VW plant schmerzhafte Ausbeutungsoffensive - Konzernbelegschaft herausgefordert

Begonnen von Rappelkistenrebell, 18:15:34 Do. 24.Juli 2014

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Rappelkistenrebell

VW plant "schmerzhafte" Ausbeutungsoffensive - Konzernbelegschaften herausgefordert



24.07.14 - VW-Chef Martin Winterkorn hat auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung gestern in Wolfsburg vor 18.000 Beschäftigten seine Pläne einer konzernweiten Ausbeutungsoffensive vorgestellt. Mit massiven Angriffen auf die Konzernbelegschaften soll ab 2017 pro Jahr die gigantische Summe von 5 Milliarden Euro "eingespart" werden, um die offizielle Gewinn-Rendite von derzeit 2,9 Prozent zunächst auf 6 Prozent und dann auf 8 Prozent zu steigern.

Zur Erinnerung: Das "Sparprogramm", das Daimler im Juli 2004 durchsetzen wollte, worauf es zu tagelangen konzernweiten Streiks und Protesten kam (siehe Bericht vom 18.7.2004), hatte einen Umfang von "nur" 500 Millionen Euro pro Jahr. Winterkorn kündigte jetzt Maßnahmen an, die "deutlich wirksam und auch schmerzhaft sind". Dies solle durch "sinkende Fabrikkosten", aber auch durch "optimierten Einkauf" erreicht werden. Das bedeutet, dass VW auch den Zulieferern Zugeständnisse abpressen will.

Um empörte Reaktionen aus der Belegschaft aufzufangen, warnte der Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh davor, "dass es an dem einen oder anderen Punkt auch richtig krachen wird". Unmittelbar danach stellte er aber klar, dass er die Richtung von Winterkorn unterstützt. "Wir müssen uns auf das konzentrieren, was gute Erträge bringt" und "die Ärmel hochkrempeln, um unsere Ziele zu erreichen", so Osterloh. Die VW-Ziele können aber nur auf Kosten der VW-Arbeiter und der Beschäftigten in der Zulieferindustrie durchgesetzt werden.

Es ist zugleich Ausdruck der Defensive der Konzernleitung, dass sie zumindest bisher keine offene Arbeitsplatzvernichtung angekündigt hat. Die Ausbeutung soll offenbar vor allem durch Auslagerung von Produktionsbestandteilen an billigere Zulieferer, durch den Einsatz von mehr Leiharbeitern oder Niedriglohnkräften mit Werkverträgen verschärft werden.

Ähnliche umfassende Umstrukturierungspläne werden derzeit in allen Automobilkonzernen aufgelegt. So will Daimler die Lohnkosten in den nächsten drei Jahren um zwei Milliarden Euro drücken und längere Arbeitszeiten von den Beschäftigten erpressen. Im Lkw-Bereich sollen 3.200 Arbeitsplätze wegfallen (siehe Bericht vom 5.7.14).

Der Hintergrund ist, dass mit dem sich abzeichnenden Ende der Weltwirtschafts- und Finanzkrise die internationale Strukturkrise wieder stärker hervortritt. Das führt auch zu einer neuen Welle von Fusionen und Firmenübernahmen. So führt VW offenbar Übernahmeverhandlungen mit Fiat-Chrysler, auch wenn die Konzernleitung das sofort bestritten hat. Das erklärte Ziel von Winterkorn ist, bis 2018 der größte Autobauer der Welt zu werden.

In der letzten Ausgabe der Zeitung "Vorwärtsgang" von Kollegen für Kollegen bei VW und seinen Zulieferbetrieben wurde gefragt: "Alles tun für den Konkurrenzkampf? Jede Sonderschicht mitmachen, bis zur Scheidung oder zum Herzinfarkt? Billige Leiharbeiter neben uns gut finden, weil so der Profit stimmt und wenigstens unsere Arbeitsplätze erst mal erhalten werden?"

Sie zieht den Schluss, dass die VW-Arbeiter nicht klein beigeben werden, sondern im Gegenteil von den Opelanern in Bochum lernen, die seit Jahren die Werkschließung verhindert haben. Alle Automobilarbeiter - ob bei Opel, VW, Daimler oder Ford - müssen länderübergreifend gegen diese Pläne Front machen. Dem dient unter anderem die Vorbereitung der 1. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz 2017 in Sindelfingen.


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw30/vw-plant-schmerzhafte-ausbeutungsoffensive-konzernbelegschaften-herausgefordert

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Kuddel

"Konzernbelegschaften herausgefordert"

Was soll dieser Scheiß denn schon wieder!?! Der DGB kümmert sich ausschließlich um die Kernbelegschaften und scheißt auf die prekär bezahlten Arbeiter, die einen Großteil der Arbeit verrichten. Und jetzt kommt die MLPD und scheißt auch auf die Outgesourcten, auf die Werkvertragler, Die aus den Sub-Subunternehmen und aus den Leiharbeitsklitschen?

Erbärmlich!

Rappelkistenrebell

Lieber Kuddel
die MLPD hat immer gegen die unterschiedliche Bezahlung für gleiche Arbeit sowie gegen Werksverträge,Lohdumping usw gekämpft und hat den DGB auch immer wegen der Klassenzusammenarbeitspolitik bzw Sozialpartnerschaft kritisiert. In betrieben selbst auch im Kampf gegen sozialpartnerschaftlich orientierte Betriebsräte und Geschäftsleitung.

Diese Position hat sich meines Wissens nicht geändert.

Ich selbst habe vor etwa 4 Jahren aufgehört in einem VW Werk zu arbeiten in einem outgsorcten Bereich.

Die Konzernbelegschaft umfaßt alle dort arbeitenden Menschen.Also we Du siehst,mehr als die Stammbelegschaft.

Für Rückfragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung oder auch die MLPD selbst unter info@mlpd.de

Warst bzw bist Du selbst in einem VW Betrieb oder bei einem anderem Autohersteller? Dann beteilige Dich an Erfahrungsaustausch beim Internationalen Automobilarbeiterratschlag ;)
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Kuddel

Nein Rappel, ich habe nie in der Automobilindustrie gearbeitet. Gibt es in meiner Region auch nicht.
Ich schätze die von dir selbst formulierten Beiträge weitaus mehr, als die 1:1 von der MLPD übernommenen Texte.
Ich differenziere sehr wohl. Den Aufruf der MLPD, der sich allein an die Stammbelegschaften richtet, halte ich für falsch.
Den Autombilarbeiterratschlag, der wohl federführend von der MLPD initiert, dabei aber offen ist, halte ich für eine gute, ja vorbildliche Sache.

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 29.12.2015, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Brettern 4.0
VW-Tochter Porsche will elektrischen Sportwagen bauen. Belegschaft soll dafür länger arbeiten und weniger verdienen
Von Daniel Behruzi



Humanergonomie: Einst trat er nach oben, doch künftig mimt Betriebsratschef Uwe Hück lieber den »Modernisierer«
Foto: Bernd Weißbrod/dpa- Bildfunk

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück gibt wahlweise den Klassenkämpfer oder den »Modernisierer«. Zu den Feiertagen schimpfte er in den Stuttgarter Nachrichten wortgewaltig über den Vorstandsvorsitzenden des Porsche-Mutterkonzerns Volkswagen, Matthias Müller, der angekündigt hatte, Bonuszahlungen wegen der Kosten des Dieselskandals zu kürzen. Müller habe davor »kein einziges Mal« mit den Betriebsräten über das Thema gesprochen, kritisierte Hück. »Da frage ich mich schon: Was hat denn das noch mit Mitbestimmung zu tun?« Soll heißen: Gekürzt wird nur in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten. So wie bei den Löhnen und Gehältern in seinem Betrieb.

Auf mehrere hundert Millionen Euro sollen die rund 13.000 Porsche-Beschäftigten in Zuffenhausen und Weissach in den kommenden Jahren verzichten. Wegen der Folgen der Betrügereien beim Diesel, die den VW-Konzern einige Milliarden kosten werden? Keineswegs. Vielmehr handelt es sich um das mittlerweile übliche Vorgehen deutscher Autokonzerne, sich notwendige Investitionen regelmäßig von ihren Belegschaften finanzieren zu lassen. Dabei könnte die wirtschaftliche Lage von Porsche rosiger kaum sein. 2015 steigerte die Stuttgarter Sportwagenschmiede ihren Absatz um ein knappes Viertel auf mehr als 200.000 Fahrzeuge. Insbesondere die Spritfresser vom Typ »Cayenne« finden unter den Vermögenden aller Länder reißenden Absatz.

Vor diesem Hintergrund kann ein bisschen grüner Lack nicht schaden, denken wohl die Strategen in Stuttgart und Wolfsburg. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen sie einen 600-PS-Sportwagen auf den Markt bringen, mit rein elektrischem Antrieb und einer Reichweite von gut 500 Kilometern. Kunden können dann mit Hochgeschwindigkeit und ökologisch weniger miesem Gewissen über die Autobahnen brettern – wenn sie den geschätzten Kaufpreis von rund 100.000 Euro aufbringen können.

»Projekt Zeitenwende« nennt Betriebsratschef Hück die Pläne, die intern unter dem Kürzel »J1« laufen. Insgesamt will Porsche für die neue Montagelinie, eine neue Lackiererei und die Erweiterung des Karosseriebaus etwa eine Milliarde Euro ausgeben. Am »teuren« Stammsitz Zuffenhausen sollen dadurch rund 1.000 neue Jobs entstehen, wofür die Belegschaft nun zur Kasse gebeten wird. Dabei ist es nicht besonders überraschend, dass Porsche das technisch anspruchsvolle Prestigeprojekt nicht an einem ausländischen Billigstandort montieren lassen will. Denn der batteriebetriebene Flitzer soll in einer hochmodernen »Fabrik 4.0« hergestellt werden, in der, so formuliert es Hück, »die Kollegen den Schraubenzieher gegen das iPad austauschen«.

Hück spricht in diesem Zusammenhang gerne von »Humanergonomie«: Angeblich sollen die körperlichen Belastungen in der neuen Fabrik deutlich geringer sein. Ob das tatsächlich so ist, muss sich erst noch herausstellen. Dennoch opfert der kampfsportbegeisterte Be­triebsratschef schon mal eine der großen Errungenschaften der IG Metall im Südwesten: die 1973 per Streik durchgesetzte »Steinkühler-Pause«. Diese gibt Bandarbeitern eine »persönliche Bedürfniszeit« von fünf Minuten pro Stunde. Die nur in Baden-Württemberg geltende Tarifregelung ist den Unternehmern seit jeher ein Dorn im Auge. In der neuen Fabrik soll sie nicht mehr gelten.

Wohl auf dieses Thema sind Zitate von Hück in der Stuttgarter Zeitung gemünzt, der, »ohne seine Gewerkschaft direkt zu benennen«, gemahnt habe: »Wenn der Produktionsstandort Stuttgart im Rennen sein will, brauchen wir eine Zeitenwende.« Oft werde noch an alten Zöpfen festgehalten. »Dies wird auf Dauer nicht funktionieren, zum Nachteil der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und der jungen Menschen«, so Hück – wieder ganz der »Modernisierer«.

Modern ist dann wohl auch der Verzicht auf einen Teil der Lohnerhöhungen: Von 2017 bis 2025 – neun volle Jahre – sollen jeweils 0,25 Prozent der von der IG Metall ausgehandelten Tarifsteigerungen einbehalten werden. »Sofern Porsche in der Erfolgsspur bleibt und die vom Aufsichtsrat festgelegten Renditeziele erreicht« werden, soll das Geld zwischen 2021 und 2030 in einer jährlichen Barausschüttung von 760 Euro zurückgezahlt werden. Ob die Verhältnisse die Auszahlung dann tatsächlich erlauben, ist ebenso ungewiss wie der Plan, die abgesenkte Entgeltlinie am 1. Januar 2026 wieder auf das alte Niveau zu heben.

Ein Element der Spaltung der Belegschaft wird, so berichtet es die Stuttgarter Zeitung, sogar »auf Anregung des Betriebsrats« eingeführt: Die jährliche Sonderzahlung – die sich 2014 auf 8.600 Euro inklusive 700 Euro für die Altersvorsorge belief – soll für Neueingestellte im ersten Jahr auf 25 Prozent reduziert werden. Im zweiten und dritten Jahr werden 50 bzw. 75 Prozent fällig, bevor auch diese Beschäftigten ab dem vierten Jahr den vollen Bonus erhalten.

Ein politisch ebenso fatales Signal ist die Verlängerung der Arbeitszeiten: Ab Januar 2017 gilt in der Produktion bei Porsche wieder die 35-Stunden-Woche. Ende 2012 hatte Hück dort die 34-Stunden-Woche durchgesetzt, dafür allerdings auch einige Zugeständnisse gemacht (siehe jW vom 14. Dezember 2012). Nun wird das progressive Experiment der E-Auto-Fertigung geopfert.

Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/12-29/037.php

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Rappelkistenrebell

Aha ! Und der VW - Betriebsratsfuerst Osterloh wollte uns allen weismachen, da koenne man "nichts machen". Warum geht bei VW nicht was bei Porsche geht ?  >:(


Porsche-Betriebsrat redet mit bei Werkvertrag

Der Betriebsrat von Porsche darf bei Einschaltung von Fremdfirmen mitbestimmen. Die oft strittigen Werkverträge dürfen nicht mehr von der Unternehmensleitung im Alleingang abgeschlossen werden. Die IG Metall schreibt sich den Erfolg gut. Der Arbeitgeberverband bleibt kritisch.
Mehrstufige, sachbezogene Mitbestimmung

Der Betriebsrat von Porsche mit seinem Vorsitzenden Uwe Hück und die Porsche-Firmenspitze haben sich bei Werkverträgen geeinigt. Das berichtet die ,,Badische Zeitung". Danach soll es künftig eine mehrstufige, sachbezogene Mitbestimmung bei Werkverträgen geben. Das Abkommen werde den Umgang mit Werkverträgen enorm verändern, verspricht Hück dem Bericht zufolge.
Versuchslabor für Werkverträge

Porsche sei das Versuchslabor für Werkverträge, zitiert das Blatt Guido Machowski, Sozialdemokrat und Betriebsratsvorsitzender beim Autozulieferer Schnellecke. Schellecke stelle als Werkvertragsunternehmen Porsche in Leipzig 700 werksfremde Arbeiter bei 3000 Beschäftigten der Stammbelegschaft. Hier sei derart massiv ausgelagert worden wie bei keiner anderen Autofabrik in Deutschland.
Satte Gewinnbeteiligung für feste Porsche-Mitarbeiter

Kein anderes Unternehmen setze so stark auf die Ausgliederung wie Porsche in Leipzig, so Machowski. Ein Festangestellter bei Schnellecke beginnt ihm zufolge mit elf oder zwölf Euro Stundenlohn. Das seien fünf bis sechs Euro weniger als ein festangestellter Porsche-Werker bekomme. Der erhalte jedes Jahr aber auch noch ,,eine satte Gewinnbeteiligung", so Machowski.
Vetorecht der örtlichen Betriebsräte

Die jetzt getroffene Vereinbarung sehe ein Vetorecht der örtlichen Betriebsräte vor. Zudem gebe sie ihnen ein Vorschlagsrecht für alternative Beschäftigungsformen. Zunächst gelte sie für die Betriebe in und um Stuttgart. Erst danach soll sie auch in Leipzig umgesetzt werden.
Nur anständige Verträge

Prinzipiell habe sich Hück nicht gegen Fremdvergaben ausgesprochen. Er wolle nur anständige Verträge. Die Mitbestimmung dürfe für ihn nicht umgangen und Menschen nicht von Subunternehmen ausgebeutet werden.
Aufruf von Betriebsräten

Im Südwesten Deutschlands haben die Betriebsräte von Daimler, Mahle, Bosch, ZF und John Deere einen entsprechenden Aufruf an die Bundesregierung, gegen den Missbrauch von Werkverträgen vorzugehen, unterschrieben.
Zitzelsberger: Werkvertragsunternehmen Betriebsänderungen

IG Metall-Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger hält Vergaben an Werkvertragsunternehmen grundsätzlich für Betriebsänderungen, die mit dem Betriebsrat zu beraten seien. Entsprechend begrüßt er die Vereinbarung: ,,Damit ist ein weiterer Schritt gelungen, um Missbrauch bei diesem Thema einzudämmen und die Mitbestimmung zu stärken", sagte er laut ,,Badischer Zeitung".
Wolf: Porsche-Modell keine Blaupause

Die Arbeitgeber sehen dagegen in Werkverträgen ein wichtiges Instrument zur Flexibilisierung, etwa um auf Nachfrageeinbrüche zu reagieren. Für Südwestmetall-Chef Stefan Wolf seien Werkverträge Kernbestandteil unternehmerischer Freiheit. Das Porsche-Modell ist für ihn keine Blaupause für Lösungen im Flächentarif.

Quelle

https://www.weka.de/news/porsche-betriebsrat-redet-mit-bei-werkvertrag/
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Fritz Linow

Zitat von: Rappelkistenrebell am 15:38:56 Fr. 22.Januar 2016
Warum geht bei VW nicht was bei Porsche geht ?  >:(

Das geht unter anderem deswegen nicht, weil Betriebsratsfürst Osterloh und Schnellecke (ehemaliger Oberbürgermeister von Wolfsburg) unter einer Decke stecken, so wie alle in Wolfsburg, die Entscheidungen treffen.
Das wird bei Porsche auch nicht groß anders sein, aber die Dimensionen bei VW sind andere.
Abgesehen davon spricht so eine Äußerung auch nicht gerade für den Porsche-BR:

ZitatPrinzipiell habe sich Hück nicht gegen Fremdvergaben ausgesprochen.

Guckst Du hier: http://www.chefduzen.de/index.php?topic=28990.msg313248#msg313248

Rudolf Rocker

Ich wollte es auch grade Schreiben!
Nur weil ein (gekaufter??) BR bei den Werkverträgen mitreden darf, heißt das noch lange nicht, das da korrekte Verträge bei rauskommen.
Das vielen BRs die Lage von Werkverträglern und Leiharbeitern kilometerweit am Arsch vorbeigeht kann man ja bei den meisten Firmen sehen!

Und für ein bißchen Bunga Bunga mit Champus, Nutten und Koks segnet so mancher BR schon merkwürdige Dinge ab!

Rappelkistenrebell

250 Leiharbeiter bei VW müssen gehen. Die Stammbelegschaft ist allerdings nicht betroffen...

Abgaskrise kostet erste Arbeitsplätze
250 Leiharbeiter bei VW müssen gehen. Stammbelegschaft ist nicht betroffen.


Emden. Die Abgaskrise bei Volkswagen hat jetzt ganz konkrete Folgen für den Standort Emden. Das Unternehmen hat gestern offiziell bekannt gegeben, dass die Verträge von 250 Beschäftigten der VW-Tochter Autovision Zeitarbeit nicht verlängert und somit in den nächsten Wochen auslaufen werden. Damit tritt nun ein, was schon seit Monaten befürchtet worden war: Der Skandal um manipulierte Abgaswerte kostet Arbeitsplätze - auch in Emden.

Wie viele möglicherweise noch folgen werden, ist offen. Weitere über 1000 Leiharbeiter in Emden bangen somit um ihre Jobs. Die Stammbelegschaft ist dagegen nicht betroffen, wie der Betriebsratsvorsitzende Peter Jacobs gestern gegenüber der Emder Zeitung betonte. Er geht nach derzeitigem Stand auch nicht davon aus, dass in nächster Zeit noch mehr Leiharbeiter ihre Beschäftigung bei VW verlieren. ,,Wir brauchen sie, um die Produktion stabil zu halten."


Quelle

https://www.emderzeitung.de/ostfriesland/~/abgaskrise-kostet-erste-arbeitsplaetze-275655/

Und bei den Werkverträgen dann die bewährte "Manipulation"....:

Abgaswerte & Werkverträge - Das System der Manipulationen

VW und das Comanagement mit Betriebsräten und Gewerkschaften


Vor dem Hintergrund der zahlreichen von RAT & TAT geführten Prozesse gegen Scheinwerkverträge bei VW, AUDI und Daimler hat Dr. Rolf Geffken eine aktuelle Analyse zu den systembedingten Hintergründen des sog. Abgasskandal vorgelegt. Die zentrale These der Ergebnisse der Analyse lautet: "Das System der Manipulationen bei VW ist genereller Natur. Der Abgasskandal ist kein Zufall und auch kein Unfall. Es erklärt sich vor allem aus dem im VW-Konzern vorherrschenden System des Schweigens". Dabei analysiert der Autor auch die verhängnisvolle Rolle, die bislang der Konzernbetriebsrat und die IG Metall bei der faktischen Absicherung dieses "Personalführungssystems" gespielt haben. Die Analyse ist nun nachlesbar bei labournet:


http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2016/02/geffken_vwabgas.pdf

Quelle

http://www.drgeffken.de/index.php?id=aktuelleinfos&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=369&tx_ttnews[backPid]=1


Die Leiharbeiter müssen wieder zum Amt, so läuft dass bei uns im brd Regime..
Die einen kassieren für Missmanagement und Murks Prämien, die anderen gehen dafür zum Amt und natürlich zu allerserst die Leihsklaven! >:(

Donnerstag, 03. März 2016
Bonus trotz Abgas-AffäreVW-Mitarbeiter erhalten Anerkennungsprämie

Für die Bewältigung der Abgas-Affäre legt VW mehrere Milliarden Euro zur Seite. Die im Tarifvertrag vereinbarte Bonuszahlung für Mitarbeiter gilt deswegen lange Zeit als hinfällig. Jetzt haben sich Vorstand und Betriebsrat doch auf eine Prämie geeinigt.

Die Mitarbeiter von VW erhalten trotz der milliardenschweren Belastungen durch die Abgas-Affäre auch für das Jahr 2015 einen Bonus. Konzern-Chef Matthias Müller und Betriebsratschef Bernd Osterloh haben sich auf eine sogenannte "Anerkennungsprämie" geeinigt. Die genaue Höhe der Summe stehe jedoch noch nicht fest, steht in der Mitarbeiterzeitschrift "Mitbestimmen", die an diesem Donnerstag mit Beginn der Frühschicht verteilt wurde. 

Osterloh und Müller begründen die "Anerkennungsprämie" demnach mit einer herausragenden Leistung der Mitarbeiter voll Mehrarbeit und Sonderschichten, aber auch mit dem Einstehen der Belegschaft für VW in den schwierigen Zeiten des weltweiten Abgas-Skandals.  Zur Summe der Prämie sagte Osterloh: "Über die konkrete Höhe müssen wir uns in weiteren Gesprächen verständigen." Der Bonus soll mit dem Mai-Entgelt 2016 ausgezahlt werden.
Der Haustarifvertrag sieht bei den 120.000 Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung bei der Kernmarke VW-Pkw vor. Die steckt wegen Rückstellungen für die Abgas-Affäre derzeit tief in den roten Zahlen. 6,7 Milliarden Euro hat Volkswagen bisher für die Bewältigung der Krise zur Seite gelegt. Wie viel die Affäre den Konzern am Ende kosten wird, ist noch unklar: In den USA sind zahlreiche Sammelklagen eingereicht worden.

Für das Jahr 2014 hatten die VW-Mitarbeiter eine reguläre Erfolgsbeteiligung von 5900 Euro pro Kopf erhalten. Der Haustarif gilt für die sechs westdeutschen Werke Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie für die VW-Bank.

Quelle

http://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-Mitarbeiter-erhalten-Anerkennungspraemie-article17129036.html

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Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 04.03.2016, Seite 5 / Inland

Arbeitermacht bei VW
Konzern lässt sich von Betriebsrat »Anerkennungsprämie« abringen. Das freut die Haustarifbeschäftigten und lässt den »Rest« nachdenklich zurück
Von jW-Bericht


Volkswagen ist immer für eine Überraschung gut. Anfang 2015 feierten sich die Wolfsburger und deren Besitzer als Weltmarktführer im Automobilbau. Toyota und General Motors waren überholt. Eine goldene Zukunft schien bevorzustehen, zumal der bis dahin unbeschränkt herrschende Unternehmenspatriarch und Anteilseigner Ferdinand Piëch vom Hof gejagt wurde. Ein halbes Jahr später flogen die Manipulationen der Abgaswerte bei vom Konzern vertriebenen Pkw auf. Das Ausmaß und die Tatsache, dass ein Großteil der Fahrzeuge in den USA verkauft worden war, ließ alle Euphorie vergessen. VW drohten zusätzliche Milliardenkosten, horrende Verluste und eine Käuferflucht. Dennoch, am Donnerstag verkündeten Konzernchef Matthias Müller und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh in der Belegschaftszeitschrift Mitbestimmen Sensationelles: Das Unternehmen werde auch für das abgelaufene (Skandal-)Jahr einen Bonus an die Beschäftigten Zahlen – »Anerkennungsprämie« genannt. Sie solle Ende Mai ausgezahlt werden.

Die Maßnahme kommt überraschend. Die Volkswagen AG dürfte für das abgelaufene Jahr mit ziemlicher Sicherheit erhebliche Verluste verbuchen. Zwar liegen derzeit nur die Ergebnisse bis einschließlich drittes Quartal vor. Bis dahin hatte der Konzernriese gut zwei Milliarden Plus erwirtschaftet, sah sich aber gezwungen, 6,7 Milliarden Euro für die Folgen der Betrügereien bei den Abgaswerten zurückzustellen. Der Vorstand will die Jahreszahlen erst im April bekanntgeben. Aber klar ist schon jetzt: Ein so deutlicher Milliardengewinn im vierten Quartal, der das Gesamtergebnis in die Gewinnzone bringen würde, kann ausgeschlossen werden.

Welch revolutionäre Veränderung hat sich im größten deutschen Industriekonzern abgespielt? Es ist zwar nicht ungewöhnlich, wenn börsennotierte Kapitalgesellschaften Dividenden ausschütten, selbst wenn das Jahresergebnis negativ war. Damit soll meist verhindert werden, dass die Anteilseigner fliehen, ihre Aktien verkaufen und damit den Börsenwert des Unternehmens verringern. Auch an Boni für Pleitebanker hat sich die Öffentlichkeit inzwischen gewöhnt. Prämien für Beschäftigte trotz roter Zahlen in der Unternehmensbilanz sind indes nicht üblich.

Betrachtet man die Absichtserklärung wohlwollend, manifestiert sich hier anscheinend eine starke »Arbeitermacht«, vertreten durch den Betriebsrat. Der kann zu Recht argumentieren, dass die Verluste des Gesamtjahres ausschließlich auf das Konto der Konzernführung gehen. Management und Aufsichtsrat haben versagt. Viel beaufsichtigt wurde offenbar nicht, wenn man betrachtet, wie weitreichend der Betrug und wie zäh seine Aufklärung war. Zudem ist die sogenannte Arbeitnehmerseite stark im Aufsichtsrat vertreten. Nicht nur Osterloh hat in ihm Sitz und Stimme. Auch der frühere IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber saß da lange Zeit und wurde inzwischen von Jörg Hofmann ersetzt. Im 20köpfigen Kontrollgremium sitzen neun Gewerkschafts- bzw. Belegschaftsvertreter. Vom Skandal wurden dem Vernehmen nach alle überrascht.

»Zehn Prozent von null ist null«, hatte Osterloh im Herbst noch gesagt. Hoffnungen auf eine Prämie machte das nicht. Es kann vermutet werden, dass die Stammbelegschaft mit der Aussicht auf eine Zusatzzahlung beruhigt werden soll. Denn was an Konsequenzen aus dem »Abgasskandal« noch droht, bleibt unabsehbar. Unruhen bei den Beschäftigten sind da nicht hilfreich. Über die Höhe der Anerkennungsprämie wurde zudem noch nichts bekannt, sie sei »Verhandlungssache« stand in der Betriebszeitung. Vermutlich wird sie nicht so hoch ausfallen wie im Vorjahr (5.900 Euro).

Bei weitem nicht alle VW-Beschäftigten werden diese Anerkennung erhalten. Mit dem Haustarif sind 120.000 Beschäftigte gesegnet. Er gilt nur für die sechs westdeutschen Werke Emden, Salzgitter, Braunschweig, Hannover, Wolfsburg und Kassel sowie die VW-Finanztochter. Andere, beispielsweise in den ostdeutschen Werken, müssen schauen, was kommt. Ebenso die zahlreichen »Leiharbeiter«. Am Mittwoch trennte sich VW von 250 solcher Beschäftigten dritter Klasse in Emden, auch in Sachsen enden Hunderte Leiharbeitsverträge. Und im Frühjahr soll ein neuer Haustarif ausgehandelt werden. Unter dem Damoklesschwert »Krisenfolgen und Krisenkosten« dürfte dieser Prozess von den 120.000 Beschäftigten mit Argusaugen und Sorgen beobachtet werden. Einen Vorgeschmack gab Osterloh bereits: »In dieser Situa­tion haben wir andere Probleme und keine Zeit, unsere Rechte mit einer Demo und roten Fahnen durchzusetzen.« (Quelle: dpa)
Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/03-04/020.php
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Immer mehr Lügen des VW-Vorstands fliegen auf

15.03.16 - VW-Großaktionäre wie der Sparkassen-DeKa-Fond verklagen VW vor dem Landgericht Braunschweig auf 3,2 Milliarden Euro Schadenersatz.  Sie verweisen darauf, von der VW-Konzernspitze nicht schon 2014 über die bevorstehenden Strafen informiert worden zu sein. Sie sehen ihre Renditen durch die Strafzahlungen gefährdet. Seit 2014 wusste der VW-Vorstand, dass die US-Behörden gegen VW wegen manipulierter Motoren vorgehen. Der Deal, durch ein Geheimabkommen über Strafzahlungen mit der US-Behörde die Manipulation zu vertuschen, scheiterte.¹ Nach Informationen von "NDR", "WDR" und "Süddeutscher Zeitung" haben VW-Entwickler noch zum Jahreswechsel 2014/15, als die US-Umweltbehörde schon gegen den VW-Konzern ermittelte, die illegale Abschaltvorrichtung unbemerkt durch ein Software-Update erweitert, die die Manipulation noch verfeinerte. Schon bevor die kriminellen Machenschaften im September letzten Jahres ans Tageslicht kamen, hat der damalige Finanzvorstand und heutige Aufsichtsratschef Pötsch ausgerechnet, wie hoch wohl die Strafe ist, die auf VW zukommt.

Alle wussten, dass die VW-Fahrzeuge weit mehr Stickoxide, Feinstaub und Kohlendioxid ausstoßen als angegeben -  der damalige VW-Chef Martin Winterkorn sowie sein Nachfolger Matthias Müller, der jetzige Aufsichtsratschef Pötsch und die niedersächsische Landesregierung. Diese ist, ebenso wie die Betriebsratsspitze und die IG Metall-Führung, an jeder Entscheidung bei VW beteiligt. Die Bundesregierung und EU deckten die Machenschaften, dass gesetzliche Abgaswerte nur auf dem Prüfstand erreicht werden, über Jahre. Das geht weit über die Dimension einer "Abgaskrise" hinaus. Hier treten die Machtverhältnisse im staatsmonopolitischen Kapitalismus in Erscheinung - das soll unter den Teppich gekehrt werden.

Das Motto dieser Allianz: Für Extraprofite wird mutwillig das Leben und die Gesundheit von tausenden Menschen in Kauf genommen. Jetzt sollen die Beschäftigten, die Steuerzahler und die Bevölkerung in den "VW-Städten" dafür bezahlen. In Ingolstadt wurden bereits die Gebühren für städtische Kindertagesstätten um durchschnittlich 16 Prozent erhöht. VW wird die Gewerbesteuer drastisch reduzieren.

Bis zu 3.000 Stellen sollen in der Verwaltung gestrichen, Leiharbeiter als erste entlassen werden. VW-Markenchef Herbert Diess will die Kosten außerhalb der direkten Produktion um 10 Prozent senken, in der Produktion um 5,5 Prozent. Das ist mit dem Plan verbunden, die Produktivität um 10 Prozent in die Höhe zu treiben.

Unter den Kollegen gibt es kritische und kämpferische Stimmen. Das war auf der Betriebsversammlung in Hannover und Braunschweig in der letzten Woche zu erkennen. Dass die Lügen des Vorstands die Unterstützung der IG-Metall-Führung erhalten, die dreist und entgegen aller schon bisher bekannten Fakten von "unserer Krise" spricht, empört die Arbeiter. "Ich kann das 'Wir' nicht mehr hören. Das ist nicht unsere Krise", stellte einer der Kollegen klar. Redner forderten die Übernahme der Leiharbeiter und die Senkung des Arbeitzeitfixpunktes im Haustarif I gegen die wachsende Arbeitsbelastung. Während Aktionäre entschädigt werden, soll die Belegschaft bluten. Kollegen, die das anprangern und völlig zu Recht die Verantwortung für die Krise ablehnen, werden von den Reformisten als "Nestbeschmutzer" angegriffen. Dadurch verschärft sich die Auseinandersetzung. Die IGM-Führung warnt vor den Strafzahlungen, die VW gefährlich werden könnten - nicht etwa vor den strafbaren Handlungen. Von den Kolleginnen und Kollegen bekamen die kämpferischen Beiträge auf der Betriebsversammlung in Braunschweig großen Beifall (siehe Bericht aus Braunschweig hier auf "rf-news").

Es gibt für die Kolleginnen und Kollegen, die keinerlei Verantwortung für die Krise tragen, auch keinen Grund, mit Lohneinbußen, Arbeitshetze und Entlassungen die Krise zu bezahlen. Damit ist die Frage aufgeworfen, wie gegen diese Abwälzung der Krisenlasten auf die Belegschaft gekämpft werden muss. Der Unterstützung der MLPD kann sie sich dabei sicher sein. Die Betriebsgruppen der MLPD treten entschieden gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Belegschaft und die Kommunen ein. Sie unterstützen den Kampf für den Erhalt der Arbeitsplätze und für Umweltschutz und leisten Aufklärungsarbeit über die kriminellen Machenschaften der Konzernspitze, mit denen sie sich Extraprofite verschaffen.

 
¹) "Süddeutsche Zeitung", ,,NDR" und ,,WDR" unter Berufung auf eine Stellungnahme von VW für das Landgericht Braunschweig

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw11/luegen-der-vw-spitze-aufgeflogen-2013-belegschaft-faengt-an-den-vorstand-ins-visier-zu-nehmen
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VW-Krise – Paradebeispiel für die Skrupellosigkeit des internationalen Finanzkapitals

09.04.16 - Mehr Demut und Bescheidenheit, so der VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller im Herbst 2015, stünde dem Konzern gut zu Gesicht; die VW-Krise zu überwinden, werde "nicht ohne Schmerzen abgehen". Milliardenstrafzahlungen drohen, die Zeiten sind hart, wir sitzen alle im gleichen Boot und halten zusammen – das war die Botschaft. Wie kaum anders zu erwarten war, ist die Schmerztoleranz der TOP-Manager sehr ungleich verteilt. Selbst wollen sie den Schmerz von 10.000 Euro wenig im Jahr nicht erleiden. Keine Zurückhaltung verspüren sie indessen dabei, anderen, allen voran den VW-Arbeiter/-innen und Angestellten Schmerzen zuzufügen. Bei ihnen, den Beschöäftigten, geht es nicht um ein paar Boni, da geht es um die Existenz.

Letzte Woche wurde bekannt, dass die VW-Vorstände nicht im Traum daran denken, ihren eigenen Gürtel enger zu schnallen. Der Verzicht auf Boni sei keine rechtliche, sondern eine moralische Frage, sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, dem ,,Tagesspiegel". Er forderte die VW-Führung auf, ,,mit gutem Beispiel und Augenmaß" voranzugehen.

Die Einkünfte der VW-Manager sind astronomisch. Martin Winterkorn, Vorgänger von Matthias Müller, hatte 15,02 Millionen Euro im Jahr, 13,1 Millionen waren Sonderzahlungen. Ob Matthias Müller auch so viel kriegt, ist noch nicht bekannt. Hans Dieter Pötsch, der besonders gerne vom Gürtel spricht, den man enger schnallen muss, bezog als Finanzvorstand 6,46 Millionen Euro, 5,17 Millionen Euro davon Sonderzahlungen. Für seinen Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrates bekam er 2015 zehn Millionen Euro ,,Ausgleich", weil der neue Posten weniger gut dotiert ist. Der Vostand für Beschaffung bezieht bisher 6,45 Millionen Euro (Sonderzahlung 5,17 Millionen). Audi-Chef Rupert Stadler hat 6,10 Millionen Euro im Jahr, davon 4,94 Millionen Extras.

Am Donnerstag schrieb der VW-Betriebsrat einen Brief an das Management. Den VW-Managern ginge offenbar jegliches Gespür ab, heißt es darin zu Recht. Der Appell an das VW-Management, einen ,,verlässlichen Pakt" über Arbeitsplatzsicherung, Stückzahlen und Investitionszusagen abzuschließen, ist die zum Scheitern verurteilte reformistische Klassenzusammenarbeit.
Für 2016 kündigte VW-Markenchef Herbert Diess die Entlassung Tausender der weltweit 44.000 Leiharbeiter an. Die ersten 375 in Hannover erhielten ihre Kündigung bereits zum 31. Januar; weitere 600 in Zwickau sollen im März und im Juni 2016 folgen.

Letzte Woche wurde bekannt, dass Volkswagen eine weitere Arbeitsplatzvernichtung am Standort Emden nicht ausschließe. Dort könnten in diesem Jahr Projekte der VW-Tochter Autovision auslaufen, sagte eine Sprecherin. Die 'Ostfriesen-Zeitung' hatte berichtet, VW plane die Streichung von 3000 Stellen. Anfang März hatte VW Emden angekündigt, die Ende Mai auslaufenden Verträge von 250 Leiharbeitern nicht zu verlängern. Bei Volkswagen in Emden arbeiten inklusive der Passat-Produktion insgesamt bis zu 11.000 Menschen. Auch die Stammbelegschaft ist betroffen. Jeder zehnte Arbeitsplatz in der VW-Verwaltung soll bis Ende 2017 wegfallen; die Rede ist von 3000 Stellen.

Die neue Broschüre der MLPD ,,VW-Krise – Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen" entlarvt, wie der VW-Konzern mit den Institutionen des staatsmonopolistischen Kapitalismus aufs engste verflochten ist und sie sich untergeordnet hat. Skrupellos hat das Management des Konzerns die Manipulation der Abgaswerte der Dieselmotoren angeordnet, um in den USA einen Wettbewerbsvorteil vor den anderen Autokonzernen zu erhalten. Die Umwelt und die Gesundheit der Menschen werden hierbei mutwillig geschädigt.

Gedeckt wurde dies von der Merkel-Regierung, die sich vehement gegen Verschärfungen der Abgaswerte sowohl in der EU, aber auch in den USA einsetzte. Aber auch die rechten Betriebsrats- und Gewerkschaftsspitzen waren als Mitglieder im Aufsichtsrat in die Manipulationen eingeweiht: ,,Noch 2014 prahlte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Bernd Osterloh, er sei in 'sämtliche Entscheidungen, die für den Konzern von grundlegender Bedeutung waren, unmittelbar eingebunden.'" (Broschüre VW-Krise, S. 19). So will er sich auch jetzt einbinden lassen in Entscheidungen über Entlassungen oder Standortschließungen. Verpackt wird das Ganze dann in Verhandlungen über einen ,,Zukunftspakt", zu denen Osterloh den VW-Vorstand ,,auffordert". Doch nicht der Betriebsratsvorsitzende entscheidet im VW-Konzern, sondern die Familien Porsche und Piëch und das allein herrschende internationale Finanzkapital, die die Marschrichtung auf Entlassungen vorgeben.

Bei den Kollegen des VW-Konzerns wächst die  Einsicht: ,,Wir sind keine Familie – die Krisenlasten muss VW bezahlen!" Die großbürgerliche FAZ hingegen kommentiert, dass VW-Krise und der Kampf der Manger um ihre Sonderzahlungen nicht den Blick dafür verstellen dürfen, dass der Kapitalismus ein überlegenes System sei. Nein, das ist er nicht! In der VW-Krise und in den Enthüllungen der Panama-Papiere tritt das Wesen des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Erscheinung: eine skrupellose arbeiterfeindliche überlebte Gesellschaftsordnung, die revolutionär überwunden werden muss.

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw14/vw-krise-2013-paradebeispiel-fuer-die-skrupellosigkeit-der-manager
Gegen System und Kapital!


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Kuddel

ZitatFinanzkapital
Ich will jetzt nicht unbedingt Antisemitismus unterstellen, da die Nazis bereits unterschieden zwischen guten deutschen Fabrikbesitzern ("Kapital, das schafft") und bösen jüdischen Bankiers ("Kapital, das rafft").

Ich sehe in VW nun auch nicht ein Finanzuntermehmen, denn die weltweit rund 600.000 Beschäftigten tun ihre Arbeit sicherlich nicht allein am PC. Es ist eine globale Fabrik. Ein echter Schweinekonzern. Kein Stück besser als eine Bank. Deshalb geht mir die Unterscheidung von guten und schlechten Kapitalisten auf den Sack. Dieses Wirtschaftssystem beruht auf Wachstum und Profitmaximierung, ist in letzter Konsequenz eine unzähmbare zerstörerische Kraft und es ist scheißegal ob ein einzelner Kapitalist oder Manager vielleicht privat ein netter Kerl ist oder ob mit Waren oder nur mit fiktivem Geld gehandelt wird. Fürn Arsch ist das alles.

BGS

Wir alle verwenden täglich Geld, das fiktiv einen "Wert" besitzt. Jeder, ob arm oder reich. Ob Schweinekonzern oder Spekulant oder Pfandflaschensammler.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Rudolf Rocker

VW (und auch andere deutsche Autobauer) werden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden! Warum? VW setzt nach wie vor auf veraltete Verbrennungsmotoren und Fahrzeuge im hochpreisigen Segment. Oder um es mit anderen Worten auszudrücken: Fette, tonnenschwere Blechkisten, die viel zu viel Sprit verbrauchen, viel zu viele Schadstoffe ausstoßen und viel zu teuer sind. Also alles Dinge, die auch schon den amerikanischen Autobauern den Kopf gekostet haben.
Während die Pressesprecher und Vorstandsmitglieder von VW nicht müde werden, ständig zu behaupten, das die Nachfrage nach Elektroautos nicht gegeben ist, baut DHL jetzt seine eigenen Elektroautos, steigen Verkehrsbetriebe auf Elektrobusse um, bauen Gemeinden eigene Elektro- Tankstellen in den Innenstädten und Verbraucher kaufen sich ihre E- Autos bei japanischen Autoherstellern oder bei Tesla.
VW hat fertig, weil sie jahrelang auf das falsche Pferd gesetzt haben! Luxusautos statt E- Autos! Dabei haben sie dann auch jahrelange technologische Entwicklung verschlafen und es scheint fraglich, ob sie das wieder aufholen können. Naja, sowas nennt sich dann wohl Marktwirtschaft! ;D

Rappelkistenrebell

Lieber Kuddel,
die Nazis hatten die Begriffe des "schaffenden  Kapitals" und des "raffenden Kapitals" erfunden. Das raffende natürlich das jüdische Wuchernde,das schaffende natürlich das Arbeit schaffende "zum Wohle des Volkes"...

Der Begriff" Finanzkapital" ist von Lenin geprägt in seinem Buch
Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus
III. Finanzkapital und Finanzoligarchie


hier der Link zum nachlesen

http://www.mlwerke.de/le/le22/le22_229.htm

Der Begriff wurde auch vom Austromarxisten Rudolf Hilferding geprägt. In seinem Buch Das Finanzkapital (1910) beschreibt er eine Entwicklungsstufe des Kapitalismus, in der die Konzentration innerhalb des Bankwesens ein bedeutender Motor für das Erreichen des höchsten Stadiums der kapitalistischen Konzentration in Form von Trusts und Kartellen ist. Dadurch wächst die Abhängigkeit der Industrie von den Banken. Ein immer größerer Anteil des benötigten Investitionskapitals wird durch die Banken zur Verfügung gestellt, in deren Besitz ein wachsender Anteil des Industriekapitals übergeht. Es kommt zu einem Konzentrationsprozess des Bankkapitals, an deren Endpunkt eine Bank oder Bankengruppe die Verfügung über das gesamte Geldkapital erhält. ,,Eine solche ,Zentralbank' würde dann die Kontrolle über die gesamte gesellschaftliche Produktion ausüben."Hilferding verband damit die Vorstellung von der Milderung der Krisen durch die finanzkapitalistische Mega-Vergesellschaftung von Industrie- und Banken-Agglomerationen.

Die Nazis sprachen auch gern von " Sozialismus", "Nation"", "Volk", "Arbeiter" usw... und verkehrten die Begriffe so oftmals in ihr Gegenteil. Ich überlasse den Faschisten nicht die Deutungshohheit über Begrifflichkeiten und ich verwende diese Begriffe selbstredend im marxistischem Sinne ;)
Gegen System und Kapital!


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Rudolf Rocker

Das ist strukturell Antisemitisch und Marx war schon immer für seine verkürzte Kapitalismuskritik bekannt! ;D ;D ;D

Kuddel

Von diesem Austromarxisten habe ich noch nie gehört.
Lenin kenne ich schon und ich bin nicht der Meinung, daß alles, was er gesagt oder gemacht hat, richtig ist.

Das Problem ist für mich nicht, daß der Begriff verstaubt wirkt, sondern weil er wie eine Nebelbombe wirkt und einen handlungsunfähig macht.
Man blickt dann nur noch auf ein weit entferntes, konzentriertes "Finanzkapital" und hat kaum mehr einen praktischen Angriffspunkt.
Dabei funktioniert der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit auch im Kleinen und muß auch dort angegriffen werden, in der kleinen Klitsche genauso wie in der Auseindersetzung mit dem Vermieter.

Rappelkistenrebell

Kriminelles Betrugssystem in der Autoindustrie


Demonstration der 1. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Sindelfingen im Oktober 2015 (rf-foto)

24.04.16 - Als im Herbst 2015 die kriminellen Machenschaften des VW-Konzerns ans Tageslicht kamen, blieb der von manchen erwartete Sturm der Entrüstung anderer Autokonzerne aus. Das Schweigen der Unschuldslämmer? Die Automobil-Arbeiterinnen und -Arbeiter glaubten so wenig wie Experten der Branche daran, dass VW mit seinem menschen- und umweltverachtenden Vorgehen alleine da steht. Im Februar 2016 berichtete ,,Frontal 21", dass bei Daimler, BMW und Renault wie bei VW die Stickoxidemissionen auf der Straße erheblich höher sind als im Labortest. Nie und nimmer sei hier "etwas Illegales" gelaufen und drohte mit Schadensersatzforderungen, wenn die Bezeichnung "Abgasmanipulation" fiel.

Am vergangenen Freitag gab nun Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bekannt, dass nach den Untersuchungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) deutsche Autohersteller rund 630.000 Fahrzeuge zurückrufen müssen. In Europa betrifft dies Autos von Audi, Mercedes, Opel, Porsche und Volkswagen. Für Autos ausländischer Hersteller und Fahrzeuge deutscher Konzerne, deren Typenzulassung nicht vom KBA stammen, ist die Behörde nicht zuständig. Die Dunkelziffer dürfte also immens sein.

Dobrindt wand sich wie eine Schlange, als er über die Resultate des 134-seitigen Untersuchungsberichts referierte. Die Ergebnisse zeigten eine große Bandbreite, sagte er. Autos mit einer "unzulässigen Abschalteinrichtung", also betrügerischer Software, seien nur bei VW-Modellen gefunden worden. Einige wenige, darunter besonders teure BMW-Motoren, zeigten "keine Besonderheiten". Die Mehrheit der untersuchten Autos jedoch emittieren auf der Straße sehr viel mehr Stickoxide als auf dem Prüfstand.

Und wie machen sie das ohne "etwas Illegales"? In der Erfindung beschönigender Begriffe sind die Chefetagen der Automobilindustrie und der Regierung noch erfinderischer als beim Manipulieren der Motoren. Das neue Zauberwort heißt "Thermofenster". "Thermofenster" ist der legale Spielraum, in dem sich die Abgasreinigung im Motor ausschaltet, damit Motorleitungen und andere Komponenten keinen Schaden durch die sogenannte "Versottung" nehmen. Die Abgasreinigung wird bei bestimmten Außentemperaturen heruntergefahren oder ganz ausgeschaltet. Die Bauteile werden geschont, die Stickoxide ungebremst in die Luft geblasen.

"Thermofenster" zu nutzen, um die Wirksamkeit der Emissionskontrollsysteme auszuschalten, ist laut EU-Richtlinien völlig legal. Das entlastet nicht Audi, Daimler und Konsorten, sondern wirft ein scharfes Licht auf den Charakter dieser Gesetze. Sie werden von den Regierungen, der EU-Kommission und den UN-Klimakonferenzen direkt im Interesse der Automobil-Monopole gemacht. Die neue Broschüre der MLPD "VW-Krise: Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen" führt aus, wie über den Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) Politik gemacht wird: "Sein Präsident, der ehemalige Verkehrsminister Matthias Wissmann, ist der 'eigentlich regierende Verkehrsminister', so Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Die Autoindustrie
'führt der deutschen Bundesregierung regelrecht die Hand bei neuen Gesetzen und Verordnungen'. Werden neue Gesetzesvorlagen für den Bundestag erarbeitet, sitzen ihre Vertreter als 'Sachverständige' mit am Tisch: entweder in den jeweiligen Ministerien oder in Ausschüssen des Bundestages – alles nichtöffentlich, versteht sich."

Die US-Behörden handeln im Interesse "ihrer" Autoindustrie. Im gnadenlosen Konkurrenzkampf um die weltmarktbeherrschende Stellung wollen sie aus der Situation Kapital schlagen und gegenüber VW Boden gutmachen. Diese Tatsache wollen die VW-Chefs nutzen, um einen Keil zwischen die Arbeiter/-innen in Deutschland und bei den Autokonzernen der USA zu treiben.

Mit Begriffen wie "Thermofenster" und "Dieselthematik" wird versucht, die ganze Dimension auf die Maße eines Kavaliersdelikts herunterzuspielen. Stickoxide verursachen sauren Regen und Smog. Mindestens 10.000 Menschen sterben jährlich allein an dessen Auswirkungen.

Unterdessen hält VW die Ergebnisse aus dem Untersuchungsbericht der Kanzlei Jones Day unter Verschluss. Wegen seiner Rückstellungen von 16,2 Milliarden Euro "zur Abfederung der Dieselthematik" zahlt VW erheblich weniger Steuern, da er wegen der Rückstellungen Verluste deklariert. Die Verschiebung der Boni-Auszahlungen an die Top-Manager dagegen erklären diese zum "Verzicht".

Abwarten, stillhalten, weiterarbeiten? Das war die Botschaft der VW-Nutzfahrzeuge-Vorstände auf der Betriebsversammlung bei VW Hannover. "Sie bringen es tatsächlich fertig", so die Kollegenzeitung 'Vorwärtsgang', "nicht ein Wort zur Gefährdung der Arbeitsplätze durch die VW-Krise zu sagen. Wir sollen anscheinend nicht erfahren, dass in den meisten VW-Werken die Produktion gesenkt wird. ... Und sie spalten aufs Übelste die Belegschaft! Die Übernahme der Leiharbeiter wäre fahrlässig und würde die Stammbelegschaft gefährden. Hoffen, dass es andere trifft? Nicht mit uns! Abwarten hat niemals geholfen. Es liegen genug Fakten auf dem Tisch, wie VW uns zahlen lassen will."

Am 1. Mai ist eine hervorragende Gelegenheit, als Arbeiter/-innen aller Autokonzerne zu zeigen: wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen, eben so wenig wie den Kampf um den Erhalt unserer Arbeitsplätze gegen den Kampf um den Erhalt der Lebensgrundlagen der Menschheit.

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw16/abgasbetrug-der-autoindustrie-hat-noch-viel-groesseres-ausmass
Gegen System und Kapital!


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Rappelkistenrebell

Eine Belegschaft steht vor großen Entscheidungen


Wolfsburg (Korrespondenz), 29.4.16: Seit der Spätschicht am Donnerstag wird die Broschüre ,,VW-Krise Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften ergaunern" breit an mehreren Toren am VW Werk in Wolfsburg verteilt und es wurden Spenden gesammelt. Einer großen Zahl von Kolleginnen und Kollegen spricht die Ansprache: ,,Die Verursacher der Krise sollen zahlen, nicht die Belegschaft" aus tiefstem Herzen. Sie sind es leid, dass im Namen der ,,VW-Familie" kriminelle Machenschaften der Konzernspitze als Angriff auf sie umgedeutet werden und sie in Gesamthaftung genommen werden.

Bei einem Einsatz vor der Berufsschule am Freitagmorgen, waren viele Azubis erstmal reserviert. Darauf angesprochen, wie jetzt schon durch Kita-Gebühren, Rausschmiss von zig Leiharbeitern etc. die Folgen der VW-Krise auf die Bevölkerung der Region abgewälzt werden, bricht das Eis. "Ja, wenn ihr jetzt eine Demo gegen die Merkel machen würdet wäre ich sofort dabei." Auch ältere Kollegen meinen vor dem Tor: ,,Ich beobachte euch schon länger. Wenn ihr größer wärt, könnte man mit eurer Partei was ändern!"

Nicht nur die soziale Frage bewegt die Kolleginnen und Kollegen, jung und alt. Darauf angesprochen, welche Folgen die kriminellen Machenschaften für Mensch und Umwelt haben, wird die tiefe Sorge aber auch ein Gefühl der Ohnmacht deutlich: ,,Wir haben doch sowieso keine Zukunft!" sagte ein Azubi. ,,Doch, wenn ihr jetzt eine Entscheidung trefft. Wenn ihr euch jetzt organisiert, für den Kampf um eine Gesellschaft in der wir Arbeiter die Zukunft bestimmen!"

Darum laden wir herzlich alle ein mit der MLPD diese und andere Fragen zu diskutieren. Kommt zur Info-Veranstaltung am 30. April 2016, 16 Uhr, Kulturzentrum Brunsviga, Karlstr. 35, Braunschweig.



Die Broschüre kann hier als pdf heruntergeladen und bestellt werden!

https://www.mlpd.de/2016/kw15/neue-broschuere-vw-krise-wie-automonopole-mit-hilfe-des-staates-milliardenprofite-durch-hoechst-kriminelle-machenschaften-einstreichen

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw17/eine-belegschaft-steht-vor-grossen-entscheidungen
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Rudolf Rocker

Macht diesen korrupten Scheißladen mit seinen Dreckschleudern endlich dicht!
Dinosaurier- Partei unterstützt Dinosaurier- Industrie die Steinzeit- Technologie herstellt!
Wundert mich eigentlich das die MLPD die Belegschaft von Heckler & Koch nicht unterstützt! >:(

Rappelkistenrebell

VW ist ganz klar ein Mafia- und Sauladen! Ich war da vor Jahren über eine Subunternehmerfirma beschäftigt.Absolut zum Kotzen.

Die MLPD fordert nicht den Indivdualautoverkehr zu erhöhen,sondenr viel mehr den öffentlichen Personennahverkehr weiter auszubauen,zu verbessern und kostenmäßig zu vergünstigen. Näheres dazu im Umweltprogramm der Partei,wenn Dich das wirklich interssiert.

Trotzdem ist es doch richtig mit den Kollegen in den Schlüsselindustrien und Bergbau usw zu arbeiten.Soll man auf diese Kollegen pfeifen? Die MLPD hat da auch noch eine starke Verankerung und Betriebsgruppen.Traditionell zurückreichend bi szu KPD Zeiten zum Teil. Natürlich ist der Betrieb der Ort wo man den politischen Kampf führt. Grundsätzlich aber gehören Schlüsselindustrien nicht in privater Hand...dieses udn weitere Fernziele sind schwer zu realisieren heute.
Zur Zeit führt die mLPD in vielen Orten Umwelt- und Arbeiterbewegung zusammen.Damit sich die Kollegen nicht spalten lassen in Standortnationalismus oder gar Umwelt-udn Arbeiterbewegung gegeneinander ausgespielt wird...im Gegenteil,das gehört zusammen....
Gegen System und Kapital!


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Rudolf Rocker

ZitatSoll man auf diese Kollegen pfeifen?
Mann sollte ihnen vor allen Dingen keine falschen Versprechungen machen! Wieviele Keulenbauer gibt es denn heute noch! :D


Kuddel

Naja, hier tendiere ich aber zu Rappels Meinung. Man sollte die Belegschaften und deren Macht nicht ignorieren.
Ich bin sehr wohl der Meinung, daß man mit den Beschäftigten der Autoindustrie, der Waffenindustrie, der Armee und Polizei und auch der Jobcenter diskutieren soll und den  Kontakt zu ihnen halten sollte. Die Betriebsgruppe GoG (Gegenwehr ohne Grenzen) bei Opel hat sehr wohl den Sinn des Autos als Verkehrsmittel in Frage gestellt. Auf den großen deutschen Werften gab es von den Arbeitern massive Sabotage gegen Kriegsschiffe oder ein Schiff für das südafrikanische Apartheids-Regime. Es gab den wohl massivsten Widerstand gegen den Vienamkrieg von innerhalb der US-Army. Als Ende der 60er die radikale Linke zur Wehrkraftzersetzung innerhalb der Bundeswehr aufrief, wurde das in den Augen des BND zu einem Problem mit dem er nicht umzugehen wußte.

Fritz Linow

Der Standort in Tennessee wurde ja auch deswegen gewählt, weil in dieser Gegend Gewerkschaften nicht so angesagt sind, doch nun:

ZitatEs ist nicht nur der Abgas-Skandal - VW hat in den USA auch ein Problem mit der Gewerkschaft: Die will eine Arbeitnehmervertretung im US-Werk einrichten. Doch der Autobauer sträubt sich.
(...)
Die UAW gibt nicht klein bei und hatte Erfolg mit einer Beschwerde bei der US-Arbeitsaufsicht NLRB. VW will sich nicht zwingen lassen, Löhne und Arbeitsbedingungen mit der Gewerkschaft auszuhandeln, und hat die Entscheidung der Behörde angefochten.
(...)
Die Gewerkschaft macht weiter Druck und wirft VW Rechtsbruch vor. ,,Mit seiner Entscheidung, die NLRB zu bekämpfen, verletzt Volkswagen eindeutig das Bundesgesetz", so UAW-Direktor Gary Casteel. Es sei inakzeptabel, dass das Werk weltweit die einzige VW-Fertigungsstätte ohne Mitbestimmung durch den Konzernbetriebsrat sei.
http://www.waz-online.de/VW/Aktuell/US-Gewerkschaft-laeuft-Sturm
https://web.archive.org/web/20160601123025/http://www.waz-online.de/VW/Aktuell/US-Gewerkschaft-laeuft-Sturm

Zur Vorgeschichte:
http://www.labournet.de/internationales/usa/gewerkschaften-usa/mitbestimmung-vw-werk-in-chattanooga-soll-betriebsrat-bekommen/?cat=7589

Rappelkistenrebell

Krise bei VW vertieft sich - Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen versuchter Datenlöschung

09.06.16 - Bei VW wurde offenbar versucht, zahlreiche belastende Dokumente der Abgasmanipulation zu beseitigen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Urkundenunterdrückung und versuchter Strafvereitelung gegen einen hochrangigen VW-Juristen ein.

Im August 2015, also noch bevor das kriminelle System der Abgasmanipulation Stück für Stück ans Licht der Öffentlichkeit kam, empfahl dieser Jurist in verklausulierten Worten, aber deutlich genug, Daten zu löschen oder beiseite zu schaffen. Daraufhin verschwanden brisante Daten von Speichersticks. Sie wurden kurzerhand "ausgelagert". Die Sticks sollen zum Teil wieder aufgetaucht sein, sind aber angeblich noch nicht ausgewertet. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Klaus Ziehe, beschwichtigt: "Bislang geht die Staatsanwaltschaft von keinem größeren Datenverlust aus, der die Ermittlungen im Dieselskandal maßgeblich behindern oder verzögern könnte. Endgültig kann dies aber derzeit nicht beurteilt werden".

Es greift viel zu kurz, einen einzelnen Juristen dafür verantwortlich machen zu wollen. Denn diese ominöse Anweisung gab es zu einem Zeitpunkt, als der VW-Vorstand den Abgasbetrug gegenüber den US-Behörden und der Öffentlichkeit noch nicht zugegeben hatte. Wer hat diese Anweisung wirklich veranlasst? Es passt nicht in das "VW-System", dass ein Jurist an der Spitze schaltet und waltet, Anweisungen gibt, die dann auch prompt umgesetzt werden. Hier ziehen andere Hintermänner die Drähte, wollen sich bewusst im Hintergrund halten und haben wahrscheinlich Rückendeckung bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Dieser Meinung ist auch Kurt Kleffel von der MLPD Hannover. "Dass ein solcher Versuch, belastende Dokumente aus der Welt zu schaffen, unternommen wurde, halte ich für sehr realistisch. Wenig realistisch es es allerdings, dass dies ein einzelner Angestellter aus eigenem Antrieb gemacht haben soll. Es wurde ja jetzt auch bekannt, dass der niedersächsische SPD-Wirtschaftsminister Olaf Lies, Mitglied im VW-Aufsichtsrat, schon länger davon wusste. Also die Landesregierung Niedersachsens war informiert. Ein weiterer Beleg für die versuchte Vertuschung durch VW."

Die Methode des VW-Vorstands ist immer wieder: "Verschleiern und nur zugeben, was ohnehin bekannt ist". Jedenfalls erklärte ein Volkswagensprecher auf Anfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung, man wolle die Informationen aufgrund der weiterhin andauernden Ermittlungen im Abgasskandal nicht kommentieren. Warum auch. "VW unterhält auch beste Beziehungen zur Staatsanwaltschaft Braunschweig. Die will sich bei der Untersuchung auf 'VW-eigene Untersuchungen' stützen – und abwarten bis zu deren Veröffentlichung. Das ist so durchschlagend, als wollte man vor einer Anklage gegen die Mafia auf Informationen des 'Paten' warten."¹

Was interessiert es den Vorstand von VW, dass über sieben Jahre die Umwelt weiter mit Stickoxiden verpestet wird? Die Gesundheit von Millionen Menschen und eine lebenswerte Umwelt interessiert diese Betrüger nicht. Ihnen geht es um Macht und vor allem um Milliardenprofite.

Weitere interessante Hintergründe, Enthüllungen und Forderungen gegen die Abwälzung der Lasten der VW-Krise auf die Belegschaften und die Kommunen mit VW-Betrieben sind nachzulesen in der Broschüre der MLPD "VW–Krise - Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen". Bereits 70.000 Exemplare dieser aufrüttelnden Broschüre wurden vertrieben! Sie kann zum Selbstkostenpreis bei der Mediengruppe Neuer Weg bestellt werden.

¹) "VW-Broschüre" der MLPD, Seite 13
Artikelaktionen

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw23/krise-bei-vw-vertieft-sich-staatsanwaltschaft-braunschweig-ermittelt-wegen-versuchter-datenloeschung
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Komitee zum Kampf gegen die VW-Krise in Kassel gegründet



20.06.16 – Vor kurzem wurde in Kassel erfolgreich das Kasseler Komitee ,,Für die Zukunft der Jugend, gegen Profiteure und Umweltverbrecher in der VW Krise" gegründet!

Am Gründungstreffen nahmen Vertreter verschiedener Kasseler Bewegungen und Organisationen teil: Gewerkschafter der IG Metall, AUF Kassel, Umweltgewerkschaft, Solidarität International, MLPD Kassel. Auch Gäste aus Braunschweig und Hannover waren da.

Das Komitee will sich mit der VW-Krise befassen, Forderungen für die rücksichtslose Aufklärung aufstellen, Verantwortliche für die kriminellen Machenschaften öffentlich machen und den ,,Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten von VW auf betrieblicher wie kommunaler Ebene und gegen die anhaltende massenhafte Volksvergiftung" (aus den Prinzipien) fördern und organisieren.

Nähere Informationen u.a. über die weitere Arbeit, Vorschläge für Prinzipien und ein Zukunftsprogramm sind auf der Homepage des internationalen Arbeiterratschlags zu finden.




Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw25/komitee-zum-kampf-gegen-die-vw-krise-in-kassel-gegruendet
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VW-Audi-Bosch: VW-Krise breitet sich aus


24.09.16 - Hektisches Krisenmanagement bestimmte die gestrige Aufsichtsratssitzung des VW-Konzerns in Wolfsburg. Anfang letzter Woche war der neue Chef-Entwickler bei Audi, Stefan Knirsch, beurlaubt oder entlassen worden - bis heute gibt es hierzu widersprüchliche Medienmeldungen. Ferner wurde Audi-Chef Rupert Stadler von internen Ermittlern verhört, nachdem er zuvor bei den US-Ermittlungsbehörden vorsprechen musste. In den Fokus der Ermittlungen geriet Stadler wegen Knirsch, den er persönlich Anfang 2016 als vermeintlich unbelasteten Nachfolger eines tief verstrickten Managers bestellte. Nun stellte sich heraus, dass Knirsch sogar einen Meineid geschworen hat: von nichts habe er eine Ahnung gehabt, versicherte er - dabei wusste er seit 2010 Bescheid und hat selbst an der Betrugssoftware mitgewirkt.

Zeugen im Konzern haben gegen Stadler ausgesagt, dass er die E-Mail eines Audi-Ingenieurs "ganz ohne Bescheißen geht es nicht" aus dem Jahr 2007 sehr wohl kannte und nichts unternahm. Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR berichteten über weitere belastende Unterlagen. Entgegen bisheriger Angaben in der Öffentlichkeit und in den Verhören hat Audi bei eigenen Dieselfahrzeugen gezielt eine Manipulations-Software eingesetzt, um einen geringeren Ausstoß der schwer gesundheitsschädlichen Stickoxide vorzutäuchen. Dies ist besonders brisant, als Audi sich überall als Umweltschützer par excellence brüstet.

Interessanterweise ist ein Bericht des Bayerischen Rundfunks vom 22. September nach kurzer Zeit wieder aus dem Netz verschwunden. Dort hatte es geheißen, dass es ein "strafgeldbewehrtes" Schweigeabkommen zwischen den US-Ermittlern, den internen VW-Ermittlern und den beteiligten Ingolstädter Managern gegeben habe. "Blankes Entsetzen" hätten die Medienberichte in der Ingolstädter Chefetage hervorgerufen, weil aus ihnen ja zweifelsfrei hervorgeht, dass die Schweigegelübde nicht eingehalten worden sind - mindestens von einem Beteiligten.

Nun ist es offenbar in den verflochtenen und verstrickten VW-Chefetagen noch einmal - zumindest vorläufig - gelungen, "Saubermann" Stadler auf seinen Stühlen zu halten. Er sitzt in seiner Funktion als Audi-Chef auch im Vorstand des VW-Konzerns.

In der Broschüre der MLPD zur VW-Krise wird festgestellt: "Audi, Porsche und BMW betrieben seit 1996 in Weissach, Baden-Württemberg, ein gemeinsames Abgaszentrum ... und gemeinsam wissen sie bestens Bescheid über die Art und Weise der 'Lösungen' zur Einhaltung von Grenzwerten!" (S.16/17)

Auch die "Akte-Bosch" im VW-Krimi wird immer dicker. Die Beteuerungen von Bosch seit September 2015, zwar die Software geliefert zu haben, aber der Kunde sei für die Nutzung des Produkts verantwortlich, lösen sich in Luft auf. Dokumente belegen, dass Bosch ständig die Software weiterentwickelt hatte und genau wusste, um was es geht. 2008 hatte Bosch von VW verlangt, einen Haftungsausschluss zu unterschreiben, weil die Software gegen US-Gesetze verstoße. Diesen hat VW nie unterschrieben. Das Codewort für die Manipulation war "Akkustikfunktion". Dieses Wort soll auch 2014 zwischen Ex-VW-Chef Winterkorn und Bosch-Chef Denner gefallen sein.

Bereits Anfang des Jahres hat die Kollegenzeitung "Zündfunke" bei Bosch angeprangert, dass Bosch die Aufklärung verweigert.
Mittlerweile wurde die MLPD-Broschüre "Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen" zehntausendfach bei VW, Audi und Bosch verbreitet.

Gegen die massive Stimmungsmache für die "VW-, Audi und Bosch-Familie" wächst die grundsätzliche Kritik in den Belegschaften und in der Öffentlichkeit, weil die Konzernherrn nichts unversucht lassen, mit Hilfe des Staates nun auch alle Folgen ihrer kriminellen Machenschaften auf die Arbeiter und die Gesellschaft abzuwälzen.

Der internationale Konkurrenzkampf mit den Automonopolen in den USA, Japan und Südkorea verschärft sich. Ganze Programme zur Verschärfung der Ausbeutung der Arbeiter und Arbeiterinnen bei VW, Audi und Bosch sind angekündigt. Geplant sind u.a. Nichtübernahme befristet eingestellter Kollegen, Arbeitsplatzvernichtung bei Bosch in Schwäbisch Gmünd und Homburg, Entlassung von Leiharbeitern bei Audi in Ingolstadt.

Die Mär von der Vereinbarkeit von Ökologie und kapitalistischer Ökonomie bekommt immer tiefere Risse. Immer mehr Städte und Kommunen geraten in den Sog dieser Krise. Auch für die Verantwortlichen in der Bundesregierung und den Landesregierungen wird die Luft dünner.

Klassenkämpferische Kolleginnen und Kollegen dieser Übermonopole werden ihre Erfahrungen und Forderungen sicher auch in den Wahlkongress revolutionärer, antiafschistischer internationalistischer und klassenkämpferischer Kräfte am 2.Oktober in Berlin einbringen. "Wir zeigen Profil und stellen uns dieser Polarisierung in der Gesellschaft. Wir nutzen sie für einen politischen Angriff auf die allein herrschenden internationalen Übermonopole und den Rechtsruck der Bundesregierung", so Gabi Gärtner (MLPD), eine der Initiatorinnen von Kongress und Bündnis.

    Link zur Broschüre "VW-Krise: Wie Automonopole mit Hilfe des Staates Milliardenprofite durch höchst kriminelle Machenschaften einstreichen"

https://www.mlpd.de/2016/kw15/neue-broschuere-vw-krise-wie-automonopole-mit-hilfe-des-staates-milliardenprofite-durch-hoechst-kriminelle-machenschaften-einstreichen

    Link zum rf-news-Artikel vom 11. September 2016: "Kampf der Abwälzung der VW-Krisenlasten auf die Gesellschaft!"

https://www.rf-news.de/2016/kw36/kampf-der-abwaelzung-der-vw-krisenlasten-auf-die-gesellschaft

    Link zur Webseite der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz

http://www.iaar.de/index.php/de/startseite/26-deutsche-kategorien/konzerne/vw/473-startschuss-zum-unterschriften-sammeln-im-s%C3%BCden.html

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw38/vw-audi-bosch-vw-krise-breitet-sich-aus-und-verschaerft-die-latente-politische-krise
Gegen System und Kapital!


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Fritz Linow

Leiharbeiter zuerst:

ZitatSchichten vor Streichung: VW-Kernmarke soll produktiver werden
17.10.2016
Die ertragsschwache Kernmarke des VW-Konzerns soll einem Pressebericht zufolge auf deutlich mehr Effizienz getrimmt werden. Bis 2020 solle die Produktivität der Werke pro Jahr um fünf bis acht Prozent gesteigert werden, schrieb das ,,Handelsblatt" (Montagausgabe) unter Berufung auf Konzernkreise.

Bei VW verhandeln Management und Betriebsrat derzeit über einen ,,Zukunftspakt". 

Fast jede dritte Schicht könne gestrichen werden, ohne ein Auto weniger zu bauen, hieß es. Wegfallen sollen demnach vor allem teure Sonder- und Wochenendschichten. Ein VW-Sprecher wollte sich zu internen Planungen der laufenden Verhandlungen nicht äußern.
(...)
Betroffen vom Umbau seien vor allem Leiharbeiter. Betriebsratsboss Bernd Osterloh hatte bereits angedeutet, dass pro Jahr bis zu 2500 Stellen vom Umbau betroffen sein könnten, die durch Frühverrentung und Altersteilzeit abgebaut werden sollen. Im Gegenzug sollen neue Stellen in IT und anderen Zukunftsfeldern geschaffen werden.

Die Kernmarke VW leidet seit Jahren unter einer geringen Ertragskraft. Im ersten Halbjahr lag die operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern bei knapp 1,7 Prozent. Derzeit solle sie nur durch das lukrativere Ersatzteilgeschäft positiv sein, hieß es im Bericht.
http://www.waz-online.de/VW/Aktuell/Schichten-vor-Streichung-VW-Kernmarke-soll-produktiver-werden

Fritz Linow

Als Leiharbeiterin ein Solidaritäts-T-Shirt für VW entwerfen und dann vor die Tür gesetzt werden: Das ist fast schon guter Stoff für eine groteske Tragikkomödie. Auf jeden Fall reicht es für seichten Provinzjournalismus mit Betroffenheitsattitüde. Merke: Leiharbeit ist im großen und ganzen schon in Ordnung, zumindest wenn es bei VW ist.


ZitatVW bietet Zeitarbeitern Jobs in anderen Standorten an
Im Stammwerk in Wolfsburg werden auslaufende Verträge nicht mehr verlängert.


Britta Enders entwarf nach Bekanntwerden von Dieselgate ein Solidaritäts-T-Shirt für VW..                 Foto: regios24

Das erste Personal ist bei VW in Wolfsburg von Bord gegangen. Ende vergangenen Jahres wurden die ersten rund 60 Zeitarbeitnehmer darüber informiert, dass ihre auslaufenden Verträge nicht verlängert werden. Angesichts der derzeit instabilen Absatzlage beim Brot- und Butter-Modell Golf und vor allem vor dem Hintergrund des Zukunftspaktes werden auch in den nächsten Wochen auslaufende Zeitverträge in Wolfsburg nicht verlängert. Bereits im März sollen deutlich mehr Zeitarbeitnehmer das Unternehmen verlassen beziehungsweise an Standorte wechseln, die noch Bedarf haben.

Ob 60 oder 300 – hinter den Zahlen stehen Menschen. So endete im Dezember auch die VW-Anstellung von Britta Enders. Sie war über die Autovision in der Lackiererei beschäftigt und hatte nach Bekanntwerden des Abgasskandals in Eigenregie Solidaritäts-T-Shirts für ihren Arbeitgeber drucken lassen. Der Umgang von Volkswagen mit dem Instrument der Zeitarbeit war in den Vorjahren durchaus vorbildlich. Viele Tausende Mitarbeiter wurden übernommen. Zeitarbeit diente bei Volkswagen eben nicht als Drehtür, sondern als Chance, eine dauerhafte Beschäftigung zu finden. Diese Generosität kann man sich nach Abschluss des Zukunftspaktes nicht mehr leisten. Allerdings bemüht man sich intensiv darum, den Kollegen der Autovision möglichst neue Jobs in anderen VW-Werken zu beschaffen. Das allerdings ist nur in begrenztem Umfange möglich und hängt auch von der weiteren Absatzentwicklung ab.

Ein spezielles Problem sind derzeit die beiden Top-Seller Golf und Passat. Sowohl in Wolfsburg als auch in Emden wartet man darauf, dass neue oder aufgewertete Modelle möglichst massenhaft ihre Kunden finden. Der Upgrade des Golf 7 bietet deutlich mehr als das Original. Aber werden die Golf-Liebhaber jetzt tatsächlich zugreifen, wo doch Anfang 2008 der Golf 8 auf den Markt kommt? In Emden wartet man gespannt auf den Nachfolger des Passat CC. Der Absatz des Mittelklasse-Flaggschiffes brach im Vorjahr ein. Nur wenn die Kunden bereits jetzt mitspielen, wird sich die Lage verbessern. Hoffentlich auch die der vielen Zeitarbeitnehmer.
https://www.wolfsburger-nachrichten.de/wolfsburg/vw-das-werk/article209397591/VW-bietet-Zeitarbeitern-Jobs-in-anderen-Standorten-an.html

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