Hirnwäsche, Propaganda & Zensur - Das Abrutschen des jounalistischen Mainstreams

Begonnen von Kuddel, 13:31:07 Mi. 22.Dezember 2010

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Kuddel

ZitatFragwürdige Pressearbeit
Die Polizei ist keine privilegierte Quelle

Zu viele Journalist:innen übernehmen unkritisch, was die Polizei sagt, schreibt und twittert. Dabei ist nach unzähligen Vorfällen klar: Die Polizei ist nicht neutral, sondern ein eigenständiger Akteur in der öffentlichen Meinungsbildung. Es wird Zeit, sie auch so zu behandeln.
https://netzpolitik.org/2022/fragwuerdige-pressearbeit-die-polizei-ist-keine-privilegierte-quelle/

Kuddel

Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Ich höre oft den Deutschlandfunk und halte ihn für ein recht seriöses Mainstreammedium. Jedenfalls im Vergleich zu den anderen.

Aber in Bezug auf den Ukrainekrieg könnte ich verzweifeln. Da zeigt sich der Sender absolut gleichgeschaltet. Jeden einzelnen Beitrag und Kommentar halte ich für einseitig und pure Propaganda.

Man Interviewt "Fachleute" irgendwelcher US Thinktanks des militärisch-industriellen Komplex und kommt nicht auf die Idee, stattdessen mit einem Vertreter des US Friedensbewegung oder einem russischen Oppositionellen zu sprechen. NIE wird ein Kriegsgegner aus Deutschland interviewt.

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatZurück zu Facebook und Insta?
Meta lässt Trump wieder herein
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/facebook-konzern-meta-hebt-sperre-fuer-donald-trump-auf-18630266.html

Techkonzerne machen Politik. Sie greifen in die gesellschaftliche Meinungsbildung ein. Sie gehen aktiv gegen linke Inhalte vor. Nun geht es in den Asozialen Medien weiter nach rechts/rechtsaußen.

Tiefrot

Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !


Nikita

Ja, Lindners Partnerin Lehfeldt ist immer für einen Kopfschüttler gut.

Kuddel

Manchmal ziehe ich nur noch die Tür zu, will niemanden sehen. Wenn ich über Internet irgendwelche Medien besuche, ist es nur, weil ich wissen will, was draußen in der Welt los ist. Ich finde aber immer weniger Informationen, kaum noch Journalismus. Man wanzt sich an mich ran, redet von einem "wir", das ich nicht verstehe, Journalisten tun so, als seien wir miteinander befreundet, obwohl wir uns nicht kennen. Alles ist voller Emotionen, immer öfter wird nach innen geblickt, ich will diese ganze Scheiße nicht, nicht die Beschreibungen von Krankheit und Seelenpein, nichts über Familienkonstallationen, über Wege zum Glücklichsein, über Sex und Freundschaft. Ich will nicht wissen, was Putin angeblich denkt und ich will nichts von "unseren Werten" hören. Ich suche in den Medien keine Freunde, keine Lebensberater, keine spirituellen Führer und keine Welterklärer. Ich will nichts weiter als vernünftig recherchierte Informationen. Was ich damit mache, ist meine Sache und ich will keine Bewertungen und Gefühle bei der Vermittlung der Infos.
Infos ohne emotionale Verpackung werden selten.

Kuddel

Beim Thema Ukrainekrieg halte ich die Medien für gleichgeschaltet, egal ob öffentlich rechtlich oder privat.

Erwähnenswert ist jedoch, daß die Bevölkerung nicht der vorgebenen Meinung folgt und gut die Hälfte die Waffenlieferungen kritisch sieht und sich diplomatische Lösungen wünscht.

Die Theologin Margot Käßmann hat es treffend formuliert:
ZitatDer Diskurs in Deutschland spiegele bisher nicht, dass die Hälfte der Menschen die Waffenlieferungen an die Ukraine kritisch sehe, sagte die frühere Bischöfin und Ratsvorsitzende der EKD in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (18.2.). "Aber diese Haltung wird in der Debatte gnadenlos niedergemacht. Das ist gefährlich für die Demokratie."
https://www.evangelisch.de/inhalte/212513/17-02-2023/waffenlieferungen-die-ukraine-kaessmann-kritik-ist-gnadenlos

Kuddel

Die deutsche Presse in ihrer transatlantischen Widerwärtigkeit:

ZitatIn Deutschland geht derzeit eine unkonzentrierte Ego-Show als anschlussfähige Friedensbewegung durch, wie am Brandenburger Tor zu besichtigen war. Wie ärgerlich, wie schade. (...)

eine von sich beseelte Selbstberuhigungs-Clique(...)
Süddeutsche

Zitat...stellt sich die beschworene ,Neue Friedensbewegung' eben doch auf die falsche Seite...
BERLINER MORGENPOST

ZitatDie imposanten Vorführungen von Panzern, Eurofightern oder Fregatten für Pistorius sind dabei Teil eines scharfen Wettbewerbs der Teilstreitkräfte um Aufmerksamkeit und Ressourcen. Deutschland hat einen Verteidigungsminister, der sein Amt mit Schwung und Hingabe führt. Das ist ja schon mal was.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

ZitatTeilnehmende an der Demonstration waren sowohl Linke und Friedensbewegte als auch AfD-Politiker und Rechtsextreme
Spiegel

ZitatScheinriesinnen
Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer hatten zur Demo "Aufstand für Frieden" ans Brandenburger Tor aufgerufen. Nun: Stell dir vor, es war Aufstand und kaum einer kam hin.
Zeit

ZitatZu Sahra Wagenknechts "Friedenskundgebung" kommen auch viele AfD-Mitglieder. Björn Höcke scheint ebenfalls begeistert von der Linken-Politikerin - so sehr, dass er sie zur Zusammenarbeit aufruft.
ntv

Zitat"Friedensdemo" oder "Friedensschwurbler"?
Euronews

ZitatRöttgen über Wagenknecht und Co.
Xi und Putin hoffen auf "nützliche Idioten"
ZDF




Onkel Tom

Gibt es eigendlich noch unvoreingenommenen Jornalismus ?

Ich habe mir den Live-Stream der Kundgebung angeschaut
und das gefasel vom Phönix-Reporter war auch Kotzeimerwürdig.
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Es fängt ja bei den Zahlen für die Demo am Brandenburger Tor an:

Mich nerven auch Übertreibungen: Wagenknecht/Schwarzer: "mindestens 50.000"

Polizei: "Rund 13.000 Menschen"
Die von mir geschätzte Journalistin Nelli Tügel schreibt: "Abgesehen davon, dass es nicht 50 k waren (13 k auch nicht), bin die Kundgebung mehrmals abgelaufen, schätze 20-30), ist das dreist, weil vor fast genau 1 Jahr weit mehr als 100 k Menschen in Berlin ggn den Angriff auf die Ukraine demonstriert haben."
Spiegel: "Das ist absurd, ich bin die Veranstaltung mehrfach abgegangen, schätze um die 7000."

Nunja.

Dann gab es die Menschenkette mit ca. 20.000 Teilnehmern, die sich klar gegen rechts abgegrenzt hat. Diese Kundgebung kam in den Medien nicht vor.

Politische Einschätzung der Kundgebung am Brandenburger Tor:

ZitatTausende folgen Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer – doch die Friedensbewegten irren
Handelsblatt

ZitatLinke, Rechte, Friedensbewegte und Kriegsbesorgte. Gewiss, nach Frieden in der Ukraine zu rufen, ist im Grunde ehrenwert – aber angesichts des brutalen russischen Angriffskriegs bestenfalls naiv. Und schlimmstenfalls verwerflich. Würden die Forderungen des ,Aufstands für den Frieden' erfüllt, wäre dies nämlich das Ende der europäischen Friedensordnung
Volksstimme

ZitatSpiegelbild des idealistischen Pazifismus:
Der ,,Aufstand für den Frieden" war anmaßend und geschichtsvergessen
Tagesspiegel

ZitatWagenknecht und Schwarzer müssen sich nach der Demo vom Samstag erst Recht den Vorwurf der Täter-Opfer-Umkehr gefallen lassen. Und sie sollten sich fragen, ob sie sich nicht zu unfreiwilligen Unterstützern Putins machen
Kölner Stadtanzeiger

ZitatWenn deutsche Pazifisten im Ukrainekrieg zu Verhandlungen mit dem Kreml aufrufen, denken sie nur an sich, nicht an die Ukrainer. Das ist grausam und geschichtsvergessen.
FAZ

ZitatBei Sahra Wagenknechts ,Friedenskundgebung' in Berlin standen sie Seit an Seit: friedensbewegte Linke, AfD-Politiker und rechtsextreme Putin-Propagandisten.
Mitteldeutsche Zeitung

ZitatAn dieser Veranstaltung stimmte nichts. Die beiden Organisatorinnen stellten Täter und Opfer in diesem Angriffskrieg auf eine Stufe, sie forderten Friedensverhandlungen, obwohl der Angreifer keinerlei Verhandlungsbereitschaft zeigt
Südkurier

ZitatWagenknecht und Schwarzer, die (Aus-)Blenderinnen
Spiegel

ZitatIch habe Schwarzer bewundert - jetzt sehe ich bei jedem toten Soldaten ihr Lachen
Focus

ZitatDie ,,Bürgerbewegung" von Schwarzer und Wagenknecht ist bewusst realitätsfern
Berliner Zeitung

ZitatManifest von Schwarzer und Wagenknecht: Wenn Pazifismus Menschen tötet
RTL

Kuddel

Beim DLF gibt es die Sendung:
ZitatKontrovers

Politisches Streitgespräch mit Studiogästen und Hörern

Der Krieg und wir: Die Berichterstattung im Deutschlandfunk

Mein Eindruck: Eine Mehrheit der Anrufer ist genervt von der unausgewogenen Berichterstattung zum Ukrainekrieg. Konkret: die Waffenlieferungen gelten als alternativlos, die Stimmen der Kriegsgegner werden ignoriert, die Wagenknecht/Schwarzer Demo wurde durch den Dreck gezogen.

Onkel Tom

Ich glaube, das wird nicht die letzte Demo dieser Art gewesen sein.  :D

Interesannt, wie jede_r Redner_in dazu formulierte. Ich denke, das sich
alle anbei ordendlich den Popo aufgerissen haben, ihren Redeskript zu
erstellen..
Der Tenor bezog sich anbei ja auf "Abnutzungskrieg ist sinnlos, also
Verhandlungen bitte, damit nicht weitere sterben müssen !"

Das anbei "Kompromisse gemacht werden müssen" will die Pro-Kriegs-Press
nicht hören.  ::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Hanni3

Zitat von: Onkel Tom am 18:55:03 Mo. 27.Februar 2023Ich glaube, das wird nicht die letzte Demo dieser Art gewesen sein.  :D

Interesannt, wie jede_r Redner_in dazu formulierte. Ich denke, das sich
alle anbei ordendlich den Popo aufgerissen haben, ihren Redeskript zu
erstellen..
Der Tenor bezog sich anbei ja auf "Abnutzungskrieg ist sinnlos, also
Verhandlungen bitte, damit nicht weitere sterben müssen !"

Das anbei "Kompromisse gemacht werden müssen" will die Pro-Kriegs-Press
nicht hören.  ::)


Ich würde mir wünschen, daß es diesbezüglich GAR keine Demos mehr braucht.
Ich will, daß dieeser Scheißkrieg vorbei ist, daß wir aufräumen und lernen.


Mein Opa war in beiden Weltkriegen und er hat mir gesagt, daß die Menschen nix draus lernen, daß es immer Schreibtischler und Politiker geben wird, die Menschen aufeinander hetzen.
Und recht hatter gehabt.

Kuddel

Ich mag Sarah Wagenknecht zwar nicht, aber so geht es nicht:

ZitatWarum Sahra Wagenknecht eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland ist
https://www.rnd.de/politik/warum-sahra-wagenknecht-eine-gefahr-fuer-die-demokratie-in-deutschland-ist-X6HYR7QBSNBEXOUXFOLYDU63TI.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Die Wirtschaft, die mit ihren Lobbyisten die Politik bestimmt, hebelt mit ihrer Macht die Demokratie aus.

SPDCDUCSUFDPGrüneAfD sind undemokratische Organisationen, sowohl parteiintern, alsauch in ihrer politischen Praxis.

Eine halbwegs funktionierende Demokratie braucht seriöse, unabhängige und kritische Medien. Die deutschen Mainstreammedien versuchen sich zur Zeit gegenseitig zu übertrumpfen als Sprachrohr der Wirtschaft, der Bundesregierung und der US Interessen.

Der Wanderpokal geht an das Redaktionsnetzwerk Deutschland RND.

dagobert

ZitatRupert Murdoch räumt ein, dass TV-Moderatoren Wahllüge verbreiteten

Nach Donald Trumps Wahlniederlage 2020 verbreitete Fox News offensiv dessen Lügen über angebliche Manipulationen. Nun hat sich Medienmogul Rupert Murdoch dazu unter Eid geäußert – kleinlaut.
https://www.spiegel.de/ausland/fox-news-rupert-murdoch-raeumt-wahl-unsinn-seiner-moderatoren-nach-trumps-niederlage-ein-a-d2c58ac6-95df-491e-b772-cc248184038b
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

ZitatPRESSEMITTEILUNG DER MLPD - Faschistoide Stimmungsmache gegen Geflüchtete - Wo bleibt die Zivilcourage im deutschen Journalismus?

Unter der Überschrift "Faschistoide Stimmungsmache gegen Geflüchtete - Wo bleibt die Verteidigung der Menschenwürde und die Zivilcourage im Journalismus in Deutschland? - Gary Lineker zeigt doch: Fortschrittliche Kritik trifft den Nerv der Zeit" hat der Pressesprecher des Zentralkomitees der MLPD heute eine aktuelle Pressemitteilung veröffentlicht.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw11/faschistoide-stimmungsmache-gegen-gefluechtete-wo-bleibt-die-zivilcourage-im-deutschen-journalismus
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!


Kuddel

Was die Kriege des Westens angeht, gibt es eine mediale Gleichschaltung.

Es richtig, daß dem Ukrainekrieg der Angriff Rußlands auf die Ukraine vorausgegangen ist. Dieser Angriff ist nicht zu rechtfertigen oder zu relativieren.

Es ist ebenso richtig, daß dem Blutbad in Gaza der Angriff der Hamas auf Israel vorausgegangen ist mit einem grausamen Massaker.

Wenn man nun über etwas in einem dieser militärischen Konflikte berichten oder etwas kommentieren möchte, ist man gezwungen, "Putins brutalen Angiff" oder den "Hamas Terror vom  7. Oktober" zu nennen, ansonsten gilt man als Putinversteher oder Antisemit, der islamistischen Terror relativiert.

Veröffentlichen lassen sich Berichte über die Schrecken des Krieges nur selektiv, auch wenn sich identische Geschichten von beiden Seiten erzählen ließen.

Vergewaltigungen als Mittel der Kriegsführung, unvorstellbare Grausamkeit, die Unterdrückung von Kritik und Opposition, Kinder als Kriegsopfer finden nur ihren Weg in die Medien, wenn es um die Taten Rußlands oder der Palästinenser geht.

Wenn es um den Mut von Menschen in Extremsituationen, militärische Erfolge, Homestories über Kämpfer, die vorher DJs, Perfermancekünstler oder Webdesigner waren, gibt es Verffentlichungen nur über Ukrainer oder Israelis.

In allen Kriegen gibt es Menschen, die Kriegsmüde sind, die sich dem Kriegseinsatz entziehen und die die Kriegsmaschinerie sabotteren. Auch hier wird nur einseitig berichtet.

Was jetzt zum Thema Berlinale abgeht, ist ein Offenbarungseid des Journalismus.

Es gab Kritik von Filmschaffenden an den Gräuel des Krieges und die Forderung nach einem Waffenstillstand und Frieden.

Nach dem Vorbild der Kampagne gegen die documenta unterstellt man den Kritikern Antisemitismus.

Die Heftigkeit,mit der es gerade durchgeszogen wird zeigt, wie es mit den Machtverhältnissen in den Medien und der journalistischen Freiheit aussieht.

ManOfConstantSorrow

Es sind bedrückende Zeiten. Meinungen jenseits des Mainstreams werden niedergemacht.

Wer sich Verhandlungen und ein Ende des Krieges in der Ukraine wünscht, gilt als Unterstützer von Vergewaltigungen,  Kindesentführungen und des Vormarschs Putins. Wer Mitleid und Trauer für die zivilen Opfer in Gaza zeigt, gilt als Antisemit.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

  • Chefduzen Spendenbutton