Post plant tausende Billigjobs im Paktzustelldienst

Begonnen von CubanNecktie, 18:19:46 Fr. 23.Januar 2015

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Kuddel

ZitatStreik bei der Post: Briefe und Pakete in SH und HH brauchen länger

Post-Mitarbeiter protestieren: ,,Gewinne rauf, Löhne runter – ihr spinnt wohl" wurde am Morgen in Westerland skandiert.




Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi kurzfristig zu neuen Warnstreiks aufgerufen. Auch Schleswig-Holstein und Hamburg sind davon betroffen. Seit 6 Uhr sind mehr als 800 Mitarbeiter dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, wie ein Verdi-Sprecher am Donnerstagmorgen sagte. ,,Durch den Arbeitskampf kann es zu Beeinträchtigungen in der Brief- und Paketzustellung kommen, die voraussichtlich bis kommende Woche andauern werden."
http://www.shz.de/schleswig-holstein/wirtschaft/streik-bei-der-post-briefe-und-pakete-in-sh-und-hh-brauchen-laenger-id9590046.html

Kuddel

ZitatPost- und Paketzusteller legen wieder die Arbeit nieder: Die Gewerkschaft Verdi hat heute rund 10.000 Beschäftigte der Deutschen Post AG in allen Bundesländern erneut zur Warnstreiks aufgerufen.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/post-verdi-ruft-zu-warnstreiks-in-allen-bundeslaendern-auf-2191217.html

Fritz Linow

Während verdi letzte Woche zum Warnstreik aufgerufen hatte, hat die Unabhängige Gewerkschaft Zeitarbeit ,UGZ, ganz bewusst den Streik gebrochen.

ZitatUnsere Kolleginnen und Kollegen die im Frachtpostzentrum Bremen-Hemelingen arbeiten haben abgestimmt und sich dazu entschlossen erneut den Streik der dort beschäftigten ganz bewusst zu brechen. Ja, es mag sein das es kein guter Stil ist. Aber trotz jahrelanger Beschwerden hat sich an den Arbeitsbedingungen für Zeitarbeiter nichts geändert. So gibt es eine einseitige Arbeitsbelastung zu Lasten der dort beschäftigten Zeitarbeiter, ständige Schikanen durch die Festangestellten und Verbote von Toilettengängen. Mit der Aktion YES WE WORK, wollen unsere Kolleginnen und Kollegen auf ihre Situation in den beiden Bremer Frachtposzentren aufmerksam machen.

https://de-de.facebook.com/pages/Unabh%C3%A4ngige-Gewerkschaft-Zeitarbeit/163538313703526

Angeblich vertritt die UGZ knapp 4800 Leihsklaven ind der Region Bremen und arbeitet mit Querwerttarifverträge (was auch immer das ist).

Wenn an diesem Streikbruch durch gewerkschaftlich organisierte Leiharbeiter gegen die streikende Stammbelegschaft, vertreten durch verdi, wirklich etwas wahres dran ist, dann hat die Zersplitterung der Lohnabhängigen eine neue Dimension erlangt. Ich geh' kotzen, danach suche ich nach einem tieferen Sinn bei dieser Scheiße.

dagobert

Zitat von: Fritz Linow am 19:17:37 Sa. 09.Mai 2015
Wenn an diesem Streikbruch durch gewerkschaftlich organisierte Leiharbeiter gegen die streikende Stammbelegschaft, vertreten durch verdi, wirklich etwas wahres dran ist, dann hat die Zersplitterung der Lohnabhängigen eine neue Dimension erlangt.
Nein, die Zersplitterung ist schon lange da weil Leiharbeiter für sehr viele Festangestellte nur Dreck sind und auch so behandelt werden. Nicht nur bei der Post.
Hast du ja schon selber zitiert:
ZitatSo gibt es eine einseitige Arbeitsbelastung zu Lasten der dort beschäftigten Zeitarbeiter, ständige Schikanen durch die Festangestellten und Verbote von Toilettengängen.

Zitat von: Fritz Linow am 19:17:37 Sa. 09.Mai 2015
Ich geh' kotzen, danach suche ich nach einem tieferen Sinn bei dieser Scheiße.
Wer Solidarität verlangt sollte sich bewusst sein dass diese nur beidseitig funktioniert.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Die Zersplitterung ist in der Tat schon lange vorhanden. Gerade bei den Stammbeschäftigten der Post besteht noch so eine Art Standesdünkel und elitäres Gehabe, weshalb sie überhaupt nicht auf den Gedanken kommen, sich mit anderen Postdienstleistern zu solidarisieren und zusammen zu handeln.
"Wir sind die Post und Ihr seid nur Nordbrief und Hermes!" Die haben halt noch nicht den Schuss gehört.
Andererseits würde ich von einer Gewerkschaft, die sich für Leihsklaven einsetzt, nicht erwarten, dass sie es gutheißt, dass ihre Mitglieder ganz bewusst als Streikbrecher fungieren, obwohl sie sowieso nicht dazu verpflichtet wären, in streikenden Betrieben eingesetzt zu werden (oder habe ich etwas verpasst?)
Diese Kampagne "Yes we work" konterkariert grundsätzlich mein Verständnis davon, wie man mit Leiharbeit umgehen sollte. Hier wischen die Leiharbeiter den Stammbeschäftigten jetzt mal einen richtig aus, nachdem "die uns vorher schikaniert haben", so klingt es wenigstens für mich. Das kann ich als einzelner Leiharbeiter machen, aber für eine Gewerkschaft, von der es übrigens herzlich wenig Infos gibt, ist das unter aller letzter Sau. Es gibt für eine Gewerkschaft sicherlich andere Möglichkeiten, damit die Mitglieder nicht mehr wie Dreck behandelt werden, aber willentlicher Streikbruch kann es nicht sein. Wenn die UGZ lidiglich Aufmerksamkeit  erzeugen wollte, ist es bei mir zumindest gut gelungen.

dagobert

Zitat von: Fritz Linow am 23:39:06 Sa. 09.Mai 2015
Andererseits würde ich von einer Gewerkschaft, die sich für Leihsklaven einsetzt, nicht erwarten, dass sie es gutheißt, dass ihre Mitglieder ganz bewusst als Streikbrecher fungieren, obwohl sie sowieso nicht dazu verpflichtet wären, in streikenden Betrieben eingesetzt zu werden (oder habe ich etwas verpasst?)
Stimmt, verpflichtet sind die LAN dazu nicht.
Zitat
Hier wischen die Leiharbeiter den Stammbeschäftigten jetzt mal einen richtig aus, nachdem "die uns vorher schikaniert haben", so klingt es wenigstens für mich.
Sagen wir mal: Da will jemand den "standesgedünkelten" Festangestellten die Augen öffnen. Ob ein Streikbruch da das richtige Mittel ist kann man durchaus unterschiedlich sehen, die UGZ hält das offensichtlich für zweckdienlich.

Zur UGZ selber (mehr weiß ich von denen auch nicht, ich bin da nicht Mitglied):
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=28280.msg297888#msg297888
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=19421.msg300673#msg300673
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Eigentlich ist es schon traurig genug, dass es zu der Überlegung kommt, ob ein gewerkschaftlich forcierter Streikbruch zweckdienlich ist oder nicht.
Lass uns mal lieber abwarten, ob kommende Woche etwas Neues von den Streikenden, bzws. Nichtstreikenden kommt.

ZitatDeutsche Post verschärft Tarifkonflikt, 09.05.2015....

http://psl.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++99f24e32-f643-11e4-8cee-525400a933ef

Kuddel

Zitat von: Fritz Linow am 00:28:56 So. 10.Mai 2015
ein gewerkschaftlich forcierter Streikbruch

Ich habe da Zweifel, ob man überhaupt von einer Gewerkschaft sprechen kann.
Ich habe eher den Eindruck, es ist eine Facebookgruppe, die man großkotzig "Gewerkschaft" nennt und die Zahl der "likes" mit Mitgliedern verwechselt. Vielleicht liege ich da falsch. Aber die UGZ behauptet 4.756 Mitglieder zu haben und das eigene Forum http://ugz.phpbb8.de/ hat insgesamt 3 Beiträge, von den 2 vom Admin geschrieben worden sind. Und die wurden insgsamt 143 mal angeklickt.

Ich habe ein paar Leute in Bremen gebeten sich umzuhören und ich hoffe in den nächsten Tagen etwas konkreteres zu erfahren.

Kuddel

Ich habe Feedback gekriegt.
Es gibt die Organisation wirklich, die UGZ ist keine reine facebook-Luftnummer, wie ich vermutet hatte. Sie haben sogar ein festes Büro.
Ich war etwas überrascht, daß es bei linken Bremer Betriebsaktivisten Verständnis, wenn nicht sogar etwas Sympathie für das Vorgehen dieser Organisation gibt. Das ist wohl auch mit der speziellen Bremer Situation zu erklären. Es herrscht und unvorstellbarer mafiöser Filz aus SPD und DGB. Die SPD ist seit 1946 ununterbrochen am Ruder. SPD/DGB kontrollieren, was in der Region in die Medien kommt und was nicht. Die Hafenbetriebe sind mehrheitlich im Besitz der Stadt. Das selbstherrliche Firmenpolitk mit Hilfe von Verdi, wobei großteils mit Leiharbeitern gearbeitet wird, spottet jeder Beschreibung.
Zitat
ZitatLeiharbeit war nicht genug
Hire and Fire im Hafen
ZitatHafen beschäftigt Leiharbeiter als Tagelöhner
Den Hals nicht voll gekriegt
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=24394.0

Mein Lieblingsartikel ist folgender:
ZitatPolizeischutz für Betriebsrat

,,Judas Bethge" steht auf dem Plakat. Hafenarbeiter sind nicht zimperlich. Schon gar nicht mit Gewerkschaftern, denen sie Verrat vorwerfen. Harald Bethge, Verdi-Landesfachbereichsleiter Häfen, werfen sie vor, ihnen den Neun-Euro-Tarif eingebrockt zu haben. Handgreiflich werden einige Hafenarbeiter sogar gegenüber GHB-Betriebsratschef Peter Frohn.


,,Ich bin noch dazwischen gegangen", sagt Meik Hetmann nach dem Gerangel im Hafen. Anschließend sei Frohn unter dem Schutz von Polizeibeamten fortgezogen. Kein Zweifel: Die Stimmung unter den Hafenarbeitern ist geladen.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=4729.msg191241#msg191241

ZitatGesamthafenbetriebsverein (GHB) Bremen
Aus einem anständigen Betrieb wurde ein Sklavenlager
http://www.sozonline.de/2013/01/7103/

ZitatBLG Logistics Landeseigenes Unternehmen mit Schmuddelcharakter

Als wir im September 2013 berichteten, dachten wir, schlimmer kann es ja nicht werden. Aber da lagen wir falsch. Die BLG Logistics arbeitet hier in Bremen jetzt mit über 80 % Fremdpersonal.
http://bremerfeierabend.blogsport.eu/2014/09/29/blg-logistics-landeseigenes-unternehmen-mit-schmuddelcharakter/
Die Liste ähnlicher Meldungen ließe sich endlos forsetzen...

Verdi steht in den Augen der meisten Leiharbeiter auf der Gegenseite. Man sieht in der Organisation keine Gewerkschaft, sondern einen Haufen korrupter Arschlöcher, die sich auf die Seite des Unternehmens gestellt haben. Aus diesem Grund haben sich auch 16 ehemalige DGB Mitglieder zusammengetan, um eine Leiharbeitergewerkschaft zu gründen, denn Leiharbeiter werden offensichtlich nicht vom DGB vertreten. Das Foto des Onlineauftritts der UGZ spricht auch für ihren Ursprung in den Bremer Häfen.

Soweit kann ich die Gedanken nachvollziehen. Ich bin auch überzeugt davon, daß es richtig knallen und der skandalöse Umgang mit Leiharbeitern dem des DGB um die Ohren fliegen muß. Diese Situation gehört an die große Glocke gehängt. Genau das muß öffentlich diskutiert werden.

Nur in einem habe ich Bauchschmerzen: Eine Kampagne mit dem Namen "Yes We Work" klingt mir eher wie ein Schulterschluß mit dem Unternehmen, denn wie Kampfform gegen eine untaugliche und korrupte Arbeitervertretung. Streikbruch als Kampfform? Da müßten sich die Initiatoren dieser Kampagne ins Zeug legen, um das zu vermitteln. Mir kommt gefährlich unausgegoren vor...

Fritz Linow

Die DHL Sorting Center GmbH scheint auch so ein weiterer Schritt hin zu Werkverträgen und Billiglöhnen zu sein.

Verdi Post Mainz schreibt:

ZitatDie Ausgliederung in GmbH´s geht weiter

Nach den Paketzustellern wird jetzt die Sortierung in den Paketzentren betroffen sein. Seit einiger Zeit gibt es die DHL Sorting Center GmbH. Schon jetzt übernimmt diese Firma bei 5 Paketzentren bestimmte Teile der Sortierung über sogenannte Werkverträge.

Bei diesen Werkverträgen werden von Werkunternehmern, in diesem Fall von der DHL Sorting Center GmbH, bestimme Teile eines Betriebes komplett in Eigenregie übernommen (z.B. bestimmte Vorsorter bzw. Endstellen oder ganze Schenkel).
Langfristig will die Deutsche Post AG die Werksverträge bei allen Paketzentren einführen.

Dies ist der nächste Schritt in Richtung Zerschlagung der bestehenden Mitarbeiterstrukturen, hin zu noch geringeren Löhnen, ohne Mitbestimmung.

Erst die Paketzusteller, jetzt die Kräfte im Paketzentrum, was kommt danach?

Wer es jetzt noch nicht kapiert hat: In diesem Arbeitskampf geht es wirklich um Alles! Steht auf! Wehrt euch!

https://de-de.facebook.com/verdi.post.mainz

Fritz Linow

Die UGZ verkündet auf ihrer Facebookseite:
ZitatDer Top-Arbeitgeber Deutsche Post verlangt jetzt von seinen Zeitarbeitern eine Verschwiegenheitserklärung, dabei geht es nicht um das Postgeheimnis sondern um die Umstände wie dort Zeitarbeiter arbeiten müssen. Wir raten allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen diese Erklärung nicht zu unterschreiben, damit wir dran bleiben können eure Arbeitsverhältnisse deutlich zu verbessern.

https://de-de.facebook.com/pages/Unabh%C3%A4ngige-Gewerkschaft-Zeitarbeit/163538313703526

Ich hatte , habe und werde nie einen Facebookaccount habe. Daher kann ich nicht nachvollziehen, was hinter dieser Meldung steckt. Wenn also jemand etwas genaueres weiß, wäre es geil, wenn er/sie es hier kundtut. Von allen Gewerkschaften bekommt man bloß so ein paar Bröckchen vorgeworfen; und die UGZ scheint die interessantesten Infos zu haben: Verschwiegenheitserklärung, unter welchen Umständen die Leiharbeiter bei der Deutschen Post arbeiten müssen!
Wenn das nämlich wahr ist, hat die Post sich von einem Arbeitgeber, bei dem man ganz gut unterkommen konnte, zu einem  der größten Arschlochvereine hierzulande entwickelt, derer es viele gibt. Mehr Details und Öffentlichkeit, UGZ!

dagobert

Ich habe mir erlaubt  das Thema im UGZ-Forum anzusprechen.

Mal schauen ob eine Antwort kommt.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Es wird alles dafür getan, damit den Lohnabhängigen immer weniger Arbeitskampfmöglichkeiten bleiben. Neulich das Tarifeinheitsgesetz, heute die Erlaubnis, des Staates, Postbeamte als Streikbrecher einzusetzen. Hoffentlich geht der Schuss irgendwann einmal nach hinten los.

ZitatPost darf Beamte im Streik einsetzen

Bonn . Die Gewerkschaft Verdi hat im festgefahrenen Tarifkonflikt mit der Deutschen Post eine herbe Niederlage vor Gericht einstecken müssen.

Das Arbeitsgericht Bonn wies am Dienstag Verdi-Anträge auf eine einstweilige Verfügung gegen den Einsatz von Beamten auf Arbeitsplätzen streikender Post-Angestellter zurück, wie das Gericht mitteilte. Verdi behielt sich vor, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.

In dem Bonner Verfahren hatte Verdi kritisiert, dass die Post besonders in Frankfurt am Main und Wiesbaden massiv Beamte auf bestreikte Angestellten-Stellen abgeordnet habe. Mit ihren Anträgen wollte die Gewerkschaft gerichtlich durchsetzen, dass der Post der entsprechende Einsatz von Staatsdienern untersagt wird. Beamte besitzen in Deutschland kein Streikrecht.

Die Gewerkschaft stützte sich nach Gerichtsangaben bei ihren Anträgen auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1993. Die Karlsruher Richter hatten damals entschieden, dass bei einem rechtmäßigen Streik kein Einsatz von Beamten auf bestreikten Arbeitsplätzen angeordnet werden darf.

Dagegen argumentierte die Deutsche Post laut Arbeitsgericht, dass die von Verdi in dem Verfahren benannten Beamten nicht auf bestreikten Arbeitsplätzen beschäftigt, sondern nur mit Zusatzarbeiten beauftragt worden seien. Außerdem sei in keinem Fall ein Widerspruch des betroffenen Beamten erfolgt. Ein freiwilliger Einsatz von Beamten auf bestreikten Arbeitsplätzen sei aber zulässig.

Das Arbeitsgericht signalisierte zwar in der mündlichen Verhandlung, dass ein "Einsatz auf einem bestreikten Arbeitsplatz" auch dann vorliege, wenn der eingesetzte Beamte nicht alle Aufgaben des streikenden Arbeitnehmers übernehme. Ein laut Bundesverfassungsgericht verbotener "zwangsweiser Einsatz" liege aber nicht vor, wenn der Einsatz freiwillig erfolge.

Letztlich könne nicht mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Post in der laufenden Tarifauseinandersetzung Beamte rechtswidrig eingesetzt habe, befand das Gericht. Während der mehr als zweistündigen Verhandlung schlug der Richter einen Vergleich vor, der nach Gerichtsangaben von beiden Parteien Zugeständnisse gefordert, aber Rechtssicherheit bedeutet hätte. Die Post lehnte demnach den Vergleichsvorschlag nach einer Sitzungspause ab. Gegen das Urteil kann Verdi Berufung beim Landesarbeitsgericht Köln einlegen.

Die Gewerkschaft bedauerte die Ablehnung des gerichtlichen Vergleichsvorschlages durch die Post und kündigte zugleich weitere Streiks an. Laut Verdi beteiligten sich am Dienstag zunächst gut 2000 Beschäftigte in mehreren Bundesländern an Arbeitsniederlegungen. Am Mittwoch wollen mehrere tausend Postler zur Hauptversammlung der Deutschen Post nach Frankfurt-Hoechst reisen und vor dem Versammlungsort protestieren. In der Tarifrunde fordert die Gewerkschaft kürzere Arbeitszeiten für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten sowie 5,5 Prozent mehr Lohn.

Die Post erklärte zu der Gerichtsentscheidung, sie habe stets darauf hingewiesen, dass alle geltenden rechtlichen Regeln eingehalten und in jedem Einzelfall geprüft würde, ob ein Beamter während einer Arbeitskampfmaßnahme auf einem anderen Arbeitsplatz eingesetzt werden dürfe. Die entsprechenden Entscheidungen der Post zum Beamten-Einsatz unterschieden sich "in keiner Weise von denen, die andere Unternehmen mit verbeamteten Mitarbeitern im Streikfall treffen, um die Auswirkungen für ihre Kunden zu mildern".

http://www.rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/niederlage-fuer-verdi-post-darf-beamte-im-streik-einsetzen-aid-1.5117524

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Ich wäre da ganz vorsichtig. Es verdichten sich die Hinweise, daß die UGZ eine reine Luftnummer ist.
Die Antwort im Forum ist eine Reaktion darauf, daß öffentlich die Existenz der Gewerkschaft UGZ angezweifelt wurde.
Jetzt gibt es ein paar hektische Reaktionen ohne nur einen Vorwurf zu entkräften.

Rudolf Rocker


Kuddel

ZitatPost setzt polnische Paketboten für Streikende ein

  • Damit der Betrieb trotz Arbeitskampf weiter läuft, hat die Deutsche Post jetzt unter anderem Aushilfen aus Polen engagiert.
  • Verdi ist bereits vor Gericht dagegen vorgegangen, dass der Konzern Beamte als Streikbrecher einsetzt, die Gewerkschaft scheiterte damit aber zunächst.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitskampf-post-setzt-polnische-paketboten-fuer-streikende-ein-1.2495370
   

Rappelkistenrebell

Arbeitsgericht weist ver.di-Klage ab Bearbeiten

Post durfte demnach Beamte als Streikbrecher einsetzen. Ausstände gehen weiter


Das Arbeitsgericht Bonn hat am Dienstag die Klage der Gewerkschaft ver.di gegen den Einsatz von Beamten als Streikbrecher durch die Deutsche Post zurückgewiesen. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung wurde der Streitfall aber zur Berufung zugelassen.

Zuvor hatte die Deutsche Post einen vom Gericht vorgelegten Vergleichsvorschlag abgelehnt. »Wir freuen uns, dass das Gericht unsere Rechtsauffassung bestätigt hat«, sagte Post-Vorstand Jürgen Gerdes laut Nachtrichtenagentur Reuters. Ver.di setzte unterdessen den Arbeitskampf fort. »Ein Vergleich hätte für beide Seiten Rechtssicherheit geschaffen«, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft. Das Gericht sei davon ausgegangen, dass der Einsatz von Beamten freiwillig erfolgt sei und daher kein Rechtsverstoß aus der Vergangenheit vorliege. Die Auffassung von ver.di sei hingegen, dass ein Einsatz auf vermeintlich freiwilliger Basis nicht zulässig sei. Ver.di behält sich nach eigenen Angaben weitere Rechtsmittel vor.

Die Gewerkschaft will für die 140.000 Tarifbeschäftigten der Post 5,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Diese Forderungen hat ver.di bereits mit mehreren bundesweiten Warnstreikwellen unterstrichen. Auch am Dienstag beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 2.000 Beschäftigte an den Ausständen und Protesten. Einen Tag vor der Hauptversammlung der Deutschen Post AG in Frankfurt am Main sei es in fast allen Bundesländern zu Arbeitsniederlegungen gekommen, teilte ver.di mit. Betroffen waren überwiegend die Brief- und Paketzustellung in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Niedersachsen, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie Hessen. Die Streiks werden in den kommenden Tagen fortgesetzt. Beim Aktionärstreffen in Frankfurt am Main will die Gewerkschaft ebenfalls demonstrieren.

Hintergrund des Konflikts ist der Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe durch die Deutsche Post AG und ihre Flucht aus dem bestehenden Haustarifvertrag durch die Gründung von 49 Regionalgesellschaften, in denen andere Bedingungen gelten. Die Gespräche zwischen ver.di und dem Konzern sollen am 1. und 2. Juni in Berlin fortgesetzt werden. (Reuters/jW)


Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/05-27/060.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Rappelkistenrebell


Aus: Ausgabe vom 28.05.2015, Seite 8 / Ansichten

Neue Eskalationsstufe

Streikbruch bei der Deutschen Post

Von Daniel Behruzi

Postchef Frank Appel bleibt hart. »Wir sind mit unseren Löhnen nicht wettbewerbsfähig«, behauptete er bei der Hauptversammlung des Konzerns am Mittwoch in Frankfurt am Main. Soll heißen: Die Profite sollen noch stärker steigen. In diesem Jahr will das einst staatliche Unternehmen einen operativen Gewinn von über drei Milliarden Euro einfahren. 2016 sollen es schon bis zu 3,7 Milliarden Euro sein. Wie das geht? Auf Kosten der Beschäftigten, von denen Tausende in neu gegründete Billigtöchter wechseln sollen. Doch diese wehren sich.

Die Postbelegschaft hat offenbar keine Lust, für weitere Dividendenerhöhungen zu bluten. Am Mittwoch hatte Appel in der Frankfurter Jahrhunderthalle eine Steigerung der Ausschüttung um sechs Prozent auf über eine Milliarde Euro verkündet. Draußen protestierten zur gleichen Zeit 3.500 Beschäftigte. Auch mit Warnstreiks wird weiter Druck ausgeübt. Allein am Mittwoch legten nach Gewerkschaftsangaben 7.000 Arbeiter und Angestellte die Arbeit nieder.

Die Aktionen zeigen Wirkung. Offiziell betont die Postspitze zwar stets, die Folgen des Arbeitskampfs seien begrenzt. Doch ihre Taten zeigen etwas anderes: Mit allen Mitteln versucht sie, den Streik zu brechen. So hat der Konzern nicht nur Beamte angewiesen, die Tätigkeit streikender Kollegen zu übernehmen. In Berlin und Brandenburg werden nun auch Beschäftigte aus Polen eingesetzt, um Briefe und Pakete auszutragen.



Beides zeigt eine gewisse Verzweiflung, vor allem aber den Willen zur Eskalation. Mit aller Macht soll die bislang gut organisierte Gewerkschaft in die Schranken gewiesen werden, um den Weg für die Billigstrategie freizumachen. Auch vor womöglich illegalen Aktionen macht die Unternehmensleitung nicht halt. Zwar hat das Bonner Arbeitsgericht den Antrag von ver.di auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streikbrechereinsatz von Beamten zurückgewiesen, ob das in der nächsten Instanz aber Bestand hat, ist offen. Denn das Argument, die betreffenden Beamten seien »freiwillig« eingesetzt worden – oder hätten dem zumindest nicht offen widersprochen – ist sehr schwach. Seit wann spielt Freiwilligkeit im Beamtenverhältnis eine Rolle? Anordnung und Gehorsam sind dessen konstitutive Elemente.

Auch der Einsatz polnischer DHL-Beschäftigter im Berliner Raum geschehe »freiwillig«, rechtfertigt sich das Unternehmen. Juristisch mag das Vorgehen nicht zu beanstanden sein, politisch sucht es seinesgleichen. Ausgerechnet ein ehemaliger Staatskonzern, der sich stets und auch auf der diesjährigen Hauptversammlung für sein »verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln« preist, greift zu Methoden autoritären Unternehmertums, die eher dem 19. als dem 21. Jahrhundert entstammen.

Der Vorgang markiert eine neue Eskalationsstufe. Ver.di sollte sich auf eine langwierige und harte Auseinandersetzung einstellen – und die Hoffnung auf eine Rückkehr zur »Sozialpartnerschaft« schnellstens begraben.


Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/05-28/043.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Tamme-UGZ

Zitat von: Fritz Linow am 01:06:10 So. 17.Mai 2015
Die UGZ verkündet auf ihrer Facebookseite:
ZitatDer Top-Arbeitgeber Deutsche Post verlangt jetzt von seinen Zeitarbeitern eine Verschwiegenheitserklärung, dabei geht es nicht um das Postgeheimnis sondern um die Umstände wie dort Zeitarbeiter arbeiten müssen. Wir raten allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen diese Erklärung nicht zu unterschreiben, damit wir dran bleiben können eure Arbeitsverhältnisse deutlich zu verbessern.

https://de-de.facebook.com/pages/Unabh%C3%A4ngige-Gewerkschaft-Zeitarbeit/163538313703526

Ich hatte , habe und werde nie einen Facebookaccount habe. Daher kann ich nicht nachvollziehen, was hinter dieser Meldung steckt. Wenn also jemand etwas genaueres weiß, wäre es geil, wenn er/sie es hier kundtut. Von allen Gewerkschaften bekommt man bloß so ein paar Bröckchen vorgeworfen; und die UGZ scheint die interessantesten Infos zu haben: Verschwiegenheitserklärung, unter welchen Umständen die Leiharbeiter bei der Deutschen Post arbeiten müssen!
Wenn das nämlich wahr ist, hat die Post sich von einem Arbeitgeber, bei dem man ganz gut unterkommen konnte, zu einem  der größten Arschlochvereine hierzulande entwickelt, derer es viele gibt. Mehr Details und Öffentlichkeit, UGZ!

Lieber Fritz,

für mich als betroffener Zeitarbeiter ist die Post schon seit über zwanzig Jahren einer der miesesten Entleiher in der Region Weser-Ems. Ungerechte Arbeitsteilung, Schikanen und Mobbing sind für uns betroffene Leiharbeiter dort kein Fremdwort. Als ich selber noch VERDI-Mitglied war und immer wieder auf unsere Situation in den Frachtpostzentren aufmerksam machte unterstützten die Vertreter von Verdi die Festangestellten. Seit Monaten sollen Mitarbeiter von M&N, Timing und anderen ZAF eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, bis heute wurde keinen der Kollegen eine Kopie dieser Erklärung überreicht.

Was die unabhängige Gewerkschaft Zeitarbeit angeht, so kann ich die Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit nachvollziehen. Allerdings gebe ich zu bedenken das sich unsere Gewerkschaft im Kern auf gerade mal 40 bundesweit richtig aktive Mitglieder stützt, wir verstehen uns mehr als eine Gewerkschaft die aktiv an der Basis arbeitet und uns fehlt sowohl Knowhow als auch die Zeit um uns intensiv um einen vernünftigen Internetauftritt zu kümmern. Leider ignorieren auch die Medien unsere Pressemitteilungen. Lediglich die Organe politischer Parteien und anderer Organisationen versuchen uns vor den Karren zu spannen. An unserer Webpräsens arbeiten wir aktuell, da wir aber wegen unseres eher symbolischen Beitrags über kein großes Budget verfügen sind wir auf kostenlose Anbieter von Websides angewiesen.

Bei Fragen stehen wir euch gerne über ugz-weserems@web.de zur Verfügung

Tamme Röder

Tamme-UGZ

Zitat von: dagobert am 22:55:09 Sa. 09.Mai 2015
Zitat von: Fritz Linow am 19:17:37 Sa. 09.Mai 2015
Wenn an diesem Streikbruch durch gewerkschaftlich organisierte Leiharbeiter gegen die streikende Stammbelegschaft, vertreten durch verdi, wirklich etwas wahres dran ist, dann hat die Zersplitterung der Lohnabhängigen eine neue Dimension erlangt.
Nein, die Zersplitterung ist schon lange da weil Leiharbeiter für sehr viele Festangestellte nur Dreck sind und auch so behandelt werden. Nicht nur bei der Post.
Hast du ja schon selber zitiert:
ZitatSo gibt es eine einseitige Arbeitsbelastung zu Lasten der dort beschäftigten Zeitarbeiter, ständige Schikanen durch die Festangestellten und Verbote von Toilettengängen.

Zitat von: Fritz Linow am 19:17:37 Sa. 09.Mai 2015
Ich geh' kotzen, danach suche ich nach einem tieferen Sinn bei dieser Scheiße.
Wer Solidarität verlangt sollte sich bewusst sein dass diese nur beidseitig funktioniert.

Im übrigen betrifft unser Streikbruch lediglich die Sortierzentren, nicht aber die Zustellung. Übrigens haben sich an der Aktion auch Kollegen von Verdi beteiligt, weil sie nicht mehr Mitglieder zweiter Klasse sein wollen. Was DHL angeht sollte man auch mal auf den Blog der Kollegen beim Bremer Feierabend nachlesen. Gewerkschaftliche Solidarität darf keine Einbahnstraße sein.

Rappelkistenrebell

Unbefristeter Streik bei der Post


09.06.15 - Seit Montag wird bei der Post in der Brief- und Paketzustellung gestreikt. Bundesweit sind laut Angaben der Gewerkschaft ver.di rund 8.000 Beschäftigte im unbefristeten Streik. Die Gewerkschaft hat zum unbefristeten Streik aufgerufen, nachdem sich die Post in sechs Verhandlungsrunden "keinen Miilimeter bewegt hat" und auch ein Ultimatum verstreichen ließ. Zunächst legten Beschäftigte in den Briefverteilzentren die Arbeit nieder. Später sollen auch Briefträgerinnen und Briefträger sowie Paketboten und Paketbotinnen einbezogen werden, kündigte die Gewerkschaft an. "Wir werden da ansetzen, wo wir sofort die größten Auswirkungen haben", sagt Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Es geht in der Tarifauseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen von rund 140.000 Beschäftigten. Ver.di fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 38 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die ver.di-Vertreter hatten zuletzt ein ultimatives Kompromissangebot nach einer Einmalzahlung von 500 Euro und einer Lohnerhöhung von 2,7 Prozent für 2016 vorgelegt. Begründet wurde der Verzicht auf die geforderte Arbeitszeitverkürzung und die Herabstufung der Lohnforderung damit, dass man sich darauf konzentrieren wolle, die Rückkehr der ausgelagerten Paketzusteller in den normalen Tarifvertrag bei der Post durchzusetzen.

Im Jahr 2015 hat der Vorstand 49 Tochterfirmen unter dem Dach der Delivery GmbH gegründet. Die dort angestellten Paketbotinnen und Paketboten werden nicht mehr nach dem Post-Haustarif bezahlt, sondern erhalten wesentlich niedrigere Löhne. Schon bisher hat die Post Aufträge an 10.800 Subunternehmen mit Billigarbeitsplätzen vergeben. Der aus dem ehemaligen Staatskonzern Bundespost hervorgegangene Dax-Konzern will seine Position als größter Logistikdienstleister der Welt ausbauen und dazu die Profite kräftig steigern. Mehrheitsaktionär ist weiterhin der deutsche Staat mit 21 Prozent. Weitere Hauptaktionäre sind inzwischen der Kapitalmanagementkonzern Blackrock und weitere Investmentgesellschaften.

Bis zu 20.000 Beschäftigte sollen in die neuen Tochterfirmen abgeschoben werden. Dadurch richtet sich der Streik auch gegen die zunehmende Auslagerungspraxis großer Konzerne, um damit bestehende Tarife zu unterlaufen und die Arbeits- und Lohnbedingungen zu verschlechtern. Die Solidarität mit den ausgelagerten Postlerinnen und Postlern ist eine wichtige neue Seite dieses Streiks. Eine politische Seite bekommt er auch dadurch, dass der Postvorstand auf 40.000 Beamte zurückgreifen will. Ihnen steht kein Streikrecht zu und sie sollen als Streikbrecher für Notdienste eingesetzt werden. Dieses Vorgehen unterstreicht die Notwendigkeit der Forderung nach einem vollständigen und allseitigen gesetzlichen Streikrecht.

Heute fanden auch an verschiedenen Standorten des Siemens-Konzerns Aktionen im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags gegen die geplante Arbeitsplatzvernichtung statt. Weltweit sollen weitere 4.500 Arbeitsplätze vernichtet werden, davon 2.200 in Deutschland. Zusammen mit dem radikalen Konzernumbau und weiteren Stellenstreichungen im Energiesektor summieren sich die Kahlschlagpläne auf mehr als 13.000 Arbeitsplätze. Die MLPD ist solidarisch mit dem Streik der Post-Beschäftigten und dem Kampf der Siemens-Kolleginnen und -Kollegen. Sie unterstützt diese unter anderem mit der Herausgabe eines bundesweiten Flugblatts zu Siemens und wirbt darin für den Übergang zur Arbeiteroffensive auf breiter Front sowie ihre sozialistische Perspektive.




Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw24/unbefristeter-streik-bei-der-post
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

ZitatWenn Aktionäre wichtiger sind als Mitarbeiter



Der Post geht es gut, die Dividende für die Aktionäre haben Frank Appel und der Post-Vorstand erhöht. Und in einer solchen Lage meinen sie, zur Zustellung von Briefen und Paketen eine Billigfirma gründen zu müssen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/streiks-im-himmel-der-aktionaere-1.2514023

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BGS

Bei dem Appel muß es sich um einen ausgemachten, skrupellosen Schurken handeln. Meine Meinung.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Tiefrot

Der Typ ist die Blaupause für alle, die sich nur für eins interessieren:
Aus Buntpapier mehr Buntpapier zu machen, koste es was es wolle.
Entspricht exakt dem neoliberalen Menschenbild ! kotz
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Fritz Linow

Ich mag Frank Appel. Er ist ein noch größeres Feindbild als der Steuerhinterzieher Klaus Zumwinkel. Appel und die gesamte Entscheidungsbagage geht über Leichen oder versucht es zumindest. Das hat seit den 90ern gute Tradition bei der Post.

ZitatIn den Betriebshallen seien die Beschäftigten über riesige Monitore einer Berieselung mit Antistreikparolen »nach Scientology-Art« ausgesetzt, berichtet der Vertrauensmann. »Die Chefs stellen sich persönlich vor das Tor und schüren bei Abrufkräften massiv Existenzängste«, sagt Eike von Seemen. »Das sind Tagelöhner ohne Arbeitnehmerrechte«, bedauert eine Kollegin.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/974224.klassenkampf-und-machtfrage.html

Wenn man sich einmal so einen Abrufvertrag der Deutschen Post durchgelesen hat, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Von Seiten des Arbeitgebers wird keinerlei Verpflichtung eingegangen, und das seit über 20 Jahren. Die Verdi-Betriebsräte haben diese Praxis immer stillschweigend gebilligt und damit die Entsolidarisierung im Betrieb mitforciert. Im Laufe der Zeit gab es immer mehr "Abrufkräfte", aber der Besitzstand der Stammbeschäftigten (die höhere Mitgliesdbeiträge bezahlen) wurde gewahrt.
Meines Wissens nach gab es bisher nur eine einzige Klage gegen diese Abrufkraftverträge in Baden-Württemberg, die dann aber nicht mehr weiter verfolgt wurde.
Wie gesagt: die Vordenker der Post haben schon vor langer Zeit nachgedacht, wie man möglichst viel Profit herausschlagen kann; wenn jetzt verdi ankommt und sich bitterlich beschwert, dann hat es sich verdi wenigstens zum kleinen Teil auch selber zuzuschreiben, und damit auch wir alle, wenn wir meinen, dass wir uns auf Stellvertreterpolitik ala DGB so schön verlassen können.

Rappelkistenrebell


Streik bei der Post ausgeweitet: "Ich kämpfe für die Jüngeren"


13.06.15 - "Der Stress ist schlimmer als ein Hundebiss", so begründet ein Post-Mitarbeiter aus Waiblingen in der "Südwestpresse" am 11. Juni seine Teilnahme am unbefristeten Streik der Post-Beschäftigten. Bis gestern waren etwa 17.800 Postlerinnen und Postler in ganz Deutschland einbezogen, davon allein 4.500 in Nordrhein-Westfalen. Der Zeitdruck für die Postler ist krass gestiegen. Durch massenhafte Bestellungen und Lieferungen über online-Handel sind immer mehr schwere Pakete, auch von Briefzustellern, zu bewältigen. Neben mehreren hundert Briefen muss mancher Briefträger täglich rund 80 Pakete austragen.

Ein befristet eingestellter Jugendlicher berichtet aus Albstadt: "Gestern streikten die Briefträger bei uns, die Beteiligung ist gut – allerdings sind hier Briefträger und Paketzusteller getrennt. Paketzusteller waren nicht einbezogen. Die Fluktuation bei uns ist ziemlich hoch, von Bezirk zu Bezirk wird unterschiedlich gestreikt." Viele ältere Postler streiken ausdrücklich für schlechter bezahlte Kollegen. "Ich kämpfe für die Jüngeren", betont der Kollege aus Waiblingen.

Seit dem 1. April wird den mit befristeten Verträgen gehaltenen Paketzustellern der Post nur noch ein Vertrag mit der DHL Delivery angeboten (siehe auch "rf-news" vom 9.6.15). Das heißt: Von Jahr zu Jahr wachsende Lohnverluste in Höhe mehrerer tausend Euro im Jahr. In der "BürgerPost" des ver.di-Landesbezirks  Baden-Württemberg heißt es dazu: "Der Vorstandsvorsitzende Frank Appel aber ließ seine eigenen Bezüge auf 9,6 Millionen Euro im Jahr erhöhen." Und weiter: "Wir sind uns darüber im klaren: Was uns gerade passiert, passiert tagtäglich in diesem Land. Mit Austöchterungen und Verlagerungen, Leiharbeit, Werkveträgen, Kettenbefristungen und sonstigen Tricksereien werden die Löhne für die Arbeitenden gesenkt, um noch mehr Profit aus ihnen herauszupressen. Aber das bestärkt uns nur darin, klar und deutlich zu sagen: Schluss damit!"

Der Landesbezirksfrauenrat von ver.di betont: "Viele Frauen bei der Post arbeiten in Teilzeit und sind von dieser Abwärtsspirale stark betroffen." Der Druck gegen die Teilnahme am Streik vor allem auf die Jüngeren ist groß, weil viele befristete Verträge haben. Um so wichtiger ist es, die Einheit von Jung und Alt zu festigen, junge Postler in der Gewerkschaft und im REBELL zu organisieren. 

Die Forderung von ver.di nach einer Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich geht in die richtige Richtung. Schon lange tritt die MLPD für die weitergehende offensive Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ein, die inzwischen auch von vielen kämpferischen Gewerkschaftern befürwortet wird. Sie ist eine Antwort auf die Verschärfung der Ausbeutungsschraube in allen Betrieben und Branchen und dient der Erhaltung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Sie ist geeignet, die Kämpfe konzern- und branchenübergreifend zu verbinden, z.B. derzeit mit denen der Siemens-Beschäftigten (siehe auch Bericht von heutiger ver.di-Kundgebung für Erziehungs- und Sozialdienst). Und sie orientiert darauf, dass der große Produktivitätsfortschritt auch den arbeitenden Menschen zugute kommen soll - was umfassend erst in einer sozialistischen Gesellschaft möglich sein wird.

Die Solidarität mit dem Postlerstreik ist für die  MLPD selbstverständlich. Die Situation im Postversand wirft auch die Frage nach der grundlegenden Einheit von Mensch und Natur auf. Auf Kosten der Postler wird im Kapitalismus von den internationalen Übermonopolen ein Transportsystem forciert, das immer mehr unnützen Brief- und Paketverkehr mit sich bringt. Im Sozialismus kann ein modernes umweltschonendes Transportsystem auf neuestem technischen Stand unter größtmöglicher Schonung der natürlichen Resourcen und der Gesundheit der Beschäftigten entwickelt werden.









Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw24/streik-bei-der-post-ausgeweitet
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Fritz Linow

Um noch mal auf die Dauerberieselung nach Scientologyart zurückzukommen: hier ist ein lesenswerter Artikel von www.arbeitsunrecht.de zum Thema Post:
ZitatAnti-Streik-Berieselung durch 3.700 Flachbildschirme

Während die meisten PR-Methoden von anderen Unternehmen bekannt sind, machte die die Post AG durch eine Neuerung von sich reden, die an den Großen Bruder aus George Orwells 1984 erinnert: In den Betrieben wurden 3.700 Flachbildschirme aufgestellt, die mit Unternehmens-Propaganda bespielt werden. Offenbar direkt aus der Bonner Zentrale. An den Streiktagen gab es Sondersendungen, in denen Manager zu Wort kommen, die das Unternehmen loben und preisen. Immerhin stoppte das Arbeitsgericht Lüneburg diese totalitäre Zentral-Berieselung als unzulässigen Eingriff in die Meinungsfreiheit vorerst.
http://arbeitsunrecht.de/post-ag_lohndumping-streikbruch-profitgier/#more-6221

arbeitsunrecht.de recherchiert und dokumentiert übrigens aus einem Blickwinkel heraus, der weder ideologisch verbohrt noch sprachlich nicht zu ertragen wäre, insofern also gut und informativ ist.
Daher geht mir dieser ganze "Rote Fahnerotz" und sektiererischer Stalinscheiß der MLPD, der hier einfach nur immer und immer wieder widergekaut wird, tierisch auf den Keks. Es ist doch genau eben dieser pseudolinke Kackdreck, der die Leute davon abhält, sich solidarisch gegen die Verhältnisse aufzulehnen, beziehungsweise sich ersteinmal zusammenzusetzen.
Entweder Du, Rappelkistenrebell, benutzt endlich mal wieder selber dein Gehirn oder Du postest fleißig weiter aus der Roten Rotzfahne, um deinem Führer zu zeigen, welch redlicher Stalinist Du doch bist. Du hast die Wahl. Wähle weise!

Kuddel

ZitatDer Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG, Frank Appel, landet mit seinen 5,2 Millionen Euro Jahresgehalt gerade einmal auf Platz 10 der Topverdiener-Liste.
http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/das-sind-deutschlands-topverdiener,10808230,11937644.html

ZitatPost-Chef hält Gehälter für zu hoch

Knackpunkt des Konflikts ist die Gründung von 49 regionalen Gesellschaften im Paketgeschäft. Dort sind inzwischen etwa 6.000 Menschen beschäftigt, die nicht nach dem Haustarifvertrag bezahlt werden, sondern nach den schlechteren Bedingungen des Speditions- und Logistikgewerbes. Die Gewerkschaft wirft der Post deshalb einen Bruch tarifvertraglicher Vereinbarungen vor. Das Unternehmen weist dies zurück und verweist auf seine hohe Kostenstruktur. Das Unternehmen verteidigt die Maßnahme. "Die Gehälter sind im Vergleich zur Konkurrenz viel zu hoch", sagte Post-Chef Frank Appel. Er will die Kosten deutlich senken.
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/poststreik100.html

  • Chefduzen Spendenbutton