Frankreich aktuell

Begonnen von Kuddel, 11:59:51 Sa. 22.Juli 2017

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Fritz Linow

Zitat von: counselor am 22:52:55 Mi. 05.Dezember 2018
ZitatFrankreich - Erfolge der "Gelben Westen" - Ermutigung für Kampf gegen Rechtsentwicklung der Regierungen

Die Bewegung der ,,Gelben Westen" in Frankreich - so genannt wegen ihren gelben Warnwesten als Erkennungszeichen - hat einen bedeutenden Erfolg erreicht. Der folgende Bericht stützt sich auf eine Korrespondentin aus Frankreich.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw49/gelbwestenbewegung-stuerzt-macron-regierung-in-offene-politische-krise-jetzt-spricht-das-volk

Propagandistischer Schwallertext. Problem erkannt, Lösung verfehlt.

BGS

Zitat von: Fritz Linow am 23:06:34 Mi. 05.Dezember 2018
... .
Propagandistischer Schwallertext. Problem erkannt, Lösung verfehlt.

Wer hat die "Lösung", wann, wie? Habe dank des Kommentars nix vom Artikel gelesen, dennoch suche ich schon seit langem nach umsetzbaren  Widerstandsmöglichkeiten in Skandinavien.

Weg mit dem "Neoliberalismus"!

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Zitat von: Fritz Linow am 23:06:34 Mi. 05.Dezember 2018
Propagandistischer Schwallertext. Problem erkannt, Lösung verfehlt.
Na dann raus mit der Sprache: Was ist denn die Fritz-Linow-Lösung des Problems?
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Es gibt keine Fritz-Linow-Lösung, so wenig wie einzig und allein der Aufbau einer revolutionären Partei Perspektiven gibt. Dass sich die ICOR und UPML dann auch noch in die Tradition der Pariser Kommune stellen, halte ich für fragwürdig. Aber wem es gefällt, bittesehr.

Tiefrot

Zunächst wäre die Frage zu stellen, mit wem solch eine Transformation zu machen wäre.
Mensch hat nun mal die Eigenheit, bei Macht- oder Geldzuwachs abzudrehen.
Wie soll sowas vermieden werden ? ???
Schon an dieser Frage hängen 98% des Gelingens.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Schluepferstuermer

Ich glaube sowas wie in Frankreich ist bei uns nicht möglich.

1. Die Medien sind voll des Lobes an Macron. Wer dadeden ist, wird abgestempelt.
2. Politik geht den Meisten, wo vorbei. Es wird nur an Konsum gedacht.

Bsp. Winterschmuck: Auf Mex gesehen, wie Leute preisgeben 50-100€ dafür auszugeben. Eine war dabei und sagte 300€ auszugeben.
Ein Händler wurde gefragt. Er sagte ihn freut dies zwar, aber er stellt sich die Frage, wo ist das Zeug vom letzten Jahr.
Am WE im Xxxlutz gewesen. Eine große Halle mit Schmuck war mit Leuten voll. Die kaufte auch. Was ich am vorbeilaufen an der Kasse sah.

Möbel sind zwar extrem teuer, aber werden von Leuten mit Energielevelaufkleber (wie bei Kühlschränken) auf dem Hirn gekauft. Sonst würde er einen Tischaufsatz (bestehend aus 3 lackierten Sperrholzbretter) für 80€ anbieten. Oder ein minderwertiges Sideboard für 2300€.

Im Saturn (zur Info über ein Kabel am BlackFriday - das vergaß ich ganz) staunte nicht schlecht, wie ca. 100 Leute an der Kasse standen.
Um nicht an der Kasse anzusehen, probiert in Hamburg der Saturn kassenloses bezahlen.


Bei uns haben sie ganz andere Interessen, als auf eine Demo zu stellen. Denn es muß wachsen. Denn nur was wächst, ist lebendig.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Rudolf Rocker

ZitatIch glaube sowas wie in Frankreich ist bei uns nicht möglich.

1. Die Medien sind voll des Lobes an Macron. Wer dadeden ist, wird abgestempelt.
2. Politik geht den Meisten, wo vorbei. Es wird nur an Konsum gedacht.

Zu 1.: Ja, ich wüsste jetzt auch nicht warum ich gegen Macron in Deutschland auf die Straße gehen sollte ::)
Zu 2.: Würde ich jetzt nicht so pauschal beurteilen wollen, ob Leute die was kaufen kein interesse an Politik haben.

Troll

Zitat
Zu 1.: Ja, ich wüsste jetzt auch nicht warum ich gegen Macron in Deutschland auf die Straße gehen sollte ::)

In Deutschland wurde auch gegen Donald Trump demonstriert/protestiert, warum nicht auch gegen Macron, eines hat diese globalisierte Politik gemein, es trifft keinen falschen. Aber stimmt schon, gegen Presse geschaffene Legenden wie Macron oder Obama wird nicht ernsthaft demonstriert.
Achja, man konsumiert z.B. auch politische Literatur.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

ZitatIn Deutschland wurde auch gegen Donald Trump demonstriert/protestiert,...
Weil er in den USA die Steuern erhöhen wollte? Kann ich mich nicht daran erinnern!

Troll

ZitatDemonstration gegen Hass und gegen Trump

In Berlin sind am Tag von Donald Trumps Amtseinführung tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu demonstrieren. Bei der Endkundgebung am Brandenburger Tor versammelten sich vor allem Amerikaner, die mit ihrem neuen Staatsoberhaupt alles andere als zufrieden sind.

https://www.faz.net/aktuell/politik/berlin-demonstration-gegen-hass-und-gegen-trump-14715095.html

Ok, waren wohl haupsächlich Amerikaner, dennoch, eine Demo in Deutschland gegen Trump.
Die Mineralölsteuerhöhungen waren der Zündfunke, sind aber nicht der alleinige Grund für die Proteste, man sollte das nicht mit aller Gewalt klein machen nur weil der Protest auch unschöne Seiten hat.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

counselor

Stimmt! Es gab kleinere Aktionen gegen das TRUMPeltier.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:53:59 Fr. 07.Dezember 2018
...ich wüsste jetzt auch nicht warum ich gegen Macron in Deutschland auf die Straße gehen sollte...

Vielleicht weil das Kapital global operiert und wir uns nicht national spalten lassen sollten.
Bremer Daimlerarbeiter haben bei der letzten französischen Streikwelle mit einem riesigen Transparent vor der Bremer Bürgerschaft ihre Solidarität demonstriert.
Der Kampf gegen's Kapital ist international!
Wenn die französischen Proteste und Aufstände die Pläne des Kapitals erfolgreich durchkreuzen, wird die Politik in Deutschland ihre Selbstherrlichkeit verlieren. Wir werden es zu spüren kriegen. So lange uns in globalisierten Zeiten grenzüberschreitende Kämpfe nicht gelingen, bleiben wir weitgehend wehrlos.

Was die Troika bzw. EU in Griechenland probiert, ist ein Testversuch für ganz Europa. Wenn es uns nicht gelingt, den griechischen Widerstand solidarisch zu unterstützen, wird das griechische Schicksal die Zukunft von uns allen bestimmen.

Internationale Solidarität
sollte keine hohle Floskel sein.

Schluepferstuermer

Ich meinte so Leute hier, wie den Macron in Frankreich.

Es sind unheimlich Viele, die politische Literatur kaufen. Auch nützt es wenig, wenn diese nicht kpl. gelesen wird. Meistens sind es über 500 Seiten.
Die Meisten lesen gerade 3 Seiten und sind überfordert.
Es wird die Überschrift gelesen und schon meinen Viele alles zu wissen. Je kürzer, umso Bild.
Verstehen ist auch so eine Sache.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
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admin

Können wir mal wieder über Frankreich reden?

ManOfConstantSorrow

Zitat von: counselor am 19:08:37 So. 02.Dezember 2018
ZitatFrankreich: Die gelben Westen und die vorrevolutionären Elemente der Situation

Seit dem 17. November hat sich die Situation in Frankreich abrupt geändert. Am Anfang stand der spontane Aufstand eines beträchtlichen Teils der Massen, wie er bisher selten zu beobachten war.

Quelle: https://www.klassegegenklasse.org/frankreich-die-gelben-westen-und-die-vorrevolutionaeren-elemente-der-situation/

Danke für die lesenswerten Einschätzungen.

Es gibt scheinbar auch Bewegung bei der angeblichen politischen Richtungslosigkeit.
ZitatGenerell ist die Protestbewegung daran, ihre politische Couleur zu ändern: Gaben am Anfang autofahrende und eher rechtsstehende Gegner hoher Steuern den Ton unter den Gelbwesten an, nehmen heute soziale Forderungen, etwa nach Erhöhung des Mindestlohnes, überhand. Vereinzelt spricht man bereits von ,,Rotwesten". Die konservative Zeitung Le Figaro, die am Anfang Feuer und Flamme für die ,,Steuerrevolte" gewesen war, berichtet heute einiges distanzierter über die Proteste und hebt die Gewaltexzesse hervor.

So sind es auch politisch eher links stehende Kräfte, die sich den Gelbwesten neu anschließen. Hunderten von Mittelschulen waren am Montag bestreikt. Die Schüler protestieren gegen eine Reform des Universitätseintritts und äußern ihre Solidarität mit den Gelbwesten. Die einst kommunistische Gewerkschaft CGT ruft für den 14. Dezember zu einem Aktionstag auf, um ähnlich wie die Gelbwesten höhere Löhne zu verlangen. Raphaël Glucksmann, Sohn des verstorbenen Philosophen gleichen Namens und Gründer einer neuen Links- und Ökoformation namens ,,place publique", meinte in Frankreich mische sich eine soziale und eine Regimekrise. Emmanuel Macron habe die Politik seiner Vorgänger weitergeführt: ,,Ganze Teile der Bevölkerung wurden ins Elend abgestuft, während sich andere fröhlich bereicherten. Das macht die Lage in Frankreich äußerst gefährlich, weil die Wut heute unkontrollierbar ist."

Im Internet zirkulieren zum Wochenbeginn gleich drei Aufrufe zum ,,vierten Akt", nachdem die drei letzten Samstag in Paris zu Krawallen und landesweit zu Verkehrssperren geführt hatte. Ein Appell ruft zum ,,Sturm auf die Bastille" auf. Im Elysée-Palast – der unter Insidern auch ,,Château" (Schloss) genannt wird, gerät Macron deshalb unter Zugzwang: Wenn er die Benzinsteuererhöhung bis am Samstag nicht auf Eis gelegt hat, könnte die Lage vollends eskalieren. Elf Treibstofflager waren in Frankreich am Montag blockiert. In der Bretagne wurde Benzin rationiert.
http://www.fr.de/politik/frankreich-macron-sucht-einen-ausweg-aus-der-krise-a-1631964

Beonders erfreulich ist, daß es nicht die Distanzierungen von linker Seite gegeben hat, weil sie von der Bewegung überrascht wurden und sie wenig verstehen.

Ein NDR Journalist kommentierte die momentane Entwicklung damit, daß es Le Pen nicht gelungen sei, den Aufstand für sich zu instrumentalisieren, dazu sei diese Bewegung zu abwehrend allen Stellvertretern, Politikern und Gewerkschaften gegenüber. Die Ablehnung von Stellvertretern und die Führerlosigkeit ist das genaue Gegenteil der #Aufstehen "Bewegung" von Wagenknecht/Lafontaine.

Daß nun weitere soziale Unzufriedenheit, Schülerproteste und Arbeitsniederlegungen und Proteste sich dieser Welle der Sozialen Unruhe anzuschließen, ist eine positive Entwicklung.

In Deutschland ist man scheinbar zu blöd, statt etwas eigenes auf die Beine zu stellen, jammert man lieber herum. Allein die Faschos haben die Gunst der Stunde erkannt, versuchen ihr Süppchen auf den Feuern der Gelbwesten zu kochen. Sie laufen plötzlich mit gelben Westen durch die Gegend.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Rudolf Rocker

ZitatVielleicht weil das Kapital global operiert und wir uns nicht national spalten lassen sollten.
Deshalb gehe ich gegen den Kapitalismus auf die Straße, aber nicht gegen einzelne, austauschbare Vertreter. (Macht die Sache einfacher, weil man nicht ständig neue Transpis schreiben muss!)

Troll

Na, dann hast Du ja nicht viel zu demonstrieren ;), pauschal gegen das System Kapitalismus wird selten demonstriert, es geht meistens um dessen Zähmung und kaum dagegen, leider, oft nur um Vertreter des Elends, deshalb nicht weniger wichtig, es ist der angreifbare Punkt in der Nähe eben die Vertretung, in deren Sinn eine Niederlassung.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel


BGS

Das letzte Aufgebot?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Rudolf Rocker

ZitatHeftige Zusammenstöße in Paris
https://www.tagesschau.de/ausland/gelbwesten-frankreich-107.html


ZitatDas letzte Aufgebot?
Mal zum Vergleich: Beim G20 in Hamburg waren ca. 30.000 Cops.

counselor

Ich hoffe, dass es den Gelbwesten gelingt, Macron zum Rücktritt zu zwingen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

Hat schon etwas von Occupy, der Protest ist  nicht durch "Prominente" Vertreter greifbar, die globale neoliberale Macht benutzt diese Un(a)greifbarkeit seit vielen Jahren und der Widerstand verpufft daher regelmäßig, jetzt mal anders herum, großartig.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Zitat von: Troll am 12:57:40 Sa. 08.Dezember 2018
Hat schon etwas von Occupy, der Protest ist  nicht durch "Prominente" Vertreter greifbar, die globale neoliberale Macht benutzt diese Un(a)greifbarkeit seit vielen Jahren und der Widerstand verpufft daher regelmäßig, jetzt mal anders herum, großartig.


Damit hat man auch niemanden, den man bestechen, verhaften oder unter Druck setzen kann. Also zumindest nicht mit Auswirkungen auf die Aktionsfähigkeit der restlichen Bewegung.

Attac ist ja auch so ein Beispiel. Die haben den Protest kanalisiert und ins leere laufen lassen!

PS:
Livebilder vom Protest:
https://www.rt.com/on-air/445920-yellow-vest-protest-paris/

counselor

Genau! Attac spaltet Proteste und läßt sie ins Leere laufen. Wie aktuell bei den #unteilbar-Protesten geschehen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 13:04:11 Sa. 08.Dezember 2018
Damit hat man auch niemanden, den man bestechen, verhaften oder unter Druck setzen kann. Also zumindest nicht mit Auswirkungen auf die Aktionsfähigkeit der restlichen Bewegung.

Deshalb war die hieriarchische Struktur der KPD in den frühen 30ern so verheerend. Die Nazis brauchten nur die Köpfe der Organisation zu inhaftieren und machte die Organisation damit handlungsunfähig, denn die Basis hatte es nicht gelernt selbstständig zu kämpfen.

Basisdemokratische Strukturen sind keine Glaubensfrage, sondern in Auseinandersetzungen oftmals entscheidend. Als vor zwei Jahren beim Truckerstreik in Rußland die Vorsitzenden der Fahrerorganisation verhaftet worden sind, hatte es keinerlei Auswirkungen auf den Streik. Die Streikenden brauchten keine Führer.

counselor

Zitat von: Kuddel am 16:39:05 Sa. 08.Dezember 2018
Zitat von: Rudolf Rocker am 13:04:11 Sa. 08.Dezember 2018
Damit hat man auch niemanden, den man bestechen, verhaften oder unter Druck setzen kann. Also zumindest nicht mit Auswirkungen auf die Aktionsfähigkeit der restlichen Bewegung.

Deshalb war die hieriarchische Struktur der KPD in den frühen 30ern so verheerend. Die Nazis brauchten nur die Köpfe der Organisation zu inhaftieren und machte die Organisation damit handlungsunfähig, denn die Basis hatte es nicht gelernt selbstständig zu kämpfen.

Basisdemokratische Strukturen sind keine Glaubensfrage, sondern in Auseinandersetzungen oftmals entscheidend. Als vor zwei Jahren beim Truckerstreik in Rußland die Vorsitzenden der Fahrerorganisation verhaftet worden sind, hatte es keinerlei Auswirkungen auf den Streik. Die Streikenden brauchten keine Führer.

Stimmt. Aber von der KPD wurden nicht nur die Köpfe verhaftet, sondern auch einfache Mitglieder. Was dann übrig war, kämpfte dann unter schwierigsten Bedingungen in tiefer Illegalität ohne Verbindung zur restlichen Partei. Das Buch "So wars damals" handelt von diesem Kampf:
https://neuerweg.de/bucher/so-wars-damals

In D gibt es zwei Probleme:

1. Fehlender Kampfwille der Bevölkerung
2. Fehlende Kampferfahrung

Kämpfen muß man wollen. Dazu muß in D der Individualismus zugunsten eines Geistes der kollektiven Gegenwehr überwunden werden. Kämpfen muß man lernen. Man muß sich anderen kampfwilligen Menschen anschließen, Demokratie lernen und die demokratisch gefällten Kampfentscheidungen dann auf der Straße umsetzen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: counselor am 21:03:14 Sa. 08.Dezember 2018
Kämpfen muß man wollen. Dazu muß in D der Individualismus zugunsten eines Geistes der kollektiven Gegenwehr überwunden werden. Kämpfen muß man lernen.

Danke für deine Einschätzung.

Ich ärgere mich regelmäßig über Beiträge im Forum, die die Möglichkeit zu kämpfen verleugnen.
Man versteckt die eigene Passivität immer hinter den Anderen. Dann ist es "der deutsche Michel", der sich alles gefallen läßt, immer werden Pegida und AfD vorgeschoben, man quatscht von dem Konsum, den die anderen immer nur wollen und daß es uns doch noch viel zu gut gehe.

Blabla. Alles nur Ausreden. Wenn man kämpfen will, findet man auch einen Weg. Man findet auch andere, die die herrschenden Zustände nicht ertragen.

Rudolf Rocker

Ich hab mal irgendwo gelesen, das es die Nazis 1933 ziemlich einfach hatten, weil die Polizei in der Weihmarer Republik schon Akten über ihre politischen Gegner angelegt hatte. Klingt für mich plausibel und erinnert mich daran, das es heute auch nicht anders wäre.
Generell dürfte der kommunistische Widerstand durch die Verhaftung ihrer Anfüher doch deutlich geschwächt worden sein.

Ein weiterer Punkt, der auch in der Gegenwart wichtig ist: Ein hierarchies System, wie es ein Staat nunmal ist, weiß, wie er mit anderen hierarchischen Systemen umgehen muss.
Bei basisdemokratischen, füherlosen Strukturen kommen sie da gewaltig ins schwimmen. Man sieht das immer wieder, wenn sie versuchen irgendwelchen Leuten krampfhaft eine "Rädelsführerschaft" vorzuwerfen.

Ich denke das es für eine erfolgreiche Bewegung einige wichtige Aspekte gibt. Völlig unabhängig in welchem Land und ob die jetzt gelbe Westen tragen, rote Fahnen oder schwarze Hoodies:

1. Man braucht einen langen Atem.
Man muss eine Protestbewegung über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten können. Das können Monate oder Jahre sein. (Die Anti- Atomkraft- Bewegung in Deutschland ist 30 Jahre auf die Straße gegangen und hatte das "Glück" das zwei Katasptrophen ihren Forderungen Nachdruck verliehen haben. Und selbt da kam nur ein fauler Kompromiss bei rum und die Dinger laufen immer noch!)

2. Hohe Mobilisationsfähigkeit
Die Zahl der Teilnehmer bei Protesten muss kontinuierlich ansteigen. Wenn der Regierung merkt, das der Widerstand abflaut, sitzen sie es einfach aus.

3. Druck erhöhen
Man muss die Möglichkeit haben, seinen Forderungen noch mehr Nachdruck verleihen zu können. Zum Beispiel indem zu Protesten noch ein Generalstreik kommt.

Kunta

ZitatBlabla. Alles nur Ausreden. Wenn man kämpfen will, findet man auch einen Weg. Man findet auch andere, die die herrschenden Zustände nicht ertragen.

Kuddel haben mir mit #Aufstehen doch schon, wobei mich wundert warum die ihrem Namen nicht alle Ehre machen? Die Gelbwesten in Frankreich, Belgien (EU-Parlament und Viertel dort von EU-Eliten war angeblich von Gelbwesten belagert)  und Holland (!!!! - der Protest kommt näher) machen es uns doch vor und stehen auf - daher kommt doch der Name #Aufstehen und was macht unser #Aufstehen? ::)  Liegenbleiben?  ::)

Zynischer Gruß
Kunta

Kunta

Ein Twitter-Spalter und Populist namens Donald Trump - seines Zeichens US-Präsident - hat sich auch schon stolz zu Wort gemeldet und lügt der globalen, medialen Öffentlichkeit etwas vor - Sie haben meinen Namen gerufen die Gelbwesten - We love Donald Trump :o....ja, ja....so geht Spaltung und auch so kann man Gelbwesten- oder auch sonstige Proteste tot machen.

Ich hoffe mal das dieser Spaltungsversuch aus den USA - und von dort ganz Oben - glatt daneben geht.

Dummes TRUMPELtier....

Gruß
Kunta

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