Spediteur verurteilt

Begonnen von Kuddel, 20:30:16 Fr. 20.Oktober 2017

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Kuddel

ZitatFirma verurteilt
Emsländischer Fleischtransporteur zwingt Fahrer zu überlangen Touren

Meppen. Die Polizei im Emsland hat einen umfangreichen Missbrauch mit Fahrerkarten für Lkw in einem Fleischtransportunternehmen aus dem mittleren Emsland aufgedeckt. Es gab inzwischen bereits mehrere Urteile des Amtsgericht Meppen, insgesamt gab es mehr als 50 Strafverfahren.


Nach Angaben der Emsland/Grafschaft Bentheim von Donnerstag sind der Firmeninhaber, der Geschäftsführer und ein Disponent der Firma zu empfindlichen Geldstrafen von jeweils mehreren tausend Euro verurteilt, in weiteren zehn Verhandlungen gegen die involvierten Fahrer sind Geldstrafen zwischen 900 und 3600 Euro ergangen.

Der Zentrale Kriminaldienst der Polizei hatte in dem Fall umfangreich ermittelt, danach wurden im Frühjahr 2016 mehr als über 50 Strafverfahren gegen das Fleischtransportunternehmen aus dem mittleren Emsland eingeleitet, heißt es. Die Verfahren richteten sich sowohl gegen die Firmenleitung, als auch den Disponenten und mehrere Fahrer des Unternehmens. Nachdem die Staatsanwaltschaft Osnabrück Anklage erhoben hatte, waren jetzt beim Amtsgericht in Meppen die Urteile ergangen.

Weitere Bußgelder im vierstelligen Bereich

Neben diesen Strafverfahren hat das Gewerbeaufsichtsamt mehrere Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Fahrpersonalrecht und die Sozialvorschriften eingeleitet. Dabei wurden Bußgelder im vierstelligen Bereich gegen Fahrer und Verantwortliche der Firma verhängt.

Ehemaliger Mitarbeiter erstattete Anzeige


Die Ermittlungen wurden der Mitteilung zufolge erst dadurch möglich, dass sich ein ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens der Polizei anvertraut hatte. Er hatte sich in dem Unternehmen geweigert, über das erlaubte Maß hinaus die Lkw zu lenken, deshalb sei er enorm unter Druck gesetzt worden, heißt es. Die Führung hatte von ihm verlangt, die Lenkzeiten deutlich zu überschreiten. Dafür sollte er neben seiner eigenen, auch fremde Fahrerkarten nutzen. In der Folge habe er sein Arbeitsverhältnis mit der Firma gekündigt.

Mit zweiter Fahrkarte ausgestattet

Firmenpraxis war es, Fahrten zu disponieren, die im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften nicht bewältigt werden konnten. Die Fahrer wurden dabei jeweils von der Firmenleitung mit zweiten, fremden Fahrerkarten ausgestattet und dazu genötigt, diese auch einzusetzen. Wer sich weigerte, wurde gekündigt.

,,Die von dem anzeigenden Fahrer vorgetragenen Verfahrensweisen in der Firma konnten wir erst gar nicht glauben", wird der Leiter der Ermittlungsgruppe, Gerd Rode von der Polizei in Lingen, in der Mitteilung zitiert. Anschließend habe es Durchsuchungen von Firmen- und Privaträume sowie in mehreren Lkw gegeben, dabei wurde dann aber umfangreiches Beweismaterial gesichert.

Auswertung der Unterlagen dauerte Monate

Mehrere Polizeibeamte und Mitarbeiter des Gewerbeaufsichtsamtes waren in der Folge mehrere Monate mit der Auswertung des beschlagnahmten Materials beschäftigt. Mit den nun rechtskräftigen Urteilen setzte das Amtsgericht Meppen ,,ein deutliches Zeichen", heißt es. ,,Im Einzelfalle hätten wir uns sicherlich höhere Strafen gewünscht, insgesamt sind die gesprochenen Urteile aus unserer Sicht jedoch sehr erfreulich", so Rode.

Die Firmenleitung habe eindeutig eigene Interessen der Gesundheit der Fahrer und der Sicherheit im Straßenverkehr vorgezogen, stellt der Ermittlungsgruppe in der Mitteilung fest.
https://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/967360/emslaendischer-fleischtransporteur-zwingt-fahrer-zu-ueberlangen-touren#gallery&0&0&967360

BGS


ZitatFirma verurteilt
Emsländischer Fleischtransporteur zwingt Fahrer zu überlangen Touren
"...,,  .Die von dem anzeigenden Fahrer vorgetragenen Verfahrensweisen in der Firma konnten wir erst gar nicht glauben" ...",

Gängige Praxis, gerade bei Fleichtransporten. Schon immer, vgl Fa. "Tönnies" in Kiel, oder wie die heute sich nennen und andere.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Fritz Linow

Zitat von: BGS am 21:02:35 Fr. 20.Oktober 2017
(...)
Gängige Praxis, gerade bei Fleichtransporten. Schon immer, vgl Fa. "Tönnies" in Kiel, oder wie die heute sich nennen und andere.

Thomsen?

Gibt es auch hier: http://www.chefduzen.de/index.php?topic=28536.msg320640#msg320640

BGS

Ja. Vermutlich stellen die sich nur als Frachteinkäufer dar, aber die Tiefkühlspediteure stehen im ungesundesten Wettbewerb, um überhaupt Aufträge zu bekommen. So wird es geblieben sein bis heute.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

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