Kobanê: Wichtige Fortschritte im Kampf um die kurdische Stadt

Begonnen von Rappelkistenrebell, 18:59:08 Fr. 17.Oktober 2014

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Rappelkistenrebell

Über uns schwappt zur Zeit eine Lügenpropagandawelle hinweg, wie es seit den Zeiten des Joseph Goebbels nicht erlebt haben.Die bürgerlichen Medien, allen voran das deutsche 1. und 2. Staatsfernsehen, überschüttet uns mit Filmchen, wo kleine Mädchen auswendig gelerntes Zeug daher reden. Offenkundig ein Machwerk einer Werbeagentur im Auftrag der Terroristen oder deren Verbündeter, den USA oder der EU....daher bin ich da erstmal recht kritisch.
Mich verwundert es auch,daß man keine Bilder dieser Nato Ratten zeigt und auch in anderen Medien so gut wie nichts dazu auftaucht....
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Rudolf Rocker


Rappelkistenrebell

RT Deutschland ist etwas sehr schräg. Bei RT Spanien hingegen sind viele Mitarbeiter in der linken Szene aktiv. Cnt,Cgt,podemos,empörtenbewegung etc...die sind absolut nicht vergleichbar mit dem deutschen RT.
Ich nehme das RT deutsch öfters zur Kenntnis und nicht alles ist ja verkehrt was die machen.Mich kotzt es aber schon sehr an,wenn sie da Rechten eine Plattform geben wie zB von den Pegida Spastis.... dafür habe ich kein Verständnis.

Die Junge Welt halte ich für weitaus glaubwürdiger und unterstützenswerter. Und die ROTE FAHNE sowieso..... :baby:
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Rudolf Rocker

Obwohl ich die Syrien- Berichterstattung der Junge Welt leider auch für sehr Pro- Assad- Lastig halte!

Rappelkistenrebell

Assad wird hier propagandistisch dämonisiert während Obamas und Merkels Kopfabschneiderfreunde als "gemäßigte Rebellen" dargestellt werden und von dem "Freund" Erdogan mit seinem IS/Daesh Support möchte ich hier erst gar nicht anfangen.
Die Nato ist eine terroristische Organisation und die Verbrecherstaaten wie Saudi Arabien,Israel,Katar usw sind dort die engsten Verbündete "unserer" Regierung.....
Assad wird sich meiner Einschätzung nach mit den Kurden in Norsyrien und mit anderen Minderheiten einigen müssen.Ein zurück zum Status Qu vor dem Krieg wird es nicht geben.
Er ist aber der einzige völkerrechtlich legitimierte Vertreter des Syrischen Volkes und wurde in Wahlen nach "westlichen Standarts" auch mehrmals bestätigt.Die Agressoren nd Verbrecher sind die Nato Terroristen. Von daher bin ich sehr froh daß die Junge Welt als Ausnahme zur gleichgeschalteten Lügenpresse des brd Regimes noch frei erscheinen kann als Tageszeitung.
Auch die UZ  http://www.unsere-zeit.de/ halte ich nebst der ROTEN FAHNE https://www.rotefahne.info/ in politischer Berichterstattung sehr lesenswert.
Auch im FREITAG sind hin und wieder gute Artikel.


DIESES INTERVIEW IST SEHR SEHENSWERT

Exklusiv: RT-Gesamtinterview mit Präsident Assad nach Befreiung von Aleppo

https://www.youtube.com/watch?v=twnkYpFdDC0&feature=share
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Rappelkistenrebell

Dazu mal ein interessanter Artikel aus der aktuellen UZ

Wir verteidigen die Einheit Syriens"
Syrische Kurden bereit für Verhandlungen mit Regierung
Von Isaak Funke

|    Ausgabe vom 23. Dezember 2016

Aldar Xelil, ein hochrangiger Vertreter der kurdischen Selbstverwaltungsgebiete in Syrien, hat gegenüber dem Nachrichtenportal RT Deutsch erklärt, dass die syrischen Kurden bereit sind, Verhandlungen mit der Zentralregierung aufzunehmen. ,,Wenn Russland Garantien gibt, wären wir schon morgen bereit, über eine politische Lösung zu verhandeln", erklärte der Kurdenführer.
Xelil dementierte, dass die Kurden in Syrien einen eigenen Staat anstreben. Diese Behauptung wird oft von nationalistischen Türken erhoben und diente als Begründung für die türkische militärische Intervention in Nordsyrien. ,,Wir möchten uns nicht von Syrien trennen. Wir verteidigen die Einheit Syriens. Wir suchen eine innersyrische Lösung", sagte Xelil im Interview mit RT Deutsch. Er warnte allerdings vor allzu frühem Optimismus. Weil sich die Großmächte noch nicht geeinigt hätten, bedürfe eine diplomatische Lösung noch etwas Zeit. Xelil zufolge unterstützt Moskau bereits eine solche Lösung. Auch die Vereinigten Staaten würden in absehbarer Zukunft den Weg der Verhandlungen einschlagen, da der derzeitige Krieg keine Dauerlösung sei.
Xelil bestritt Gerüchte, nach denen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Aleppo zusammen mit der syrischen Armee gegen die eingeschlossenen dschihadistischen Terroristen kämpft. Die Kurdenmiliz habe zwar den Angriff der syrischen Armee ausgenutzt, um ihrerseits einige Viertel von den Dschihadisten zu befreien, dies bedeute aber nicht, dass die YPG mit der Armee zusammen kämpft.
Hinsichtlich der türkischen Besetzung Nordsyriens erklärte Xelil, dass der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan mit der Militärintervention beabsichtige, den in Bedrängnis geratenen IS zu stärken. ,,Der IS kämpft jetzt in Mossul und al-Rakka. In al-Bab ist er eingekesselt. Die Türkei sieht das. Sie hat in Syrien interveniert, um ihm eine Lebensader zu ermöglichen", sagte der Vertreter der kurdischen Autonomiebehörden. Ziel der Türkei sei es, die demokratischen Errungenschaften in Nordsyrien/Rojava zu unterdrücken.
,,Erdogan ist gegen so ein demokratisches System. Er möchte ein islamisches Modell. Erdogan agierte dafür, dass die Muslimbrüder die Herrschaft (in Syrien) übernehmen. Jetzt hat er gesehen, dass sich alle Kräfteverhältnisse (dort) verändert haben. (Daher) intervenierte er in Syrien", erklärte Xelil.
Sowohl die Vereinigten Staaten als auch Russland unterstützen die kurdische Miliz in ihrem Kampf gegen den IS. Als im August Kämpfe in der nordsyrischen Stadt al-Hasaka zwischen regierungstreuen Milizen und der YPG ausbrachen, waren es Medienberichten zufolge russische Offiziere, die einen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten vermittelten.
Bisher weigerte sich die syrische Regierung, den syrischen Kurden einen Autonomiestatus zuzugestehen. Das Nachrichtenportal Al-Monitor berichtete Ende Oktober, dass die syrische Regierung im September dieses Jahres einen russischen Vorschlag für einen kurdischen Bundesstaat ablehnte. Damaskus befürchtet, dass die Föderalisierung des Landes letztendlich auf dessen Teilung hinauslaufen wird. Auch die türkische Führung ist vehement gegen jegliche Autonomiebestrebungen der syrischen Kurden.
Beobachter spekulieren, dass im Hintergrund ein Abkommen zwischen Ankara und Moskau über die jeweiligen Einflusssphären in Syrien getroffen wurde. Erdogan habe Putin zugesagt, nichts gegen die Befreiung Ost-Aleppos durch syrische Regierungstruppen zu unternehmen. Im Gegenzug hätte Putin den Türken die Einnahme von al-Bab, das derzeit vom IS kontrolliert wird, zugestanden. Auch die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), ein multiethnisches Bündnis, welches von der YPG angeführt wird, möchten al-Bab befreien. Ende Dezember werden sich die Außenminister Russlands, Irans und der Türkei treffen, um über einen möglichen Waffenstillstand für den Syrienkonflikt zu beraten.


Quelle

http://www.unsere-zeit.de/de/4851/internationale_politik/4382/%E2%80%9EWir-verteidigen-die-Einheit-Syriens%E2%80%9C.htm
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Rudolf Rocker

ZitatEr ist aber der einzige völkerrechtlich legitimierte Vertreter des Syrischen Volkes und wurde in Wahlen nach "westlichen Standarts" auch mehrmals bestätigt.
Wundert es mich, das "Stalin- Fans" einen Massenmörder wie Assad, der seine eigene Bevölkerung mit Giftgas und Fassbomben ermorden lässt verteidigen?
Eher nicht!
Die Parole "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" geht hier nicht auf Rappel! Für fortschrittlich denkende Linke kann es keine Wahl zwischen Pest und Cholera geben!
Wenn es etwas gibt, was wir aus dem spanischen Bürgerkrieg gelernt haben sollten, dann, das es sehr gefährlich ist, sich zum Spielball von Machtinteressen machen zu lassen!
Mit Ausnahme der Kurden in Kobanê (in Erbil sieht das auch schon wieder anders aus) sehe ich in der Region keine unterstützenswerte Kraft.

ZitatAssad wird sich meiner Einschätzung nach mit den Kurden in Norsyrien und mit anderen Minderheiten einigen müssen
Das sehe ich leider (ohne verklärten Blick) ganz anders!
Sobald Assad die anderen Rebellen besiegt hat wird er sich um die Kurden "kümmern"! Ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit mit Genossen aus der Region zu sprechen und die bestätigen mich in meiner Vermutung.
Sie sagten das es mit der syrischen Armee zwar einen fragilen Waffenstillstand gäbe, sie aber davon ausgehen, das der nur solange hält bis Daesh besiegt ist.

Rappelkistenrebell

Also die MLPD untertsützt Assad auf keinen Fall...da ist also die "Stalin Fan Keule" recht nutzlos....uneingeschränkt innerhalb des ICOR Solidaritätspaktes werden die Kurden in Nordsyrien unterstützt. Die YPG usw...auf keinen Fall die Perschmerga des Verräters Barzani.

Weiterentwicklung des Solidaritätspakts der ICOR mit dem kurdischen Befreiungskampf
ICOR, 12. Oktober 2016


http://www.icor.info/2016-1/weiterentwicklung-des-solidaritaetspakts-der-icor-mit-dem-kurdischen-befreiungskampf

Ich persönlich bezweifle stark,daß Assad sein Volk massakriert wernn er von auen angegriffen wird.Das wäre das Dümmste was man machen kann!Das wird auch von mir bekannten syrischen Flüchtlingen auch bestritten bzw angezweifelt. Das Assad und sene Baath Partei Unterdrücker sind,das ist wiederum richtig.

Zur Zeit gibt es eine Art Waffenstillstand mit der YPG und man kämpft gemeinsam gegen die islamischen Faschisten und deren Hintermänner wie zB Türkei.
Man wird sehen ob es Verhandlungen oder weiter Krieg gegen die Kurden geben wird.Die Kurden in Nordsyrien würden ja innerhalb des syrischen Staates bleiben unter bestimmten politischen Bedingungen.Ob man zu einander findet ist erstmal nicht raus.Alles andere ist Spekulation.

Da Du den Spanienkrieg zitierst, für mich ist die Schlußfolgerung daraus,daß man die Kurden in Nordsyrien mit den internationalen ICOR Briganden unterstützt. Sei es friedlich mit Geld-und Sachspenden wie zB der Aufbau des Gesundheitszentrums seitens der MLPD, oder auch bewaffnet in den Reihen der MLKP,TKP/ML, den Freiheitsbataillonen von Rojava und wo sonst noch Internationalisten kämpfen! Alle Waffen gegen die islamischen Faschisten und ihrer Drahtzieher!

Hier hat der damalige Vorsitzende der MLPD Stefan Engel Vergleiche zum Spanienkrieg gezogen..ab ca Minute 6,30 rum....aber es lohnt sich das ganze Video anzusehen

Stefan Engel Kobanê Solidarität


https://www.youtube.com/watch?v=5abqJYM6ygg


weiterhin gut erklärend auch dieses Video

Stefan Engel am 11. Oktober zu Kobanê


https://www.youtube.com/watch?v=WG3UORBAC0Q

eine gute Doku zu den ICOR Brigaden und den Aufbau des ICOR Gesundheitszentrums findet sich hier

https://www.kobane-brigade.org/

Gegen System und Kapital!


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Rappelkistenrebell

 Deutsch
,,Wir kämpfen für einen demokratischen Sozialismus"


Gespräch mit Rıza Altun

Rıza Altun ist eines der Gründungsmitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Er ist Mitglied im Zentralkomitee der PKK und gleichzeitig im Exekutivrat der KCK (Koma Civakên Kurdistan – Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans), einem Dachverband PKK-naher Organisationen. Nach den 1980er Jahren war er über zehn Jahre lang in türkischen Gefängnissen, unter anderem in den Folterzellen von Diyarbakır. Nach seiner Freilassung war er in vielen Bereichen für die PKK tätig. Zurzeit ist er Sprecher der Außenbeziehungs-Kommission der KCK.

Das Interview mit ihm wurde von GenossInnen vom Revolutionären Aufbau Schweiz Mitte Dezember 2016 in den Bergen Kandils geführt.



Lassen Sie uns mit einer Frage zu internationalen Spannungsfeldern zwischen den imperialistischen Kräften, der Türkei, der NATO und Europa im Mittleren Osten beginnen. Wie schätzen Sie die Vorgehensweise dieser Akteuere in der Region ein und welche Rolle spielt dabei die Revolution in Rojava?

Die ganze Entwicklung im Nahen Osten ist keine, die erst heute beginnt. Sie hat einen geschichtlichen Hintergrund, der nicht allzu weit zurück liegt. Es genügt, wenn wir uns den Ersten Weltkrieg ansehen und was damals mit der Region gemacht wurde.

Die Entwicklungen Anfang des 20. Jahrhunderts haben zu einer spannungsreichen Phase beigetragen, die bis zum Ende des 20. Jahrhunderts angedauert hat. In diesem Zusammenhang haben die imperialistischen Großmächte im Ersten und Zweiten Weltkrieg die Welt entsprechend ihrer Interessen aufgeteilt. Diese Aufteilung hat auch im Nahen Osten für viel Veränderung gesorgt.

Der Kapitalismus ist mit seinen universellen Ansprüchen in die Region gekommen und hat durch diese versucht, seine Interessen durchzusetzen. Das hat dazu geführt, dass der Nahe Osten in einen Kolonialisierungsprozess gedrängt wurde, um ihn dadurch ausplündern zu können.
Die Aufteilung wurde der Region aufgezwungen und sie wurde so zu einem Spannungsfeld entwickelt, in dem alle gegeneinander aufgehetzt wurden. Eine der größten ethnischen Volksgruppen sind die KurdInnen. Sie wurden bei den Grenzziehungen auf die Türkei, den Iran, den Irak und auf Syrien verteilt und somit zur Kolonialisierung freigegeben. Ähnlich wie den Kurden erging es den Jesiden, den Assyrern sowie zahlreichen anderen ethnischen und religiösen Gruppen.

Dadurch sind auch neue Nationalstaaten entstanden. Neben religiösen und konfessionellen Problemen ist dadurch eine Krankheit, nämlich der Nationalismus, in die Region hinein getragen worden. Hierdurch konnte der Kapitalismus die Hegemonie in der Region erlangen und die ihm eigentümlichen Machtverhältnisse entwickeln.

Es entstanden zahlreiche Konflikte und Auseinandersetzungen in der Region. Zahlreiche ethnische und religiöse Gruppen wurden durch die arabische, türkische und persische Herrschaft verleugnet, unterdrückt und bekämpft.

Gleichzeitig haben Kapitalismus und Imperialismus für ihren Profit und ihre Interessen zu diesen Auseinandersetzungen mit verschiedenen Methoden beigetragen. Also haben die heutigen Probleme der Region ihren Ursprung in jenen Auseinandersetzungen, wo auf Kosten der Menschen eine fatale Politik betrieben wurde, um bestimmte Interessen durchzusetzen.

Wir sollten aber auch sehen, dass der Kapitalismus als Ganzes in einer Krise steckt. Dadurch entstehen überall auf der Welt ganz viele Probleme, die nicht von heute auf morgen überwunden werden können. Im berechtigten Klassenkampf der Völker ist eine Wut entstanden, aber da sie in diesem Kampf keinen Wegweiser haben, sind sie mit ihrem Aufstand gleichzeitig auf die Interessen der Außenmächte getroffen. Und da es in dieser Situation keine vernünftige gesellschaftliche Perspektive gab, die die Menschen zur Freiheit führen konnte, sind die Aufstände in eine andere Perspektive gemündet. Denn auch der Kapitalismus versucht, sich mit neuen Methoden in der Region zu verschanzen.

In den vergangenen Wochen und Monaten verstärkte die Türkei ihr Säbelrasseln gegen die kurdische Bewegung im Nordirak, sie drohte sogar offen mit dem Einmarsch. Wie wahrscheinlich ist ein Krieg gegen Kandil, Shengal und andere Gebiete im Nordirak?

Die türkische Regierung und der türkische Staat benötigen so eine Operation, weil sie den Status von Shengal nicht dulden können. Sie können auch nicht dulden, dass Kandil ständig mit der PKK identifiziert wird. Sie können die ganzen Entwicklungen nicht dulden. Deswegen bereiten sie eine Militäroperation mit dem Fokus auf Shengal oder Kandil vor.

Ohne die Unterstützung der internationalen oder regionalen Mächte ist so eine militärische Operation schwierig. Auf der regionalen Ebene arbeitet die KDP eng mit der Türkei zusammen. Im Fall der Fälle werden sie sich an die KDP anlehnen und so eine Operation durchführen.

Ich sage nicht, dass es auf jeden Fall stattfinden wird, aber wenn es stattfindet, werden wir mit allen Möglichkeiten, die wir haben, sowohl hier aber auch in Shengal und ebenfalls mit all unseren Verbündeten dagegen Widerstand leisten und kämpfen. Wir haben unsere Vorbereitungen getroffen.

In dieser Situation ist die Position der Kurden nochmal anders. Der Kampf gegen die Rückständigkeit in der gesamten Region ist dabei ganz wichtig. Dass sich das Interesse der internationalen Öffentlichkeit auf die kurdische Freiheitsbewegung fokussiert, hängt damit zusammen.

Was sind die Methoden, mit der die PKK ihren Kampf führt?
Wir führen den Kampf nicht in der traditionellen Weise, derzufolge die Religion oder die Nationalität die Basis bildet, sondern wir führen eine andere und neue Art des Kampfes. Wir nehmen uns die freiheitliche Perspektive, die in der Geschichte immer da war, als Wegweiser für unseren Kampf und versuchen, aus der Geschichte zu lernen, wie wir eine zeitgemäße Bewegung in der Region verwirklichen können.

Wir haben eine Weltanschauung, die auf Geschlechterbefreiung, auf freiheitlichem Zusammenleben der Völker und einem friedlichen Zusammenleben der Menschen mit der Natur basiert. In diesem Zusammenhang führen wir den Kampf auf allen gesellschaftlichen Ebenen und an allen möglichen Orten fort. Das hat dazu geführt, dass unser Kampf zu einer Hoffnung in der Region wurde.

Die Situation in Rojava ist grundsätzlich bereit für eine Revolution. Mit einer richtigen Herangehensweise an die Probleme und einer richtigen Perspektive kann sich in der gesamten Region eine Revolution entwickeln. Aber um das voranzutreiben, braucht es nicht nur Solidarität, sondern man muss den gemeinsamen Kampf mehr in den Vordergrund rücken. Unsere Bewegung hat eine solche Perspektive: Sie kämpft nicht nur für die Rechte oder die Freiheit der Kurdinnen und Kurden, sondern sieht alle Probleme der Völker im Nahen Osten als ihre eigenen Probleme.

Wie sehen Sie unter diesen Umständen die Aussichten dieses Kampfes und wie kann eine erfolgsversprechende Strategie aussehen?
Wir haben immer die Organisierung der Gesellschaft in demokratischen gesellschaftlichen Bereichen vorangetrieben und gefördert. Immer wieder wurden wir bekämpft und unterdrückt, aber wir blieben immer erfolgreich.

Die Guerillabewegung ist der Garant für die gesellschaftliche Organisierung. Wir tragen die Verantwortung für eine strategische Herangehensweise, die die gesellschaftliche Organisierung an einen Punkt bringt, an dem die Menschen ihre Freiheiten leben können.

Zur Zeit ist die AKP an einen Punkt gelangt, an dem sie ihre Politik nicht so durchsetzen kann, wie sie es sich vorstellt. Ihre internationalen Beziehungen sind an einem Nullpunkt angelangt. Ihre Beziehungen in der Region sind bei Null. Sie hat die Gesellschaft in der Türkei gespalten. Ein Teil der Gesellschaft ist vollständig liquidiert. Die Beziehungen der AKP in der Region basieren nur auf einer sunnitisch-islamischen Perspektive und auf der Verleumdung der Kurden. Wirtschaftlich steckt sie in einer Krise, da der Dollar sich immer weiter hochkurbelt und der Wirtschaftskreislauf nicht mehr so funktioniert, wie er soll. Die Unterstützung der Wirtschaft aus der USA oder aus dem Westen ist auch nicht mehr da. All diese Widersprüche müssen wir verschärfen, um die Macht der AKP zu schwächen.

Es gibt immer wieder Klärungsbedarf diesen Kampf betreffend. Ich denke da zum Beispiel an die Zusammenarbeit mit den USA. Was ist die Natur dieser Zusammenarbeit?

Dass die Beziehung zu den Großmächten taktisch bleibt, ist logisch. Wir versuchen eine demokratische, kommunale, pluralistische und antikapitalistische Perspektive zu entwickeln. Die Imperialisten versuchen, ihre Interessen mit Macht in die Region hineinzutragen und so ihre Hegemonie zu verbreiten. Wir, die wir uns für die Freiheit und die Interessen der Völker einsetzen, stehen auf der anderen Seite. Um zu einer strategischen Zusammenarbeit zu kommen, müsste man ideologisch die gleiche Weltanschauung teilen, was hier nicht der Fall ist.

Wir setzen uns für einen demokratischen Sozialismus ein. Sie hingegen versuchen, ihre kapitalistischen und imperialistischen Interessen durchzusetzen. Im Kampf entstehen aber manchmal Phasen, in denen eine taktische Beziehung eingegangen werden muss.

In den revolutionären Phasen können solche taktischen Beziehungen immer wieder vorkommen, was in der Geschichte auch oft zu beobachten ist. Zum Beispiel die Beziehung, die Lenin vor dem Ersten Weltkrieg mit den Deutschen einging, und auch die Beziehung nach dem Ersten Weltkrieg.

Irgendwann aber prallen bei solchen taktischen Bündnissen die verschiedenen Interessen aufeinander. Letztendlich kommen alle wieder zu ihrem Ursprung zurück. Schauen wir uns mal die Zusammenarbeit in Rojava an. Nehmen wir zum Beispiel die USA. Auf der einen Seite haben sie die YPG (Volksverteidigungseinheiten) aus der Luft unterstützt und auf der anderen Seite helfen sie der Türkei, die versucht, die YPG aus dem Feld zu drängen. Wegen der NATO-Partnerschaft oder wegen den Beitrittsverhandlungen mit der EU ist die Türkei von wichtiger Bedeutung. Daraus sehen wir, dass die Beziehung zur Türkei strategischer ist als die zur kurdischen Bewegung.

Ähnlich verhält es sich mit Russland. Auch sie bekämpfen den IS und versuchen die YPG zu nutzen, aber auf der anderen Seite unterstützen sie das Assad Regime.

Sie rufen andere fortschrittliche Kräfte dazu auf, sich dem gemeinsamen Kampf mit Ihnen anzuschließen. Kann man sagen, dass das in Gestalt der HBDH (Revolutionäre Einheitsbewegung der Völker) für die Türkei umgesetzt wurde?

Noch nicht ganz. Das Interesse ist groß, aber die gemeinsamen Erfolge reichen nicht aus. Unsere Appelle gehen an die sozialistischen, demokratischen und revolutionären Gruppen, Menschen und Bewegungen, die für eine bessere Welt, eine würdevolle Welt kämpfen. Eine solche Welt kann nur entstehen, wenn wir den gemeinsamen Kampf anpacken und Verantwortung tragen.

Wenn man jetzt bezüglich der kurdischen Befreiungsbewegung im Nahen Osten und im türkischen Teil Bilanz zieht, lässt sich in Kürze sagen, dass vieles passiert ist und dass Solidarität und ein gemeinsamer Kampf zur Notwendigkeit geworden ist. Davon ausgehend lässt sich die Region zu einem Zentrum der Revolution entwickeln. Andere Erfahrungen, wie die aus dem spanischen Bürgerkrieg oder aus Palästina zeigen, wie ein gemeinsam geführter Kampf verschiedener linker und demokratischer Kräfte aussehen kann.

Es geht nicht darum, dass wir sagen, kommt und baut unseren Sozialismus hier auf, sondern alle, die eine sozialistische Idee haben, sollten mit dieser Idee hier in die Region kommen und zum Aufbau einer revolutionären sozialistischen Revolution beitragen.



Sie führen in der Türkei viele Guerillaaktionen durch. Jedoch wird auch die Repression immer massiver, fast alle oppositionellen Zeitungen wurden mittlerweile verboten. Wie sollen sich Ihre Aktionen verbreiten und was ist das politische Ziel des Guerillakampfes in der Türkei?

Es gab einen Militärputsch, der gescheitert ist, doch die AKP hat in Reaktion darauf selbst de facto eine Putsch-Regierung installiert. Seitdem steckt sie in einem Ausnahmezustand, in dem sie alle staatlichen Möglichkeiten ausschließlich in ihrem eigenen unmittelbaren Interesse einsetzt und immer wieder neue Gesetze verabschiedet, die die Situation für ihre Gegner verschlimmern.
All jene, die die AKP nicht unterstützen oder die kritisch gegenüber der AKP sind, werden verhaftet, eingesperrt oder zur Flucht gezwungen. Hunderttausende Menschen, die in verschiedenen Ämtern tätig waren, wurden entlassen.

Ein Teil der legalen kurdischen Freiheitsbewegung wurde stark kriminalisiert und bekämpft, viele wurden inhaftiert. Ihre Medien, die meisten ihrer BürgermeisterInnen und viele ihrer Abgeordneten wurden inhaftiert. Alles wurde lahmgelegt, damit sich die AKP ungestört durchsetzen kann. Doch das akzeptieren die Menschen nicht und sie werden sich auch weiterhin dagegen wehren.

Es gibt aber auch eine Kraft, eine Bewegung, die außerhalb des staatlichen Zugriffs agiert: das ist die Guerilla. So lange die Guerillabewegung da ist, so lange sie ihren Kampf fortführt, wird Erdoğan mit der Fortführung seiner Regierung Probleme haben.

Die Guerilla ist in der Türkei, in Rojava, Shengal, in den Kandil-Bergen und an vielen anderen Orten aktiv – es ist also eine Vielfalt von Strategien und Praktiken, mit denen Sie arbeiten müssen. Wie sehen die unterschiedlichen Strategien aus?

Ich habe erwähnt, dass wir nicht nur ein Teil des kurdischen Volkes sind, sondern wir sehen die Herausforderungen in der Region als ein Ganzes und betrachten sie als unsere eigenen. Somit hat für uns die Revolution im gesamten Nahen Osten und auf der Welt große Bedeutung. Ohne eine Revolution im Nahen Osten oder auf der Welt ist die Freiheit der Kurdinnen und Kurden nicht garantiert.

Damit die Kurden ihre Freiheiten bekommen, müsste es eine neue Herangehensweise der Völker auf der gesamten Welt bei ihrem Freiheitskampf geben. Dass wir die Freiheiten der Kurden in Syrien, im Irak, im Iran und in der Türkei durchsetzen und dabei auch der Freiheit der anderen Raum bieten, sorgt für neue und andere Perspektiven.

Um diese Perspektive zu stärken, benötigen wir ein einheitliches Auftreten der Kurden. Nicht im Sinne eines Nationalstaates, sondern für gemeinsame Interessen, damit man nicht mehr gegeneinander ausgespielt wird. Das nennen wir nationale Einheit, aber das ist nicht im Sinne eines kurdischen Nationalismus gemeint. Wir bleiben beim demokratischen Sozialismus und bemühen uns, diesen umzusetzen.

Für so einen freiheitlichen Kampf sind wir nicht auf die Hilfe der USA, Europas oder Russlands angewiesen. Ganz im Gegenteil, wir appellieren an alle fortschrittlichen, revolutionären, demokratischen Bewegungen: Lasst uns den gemeinsamen Kampf so führen, dass wir für die Freiheit alle Unterdrückten kämpfen.

Wir sehen einen Wiederklang auf unseren Appell, wenn sich weltweit Menschen aus vielen unterschiedlichen Strukturen der Linken der Revolution in Rojava anschließen. Sie kommen, um mitzukämpfen und mit aufzubauen. Auch wenn es nicht ausreichend ist, ist das eine positive Entwicklung.

Sie haben jetzt über das gemeinsame politische Dach gesprochen. Das andere ist natürlich, wenn man von den Kampfformen ausgeht, dass es in Bakur oder in Rojava aber auch in Shengal jeweils eine andere Strategie braucht in der konkreten Organisierung des Kampfes. Auch die militärischen Kampfformen sind ja in den verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich. Können Sie dazu was sagen?

Wir versuchen, mit unterschiedlichen Methoden ans Ziel zu kommen. Der Irak ist im Allgemeinen ein Feld, auf dem KurdInnen, SchiitInnen und SunnitInnen verschiedene Interessen verfolgen. Es ist noch nicht klar, wie sich das alles entwickeln wird und wie und ob sich das alles im Rahmen einer föderalen Struktur organisieren lässt. Ob sich jetzt die SunnitInnen durchsetzen, oder die Schiiten noch stärker werden und dadurch die KurdInnen wieder verleugnen und unterdrücken, oder ob die KurdInnen einen unabhängigen Status erlangen – all das ist derzeit noch unklar.

Shengal ist eine ganz andere Region und befindet sich in einer speziellen Situation. Sie ist sowohl mit der irakischen Zentralregierung aber auch mit der kurdischen Region in Verbindung und das benötigt einen anderen Umgang. Shengal kann in dieser Situation nicht darauf warten, was auf es zukommt oder was die anderen für Shengal planen. Im Gegenteil: Es muss Raum für die Menschen in Shengal geben, um ihre Selbstverwaltung zu organisieren und ihre Verteidigung und militärischen Strukturen aufzubauen. Nur so kann sich Shengal als eine spezielle Region im heutigen Irak herausbilden. Und natürlich haben die Menschen in Shengal den Anspruch, sich selber zu definieren, dabei bieten wir unsere Unterstützung und Erfahrung an.

Die Situation in Rojava wiederum ist ebenfalls speziell. In Syrien wurden die KurdInnen verleugnet, unterdrückt, ihre Identität wurde nicht akzeptiert. Sie hatten kein Recht auf Eigentum. Hunderttausende wurden nicht einmal als Staatsbürger anerkannt, sondern in ihrem eigenen Land wie Flüchtlinge behandelt. Nordsyrien oder Rojava ist vielfältig, hier leben KurdInnen, AraberInnen, TschetschenInnen, AssyrerInnen, ArmenierInnen und JesidInnen gemeinsam.

Würde man alle aufeinander hetzen, würde es den Interessen des Imperialismus dienen.
Deshalb wurde von Anfang an das Projekt der demokratischen Autonomie vorangetrieben in Form von Kantonen, wo alle ethnischen und religiösen Gruppen sich einbringen konnten. Schlußendlich wurde der Punkt erreicht, an dem ein föderales Syrien vorgeschlagen wurde.

Einer Ihrer Genossen, Duran Kalkan, hat gesagt, die AKP werde im nächsten Jahr durch die PKK gestürzt werden. Wie ist das zu verstehen?

Eines muss man unterstreichen: Alle europäischen Staaten und die USA haben dabei geholfen, dass die AKP an die Regierung kommt und somit auch Erdoğan als Führer dieser Partei unterstützt. Sie brauchten einen Partner, der im Nahen Osten, im islamischen Raum, einen gemäßigten Islam vertreten kann, damit sie ihre Interessen in der gesamten Region durchsetzen können. In den ersten fünf oder zehn Jahren hat man die Pläne der AKP und von Erdoğan nicht wahrgenommen. Erst danach ist er in den Vordergrund getreten und hat seine eigene Ideologie durchgesetzt, die auf der Religion basiert und aus einer faschistischen Art des Regierens besteht.

Die AKP versucht, sich zu inszenieren, als würde sie die Tradition des Islams für den gesamten Nahen Osten repräsentieren. In Ägypten haben sie die Muslimbrüder unterstützt, in Nordafrika und im Nahen Osten haben sie die ganzen radikalislamistischen Gruppen, die Salafisten, unterstützt und organisiert. So haben die Europäer und die Amerikaner ein Monster geschaffen. Der Westen ist durch die AKP gescheitert und die AKP ist wegen ihrer eigenen Politik gescheitert.

Durch diesen Prozess des Scheiterns kann sich die AKP weder mit der Welt verständigen, noch mit dem Nahen Osten, noch mit ihrer eigenen Gesellschaft in der Türkei. Die türkische Gesellschaft ist in einer chaotischen Situation, in der sie keine Perspektive hat – stattdessen herrscht ein Unmaß an Unterdrückung, Verhaftungen und so weiter vor. Die AKP wird nicht so weitermachen können. Der Untergang wird kommen. Auch wir als kurdische Freiheitsbewegung werden es nicht zulassen, dass die AKP sich so in der Türkei und in der Region ausbreitet. So ist das zu verstehen, was Duran Kalkan gesagt hat.



Der militärische Kampf und der politische sind sehr eng miteinander verknüpft. Das Selbstverständnis der YPJ (Frauenverteidigungseinheiten) beispielsweise ist, dass sie als Kampfeinheit der Frauen auch einen gesellschaftlichen Auftrag haben. Sie haben Gruppenstrukturen gebildet, die den Bedürfnissen der Frauen angepasst waren, um nach Lösungen für sie zu suchen...

Ohne die Gesellschaft zu organisieren, kann man auch keinen vernünftigen militärischen Kampf führen. Militärisch kann man große Ziele erreichen, aber das allein garantiert nicht die Freiheit. Wichtig ist auch in den gesellschaftlichen Strukturen die Ziele, die man militärisch verfolgt, wahrzunehmen, um sie weiterhin an die Front zu tragen. Übertragen auf Rojava: Man geht an die Front, kämpft, errichtet neue Stellungen und in diesen Stellungen entwickeln sich für die Gesellschaft neue Freiheitsräume, wo die Gesellschaft dann Verantwortung übernimmt und sich organisiert. Die Dialektik, dass man sich da gegenseitig unterstützt und Verantwortung trägt, ist zentral.



In Qamischlo gibt es Frauen, die den militärischen Zivilschutz übernehmen für ihre Viertel. Das wäre so ein Beispiel oder?

Genau, das ist ein gutes Beispiel. Nicht nur die Frauen sondern auch die Jugendlichen und die unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen haben ihre eigenen Selbstverteidigungseinheiten. Es ist spannend: Man bestimmt militärische Ziele, organisiert dadurch die Gesellschaft und somit wird die Gesellschaft nochmals zu einem Kontrollmechanismus, der mit dem Militärischen wieder in Verbindung steht.

Wir müssen eine Lehre aus der sowjetischen Erfahrung in Russland ziehen. In der Sowjetunion hat sich eine Revolution entwickelt, aber die Verwaltung hat sich zu einer bürokratischen Struktur entwickelt und ihrerseits die Gesellschaft bestimmt. Das hat dazu geführt, dass die Revolution untergegangen ist.

In Rojava zum Beispiel kann die YPG nicht alles bestimmen. Sie kann die Bevölkerung nicht mit ihrer eigenen Perspektive organisieren. Auch keine politische Partei alleine kann sich in diesem Sinne durchsetzen. Überall gibt es Selbstverwaltungen, alle haben ihre eigenen Einheiten. Somit wurde eine Gesellschaft organisiert, die sich gegen jeglichen Unterdrückungsversuch verteidigen kann. Die Beteiligung der Bevölkerung sorgt dafür, dass auch wenn man an der Front gegen den IS verliert, man immer noch eine organisierte Gesellschaft hat, die ihre Zukunft weiterhin in freiheitlich-demokratischer Art und Weise fortsetzen kann.

Für uns ist die Vorstellung eines guten Sozialismus dadurch bestimmt, dass die Bevölkerung selber Verantwortung trägt für das, was sie möchte.

Und was bedeutet das für Europa?

Klar hat das auch für Europa eine Bedeutung. In Europa benötigt man auch eine klare Organisierung, die sich in der Gesellschaft verbreitet. Nach der 68er Revolution gab es ganz viele Bewegungen, die sich in Europa entwickelt haben. Fortschrittliche Bewegungen, die viele unterschiedliche Perspektiven hatten. Ich habe ein Buch von der Roten Armee Fraktion gelesen. Darin stand: ,,Wir führen hier in Deutschland einen Kampf, aber sind gleichzeitig immer mit den anderen Bewegungen in Solidarität und unterstützen sie. In Deutschland versuchen wir den Löwen ihr Essen wegzunehmen."

Das ist gut, aber nicht ausreichend. Die angebotene Perspektive sollte größer und breiter sein. Es reicht nicht aus, sich mit Bewegungen zu solidarisieren. Man muss sich da, wo man lebt, selbst organisieren und für ein würdiges Leben kämpfen. Diese Kröte ist schwer zu schlucken. Denn die kapitalistische Moderne, die sich in Europa oder im Westen entwickelt, produziert ebenfalls eine ,,eurozentristische Weltanschauung". Es entsteht ein Drang, anderen helfen zu wollen. Durch diese Unterstützung versucht man aber seine eigene Identität zu verstecken.

Das macht derzeit die demokratische linke Bewegung in Europa, statt ihre eigene Revolution voran zu treiben.

Die Perspektive von RevolutionärInnen sollte es aber sein, überall eine Revolution voran zu treiben. Das heißt, die Revolution in Rojava zu entwickeln ist nicht nur unsere Aufgabe, es ist auch eure Aufgabe. Also solltet ihr europaweit AktivistInnen sein in diesem Prozess. Das ist eine gute Definition von marxistischer Revolution. Die Schwierigkeit in Europa ist im Moment das Vakuum, das durch die Krise entstanden ist. Die revolutionäre Linke besitzt derzeit leider keine Initiative, um dieses Vakuum ausfüllen zu können. Das, was sich in Rojava entwickelt, ist nicht einfach eine kurdische Revolution für Kurden. Die Revolution hat eine neue internationale Dimension. Eine Niederlage hätte auch eine Rückwirkung auf den europäischen Prozess.

Quelle

http://lowerclassmag.com/2017/02/wir-kaempfen-fuer-einen-demokratischen-sozialismus/
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Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 18.04.2017, Seite 4 / Inland
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Konferenz »Die kapitalistische Moderne herausfordern« in Hamburg: Gesellschaftliche Organisierung jenseits von Staat, Macht und Gewalt
Von Claudia Wangerin



Einer der internationalistischen Kämpfer, die sich der Revolution in Rojava angeschlossen haben, im April 2017
Foto: Willi Effenberger

Von der kurdischen Frauenrechtsaktivistin über die Vertreterin der Landlosenbewegung in Brasilien bis zum britischen Gewerkschafter – die Revolution in Rojava, dem kurdisch-multiethnischen Selbstverwaltungsgebiet, das 2016 zur Demokratischen Föderation in Nordsyrien ausgerufen wurde, ist weltweit Bezugspunkt für viele Menschen, die heute Alternativen zum Kapitalismus erkämpfen wollen. Unter dem Motto »Die kapitalistische Moderne herausfordern« trafen sich am Wochenende gut 650 von ihnen in den Räumen der Universität Hamburg. Einige waren erst um die 20 Jahre alt oder noch jünger – andere, wie der kurdische Autor und Aktivist Fuat Kav, hatten für ihre Überzeugung schon 20 Jahre im Gefängnis verbracht. »Wir Gefangenen hatten den Staat ideologisch entschlüsselt«, so der heute 58jährige, der nach dem Militärputsch in der Türkei 1980 inhaftiert und gefoltert worden war. Sein Thema am Samstag: Revolution machen trotz Staatsterror. An die heutigen Gefangenen, die sich in der Türkei seit mehr als 60 Tagen im Hungerstreik befinden, wurde zu Beginn fast jeder Rede erinnert. Zilan Yagmur, die in Deutschland aufwuchs und seit drei Jahren im kurdischen Studierendenverband YXK aktiv ist, bezog sich in einer Ansprache über Wege des Widerstands auf Wladimir Iljitsch Lenin, Rosa Luxemburg und Abdullah Öcalan, den Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), der seit 1999 auf der türkischen Insel Imrali in Einzelhaft sitzt. »Free Öcalan« stand an diesem Wochenende auf einem rund drei Meter hohen Transparent im Audimax der Uni Hamburg. Der prominentesten Gefangene aus der kurdischen Befreiungsbewegung hat in der Haft das Buch »Jenseits von Staat, Macht und Gewalt« geschrieben, das 2010 auf Deutsch erschienen ist. Das Selbstverwaltungsmodell in Rojava ist ein Versuch, die darin beschriebene Idee des demokratischen Konföderalismus umzusetzen. Das Werk war bereits Inspirationsquelle für die erste Konferenz dieser Art im Jahr 2012 und eine zweite im Jahr 2015. Die Beteiligung junger Linker aus Deutschland selbst hat laut Organisationsteam jedes Mal zugenommen. Das gemeinsame Ziel: die Verdrängung und Überwindung des Nationalstaats von unten. Nicht etwa seine Ablösung durch eine Herrschaft supranationaler Bürokratien oder einen Zustand, in dem nur noch das Recht des Stärkeren gilt. »Demokratische Moderne entfalten – Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen« lautete der Untertitel der diesjährigen Konferenz.

Auf das Erstarken des Nationalismus in vielen Ländern ging bereits am Freitag Reimar Heider ein, der mehrere Bücher Öcalans übersetzt hat. Wer den Nationalstaat ablehne, müsse zwingend eine Alternative der gesellschaftlichen Organisierung vorschlagen – und dafür auch Menschen gewinnen, die »ganz anders sind als wir selbst«. Kurdische Rednerinnen, darunter auch Zeynep Cudi, eine Kämpferin der Frauenverteidigungseinheiten Schengals (YJS) in einer Videobotschaft, betonten mehrfach, wie wichtig die Einbeziehung möglichst aller Bevölkerungsgruppen in ein Rätesystem sei. Dazu zählen Volks- und Frauenräte sowie gewählte Vertretungen ethnischer, religiöser und sexueller Minderheiten. Fawza Yusuf, die Kovorsitzende der Demokratischen Föderation Nordsyrien, war zur Konferenz angereist und berichtete am Sonntag, wie der Gesellschaftsvertrag, die »Verfassung« Rojavas, erarbeitet worden sei – im ständigen Austausch mit der Bevölkerung. Ausgebildeten Juristen sei das zum Teil zu weit gegangen, sie hätten sich selbst als »erleuchtet« angesehen, so Yusuf. »Die haben uns gefragt ›Was diskutiert ihr denn mit denen ein Rechtssystem?‹« Die Bevölkerung sei aber »schlauer als wir denken«. Mit Yusuf auf dem Podium saß auch Sonia Lopez vom »Kongress der Völker« in Kolumbien, in dem Organisationen von Landarbeitern, Indigenen, Frauen, Jugendlichen und Minderheiten ihre Kräfte gebündelt und Kooperativen gegründet haben – vor dem Hintergrund eines komplizierten Friedensprozesses zwischen Staat und Guerilla. »Für uns ist diese Konferenz wichtig, um unsere Ängste, aber auch unsere Träume zu teilen«, so Lopez.

Salih Muslim, der Kovorsitzende der Partei der Demokratischen Union (PYD) in Syrien, schaffte es, eine antimilitaristische Rede zu halten, obwohl ihm die Situation Rojavas verbietet, Pazifist zu sein. Denn die Belagerung durch Armeen und bewaffnete Gruppen wie den »Islamischen Staat« (IS) erfordert Selbstverteidigung. Militarismus sei davon losgelöst, so Muslim. Diese Entfremdung mache den Unterschied. Als Beispiel für einen militaristischen Akt, der dem Profitstreben der Rüstungsindustrie diene, nannte er den US-Angriff mit 59 Tomahawk-Marschflugkörpern auf einen syrischen Militärflughafen am 7. April. Auf Nachfrage erklärte Muslim, warum Rojavas Volks- und Frauenverteidigungseinheiten nichts gegen Luftunterstützung im Kampf gegen den IS hätten. Der IS und Al-Qaida seien Produkte der kapitalistischen Moderne. Zumindest teilweise seien es deren Mächte, die sie als Instrument zur Destabilisierung und »Neuordnung« des Nahen und Mittleren Ostens hätten einsetzen wollen, betonte er. Das gemeinsame Interesse, sie zu bekämpfen, habe sich ergeben, weil diese Gruppen »wie Mikroorganismen im Labor außer Kontrolle geraten seien«.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/309085.von-unten-nach-oben.html

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Rappelkistenrebell

Während die syrischen Kommunisten für den Frieden kämpfen, lädt die YPG die USA ein, Syrien zu bombardieren

Das Portal "sinistra.ch" hat den ethnischen Separatismus in Syrien wiederholt analysiert, und kam zum Schluss, dass diesem – trotz aller "kommunistischen" Symbolik und Rhetorik – nichts Fortschrittliches anhaftet und dass die europäische Linke sich schwerwiegenden Illusionen hingibt, wenn sie solche kurdischen Organisationen wie PKK, YPG und PYD unterstützt. Auf Seiten der Linken sind in der Tat die anti-konformistischen Stimmen zum Thema "Kurdistan" nur sehr spärlich zu vernehmen: ausser den von Massimiliano Ay geführten Schweizer Kommunisten, haben sich auch der italienische Journalist Fulvio Grimaldi (ex-Herausgeber der «Liberazione», der damaligen Tageszeitung der Rifondazione Comunista) und der marxistische Soziologe James Petras kritisch geäussert.

In einem Artikel von 2014 berichtete ebenfalls die schweizerische Publikation "kommunisten.ch" über Erklärungen des Cemil Bayık, eines PKK-Führers, welche auf ein Eingeständnis der Unterordnung der PKK unter die Interessen der Vereinigten Staaten hinauslaufen.[1]

Aber die Geschichte wiederholt sich: wie das italienische Informationsportal "l'interferenza" in einem der gewohnt gut recherchierten Artikel von Stefano Zecchinelli dieser Tage meldete, erklärte der Führer der kurdischen YPG-Guerilleros Salim Muslim nach der US-amerikanischen Bombardierung gegen Syrien: «die USA müssen nicht nur das Regime bombardieren, sondern alle Kräfte, die Gewalt gegen Zivile einsetzen.[2]
Es handelt sich um eine gravierende Erklärung nicht nur, insofern sie de facto eine Unterstützung des Aggressionskriegs bedeutet, sondern auch, weil sie explizit die eigene Gegnerschaft zur Regierung der Sozialistischen Baath-Partei in Damaskus ausspricht, welche niemals anti-kurdisch war und sogar mit der Syrischen Kommunistischen Partei verbündet ist, deren Vorsitzender, der Abgeordnete Ammar Bagdache, gerade in den mehrheitlich kurdischen Gebieten Syriens breite Unterstützung geniesst und das syrische Volk (aller Ethnien) zum Widerstand gegen die Imperialisten aufgerufen hat.

Das ist noch nicht alles: die YPG-Separatisten haben ferner zugegeben, dass ihnen Trump behilflicher sei als Obama. Bei alledem kann es nicht verwundern, dass die in Europa als kommunistisch und libertär geltenden YPG dazu gelangen, denselben Trump zu loben, den die westliche Linke wie Rauch in den Augen wahrnimmt, denn in Rojava (das heisst im syrischen Staatsgebiet unter YPG-Kontrolle) sind die amerikanischen Stützpunkte bereits Tatsache, und dies schon seit geraumer Zeit.

Quelle

http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=1436


Die PKK verdient in der internationalistischen und antiimperialistischen Linken nicht die geringste Glaubwürdigkeit


Die Kommunistische Partei der Italienischen Schweiz, die über sehr gute internationale Verbindungen verfügt und jüngst eine Delegation unter Leitung des politischen Sekretärs Massimiliano Ay in die Türkei geschickt hat, um sich aus erster Hand zu informieren und aufzudatieren, lenkte unsere Aufmerksamkeit kürzlich auf einen unerhörten Vorgang, der sich derzeit vor unser aller Augen abspielt: die Tatsache, dass ein gewaltiger Medienrummel um die Rehabilitierung und Aufwertung der PKK getrieben wird, die bis anhin von der Justiz zahlreicher Länder als terroristische Organisation eingestuft wird. Diese Medienkampagne ist international und erfreut sich auch im deutschen Sprachraum einer starker Beteiligung von Seiten der meisten führenden linken Medien und zahlreicher Vertreter oder Organe namhafter Parteien: die konzentrierte Sympathiewelle trägt alle epidemischen Merkmale einer von zentraler Stelle orchestrierten Kampagne. Und dennoch: selbst unter den standhafteren Kräften, zu denen wir etwa solche Medien und Organisationen wie Junge Welt, RedGlobe, AG Friedensforschung, NRhZ rechnen, und nicht nur bei Politikern der Bundestagsparteien "Linke" und "Grüne", sondern auch bei DKP-Genossen, findet die Kampagne zur Aufwertung der PKK breitesten Raum und Anklang. Ähnlich steht es in Österreich (PdA/Kominform) und in der Deutschschweiz (z.B. WOZ).

Bei alledem wird ein romantisch verklärtes Bild von wehrhaften Widerstandskämpfern und Robin Hoods für eine gerechte Sache propagiert – ein Image, das durch Bilder von Frauen-Bataillonen abgerundet wird. Es wird unterschlagen, dass die PKK ihre Stellung nicht durch Robin–Hood–Methoden, sondern durch schmutzige Drogenhändel und andere Verbrechen finanziert hat. Gleichermassen wird ausgeblendet, dass die PKK vollends zu einem Schachbäuerlein in der Hand Washingtons mutiert ist.
«Die Türkei ist ... eine Last für die Amerikaner und Europa geworden.»

In einem Interview mit der als linksliberal geltenden österreichischen Zeitung "Der Standard" (2. Nov.) gibt Cemil Bayık als einer der PKK-Mitgründer und Köpfe dieser Terror-Organisation ganz offen zu, dass seine Partei auf Washington als Schutzmacht gesetzt hat. Auf die Frage des Journalisten Michael Völker, ob es eine Zusammenarbeit der USA mit der PKK/YPG gebe, antwortete der Öcalan-Stellvertreter rundheraus: "Ja, die gibt es, die Amerikaner haben sogar Waffen geliefert." Offenbar gestützt auf seine Kontakte mit dem Westen gelangt er zum Schluss: "Die Türkei ist ... eine Last für die Amerikaner und Europa geworden."

Bayik zelebriert das bekannte Bild: "Um Kobane entsteht eine neue Freiheitsbewegung, die Kurden versammeln sich hinter dieser Stadt. Dieser Widerstand beeinflusst auch die Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft", bevor er zur Pointe kommt: "Das ist auch ein Aufstand gegen die Türkei." Sodann plädiert der Mitgründer der Terroristenorganisation für eine friedliche Lösung der Probleme zwischen Kurden und Türken und will die Gunst der Stunde nutzen: "Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem es Bewegung geben muss. Deswegen schlagen wir vor, dass eine dritte Kraft diesen Prozess beobachtet. [...] Das können die USA sein, das kann auch eine internationale Delegation sein. Wir brauchen einen Vermittler, wir brauchen Beobachter. Wir würden auch die Amerikaner akzeptieren, aus unserer Sicht bewegt es sich in diese Richtung."
Es geht nicht um die Kurden. Ziel ist der New Middle East.

Eine wahre Perle ist der Satz: "Um eine Neugestaltung des Nahen Ostens zu erreichen, muss das Kurdenproblem gelöst werden." Damit gibt der PKK-Führer ganz offensichtlich zu, dass es bei der "Lösung" des "Kurdenproblems" nicht einfach um die Kurden geht, sondern dass diese Lösung nur ein Schritt ist, und seine Weihe in einem höheren Ziel findet: in der Neugestaltung des Nahen Ostens. Mit diesen Worten verlässt der Interviewte den kurdischen Standpunkt vollends, und begibt sich auf den lupenreinen Standpunkt des Imperialismus. Eines Imperialismus, der schon vor 100 Jahren viel Blut von Türken, Griechen, Armeniern, Kurden, Italienern, Franzosen, Engländern, Russen und Angehörigen der Kolonialvölker auf die Schlachtfelder goss, um die Türkei aufzuteilen. Eines Imperialismus, der sich 1920 am Ziel angelangt glaubte, und dann auf härtesten Widerstand der national gefestigten, antiimperialistischen und laizistischen und mit der Sowjetrussland verbündeten Türkei stiess und sich mit ihr 1923 arrangieren musste, weil die kemalistische Türkei nach dem Schrecken der Oktoberrevolution immerhin als kleineres Übel erschien und weil die Fortsetzung der Feindseligkeiten bei den damaligen Kräfteverhältnissen bedeutet hätte, die Türkei definitiv ins sowjetische Lager der Sowjets zu treiben und dem Kommunismus freie Bahn in Syrien und Anatolien zu geben. Deshalb richtete der Imperialismus seine Strategie darauf aus, innerhalb des Kemalismus den rechten Flügel zu stärken und zu verhindern, dass die politische Revolution durch eine Agrarreform vollendet wird. Heute ist der Imperialismus nicht länger bereit, sich mit der Existenz der Türkei abzufinden will und geht dazu über, den Lausanner Vertrag von 1923 und sogar die NATO-Treue der Türkei während des Kalten Krieges zu vergessen, ebenso wie der Imperialismus das früher gehätschelte Jugoslawien zu gegebener Zeit vom Lamm zum Bock erklärte und zum Abschuss freigab.

Die Ausführungen des PKK-Verantwortlichen erhärten den Eindruck, dass Washington gezielt auf die Zerschlagung der Türkei hinarbeitet. Die laufenden Kampagnen zur Reinwaschung der PKK sollten uns aufhorchen lassen. Wir sollten uns auch fragen, wie es möglich ist, dass die Solidarisierungsbewegung mit der Bevölkerung der Ostukraine so sehr harzt, während nun die von der imperialistischen Mythologie induzierten Soli-Demos dermassen ins Kraut schiessen. Und: was hat die Stadt Ain al-Arab (Kobanê), was sie von Aleppo, Homs und vielen anderen Städten Syriens unterscheidet, die sich auch so gut wie es ging gegen die ISIS wehrten und ihr zu Opfer fielen? Da machte die öffentliche Meinung im Westen keinen Rummel und zuckte die Achseln!
Die einst maoistisch, dann sozialdemokratisch und heute libertär-feministisch angestrichene PKK beruft die USA als Vermittler

Erst recht alarmierend ist die Bestrebung einer angeblich kommunistischen Partei (mit ehemals maoistischem, dann sozialdemokratischem und heute libertär-feministisch-ökologischem Anstrich), welche eine Vermittlerrolle ausgerechnet für die imperialistische Hauptmacht anstrebt. Wenn der PKK-Sprecher neben zu den USA eine "internationale Vermittlung" als Alternative zur Sprache bringt, so ist das selbstverständlich pures Geschwätz. Schon 1920 sprachen die Engländer bei ihrem Griff nach den Meerengen von einer "internationalen" Kontrolle, ebenso verlogen wie die Ententemächte ihre damaligen Eroberungen in Syrien, Palästina Irak und Libanon als "Mandate" des Völkerbundes und sich selbst als "Treuhänder" bezeichneten.

Diese PKK verdient in der internationalistischen und anti-imperialistischen Linken nicht die allergeringste Glaubwürdigkeit. Einmal mehr stehen wir vor der verdriesslichen Notwendigkeit, die Genossen der kommunistischen Linken davor warnen zu müssen, dass sie sich nicht vor den Karren des Imperialismus spannen lassen, der es – wie die Vorgänge in der Ukraine und im Mittleren Osten beweisen – auch unter US-Hegemonie ausgezeichnet versteht, sich für seine Gewalttaten fremde Messer zu leihen, und sich zahlreicher rechter oder linker Hände zu bedienen, um die Kastanien aus der Glut zu kratzen.

(07.11.2014/mh)

Quelle

http://www.kommunisten.ch/index.php?article_id=1265

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

counselor

Mir war schon lang klar, dass die Kurden in Kobane ein strategisches Bündnis mit den USA haben. Da frage ich mich auch schon länger,  wie weit der Einfluss der USA auf Kobane geht. Trotzdem finde ich die Solidarität mit Kobane richtig.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Alter Schwede!
Da sitzen irgendwelche kommunistischen Vollpfosten zu Hause in ihren geheizten Häusern, irgendwo in der friedlichen Schweiz (oder in Deutschland), saufen Club Mate, lassen sich von Mami die Unterhosen bügeln und schreiben den Kurdinnen und Kurden in Kobane vor, mit wem sie strategische Bündnisse eingehen dürfen und mit wem nicht!
Da möchte ich mal die Scheiß Kommis sehen, ob sie die Hilfe der Amis ablehnen würden, wenn ihr Land von Nazis überfallen wurde und sie dabei zusehen müssen wie ihre Kinder erst vergewaltigt und dann enthauptet werden! >:( >:(
Warum fahren denn diese Oberschlau- Kommis nicht selber nach Kobane und schließen sich dem Widerstand an, statt das Internet mit so einer Scheiße vollzumüllen!

counselor

Drastisch ausgedrückt, aber Du hast Recht, Rudi. Komisch nur, dass Rappel jetzt solche Artikel einstellt, wo er doch früher bedingungslos hinter Rojava stand.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: Rappelkistenrebell am 08:44:30 Di. 18.April 2017
Diese PKK verdient in der internationalistischen und anti-imperialistischen Linken nicht die allergeringste Glaubwürdigkeit.

1. Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?
2. Ach ja? Jetzt ist nicht nur die PKK zum Abschuß freigegeben durch die BRD, EU und die USA als "terroristisch", sondern auch durch Rappel himself und der sagenumwobenen KP Schweiz, wegen fehlender "Glaubwürdigkeit"?

In meinen Augen sind die Erfolge im Kampf gegen den IS Faschismus verdammt glaubwürdig.


Rudolf Rocker

Wenn ich sowas lese gehe ich ab wie Gernot Hassknecht!
Ich wollte natürlich nicht alle KommunistInnen beschimpfen, sondern ausschließlich die Querfront- Kommunisten, zu denen jetzt offensichtlich auch Rappelkistenrebell gehört!
Die MLPD war wohl Pro- PKK und die DKP (und Co.) sind Pro- Assad/ Putin. Massenmörder- Fans eben!
kommunisten.ch dürfte sich auch fröhlich im Bereich der Querfront bewegen. Gleich auf der ersten Seite findet man Berichte von RTdeutsch und Daniele Ganser.

Kuddel

ZitatQueere Kämpfer im syrischen Bürgerkrieg
Neue Farben im Kampf gegen den IS

Im Netz kursieren Fotos einer queeren Kampfeinheit gegen den ,,Islamischen Staat". Ein Kommandeur bestätigt, dass sie echt sind – teilweise.




,,Diese Schwuchteln töten Faschisten" steht auf einem Banner, darüber eine Regenbogenfahne, beides hochgehalten von Menschen in Kampfanzügen. Das Foto dieser Szene verbreitete sich am Montag von einem Twitter-Account der International Revolutionary People's Guerilla Forces (IRPGF) – verbunden mit der Nachricht, eine LGBTI-Einheit nehme an ihrem Kampf gegen den den ,,Islamischen Staat" teil.

Die Einheit trage den Namen ,,The Queer Insurrection and Liberation Army" (,,TQILA") und habe geschworen ,,zurückzuschießen, für die Revolution und queeren Anarchismus". Angeblich stammt das Foto, wie zwei weitere, die ebenfalls via Twitter verbreitet wurden, aus der IS-Hochburg Rakka. Diese ist weiterhin zwischen den ,,Syrischen Demokratischen Kräften" (Syrian Democratic Forces, SDF) und dem ,,Islamischen Staat" umkämpft. Die IRGPF sind Teil der SDF und bestehen aus internationalen Kämpfern. Die Tweets gingen in Online-Netzwerken viral.

Die Geschichte stimmt nur teilweise: Am Mittwoch erklärte SDF-Sprecher Mustafa Bali, eine solche Kampfeinheit gebe es gar nicht. Er betonte aber gleichzeitig seinen ,,tiefen Respekt für die Menschenrechte von Homosexuellen".

Ein hochrangiger Kommandeur der SDF bestätigte der taz, dass es keine eigene LGBTI-Kampfeinheit gebe und die Fotos nicht ,,in Rakka aufgenommen wurde". Sie seien zwar auf Initiative von ausländischen Kämpfern entstanden, die die Fotos auch verbreitet hätten. ,,Diese Gruppe ist aber nicht als separate Kampfeinheit anzusehen." Der Kommandeur drückte aber auch Befürchtungen aus, dass das Foto die sunnitischen Muslime in der Region provozieren könnte. ,,Es könnte eine negative Wirkung auf den laufenden Kampf haben."

Das bedeutet aber auch: Es gibt eine LGBTI-Initiative in den Reihen der Anti-IS-Kämpfer der SDF. Es steht zu erwarten, dass diese mit einem Abflauen der Kämpfe sichtbarer wird.
http://www.taz.de/Queere-Kaempfer-im-syrischen-Buergerkrieg/!5437413/

Kuddel

ZitatProteste in Hewlêr gegen Bau von Militärstützpunkten

Im südkurdischen Gouvernement Hewlêr protestieren seit gestern Bewohner der Herîr-Region gegen den geplanten Bau von weiteren Militärstützpunkten der USA und Türkei.




In der Herîr-Region im südkurdischen Gouvernement Hewlêr (Erbil) protestierten am Freitag unzählige Menschen gegen den geplanten Bau weiterer amerikanischer und türkischer Militärstützpunkte.

An den Protesten nahmen auch Mitglieder des Herûtî-Aschirets teil, einer der größten Stämme in der Region. Durch den Bau der Militärbasen werden die Mitglieder des Herûtî-Stammes nicht mehr in der Lage sein, ihre Ländereien zu bewirtschaften und Tierzucht zu betreiben. Dadurch sei die Lebensgrundlage unzähliger Menschen bedroht, so die Protestierenden.

Die türkischen Militärbasen in Herîr wurden zur Zeit des Baath-Regimes errichtetet und fielen nach dem Sturz Saddam Husseins unter US-amerikanische Kontrolle. Auch heute noch werden die Stützpunkte für nachrichtendienstliche sowie militärische Zwecke genutzt. Türkische Aufklärungsflugzeuge, die über den Regionen Bradost, Xakurkê, Xinerê und Qendîl in den Medya-Verteidigungsgebieten zum Einsatz kommen, starten Berichten zufolge von diesen Stützpunkten.
https://anfdeutsch.com/kurdistan/proteste-in-hewler-gegen-bau-von-militaerstuetzpunkten-5713

Kuddel

ZitatInternationalisten rufen zu Solidarität mit Qendîl auf

Die Internationalist*innen, die sich an der Aktion ,,lebende Schutzschilde" beteiligen, rufen die internationale Öffentlichkeit angesichts der türkischen Besatzungsangriffe zur Solidarität mit der Zivilbevölkerung Südkurdistans auf.




Seit 66 Tagen findet in den Qendîl-Bergen die von der südkurdischen Jugendbewegung und der Bewegung junger Frauen organisierte Aktion ,,lebende Schutzschilde" statt. Die Jugendlichen waren am 8. Juni aus Kerkûk, Silêmanî, Şarezûr, Pênciwên, Ranya, Hewlêr, Germiyan und vielen weiteren Orten in die Medya-Verteidigungsgebiete gezogen, um angesichts der türkischen Besatzungsambitionen Haltung gegen die von der AKP/MHP-Regierung angedrohte Militärinvasion zu beziehen. Neben der Unterstützung aus Rojava beteiligen sich an der Aktion auch Aktivist*innen aus dem europäischen Ausland. Nahezu täglich finden zudem Solidaritätsbesuche statt, an denen sich neben der südkurdischen Bevölkerung Repräsentanten verschiedener politischer Parteien und Institutionen, Peschmerga, Kunstschaffende und Journalist*innen beteiligen.

Auch Internationalist*innen aus Russland, Frankreich, der Schweiz, Spanien und Katalonien beteiligen sich als lebende Schutzschilde an der Widerstandsaktion. In einem Aufruf an die Öffentlichkeit fordern sie weitere Unterstützung für die Aktion und Solidarität für die südkurdische Bevölkerung:

,,Wir, einige Internationalistinnen und Internationalisten, beteiligen uns aktuell an einer menschlichen Schutzschildaktion der Jugend von Başûr und unterstützt durch die Jugend der anderen Teile Kurdistans. Wir rufen unsere Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen zu Hause und in der ganzen Welt dazu auf, sich weiterhin solidarisch mit der Zivilbevölkerung in Qendîl, der Aktion der Jugend, der HPG-Guerilla und der PKK zu zeigen.

Der Angriff der türkischen Armee auf die Qendîl-Berge ist nicht nur ein Angriff auf die Zivilbevölkerung, sondern auf das Herz der Revolution in Kurdistan.

Die türkische Armee bezieht ihre Kraft unter anderem aus den Waffenlieferungen von und der geheimdienstlichen Zusammenarbeit mit unseren Herkunftsländern. Deswegen rufen wir euch dazu auf, wie schon bei der #Fight4Afrin-Kampagne die Kriegsprofiteure und Institutionen in Europa, Amerika, Russland und weltweit anzugreifen und zu sabotieren. Denn Bomben, Panzer oder Informationen über Stellungen der Guerilla, die nicht geliefert werden, können nicht mehr töten. Es gibt kein ruhiges Hinterland. Hoch die Internationale Solidarität."
https://anfdeutsch.com/frauen/internationalisten-rufen-zu-solidaritaet-mit-qendil-auf-6085

counselor

ZitatVideo: Aus dem Hambacher Forst nach Rojava

Der Weg und die Beweggründe einer Internationalistin aus der Protestbewegung zum Erhalt eines Waldes an die Front zu den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) in Rojava.

Quelle: https://perspektive-online.net/2018/10/video-aus-dem-hambacher-forst-nach-rojava/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Die Verhältnisse sind weitgehend globalisiert, Finanz- und Warenströme scheren sich nicht um nationale Grenzen. Die Teile eines Autos stammen aus vielen Ländern. Auch viele junge Leute reisen rund um den Globus. Aber die Köpfe sind weiterhin voller Grenzen. Die Kämpfe von Kurden in Rojava oder in der Türkei sind heftig, doch für uns unendlich weit weg.

Dabei leben viele Kurden hier und die Bundesregierung unterstützt den Autokraten Erdogan im Kampf gegen die kurdische Opposition.

Deshalb möchte ich auf folgende Aktionen hinweisen:



Seit dem 7. November 2018, also seit 157 Tagen, befindet sich die HDP-Abgeordnete Leyla Güven in einem unbefristeten Hungerstreik. Inzwischen haben sich ihr über 7000 Menschen angeschlossen und bekräftigen ihre Forderungen. Der größte Teil der Hungersteikenden sind politische Gefangene in den türkischen Foltergefängnissen.
https://de.indymedia.org/node/31294

   
,,Stiller Protest" gegen europäische Ignoranz

In vielen europäischen Städten sind Kurdinnen und Kurden auf die Straße gegangen, um gegen das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zum Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans zu protestieren.



https://anfdeutsch.com/aktuelles/stiller-protest-gegen-europaeische-ignoranz-10754

http://www.labournet.de/internationales/tuerkei/politik-tuerkei/massen-hungerstreik-in-der-tuerkei-wird-immer-breiter-medienecho-in-der-brd-wie-in-der-tuerkei/?cat=7565




counselor

Zitat Kämpfe um Idlib - Putin bombt, Syrer flüchten, Erdogan schaut zu

Syrisches Militär und russische Luftwaffe haben ihre Offensive auf die Provinz Idlib begonnen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Der türkische Präsident Erdogan lässt die Angreifer gewähren - er hat seine Gründe.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/idlib-in-syrien-putin-bombt-erdogan-schaut-zu-syrer-fluechten-a-1266157.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

ZitatProteste gegen Angriffe auf Friedensmütter

In Düsseldorf, Frankfurt am Main und Essen fanden gestern Protestaktionen gegen die Angriffe des türkischen Staates auf protestierende Mütter von Hungerstreikenden statt.
https://anfdeutsch.com/aktuelles/proteste-gegen-angriffe-auf-friedensmuetter-11297

Kuddel

Der Nachrichtensperre haben sich scheinbar alle Mainstreammedien freiwillig unterworfen.

ZitatProteste gegen Isolation in Istanbul

Die Protestaktionen zur Unterstützung der Hungerstreiks für die Aufhebung der Isolation Öcalans gehen pausenlos weiter. In Istanbul fanden unter anderem in Beyoğlu, Kartal, Beykoz und Ümraniye Protestaktionen statt.



Gestern Abend gingen erneut Angehörige und Aktivist*innen zur Unterstützung der tausenden Hungerstreikenden auf die Straße und stellten die Forderung nach Aufhebung der Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan. In Ümraniye trugen die Aktivist*innen Westen mit Bildern der Abgeordneten Leyla Güven. Güven hatte den Hungerstreik am 7. November initiiert und verweigert seitdem die Nahrungsaufnahme. Die Aktivist*innen riefen ,,Schluss mit der Isolation" und ,,Überall ist Knast – überall ist Widerstand". Sie wiesen außerdem auf das Todesfasten der dreißig Gefangenen hin.

In Istanbul-Beykoz und in Beyoğlu fanden Fackelmärsche statt. Die Teilnehmer*innen riefen: ,,Es lebe der Gefängniswiderstand", ,,Die Würde der revolutionären Gefangenen ist unsere Ehre" und blockierten Straßen. Anwohner*innen unterstützten die Aktionen mit Rufen und Trillern.
https://anfdeutsch.com/aktuelles/proteste-gegen-isolation-in-istanbul-11419

ZitatProteste gegen Isolation Öcalans in europäischen Städten

In vielen europäischen Städten, unter anderem in Frankfurt, München, Marburg, Den Haag, Genf, Luzern und Bern, versammelten sich Aktivist*innen, um gegen die Isolation Öcalans zu protestieren und den Hungerstreik der kurdischen Bewegung zu unterstützen.



Der Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans läuft nun bereits seit dem 7. November vergangenen Jahres, angeführt von der kurdischen Abgeordneten Leyla Güven. Am 1. März haben sich viele tausend Gefangene dem Hungerstreik angeschlossen. Weltweit finden ebenfalls Hungerstreiks statt, viele der Hungerstreikenden befinden sich mittlerweile in kritischem Zustand. 30 der Gefangenen befinden sich im Todesfasten, was bedeutet, dass sie nur Wasser zu sich nehmen.

Während die Regierungen und internationalen Institutionen zum Hungerstreik und der menschenrechtswidrigen Isolation Öcalans schweigen, protestieren täglich weltweit Aktivist*innen für die Forderungen der Hungerstreikenden. So kam es gestern in vielen europäischen Städten, unter anderem in Frankfurt, München, Marburg, Den Haag, Genf, Luzern und Bern, zu Aktionen für die Aufhebung der Isolation.

In Frankfurt, Marburg und München fanden Aktionen zur Unterstützung des Hungerstreiks statt. In München wurde ein Informationsstand von der Frauenkommune Sara errichtet, während in Frankfurt am Main Aktivist*innen dem Aufruf der Frauenräte Amara, Sara und Nûjin folgten und lautstark über die Zeil demonstrierten. In Marburg kamen die Menschen zur wöchentlichen Mahnwache zur Unterstützung der Hungerstreikenden und ihrer Forderungen zusammen. Es wurde ein Informationsstand aufgebaut und Kerzen angezündet.
https://anfdeutsch.com/aktuelles/proteste-gegen-isolation-Oecalans-in-europaeischen-staedten-11417

ManOfConstantSorrow

7000 Hungerstreikende. Protestaktionen in ganz Europa.
Dann der Beginn eines Todesfastens, bei dem auch die Flüssigkeitsaufnahme verweigert wird.

Jetzt der Durchbruch:
ZitatBesuchsverbot für PKK-Gründer Öcalan gilt nicht mehr

Nach rund acht Jahren in fast vollständiger Isolationshaft soll der inhaftierte PKK-Gründer Öcalan wieder regulär seine Anwälte sehen dürfen.


Der türkische Justizminister Gül sagte, die Anwälte könnten Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen. Seit Juni 2011 galt für sie ein entsprechendes Verbot. Anfang Mai durfte Öcalan zwar seine Verteidiger empfangen, aber nur nach einmaliger Erlaubnis.

Der Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, verbüßt seit 20 Jahren eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Hochverrats. Die türkische Regierung und zahlreiche andere Länder betrachten die PKK als Terrororganisation.
https://www.deutschlandfunk.de/tuerkei-besuchsverbot-fuer-pkk-gruender-oecalan-gilt-nicht.2932.de.html?drn:news_id=1007886

Alle Achtung. Meine Glückwünsche zu diesem Erfolg.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatIn der Türkei haben tausende kurdische Häftlinge ihren zum Teil seit Monaten andauernden Hungerstreik beendet.

Die kurdische Nachrichtenagentur ANF berichtete, die Protestaktionen gegen die Haftbedingungen des PKK-Gründers Öcalan seien eingestellt worden. Öcalan hatte zu einem Ende des Hungerstreiks aufgerufen, weil sein Besuchsverbot aufgehoben und damit das Ziel der Aktion erreicht worden war.

Der Protest hatte im November letzten Jahres begonnen, als eine Abgeordnete der prokurdischen HDP aus Protest gegen die Isolation Öcalans in einen Hungerstreik getreten war.
https://www.deutschlandfunk.de/tuerkei-tausende-kurdische-haeftlinge-beenden-hungerstreik.2932.de.html?drn:news_id=1011097

Ich frage mich, warum der Hungerstreik erst jetzt abgebrochen wurde, obwohl das Besuchsverbot bereits vor einiger Zeit aufgehoben worden ist...
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

200 Tage erfolgreicher Hungerstreik - und keinen interessiert es

Ganze 200 Tage befand sich die kurdische HDP Abgeordnete im türkischen Parlament, Leyla Güven im Hungerstreik. Von der westlichen Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, protestierte sie so gegen die Isolationshaft von Abdullah Öcalan und für eine Demokratisierung der Türkei. Zahlreiche Menschen folgten ihrem Beispiel, so dass sich am Ende ungefähr 7.000 Personen in einem unbefristeten Hungerstreik befanden. Auch in Berlin hatten sich Ömer Bağdur, Cemal Kobanê, Şiyar Xelil und Mele Mustafa Tuzak dem Protest angeschlossen. Wir besuchten die vier Aktivisten in Berlin-Wedding und sprachen nach Beendigung des Streiks am 26.05.2019 mit dem Historiker Nick Brauns über den Erfolg, die Bedeutung und die Auswirkung der Aktion sowie den möglichen Fortgang des kurdischen Freiheitskampfes.


https://youtu.be/7L77ke9245Q

ManOfConstantSorrow

ZitatWer sich in Deutschland solidarisch mit dem kurdischen Freiheitskampf zeigt, kann sich schnell vor Gericht wiederfinden. Insbesondere in Bayern gibt es derzeit eine Welle von Ermittlungsverfahren und Anklagen wegen Symbolen der syrisch-kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ.
http://www.labournet.de/?p=154787
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!


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