Arqueonautas Fashion und von Janunar 2013 bis zur Insolvenz des Unternehmens im September 2013 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Windreich AG. Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats von Hermes Europe, seit Ende Februar 2015 ist sie zudem Aufsichtsratsmitglied der freenet AG. 2013 war sie in eine Werbekampagne für die Zeitarbeitsvermittlung Randstad eingebunden. Sie wurde dort als wirtschaftskompetente TV-Journalistin präsentiert. Die Werbung erschien online, in Printmedien und wurde im Radio geschaltet.

Christiansen ist Präsidiumsmitglied des Wirtschaftsrates der CDU und seit März 2020 Beiratsmitglied der Berater-Firma Christ&Company unter Vorsitz von Rudolf Scharping.

Christiansen verbringt seit Anfang der 1990er regelmäßig Zeit auf Mallorca,von deren Regionalregierung sie 2008 zur balearischen Tourismus-Botschafterin ernannt wurde.

(Quelle: Wirkipedia)

Sie weiß ihre Kontakte in Medien und Wirtschaft für das Organisieren politischer Einflußnahme zu nutzen. Lobbycontol berichtet:

ZitatLuxus-Lobbyismus mit Karibik-Kreuzfahrt und Mallorca-Treffen

Spitzenpolitiker:innen wie Wolfgang Kubicki (FDP) und Julia Klöckner (CDU) machen Dienstreisen zu Luxusveranstaltungen – und stoßen dort auf ein elitäres Lobbynetzwerk aus Unternehmen, Lobbyverbänden und Superreichen.


(...) Dabei führen Spuren in ein Netzwerk rund um die Moderatorin Sabine Christiansen, die luxuriöse Lobbyforen organisiert. (...)

Veranstalter der Kreuzfahrt-Talkrunde war TV21, die Firma der früheren Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen. Mit dieser ist Kubicki gut bekannt, Christiansen erschien auf einem Empfang anlässlich seines 65. Geburtstages. (...)

TV21 bietet schon seit 2017 auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen das Format ,,talk2christiansen" an, zu dem auch immer wieder Spitzenpolitiker:innen eingeladen wurden, darunter Ralf Stegner, Christian Lindner, Julia Klöckner, Wolfgang Bosbach und Wolfgang Ischinger. Auch Unternehmer wie der frühere BILD-Chef Kai Diekmann und der frühere Deutsche-Bank-Vorstand Jürgen Fitschen oder Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut waren dabei.

(...) Neben Beratung zu Immobilien und ,,Vermögenserhalt" bietet Plattes seinen Kunden mit dieser Konferenz auch ganz explizit ,,Networking" an.

Seine Kund:innen sollen hier ,,Einblicke in die Denk- und Handlungsstrukturen bedeutender Persönlichkeiten und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft" erhalten. Das Motto lautet: ,,Vertrauen aufbauen, Kontakte knüpfen und Geschäfte anbahnen". Mit anderen Worten: Hier geht es beim Netzwerken auch um Lobbyarbeit.

Auf der Veranstaltung geht es offenbar edel und verschwiegen zu: Pastellfarbene Sommeranzüge, luxuriöse Sektempfänge, Palmen und Panorama bestimmen das Ambiente. Ziel der Konferenz sei es – so zitiert die Mallorca-Zeitung Sabine Christiansen – ,,in offener Atmosphäre zu reden, ohne zu befürchten, dass man gleich in den sozialen Medien zitiert wird." (...)

Aber auch andere Spitzenpolitiker:innen waren als Referent:innen schon dabei, u.a. Julia Klöckner, Christian Lindner, Manfred Weber, Volker Wissing, Jürgen Trittin und Lars Klingbeil.

Im Jahr 2023 trafen Kubicki und andere Spitzenpolitiker:innen u.a. auf Vertreter:innen der Schwarz-Gruppe, BlackRock, Deutsche Bank, Infineon, der BDA (online), der Jungen Familienunternehmern und gleich vier Unternehmern aus Freihandelszonen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch der ehemalige Bayer-Vorstandschef Werner Baumann war dabei, nachdem er nur wenige Tage zuvor zurückgetreten war. Medienpartner waren u.a. der Fernsehsender ntv und die Mallorca-Zeitung. (...)

Die Geschäftsmodelle der Firmen zielen allesamt klar auf Immobilienbesitzer und Hochvermögende ab. Die Plattes Group berät etwa hochvermögende ,,Multi-Domestic-Individuals" dazu, wie sie zum ,,Vermögensschutz" Stiftungen gründen können. Flick Gocke Schaumburg ist bekannt dafür, dass sie Superreichen Tipps zur Steuervermeidung gibt. (...)
Das war nur ein kurzer Ausschnitt aus: https://www.lobbycontrol.de/aus-der-lobbywelt/luxus-lobbyismus-mit-karibik-kreuzfahrt-und-mallorca-treffen-113115/

Diese Verquickung von Macht und Medien, von Wirtschaft und Meinungsbildung ist hierzlande gern gesehen und wird mit Auszeichnungen überschüttet:

1990: Goldene Kamera, Bambi
1995: Besondere Ehrung beim Adolf-Grimme-Preis
1999: Deutsche Frau des Jahres
2002: Bundesverdienstkreuz am Bande, Ritter der Ehrenlegion, Deutscher Fernsehpreis
2003: Medienfrau des Jahres
2005: Women's World Award

(Nur eine Auswahl)

ManOfConstantSorrow

Es ist ein Problem, wenn die offentlich Rechtlichen Medien heruntergewirtschaftet wurden.

Die ÖR sind schlimm. Die Privatmedien sind schlimmer. Statt der nowendigen Radikalerneuerung der ÖR, wollen AfD bis CSU ihre Abschaffung:

Zitat,,Mindestens 20 Sender streichen"
Söder fordert massive Einsparungen bei ARD und ZDF
https://www.tagesspiegel.de/politik/mindestens-20-sender-streichen-soder-fordert-massive-einsparungen-bei-ard-und-zdf-11065759.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

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