Ich bin der Gummipuffer am Arbeitsplatz - wie dem entgegen wirken?

Begonnen von dagmar, 08:35:14 Fr. 25.August 2017

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dagmar

Hallo Leute,
ich hätte gerne ein paar Anstöße, da ich nicht so recht weiß, wie ich an und mit meinem Arbeitsplatz klar kommen soll. Diesen aber mit Mitte 50 hinwerfen wäre dümmlich weil vermutlich ein neuer schwer bekommen werden kann und meine Gesundheit so und so angeschlagen ist (kaputte Hüfte, die irgendwann erneuert werden muss).

Mein Arbeitsvertrag wurde versehentlich von der Kollegin unbefristet ausgestellt - die Stellenausschreibung war jedoch befristet und garantiert geht der Chef davon aus, dass es sich um einen Jahresvertrag handelt.

Ich arbeite in einem Handwerksunternehmen, in dem Chef und Familie auf Profit arbeiten (wie halt überall) dieses leider mit geringwertigen Mitteln und keine Anlage funktioniert.  Egal ob Telefonate oder Reparaturen der eigenen "Böcke" die Chefs sind telefonisch einfach nicht erreichbar für die Kunden und geben die Ärgernisse zumeist an mich weiter zur Klärung und Reparatur. Die Techniker sind bedient und haben keinen Spaß an der Arbeit, die Kunden beschweren sich ohne Ende - und ich bin der Gummipuffer dazwischen. Soll Monteuere einteilen und antreiben, Kundeninkasso betreiben und Terminierungen vornehmen.

Ich habe mir:
a) eine Hausärztin gesucht um der Gesundheit auf die Sprünge zu helfen (diese hat eine Depression festgestellt)
b) habe einen Orthopädentermin um die genauen Schäden an Kreuz und Hüfte (neben dem Chirurgen) dokumentieren zu lassen
c) habe einen Termin beim Psychiater, da durch die Krankheit und vorangegangene Behandlung durch die Arbeitsagentur die Psyche ziemlich am A..... ist
d) Mitgliedschaft beim VDK
e) sammeln von unmöglichen Anweisungen mit handschriftlichen Kommentaren und evtl. Zeugen

Ich habe gerade keine Kraft (ändert sich vielleicht mal) gegen die Geschäftsleitung anzugehen mit allen den unmöglichen Anforderungen wie dass Schlosser Arbeiten von Elektrikern tätigen sollen. Die kfm. Kollegen sind ebenfalls bedient - aber froh, dass ich der Puffer bin, dem sie ihre Angelegenheiten auf den Schreibtisch legen können. Schade, der Anfang dort war nicht schlecht, aber das was sich da nun Tag für Tag auf meinem Schreibtisch stapelt (speziell auch während der Urlaubszeit wo es vorne und hinten hängt) ist eine Zumutung für alle (die aber ich ausbaden muss).

Vielleicht bringen mich ein paar Gedanken von Euch aus meinem Hamsterrad raus?

Lieben Gruß von Dagmar

mousekiller

Hallo Dagmar.

Wie ich aus deinen Zeilen herauslese, geht es dir wirklich dreckig. Was ich dir jetzt raten kann, ist, geh zum Arzt und lasse dich wegen deiner Depression krank schreiben. Suche dir eine Tagesklinik oder eine richtige mit stationärem Aufenthalt, wo du deine Probleme bewältigen kannst.

Auch wenn du mittlerweile Mitte fünfzig bist - wenn du diese weiter hinausschiebst, sind sie irgendwann nicht mehr therapierbar, da du schlicht zu alt dafür bist.

Und ganz ehrlich: Ein Chef, der nicht auf seine Mitarbeiter achtet, ist kein Chef, sondern ein - pardon - Arschloch. Gerade in solchen kleinen Betrieben ist das Betriebsklima wichtig, und wenn das nicht stimmt, nützt auch die beste Bezahlung nichts - du wirst nicht gesund davon.

Ändern wird sich die Situation in dem Betrieb nicht, so meine Erfahrung. Von daher mußt du etwas tun. Selbst wenn das heißt, den Arbeitsplatz zu riskieren.
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

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