über das System Hartz IV

Begonnen von Kuddel, 11:02:33 So. 27.Dezember 2015

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Onkel Tom

Moin  ;)

Von der BA finazierten Maßnahmen sind an den § § 61 SGB 2 gebunden und während und
zum Abschluss werden Beurteilungen des Teilnehmers erstellt und gehen zum SB / AV.

Das sind meines Erachten schlechte Voraussetzungen, einem Choach voll vertrauen zu können.
Ein Choach geht ja nicht nur systematisch an seinem "Kunden".. Der "Normalo-Choach" geht
auch auf die privaten Verhältnisse ein..

Mit dem "vertraglich freiwilligen" Zugang in einer Maßnahme muss MT an JC petzen und Insasse
hat dies zu zu lassen.. :-<

Wie im Nachbarforum ".. unterschreibe nichts und sacke ein !" rauf und runter gebetet wird, fängt
das "JC-Schach" schon an, Maßnahme zu vermeiden.. Salopp gesagt Vorbeugung von Reinfällen..

Anbei sollte auch noch der Sound "Ich bin da gewesen also wollte ich auch antreten.." hörbar sein
und da der Erstbesuch zu einem Maßnahmenträger gern unter den § 309 SGB 3 verabreicht werden,
heißt es dann dort hin, alles einsacken, ohne was zu unterzeichnen.
Nicht mal Empfangsbestätigungen, wie z.B. für ein Teilnehmer-USB-Speicherstick..

Da sind MTs empfindlich und versuchen ihren "Kanidaten" mit aller Kunst herum zu kriegen..

08-12 Uhr = gähnende Leere im Bürozimmer etc..
Es geht darum, vom MT eine schriftliche Abweisung zu bekommen.. Darf ruhig drin stehen,
das Unterzeichnung verweigert wurde..  ;)

Das Blöde am Autogrammhändchien ist, das z.B. eine unter Zwang verabreichte Maßnahme via EGV
per ersetzenden Verwaltungsakt sein OK kriegt, wenn nun beim MT Einverständnisse folgen würden.
Damit wäre ein Widerspuch zu einer EGV-VA auch sinnbefreit..

Nun gehts um eigener Kreativität, sich so zu verhalten, das MT entweder "bis morgen" zeit lässt und
am nächsten Tach "habe ich noch nicht durch.. verschlepp.. " oder gleich Schnappatmung bekommt
und Elo ohne alles einfach raus schmeißen will.

Im Nachbarthread gab es ein User (Nick = widerporst ?), der mal ein Tach im MT-Büro abhockte um
eine 45er Maßnahme sanktionsfrei ab zu blocken.. Solcher Tango ist nicht verschiebbar außer AU..

Hüstel.. Kontrollinstanzen zu MTs ? Kann man das essen ? Schwarze Schafe muss Elo selber erkennen
u.s.w..
Lass Dich nicht verhartzen !

Draisine

Zitat von: DoSsy am 09:53:17 Fr. 07.Januar 2022
Moinsen,

bin gerade hier im Thread zurückgegangen, weil ich dachte, ich hätte hier etwas zu Maßnahmen gegen MT gelesen. Dachte, es war von Onkel Tom. Hab es leider jetzt nicht mehr gefunden.
Meinst du die Rubrik Zwangsmaßnahmen hier ? Ist erste Unterrubrik hier -über den Klick auf Infos + Urteile für Erwerbslose + Arbeitende.


Zitat von: DoSsy am 09:53:17 Fr. 07.Januar 2022
Moinsen,
Was für Ideen gibt es denn, als Einzelner gegen einen Träger vorzugehen, der Teilnehmer zu falschen Orts- und Zeitangaben mit Unterschrift "überreden" will
Anders gefragt - bestimmt naiv, ich ahne es schon - gibt es Kontrollinstanzen, die solche MT ins Visier nehmen? Wir reden ja vom System Ha(r)tz IV, zu dem dies gehört.
Plane Anfrage und Löschungsbegehren nach dem Datenschutzgesetz. Hat damit jemand Erfahrung?

Werde selbst zur Kontrollinstanz?.Erachte ich als sehr gute Idee, weil schon von mir  erfolgreich erprobte Abwehr Methode - im Vorfeld sowieso. Präventiv.

Indem ich ganz einfach die Ausschreibungen von deren Maßnahmen im Vorfeld einsehe(solange der freie Zugang begrenzt dann möglich ist) - dann downloade und speichere. Für den Fall der Fälle.

Dann kann einem danach weder das JC noch der Träger Märchen erzählen oder einem zweckdienlich diskriminierend falschen Zielgruppen zuordnen oder mit zensierten Flyern in die damit oftmals verbundene Maßnahmenkette überführen. Beruhigt auch ungemein. Denn man hat immer ein Maßnahme Abwehr As im Ärmel. Da kann der  oder die SB noch so gekonnt drumherum Werbung machen oder gar drohen..

Zudem weiß man dann mit der Kenntnis des faktischen, gesamten Inhaltes der Ausschreibungen mithin schon im Vorfeld, womit das Maßnahmen Hamsterrad bei seinem Jobcenter gerade am Laufen gehalten werden soll, meint, womit die Geschäftsleitung ihre Kennzahlen - im Wettbewerb der Jobcenter - auf Kosten der Erwerbslosen zu steigern gedenkt. Oder wie lange die Maßnahme beim JC laufen soll. Ab wann. Oder wie der Auftrag des Trägers zur Umsetzung der Maßnahme gestaltet ist. Kurioser Weise wissen das dann meistens nur die GF in Gänze. Die Coaches kennen da meistens nur ihren Part. War zumindest mal meine Erfahrung.

Übrigens wandeln die Jobcenter Aussagen der Erwerbslosen gerne zu neuen Bedarfen an Maßnahmen um. Verwenden das als "kreative  Stimuli", wie ich mal in der Leistungsbeschreibung  zu der Ausschreibung einer Maßnahme lesen konnte. Ja, da erfährt man, welche Klischees an angeblich integrationsrelevanten "Hemmnissen" die JC permanent dreist neu erfinden. Inzwischen las ich mich seit 20216 dazu quer durch Deutschland, was Maßnahmen der JC und einiger AfA betrifft.

Es gibt nur ganz wenige JC, deren Unterlagen gar nicht in Gänze zugänglich sind. Insofern kannst du mich auch gerne fragen, was mit der Maßnahme X vom JC Y wirklich beabsichtigt  ist. Für welche Zielgruppe. Quotenvorgabe -und die Sache mit dem Datenschutz.

Regulär hat der Träger - laut Ausschreibung der gE JC zumindest -die Vorgabe der Information der Teilnehmer über deren Rechte lt. DSGVO 13 -22  und bei allen Zustimmungen muss jederzeit ein Widerspruchrecht eingeräumt werden. Das betrifft auch die notwendige Zustimmung zu ganzheitlichen Modulen. Weil letzteres ansonsten einen unzulässigen  Eingriff in Dein Persönlichkeitsrecht und Dein Recht auf Selbstbestimmung darstellt.

Ebenso verhält es sich mit dem möglichen  Aufsuchen im häuslichen Umfeld. Auch das bedarf Deiner vorherigen schriftlichen Zustimmung.

Leider gibt es gewiefte Konzeptionen von Maßnahmen, die diese Zustimmung ersatzweise konkludent geballt in die Zustimmung zum Eingliederungsplan kanalisieren, was so nicht zulässig wäre. Auch wäre eine verlagerte Zustimmung dazu vom JC in einer EGV oder EGV-VA nicht zulässig, weil auch da  kein Widerspruchsrecht möglich ist. Das nutzen aber viele JC trotzdem dreist aus. Und ziehen potentielle Teilnehmer im Vorfeld da über den Tisch.

Eine EGV ist ohnehin tatsächlich von Juristen des JC für das JC konzipiert worden. Nichts mit Verhandlungen auf Augenhöhe !!

   
Zitat von: DoSsy am 09:53:17 Fr. 07.Januar 2022
Moinsen,

Ich wollte tatsächlich eine Einzelcoaching-Maßnahme machen.

Ist das ein gE Jobcenter? Dann wäre das, dem Namen nach, eine  Standardmaßnahme für die Zielgruppe mit starken multiplen Hemmnissen wo eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt deswegen( angeblich) noch nicht möglich wäre, die deshalb die Teilnehmer enorm übergriffig so weit wie möglich privat ausforschen soll und dazu  -neuerdings auch andere BG Mitglieder, Familie Freunde.

Dazu hat aber weder das JC noch der Träger tatsächlich eine Handhabe. Trotzdem gibt es vereinzelt Dokumente einzelner Träger, wo der Teilnehmer dazu erweitert seine Zustimmung geben soll. Sozusagen über den Kopf und das Selbstbestimmungsrecht der anderen hinweg. 

Ansonsten bieten  kommunale JC  dazu sehr unterschiedliche Maßnahmen, wo das Wort Einzelcoaching dazu enthalten sein kann. Und damit nur kennzeichnet, dass die Maßnahme generell ganzheitlich ausgerichtet ist. Also eigentlich auch nicht für Zwangszuweisungen taugt. Das wird aber gerne mit herrischem Auftreten der Träger oder /und dem JC getarnt, dass es sich hier um eine ganzheitlicher Natur handelt, die eben nicht erzwungen werden darf.

Zitat von: DoSsy am 09:53:17 Fr. 07.Januar 2022
Moinsen,
Da ich aber ein mehrfach gebranntes Kind aus der Zeit des ALG I und der Prä-ALG II-Zeit bin, wollte ich dieses Mal unbedingt ein seriöses Unternehmen finden .. und hab damit so richtig ins Klo gegriffen.
Alle vom JC oder AfA finanzierten Einzelcoachings beeinhalten dadurch die Pflicht für den Träger, jegliches gesprochene Wort, jede Vertraulichkeit dem JC oder der AfA wortgetreu melden zu sollen. Auch die Träger, die über AVGS arbeiten. Insofern ist die Freiwilligkeit oder Seriosität deswegen nicht gegeben. Die Überlassung der Suche soll dann nur dem Anschein dessen dienlich sein und Deine private Gesprächigkeit zugunsten der JC oder AfA stimulieren. Wenn es anders nicht klappt.   

Zitat von: DoSsy am 09:53:17 Fr. 07.Januar 2022
Moinsen,
Besonders pikant, weil die mir von einer wiedermal Pseudo- und Fake-Unterstützer-Initiative empfohlen worden waren. Wem kann mensch eigentlich noch trauen, ganz ehrlich?! Entwickele echt langsam ein grundlegendes Misstrauen...

Bezahle Deinen Kurs selbst. Bei einem Anbieter, der sonst nicht für die AFA oder das JC arbeitet. Und selbst dann  -würde ich jeden Vertrag zweimal vorher prüfen lassen und eben nicht allzu viel Privates ausplaudern.

DoSsy

Danke, Draisine, für Deine ausführliche Antwort.

Privat kann ich das inzwischen nicht mehr leisten angesichts der aktuellen Inflation-/Preisexplosionen und der 3-Euro-Erhöhung des Flegelsatzes 2022. Hatte 2021 eine Fortbildung als Fernstudium begonnen, die ich selbst finanziert habe. Kein wie auch immer gearteter Träger dahinter. Waren trotzdem letztlich auch wieder von mangelhafter Qualität und zweifelhafter Performance. Das erfährt mensch nun mal erst, wenn das Schiff abgelegt hat. Die Taten zeigen es, nicht die Worte. Bin nach kürzester Zeit ausgestiegen und zurückgeschwommen. Geld ist futsch. Gegenwert war 0. Nee, nicht 0... - 10, weil mich diese Bande weiter demoralisiert hat. Und ich auch das bezahlte Lehrgeld schmerzlichst vermisse. Das trug auch noch die Bauchbinde "Fair - Rabatte für Menschen auf Arbeitsuche" - ha ha ha. 5 Euro zum Futtern am Tag, fast 4 Euro für die selbstorganisierte Bildung... Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich...

Tja, mal sehen, wie das ganze 2022 weitergeht und was ich als nächstes im Briefkasten finde...  :( >:(


DoSsy

Zitat von: Draisine am 00:02:00 Sa. 08.Januar 2022
Alle vom JC oder AfA finanzierten Einzelcoachings beeinhalten dadurch die Pflicht für den Träger, jegliches gesprochene Wort, jede Vertraulichkeit dem JC oder der AfA wortgetreu melden zu sollen. Auch die Träger, die über AVGS arbeiten. Insofern ist die Freiwilligkeit oder Seriosität deswegen nicht gegeben. Die Überlassung der Suche soll dann nur dem Anschein dessen dienlich sein und Deine private Gesprächigkeit zugunsten der JC oder AfA stimulieren. Wenn es anders nicht klappt.   
(...)

Bezahle Deinen Kurs selbst. Bei einem Anbieter, der sonst nicht für die AFA oder das JC arbeitet. Und selbst dann - würde ich jeden Vertrag zweimal vorher prüfen lassen und eben nicht allzu viel Privates ausplaudern.

Heute sage ich nochmals danke @Draisine . Deine Worte "Bezahle den Kurs selbst" haben nachgewirkt. Ich hatte trotz begrenzter Geld-Ressourcen eine Idee und habe den ersten Schritt gemacht, um sie unzusetzen. Vielleicht geht da was... Wäre ein Lichtblick. Und wenn nicht, habe ich etwas Konstruktives unternommen und das "kann ich (mir) nicht leisten" relativiert. Das ist auch schon positiv für mich.

Kuddel

Hartz IV bedeutet schlichtweg, der Willkür des Jobcenters und seiner Mitarbeiter ausgesetzt zu sein.

Ein weiteres Beispiel:

ZitatBerliner WG
Hartz-IV: Jobcenter lehnt Antrag ab – wegen der Deko auf dem Balkon

In Berlin hat das Jobcenter einen Hartz IV-Antrag abgelehnt - wegen einer Dekoration auf dem Balkon. Bei Beobachtern sorgt das für Entsetzen.


Berlin - Einem Berliner Hartz IV*-Antragsteller ist offenbar sein Balkonschmuck zum Verhängnis geworden. Das berichtet die Erwerbsloseninitiative Basta. Die Person hat einen Hartz IV-Antrag gestellt, der vom Jobcenter abgelehnt wurde - weil sie angeblich mit ihrem WG-Mitbewohner in einer Bedarfsgemeinschaft zusammenlebt. Als Beweis führt das Jobcenter unter anderem eine Regenbogenflagge an, die am Balkon hängt.
https://www.fr.de/wirtschaft/jobcenter-hartz-iv-antrag-pruefung-hartz-4-bedarfsgemeinschaft-tn-91350303.html


Frauenpower

Damit schindet das Jobcenter Zeit raus. Ist die Nicht-BG geklärt, könnte eine Rückzahlung seit Antragstellung stattfinden, für entstehende Mietschulden aber evtl nicht.

Kuddel: deine Gänsefüßchen in der Titelzeile...

Kuddel


Frauenpower


Kuddel

ZitatMoin!
Heute vor 19 Jahren wurde durch rot-grün das ,,teile und herrsche" Prinzip mit der Agenda 2010 HartzIV in der Regierungserklärung durch Schröder verkündet. Gebracht hat es Armut, einen der größten gewollten Niedriglohnsektoren in Europa, Angst, Erwerbslosenklassismus
Inge Hannemann

Kuddel

Zitat

Realität vs. Marketing – ,,Bürgergeld" echt noch schlechter als angekündigt
Und: ein kleiner Beitrag zur Notwendigkeit gewerkschaftlicher Erwerbslosenorganisation


(...) Und auch beim großen sozialstaatlichen Marketingprojekt getauft ,,Bürgergeld", erweisen sich die wenigen Feigenblätter realer Verbesserungen als vollmundige Ankündigungsblasen, welche mutlosen und hinausgeschobenen Umsetzungen weichen mussten. Stichwort: Sanktionsmoratorium. Im Koalitionsvertrag kündigte die Bundesregierung noch mit der Einführung des ,,Bürgergeldes" ein einjähriges Pausieren der bei ,,Hartz IV" üblichen Kürzungen von Sozialleistungen an, die bislang verhängt wurden, wenn erwerbslose Leistungsbezieher*innen sich missliebig verhielten. Der Jubel angesichts dieses Vorhabens, hielt sich von vornherein in Grenzen. Sozialverbänden und Betroffenenorganisationen war mehrheitlich klar, dass die angekündigte Aussetzung der Leistungskürzungen kaum ein Anflug neu entdeckter Menschlichkeit gegenüber Langzeitarbeitslosen darstellte. (...)
https://direkteaktion.org/realitaet-vs-marketing-buergergeld-echt-noch-schlechter-als-angekuendigt/

Kuddel

ZitatArbeitslosigkeit
"Ohne Sanktionen tanzen uns Hartz-Empfänger auf dem Kopf herum"

Es gibt Beifall dafür, dass Langzeitarbeitslosen bei Fehlverhalten so gut wie kein Geld mehr abgezogen werden soll. Doch die Praktiker in den Jobcentern sind entsetzt.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hartz-iv-sanktionen-ampel-koalition-jobcenter-1.5585234?reduced=true

Hat jemand die Möglichkeit, hinter die Paywall zu schauen? Ich bin schon neugierig, was da steht.

Ansonsten: Ich würde gern das Scheitern der Erwerbslosenbewegung diskutieren. Es ist ein wichtiges Thema.
Die einen interessieren sich nicht dafür, die anderen wollen keine Kritik an der Erwerblosenbewegung zulassen.

Nikita

Fullquote im Spoiler:

,,Das ist eine Katastrophe"

Es gibt Beifall dafür, dass Langzeitarbeitslosen bei Fehlverhalten so gut wie kein Geld mehr abgezogen werden soll.
Doch die Praktiker in den Jobcentern sind entsetzt: ,,Ohne Sanktionen tanzen uns Hartz-Empfänger auf dem Kopf herum"

von Alexander Hagelüken

[spoiler]Die Jobberaterin bittet um Anonymität, dann wählt sie ihre Worte weniger vorsichtig, als es ein Politiker tun würde. Zum Plan der Bundesregierung, die Sanktionen für Millionen Langzeitarbeitslose massiv zu lockern, sagt sie einfach: ,,Das ist eine Katastrophe". Wennsie künftig Jobs annehmen oder Auflagen erfüllen sollen, dann ,,tanzen uns Hartz-Empfänger auf dem Kopf herum".

Ob man Druck auf manche Arbeitslose ausüben soll oder nicht, darüber wird seit der Einführung von Hartz IV gestritten.
Die damalige rot-grüne Regierung wollte 2005 erreichen, dass Jobsuchende gefördert, aber auch gefordert werden. Bei
Fehlverhalten kann das Geld gekürzt werden. Sozialverbände argumentieren, solche Sanktionen träfen oft Menschen, die nicht gut lesen können, psychisch krank sind oder Drogen nehmen. Druckverschärfeihre Lage nur. Der Verein Sanktionsfrei will Arbeitslosigkeit ,,angstfrei" gestalten:,,Unsere Vision istein bedingungsloses Grundeinkommen".

Die Anfeindungen gegen sie könnten wieder zunehmen, glauben Jobcenter-Mitarbeiter

Wirtschaftsverbände dagegen lehnen es ab, die Sanktionen zu lockern. Dies widerspreche dem Hartz-Grundsatz: ,,Das
Fördern und Fordern hate ntscheidend beigetragen, Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren und Menschen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren", gibt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) zu bedenken.
Die Ampel-Koalition will Hartz IV durch ein Bürgergeld ablösen, das human und wertschätzend sein soll. Auf dem Weg dort
hin setzten jetzt die Grünen durch, dass die meisten Sanktionen länger als geplant ausgesetzt werden sollen–bis Mitte 2023. Nur wenn ein Langzeitarbeitsloser Termine versäumt, soll es noch einen Geldabzug von zehn Prozent geben. Aber nur, wenn er mehrmals nicht kommt. Zwischen Grünen, SPD und FDP gibt es über die Lockerungen Meinungsunterschiede.
Einhellig ist die Meinung der Mitarbeiter im Jobcenter, die das künftig jeden Tag umsetzen sollen. ,,Ziemlich daneben",,,leichtfertig", so lauten die Kommentare der Praktiker, die offiziell nicht einfach so mit jemandem von einer Zeitung reden dürfen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weisen darauf hin, dass die Bedingungenfür Langzeitarbeitslose ohnehin verändert
wurden. Wenn jemand neu Hartz IV bezieht, wird sein mögliches Vermögen vorerst nicht angerechnet. Auch eine nach den
Regeln zu teure Wohnung wird erst mal weiter finanziert. Und der Hartz-Betrag wird bei Verstößen gegen Auflagen um höchstens 30 Prozent gekürzt. Nun aber auf fast alle Sanktionen zu verzichten, finden die Mitarbeiterinnen der
Jobcenter falsch. Sie betonen, die meisten Langzeitarbeitslosen machten bereitwillig mit. Sie halten es nur bei einer
Minderheit Unwilliger für notwendig, notfalls Druck auszuüben, um diese Menschenwieder in den Arbeitsmarkt zu bringen.
Zuletzt wurden etwa 1,5 Prozent der 3,5 Millionen arbeitsfähigen Hartz-IV-Empfänger sanktioniert. Sie müssen künftig
nur selten Geldeinbußen befürchten, unabhängig vom Verhalten. Ohne Sanktionen könnte sich auch das Verhalten einer weit größeren Gruppe verändern, warnen Praktiker: Für etwa 20 Prozent der Hartz-Bezieher seien mögliche Sanktionen der Grund, warum sie sich an Auflagen hielten – bisher. Die Sorge darüber, wie es in Zukunft läuft, reicht bis in die Spitze der Bundesagentur für Arbeit. Wenn ein Arbeitsloser künftig ein Jobtraining oder eine Qualifikation machensoll, geht er womöglich einfach nicht hin.

,,Alles, was die Arbeitsberater an direktem Kontakt und Verlässlichkeit aufgebaut haben, droht wegzufallen", sagt ein Fachmann.
Und die letztverbleibende Sanktion, für den Fall, dass ein Hartz-Empfänger einen Termin versäumt? Wirkungslos, so der
Fachmann. Das erste Mal habe der Arbeitslose künftig,, einen Freischuss", es gibt keine Sanktion. Das Jobcenter müsse dann mit ihm klären, warum er nicht kam und ihm gleichzeitig sagen, dass dies folgenlos bleibt. Beim zweiten Versäumnis ist es möglich, Hartz um zehn Prozent zu kürzen. Beim dritten Mal aber wieder nicht, weil nach dem derzeitigen Verständnis künftig nur einmal zehn Prozent Abzug möglich sind. ,,Die Leute werden denken, ich muss nicht mehr zum Jobcenter gehen", erwartet der Fachmann. Keine Sanktionen mehr für die Unwilligen? Das sei ungerecht gegenüber der
Mehrheit der Hartz-Empfänger, die klaglos die Auflagen erfülle. Umfragen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-
schung zeigten, dass sogar die meisten Langzeitarbeitslosen für ein Mindestmaß an Sanktionen seien.

Der FDP und Teilen der SPD geht es eigentlich zu weit, dass die Geldabzüge nun ein Jahr lang so gut wie aufgehoben werden sollen. Politiker dieser Parteien weisen darauf hin, sie hätten quasi im Gegenzug durchgesetzt, dass die Sanktionen beim Bürgergeld ab Mitte 2023 wieder eingeführt werden. Und zwar mit Geldabzügen von bis zu 30 Prozent. Das sei eine deutliche Absage an das Ziel der Grünen, das Bürgergeld fast wie ein bedingungsloses Grundeinkommen auszugestalten.
Die Mitarbeiterin eines Jobcenters fragt sich, ob sie so leicht zu den Sanktionen zurückkehren kann: ,,Wie soll das gehen? Ein Jahr lang gibt es so gut wie keine Geldabzüge. Dann sagt man den Arbeitslosen:Wenn Ihr jetzt nicht mitmacht, gibt es
wieder 30 Prozent Abzug. Das versteht doch keiner!"

Für diesen Montag hat der Bundestag Sachverständige geladen, sich zu den Plänen für Hartz IV zu äußern. Ob das noch et
was verändert? Eine Praktikerin sagt, die Frage der Sanktionen sei zuletzt befriedet gewesen. Die auf 30 Prozent reduzierten Abzüge, die ja nur wenige Unwilligebekommen, seien kein großes Thema mehr gewesen. ,,Die Abschaffung der Sanktionen kocht alles wieder hoch", fürchtet sie. ,,Die Anfeindungen gegen Mitarbeiter der Jobcenter, die eine Zeit sehr häufig waren, werden wieder zunehmen."[/spoiler]

dagobert

Solche Propaganda-Artikel werden in den nächsten Monaten noch öfter kommen. Das "Bürgergeld" soll ja nicht zu bürgerfreundlich werden.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Nikita

Eine Katastrophe ist es, dass Jobcenter-Mitarbeiter nicht selbst fordern, dass das faschistische Sanktionssystem aufgegeben wird. Wer die Sanktionen als Jobcenter-Mitarbeiter braucht, ist schlecht in seinem Job und charakterlich ungeeignet diesen auszuführen.

admin

Ich hatte in den Anfangszeiten von chefduzen mal angeregt, eine Kampagne zu starten, um die Diskussion unter den Jobcenterbeschäftigten zu entfachen, in der Hoffnung, daß wir unter ihnen auch Mitstreiter gegen die erniedrigenden Maßnahmen finden.

Es ging darum, sie selbst als Ausgebeutete zu sehen und anzusprechen, als Menschen, die vielleicht morgen selbst ihren Job verlieren und auf der anderen Seite des Schreibtischs stehen. Ich hielt es für wichtig, auch ihre Arbeitsbedingungen anzusprechen und solidarisch mit Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen zu sein. Wenn ich mit anderen diese Idee diskutierte, gab es zwar keinen Gegenwind, keine Gegenargumente, aber niemand schien wirklich Verständnis für diese Herangehensweise zu haben. Ich stand dann wie doof da und weder Leute von Erwerbsloseninis, noch von der FAU waren bereit, das Flugblatt zu verteilen.

Man hat sich darauf eingeschossen, den Sachbearbeiter als Feind zu sehen und sich an ihm abzuarbeiten.
Das ist in meinen Augen ein sinnloser, zermürbender und unpolitischer Kampf, der nicht zu einer Abschaffung des Hartz IV Regimes führen kann.

götzb

Der Artikel mit den auf den Kopf tanzen, liest sich verstörend.
Letztlich kommt das immer noch so herüber, als haben Arbeitslose artig zu sein, und brav allen zu folgen was das Jobcenter fordert.
Also eine bürgerliche Erziehungsanstalt. Wo die Eltern das Arbeitsamt darstellen.

Und wenn diese "Praktikerin" paar auf die Nuss bekommt, von Arbeitslosen die zum Termin zwangshaft vorgeladen wurde ?
Ist es dann immer noch positiv wenn Termine erzwungen werden ?????


Hier auch was noch aus der SZ- ich dachte mal dies ist eher ein linkes
Medium und so was ist mehr von der FAZ oder dem Focus zu erwarten:



[spoiler]

https://www.sueddeutsche.de/meinung/hartz-iv-sanktionen-jobcenter-foerdern-und-fordern-die-gruenen-1.5583725

Die Grünen setzen durch, dass es kaum noch Sanktionen gibt, falls jemand die Hilfe des Jobcenters ablehnt.
Viele Fachleute sind gegen diesen Plan. Mit Recht.

Gerade Hartz-IV-Empfänger darf man nicht leichtfertig bestrafen. Menschen, die ohnehin nur vom Existenzminimum leben, kann eine Geldkürzung vom Amt in Not stürzen, sie kann dazu führen, dass sie hungern, frieren oder an der falschen Stelle sparen, etwa bei der Bildung ihrer Kinder. Sie kann sie nach Schicksalsschlägen weiter entmutigen, kann das Vertrauen in den Berater des Jobcenters erschüttern, mit dem sie doch zusammenarbeiten sollen, um wirtschaftlich wieder auf die eigenen Beine zu kommen.

Und dennoch: Es ist ein Fehler, dass die Ampel-Koalitionäre die Sanktionen jetzt weitestgehend abschaffen wollen, für ein Jahr. Nur noch zehn Prozent Abzug soll es geben (statt 30 Prozent bisher), und das auch nur, wenn Hartz-IV-Bezieher mehrmals Termine verpasst haben. Sanktionen mit Sorgfalt zu verhängen - das ist etwas anderes, als die Möglichkeiten für Strafen derart zu beschneiden. Denn es gibt auch die anderen Fälle: zum Beispiel Menschen, die schwarzarbeiten und die staatliche Stütze als Zusatzeinkommen begreifen.

"Fördern und Fordern", das war die Grundidee, als das Hartz-System gegen viele Widerstände durchgesetzt wurde. Nun soll das Fordern vor allem auf Betreiben der Grünen entkernt werden, sie wollen sich auch sozialpolitisch profilieren - und zwar gegen das bei vielen ungeliebte "Hartz-IV-Regime". Sie tun dies sehendes Auges gegen den Rat vieler Praktiker und Behörden. Ob Arbeitsagentur, Städtetag oder sogar der Sozialverband Deutschland - sie alle haben sich dafür ausgesprochen, Sanktionen als letztes Mittel beizubehalten. Weil sie in manchen Fällen eben doch geboten sind, auch wenn die Verweigerer und Trickser erfahrungsgemäß nur eine kleine Minderheit sind.
Die Grundannahme der Grünen ist einfach falsch

Die Ampel-Pläne würden die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter zu einer weitgehend freiwilligen Veranstaltung machen. Der Staat leistet weiterhin Unterstützung, macht Angebote für den Ausstieg aus der Stütze, organisiert mitunter teure Fortbildungen auf Staatskosten. Ob sie dann angenommen werden, steht dem Hartz-Bezieher künftig im Prinzip frei. Dieses Modell geht letztlich von der Annahme aus, dass alle Hilfe-Bezieher, die arbeiten können, durchweg in eine reguläre Beschäftigung kommen wollen und dafür nur die Hilfe des Staates brauchen - aber keinen Druck. Wenn aber jemand beispielsweise jeden Monat 1100 Euro von der Gemeinschaft erhält, ist es dann unzumutbar, dass er oder sie sich gelegentlich bei dem Berater im Jobcenter blicken lässt, um darüber zu sprechen, wie man wieder in Arbeit kommt?

Den Jobcentern die Instrumente des Forderns zu nehmen, ist nicht mal im Interesse aller Hilfsbedürftigen. Ja, Sanktionen können schmerzen und den Mangel verschlimmern. Sie können Hilfebezieher aber auch erst dazu bringen, sich auf eine Beratung einzulassen, auf Hilfestellung, auf Sprachkurse, auf eine medizinische Behandlung - auch wenn sie bisher üble Erfahrungen mit Behörden gemacht haben. Sie können Arbeitslose aus ihrer Isolation reißen, aus einer Lage, in der sie selbst keine Perspektive mehr kennen - andere aber schon. Manchmal braucht es einen solchen Impuls, um dem Leben nach Arbeitslosigkeit und Abstieg eine andere Richtung zu geben. Eine große Gefahr der jetzigen Pläne besteht darin, dass der Staat diese Menschen nicht mehr erreicht.



[/spoiler]



Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

Onkel Tom

Naja, ob man den Artikel als Propaganda bezeichnen sollte, bezweifel ich.

Ich habe mir heute die Anhörung im Sozialausschuss rein gezogen und es wurde ja im JC Recklinghausen
eine Mitarbeiter_innenbefragung durchgeführt, wo sich ca 79 % dafür ausgesprochen haben, Sanktionen
bei zu behalten.

Mein Bauchgefühl nach, wird sich die Regierung pur nach dem Urteil des BVG orientieren und ich dachte
zunächst, das dieses Sanktionsmoratorium schon seid 01.01.2022 in Kraft sei aber Irrtum. Nichtbefolgen
von Einladungen zum persönlichen Erscheinen = 10% Sanktion (Telefontermine davon freufreu ausgeschlossen)
oder die Verweigerung zur Annahme einer "Intregrationsmaßnahme" weiter wie bisher seid BVG zu 30%
sanktioniert wird..

Scheele, altes Haus und ehemaliger Ein-Euro-Job-Betreiber.. Hat wohl nicht so ganz geklappt, verschlossen
zu bleiben Nööch   ;D ;D ;D

Diese Ausschusssitzung (etwas runter scrollen..) dauert zwar 1,5h aber auch für unpolitische Elos interesannt,
da man sich im Anschluss keiner Illusion mehr hergeben muss, was die Presse so alles dazu (verzerrt) schreibt.

Jo, diese übereifrige Freude als Elo mal sorgenfrei Pause machen zu können lag nur daran, das die
Noppenkugel mitgespielt hat. Dubiose Ausscheibungen zu Psychoklapptus-Maßnahmen sind ja schon raus
und ich nehme an, das dieser Part künftig höher gefahren wird a la "Ganzheitliche Verfolgungsbetreuung".

Gut geschulter Elo dürfte dann wissen, das seine Unterschrift für die Elo-Industrie Gold wert ist und wenn es
kein Entrinnen geben sollte, sich damit befasst, Maßnahmentagebuch zu schreiben und nach der Zeit könnten
Dubiositäten Richtung NLP als wichtiger Grund zum frühzeitigem Austritt herangeführt werden.
(§ 65 SGB 1 Absatz 1 Satz 2)

Interesannt für Elos, die nur Pech in der Arbeitswelt haben und ansonsten im Kopf fit sind, wo kein "Bedarf"
nach Plüschologie und Hausbesuche festgestellt werden können, aber "erfunden" werden könnten.

Ja, diese scheiß Knete spielt ja immer die Hauptrolle, so viel "Betreuungsgsbedürftige" zu haben, wie es eben
geht.

Betreffende Mitarbeiter_innen der Jobcentren, die so reden, befürchten halt Machtverlust und ja, nach 15 Jahren
regiedes H4-Regime wird es wohl auch eine Zeit lang dauern, diesen "Ökonomiefaschismus" wieder aus den
Köpfen raus zu bekommen.

Was admin anspricht, kann ich mich auch noch blass dran erinnern und solch einem Projekt spricht meines
Erachten nichts dagegen, weil die derzeitige "Fallzahl" die sie haben, den gesetzlichen Ansprüchen nicht
gerecht werden kann, was ja auch der Vertreter des DGB andeutete.

Auf Entspannung zu setzen sehe ich anbei kein Grund.. Nun ist Elo gefragt, was daraus zu wuppen ist..  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

Wie es laufen kann, sah man bei Inge Hannenann. Bleibt die Frage, was wäre, wenn sich mehr zusammentun.
Viele haben einfach die erzieherische Haltung abgespeichert, wer nicht spurt, muss bestraft werden. Außerdem hat ein ganzes Studium es nicht geschafft, eine andere Einstellung gewinnen zu lassen. Viele durchlaufen ja ein Studium der Universität der Agentur für Arbeit.
http://www.hdba.de/start

Und bitte, soll das ein Witz  sein, wenn es heißt im verlinkten Artikel "die PRAKTIKER der Jobcenter??? Schulabschluss und Studium oder Verwaltungsausbildung, Schreibtischarbeitsplatz für standardsierte Gesprächsverläufe . Quereinsteiger mag es vielleicht im Bereich Alg II geben.

Ich stehe vor einer Mauer aus Verwaltung. Die Sachbearbeitenden mauern. Was nicht im Computer steht, existiert nicht. Was in Facebook bei Kund_innen steht kann allerdings schon existieren.


Onkel Tom

Was lässt Du dich denn von einem Artikel, also Informationen aus dritter Hand, die auch
noch daran interresiert ist noch a bissel Blut und Riss in ihren Zeilen zu verbauen,
soo hochziehen ? Grünau, genau dass soll mit sowas erreicht werden..

Wenn was gegen H4 unternommen werden will, sind Emmotionen völlig fehl am Platz und ja,
die meisten Elos lassen sich durch Schmutzfingerblätter auch noch so konfuß machen, das sie
vom Gedanken, sich mit anderen zusammen zu tun, ab kommen.

Habe wahrhaftig kein Bock darauf, mich über jedes geschriebene Wort von Assi-Artikeln auf zu
regen, da ich meine Energie sinnvoller investieren möchte.

Nimm dir die 1,5h Zeit.. Es lohnt sich..  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Nikita

@admin
ZitatMan hat sich darauf eingeschossen, den Sachbearbeiter als Feind zu sehen und sich an ihm abzuarbeiten.

Das ist eine bequeme Falle. Das Feindbild gibt oberflächliche Motivation und gaukelt eine Einfachheit vor, die nicht da ist. Es hilft aber auch der Psyche, schwierige Situationen zu überstehen.

Frauenpower

Ja, man sollte sich nicht auf den SB einschießen, aber es nicht menschenwürdig auf eine Mauer an Menschlichkeit zu prallen, wie es dem / der SB aufgetragen  ist sich zu verhalten.
Eine Leck-mich-am-Arsch-Freundlichkeit kann auch eine Alternative sein,da sie dem / der Elo am wenigsten schadet. Die Gesetzgebung muss geändert werden! Der / die SB ist ja nur Lakai_in des Gesetzes.

counselor

ZitatDie Gesetzgebung muss geändert werden! 

Die Gesetzgebung wird nicht wesentlich geändert, weil die Kapitalverbände, insbesondere der BDI es nicht will. Daher ist es notwendig, die Machtstrukturen und letztlich das kapitalistische System infrage zu stellen, wenn man etwas an der Situation der Erwerbslosen ändern will.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Die Gesetze werden gegenwärtig geändert.. 2005 passte der Kommentar von
counselor noch. Ist heute veraltet, weil kapitalistische Ziele via Hatz 4 weitgehend
erreicht wurden und nun das ganze ein neuen Deckmantel Namens Bürgergeld
bekommt.
Das Arbeitgebervertreter alte Scheiße beibehalten wollen, liegt auf der Hand
sprich wegen Gewinnmaximierung.

Das nicht besonders viel zu Gunsten für Elos herum kommen wird, liegt auch daran,
das Elos nicht auf die Straße gehen und Proteste machen.. Kein Wunder, das sich
anbei Politärsche im Glauben rühmen, das es den Elos doch ganz gut ergeht.
Das dem nicht so ist, ergab ja die 5000 Zuschriften an Tacheles, um das BVG
ein Eindruck darüber zu geben, was da wirklich los ist..

Elos müssen genau so auf dem Busch klopfen, wie Umweltaktivisten..Ist so.. ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 16:41:06 Mi. 18.Mai 2022
Elos müssen genau so auf dem Busch klopfen, wie Umweltaktivisten..Ist so.. ;)

Wovon redest du?
Wo warst du seit 2005?
Elos sind nicht organisierbar. Da kann man 1000x wiederholen, daß sie doch kämpfen sollten und müßten. Sie werden sich nicht als Erwerbslose zusammentun.

Wenn man den staatlichen Terror gegen diejenigen, die sich nicht in der Ausbeutungsmühle befinden, wirksam bekämpfen will, muß man das in anderer Form und in anderen Konstallationen und Bündnissen versuchen.

Elos sind angreifbar und haben nach einiger Zeit eine angegriffene Psyche. Sie wollen unsichtbar bleiben und sich der ihnen feindlichen Welt entziehen. An ihnen gehen die gutgemeinten Aufrufe zum Kampf vorbei.

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 18:11:32 Mi. 18.Mai 2022
Zitat von: Onkel Tom am 16:41:06 Mi. 18.Mai 2022
Elos müssen genau so auf dem Busch klopfen, wie Umweltaktivisten..Ist so.. ;)

Wovon redest du?

Von Protest von Erwerbslosen..

Zitat
Wo warst du seit 2005?

Noch bei den Montagsdemonstranten dabei, umgestiegen zum Erwerbslosenforum-Eimsbüttel
und Aktionsbündis gegen Ein-Euro-Jobs. Ab 2006 bei ZAF-Jobmessen-Störaktionen.

Zitat
Elos sind nicht organisierbar. Da kann man 1000x wiederholen, daß sie doch kämpfen sollten und müßten. Sie werden sich nicht als Erwerbslose zusammentun.

Das sehe ich nicht so.. Wenn die Scham überwunden ist, das man auf staatliche Hilfen angewiesen
ist, könnte die Bereitschaft zu Protesten besser gehen. (Hartz 4 die rote Karte zeigen 2006 in Berlin..)

Zitat
Wenn man den staatlichen Terror gegen diejenigen, die sich nicht in der Ausbeutungsmühle befinden, wirksam bekämpfen will, muß man das in anderer Form und in anderen Konstallationen und Bündnissen versuchen.

Solidarische Bündnisse sind ein guter Ansatz dazu, darf von ratsuchenden Elos jedoch nicht als
sogenannter Dienstleistungsservice empfunden werden. Dies laugt Bündnisse auf Zeit aus.

Zitat
Elos sind angreifbar und haben nach einiger Zeit eine angegriffene Psyche. Sie wollen unsichtbar bleiben und sich der ihnen feindlichen Welt entziehen. An ihnen gehen die gutgemeinten Aufrufe zum Kampf vorbei.

Nicht alle..  ::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 10:05:25 Fr. 20.Mai 2022
Zitat von: Kuddel am 18:11:32 Mi. 18.Mai 2022
Zitat von: Onkel Tom am 16:41:06 Mi. 18.Mai 2022
Elos müssen genau so auf dem Busch klopfen, wie Umweltaktivisten..Ist so.. ;)

Wovon redest du?

Von Protest von Erwerbslosen..

Genau diesen Protest gibt es nicht.
Der Kampf gegen das System Hartz IV (auch unter dem Namen "Bürgergeld") ist jedoch wichtiger denn je.

Ich halte es für wichtig, das Scheitern der bisherigen Strategie und Kämpfe anzuerkennen, damit man überlegen kann, wie man erfolgreicher organisiert und kämpft.

Onkel Tom

Und warum scheitern Anlaufversuche zum H4-Protest ?

Was führte anfänglich dazu, den H4-Widerstand zu schwächen und letztendlich zum
Erliegen zu bringen ?

Und was könnte die gegenwärtige Situation ändern ?
Lass Dich nicht verhartzen !

tleary

https://www.katja-kipping.de/de/article/1177.aktuelle-studie-von-irene-becker-zum-existenzminimum.html

Zur Höhe von Hartz-IV: Das wären damals vor 6 Jahren schon 632 € gewesen. Mittlerweile wohl locker 700 € als menschenwürdiges Existenzminimum. Tatsächlich gerade mal 450 €. Naja, die Tafeln werden momentan ohnehin schon überrannt. Natürlich kommt von der Bundesregierung da wieder gleich die Forderung, ausgerechnet die menschenunwürdigen Tafeln besser zu unterstützen. Klar, ist ja auch um Milliarden billiger als den Hartz-IV-Satz um 250 € heraufzusetzen.

»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

BGS

Geld wäre locker mehr als genug da, s. a. geplante masslose Aufrüstung etc.

Es mangelt m. E. an Menschlichkeit und dem Willen Allen ihre Würde zuzugestehen.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

Zitat von: tleary am 05:42:01 Mo. 23.Mai 2022
Zur Höhe von Hartz-IV: Das wären damals vor 6 Jahren schon 632 € gewesen. Mittlerweile wohl locker 700 € als menschenwürdiges Existenzminimum.
Die Linke hat für 2022 einen Regelbedarf von 687€ errechnet.
https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,330965.msg374980.html#msg374980
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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