Die Linke wird eine Partei

Begonnen von Alex22, 13:09:33 Di. 02.Dezember 2008

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Wenn es zu einer Spaltung der Linkspartei käme, wen würdest du wählen?

Die neue Wagenknechtpartei
2 (13.3%)
Die geschrumpfte Linkspartei
3 (20%)
Ich warte ab und entscheide nach den Parteiprogrammen und Auftritten  der Spaltung
5 (33.3%)
Keine von beiden.
5 (33.3%)

Stimmen insgesamt: 15

Kuddel

@Nikita, die Person Habeck ist nicht wirklich von seiner Partei zu trennen. Er ist ja nicht nur ein einfaches Mitglied. Selbst die Grüne Jugend war entsetzt von der Solidarisierung der Linkspartei, denn auch in ihren Augen ist er einer der Ausverkäufer grüner Prinzipien. Ich möchte auch daran erinnern, daß Habeck selbst Noske als sein Vorbild genannt hat. Deshalb halte ich auch die Person Habeck für schlimm, nicht nur seine Partei.

@Frauenpower, du gehst mir mit deinen vom TV diktierten "roten Linien" voll auf den Keks. Wahrscheinlich hältst du die Bombardierung anderer Länder für feministische Außenpolitik. Im Übrigen: Ich fand die Blockierung der Habeckfähre super!

counselor

ZitatIch fand die Blockierung der Habeckfähre super!

Du solltest bei deiner Bewunderung dieser Kampfform nicht den faschistoiden Charakter dieser Blockade vergessen!

Aus Erfahrung weiß ich, dass Rechte sehr demagogisch auftreten. Wir müssen in die Bewegung hineingehen, mit den Teilnehmern fortschrittliche Positionen (wie zB Erzeugerpreise rauf - Verbraucherpreise runter) debattieren und den Unterschied zur rechten Programmatik der AfD usw erklären.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat...bei deiner Bewunderung dieser Kampfform...

Das wurde an anderer Stelle
https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=20583.msg391340#msg391340
gut beantwortet.

Ich sehe den faschistoiden Charakter dieser Blockade nicht. Die Blockade selbst war gut. Wenn einzelne Teilnehmer Scheiße im Kopf haben sollten, muß man sich damit auseinandersetzen. Rechtes Geblubber gibt es überall. Um die 20% könnten die Faschos wählen.

Frauenpower

@ Kuddel: es ist gut, dass Frauen in Ämter kommen, weil von ihnen gibt es da noch zu wenig, aber eine Politik ist dann immer noch nicht gleich feministisch nur weil es eine Frau macht, da hast du offensichtlich informative Nachholbedarf. Und da habe ich auch irgendwo schon was zu geschrieben und verlinkt.

Das das mit Habeck auf dem share pic unpassend ist, schrieb ich ja schon, für Zahn um Zahn mit rechts halte ich erst mal nichts.

Voll mutig, einen einzelnen Mann von einer Fähre nicht an Land zu lassen während am Ufer ein Mob steht, von dem Feindesligkeit aus gegangen sein soll. Eine unbeteiligte Familie wurde davon auch betroffen.

Apropos Fernsehen: in Filmen schütten wütende Bauern gern mal Mist vor einer Türe aus. Das ist genauso wirksam.

Das du das mit Habeck super findest, glaube ich dir.
Wäre es gegenüber Afd gewesen, wäre es noch nachvollziehbarer für mich.



counselor

Von Harald Thomé

Zitat𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗟𝗶𝗻𝗸𝘀𝗽𝗮𝗿𝘁𝗲𝗶 𝗯𝗲𝗶𝗴𝗲𝘁𝗿𝗲𝘁𝗲𝗻 ...

Ich war noch nie Mitglied einer Partei, jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt, dies zu ändern. Ich bin der Linkspartei beigetreten. Nachdem sich auf Bundesebene die Wagenknecht-Fraktion abgespalten hat und auf kommunaler, Wuppertaler Ebene, endlich  die Wagenknecht-Fans ebenfalls ihren Austritt erklärt haben, wurde der Weg freigemacht für einen Neuanfang der Linkspartei.

Zum Jahresende hat der frühere Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle einen Alarmruf rausgegeben, »Es kann durchaus sein, dass sich unsere westliche Demokratie nur als eine kurze Phase in der Geschichte der Menschheit erweist«. Es sei möglich, dass »danach wieder die dunkle Zeit des Totalitarismus zurückkehrt. Wer das nicht möchte, sollte sich für unsere Demokratie engagieren.«

Die Wahlerfolge und Prognosen der NoAfD sind erschreckend, es ist sogar bei jetzigem Kurs der CDU/CSU nicht auszuschließen, dass es nach der nächsten Bundestagswahl zu einer Koalition zwischen der CDU/CSU und NoAfD kommt. In den östlichen Bundesländern wird sie bei den Wahlen in diesem Jahr stärkste Kraft. Wir sind an einem autoritären Kipppunkt angekommen, in Deutschland werden autoritäre Ereignisse mehr, politische Räume enger. ,,Law and Order"-Politik hat Konjunktur. Gesellschaftlich steht viel auf dem Spiel, das Land steht kurz vor dem autoritären Kipppunkt.

Daher brauchen wir eine klare linke Opposition auf der Straße, in den Stadtteilen, in den Stadt- und Kreisräten, im Bundestag, im EU-Parlament. Eine linke Partei, die antifaschistische Themen genauso vertritt, wie die soziale Frage und sich kompromisslos für die Interessen der Menschen engagiert. Für Menschenrecht und -würde, für Geflüchtete, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Umverteilung.

Wer keinen neuen Totalitarismus will, muss sich spätestens jetzt organisieren. Ein Teil davon kann sein, das Wiederentstehen einer linken Partei zu befördern. Damit diese Linke jetzt stark wird, ist es für mich nun der richtige Zeitpunkt Mitglied zu werden.

𝗜𝗰𝗵 𝘄𝗶𝗹𝗹 𝗱𝗮𝗺𝗶𝘁 𝗮𝗯𝗲𝗿 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗮𝗹𝘀 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗱𝗲𝗿 𝗩𝗲𝗿𝘁𝗿𝗲𝘁𝗲𝗿 𝗱𝗲𝗿 ,,𝘀𝗼𝘇𝗶𝗮𝗹𝗲𝗻 𝗕𝗲𝘄𝗲𝗴𝘂𝗻𝗴" 𝗲𝗶𝗻 𝗭𝗲𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻 𝘀𝗲𝘁𝘇𝗲𝗻, 𝗗𝗜𝗘 𝗟𝗜𝗡𝗞𝗘 𝗻𝘂𝗻 𝘇𝘂 𝘀𝘁𝗮̈𝗿𝗸𝗲𝗻. 𝗦𝗶𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝘀𝗼 𝗻𝗼𝘁𝘄𝗲𝗻𝗱𝗶𝗴 𝘄𝗶𝗲 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗲, 𝘀𝗲𝗶𝘁 𝗶𝗵𝗿𝗲𝗿 𝗚𝗿𝘂̈𝗻𝗱𝘂𝗻𝗴.

Quelle: https://www.facebook.com/100004514744576/posts/pfbid02CE4sSAxG8A2NmfV4X9evokwGvrLan322TJUMfcvQWV2FW5yoAroy943dqVHoCdZsl/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Dafür einen roundhouse - beidseit Freudenkick :)

Onkel Tom

Wenn Harralds Fangemeinde dem Beichspiel folgt, wäre schön und ja,
ist die Linkspartei raus aus dem Rennen, ließe sich Totalitarismus
nur noch über die außerparlermatarischer Ebene begegnen,was ziemlich
hart für die ausfallen dürfte, denen der Begriff Sozial nicht als reine
Floskel bekannt ist.
Lass Dich nicht verhartzen !

hartz4hilfe-of.de

Zitat von: Kuddel am 13:25:28 Mo. 08.Januar 2024Ich sehe den faschistoiden Charakter dieser Blockade nicht.

die blockadeaktion wurde von faschisten erdacht, von f aschisten beworben, und es wren auch einige von denen vorner mit dabei und haben die anderen aufgehetzt.

ZitatDie Blockade selbst war gut.

manchmal kann man eine aktion nicht von denen trennen, denen sie nutzt oder die dahinterstecken.

manchmal aber vielleicht auch doch.

ich wollte dich gerade für den satz tadeln, bis mir wieder einfiel, dass ich die faschisten, die 2014 das ukranische parlement angegriffen haben, seinerzeit auch als "nützliche idioten" bezeichnet habe (ergo die aktion als solches gut geheißen habe)

das "problem" bei der blockade war halt, dass die polizei aufgrund fehlender mannstärke die bewegungsfreiheit der fährengäste nicht sicherstellen konnte. schwer zu sagen, ob die bauern das so geplant hatten oder ob sie es überhaupt begrüßen.
 
 
der kapitalismus ist so dermaßen voller widersprüche und paradoxien, dass es wirklich schwerfällt sich so ohne weiteres für oder gegen die streichung irgendeiner subvention für eine einzelne berufsgruppe auszusprechen.

was bleibt ist die bewertung der aktion unter dem blickwinkel, ob es sich dabei um eine emanzipativen vorgang handelte, bei dem die kämpfenden etwas gelernt haben, oder nicht.

die verbände jedenfalls haben sich deutlich von jeglicher nazischeiße distanziert und natürlich muss man wegen potentiellen framings der medien bei der einordnung solcher aktionen immer ein bischen aufpassen.

die beteiligung von störern und parasiten ist genauso nachgewiesen wie eine übertreibung dessen in der berichterstattung. von mir daher keine abschließende bewertung. ;)

hartz4hilfe-of.de

Zitat von: counselor am 05:41:27 Di. 09.Januar 2024Eine linke Partei, die antifaschistische Themen genauso vertritt, wie die soziale Frage und sich kompromisslos für die Interessen der Menschen engagiert.

so sehr ich die haltung von harald (oder inge h. for that matter) respektiere, ist die idee dahinter natürlich komplett naiv.

nachdem ich 15 jahre erfolglos versucht habe mit dieser furchtbaren partei zusammenzuarbeiten kann ich heute abschließend sagen, dass wenn mit den menschen, die sich da zusammengetan haben, irgendwas nicht geht, dann ist das eine aktive kommunalpolitik im interesse der menschen.

dazu müsste man sich untereinander mit respekt begegnen, nachdenken, verstehen, und vor allem müsste man um ziele zu erreichen mal überhaupt etwas arbeiten.

missgunst, neid, faulheit, unorganisiertheit und politischer verrat auf allen ebenen, gut versteckt hinter einer buntbemalten fassade aus frei erfundenen behauptungen über angebliche aktivitäten.

ich weiß, dass das in berlin oder dresden anders aussieht - aber in hessen ist die linke schon mehr als ein jahrzehnt komplett tot, da macht niemand mehr irgendetwas konstruktives und die zahl der landkreise, in denen überhaupt noch zum wahl angetreten wird, kann man bald an einer hand abzählen.

mit details und einzelbeispielen will ich jetzt niemanden belästigen, aber das war keine emotionale meinungsäußerung, das war eine erstgemeinte analyse über die zustände von jemanden, der sie besser kennt als es ihm lieb ist.

die derzeitig kommunizierte aufbruchstimmung ist übrigens auch nur fassade. die haben keine ahnung wie es weitergehen soll.

xyu

In Teilen der Linkspartei wird seit Beginn des Ukrainekriegs die EU-Armee propagiert. Ironischerweise trifft man sich in dieser Forderung mit dem Herrn Lafontaine.
Ich kann mir vorstellen, dass die scheinbar naiv-idealistische Art wie der Vorstoß begründet wird Ähnlichkeiten aufweist dazu, wie die Debatten bei den Grünen in den 90er gelaufen sein könnten.

https://twitter.com/prolet_2/status/1750163407217598713

Frauenpower

Wer von den beiden ist bei Die Linke? Meyer oder Schlememer? Habe im Internet dazu nichts gefunden. Schlememer hat einen Artikel in der nd geschrieben. Da geht es auch um WählerInnen-Einstellungen bspw bezogen auf Nato auflösen oder nicht. Frage mich, wie er das für sich in Kenntnis gebracht hat. Auf den im Tweet verlinkten Artikel weist er selbst hin.
Von der Befürwortung einer EU-Armee lese ich hier nichts.

xyu

Ich beziehe mich u.a. hierauf: https://twitter.com/schlemermey1/status/1511206367935217665
Laut https://www.telepolis.de/features/Parteienlandschaft-nach-Wagenknecht-Beben-Neusortierung-vor-wichtigen-Wahlen-9605461.html ist Schlemermeyer Mitarbeiter des PdL-Vorsitzenden Schirdewan.
Man beachte die scheinbar naive Art des Vortrags "ne große EU-imperialistische Armee richtet auch nicht mehr Schaden an" - vielleicht der politikwissenschaftliche state of the art solche Positionen in diesem Milieu mehrheitsfähig zu machen?

Frauenpower

Ok.

Der wird wohl)(hoffentlich) bald zu BSW wechseln. Der Schriftzug im Foto deutet darauf hin. Ist Knecht und Mägdesprech.
https://twitter.com/schlemermey1

xyu

@Frauenpower
Zum BSW wird er ganz bestimmt nicht wechseln. Lies den Telepolis-Artikel.
Dass er Mitarbeiter des Parteivorsitzenden ist sowie viele positive Reaktionen prominenter "Reformer" auf seinen Twitterthread (zitierte Posts mit Leseempfehlung usw., und er bezieht sich beim Thema EU-Armee ja auch direkt auf Matthias Höhn) zeigt vielmehr an, dass ich nur ein einzelnes Beispiel herausgegriffen habe, dieses aber für eine in der Partei wirkende Tendenz steht.
Dass auch das andere Ufer, also Lafontaine, für europäischen Großmachtanspruch steht, nur eben mit anderer Akzentuierung betr. Russland, zeigt um was für eine Farce es sich bei diesen Scheinalternativen handelt.

Nikita

von feges Blog:
Bei einer Auswertung der Pressevielfalt kam am Ende raus, dass die Linkspartei im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nie positiv dargestellt wird. Zum Vergleich: Selbst die AfD hat 3% positiv wertende Darstellungen. Die Linken keine einzige.
Insgesamt sind über 80% der Wertungen über die AfD negativ. Die Grafik ist auf Seite 14. Die einzige Partei, die vergleichbar viele positive wie negative Meldungen hat, ist die SPD.

https://blog.fefe.de/?ts=9b4d6448

Frauenpower

Die 28 Bundestagsabgeordneten von Die Linke wurden als Gruppe anerkannt. Dies ist ihre neue website:
https://www.dielinkebt.de/start

Kuddel

Ich bin kein Fan von Parteien, auch nicht der linkspartei.

Ich sehe aber, daß viele Leute Parteien und ihre Aussagen brauchen, um selbst eine Position in dieser Gesellschaft zu finden.

Ich finde die KPÖ, also die kommunistische Partei Österreichs, interessant. Daß in so einem scheißreaktionärem Land wie Österreich, eine Partei mit einem kommunistischen Namen durchkommt, find ich erstaunlich. OK, es handelt sich um eine linkssozialdemokratische Partei, also eine Art Linkspartei, doch seit 2021 stellt die KPÖ mit Elke Kahr die Bürgermeisterin von Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs. Seit 2005 gehört sie wieder dem Landtag der Steiermark und seit 2023 dem Landtag von Salzburg an. Daß die Partei ihren Politkern nur 2000€ ausbezahlt, finde ich beachtlich. Die deutschen Linksparteispitzenpolitker kriegen 10000€. Es hat mich damals angewidert, als die Wagenknecht sich eine gelbe Weste angezogen hat, das Symbol der Armeleuteproteste in Frankreich.

Zurück zu den Ösis.
Die KPÖ hatte bisher nur Graz in der Tasche. Nun nimmt sie Salzburg und Innsbruck aufs Korn.

ZitatPia Tomedi: Wir haben kein Problem damit, uns als Marxistinnen zu bezeichnen

Die KPÖ will nach Wahlerfolgen in Graz und Salzburg auch in den Innsbrucker Gemeinderat einziehen. Spitzenkandidatin Pia Tomedi erklärt, welche Probleme die Menschen vor Ort haben und welche Politik es deshalb braucht.

(...)

    »Langfristig stellen wir immer die Eigentumsfrage.«

Du warst lange in unterschiedlichen außerparlamentarischen Bewegungen aktiv. Warum hast Du Dich entschieden, Mitglied der KPÖ zu werden? In Tirol gibt es ja quasi keine Parteistrukturen.


(...) Die KPÖ ist die Wohnen-Partei. Ich war bei einem Vortragsabend zu der Mietenstopp-Kampagne der KPÖ und dort haben mich ihre Forderungen und ihr Arbeitskonzept überzeugt. Und seither bin ich dabei geblieben.

Eine sozial gerechte Politik beanspruchen auch die Grünen oder die Sozialdemokratie für sich. Wo siehst Du hier konkret Unterschiede?

Ein Unterschied ist sicher, dass wir eine marxistische Analyse haben. Wir sind selbst Marxistinnen, wir haben kein Problem damit, das Wort in den Mund zu nehmen und uns als solche zu bezeichnen. Das ist einfach, was wir sind.

Unsere Analyse ist unser tägliches Handwerk, mit dem wir die Welt sehen und verändern wollen. Das ist auch der politische Auftrag, den wir haben. Aber auch unsere Forderungen unterscheiden sich, weil sie radikaler sind. Langfristig stellen wir immer die Eigentumsfrage. (...)
aus https://jacobin.de/artikel/kpoe-innsbruck-pia-tomedi


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