Ich habe obige Postings abgetrennt und einen eigenen Thread aufgemacht, weil es hier um wichtiges und praxisnahes geht. Dies zu diskutieren gehört zu den Hauptanliegen dieses Forums.
Ich verstehe den sehnsüchtigen Blick nach irgendwelchen "Rettern" nicht.
Ich habe weit und breit noch keinen gesehen oder gehört, der den Arsch in der Hose hätte, Verantwortung für seine Mitbürger in unserem Land zu übernehmen. Es wurde ihnen abgewöhnt. Deshalb ist es so schwierig von denen, die ihren Kopf in die Kameras halten, denjenigen herauszufinden, der dazu das Zeug hat. Der AfD-Fuzzi hat es nicht!
Uns sollte es nicht sonderlich interessieren, was Lucke, Gysi oder Wagenknecht gerade versprechen.
Es kommt auf uns selbst an. Natürlich ist es deprimierend, wenn Menschen im eigenen Umfeld oder an der Supermarktkasse gequirlte Scheiße reden. Je schlimmer die politischen und sozialen Verhältnisse sind, desto mehr Scheiße hört man von ihnen. Meist nützt es wenig da gegenanzuargumentieren.
Es zählen echte menschliche Zusammenhänge.
Im gesamten Ostblock, in der Ukraine, in der arabischen Welt, in den französischen Vorstädten oder in der Türkei waren diese Zusammenhänge, die von Fußball-, von Heavy Metal- oder Hip Hop Fans. Das waren Gruppen aus denen sich reale politische Macht entwickelte. Im Guten wie im Schlechten. In irgendwelchen ehemaligen Sowjetrepublicken hat ein Großteil der Afghanistanheimkehrer nach ihrem Armeejob bei der Mafia angeheuert. Nur dort, wo sie sich regelmäßg trafen zum Teetrinken und Kartenspielen, schlugen sie mehrheitlich einen besseren Weg ein.
Das Internet kann hilfreich sein sich zu informieren und auch Kontakte zu knüpfen. Daraus müssen aber reale Kontakte werden, und keine Onlinebuddies.
Vor ihren Tastaturen verblöden und vereinsamen die Menschen nur und träumen große Träume vom großen Knall und Veränderung. Nur trifft das so nie ein.
1000 mal hilfreicher, als alle noch so gut gemeinten Aufrufe zur Revolution, sind selbst die kleinsten
realen menschlichen Zusammenhänge und Treffen.
Es ist da schon fast egal unter welchem Vorwand man sich trifft, es kann, wie gesagt, auch eine Kartenrunde sein, Hauptsache man bleibt nicht allein.
Und die von schwarzrot beschriebenen Erwerbslosenfrühstücke schlagen gleich (mindestens) zwei Fliegen mit einer Klappe. Man überwindet damit die Vereinzelung und kann ein Stück weit die verordnete Armut aushebeln.
Ich treffe mich regelmäßig mit Leuten, die versuchen gewerkschaftsunabhängig Betriebsarbeit zu machen. Jeder praktische Erfolg auf diesem Gebiet bedeutet ein reales Machtmittel, eine Möglichkeit den Hebel anzusetzen.
Verlaßt die Tastaturen und eure 4 Wände und schwingt eure Ärsche, kommt irgendwo zusammen. Und wenn es keinen bestehenden Treff gibt, dann erfindet selbst einem Vorwand zusammenzukommen. Zur wärmeren Jahreszeit kann man sich auch gut in einem Park treffen (mit selbst mitgebrachten Sachen viel billiger als in einer Kneipe).