Offensive Kampfformen-Entglasungen, etc.

Begonnen von Nikita, 16:47:28 Sa. 23.Oktober 2010

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Onkel Tom

An "False Flag" oder Dummheiten dachte ich auch, wie ich davon erfuhr..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

ZitatAus friedlichem Protest wird nackte Gewalt! Öko-Terroristen haben Teslas Autofabrik in Grünheide (12.500 Mitarbeiter) am Dienstagmorgen mit einem Brandanschlag lahmgelegt. Das gesamte Werk, die Stadt Erkner und Teile Berlins sind ohne Strom. Die Autofabrik wurde evakuiert. Jetzt rücken Bombensucher an.
https://www.bz-berlin.de/brandenburg/brand-anschlag-kein-strom-bei-tesla-und-in-berlin

Öko-Terroristen?


Ich sehe da beim besten Willen keine "nackte Gewalt". Keinem Menschen wurde ein Haar gekrümmt. Im Gegenteil, hier wurde mit einer Sabotageaktion eine menschenfeindliche Maschinerie zum Stoppen gebracht.

Der Individualverkehr ist eine Fehlentwicklung und muß durch eine Verkehrspolitik abgelöst werden, die flächendeckend öffentlichen Nah- und Fernkehr als Alternative anbietet. e-Mobilität ist auch aus ökologischen Gründen ein Haufen Scheiße, mal ganz zu Schweigen von der Kinderarbeit beim Kobaltabbau.

krapotke

Die BZ weiß genau, was der Mensch ertragen muss.

Flüchtlingsheime dürfen brennen, doch beim Auto, da ist Schluss.

(ESA-endlich schlechte Musik)

Der Angriff gegen Sachen kombiniert, wie hier demonstriert, den symbolischen Akt gegen eine menschenfeindliche Industrie mit der konkreten Störung der Tätigkeit. Es ist sinvoller den Bagger anzuzünden, als den Fahrer zu  verprügeln.
Kritisch hinterfragen muss man die g Auswirkungen auf das Umfeld durch den großflächigen Stromausfall. Ist so ein Kolletaralschaden noch sinnvoll vermittelbar?
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Kuddel

Bei militanten Aktionen gibt es oft das Problem, daß sie nicht zuende gedacht sind und es zu unnötigen Kolletaralschäden kommt.

Ich habe den Beitrag geschrieben mit einem Blick auf die Presse, die nicht einfach nur berichtet, sondern Meinung macht. Es geht darum, Menschen gegen radikale Umweltschützer aufzubringen und die Interessen eines der reichsten Männer der Welt zu unterstützen.

Onkel Tom

Satiere an :

Ein Trafo brennt, der Bonze flennt, rabimmel rabammel rabumm.

Satiere aus.

Wie lange steht Tesla schon und vor allem wie in der Kritik ?
Mich wundert es nicht, das da irgend wann mal was sabotiert werden könnte.

Wie sollten die Täter_innen auch wissen, wie viele noch von dem Trafo
versorgt wurden ?

Oops läuft auch gerade in der Tagessau..

Edit: Naja, die Anwohnerschaft haben ja bereits wieder Strom aber die
Fabrik ist weiter außer Betrieb.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Tiefrot

Onkel Tom schrob:
Zitataber die Fabrik ist weiter außer Betrieb.  ;)
Das kann die auch gerne bleiben. Es gibt genug Kleincomputer auf Rädern.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

ZitatAch Tesla... es hätte so schön werden können!
... Brandanschläge hast du trotzdem nicht verdient

... twitterte der brandenburger Vorsitzende der Linken Sebastian Walter.

So sieht das Klima in Deutschland aus. Man muß vorsichtig sein, was man sagt. Es ist völlig in Ordnung, wenn mörderische Maschinerien, wie die Rüstungs- oder Autoindustrie, ihren zerstörerischen Geschäften nachgehen, man darf das in den Medien ungestraft loben.

Öffentlich geäußertes Verständnis für einen Akt der Sabotage, der erfolgreich eine solche Maschinerie zum Stillstand brachte, könnte unangenehme Folgen haben. In den nächsten Tagen dürften Medien und Politik eine gemeinsame Kampagne fahren und eine menschenfreundliche Aktion zu einem Akt des Terrorismus erklären. Jeder, der sich nicht rechtzeitig distanziert, wird zum Terrorunterstützer.

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 08:52:46 Mi. 06.März 2024Tagen dürften Medien und Politik eine gemeinsame Kampagne fahren und eine menschenfreundliche Aktion zu einem Akt des Terrorismus erklären. Jeder, der sich nicht rechtzeitig distanziert, wird zum Terrorunterstützer.

Von solch einer Scheiße gehe ich auch aus, statt mal objektiv zu beleuchten,
warum Betriebe vorübergehend "ausgeschaltet" werden. Die Arbeitsbedingungen
und vielen Arbeitsunfälle werden anbei z.B. in Hirnwasch-Sendungen einfach
ignoriert  >:(
Lass Dich nicht verhartzen !

Nikita

Die Sabotage am Teslawerk wird polarisieren. Ich persönlich halte es aus, dass ein Konzern wie Tesla, der den Anwohnern vor Ort die Umwelt verpestet, das Wasser klaut und sich an nichts hält, einen Denkzettel erhält.

Für eine Sabotage scheint sie mir sehr effizient gewesen zu sein. Mehrere hundert Millionen Euro Schaden werden erwartet.

Tesla: Schaden ,,im hohen neunstelligen Bereich"

https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/tesla-in-gruenheide-produktion-steht-wohl-noch-mehrere-tage-still-19564487.html

Kuddel

Lesenswert:

ZitatNachschlag zum Brandanschlag auf Tesla

Offener Brief an die Bürgerinitiative in Grünheide und das Bündnis ,,Tesla den Hahn abdrehen".
An die verschiedenen Organisationen und Aktionsgruppen. An die Besetzer:innen.
An die vom Stromausfall betroffenen privaten Haushalte.

Wir, die ,,Vulkangruppe Tesla abschalten!", sprechen nur für uns. Wir sprechen nicht für andere Vulkangruppen. Gleichwohl haben wir uns inhaltlich von den Aktionen anderer Vulkangruppen inspirieren lassen und greifen Formulierungen und Inhalte auf, die uns überzeugt haben. Wir teilen im Großen und Ganzen die Aktionen, die von Vulkangruppen seit 2011 verübt wurden. Soviel zu den vielen Spekulationen, die es zu unserer Gruppe ,,Vulkangruppe Tesla abschalten!" gibt.

Wir sprechen auch nicht für die Bürgerinitiative in Grünheide, nicht für das Bündnis ,,Tesla den Hahn abdrehen", nicht für andere Organisationen und Aktionsgruppen, die aus unterschiedlichen Beweggründen Tesla kritisieren, protestieren und Widerstand entwickeln. Gemeinsam ist uns die Absicht, Tesla Schranken zu setzen und die geplante Batteriefabrik und andere Konzernlogistik zu verhindern, auch wenn unser Ansatz weit darüber hinaus geht. Für uns ist das kein Problem. Wir sehen keine Veranlassung uns von öffentlichen Gruppen zu distanzieren und respektieren Eure Arbeit.

Wir erkennen den großen Druck, dem sich einige Gruppen vor Ort nach unserem Anschlag mit seinen weitreichenden Folgen nicht haben entziehen können. Wir lesen viele Äußerungen als Verunsicherung und weniger als Distanzierung. Wir verstehen auch die Sorge um den Status des besetzten Geländes im Wald oder die Sorge um die Akzeptanz in der Bevölkerung. Warum sich unter Druck setzen lassen und nicht gelassen auf unverhohlene Aufforderung zur Distanzierung reagieren? Es gibt keinen Grund sich von unserer Aktion zu distanzieren, die Ihr nicht zu verantworten habt. Sich voneinander zu distanzieren ist nicht sehr hilfreich. Es steht allen Menschen frei sich offen oder klammheimlich über unsere Aktion und den Betriebsstopp bei Tesla zu freuen. Wer sich genötigt fühlt, sich zu distanzieren, sollte sich fragen, warum eigentlich? Und wer daran ein Interesse hat?

Nachschlag zum Brandanschlag auf Tesla

Wir glauben auch nicht, dass wir der ,,Sache" geschadet haben. Zum einen wird die ,,Sache" unterschiedlich gesehen. Zum anderen schlagen wir einen anderen Blickwinkel vor:
Wir haben ,,Tesla stoppen" kurzfristig umsetzen können. Der Totalausfall eines scheinbar unangreifbaren Giganten, sollte uns allen jenseits des Drucks, der auf uns lastet, Freudentränen in die Augen treiben und Mut machen. Der Nimbus des Unangreifbaren ist durch die Aktion durchbrochen. Und so wichtig die regionale Ebene ist, so wichtig ist auch der internationale Kontext. Der Widerstand gegen Tesla ist durch die Aktion in ein internationales Licht gerückt worden und verschafft auch dem örtlichen Widerstand Aufmerksamkeit, Zuspruch und Zulauf.
Den größten Druck haben wir. Der Brandenburger CDU-Chef spricht aus, was Strategie der Ermittlungsbehörden auf höchster Ebene ist. Es gehe darum, die Täter zu fassen und mit aller Härte zu bestrafen, um andere abzuschrecken, damit diese nicht auf ähnliche Ideen kommen.
Dem Vorwurf der ,,verfassungsfeindlichen Sabotage" steht das ,,Recht auf Widerstand" gegenüber. Die Idee ist in der Welt, auch wenn wir gefasst werden könnten.

Wir sind befangen. Wir geben die weitere politische Auswertung und die Einordnung an andere militante Gruppen ab.


Schon jetzt ist das Ausmaß und die Wirkung der Aktion groß. Noch vor Bekanntwerden unseren Schreibens zur erfolgten Brandstiftung brachen die Aktien von Tesla um 3% ein. Der Markt verzeiht keine Angreifbarkeit und keine Schwäche. Immerhin wurde ein internationaler ,,global player" des ,,technologischen Angriffes" auf die Gesellschaft empfindlich getroffen und vorgeführt. Dieses Signal wurde nicht nur von der wirtschaftsliberalen Landespolitik sofort verstanden, sondern bis in die höchsten Ebenen der Wirtschaftsvertreter und der Politik bewertet. Innerhalb von Stunden nach Bekanntwerden des Schreibens versuchten die verschiedenen Institutionen den für den Standort Brandenburg und Deutschland entstandenen Imageschaden für das prächtige Investitionsparadies abzuwenden und steuerten gegen. Jörg Steinbach vom Wirtschaftsministerium Brandenburg telefonierte sofort mit Elend Musk. Man versicherte sich gemeinsamer Interessen auch für die Zukunft.

Wir empfehlen den Bürger:inneninis, den Gruppen vor Ort und in den Baumhäusern sich weniger von unserer Aktion beeindrucken und von dem Distanzierungsdruck beeinflussen zu lassen, sondern genau die Reaktionen der Politik, des Staates und letztendlich der Wirtschaft zu studieren. Denn hier wird sichtbar, wie entschlossen der Gegner versucht die weitere Teslaansiedlung durchzusetzen. Es ist erkennbar, wie entschieden an dem Gesellschaftsmodell des ,,zerstörerischen Fortschritts" festgehalten wird. Letzteres werden wir inhaltlich hier nicht vertiefen. Einige ältere Texte anderer Vulkangruppen und vieler anderer militanter Gruppen haben dazu was gesagt.

Wir wollen nicht nur etwas verhindern. Wir alle sind zusammen in der Lage einen Richtungswechsel auf den Weg zu bringen. Tesla kann einer der Kristallisationspunkte dieser Auseinandersetzung mit dem weltweiten Gesellschaftsmodell des ,,zerstörerischen Fortschritts" werden. Es geht also weit über das Regionale hinaus.
In dieser dunklen Zeitenwende ist unsere Aktion ein kleines Leuchtfeuer, das mit den Altreifen, unseren Messungen vor Ort folglich, auf um die 1000 Grad kam. Sabotagegruppen, wie die unsere, sind wichtiger Teil des Widerstandes, auch wenn die Prioritäten anderer wichtiger Gruppen anders liegen. Diesen großen Gegner bezwingt keine militante Kleingruppe alleine, keine regionale Gruppe und auch keine angereiste gewaltfreie Aktionsgruppe. Tesla stoppen geht nur gemeinsam.
Wir distanzieren uns nicht.

Gewaltfrei und militant ist für uns kein Widerspruch.

Um die Bewegung gegen Tesla zu spalten, haben die Politik und die Ermittlungsbehörden in die bekannte Rhetoriktrickkiste gegriffen. ,,Linksextreme", ,,Grüne RAF", ,,Terrorismus", ,,dümmste Ökoterroristen der Welt", ,,Kinder der RAF", ,,blinde Zerstörungswut", ,,nah am Terrorismus", ,,international agierende Verbrecherbande", ,,terroristische Vereinigung" sind Versuche der Stigmatisierung. Vielmehr geht es auch um eine Entsolidarisierung innerhalb der Bevölkerung! Diese Rhetorik geht am Kern des Problems vorbei. Wir sind keine Terroristen und werden auch keine. Wir arbeiten nicht bei Rheinmetall. Wir heißen nicht Elend Musk. Wir lassen Menschen nicht unter grauenhaften Bedingungen Lithium abbauen. Wir zerstören nicht die Erde. Wir handeln nicht an der Börse mit Getreide. Wir wollen andere Menschen nicht töten, oder nehmen deren Tod durch Profitmaximierung billigend in Kauf.

Wir retten sogar die Schnecken am Strommast, bevor wir diesen Minuten später anzünden.

Wir haben die Gefährdung von Menschenleben ausgeschlossen. Die Aktion wäre niemals durchgeführt worden, wenn wir nur den leisesten Zweifel daran gehabt hätten. Wir trugen das größte Risiko. Auch hier haben wir uns keinen Fehler erlauben dürfen.

Im Gegensatz zu Tesla sind beispielsweise Krankenhäuser und Altenheime mit medizinischem Gerät mit einem redundanten System versehen. Da unsere Aktion in der Zielrichtung und Folge eindeutig war, muss die Gegenseite alles Mögliche versuchen, die erfolgreiche Brandstiftung öffentlich in Misskredit zu bringen. Dankbar griffen sie die Vorgaben des ,,Technofaschisten" Elend Musk von den ,,dümmsten Öko-Terroristen der Welt" auf. Innerhalb weniger Stunden versuchte Brandenburgs Politiker die Deutungsmacht über den Anschlag in den Griff zu bekommen. Die Rezeption der Aktion in den Medien war oft entlarvend.
Wir alle im Protest und Widerstand können viel lernen bei der Aktion. Und entscheidend: Keines der öffentlichen vorgetragenen inhaltlichen Argumente haben unsere Position bisher widerlegen können.

Über den Wüterich Elend Musk können wir nur lachen. Er muss uns natürlich als ,,dümmste Ökoterroristen" beschimpfen, weil er sein Geschäftsmodell verteidigt, dem wir einen sichtbaren Kratzer auf seiner Karosserie zugefügt haben. Da er neusten Meldungen zufolge ein potentieller Geldgeber für den Präsidentschaftswahlkampf von dem Putschisten Trump wird, freuen wir uns einiges von ,,seinem" Geld verbrannt zu haben. Dieses Geld fehlt an anderer Stelle. Denn eine Versicherung hat Elend Musk nicht. Von der Höhe des Schadens durch den Blackout sind wir angenehm überrascht, aber ehrlich; 10 Millionen, mehrere 100 Millionen oder eine Milliarde Euro sind außerhalb unserer Vorstellungskraft. Je länger die Gigafactory dicht ist, um so besser für die Erde. Switch-OFF! Tesla.

Es gibt nur eine Sache für die wir uns ausdrücklich entschuldigen möchten. Wir haben keine Möglichkeit gesehen, die Aktion durchzuführen, ohne dass an die 5000 Haushalte und Kleinbetriebe fünf Stunden ohne Strom waren. Laut Medien hatten alle privaten Haushalte um 10.22 Uhr wieder Strom. Hätten wir eine andere Möglichkeit gesehen, wir hätten anders gehandelt. Wir konnten vor der Aktion nicht überprüfen, ob nur Tesla an dem eigens für ihn umgerüsteten Hochspannungsmast hing oder zusätzlich private Haushalte auch. Es ging um Tesla, nicht um unsere Privathaushalte, in denen wir leben. Wir bitten alle Betroffenen um Entschuldigung.

Gruß und Kuss
Eure ,,dümmsten Ökoterrorist:innen der Welt" in der ,,Vulkangruppe Tesla abschalten!"
https://de.indymedia.org/node/345275

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 15:41:48 So. 10.März 2024Der Totalausfall eines scheinbar unangreifbaren Giganten, sollte uns allen jenseits des Drucks, der auf uns lastet, Freudentränen in die Augen treiben und Mut machen. Der Nimbus des Unangreifbaren ist durch die Aktion durchbrochen.

Interesannte Stellungnahme.  :)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Kuddel am 15:41:48 So. 10.März 2024Lesenswert:

ZitatOffener Brief...

Wir sprechen auch nicht für die Bürgerinitiative in Grünheide, nicht für das Bündnis ,,Tesla den Hahn abdrehen", nicht für andere Organisationen und Aktionsgruppen, die aus unterschiedlichen Beweggründen Tesla kritisieren, protestieren und Widerstand entwickeln. (...). Wir sehen keine Veranlassung uns von öffentlichen Gruppen zu distanzieren und respektieren Eure Arbeit.

Wir verstehen auch die Sorge um den Status des besetzten Geländes im Wald oder die Sorge um die Akzeptanz in der Bevölkerung. (...)

Wir sind befangen. Wir geben die weitere politische Auswertung und die Einordnung an andere militante Gruppen ab.(...)

Wir haben die Gefährdung von Menschenleben ausgeschlossen.

(...) Es ging um Tesla, nicht um unsere Privathaushalte, in denen wir leben. Wir bitten alle Betroffenen um Entschuldigung.

Mein Kommentar, meine "Bewertung".

Ich halte es für eine menschenfreundliche Aktion, wenn man eine mörderische Maschinierie zum Stillstand bringt, ohne Menschen zu gefährden.

Den offenen Brief fand ich gut durchdacht und formuliert.

"Der Nimbus des Unangreifbaren ist durch die Aktion durchbrochen", eine wichtige Feststellung.

Der Gedanke an die Anwohner und die aktivistischen Gruppen und die Anrede an sie durch den Offenen Brief ist wichtig und zeigt, daß die "Vulkangruppe Tesla abschalten!" nicht losgelöst gehandelt hat.

Ich ziehe jedoch massentaugliche Aktionen vor, an denen sich viele anschließen können, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ich meine damit die Beschäftigten des Werkes, die Anwohner und die angereisten Umweltschützer.

Das durchdachte Vorgehen der militanten Gruppe und ihre gute Kommunikation haben dazu beigetragen, daß die Spaltung zu den anderen Teilen der Bewegung nicht geklappt hat. Es gab gerade eine gut besuchte Anti-Tesla-Demo, das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" sprach von 1.000 Teilnehmenden.

Das ist keine Selbstverständlichkeit unter dem Eindruck der Hetze und Repression.

Bei den Protesten gegen die Startbahn West lief es völlig anders. Es gab dort seit vielen Jahren eine Massenbewegung gegen die Startbahn (als Umweltsauerei und als militärisches Projekt) die von Anwohnern mitgetragen wurde. Selbst militante Aktionen, wie der Versuch, die Betonstreben um das Gelände zu knacken und Würfe von Molotovoctails galten als Teil des Widerstands. Als aber am 2. November 1987 aus einer Protestaktion heraus auf Polizisten geschossen wurde, bedeutete es das Ende der Bewegung. 14 Schüsse töteten 2 Polizisten und verletzte weitere.

Menschlich inakzeptabel, politisch ein Desaster. Ein langjähriger, beeindruckender Protest mit lokaler Verankerung wurde von einem Tag auf den anderen pulverisiert. Die Geschichte wurde nie aufgearbeitet.


Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 13:34:23 Mo. 11.März 2024Ich ziehe jedoch massentaugliche Aktionen vor, an denen sich viele anschließen können, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ich meine damit die Beschäftigten des Werkes, die Anwohner und die angereisten Umweltschützer.

Was erwartest Du von diesen Tesla-Beschäftigten ? Wenn man bedenkt,
wie schlecht in der Gegend der Arbeitsmarkt war und sich nun auf Grund
dieser E-Autofabrik "gebessert" habe, werden sie wohl eher kuschen
und funktionieren, statt auf dem Ast rum zu mosern, auf dem sie sitzen.
Mag die Arbeit noch so gefährlich und schlecht bezahlt zu sein.  :(

Das gehört leider auch zur Realität und diese "Tesla-Zwangspause" ist
auch Zeit zum Nachdenken. (Na hoffentlich..)

Das diese Vulkanologen nun das Aktionszepter für andere nieder gelegt
haben, kann ich nachvollziehen und verstehe dieses Handeln.

Das sie nun voll in die Deckung gehen und unter anderem wie die
Mainzelmännchien nicht wieder kommen, statt sich packen zu lassen und
Millonen an Schulden am Arsch zu kriegen. (Taktik-Superheldentum)..

Strafrechtlich betrachtet wäre es eine politisch motivierte Brandstiftung,
was in 5-10 Jahren abgesessen sein könnte. Was aber danach im Bezug
Schadensersatzforderungen ab geht, würde sie bis zu Ende ihrers Lebens
unglücklich machen.

Und der Vergleich zu Startbahn-West zu Tesla hinkt.Die Vulkanologen haben
anbei berücksichtigt, weder Verletzte noch Tote im Kauf zu nehmen. (wichtig)
Bei Startbahn-West war es wohl auch nur einer, der über diese Grenze sprang
und damit die Bewegung "kaputt" machte.
(Aktionismus eines einzelnen ohne Verstand)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 13:00:17 Di. 12.März 2024Was erwartest Du von diesen Tesla-Beschäftigten ?

Wenn wir eine andere Gesellschaft wollen, kommen wir nicht umhin, uns mit Leuten auseinanderzusetzen, die nicht "politisch" oder "links" sind.

Die Bedeutungslosigkeit der heutigen Linken liegt daran, daß sie sich hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt und kaum Berührung mit dem Rest der Gesellschaft hat.

Jede Massenbewegung startete als Minderheitenposition. Man kann Menschen nur bewegen, wenn man sie und ihre Bedürfnisse, Sehnsüchte und ihren Alltag kennt. Die Streiks bei Amazon sind von einer handvoll Aktivisten ausgegangen, die bei ihren ersten Flyeraktionen noch von den Kollegen angepöbelt und angespuckt wurden.

Das Gegen-den Strom-Schwimmen ist nicht leicht. Es gibt z.B. unter VW Beschäftigten die Position, daß Autoproduktion nicht gut ist und keine Zukunft hat und man stattdessen etwas sinnvolles produzieren sollte. Ein Rede mit diesem Inhalt bekam auf einer Betriebsversammlung Applaus.

Betriebsarbeit ist etwas, womit sich linksradikale kaum auskennen. Man bewegt sich auf vermintem Terrain, es ist bisweilen so, als versuchte man in einer Diktatur Oppositionsarbeit zu machen. Man muß mit den jeweiligen Möglichkeiten jonglieren und alles ausprobieren. Selbst die Etablierung eines Betriebsrats wird bei Tesla als Teufelswerk gesehen. Es geht nur mit under cover Aktivitäten.

https://taz.de/Unionbusting-bei-Tesla/!5953062/
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180281.union-busting-gruenheide-tesla-feuert-gewerkschafter-der-ig-metall.html

"...diese Tesla-Beschäftigten" verstehen schon die Problematik überdurchschnittlicher Unfallzahlen im Werk und der paranoide Umgang mit Gewerkschaftern dürfte ihnen auch komisch vorkommen... 

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 13:38:02 Di. 12.März 2024Wenn wir eine andere Gesellschaft wollen, kommen wir nicht umhin, uns mit Leuten auseinanderzusetzen, die nicht "politisch" oder "links" sind.

Die politische Einstellung oder unpolitisch drauf zu sein, betrachte ich anbei eher als unnötiger
Ballast. Mehr wie z.B. durch Flugiverteilung vor diesen Orten in Form von "Hauptsache Arbeit"
in Frage und unter Kritik zu stellen ?.. Meines Erachten reicht es zu Informieren. Mit einer Flugi-
Geschichte drehen sich politische Einstellungen kaum. Sowas ginge vermutlich nur auf längerfristige
Aktions-Projekte, so glaube ich..  ;)

Zitat von: Kuddel am 13:38:02 Di. 12.März 2024"...diese Tesla-Beschäftigten" verstehen schon die Problematik überdurchschnittlicher Unfallzahlen im Werk und der paranoide Umgang mit Gewerkschaftern dürfte ihnen auch komisch vorkommen... 

Da passen alt bewährte Medizin aus dem Hause Chefduzen doch ganz optimal. (Breites Grinsen)

Da ist es genau so egal ob unpolitisch oder links.. War in Wolfsburg und Emden ja auch so..

Hüstel.. Wie hoch ist eigendlich der Anteil der Leiharbeitskräfte bei Tesla ?
Lass Dich nicht verhartzen !

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