Hallo,
habe vor kurzem auf Phoenix eine gute Reportage folgenden Inhalts gesehen.
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Abgetaucht
Filmautor Hauke Wendler hat lange gebraucht, um in diese Schattenwelt einzutauchen. Immer wieder haben sich die Dreharbeiten verzögert, weil illegale Einwanderer ständig Angst haben: Angst vor der Polizei, vor Kontrollen, vor der Kamera. Erst nach Monaten willigten die Protagonisten ein und ließen das Drehteam teilhaben an ihrem Alltag und ihren Sorgen.
Swetla ist im neunten Monat schwanger. Wo sie ihr Baby in Hamburg zur Welt bringen soll, das weiß die Bulgarin nicht. Michael lebt seit zwölf Jahren in der Hansestadt, arbeitet in einem teuren Restaurant. Drei Euro verdient der Togolese in der Stunde. Wer krank ist, fliegt raus. Karim hat eine deutsche Freundin und ein deutsches Kind. Trotzdem droht dem Tunesier die Abschiebung. Illegale Einwanderer - drei von bis zu einer Million. Nirgends registriert, nirgends dokumentiert. "Diese Menschen vertrauen niemandem", meint Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Kirche. "Man sieht sie nicht, man spürt sie nicht, sie sind kaum da". Erst nach Monaten willigten einige von ihnen in die Dreharbeiten ein, ließen die Kamera teilhaben an ihrem Alltag, an ihren Sorgen: Sieben Menschen, die auf 40 Quadratmetern leben, auf Matratzen vom Sperrmüll. Achtjährige, die noch nie eine Schule besucht haben, weil dort Verhaftung und Abschiebung drohen. Mütter, die Monate lang schwarz in einem Lager schuften für einen Hungerlohn. Und selbst um den betrügt sie der deutsche Arbeitgeber.
Experten fordern seit Jahren Menschenrechte für Menschen ohne gültige Papiere. Selbst der verstorbene Papst Johannes Paul II. hat sich stark gemacht, damit auch illegale Einwanderer zum Arzt können, ins Krankenhaus oder in die Schule. Doch es geht nicht nur um humanitäre Hilfe. Es geht auch um Arbeit und Wirtschaft, um Profite statt Papieren: "Es ist eine scheinheilige Politik, einerseits genau zu wissen, dass die deutsche Wirtschaft angewiesen ist auf illegale Einwanderer und andererseits so zu tun, als ließe sich das Problem durch Abschiebung lösen", meint Professor Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts. "Letztlich profitieren wir alle von diesen Menschen, von niedrigen Preisen und willigen Arbeitskräften".
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Es sind einfach sehr viel mehr Menschen in Deutschland, welche zwangsweise von Schwarzarbeit, unter schlechten bis sehr schlechten Bedingungen leben müssen.
Oftmals bis auf's Blut von deutschen Unternehmern ausgebeutet, müssen sie noch um ihren kärglichen " Lohn" bangen.
Kein Arztbesuch ist ihnen möglich, ohne daß sie vorher erst Bargeld auf den Tisch legen, welches sie nicht oder kaum besitzen.
Jedem dieser Ausbeuter ist es bewusst in welcher aussichtslosen Lage sich diese Menschen befinden und nutzen es kräftigst für sich aus.
Der deutschen Politik ist dieses Problem schon länger bekannt, macht aber keine Versuche die aussichtslose Lage der Menschen zu verbessern.
Das Wohl der ausbeutenden Unternehmern liegt unserer Politik näher am Herzen, als daß der ausgebeuteten Menschen.
TV-Tip: Diese Reportage wird am 18.01.2007 um 21 Uhr auf PHOENIX wiederholt!
MfG