Weihnachtsgeschenk nach VW-Art

Begonnen von dagobert, 13:33:29 So. 20.Dezember 2015

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Fritz Linow

Zitat17.10.19
VW in Baunatal: 100 Leiharbeiter-Jobs akut gefährdet - Hunderte weitere stehen auf der Kippe

Bis zu 600 Leiharbeiter-Stellen stehen laut Betriebsratschef Carsten Bätzold insgesamt bis Ende Januar zur Diskussion. 100 Jobs sind ganz akut gefährdet. Und: Nach Schließtagen am 4. und 5. Oktober seien weitere Schließtage – zumindest in Teilbereichen des Werkes – schon Ende Oktober möglich, sagt Bätzold im Gespräch mit der HNA. (...)
https://www.ovb-online.de/weltspiegel/baunatal-leiharbeiter-jobs-akut-gefaehrdet-zr-13124477.html

tleary

Zitat
Bei Volkswagen soll die Produktivität im Stammwerk Wolfsburg im Zeitraum von 2016 bis 2020 jährlich um fünf Prozent erhöht werden. Durch mehrere Maßnahmen sollen so 186 Millionen Euro eingespart werden, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mitteilte.

Effizienz oder Produktivität bedeutet, mit derselben Beschäftigtenzahl mehr zu produzieren, oder die gleiche Produktion mit weniger Beschäftigten zu erzielen. Die Rate von fünf Prozent Produktivitätssteigerung pro Jahr soll für alle Werke der Marke Volkswagen bis 2025 fortgesetzt werden – was dann in der Dekade von 2016 bis 2025 eine Produktivitätssteigerung von mehr als 50 Prozent bedeuten würde.
Wenn die Produktivität in den VW-Werken tatsächlich von 2016 bis 2025 um jährlich 5 % ansteigen soll, so bedeutet dies daß nach 10 Jahren 63 % mehr Pkw's mit der selben Personalstärke produziert werden können.

Oder umgekehrt: Bei gleicher Stückzahl sind dann in 10 Jahren (also schon 2025) 39 % der Belegschaft überflüssig gemacht worden.

(Berechnet nach dem "Zinseszinsgesetz")


Zitat von: Rudolf Rocker am 14:00:54 Fr. 07.Dezember 2018
Ich vermute mal, das das der Hintergedanke dabei ist, das viele Leute lieber auf den Job verzichten und "freiwillig" kündigen, als diese Pendelei auf sich zu nehmen.
Und die Wegezeit wird sicher nicht bezahlt. Da bleibt man dann auch noch auf den Kosten sitzen.
Und: Emden -- Kassel sind eine Fahrt 400km! Das beduetet 8 Stunden Wegezeit pro TAG! Geht also nur über Zweitwohnung/ Pension oder Umzug.
Jeder Leiharbeiter gerät da - trotz Branchenzuschlägen, die ja verdienstmäßig trotzdem noch eine große Lücke lassen zu den Tariflöhnen der IG Metall - in die roten Zahlen, und legt bei seinem Job sogar noch drauf.

»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Fritz Linow

ZitatLeiharbeiter bei VW – zwischen tiefem Frust und Freude

VW stellt wieder befristet Leiharbeitnehmer ein. Doch es bleibt eine temporäre Lösung für wenige, die keine Sicherheit schafft.

Frust und Freude, Befristung, Freisetzung und Wiederanstellung – im Coronaherbst des Jahres 2020 ist die Situation der Leiharbeiter bei Volkswagen so unübersichtlich und emotional gegensätzlich wie selten zuvor. Während das Unternehmen jeweils rund 300 Zeitarbeiter der Autovision in den Werken Wolfsburg und Hannover befristet einstellt, gucken andere ehemalige Mitarbeiter in die Röhre.

In Hannover gibt es auch einige feste Jobs

Angesichts einer relativen hohen Nachfrage nach bestimmten Modellen und der gleichzeitigen Furcht vor einer erneuten Coronawelle plus Grippeausbruch wird zusätzliches Personal eingestellt. Die zeitlichen Perspektiven sind unterschiedlich. In Wolfsburg enden die Kontrakte spätestens im März nächsten Jahres, in Hannover hingegen erst im September. Und: Während im Nutzfahrzeugewerk auch rund 50 feste Stellen im Angebot sind, haben die Kontrakte fürs Wolfsburger Stammwerk eine ganz eindeutige Befristung.

Erleichterung und Verbitterung dicht beieinander

Dass die komplizierte Gemengelage nur schwer zu kommunizieren ist, wissen auch die Manager und Betriebsräte. Heuern und Feuern liegen zeitlich und räumlich zu dicht beieinander, als dass es nicht zu Erleichterung und Verbitterung gleichermaßen bei den Betroffenen kommt.

Ex-Arbeitsdirektor sorgte für Eklat

Seit Bekanntwerden des Abgasskandals vor 5 Jahren ist das einst nahezu vorbildliche Leiharbeiter-Modell von Volkswagen mit vielen Übernahmen nicht mehr praxistauglich. Richtig emotional wurde das Thema, als der damalige Personalvorstand Karlheinz Blessing, ein Sozialdemokrat, viele der verbliebenen Zeitarbeitnehmer im Stammwerk zum Weihnachtsfest 2017 nach Hause schickte. Das kostete ihn zwar den Job. Aber an der grundsätzlichen Problematik hat sich nichts geändert.

Es bleiben nur Extraschichten und Leiharbeiter

Volkswagen will sich – eigentlich – im Zuge der Sparprogramme und des Zukunftspaktes von allen Leiharbeitern trennen und auch künftig auf sie verzichten. Da aber in der Produktion ebenfalls Personal über Altersteilzeit abgebaut und kein neues eingestellt wird, müssen Produktionsspitzen durch Extraschichten und – eben doch – befristet eingestellte Zeitarbeitnehmer kompensiert werden.
Die Krankenstände sind hoch

In Coronazeiten wird die Ausgangslage noch schwieriger. In der jetzigen Grippe- und Urlaubszeit sind die sogenannten ,,Abwesenheiten", also die Krankenstände hoch, während die Covid-19-Fälle sich in überschaubarem Rahmen halten. Die Teams an den Bändern müssen nun dennoch mit Externen aufgefüllt werden. Exemplarisch wird das Dilemma jetzt auch im Nutzfahrzeugewerk Stöcken bei Hannover deutlich.

,,Schwer planbarer Personaleinsatz"

Betriebsratsvorsitzende Bertina Murkovic und Personalvorstand Thomas Edig erläuterten die Maßnahmen zu Wochenbeginn gegenüber Journalisten. Edig sagte: ,,Mehrere Wochen Shutdown der Fabrik im Frühjahr, ein herausforderndes Aufholprogramm, der gute aktuelle Auftragsbestand – gleichzeitig hohe Abwesenheiten und der Herbst mit seinem Erkältungswetter und die jährliche Grippe vor der Tür: Diese Situation führt zu einem unsicheren, stark schwankenden und schwer planbaren Personaleinsatz bei uns hier in Hannover, ebenso wie bei vielen anderen Werken im Konzern."

In der Konsequenz führt das zum Einsatz von Leiharbeitern. ,,Damit wir für unsere Kunden auch weiterhin zuverlässig Fahrzeuge in Top-Qualität bauen können, holen wir jetzt bis zu 300 Zeitarbeitnehmer bedarfsorientiert in die Produktion. Die Verträge laufen voraussichtlich bis zum September 2021. Es freut uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Betriebsrat diese Entscheidung so schnell treffen konnten."

Unbefristete Perspektive

Bertina Murkovic, Vorsitzende des Betriebsrats von VWN, bestätigt: ,,Aufgrund eines aktuell hohen Auftragsbestands auf der einen Seite und erhöhten Abwesenheiten auf der anderen ist die personelle Situation hier im Werk gerade sehr angespannt. Insofern begrüßen wir es sehr, dass wir 300 Zeitarbeitnehmer temporär aufnehmen können. Wichtig ist es uns als Betriebsrat hierbei jedoch, dass wir einem Teil der befristet Beschäftigten, die im Mai nicht weiter beschäftigt werden konnten, eine unbefristete Perspektive in unserem Werk in Hannover aufzeigen können."

Im Mai waren die Verträge von 207 Zeitarbeitnehmern in Hannover ausgelaufen, weil das Modell Amarok nun nicht mehr in Hannover gebaut wird. Rund 100 von ihnen klagten danach auf Wiedereinstellung. Das solle nun aber bei der möglichen Wiederbeschäftigung keine Rolle spielen. Kriterien dafür sei die benötigte Qualifikation, die Leistungsbereitschaft sowie eventuelle soziale Härtefälle, ist zu hören.

In Baunatal ist die Enttäuschung groß

Neben der Freude über eine neuerliche Beschäftigung bei Volkswagen gibt es bei vielen Leiharbeitern auch Verdruss über die unsichere existenzielle Situation, in der sie und ihre Familien sich befinden. Selbst wenn VW Leiharbeitern, die beispielsweise in Emden oder Braunschweig nicht mehr benötigt wurden, teilweise sogar feste Jobs in Zwickau oder Baunatal anbot, ändert das wenig am in vielerlei Beziehung unbefriedigenden Los dieser Arbeitnehmer.

In Baunatal haben sich jetzt Ende Januar ausgeschiedene Leiharbeiter gegenüber der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeine (HNA) zu Wort gemeldet. Im hessischen Komponentenwerk hat sich die Auftragslage positiv entwickelt. Deshalb hoffen die Betroffenen nun auf Wiedereinstellung. ,,Wir können nur an das Gewissen appellieren. Wir möchten wieder reinkommen und arbeiten", wird einer von ihnen in der HNA zitiert. ,, Mit allen Familienmitgliedern seien 200 bis 300 Menschen von den Jobs abhängig. Ob sie dennoch für die offenbar geplanten Neueinstellungen in Baunatal in Frage kommen, ist indes fraglich. Und das liegt nach Einschätzung des dortigen Betriebsratschefs Carsten Bätzold auch am Befristungsgesetz, das eine komplizierte Situation schaffe.
Lesen Sie mehr:

    Herbst-Boom bei VW- Jetzt gibt's Jobs für 300 Zeitarbeiter

Die 85 Leiharbeiter seien bei der Autovision beschäftigt gewesen, und nicht direkt bei VW. Sie jetzt bei der Autovision wieder befristet einzustellen, sei rechtlich nicht möglich. Es könnte dort nur eine unbefristete Einstellung erfolgen, wird Bätzold in den HNA-Artikel zitiert.

Die seltsame Job-Konstellation im Coronajahr 2020, dazu die großen Umwälzungen im Volkswagen-Konzern und die kurzfristigen Personalbedarfsumstellungen sorgen in der Summe für eine Ausgangslage, die vor allem von den Leiharbeitern ein extrem hohes Maß an Flexibilität verlangt. Die Personalkarawane zieht entsprechend der jeweiligen Auslastung der Werke durch die Republik. So schreibt die HNA, dass die aus dem VW-Werk Emden 2019 auf feste Stellen übernommenen 100 Beschäftigten und 46 Mitarbeiter aus dem Werk Braunschweig ,,wegen steigender Nachfrage größtenteils in ihre Heimatorte zurückgekehrt" seien.

Dass sich dieser ganz besondere Stress nicht positiv auf die Gesundheit auswirkt, dürfte auch klar sein. Deshalb möchte der VW-Betriebsrat diesen Beschäftigten dann auch einen Bonus zahlen. Doch eine Lösung liegt noch nicht auf dem Tisch.
https://www.wolfsburger-nachrichten.de/wirtschaft/article230655900/Ploetzlich-Personalmangel-Volkswagen-stellt-neue-Zeitarbeiter-ein.html (Schranke)


ManOfConstantSorrow

ZitatÜberraschung bei VW
Extra-Schichten und neue Leiharbeiter

Bei Volkswagen zieht die Nachfrage wieder an. Für die Beschäftigten im Stammwerk Wolfsburg ist das eine gute Nachricht. Es winken Sonderschichten und schöne Zuschläge.


(...) und fährt im Herbst eine Sonderschicht nach der andern.

Der Wolfsburger Autobauer VW* erhöht zum Jahresende die Schlagzahl. Alleine im Oktober und November will der Konzern im Stammwerk in Wolfsburg insgesamt 27 Sonderschichten an Wochenende fahren. Sie sind wegen der hohen Zuschläge für die Mitarbeiter besonders lukrativ. Zudem plant der Konzern für den Schluss-Spurt im laufenden Jahr bis zu 300 Leiharbeiter anzuheuern. Die Verträge sollen bis März wieder auslaufen, erklärte ein VW-Sprecher am Montag Merkur.de*.

Zur Begründung für die jüngsten Schritte verwies der VW-Sprecher auf die ,,derzeit stark ansteigende Marktnachfrage sowie die kommende Urlaubssaison." Bereits bei der Hauptversammlung am Mittwoch* (30. September) hatte sich Konzernchef Herbert Diess* zuversichtlich für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr gezeigt. Im September könnten der Auftragseingang und Auslieferungen wieder über dem Vorjahr liegen, hatte der VW-Chef prophezeit.

Auch für die nächsten Monate zeigte sich Diess zuversichtlich. Man gehe von einer ,,Fortsetzung des Aufwärtstrends" aus. Nach den am Montag veröffentlichten Zulassungszahlen wurden im September bundesweit 1,9 Prozent mehr Autos der Marke VW zugelassen als im Vorjahr. Dagegen waren beim angeschlagenen Wettbewerber Opel die Zulassungen um 27,6 Prozent regelrecht abgestürzt.
VW: Neue Golf-Varianten befeuern Nachfrage

VW produziert im Stammwerk in Wolfsburg unter anderem den Tiguan sowie den Golf und weitere Golf-Varianten wie den neuen Golf Variant. Der erst Anfang September vorgestellte Kombi auf Basis des Golf VIII soll noch im laufenden Jahr ausgeliefert werden. Außerdem soll auch die höhergelegte Abenteuer-Variante Golf Alltrack in Wolfsburg vom Band laufen. (...)
https://www.merkur.de/wirtschaft/vw-extra-schicht-leiharbeiter-wolfsburg-stammwerk-herbert-diess-golf-variant-alltrack-nachfrage-zr-90061221.html

"die höhergelegte Abenteuer-Variante Golf Alltrack" ist ein echtes Leckerli.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

admin

Ich bekam heute folgende Presserklärung zugemailt:

ZitatPresseerklärung des VW-Komitees Hannover vom 9.12.20:
Der Kampf "David gegen Goliath" geht in die entscheidende Runde

Der Kampf David gegen Goliath geht in Hannover am 14. Dezember in die entscheidende Runde. An diesem Montag (14.12.2020) verhandelt das Arbeitsgericht Hannover ab 10.00 Uhr die Klagen verschiedener Beschäftigter gegen den Volkswagen-Konzern. Ab 10.00 Uhr veranstaltet das VW-Komitee am 14.12.2020 vor dem Arbeitsgericht Hannover eine politische Kundgebung. Alle Medienvertreter sind eingeladen, zu berichten
Hintergrund: Der VW-Konzern hat in seinem hannöverschen Werk in diesem Jahr rund 1000 Kolleginnen und Kollegen entlassen. Im Januar 2020 mussten 300 Leiharbeiter gehen, im März 2020 wurden 470 Beschäftigte der hundertpronzentigen VW-Tochterfirma Sitech entlassen, im Mai 2020 endete die Beschäftigung von 207 befristet eingestellten VW-Arbeitern nach 45 Monaten. Viereinhalb Monate später hat VW 300 neue Zeitarbeiter eingestellt.

Etliche dieser Menschen klagen auf ihre Wiedereinstellung bzw. auf die Entfristung ihrer befristet abgeschlossenen Zeitverträge. In den vergangenen Wochen haben sie mit Protestaktionen in Hannover und vor dem VW-Werk in Stöcken auf ihre Lage aufmerksam gemacht. In einem ihrer Flugblätter heißt es: ,,Natürlich wird uns Befristeten gesagt ,,Ihr habt es doch vorher gewusst". Als wäre das ein Vertrag auf Augenhöhe. Wir haben uns das Leben als Zeitarbeiter doch nicht ausgesucht. Aber davon abgesehen: VW umgeht auch die geltenden Gesetze, die sie selbst mitgeschrieben haben: zuerst 36 Monate Leiharbeit über die Tochterfirma Autovision, dann weitere 24 Monate Befristung als ,,Stammwerker". Dieser Drehtüreffekt ist verboten! VW bricht Versprechen und Gesetze, wie es ihnen passt".

Das ,,VW-Komitee", in dem sich die entlassenen VW-Beschäftigten organisiert haben, fordert:

   

  • die Wiedereinstellung bzw. unbefristete Übernahme aller 207 im Mai 2020 entlassenen Kolleginnen und Kollegen sowie der 470 Sitech-Kollegen.
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich entsprechend dem VW-Tarifvertrag, der es sofort möglich macht, den Arbeitszeitfixpunkt auf eine 25 Stunden-Arbeitswoche zu senken.
  • Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, um Beschäftigung zu sichern.

Fritz Linow

Eine Kundgebung nach feinster Tönniesmanier fände ich ja vor der ehemaligen Nordhoffvilla in Wolfsburg auch sehr schön. Die wird vom ehemaligen Bürgermeister Schnellecke bewohnt, der der größte Profiteur von Sitech war.

Über Volkswagen kann man nur noch abkotzen.

Fritz Linow

Zitat14.12.20
Ex-Stammwerker klagen: VW gewinnt vor dem Arbeitsgericht

Die ersten fünf von rund 80 Klagen vor dem Arbeitsgericht hat VW gewonnen. Ex-Stammwerker in Hannover klagen auf Wiedereinstellung. Doch trotz überzeugender Argumente konnten sie die 2. Kammer nicht von einem ,,Rechtsmissbrauch" überzeugen. (Schranke)
https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Hannover-VW-gewinnt-vor-dem-Arbeitsgericht-Ex-Stammwerker-klagen-auf-Wiedereinstellung
https://www.rf-news.de/2020/kw51/verhandlungstermin-klage-von-ex-stammwerkern-gegen-vw

Kuddel

Sitech baut Sitze und ist VW Tochter.

ZitatSitech/VW nimmt Kündigungen zurück - großartiger Erfolg hannoverscher Sitech-Arbeiter

Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Mai 2020 befanden sich 21 Sitech-Arbeiter in Kündigungsschutzklage gegen die
betriebsbedingte Kündigung durch Sitech (Schließung Werk Hannover 30.4.2020). Sechs Kläger
haben bei den Kammerterminen am 30.9. bzw. 6.12.2020 gewonnen. Weitere Kläger haben gegen
die Abweisung ihrer Klage Berufung beim LAG eingereicht. Ebenso VW/Sitech, die die
Niederlagen nicht akzeptieren wollen.
Offenbar ist sich VW seines Erfolgs aber nicht mehr ganz so sicher: gegenüber einer Gruppe von 9
Klägern nahm VW/Sitech die betriebsbedingte Kündigung nachträglich vollständig zurück und zahlt
die ausstehenden Löhne nach! So erklärten die VW/Sitech-Anwälte am 17.12.2020: ,,Die gegen
die Kläger ausgesprochene Kündigung vom 30.4.2020 wird zurückgenommen. Die Beklagte (...)
erklärt, keinerlei Rechte mehr aus dieser Kündigung herzuleiten". Das ist ein riesiger Sieg für die
betroffenen Kollegen und für die breite Solidarität! Die Betroffenen haben immer erklärt: ,,Wir
brauchen keine Abfindung, wir brauchen Arbeit, um unsere Familien zu ernähren".
Aber: VW/Sitech präsentiert sich einmal mehr als schlechter Verlierer! Statt sie im nahen Sitech-
Werk Wolfsburg einzusetzen, wird es den Kollegen so schwer wie möglich gemacht, indem man
sie ausgerechnet nach Emden versetzt. Dort sollen sie die Arbeit am 18.1.2021 aufnehmen, ohne
irgendeine Unterstützung für Fahrt, Unterbringung, Kinderbetreuung. Und das unter den derzeitig
komplizierten Corona-Bedingungen - ein Skandal erster Güte, der nicht stehen bleiben darf!
Noch am 28.10.2020 erklärte Sitech/VW, in Emden bestünde keine Beschäftigungsmöglichkeit,
diese ,,würde allein zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung geschaffen werden müssen" - im
dem Falle, wenn die Betroffenen ihr Recht aus dem Urteilsspruch geltend machen, dass sie
ersatzweise bis zur Rechtskräftigkeit beschäftigt werden. Sieben Wochen später der
Sinneswandel: ,,Zwischenzeitlich besteht, nicht absehbar zum Zeitpunkt des Zugangs der
Kündigung, Beschäftigungsbedarf im Werk Emden". Es ist unglaubwürdig, das sich innerhalb von
sieben Wochen ausgerechnet in Emden die Welt gedreht habe. Sollen so Kollegen bestraft
werden, die sich gegen Entlassungen eines großen Konzern stellen?! Die Betroffenen erklären
dazu: ,,Wir kommen alle aus Hannover und Umgebung. Nach Emden wäre 250km bis 270km pro
Strecke. Das nagt an unseren Familien und Kindern und ist nicht zumutbar."
Außerdem bestehen im VW-Werk Hannover genügend Möglichkeiten für eine wohnortnahe
Wiedereinstellung. So wurden seit Oktober mehr als 338 neue Zeitarbeiter in der T6-Produktion
eingestellt. Ab 1. April kommen mind. 48 Kollegen Festeinstellungen dazu. Weitere Zeitarbeiter
wurden in der Camper-Fertigung eingestellt. Nachzuarbeitende T6-Fahrzeuge werden hundertfach
nach VW Osnabrück verlagert, weil die Nacharbeitsabteilung nicht hinterher kommt. Zudem gibt es
weiterhin eine Wareneingangskontrolle für die von Faurecia zugelieferten Sitze mit mind. 10
Arbeitsplätzen an alten Sitech-Produktionsbändern, besetzt durch die Firma Rewotec. Während
immer wieder erklärt wurde, es gebe keine Möglichkeit, innerhalb des VW-Konzerns zu wechseln,
ist mindestens ein Fall gerichtlich anerkannt, bei dem ein hannoverscher Sitech-Kollege per
Konzernwechselvereinbarung zur VW AG ins Werk Wolfsburg wechselte. Wir fragen: warum
werden die qualifizierten hannoverschen Sitech-Beschäftigten nicht auch im VW-Werk Hannover
zur Sitze-Nacharbeit eingesetzt, statt sie nach Emden ,,abzuschieben"?
IAC Hannover Pressemitteilung Januar 2021

Kuddel

Kurz vor Weihnachten droht 80 Beschäftigten der Tip Top Dienstleistungen GmbH aus Wolfsburg der Arbeitsplatzverlust. Ab 2022 hat GRG Berlin den Auftrag über die Reinigung der Spülküchen im VW-Werk und ist nicht bereit, sie in Form eines Betriebsüberganges zu übernehmen.



Für morgen ist bei VW eine Kundgebung geplant.
"Wir bitten um solidarische Unterstützung!"

Fritz Linow

Zitat16.12.21
Demo am VW Tor Ost: Reinigungskräfte protestieren gegen Kündigung

Ausgerechnet kurz vor Weihnachten haben rund 80 Reinigungskräfte bei Volkswagen Angst um ihren Job. Laut Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt will ein neuer Dienstleister die Servicekräfte nicht zu den alten Konditionen übernehmen. Dagegen protestieren die Beschäftigten am Donnerstag am Tor Ost.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) ruft am Donnerstag, 16. Dezember, um 14.30 Uhr zu einer Protestkundgebung ans VW-Tor Ost neben der Autostadt auf. Damit will die Gewerkschaft gegen die drohende Kündigung von rund 80 Reinigungskräften demonstrieren, die sich um die Sauberkeit der VW-Betriebskantinen kümmern. Der neue Dienstleister bietet schlechtere Konditionen an: Laut Gewerkschaftssekretär Dirk Eilert hat ein neuer externer Dienstleister – die Berliner GRG Services GmbH – den Zuschlag für die Gebäudereinigung bei VW in Wolfsburg ab Anfang 2022 bekommen. Die Mitarbeiter des bisherigen Dienstleisters Tip Top sollen laut Eilert nicht übergangslos übernommen werden. Sie könnte sich beim neuen Dienstleister neu bewerben – zu schlechteren Konditionen als bisher.
https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Volkswagen/Demo-am-VW-Tor-Ost-Reinigungskraefte-protestieren-gegen-Kuendigung

Kuddel

Stephan Krull dazu:

https://stephankrull.info/2021/12/17/vergiftetes-weihnachtsgeschenk-bei-volkswagen-leiharbeiter-zum-jahresende-entlassen/

Warum fordert attac-IGM-Krull nur ein Verbot der Leiharbeit in der Autoindustrie statt ein generelles Verbot?

MarcoW75

Zitat von: Kuddel am 15:18:46 Fr. 17.Dezember 2021
Warum fordert attac-IGM-Krull nur ein Verbot der Leiharbeit in der Autoindustrie statt ein generelles Verbot?

Ist halt typisch deutscher Egoismus. Jeder denkt nur an sich und dass vom Erfolg möglichst niemand sonst profitieren kann. Niemand verlangt, dass jemand den Rechtsweg bis hoch zum BGH/BAG/BverfG geht, wenn er selbst schon in erster Instanz gewonnen hat. Aber der Umstand, dass selbst Forderungen nach Abschaffung der unsäglichen Zeitarbeit in nur einer Branche zeigt schon, dass auch dieser Herr Krull so egoistisch denkt...immerhin *fordert* er nur, er ist nicht selbst wirklich aktiv.  Diese Nummer mit dem "Ja niemandem was gönnen, kann man auch im kleinen Rahmen öfters mal wiederfinden. Etwa wenn Leute vor Gericht irgendwas erreicht haben, aber sich standhaft weigern, ihre Argumentation, die zum Erfolg führte, irgendjemandem anderes zu verraten.

Kuddel

Ein Bericht vom 23.12.

ZitatKaum noch ein Leiharbeiter bei VW in unserer Region


900 Leiharbeiter allein in unserer Region bekommen keine Vertragsverlängerungen. Hier protestieren einige vor dem Tor 17 in Wolfsburg.

Früher kam der Autobauer nicht ohne sie aus, jetzt trennt sich VW von den Zeitarbeitnehmer in zahlreichen Werken. Schuld ist der Chipmangel.

Der Halbleitermangel setzt der Autoproduktion bei Volkswagen schwer zu. Die Konsequenzen bekommen kurz vor Weihnachten vor allem die Leiharbeitnehmer zu spüren. Sie sind diejenigen, die stets mit der Hoffnung schwanger gehen, nach einigen Jahren Leiharbeit fest beim Wolfsburger Autobauer angestellt zu werden. Stattdessen erreichte sie ausgerechnet kurz vor Weihnachten die Hiobsbotschaft, dass VW ihre Verträge auslaufen lässt. Allein in unserer Region betrifft das unterm Strich 900 Menschen: 491 Zeitarbeiter verlassen zum Jahresende das Volkswagen-Werk in Wolfsburg, im Motorenwerk Salzgitter liefen 28 Zeitarbeitsverträge bereits im September aus und in Braunschweig müssen 346 Leiharbeitnehmer zum Jahresende das Komponentenwerk verlassen.

900 Leiharbeiter in unserer Region betroffen


Immerhin werden in Braunschweig 65 weitere Leiharbeitsbeschäftigte mit laut VW ,,entsprechend notwendiger Qualifikation" zum 1. Februar übernommen. Unterm Strich sind das dennoch knapp 900 Leiharbeiter allein in unserer Region, deren Verträge VW nicht verlängert. Ansonsten sind Verlängerungen laufender Leiharbeitsverträge an deutschen VW-Standorten bisher nur für Kassel bekannt – und da geht es bei 442 Zeitarbeitnehmern um drei Monate bis Februar 2022. In Emden hingegen müssen auch knapp 150 Mitarbeitende mit Zeitarbeitsverträgen das Unternehmen zum 31. Dezember verlassen.

,,In dieser Situation nicht möglich, Leiharbeiter an Bord zu halten"

Die VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo erklärte: ,,Wir bedauern das und hätten uns gewünscht, dass es eine Perspektive für die Beschäftigten in Leiharbeit gibt. Diese Nachricht vor Weihnachten zu bekommen, war für die Betroffenen hart. Denn daran hängen schließlich auch Familien." Es gehe jetzt darum, die Stammbelegschaft vernünftig über die Phase des Halbleitermangels zu beschäftigen, in der überall Kurzarbeit, Schichtausfall und stark abgesenkte Produktionsziele die Regel seien. ,,Dem Unternehmen ist es in dieser Situation nicht möglich, weiter Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter an Bord zu halten", so Cavallo.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/article234166397/Kaum-noch-ein-Leiharbeiter-bei-VW-in-unserer-Region.html

Es ist ja unerträglich, wie die Betriebsratschefin sich zur Sprecherin des Managements macht. Sie arbeitet wohl bereits an ihre Karriere nach ihrer Betriebsratszeit.

Kuddel

ZitatVW-Leiharbeiter: Jobs gibt es nur noch bei Conti und Porsche

Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter – und nun Kassel. Leiharbeit ist ein Auslaufmodell bei VW. Was passiert mit der Autovision?

Ohne sie ging und geht eigentlich kaum etwas in den VW-Werken. Doch der andauernde Chipmangel sorgt dafür, dass der Autobauer so gut wie gar keine Zeitarbeiternehmer/innen mehr beschäftigt. In der Region Braunschweig/Wolfsburg/Salzgitter betrifft das rund 900 Menschen, deren Verträge bereits ausgelaufen sind. Das im Umbau befindliche VW-Werk in Emden ist ebenfalls betroffen. Und nun erhielten auch knapp 600 Leiharbeiter im VW-Werk Kassel die Mitteilung, dass es für sie ab Ende Februar nicht mehr weitergeht. ,,Vor allem der Halbleitermangel in der Autoindustrie sorgte in Baunatal immer wieder für Stillstand. Ende November waren die Verträge von 442 Leiharbeitern lediglich um drei Monate bis Ende Februar verlängert worden. Mit 150 Beschäftigten, deren Jobs sowieso Ende Februar beendet gewesen wären, steigt die Zahl der Abmeldungen jetzt auf knapp 600", berichtet die Zeitung ,,Hessisch Niedersächsische Allgemeine" (HNA).

Wob AG setzt Hoffnungen auf das Drittgeschäft

Nicht nur für die Betroffenen ist das eine bittere Pille. Auch die Autovision Zeitarbeit GmbH, eine Tochtergesellschaft der Wolfsburg AG, verliert ein zentrales geschäftliches Standbein. Die von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg betriebene Wolfsburg AG ist eigentlich auf die Einnahmen aus dem Zeitarbeitsgeschäft existenziell angewiesen, um auch ihre anderen Aufgaben finanzieren zu können. Hoffnungen setzt man auf den Drittmarkt, also eine Ausleihe an Firmen außerhalb der VW-Welt. Dazu gibt es aus Kassel nun interessante Informationen. Betriebsratschef Carsten Bätzold erwähnte in dem HNA-Bericht die Möglichkeit, über eine andere Zeitarbeitsfirma, die jobilities GmbH, eine Anschlusstätigkeit zu bekommen. Laut Bätzold gebe es Möglichkeiten bei Conti in Korbach oder Northeim und bei Porsche in Stuttgart (für zunächst sechs Monate) oder in Leipzig (für 48 Monate). Der Betriebsrat in Baunatal will grundsätzlich neuer Leiharbeit im Werk Kassel nicht mehr zustimmen, ,,auch wenn wieder Personalbedarf bestehen sollte". Dann, so Bätzold, müssten die Arbeitnehmer mit befristeten Arbeitsverträgen direkt bei Volkswagen eingestellt werden.
https://www.wolfsburger-nachrichten.de/wolfsburg/vw-das-werk/article234380211/VW-Leiharbeiter-Jobs-gibt-es-nur-noch-bei-Conti-und-Porsche.html

Kuddel

Wahnsinn! Leiharbeiter als Spielfiguren in der Personalpolitik bei VW.

ZitatEinstellungsoffensive
VW sucht bis zu 1500 Arbeiter für E-Auto-Produktion in Emden


Im Emder Volkswagen-Werk sollen nach Angaben des Betriebsrats von April an zwischen 1000 und 1500 zusätzliche Arbeitskräfte den Produktionsumstieg von Verbrenner- zu Elektroautos unterstützen. Das habe der Vorstand des Autokonzerns am vergangenen Montag entschieden, sagte der VW -Betriebsratsvorsitzende in Emden, Manfred Wulff, am Donnerstag bei einem Pressegespräch der IG Metall. Bis zum Beginn des Werksurlaubs Ende Juli wolle man die zusätzlichen Kräfte, etwa aus der Leih- und Zeitarbeit, an den Linien haben. »Dann fangen wir an, die Elektro-Welt hochzufahren«, sagte Wulff.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vw-sucht-bis-zu-1500-arbeiter-fuer-e-auto-produktion-in-emden-a-23cde531-13cd-4daf-b1b0-6f5de2638768

Blitzschnell raus. Dann wieder rein. Die Bedürfnisse und die Lebensrealität der Arbeiter zählen nicht. Nur Produktion und Profit. Scheint von der IGM widerstandslos hingenommen zu werden.

Kuddel

ZitatSo funktioniert Leiharbeit:
570 Leiharbeiter werden zum Monatsende im VW-Werk Kassel/Baunatal rausgeschmissen.
Gleichzeitig schreibt Autovision neue Leiharbeiter-Jobs am Standort aus. Die jetzt Entlassenen habe man "leider" nicht berücksichtigen können.
https://twitter.com/miese_Jobs/status/1493145867548831744?s=20&t=gQQSgTZ2GkQFfHC4-mmHVw

ZitatVerwirrung um Leiharbeiter-Jobs bei VW: Hunderte müssen gehen, neue werden gesucht

Hunderte Leiharbeiter müssen zum Ende des Monats im VW-Werk Kassel in Baunatal gehen. Trotzdem werden neue Mitarbeiter gesucht. Wie passt das zusammen?



Protest vor dem Werkstor: Jens Reinhardt (links) und Esref Yilmaz machten kürzlich am VW-Standort in Baunatal auf die Situation der Leiharbeiter aufmerksam.


Kassel/Baunatal – 570 Leiharbeiter müssen zum Ende des Monats im VW-Werk Kassel in Baunatal gehen. Einige haben kürzlich vor dem Werkstor gegen ihre Entlassung durch die VW-Zeitarbeitsfirma Autovision protestiert. https://www.hna.de/lokales/kreis-kassel/baunatal-ort312516/vw-kassel-leiharbeiter-kaempfen-um-jobs-kuendigung-protest-91282670.html Für Verwirrung unter den Betroffenen sorgen aktuell neuerliche Ausschreibungen der Autovision für neue Leiharbeiter-Jobs am Standort Baunatal. Wie das sein könne, dass 570 Beschäftigte abgemeldet werden und gleichzeitig neue Mitarbeiter bei der Zeitarbeitsfirma gesucht werden, fragt etwa einer der Gekündigten in einem Schreiben an unsere Zeitung.

Die kursierenden Stellenausschreibungen laufen vom 3. Februar bis 31. März. Die Autovision teilt dazu schriftlich mit: ,,Bei den genannten Stellenausschreibungen handelt es sich um eine geringe Anzahl an befristeten Stellen bei einer Volkswagen-Tochter. Der Einsatz startet bereits im Februar und läuft für einen Monat." Vor diesem Hintergrund habe man jetzt entlassene Kolleginnen und Kollegen aus der Zeitarbeit mit Einsatz im VW-Werk Kassel in Baunatal ,,leider nicht berücksichtigen" können. Und: ,,Grundsätzlich sind wir auch hier stets mit den betroffenen Mitarbeitern im Austausch, um mögliche Alternativen zu finden."

VW-Werk Kassel in Baunatal: Engpass bei der Versorgung soll sich entspannten

Dem Vernehmen nach werden kurzfristig Leiharbeiter bei der Original Teile Logistik (OTLG) in Baunatal benötigt. Das bestätigt die Autovision auf Anfrage aber nicht. Hoffnung, dass es auch bei VW wieder aufwärtsgehen könnte und sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben, machen aktuelle Meldungen von Opel aus Rüsselsheim. Bei der Opel-Mutter Stellantis werden trotz weltweitem Halbleitermangels bereits wieder Hunderte Leiharbeiter für die dortige Produktion des neuen Astra gesucht.

Nach Gerüchten im VW-Werk Kassel in Baunatal soll sich auch bei Volkswagen der Engpass bei der Versorgung mit Elektrochips bald schon entspannen. Eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es von dem Konzern bisher nicht. Baunatals Betriebsratschef Carsten Bätzold sagt in seinem VW-internen Podcast lediglich, dass alle Bereiche im Werk noch mal auf den Prüfstand gestellt werden. ,,Wir überprüfen in allen Bereichen die aktuelle Personalbemessung", sagt Carsten Bätzold in dem Podcast. ,,Wir schauen, ob mit dem übriggebliebenen Personal die Stückzahlen überhaupt zu leisten sind."

Zu den Gerüchten, dass sich durch eine in Aussicht stehende Verbesserung der Halbleitersituation eventuell Chancen für zumindest einen Teil der entlassenen Leiharbeiter ergeben könnten, bestätigt Bätzold auf Anfrage der HNA allerdings nicht.
https://www.hna.de/lokales/kreis-kassel/baunatal-ort312516/verwirrung-um-leiharbeiter-jobs-bei-vw-autovision-bei-vw-in-baunatal-entlaesst-570-mitarbeiter-sucht-aber-neue-leute-91345964.html

Kuddel


counselor

ZitatMORGEN ONLINE-BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI VW IN WOLFSBURG - ,,Transformation" sichert Maximalprofite – keine Arbeitsplätze!

Am Mittwoch wird in Wolfsburg, dem Stammwerk der Marke VW, eine Betriebsversammlung hauptsächlich Online stattfinden. Im Vorfeld wurden Umstrukturierungen angekündigt, die z.T. herbe Einbußen für die Belegschaft schaft beinhalten.

Die Kollegen wollen ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze verteidigen. Die 30-Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich gehört sofort auf die Agenda!

Statt dessen wird mit dem Schlagwort ,,Transformation" (Umgestaltung) der Arbeiterbewegung vorgegaukelt, sie und die Konzerne hätten gemeinsame Ziele. Transformation heißt auf betriebswirtschaftlich ,,Umgestaltung des Ist-Zustandes zur Erreichung der Unternehmensziele". Das sind im Kapitalismus bekanntermaßen der Maximalprofit und nicht die Bedürfnisse der Arbeiterklasse. Bei dieser Vermischung von Gegensätzen stehen wir als Verlierer fest, deshalb kann man diesen Gegensätzen nicht mit Opportunismus begegnen.

Wolfsburg ist das Werk, das derzeit nur zu knapp 50% ausgelastet ist. Die Anzahl der Produktionsarbeiter in Wolfsburg soll weiter reduziert werden. Das Werk sollte nach dem Diesel-Betrug mit der Verbrennerproduktion für die ,,Transformation", sprich die Umstellung auf die E-Mobilität, ,,das Geld verdienen"! Diese Aufgabe haben die Kollegen und Kolleginnen wohl geleistet und obendrauf noch über 10 Mrd. Euro Gewinn erwirtschaftet.

Für zig Mrd. werden weltweit neue Batteriefabriken und E-Mobil-Produktionsstätten errichtet. Von den weltweit 2000 ,,netto" abgebauten Arbeitsplätzen wurden überproportional viele in Wolfsburg gestrichen. Und das soll weitergehen. 1500 Kollegen sollen in Kürze nach Emden versetzt werden. Finden sich keine ,,Freiwilligen", sollen die auslernenden Azubis dorthin versetzt werden. Nachdem 300 Leiharbeiter bereits entlassen und deshalb ganze Mannschaften an andere Bänder versetzt wurden, werden jetzt noch Nachtschichten an drei von vier Produktionslinien gestrichen, wofür ein ,,Ausgleich" versprochen wurde. Obendrauf kommt noch die Corona-Pandemie, die wegen der unzureichenden Schutzmaßnahmen, u.a. fehlender Pausen der Maskenträger, zu massiven Ausfällen führt.

Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise, die sich verbindet mit der Strukturkrise in der Umstellung auf die E-Mobilität, der neuen Logistikkrise, der herausziehenden globalen Umweltkatastrophe sind Ergebnis der kapitalistischen Profitwirtschaft. Der Konkurrenzkampf um die Nr. 1 in der Welt wird jetzt weiter gesteigert. So will der Konzern mit der Produktionszusage, ab 2026 ein neues VW-E-Modell in Wolfsburg zu bauen, neue Zugeständnisse von den Kolleginnen und Kollegen erpressen. Ausgehend vom Zwickauer Werk wurde der ,,MEB", der Modulare E-Baukasten, entwickelt. In Zwickau liegt die Automatisierung im Karo-Bau bei 90% und sie wurde in der Montage verdoppelt. Auf der Basis sollen nun in Europa, den USA und China Fabriken aufgebaut werden, die in Kürze jährlich 1,2 Mio. reine E-Fahrzeuge produzieren sollen.

Aktuell wurde - sehr berechtigt, aber nur einmalig - eine 500-Euro-Corona-Prämie vereinbart, um der Wut über die Inflation zu begegnen. Kann das Forderungen nach einem Lohnnachschlag zwischen den Tarifrunden den Wind aus den Segeln nehmen? Jedenfalls löste das im bürgerlichen Blätterwald einen gesteuerten Shitstorm aus, mit Titeln wie: ,,Überversorgung der VW-Arbeiter" ,,Selbstbedienungsladen".

Bei der morgigen Online-Betriebsversammlung wird sicher auch die Betriebsratswahl im März eine große Rolle spielen, bei der acht Listen, davon sieben IG-Metall-Listen, antreten.

Rote Fahne News wird weiter berichten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw07/transformation-sichert-profite-keine-arbeitsplaetze
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Völlig verkommen: Den Beschäftigten in Leiharbeit bei VW gönnen sie, die sich Millionengehälter genehmigen lassen, nicht einmal den Inflationsausgleich.



Kuddel

Im VW-Werk in Baunatal werden 900 Beschäftigte mehr gebraucht.
Geschaffen werden aber prekäre Jobs: Befristete Stellen und Leiharbeit.

https://www.hna.de/lokales/kreis-kassel/baunatal-ort312516/vw-werk-kassel-900-neue-stellen-baunatal-arbeitsmarkt-92219179.html

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