Volkswagen betreibt seit 2015 in Nigeria ein Montagewerk, mal wieder. Von 1975 bis 1992 produzierte VW schon einmal Käfer, Passat und Audi 100 in der Hauptstadt Lagos. Die einzelnen Teile wurden hauptsächlich aus Brasilien geliefert.
Die heutigen Montagelinien der Fabrik werden in Kooperation mit der Stallion Group aus Dubai betrieben, die wiederum in Nigeria für Nissan, Hyundai, Iveco und Ashok Leyland Autos montiert. Gerade Ashok Leyland aus Indien baut nicht nur Busse, sondern auch sogenannte Verteidigungsfahrzeuge wie Raketentransporter und Truppentransporter. Und tatsächlich werden in der Fabrik, die von Volkswagen und Stallion betrieben wird, nicht nur PKWs zusammengeschustert, sondern auch der Truppentransporter
Stallion:
http://motoringworldng.com/revealed-inside-volkswagen-plant-lagos/ Da werden Erinnerungen an den guten alten Kübelwagen wach.
Hierzulande würde es VW wohl nicht wagen, zusammen mit zum Beispiel Rheinmetall eine Fabrik zu betreiben, wo sowohl Golfs als auch Panzer montiert werden, aber wer weiß, wie lange noch.
Dass Nigeria als Standort von VW ausgewählt wurde, hat gute Gründe: schwache und korrupte Gewerkschaften, Festnahmen von engagierten Gewerkschaftern, mafiöse und brutale Polizeigewalt, prekäre Lebensbedingungen. Das ist seit jeher der Humus, auf dem Volkswagen gedeiht.
"Wir sind nach Nigeria zurückgekommen, um unsere lange Geschichte hier seit 1970 fortzusetzen", sagte der Afrikabeauftragte von Volkswagen Wolfgang Ratz zur Eröffnung der Fabrik. Wahrscheinlich weiß er wirklich nicht besser, wie lang die Geschichte tatsächlich ist.