Berlin: Deutsche Wohnen startet Großangriff auf den Mietspiegel

Begonnen von dagobert, 20:14:51 Mi. 01.November 2017

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dagobert

ZitatDeutsche Wohnen startet Großangriff auf den Mietspiegel

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen zerrt zwei Mieter aus Berlin-Wilmersdorf vors Verfassungsgericht. Er will die Mietbegrenzung durch den ortsüblichen Wert kippen.

Die Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Prozesse gegen Mieter innerhalb von nur einem Jahr an Berliner Gerichten geführt, um Mieterhöhungen durchzusetzen. In vielen der Prozesse unterlag sie allerdings. Weil die zahlreichen rechtlichen Auseinandersetzungen aufwändig und teuer sind, will Berlins größter Vermieter jetzt den Mietspiegel ganz kippen und zerrt dazu zwei Mieter vor das Verfassungsgericht des Landes.

Das Kalkül: Falls das Gericht das Instrument zur Regulierung des Wohnungsmarktes infrage stellt, kann die Deutsche Wohnen Mieterhöhungen künftig schneller und einfacher durchsetzen. Vor allem wären aber viel kräftigere Mieterhöhungen bei langjährigen Mietern möglich auf dem heiß laufenden Wohnungsmarkt.
weiterlesen:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtentwicklung-in-berlin-deutsche-wohnen-startet-grossangriff-auf-den-mietspiegel/20525660.html
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

counselor

Und ich brauche bezahlbaren Wohnraum. Kann man nur hoffen, dass der Mietspiegel nicht gekippt wird.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Nur leider schafft der Mietspiegel keinen bezahlbaren Wohnraum!
Aber ohne wäre es wohl noch schlimmer!

dagobert

ZitatGeht's noch!? Deutsche Wohnen sucht Fachmann für Mieterhöhung

Berlin - Die Firma ,,Deutsche Wohnen" führt einen Generalangriff auf die Mieter: Das Unternehmen, das gerade versucht, den Mietspiegel gerichtlich zu kippen (KURIER berichtete), sucht jetzt einen Fachmann zum Durchsetzen von Mieterhöhungen.

In einer Stellenanzeige wirbt Deutsche Wohnen, die im Raum Berlin rund 110.000 Wohnungen besitzt, um einen kaufmännischen Mitarbeiter, der die ,,Leidenschaft" für die Immobilienthemen Miete und Betriebskosten teile.

Statt gutem Wohnen Profitmaximierung

Der Bewerber oder die Bewerberin solle ,,Freude am Umgang mit Zahlen" sowie Verhandlungs- und Organisationsgeschick mitbringen und unter anderem für diese Bereiche eingesetzt werden: Ermittlung, Bearbeitung und Umsetzung von Mieterhöhungen, Bewertung von Mieterhöhungsverlangen bei fehlender Zustimmung, Begleitung des weiteren Mieterhöhungsprozesses.

Der Abgeordnete Daniel Buchholz, Sprecher der SPD-Fraktion für Stadtentwicklung: ,,Eiskalt und frech sucht Berlins größter privater Vermieter einen Mitarbeiter für Mieterhöhungen. Anstatt gutes Wohnen für ihre Mieter zu gewährleisten, bekämpft die Deutsche Wohnen den Mietspiegel und setzt einseitig auf Profitmaximierung. Wir erwarten von der Deutsche Wohnen, dass sie endlich der sozialen Verantwortung für ihre Mieter gerecht wird."

Keine Gegenleistung für Mieter

Wiederholte Vorladungen des Chefs des Unternehmens hätten diese Botschaft offenbar nicht deutlich gemacht. Reiner Wild vom Berliner Mieterverein teilt Buchholz' Kritik an der Mietenpolitik der Deutsche Wohnen: ,,Sie einen problematischen Umgang mit den Mieterhöhungen, sie akzeptiert den Mietspiegel nicht und hat Verfassungsbeschwerde gegen ihn eingelegt."

In erster Linie sei das Unternehmen offensichtlich an maximaler Renditeerwartung ohne Gegenleistung für die Mieter interessiert. Aber Wild sagt auch: ,,Dazu bedarf es keines Belegs durch eine solche Stellenausschreibung."
https://www.berliner-kurier.de/28776718
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Troll

ZitatMafia setzt auf Immobilien in Deutschland

Der boomende deutsche Immobilienmarkt lockt verstärkt Kriminelle an. ...
...

Quelle: n-tv via NDS

Und was genau ist jetzt der Unterschied zu dem "vor Mafia" Stand, genau, die Mafia ist eine neue(?) Konkurrenz, jetzt ganz offiziell mit dem Label "kriminell". Mit anderen Worten, diese Erkenntnis verändert für den Mieter gar nichts.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

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