Am 11.9. sollte wieder ein Protest gegen die Fortsetzung der Kreuzfahrtsaison stattfinden.
Welcome to Kiel!
Mein Schiff? Sicherlich nicht!

Diese Form des industrialisierten Tourismus ist in Kiel nicht sonderlich beliebt.

Aufgrund der Entwicklungen in Moria wurde jedoch das Motto einen Tag vor der Aktion geändert. Es sollte nun um Solidarität mit den Geflüchteten gehen.

Das Motto paßte aus verschiedenen Gründen. Rüstungsproduktion ist der wohl wichtigste Wirtschaftszweig der Landeshauptstadt. Auf der anderen Seite der Förde werden Fluchtgründe produziert.

Die Medien lauerten schon.

Es gab einige hervorragende und berührende Redebeiträge.

Ich sollte einen Redebeitrag für chefduzen auf der Kundgebung halten. Ich hatte mir länger Gedanken gemacht über die Rede gegen die Kreuzfahrtindustrie, doch mir ist auf die Schnelle kein so guter Bogen zur menschenverachtenden Migrationspolitik der Bundesregierung und EU gelungen. Es gab bessere Reden.

Meiner Meinung nach kam die beste Rede von der Antifajugend (Jugendantifa?) Kiel. Schlau, bissig und mit Pfeffer. Hut ab!

Die Kieler Nachrichten schrieben etwas von 80 Teilnehmern. Ich habe 200 gesehen.

Das martialische Auftreten der Polizei war eine überflüssige und unangenehme Machtdemonstration. Die Menge an Polizeifahrzeugen und -Kräften um das Kreuzfahrtschiff herum war schlichtweg absurd. Kiel wollte sich nicht nochmal nachsagen lassen, es würde die Tourismusindustrie nicht angemessen schützen.