TV Serien

Begonnen von Kuddel, 20:22:28 Mi. 05.Februar 2014

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Kuddel

«Der Jahrhundertraub»



Eine Krimiserie nach dem größten kolumbianischen Banküberfall in der Geschichte des Landes.

Echt astreine Unterhaltung. Ein paar Underdogs planen den Coup des Jahrhunderts. Die ganze Geschichte ist so gut erzählt und die Darsteller sind super, da merkt man es kaum, daß alles nur im spanischen Original läuft und man Untertitel lesen muß. Der Coup klappt, aber es geht natürlich nicht gut aus.

Kann ich nur empfehlen, diese Serie.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1140408.der-jahrhundertraub-die-guten-boesen.html

Kuddel

Ich bin ja Fan gutgemachter Mafiafilme.

Deshalb hab ich mir nach "Narcos" auch die nächste Serie aus dem gleichen Stall angetan: Narcos Mexico.



Wiedermal echt gute Unterhaltung.
Und wieder hab ich mich geärgert. Hollywood meint, man muß alles total personalisieren, sonst kann man keine "Geschichten erzählen" (Standardargument!), die der Zuschauer sehen will. Und so befindet man sich direkt bei ein paar US-Ermittlern, die im Einsatz gegen den Drogentraffic in Mexico eingesetzt sind. Als einer von ihnen ermordet wird, wird alles ganz persönlichlich. Männer, ihre Ehre, Rache, blabla.

Die ganze Geschichte beruht aber auf wahren Begebenheiten und den echten Drogenkrieg der USA gegen Lateinamerika. Das kommt auch vor. Das erzählt der Sprecher aus dem Off. Es ist alles richtig, was da gesagt wird. Es wird gesagt, wie verlógen der "Krieg gegen Drogen" der US Regierung ist. Es wird vieles völlig richtig benannt, auch wie die US Regierung Deals mit den Drogenkartellen macht, um Schwarzgeld für den Krieg gegen die linke Regierung in Nicaragua zu machen. https://de.wikipedia.org/wiki/Contra-Krieg
Ja, alles bekommt Klartext, aber nur im Hintergrund. Doch man ist im Grunde als Zuschauer stets den US Cops nahe, die irgendwie meinen für Gerechtigkeit zu kämpfen. Das ist kaum auszuhalten.

Kuddel

Ich wollte mir eine schöne neue Pandemieserie ansehen und dachte, man könnte bei der dänischen Produktion The Rain (2018-2020) nichts falsch machen.



Ein Fehlgriff sondergleichen. Eine beschissene Teenieserie zusammengesetzt aus den dümmsten Hollywoodversatzstücken. Zeitverschwendung. Ärgerlich.

Kuddel

Es scheinen die Themen Zeitreisen und Parallelwelten wohl in der Luft zu liegen. Mehrere Film- und Serienproduktionen mit ähnlicher Thematik sind etwa gleichzeitig herausgekommen.

Dark ist dabei erwähnenswert.



Man mag es nicht glauben, es ist eine deutsche Produktion mit international durchschlagendem Erfolg. Die Serie wäre im Rahmen des verfilzten und struntzdummen deutschen TV Systems nie möglich gewesen. In diesem Falle kam die Kohle von Netflix, dieses Drecksunternehmen erlaubt sich (noch) eine weitgenden künstlerische Freiheit (die sich auszahlt).

Die Serie verweigert die Erzählweise Hollywoods, man versucht bewußt very German zu sein und das funktioniert erstaunlich gut. Man ist aber verdammt gefordert, wenn man den verschiedenen Zeiten, den Charaktären und ihren Verbindungen folgen will, kriegt man bisweilen einen Knoten im Hirn. Es lohnt aber die Hirnzellenaerobic, es wird wirklich ein ziemlich abgefahrenes Spektakel geboten.

Kuddel

Ich sagte ja bereits, daß ich den Eindruck habe, daß sich die spanische Filmindustrie zur Zeit macht. Sie bringt recht sehenswerte Werke hervor. Eher Mainstream, doch nicht so peinlich wie deutsche Produktionen.

Mir hat gerade



recht gut gefallen.

Eine Art Krimi nach einer Kurzgeschichte von Jack London. Spannend. Unterhaltsam.

Die Spanier würzen auch gern einfache Unterhaltung mit einem Schuß Gesellschaftskritik.


Kuddel

Ich sehe gerade "3%", eine brasilianische Serie.

ZitatDeine Chance auf ein besseres Leben



Die brasilianische Serie 3% spielt in einer futuristischen Welt mit einer riesengroßen Kluft zwischen Arm und Reich. Darin bekommen junge Leute die Möglichkeit, durch einen grausamen Prozess in ein besseres Leben zu wechseln, das für die Auserwählten auf einer utopischen Insel stattfindet. Allerdings gelingt dies nur drei Prozent der Kandidaten. ,,Im Grunde stellt die Serie die Dynamiken einer Gesellschaft in Frage, die uns ständige Auswahlprozesse auferlegt, ob wir wollen oder nicht", so Executive Producer Cesar Charlone.
https://www.serienjunkies.de/3percent/

Die Serie wurde nicht auf deutsch synchronisiert. Es war ziemlich nervig, die deutschen Untertitel lesen zu müssen, wärend im Bild viel passiert. Irgendwann stellte ich fest, daß man auch einen englischen Ton anklicken kann. Das machte das Gucken entspannter.

Ein Film über Herrschaft, Unterdrückung, Widerstand, Aufstand und Verrat. Mich nervt normalerweise eine wacklige Handkamera, aber das geht bei 3% durch und ist ok.

Am Anfang war ich fast euphorisch, das ließ mit der 2.Staffel nach, einiges wurde schwach oder blöd. Ich bin aber noch mittendrin und hoffe, daß die Qualität nicht weiter abfällt.

Insgesamt find ich es gut, eine gute brasilianische Produktion sehen zu können. Der verkackte Kulturimperialismus der Amis muß überwunden werden. Hollywood bringt zwar immer wieder sehenswertes hervor, doch 99% ist der letzte Dreck. Es ist schön zu sehen, daß anderswo anders gedacht und anders erzählt wird.

Kuddel

Ich hatte hier zuvor die Serie "How to get away with murder" über den grünen Klee gelobt. Die erste Staffel ist astrein. Die zweite ist auch noch relativ gut. Dann geht's rapide bergab. Relativ schnell ist man auf Seifenoperniveau angelangt. Geld stinkt nicht. Wenn eine Geschichte auserzählt hat, versucht man trotzdem noch etwas herauszuquetschen so lange es Käufer dafür gibt. Ziemlich erbärmlich.

Kuddel

Auch eine kritische Dokureihe ist mit Netflix-Geldern produziert worden als Vierteiler.

Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit



https://youtu.be/aL3OIGK7KL8

https://de.wikipedia.org/wiki/Rohwedder_%E2%80%93_Einigkeit_und_Mord_und_Freiheit

Der Trailer kommt sehr reißerisch rüber. Ich fand die Produktion aber ernsthaft gut und sie hat mich lange beschäftigt.

Es wurden die politischen Entwicklungen im Vorfeld, das politische Klima und die Zusammehänge mit unglaublichen Dokumentaraufnahmen zu einem brauchbaren Gesamtbild montiert.

Das eigentliche Thema der Reihe: Die Gewalt der Wiedervereinigung und die poltischen Kräfte im Hintergrund.
Rohwedder wurde angeblich von der RAF erschossen. Es gab damals schon zweifel daran, daß es wirklich die RAF war. Ich erinnere mich gut daran. Ich fand damals schon die Zweifel ernszunehmend.

Die Qualität von Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit liegt darin, daß sie 3 Theorien über das Attentat beschreibt, ohne sich auf eine festzulegen. Es werden Fakten und Einschätzungen der Ermittler kommentarlos zu den jeweiligen Theorien aufgeführt. Sehr seriös gemacht.

Die Zweifel an der RAF als Urheber fand ich damals schon als eine mögliche Option. Doch wer war es dann? Ich hatte seinerzeit überlegt, ob es unterschiedliche Kapitalfraktionen waren, die einen Konkurrenten ausgeschaltet haben, als es mit der Treuhand um die Aufteilung des größten Kapitalkuchens aller Zeiten ging. Die Abwicklung der DDR, ihrer Wirtschaft und ihres Bodens.

Der Film geht von folgenden Möglichkeiten aus:

  • Es war die RAF
  • Es war die STASI
  • Es war der Tiefe Staat

Die unglaubliche Professionalität der Ausführung des Attentats spricht gegen die RAF und für militärisch ausgebildete Spezialisten.
Das mit der Stasi hatte ich völlig ausgeschlossen. Der Film gibt zumindest ein paar glaubhafte Gründe, warum es Teile der Stasi gewesen sein könnten. Die Rolle von Schalck-Golodkowski, seine ganzen krummen Deals und die Verquickung seiner Geschäfte mit dem Westen waren derart mafiös, da will ich garnichts ausschließen.
Die Theorie, daß es der "Tiefe Staat" gewesen sein könnte, wird von einem der Ermittler aufgebracht. Er ist förmlich am Schäumen, daß eine vernünftige Ermittluhg in der Sache verhindert worden ist, daß Spuren manipuliert worden und Beweise verschwunden sind. Und es wird sogar eine schlüssige Motivation für einen staatliche Mord geliefert: Die Abwicklung der DDR durch die Treuhand hat zu tierischen sozialen Verwerfungen und Protesten geführt. Die Montagdemos hatten zehntausende Teilnehmer. Die Erschießung des Treuhandchefs führte zu folgender Argumentation: Kritik an der Treuhand = Terrorismus. Es gab noch eine Montagsdemo mit einer Schweigeminunte für Rohwedder und dann nie wieder eine. Das war das Ende der Sozialproteste im Osten.

Dann gab das den vom Westen mit inszenierten und gepushten rechten Terror. Und es folgten die ganzen Dummheiten der westdeutschen Linken und Antifa. Man hat so die Soziale Revolte beendet und die EX-DDR und ihre Bevölkerung wurden fast widerstandslos geplündert.

Wenn diese Theorie stimmt, wäre es wirklich niederschmetternd. Staat und Kapital haben jemanden aus ihren eigenen Reihen geopfert und damit für den sozialen Frieden gesorgt, den sie für ihren Raubzug brauchten...

Kuddel



Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, mir die Tribute von Panem anzusehen. Ich hab schon bei dem Trailer Ausschlag gekriegt.

Donald Sutherland (den ich schätze und der in den 60ern recht radikal war) sagte, er wolle damit den heutigen jungen Leuten Mut zur Rebellion machen. Ich dachte, der is nun völlig senil geworden.

Als aber erst die Protestbewegung in Thailand, dann die in Myanmar den 3-Fingergruß als Zeichen der Aufständischen aus diesem Hollywoodspektakel übernommen haben, wurde ich doch irgendwie neugierig. Ich gebe zu, ich habe alle Folgen gesehen.

Kurz zusammengefaßt: Eine üble Diktatur herrscht über ein Volk, das zu harter Arbeit gezwungen ist, in Armut lebt, Nahrungsmittel sind knapp. Um die Macht des Kapitols über die Bürger von Panem zu demonstrieren, werden jedes Jahr die sogenannten Hungerspiele ausgetragen. Dabei handelt es sich um eine Art modernen Gladiatorenkampf. Donald Sutherland ist der Bösewicht, der Diktator (spielt er echt gut). Man hat sich nicht lumpen lassen und ordentlich Geld in die Kinoproduktion für den Weltmarkt gesteckt, alles was in Hollywood einen Namen hat, wurde verpflichtet und auch bei den Bauten wurde dick aufgetragen. Albert Speer mit einem Schuß Stalinismus. Die dekandente Herrschende Klasse tritt in überkanditelten Rokokokostümen im Terry Gilliam Style auf. Ansonsten simples Popcornkino. Die Logiksprünge muß man einfach ignorieren. Dieser moderne Gladiatorenenkampf, auch eher Hollywood-Stangenware mit Computerspielelementen. Liebesgeschichte, logo.

Unterhaltung für's einfache Volk, so daß sie überall auf der Welt verstanden wird mit Action und Rührseeligkeit. Und doch geht es dabei um Widerstand, Aufstand, Rebellion, Verrat, Repression und Revolution. Da fiebert man teilweise mit. (Rührseelige Menschen wie ich jedenfalls.)

Nach dem erfolgreichen Umsturz der Diktatur wurde aber ein derart schmierigkitschiges Happy End angefügt, das mir wieder alles verdorben hat.

Ich finde es aber schon erwähnenswert, daß ein Film über Aufstand und Revolution weltweit ein Kassenschlager wird. Und daß dieser 3-Fingergruß aus der Popkultur in die Welt der realen Aufstände übernommen worden ist.

Schließlich wurde ja auch Haus des Geldes, die comichafte Serie über Wut gegen Banken, Politiker und Bullen zu der erfolgreichsten spanischen TV Produktion aller Zeiten.

Revolution trendet scheinbar gerade.

counselor

Ja, die Tribute von Panem sind gutes Kino. Einfach ein gut gemachter Action-Film, der gesellschaftskritisch mit revolutionärem Pathos daher kommt. Jennifer Lawrence als Heldin ist auch überzeugend. Auf dem Bonusmaterial meiner DVD bekommt man einen Eindruck, wie anspruchsvoll ihre Rolle in den Action-Szenen ist.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zur Abwechslung mal was, wozu man kein Netflix Abo braucht.
"Years and Years"


Man findet es in der ZDF-Mediathek:
https://www.zdf.de/serien/years-and-years

Eine schwarzhumorige britische Serie.
Eigentlich haben die Macher nur 1+1 zusammengezählt, die heutigen ekligen Entwicklungen nur zusammengetragen und ein wenig zusammengeköchelt zu einem dystopischen Science Fiction der nahen Zukunft.
Eine durchgedrehte Rechtspopulistin wird Staatschefin. (Eine Mischung aus Boris Johnson, Donald Trump und Marie le Pen.) Regierungspolitik reitet auf einer rassistischen Welle, die Sammellager für Migranten sind privatisiert. Die geostrategischen Konflikte führen zum Abschuß einer US-Atomrakte gegen China. Das Klima ist außer Rand und Band, immer mehr Extremwettereignisse, wegen Überflutungen müssen viele sich neue Wohnungen suchen. Die Infastruktur ist völlig heruntergewirschaftet, großräumige Stromausfälle häufen sich. Leute aus der Mittelschicht haben ihre gesicherten Jobs verloren, schlagen sich u.a. als Kurierfahrer durch.
Sehr unterhaltsam.
Punktabzug für so eine Art Happy End.

Kuddel

Es ist mal wieder Zeit für eine Serienkritik.

OZARC ist nicht übel. Eine gutgemachte und unterhaltsame Hollywoodproduktion.
Die Story erinnert ganz entfernt an Breaking Bad. Eine Mittelklassefamilie gerät irgendwie in die Welt der Drogenmafia. Es beginnt damit, daß der Papa als Buchhalter in die Geldwäsche eines Unternehmens verwickelt ist, dort aber bereits Mafia und FBI mit im Spiel waren...

Die Geschichte ist aber völlig anders erzählt als bei Breaking Bad. Die Schauspieler sind nicht übel und die Geschichte entwickelt ihren Sog. Es ist eine Geschichte der heutigen USA, völlig befreit von der Lüge des Amerikanischen Traums. Es geht nur um Macht, Konkurrenz und Gewalt. Mögen einige gleich als böse erscheinen, gibt es letztendlich keine Guten in der Geschichte.

Popcornkino ganz nach meinem Geschmack.


Kuddel

Im Sumpf



hat mir gut gefallen.
Eine polnische Serie.
Sie spielt irgendwo in der Provinz noch in den Zeiten, in denen die Kommunistische Partei an der Macht war. Es ist trist, die Menschen sind verlogen. Politik und Polizei sind eng verbandelt und mit brauchbaren Recherchen ist nicht zu rechnen, wenn es um Verdächtige mit Macht und Verbindungen geht. Auch die Provinzpresse ist in diesen Filz eingebunden.

Die zweite Staffel spielt in den späten 90ern. In Polen ist der Neoliberalismus eingezogen. Der hat den Filz übernommen. Es bleibt korrupt und undurchsichtig. Hin und wieder gibt es Rückblicke. In dem Kaff hatte es ein Gefangenenlager gegeben, in denen Deutsche von russischen und polnischen Aufsehern ähnlich behandelt wurden, wie Gefangene in deutschen Lagern.

Eine atmospärische Geschichte mit guten Darstellern und Dialogen. Es ist immer eine Wohltat gute Produktionen jenseits von Hollywood zu sehen, die filmisch ganz anders erzählt werden.

Kuddel

Nochmal was aus der Serienecke.

Heute: El Chapo



Jaja, Mafiaserien sehe ich zumeist recht gern. Fast hätte ich damit begonnen, daß ich grundsätzlich etwas übrig habe für Produktionen, die nicht US-amerikanisch sind. Diese ist es aber zumindest so halb. Eine Produktion des spanischsprachigen US-Fernsehsender Univision.

Naja, und filmisch ist es auch nicht so der Burner. Actionszenen mit teilweise nerviger Wackelkamera. Gelegentlich auch ziemlich planlose Schnitte.

Aber die Serie (ich bin noch mittendrin) sagt mir inhaltlich sehr zu. Völlig anders, als bei der unterhaltsamer gemachten "Narcos"-Serie geht es da nicht um einen scheiternden "Kampf gegen Drogen" und man identifiziert sich nicht mit irgendwelchen Protagonisten (bei Narcos mit den beschissenen US-Ermittlern). Bei El Chapo sind alles unsympathisch, egal ob Drogenkartell, Polizei, Militär, Politik oder US-Behörden. Alle sind einfach nur scheiße und es geht nicht um einen Kampf gegen Drogen, sondern es geht allen nur um Macht. Das beschreibt diese Serie gnadenlos ohne sich daran aufzugeilen. Daran ist nichts cool. Es ist alles eklig und wohl ziemlich realistisch.

Es sind auch ein paar herausragende Darsteller dabei (, um nochmal was zum Filmischen zu sagen).

Kuddel

Viel Mist gesehen in der letzten Zeit.

Auf SQUID GAME war ich gespannt. Die erfolgreichste Netflix Serie aller Zeiten.



Wird als "Allegorie der kapitalistischen Hölle" (Jacobin) gehandelt. War in meinen Augen Kapitalismuskritik auf Hanni und Nanni Niveau. Simpel gestrickte Unterhaltung.

Ich mußte an den Youtube Hit Gangnam Style denken. Da hatte ich mich auch gefragt, wieso so ein mittelmäßiger Kram so erfolgreich sein kann.

Es gibt definitiv weitaus cooleres asiatisches Kino.

Kuddel

ZitatDer weltweite Hype um die Netflix-Serie ,,Squid Game" etabliert ein neues Genre: antikapitalistisches Entertainment.

...findet die Faz.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/warum-die-netflix-serie-squid-game-ein-paradox-ist-17630919.html

Fritz Linow

ZitatDer reale Streik in der Auto-Industrie hinter dem Netflix-Hit Squid Game

(...)
Selbst Gelegenheitszuschauer:innen wird das Anliegen der Serie, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich zu thematisieren, schnell bewusst. Trotzdem dürfte einem Großteil des weltweiten Publikums entgangen sein, dass Squid Game auch die Geschichte der koreanischen Gewerkschaften und die Rolle der Arbeiter:innensolidarität bei der Erhaltung der Menschlichkeit der Unterdrückten thematisiert.
(...)
https://sozialismus.ch/kultur/2021/der-reale-streik-in-der-auto-industrie-hinter-dem-netflix-hit-squid-game/

Bowie


Kuddel

Hellbound



https://de.wikipedia.org/wiki/Hellbound_(Fernsehserie)

Die Monster sehen eher komisch aus und sind nicht gut animiert. Egal. Fand ich besser und geistreicher als Squid Game.

Auch ein wenig Sozialkritik dabei. Die zunehmenden Geldsorgen der Menschen in heutigen Südkorea und die Suche nach Halt in evangelikalen Sekten.

Gute Unterhaltung für Freunde des Asiatischen Kinos.


Kuddel

Ach, da ist noch eine 4. Staffel von Haus des Geldes erschienen.
Die ersten 3 Staffeln hatten was. Sozialrevolutionäre Popkultur. Die comichaft erzählte Geschichte eines clever inszenierten Megaraubes. Da konnte man Banken, Politiker, Geheimdienste, Militärs und Bullen hassen und war auf der Seite der Underdogs.

Das wurde zum erfolgreichsten Filmexport Spaniens aller Zeiten.
Da konnten sie der Versuchung, nochmal an diesem Exportschlager zu verdienen, nicht widerstehen.
Das hätten sie nicht machen sollen. Es ist ein unwürdiges Ende des Projekts geworden. Eine zusammengeschusterte Geschichte, die nur selten spannend war und den Geist der Rebellion nicht mehr atmete.
Schade.

Kuddel

Ich habe hier schon seit Ewigkeiten nichts mehr gepostet.
Habe irre viel Schrott gesehen, der keiner Erwähnung wert war.

Hier mal wieder eine Empfehlung. Der Schwarm
Der Autor des verfilmten Romans war nicht so begeistert von der Serie.
Ich fand sie unterhaltsam, auch wenn ich das Ende etwas kitschig fand.

Man braucht weder Netflix, noch einen anderen kostenpflichtigen Streamingdienst. Ist für ne Zeit in der ZDF Mediathek.



https://www.zdf.de/serien/der-schwarm


Kuddel



Alle Elemente für eine beschissene 0-8-15 Hollywoodserie. Eine schwarze hard working Family, bibeltreu und spießig, ein Afghanistanheimkehrer, Drogengangs, korrupte Bullen, man könnte kotzen, so öde ist das. Und so ausgelatscht wirkt auch die erste Folge der Serie. Doch diese flachen Charaktäre zerbröseln nach und nach. Das ganze wird immer widerspruchlicher, gebrochener und tragischer. Die Klischees weichen einer trostlosen Realität.

Durchaus sehenswert.


Kuddel

Ich war ja großer Fan von Black Mirror.
Auch der interaktive Film aus der Serie war in Ordnung.

Jetzt ist die 6.Staffel raus.
Unterhaltsam, gut gemacht. Hat aber nix mehr mit Black Mirror zu tun. Die Bösartigkeit, der pessimistische Blick auf die Welt und die digitalen Entwicklungen und der pechschwarze Humor, von all dem keine Spur in den neuen Folgen.

Enttäuschend.

Kuddel

Netflix ist schon clever. Die bemühen sich beim größten Filmmarkt der Welt einen Fuß in die Tür zu kriegen: Indien.

Sie haben dem talentierten indischen Regisseur und Drehbuchautor Vikramaditya Motwde ne ordentliche Menge Geld für diese Produktion zukommen lassen. Ich möchte mal sagen, er hat damit das indische Kino revolutioniert. Nix da mit Bollywood. Der Pate von Mumbai Ein geistreicher Kimi aus Mumbai mit schmutzigen Bildern dieser krassen Stadt, Kamera, Schauspieler, Soundtrack, alles der Hammer. Es werden diverse Indienklischees zertrümmert. Religion, Esoterik, Tradition, alles wird ausgenutzt in Macht- und Geldgeilheit, in persönlichem Wahn, globalisierte Interessen, Lorruption, Dubai, Kenia, Drogenhandel, Geldwäsche, ein postmoderner Ashram in Kroatien. Eine Atombombe mit der ein Krieg mit Pakistan entfacht und das Ende dieser Welt eingeläutet werden soll, so wie ein durchgeknallter Guru es sich ausgedacht hat.

Bitterböse gute Unterhaltung.


dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Der Untergang des Hauses Usher

Ein bitterböser Blick auf den Kapitalismus nach Motiven von Edgar Allan Poe. Die Handlung wurde in die heutige Zeit geholt. Die Inhaberfamilie Sackler des Pharmakonzerns Purdue, die für die Opioidkrise in den USA verantwortlich zeichnet, stand Pate für die Usher Familie in dieser Serie. Es gibt auch Anspielungen auf Monsanto.

Filmisch hat es mich nicht überzeugt, Gruseleffekte im B-Movie- und Geisterbahnlook einzusetzen. Fand ich nur mäßig ironisch oder witzig. Ansonsten schön erzählt mit bisweilen brillianten Dialogen.

Leichen pflastern ihren Weg zur Macht- und Profitmaximierung. Die Gesellschaft, die Menschheit, alles scheißegal. Es müssen auch die eigenen Kinder dran glauben. Letztendlich frißt dieses mörderische System nicht nur seine Kinder, sondern auch seine Führer.

Kann man so erzählen.
Kann man sich auch angucken!

https://www.fr.de/kultur/tv-kino/netflix-der-untergang-des-hauses-usher-das-boese-kommt-auf-leisen-sohlen-kritik-92598325.html


Kuddel

Vongozero – Flucht zum See

Ich habe schon haufenweise Pandemiefilme über Seuchen, Viren, Epidemien gesehen, aber Die Flucht zum See gehört zu meinen Favoriten.

Er ist auch nicht von Covid 19 inspiriert, die Story basiert auf einem Buch von 2011 und die Serie hatte 2019 Premiere.

Eine russische Produktion. Story und Dialoge taugen was, tolle Schauspieler und eine großartige Kamera. Jenseits des hollywooddominierten Kinos gibt es haufenweise talentierte Filmemacher, von denen man viel zu wenig mitbekommt.


https://www.youtube.com/watch?v=1_Fcmz4f-Ls

Der Trailer ist auf Englisch. Die Serie gibt's bei Netflix auf Deutsch.

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