Hedge-Fonds treiben Argentinien in den Staatsbankrott!

Begonnen von Rappelkistenrebell, 18:01:48 Fr. 01.August 2014

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Rappelkistenrebell

Hedge-Fonds treiben Argentinien in den Staatsbankrott



Ein Bild aus dem "Argentinazo" - er stürzte 5 Präsidenten in zwölf Tagen (foto: Pepe Robles CC BY-SA3.0)

01.08.14 - Die Rating Agentur Standard & Poor's hat Argentinien eine "partielle Zahlungsunfähigkeit" attestiert. Unmittelbarer Anlass ist, dass US-Hedgefonds Südamerikas drittgrößte Wirtschaft im Würgegriff halten: Sie fordern die sofortige Auszahlung von 1,5 Milliarden Dollar für argentinische Staatsanleihen. Dabei hatten die so genannte ,,Geierfonds" ihre Anleihen seit 2008 als ,,Ramsch" weit unter dem Nennwert auf dem Sekundärmarkt erworben. Die US-Hedgefondsgruppe Elliott z.B. hatte Anleihen für 48,7 Millionen Dollar erworben, nun verlangt sie die Auszahlung des gesamten Nennwertes von 832 Millionen Dollar. Vor US-Gerichten klagten sie auf die vollständige Bedienung der Titel. Da sich die argentinische Regierung 2002 der amerikanischen Rechtsprechung unterworfen hat, ist das Urteil des US-Bundesrichters, das die vollständige Auszahlung verlangt, für sie bindend.

Die jetzige Verschärfung hat einen Ausgangspunkt im wirtschaftlichen Zusammenbruch Argentiniens 2001. Ursache war damals die neokoloniale Ausbeutung der Entwicklungsländer durch die internationalen Monopole. Zwischen 1976 und 1999 war die Auslandsschuld Argentiniens von 8 Milliarden auf 148 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die Rück- und Zinszahlungen mit über 212 Milliarden Dollar überstiegen aber schon damals die Kreditsummen bei weitem. Die nationale Wirtschaft wurde weitgehend von internationalen Monopolen übernommen.

Der Ausverkauf des nationalen Reichtums an die internationalen Monopole führte schließlich zu dem schwersten wirtschaftlichen Einbruch in der Geschichte Argentiniens und zu einer zuvor nicht gekannten Massenarbeitslosigkeit und Verarmung der Bevölkerung. Der Volksaufstand ,,Argentinazo" vom Dezember 2001 war die schlagkräftige Antwort der Massen. Innerhalb von zwölf Tagen stürzten fünf Präsidenten. Massenproteste unter dem Slogan: ,,Sie alle müssen weg!" überzogen das Land.

In der Folge einigte sich Argentinien bis zum Jahr 2010 mit fast allen Gläubigern auf einen Schuldenschnitt. 93 Prozent der Gläubiger waren bereit auf den größten Teil der Rückzahlung - auf bis zu 70 Prozent zu verzichten, in der Hoffnung überhaupt etwas zu bekommen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass alle Gläubiger gleich behandelt werden. Deshalb steht die eigentlich zahlungsfähige argentinische Regierung jetzt vor einem Dilemma: Mit derzeitigen Devisenrücklagen von 23 Milliarden Euro könnte sie die beiden Fonds durchaus bezahlen. Nur, dann stehen alle Gläubiger wieder vor der Tür und die Zahlungssumme könnte nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" schnell von 1,5 Mrd. US-Dollar auf 120 Mrd. steigen.

Aktuell verlor der Peso allein seit Anfang des Jahres über 30 Prozent an Wert. Das lässt die Einnahmen durch die Exporte nahezu ins Bodenlose Fallen und treibt die Preise für die Bevölkerung für teilweise lebensnotwendige Importe enorm in die Höhe. Letzte Woche gab es den ersten Generalstreik gegen die Preissteigerungen.

Heute ist eine zweite Gerichtssitzung zur Einigung angesetzt. Ein Ergebnis im Interesse der argentinischen Massen ist nicht zu erwarten. Das Gericht setzt die Diktatur des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals über die gesamte Welt um. Es ist ebenso ein Instrument des Finanzkapital, wie auch die Rating Agenturen. Argentiniens Wirtschaftsminister erklärte: "Die USA scheint die Probleme ihres deregulierten Finanzsystems exportieren zu wollen. Doch wir sind nicht zahlungsunfähig, das bedeutet etwas anderes. Wir hingegen haben schon gezahlt."

Die Schulden Argentiniens bei den imperialistischen Ländern, Banken und Hedgefonds müssen sofort annuliert werden! Sie wurden tatsächlich bereits zigfach aus dem Land gepresst. Die Erinnerung der Massen an den ,,Argentinazo" ist lebendig. Sie müssen noch geschlossener und zielbewusster den Kampf gegen die neokoloniale Ausbeutung und Unterdrückung führen - nur eine antiimperialistische, volksdemokratische Revolution mit der Arbeiterklasse an der Spitze und der Perspektive des Sozialismus kann einen Ausweg weisen.


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw31/hedge-fonds-treiben-argentinien-in-den-staatsbankrott

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

ManOfConstantSorrow

ZitatGeneralstreik legte Argentinien lahm

Trotz jährlicher Inflation von 26 Prozent, will die Regierung Gehaltssteigerungen bei 15 Prozent begrenzen. Der Gewerkschaftsverband will dies nicht hinnehmen



Am Montagmorgen ging in großen Teilen Argentiniens nichts mehr. Verkehr und Handel standen beim Generalstreik gegen die argentinische Wirtschaftspolitik still

Buenos Aires – Ein Generalstreik hat Argentinien weitgehend lahmgelegt. Öffentliche Transportmittel standen am Montagmorgen still, Airlines hatten ihre Flüge gestrichen, auch Industrie und Handel ruhten größtenteils. Zu dem 24-stündigen Ausstand, der sich gegen die Wirtschaftspolitik des konservativen Präsidenten Mauricio Macri richtet, hatte der Gewerkschaftsdachverband CGT aufgerufen.

Die Gewerkschaften fordern unter Hinweis auf die hohe Inflation Tarifverhandlungen ohne die Vorgabe einer Obergrenze. Die Regierung will Gehaltserhöhungen von maximal 15 Prozent zugestehen, obwohl die jährliche Teuerungsrate Anfang Juni bei 26 Prozent lag.

Protest gegen Sparmaßnahmen

Der Protest richtet sich auch gegen Sparmaßnahmen, die die Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart hat. Argentinien wurde nach einer starken Abwertung der Landeswährung eine Finanzhilfe von bis zu 50 Milliarden Dollar (42,93 Milliarden Euro) gewährt. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, das Haushaltsdefizit schneller abzubauen und die Inflation in einer Bandbreite von 27 bis 32 Prozent zu begrenzen.

Die Gewerkschaften befürchten, dass die Etatkürzungen zu massiven Entlassungen in der Staatsverwaltung und zur Einstellung von öffentlichen Bauprojekten führen wird.

Kabinettschef Marcos Pena bezeichnete den Ausstand als "politischen Streik". Nach Schätzungen des Finanzministeriums kostet der Generalstreik die Wirtschaft 28 Milliarden Pesos.
https://www.derstandard.de/story/2000082235077/generalstreik-legte-argentinien-lahm
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ManOfConstantSorrow

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