Post plant tausende Billigjobs im Paktzustelldienst

Begonnen von CubanNecktie, 18:19:46 Fr. 23.Januar 2015

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CubanNecktie

ZitatPost plant Tausende Billigjobs für Paketzusteller

Die Deutsche Post will den Logistikkonzern grundlegend umbauen. Durch neue Töchter will sie Billigjobs für Paketzusteller schaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben – Mitarbeiter würden dabei bevorzugt.

Mehr im Artikel auf WELT.DE: Post plant Tausende Billigjobs für Paketzusteller

Wann hört dieser Albtraum endlich auf? Niedriglohn! Schlechte Arbeitsbedingungen! Gewollte Arbeitslosigkeit/Armut!  kotz Egal in welcher Branche ...
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

Tiefrot

Bei der Lektüre dieses Artikels stellt sich mir eine andere Frage:
Wenn schon überall Löhne und Arbeitsbedingungen ins Bodenlose sinken,
wer hat in D-Land eigentlich noch die Kohle, den ganzen Krempel zu kaufen ?

Warum auch die Post nun verstärkt auf Billiglöhner setzt, liegt wohl hauptsächlich
im Interesse der Aktionäre. Es ist nur noch widerlich, das Ganze. X(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Sir Vival

das wird dann wohl so wie bei HERMES: Sub-Sub-Sub-Sub-Sub......und keiner will´s gewesen sein. Sprich, keiner, vor allem der Kopf des stinkenden Fisches, will dann Verantwortung übernehmen.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Aktion

Zitat
Bei der Lektüre dieses Artikels stellt sich mir eine andere Frage:
Wenn schon überall Löhne und Arbeitsbedingungen ins Bodenlose sinken,
wer hat in D-Land eigentlich noch die Kohle, den ganzen Krempel zu kaufen ?

Genau dieses Konsumverhalten ist das Problem, auch in Bezug auf die Sub, sub, sub Strukturen bei der Deutschen Post, namens Post Delivery GmbH. Auch wir sind es, die für die Lohndrückerei und schlechte Arbeitsbedingungen sorgen. Das Hauptgeschäft der Deutschen Post findet nicht in Deutschland statt. Aber wenn Du innerhalb von zwei Tagen einen Elefanten aus Indien nach Deutschland an deine Haustür bestellen musst, dann überleg Dir einfach mal, wie das funktionieren könnte und ob es nicht doch etwas unnötig ist.
Wer also zurzeit genauso wenig und noch viel weniger Verantwortung übernehmen möchte sind "wir". Statt sich zu wehren wird gehofft, dass es vielleicht "die Gewerkschaft" gerade biegt, oder dass die Gesetzgebung so ein Verhalten zu verhindern weiß. Nur: Erstens musst du wählen gehen, um an der Gesetzgebung mitzuwirken und zweitens musst Du die Sachen vor Gericht bringen und überhaupt anzeigen, um sie zu unterbinden.
Leute, lasst das bestellen sein und setzt euch für Verklagungen ein... macht das öffentlich, berichtet, zeigt Präsenz.
Auch möglich in Kiel beim Amtsgericht. Anrufen, reinsetzen, aufschreiben, berichten.

postzora

Zitat von: Aktion am 19:05:48 Di. 10.Februar 2015
Wer also zurzeit genauso wenig und noch viel weniger Verantwortung übernehmen möchte sind "wir". Statt sich zu wehren wird gehofft, dass es vielleicht "die Gewerkschaft" gerade biegt, oder dass die Gesetzgebung so ein Verhalten zu verhindern weiß.

Genauso scheint es sich zu entwickeln. "Die Gewerkschaft" nimmt es nun in die Hand. Schließlich geht es ihr an den Kragen. Sie verliert mit dem Outsorcing Mitglieder und damit Einnahmen.

Zitat Protest gegen Ausgliederung der Paketzustellung bei der Post
Bei der Deutschen Post regt sich Widerstand gegen die geplante Ausgliederung von Arbeitsplätzen in der Paktzustellung. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert, dass die bislang befristet beschäftigten Zusteller der Post nunmehr zum 1. März in die neue DHL Delivery GmbH gezwungen werden sollten.


Es bestehe für die Kollegen die Wahl zwischen Arbeitslosigkeit oder neuen Arbeitsbedingungen mit weniger Gehalt und Altersvorsorge, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.

Wegen einer geplanten Betriebsversammlung in Niedernhausen rechnet die Gewerkschaft für Dienstag mit deutlichen Einschränkungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen in den Postleitzahlregionen 64 und 65. Diese umfassen das Gebiet von Limburg bis zum Odenwald mit den Großstädten Darmstadt und Wiesbaden sowie Teilen von Frankfurt. Zu der vom Betriebsrat einberufenen Versammlung werden rund 1000 Zusteller erwartet.

Ein Unternehmenssprecher verteidigte die nach Bezirken gestaffelte Ausgliederung. Bei der neuen Tochter würden den Paketzustellern Tariflöhne oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns gezahlt, die ebenfalls mit Verdi ausgehandelt worden seien. Die Post müsse aber den Lohnabstand zu ihren Mitbewerbern verringern, sagte ein Postsprecher in Frankfurt. Für Festangestellte der Deutschen Post AG ändere sich nichts. Neben Wiesbaden gehört auch der Bezirk Frankfurt zu den bundesweit ersten Gebieten, in denen die neuen GmbHs gegründet werden sollen
http://www.op-marburg.de/Nachrichten/Wirtschaft/Hessen/Protest-gegen-Ausgliederung-der-Paketzustellung-bei-der-Post

Wenn es Verdi gelungen ist, in den neuen Betrieben ein paar Mitglieder zu gewinnen und wohlmöglich einen Betriebsrat zu etablieren, dann wird von Verdi auch nichts mehr kommen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die haben ein paar Leute, die gut reden können, es gibt etwas Theaterdonner, Verdi Leuchtwesten und Trillerpfeifen, Fahnenschwenken und dann wieder schön nach Hause. Erst wenn die Kollegen anfangen unabhängig zu diskutieren und selbstständig zu handeln, kann man diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen.

So wie es aussieht, läßt sich die Karstadt Belegschaft von Verdi widerstandslos in Billiglohn und Auffangsgesellschaften führen  und Verdi wird es als Sieg verkaufen, daß nur halb so viele entlassen werden, wie ursprünglich erwartet.

Rudolf Rocker

Genau so haben sie es bei AEG damals auch gemacht!
Entweder Lohnsenkung oder die Hälfte der Belegschaft muss gehen.
Der BR hat schön mitgemacht und alle haben der Lohnsenkung zugestimmt.
Vier Jahre später haben sie dann ALLE rausgeschmissen und den Laden dichtgemacht!

postzora

ZitatDeutsche Post: Aktie auf Allzeithoch – so geht es weiter

Die Papiere der Deutschen Post notieren auf ihrem Allzeithoch. In einem weiter freundlichen Marktumfeld dürfte sich der seit Oktober eingeschlagene Aufwärtstrend fortsetzen.
http://www.deraktionaer.de/aktie/deutsche-post--aktie-auf-allzeithoch---so-geht-es-weiter-126420.htm

Sir Vival

Na! Da kann der Appel doch seinen Aktionären schöne Nachrichten unterbreiten.
Aktie hoch und weiter hinauf, dazu dann die Reform ab April. Dann steigt der Gewinn noch mehr....oder die Ausgaben sinken massiv.
Die Aktionäre bekommen immer mehr, der Leistungsträger /-geber immer weniger.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Aktion

Das ist schon merkwürdig... Immer mehr Fakten zu den miesen Strategien, unter welchen Bedingungen die Gewinne( oder besser Ersparnisse) der Deutschen Post AG erwirtschaftet werden, kommen ans Tageslicht und was passiert bei den Ausgebeuteten und deren Zuschauern....nichts. Im Zweifelsfall will jetzt jeder eine Aktie der Deutschen Post, oder es freuen sich die Bürger des deutschen Landes, dass sie es nun geschafft haben, auf dem freien Markt der Welt ganz vorne mit dabei zu sein.
Prost!

Arbeiter, das kann nicht alles sein, was ihr könnt. Ihr seid das Kapital und wenn ihr mies behandelt und verappelt werdet, dann verschnauft doch mal!
Ich sage, wehrt euch und verwehrt ihnen euer Kapital! Und am Besten alle zusammen.


Aktion

Und wem der Begriff Arbeiter an dieser Stelle als nicht geeignet erscheit,

dem ersetz ich diese Bezeichnung eines Lohn->abhängingen gern durch "Leute"!!!
Ihr/Wir habt/haben doch nichts zu verlieren. Einen miesen Job bekommt man heut doch an jeder Ecke...

Tiefrot

@Aktion, da hast du vollkommen Recht, aber niemand (zumindest in D-Land)
fasst das Arbeiten gehen noch als Deal auf. Ganz im Gegenteil.
Arbeiten ist zum Selbstzweck geworden. Meinst du wirklich, das
Deutschmensch mal zu Einsichten in dieser Richtung kommt ?
Ganz ehrlich, meine Hoffnung hält sich da sehr in Grenzen.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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Kuddel

Tiefrot, ich war mal bei einer Basisinitiative zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegebereich dabei.
Da waren es auch eine paar Leute aus der linken Szene, die keinerlei Verständnis hatten dafür und herumunkten: Das wird doch nie was. Mit diesen Leuten kann man nicht kämpfen.
Letztendlich gelang es dieser kleinen Initiative einen gewerkschaftsunabhängigen und erfolgreichen Arbeitskampf auszulösen.

Es ist erstaunlich, daß gerade "Linke" solchen Basisaktivitäten ablehnend gegenüberstehen und den Sinn solcher Aktionen erst erkennen, wenn sie erfolgreich beendet wurden. Es gibt keine Garantie für einen solchen Erfolg. Aber ein Versuch hat größere Chancen etwas zu bewirken, als die ewige Selbstbestätigung, daß alles sowieso nix bringt.

Rudolf Rocker

Alles ist besser als den Kopp in den Sand zu stecken!

BGS

Alles ist besser als den Kopf in den Schnee zu stecken.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Tiefrot

@Kuddel, Danke für die Info.
Wenn die komplette Linke schon so mutlos ist,
stellt sich mir doch ernsthaft die Frage, was unsereins
überhaupt noch im Stande ist, ernsthaft zu ändern. ???
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
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Kuddel

ZitatPost rechnet mit Streiks in den kommenden Wochen

Der Konzern beginnt im März die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ver.di – und startet parallel eine Zustelltochter mit geringeren Löhnen. Es droht der erste große Poststreik seit zwei Jahrzehnten.


http://www.welt.de/wirtschaft/article138307606/Post-rechnet-mit-Streiks-in-den-kommenden-Wochen.html

Wenn es von den Betroffenen nicht unabhängig diskutiert wird und Verdi schalten und walten kann, wie sie will, dann sehe ich schwarz.
Schaukampf mit Theaterdonner ohne Gefahr für das Unternehmen...

Nina Berger

Verdi hat gestern die 36 Stunden Woche als Forderung aufgestellt. Die Regelung zur Arbeitszeit im Manteltarif wurde als Konsequenz zu den 49 neuen GmbHs der Post zum 31.03. gekündigt. D.h. danach kann endlich gestreikt werden.  :]

Tiefrot

Verdi und streiken ? Für "Externe" ?
Wo lebst du denn ? Der neue "Tarif" hat eher Aussichten, noch lausiger zu werden.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

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Fritz Linow

Im Moment erhalten die Beschäftigten der Deutschen Post AG einen "Informationsbrief" von Appel, der durchaus interessant ist, vor allem die vielen Ausrufezeichen und die widerliche kollegiale Ansprache.

ZitatLiebe Kollegen und Kolleginnen,

aus zahlreichen Gesprächen und persönlichen Begegnungen in den vergangenen Wochen wissen wir, dass sich viele von Ihnen Gedanken machen, was die kommenden Tarifverhandlungen für uns alle bringen werden. Insbesondere das Thema „DHL Delivery GmbH“ wird heiß diskutiert. Es kursieren hierzu auch einige Missverständnisse. Wir sprechen Sie heute persönlich an, um gemeinsam Stellung zu beziehen und Sie über den Stand der Dinge zu informieren.
Die wichtigste Botschaft:
Die DHL Delivery GmbH gefährdet keine Arbeitsplätze bei der Deutschen Post AG. Die unbefristet beschäftigten Arbeitnehmer und Beamten sind von der DHL Delivery GmbH nicht betroffen.
Zukunftssichere Arbeitsplätze: ver.di muss an den Verhandlungstisch kommen
Wir alle wissen: Unser Unternehmen ist in der erfreulichen Situation, dass das Paketgeschäft rasant wächst. Wir haben die einmalige Chance, an diesem Wachstum teilzuhaben und so bestehende Arbeitsplätze im Unternehmensbereich Post – eCommerce- Parcel zu sichern und zugleich viele neue Arbeitsplätze zu schaffen. Damit uns dies aber auf Dauer gelingt, müssen wir sehr viel in Qualität, Infrastruktur und Technologien investieren. Das ist aber nur möglich, wenn wir uns den weiteren Ausbau unseres Geschäfts leisten können. Da wir aber Löhne zahlen, die generell doppelt so hoch sind wie bei der Konkurrenz, haben wir im hart umkämpften Paketmarkt einen großen Wettbewerbsnachteil.

Wir brauchen einen Sozialpartner, der sich seiner Verantwortung stellt!

Wir stehen zur Mitbestimmung: Hier wird mit Ängsten gespielt!
Alle Kolleginnen und Kollegen, die bereits heute unbefristet bei der Deutschen Post AG arbeiten, sind von den Regionalgesellschaften nicht betroffen! Heute nicht und auch in Zukunft nicht! Daher ist es auch nicht sachgerecht, wenn ver.di nun -nur um streikfähig zu werden-Tarifregelungen zur Arbeitszeit kündigt, die mit diesem Thema nichts zu tun haben.
Hier sollen nichtbetroffene Mitarbeiter für die vermeintlich in ihren Interessen benachteiligten Mitarbeiter der Regionalgesellschaften eintreten. Das hilft vielleicht dem Sozialpartner bei der Werbung von Mitgliedern, es schadet aber unseren Kunden und damit unseren Arbeitsplätzen. Übrigens werden wir auch in den neuen Gesellschaften selbstverständlich die Arbeit der Betriebsräte und Gewerkschaften unterstützen.

Unbefristet beschäftigte Kolleginnen und Kollegen sind nicht betroffen!

Attraktive Bezahlung. Die bestbezahltesten (sic!)Arbeitsplätze unserer Industrie!
Unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, ist für uns die entscheidende Zukunftsherausforderung. Deshalb haben wir uns entschieden, deutschlandweit die neuen Gesellschaften der „DHL Delivery GmbH“ zu gründen. So können wir bis 2020 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen -bis 2025 wahrscheinlich sogar 20.000. Dies sind attraktive, unbefristete Arbeitsplätze -kurz gesagt: Es sind die bestbezahltesten Arbeitsplätze unserer Industrie in Deutschland. Diese Bezahlung basiert auf den Tarifverträgen für Spedition und Logistik, unter denen die Unterschrift von ver.di steht.

Wir betreiben keine Tarifflucht!

Perspektiven für befristet Beschäftigte: 4000 Kollegen können sich nicht irren!
Die Mitarbeiter, die aktuell einen befristeten Vertrag haben, werden in den neuen Gesellschaften bevorzugt eingestellt -auf unbefristeten Vollzeitstellen! Wir haben sichergestellt, dass diese Mitarbeiter auch zukünftig ihr bisheriges Grundgehalt beziehen. Zusätzlich bieten wir leistungsorientierte Prämien und attraktive Zuverdienstmöglichkeiten. Und zahlen damit sogar besser als die SpedLog-Tarifverträge. Wir freuen uns, dass schon jetzt über 4000 Mitarbeiter dieses faire Angebot angenommen haben.
Darüber hinaus werden wir in diesem Jahr in den Paketzentren über 2000 Entfristungen vornehmen. Und wir haben entschieden, alle auslaufenden Befristungen in der Brief-und Verbundzustellung bis 31. Dezember 2015 zu verlängern!

Wir sichern und schaffen unbefristete Arbeitsplätze!

Wir stehen zu unserem Wort: Die gegenteilige Behauptung ist falsch!
Keiner der bestehenden Verträge zwischen der Deutschen Post AG und dem Sozialpartner ist durch die neuen Gesellschaften betroffen. Der mit ver.di geschlossene Vertrag, der die Fremdvergabe von Zustellbezirken deckelt, gilt nur für die Pakete, die bei der Deutschen Post AG beauftragt werden. Alle Pakete, die bei anderen Gesellschaften innerhalb des Konzerns beauftragt werden -wie zum Beispiel bei DHL Express, bei DHL Freight oder eben bei der DHL Vertriebs GmbH- fallen nicht unter diese Regelung. Und genau um diese Sendungen geht es!

Wir brechen keine Verträge!

Unsere Zukunft gemeinsam sichern: Wir bitten um Ihr Vertrauen!
Die Deutsche Post AG ist ein Unternehmen, auf das sich die Mitarbeiter seit Jahrzehnten verlassen können. Mit den neuen Maßnahmen sichern wir unsere Zukunft im Paketgeschäft -und damit die Zukunft von vielen Tausend Mitarbeitern in Deutschland. Und wir sorgen dafür, dass neue Stellen bei uns entstehen und nicht bei unseren Wettbewerbern. Hier müssen übrigens auch die anstehenden Tarifverhandlungen einen weiteren sehr wichtigen Beitrag leisten.

Mit vorausschauender Planung und verantwortungsvollen Entscheidungen nutzen wir unsere Chancen und bleiben auf Dauer wettbewerbsfähig und sichern unsere Arbeitsplätze! Das haben wir immer so gemacht – das machen wir auch in der Zukunft so!

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Frank Appel (Vorsitzender des Vorstands Deutsche Post AG)
Jürgen Gerdes (Konzernvorstand PeP)
Melanie Kreis (Konzernvorstand Personal)

In dieselbe Kerbe schlägt PeP-Personalchef Christian Stiefelhagen in der neuesten Propagandamitarbeiterzeitung "Premium Post":

ZitatLiebe Kolleginnen und Kollegen! Die Gewerkschaft Verdi hat auf die Gründung der DHL Delivery GmbH unter anderem mit der Kündigung des Arbeitszeit-Tarifvertragses reagiert. Zur Begründung wurde ein angeblicher „einseitiger Vertragsbruch“ angeführt. Diese agressive Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Mit der Zustellung von Paketen über die DHL Delivery GmbH ist in keinster Weise ein einseitiger Vertragsbruch begangen worden. Der von Verdi mit der Deutschen Post AG geschlossene Vertrag, der die Fremdvergabe von Zustellbezirken deckelt, gilt nur für eine kleine Teilmenge der Pakete – nämlich für die Sendungen, für die Kunden die Deutsche Post AG bauftragt haben. In erster Linie sind das Privatkunden. Die Pakete, die jetzt von Mitarbeitern der neuen Regionalgesellschaften zugestellt werden – das heißt vor allem große Paketmengen von Geschäftskunden -, fallen nicht unter diese Regelungen! Auf Anweisung der EU müssen diese Pakete von einem unabhängigen Unternehmen verarbeitet werden, in diesem Fall ist das die DHL Vertriebs GmbH, für die ein Vertrag mit Verdi nicht besteht.
Mir ist vor allem wichtig, das die Kollegen in den Regionalgesellschaften unbefristete Verträge zu wirklich guten Konditionen bekommen. Die, die wechseln, nehmen sogar ihr bisheriges Grundgehalt und Zuschläge mit. 4000 Mitarbeiter haben dieses Angebot schon angenommen.
Ich appelliere an die Besonnenheit aller: Harte Tarifauseinandersetzungen nutzen am Ende nur unseren Wettbewerbern.

Von dem Argument der EU-Auflage hatte ich bisher noch nichts gehört, auch nicht von ver.di-Seite aus.
Selbst wenn ver.di jetzt streikbereit und auch gewillt sein könnte, befürchte ich, dass die Beschäftigten von dem Geschreibsel des Vorstands eingelullt und eingeschüchtert werden. Außerdem sind wohl bei den unbefristet Beschäftigten die Einschläge noch nicht nah genug dran. Solange es da immer noch Beschäftigte gibt, die freiwillig und unbezahlt früher anfangen als im Dienstplan vorgesehen, da sie sonst ihre Tour nicht schaffen, kann man denen doch alles erzählen.

marvin_gate-way

Die Post schafft Platz für die neuen Paketlieferanten:

Billiger als das menschliche Personal, schindert rund um die Uhr, wird nie krank, steikt nicht....
kurzum, der "ideale Arbeitnehmer".
Das letzte Fahrzeug, das Du benutzt, ist immer ein Kombi!

schwarzrot

Ich freu mich schon auf die massen von Hacker-kriminellen, die dann ganze warenströme der logistik umleiten können!  ;D
Die zukunft wird wohl interessanter, als ich mir das bis jetzt vorstellen konnte.  ;)
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

marvin_gate-way

Zitat von: schwarzrot am 16:31:45 Fr. 20.März 2015
Ich freu mich schon auf die massen von Hacker-kriminellen, die dann ganze warenströme der logistik umleiten können!  ;D
Die zukunft wird wohl interessanter, als ich mir das bis jetzt vorstellen konnte.  ;)

Schlimmer wird's dann nur noch, wenn sich die Script-Kiddies an der Sache beteiligen und dann Luftkämpfe mit den Paketdrohnen trainieren! ;D
Dann regnet's nämlich Drohnen. Oh, Sch...., und ich Trottel wohne in der Nähe von so 'nem Zustellzentrum. :o
Ich besorg mir mal schon rein vorsichtshalber 'nen guten alten NVA-Stahlhelm. ;D
Das letzte Fahrzeug, das Du benutzt, ist immer ein Kombi!

Tiefrot

ZitatIch besorg mir mal schon rein vorsichtshalber 'nen guten alten NVA-Stahlhelm.
Da bin ich dir doch gern behilflich: Klick mich !  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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Kuddel

Zitat von: Tiefrot am 20:35:33 Fr. 13.März 2015
Verdi und streiken ? Für "Externe" ?

Och, in diesem Falle könnte ich mir schon vorstellen, daß Verdi streiken läßt. Nichts verschafft mehr Mitglieder, als ein anstehender Streik! Laut Statuten darf Streikgeld erst nach mehrmonatiger Mitgliedschaft gezahlt werden, in Realität ist es meist so, daß auch diejenigen Streikgeld kriegen, die 30min vor Streikbeginn eingetreten sind. Für die Neueintritte eine gute Investition. Die Gewerkschaften kündigen aber auch gern lautstark und großspurig einen Streik an und blasen ihn in letzter Minute wieder ab. So gewinnt man Mitglieder kostenneutral.

Die neuen Billigniederlassungen wären Gewerkschaftsfrei. Das kann Verdi nicht recht sein. Weniger Einnahmen, weniger Funktionärsjobs. Das wäre gegen Verdis Eigeninteressen.

Fritz Linow veröffentliochte oben "Informationsbrief" von Appel,  dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG aus dem ich hier zitiere:
ZitatWir brauchen einen Sozialpartner, der sich seiner Verantwortung stellt!
und ich verstehe es so, daß hier gesagt wird, daß man sich sehr wohl eine weitere Zusammenarbeit vorstellen kann, da diese Zusammenarbeit ja stets den Betriebsfrieden und wachsende Profite garantiert hat.


Ich finde es deprimierend, daß die Postler zwar großteils Bock auf eine Arbeitskampf haben, aber darauf warten, daß die Gewerkschaft ihn organisiert. Selber diskutieren und selber organiseren, sollte ja naheliegen, aber das traut man sich nicht. Dann soll man sich aber nicht hinterher beschweren über inakzeptable Ergebnisse eines Kampfes, den man selbst aus der Hand gegeben hat.

Aktion

Am 17.03.15 hat eine Betriebsversammlung der ZustellerInnen aus dem Norden in Neumünster stattgefunden.

Anwesend sollen viele Postler, Verdi, Betriebsrat und auch Matthias Korehnke. . .der nicht nur Niederlassungsleiter der Deutschen Post AG,sondern auch der Geschäftsführer der DHL Delivery Kiel GmbH!!!!!  ist, gewesen sein.

Angeprangert wurde nochmals die Befristungspolitik der Deutschen Post AG und geäußert wurde auch die Vermutung, dass gezielt im Mutterunternehmen seit zwei Jahren befristet und unter Druck gesetzt wurde, damit die Arbeitnehmer brav in die neue Tochter übergehen und damit in ein für die Angestellten ungünstigeres Arbeitsverhältnis wechseln.

Doch: Dieses Vorgehen stößt scheinbar auf den Wiederstand der Angestellten. Ganz so einfach, wie sich das Frank Appel vorgestellt hat, läuft es also doch nicht. Von wegen freier Markt und Konkurrenz, de facto wird Delivery eben doch nicht von hungrigen Arbeitern überannt, die nur auf diese Anstellung gewartet haben. Ganz im Gegenteil. Und auch die befristet Angestellten der Deutschen Post AG wehren sich zu Recht! Sie fordern eine unbefristete Anstellung bei der Mutter, denn sie sind es, die sich seit zwei Jahren haben melken lassen mit Hoffnung auf Entfristung.

Ein Argument der guten finanziellen Verfassung des Unternehmens Deutsche Post ist die Qualität, die ja gerade durch die Angestellten, die täglich gute Arbeit nach Außen repräsentieren, erarbeitet und aufrecht erhalten wird.

Doch langsam wird die Milch sauer. Schlechte Arbeitsbedingungen und permanenter Stress können eben nicht zu Qualität führen.

Beeindruckend war wohl ein Beitrag einer Angestellten der Deutschen Post, die sich vor Korehnke stellte und sagte, dass er für sie als Arbeiterin nicht mehr tragbar wäre und dass er wohl nur noch ein paar Prämien abgreifen wolle, bevor er in den Ruhestand geht, schließlich sei er nicht mehr der Jüngste. Ihm sei wohl ziemlich egal, was mit den Menschen passiere. Ob er überhaupt eine Ahnung davon habe, wie schlecht es den Leuten ginge. Und ob er auch zwei verschidene Verträge (einen bei der Deutschen Post AG und einen bei DHL Delivery GmbH) habe, und auch wie die Angestellten finanzielle Abstriche haben machen müssen. Was er davon verstehe,was das mit den Leuten macht. Mutig.
Aber genau das ist es doch. Unsere Zukunft ist unsicher, nicht die des Vorstandes. Wo führt denn die Gewinnmaximierung hin? Ist nicht irgendwann einmal eine Höchstleistung erreicht? Für das Unternehmen vielleicht nicht, für die Angestellten aber sehrwohl. Mehr geht nicht.


Was ich damit sagen will: Die Gegenwehr wird nicht vergebens sein. Da tut sich was. Und auch ich bin überzeugt davon, dass Verdi streiken wird.
Und jeder Arbeitnehmer, egal ob bei der Post oder woanders und jeder "Kunde" sollte sich jetzt solidarisieren mit den Postlern und den Streik/Kampf unterstützen.

Für mich ist die Umstrukturierung und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei der Post ein Symbol für die Verschlechterung des Lebens innerhalb der Kapitalgesellschaft überhaupt.
Ich persönlich hab genug davon. Ich bin satt. Für mich persönlich wird es keine Verbesserung der Gesellschaft geben, auch wenn Appel das sagt und meint. Für mich ist jeder Kompromiss ein Verlustgeschäft liebe Leute. Und für den größten Teil von euch wohl auch. Also Hände aus den Taschen, rein in die Schuhe und raus auf die Straße!










Fritz Linow

Zitat von: Kuddel am 14:22:33 Sa. 21.März 2015
Die neuen Billigniederlassungen wären Gewerkschaftsfrei. Das kann Verdi nicht recht sein. Weniger Einnahmen, weniger Funktionärsjobs. Das wäre gegen Verdis Eigeninteressen.

Zumindest die Kieler Niederlassung wäre nicht gewerkschaftsfrei: der zweite Geschäftsführer neben besagten Niederlassungsleiter ist laut Eigenprofil in seinem SPD-Ortsverein Verdimitglied und hat Bebel und Luxemburg als Vorbilder. Da kann man mal sehen, was aus der SPD spätestens seit 1914 geworden ist. http://kellinghusen-zuliebe.de/kandidatinnen-und-kandidaten/erk-niesemann/

Zitat von: Kuddel am 14:22:33 Sa. 21.März 2015
Ich finde es deprimierend, daß die Postler zwar großteils Bock auf eine Arbeitskampf haben, aber darauf warten, daß die Gewerkschaft ihn organisiert. Selber diskutieren und selber organiseren, sollte ja naheliegen, aber das traut man sich nicht. Dann soll man sich aber nicht hinterher beschweren über inakzeptable Ergebnisse eines Kampfes, den man selbst aus der Hand gegeben hat.

Natürlich wäre die Selbstorganisierung und vorallem dann die (spontane) Arbeitsniederlegung ideal, das halte ich aber leider hierzulande für ziemlich utopisch. Es gibt zwar immer wieder solche Fälle, aber meistens lassen sich alle von der "Sozialpartnerschaft" einlullen. Die Verrechtlichung von Streiks hat die DGB-Gewerkschaften handzahm und ängstlich gemacht, auch weil man seine Pöstchen nicht verlieren will.

Der größte Trumpf bei Tarifverhandlungen mit der Post war früher immer, dass sie im Weihnachtsstarkverkehr stattgefunden haben. Schon alleine die Androhung von Streiks war ziemlich effektiv. Ich frage mich da, wie man das aus der Hand geben konnte? Da also bisher alles immer so relativ lief, fehlt nun höchstwahrscheinlich die Arbeitskampferfahrung und auch die Bereitschaft der Altbeschäftigten, die ja immer noch ganz gutes Geld bekommen.

Wo müsste man ansetzen um klarzumachen, dass Sozialpartnerschaft, Friedenspflicht, (rechtmäßiger) Streik, Verdi-Arbeitskampfrichtlinien und und und keine in Stein gemeißelten Gesetze sind, sondern dass es die Beschäftigten sind, die es in die Hand nehmen müssen?

postzora

Zitat von: Fritz Linow am 11:57:41 So. 22.März 2015
Zitat von: Kuddel am 14:22:33 Sa. 21.März 2015
Die neuen Billigniederlassungen wären Gewerkschaftsfrei. Das kann Verdi nicht recht sein. Weniger Einnahmen, weniger Funktionärsjobs. Das wäre gegen Verdis Eigeninteressen.

Zumindest die Kieler Niederlassung wäre nicht gewerkschaftsfrei: der zweite Geschäftsführer neben besagten Niederlassungsleiter ist laut Eigenprofil in seinem SPD-Ortsverein Verdimitglied und hat Bebel und Luxemburg als Vorbilder. Da kann man mal sehen, was aus der SPD spätestens seit 1914 geworden ist. http://kellinghusen-zuliebe.de/kandidatinnen-und-kandidaten/erk-niesemann/

Das paßt ja. Es gab ja 2010 in Kiel einen Postlerstammtisch, auch offen für Mitarbeiter der verschiedenen Paketdienstleister und Billigbriefzusteller.
Das war Verdi nicht geheuer und sie schickten gleich einen Trupp von Spitzeln zum Stammtisch, alles Leute aus der Verwaltung des Verteilzentrums Wellsee. Sie selbst hatten noch nie die Idee die Leute aus den Betrieben, die gegeneinder ausgespielt werden, zusammenzubringen. Stattdessen brabbelten die von den Erfolgen, die Verdi schon erzielt hat. Besonders die Zusage die Arbeitsbedingungen bis 2013 garantiert bekommen zu haben. Statt sich über Widerstand gegen die Arbeitsbedingungen zu freuen, sahen sie darin eine gefährliche Konkurrenz, die ausgeschaltet gehört. Einige der Stammtischteilnehmer sahen in ihnen Spitzel des Managements und fürchteten gemeldet zu werden. Sie bleiben dem Stammtisch dann fern.

Fritz Linow

30.03.2015
ver.di kündigt Warnstreiks an:
Zitat30.03.2015

Der Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Post AG spitzt sich zu. Die Gewerkschaft kündigte an, ihre Mitglieder bei der Deutschen Post AG ab 1. April zu bundesweiten Warnstreiks aufzurufen. ,,Die Beschäftigten erwarten, dass der Arbeitgeber ihre Interessen ernst nimmt und konstruktiv über unsere Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich verhandelt. Weitere Nebelkerzen am Verhandlungstisch brauchen wir nicht", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. ver.di fordert für die rund 140.000 Tarifkräfte des Unternehmens eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die entsprechenden tarifvertraglichen Regelungen sind zum 31. März 2015 gekündigt.

Die Gewerkschaft teilte heute (30.3.) auch mit, dass sie vor dem Arbeitsgericht Bonn eine Klage auf Unterlassung gegen die Deutsche Post AG eingereicht habe. Mit dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes für die Paketzustellung in den hierfür zum Jahresanfang gegründeten 49 Regionalgesellschaften verstößt die Deutsche Post AG gegen den bestehenden Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe. Dieser zwischen den Tarifvertragsparteien zuletzt im Oktober 2011 abgeschlossene Vertrag legt fest, dass die Deutsche Post AG bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen vergeben darf.

Hintergrund des Tarifkonfliktes ist der Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe durch die Deutsche Post AG und ihre Flucht aus dem bestehenden Haustarifvertrag. Die erste Verhandlungsrunde vom 19. März endete ohne Angebot. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. April in Berlin statt. Wann und wo die Beschäftigten ihre Arbeit niederlegen, wird ver.di erst kurzfristig bekannt geben.
http://psl.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++6358f0ec-d6bd-11e4-b193-52540059119e

Man darf gespannt sein. Vielleicht auch nur ein Aprilscherz?


dagobert

ZitatPost – typischer Fall von ,,Job-Wunder"

Die Zusteller der Post streiken, Millionen von Briefen und Hunderttausende von Paketen bleiben liegen. Wer sich darüber ärgert, sollte nicht den Fehler machen, über die Zusteller zu schimpfen. Denn sie führen einen exemplarischen Kampf gegen die neuzeitliche Lohndrückerei.
[...]
Die Strategie der Post ist in mehrfacher Hinsicht eine Schweinerei. Erstens bricht sie die Vereinbarung mit den Gewerkschaften. Denn sie hatte sich verpflichtet, höchstens zehn Prozent aller Zustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen zu vergeben. Für diesen Schutz vor Billig-Konkurrenz hatten die Post-Beschäftigten auf Tarifleistungen im Wert von 160 Millionen Euro verzichtet. Diese Vereinbarung gilt bis Jahresende – die Post könnte sie vorzeitig kündigen, wenn ihre Geschäfte schlecht liefen.

Das machen sie aber – zweitens – nicht. Denn der Post geht es blendend. Seit sechs Jahren gehen die Gewinne in die Höhe.
[...]
Der Fall zeigt die ganze Schönheit der Agenda-Politik am Werk: Erst werden sachgrundlose Befristungen eingeführt und Kettenbefristungen erlaubt, was zu prekären Jobs führt. Man schwächt die Gewerkschaften, die niedrige Tarife wie in der Logistikbranche aushandeln müssen. Dann bietet man den Prekären die schlecht bezahlten Tarif-Jobs an mit der Drohung, andernfalls in Hartz IV zu fallen. So schafft man eine – tarifgebundene! – Billig-Konkurrenz innerhalb der Post, was auf die gesamten Löhne drückt. Fertig ist die ,,Wettbewerbsfähigkeit".

Der Bund ist noch immer mit 21 Prozent größter Anteilseigner der Post, in den letzten zehn Jahren hat er 1,7 Milliarden Euro an Dividenden eingefahren.
http://www.michael-schlecht-mdb.de/post-typischer-fall-von-job-wunder.html
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

postzora

Es gibt Wut und ja, es gibt auch Arbeitskämpfe.

ZitatDHL Delivery
Die neue Billig-Welt der Post

PremiumWo Schlecker und Karstadt scheiterten, probiert es nun die Deutsche Post. Sie will mit einer hausinternen Neugründung den eigenen Tarifvertrag unterlaufen. Mitarbeiter und Gewerkschaft wehren sich erbittert.


Die Arbeitswelt der Post-Niederlassung Herford teilt ein Äquator aus ratternden Förderbändern. Streng trennen Stahlrollen und Gummi-Laufmatten seit April die Belegschaft in ein Oben und Unten, in Lohnempfänger erster und zweiter Klasse.
http://www.handelsblatt.com/my/unternehmen/dienstleister/dhl-delivery-die-neue-billig-welt-der-post/11663794.html

ZitatPost-Streik: Zusammenbruch in Paketzentren?
In den sechs nordrhein-westfälischen Paketzentren der Deutschen Post AG wird am Donnerstag (16. April 2015) mit Beginn der Mittagsschicht für 24 Stunden gestreikt.Auch in Wuppertal wird der Warnstreik entsprechende Auswirkungen haben.


"Das ist die Antwort der Beschäftigten auf die zweite ergebnislose Verhandlungsrunde.
http://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/post-streik-zusammenbruch-in-paketzentren-aid-1.5020071

ZitatWenn der Postmann gar nicht klingelt

Postkunden in Bayern müssen länger auf ihre Päckchen und Pakete warten. Die Gewerkschaft Verdi hat rund 1.200 Mitarbeiter in allen sechs bayerischen Paketzentren und im Briefzentrum Nürnberg zu einem Warnstreik aufgerufen.
http://www.br.de/nachrichten/warnstreik-post-paketzentren-verdi-100.html

ZitatMitarbeiter treten erneut in Warnstreik

Tarifstreit und kein Ende in Sicht: Bei der Post kommt es erneut zu Warnstreiks
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/deutsche-post-mitarbeiter-treten-erneut-in-warnstreik/11646638.html


Es gib ein entscheidendes Problem. Die Kollegen warten auf das, was Verdi vorschlägt. Es entwickelt sich keine eigener kampf, man man macht nur mit. Und wenn Verdi den Kampf für beendet erklärt, dann ist auch Ende.

                                                                                                        :rolleyes:






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