Stadtteilarbeit

Begonnen von Kuddel, 15:38:31 So. 17.Dezember 2017

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Kuddel


Kuddel



das Transparent an der Spitze der Demo



Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum



Die Behörde trat übertrieben martialisch auf. Der Wahlkampf ist vorbei. Die SPD ist fest im Sattel und kann wieder er wahres Gesicht zeigen.



Die Forderungen auf dem Plakat hatten im Vorfeld zu machen Diskussionen geführt. Es fühlten sich Rentner und Erwerbslose nicht angesprochen. Ein Hartz IV Empfänger konnte mit Lohnforderungen nichts anfangen, es interessierte ihn auch nicht.



Aufgrund dieser Reaktion gab es ein erklärendes Transparent. Es gab insgesamt nur wenige negative Reaktionen. Es gab auch viel Lob: "Diese Fragen gehören zusammen". Es war auch ein Hinweis auf eine lange klassenkämpferische Tradition. Die Forderung "Löhne rauf, Mieten runter" gab es bereits in den 20ern und bei Demos in den 60er und 70er Jahren. Die einfachen Leute fordern ein größeres Stück vom Kuchen und daß es ihnen nicht von den Vermietern gleich wieder weggenommen wird.



Löhne rauf! Mieten runter! war die meistgerufene Parole auf der Demo.



Und oft gezeigt.



Einfach, verständlich und richtig.



Klartext gaardener Mieter.



Es wurden auch sehr persönliche Forderungen gestellt.



Es sind nicht einmal 300 Leute zur Demo gekommen. Ich war enttäuscht, daß es im demoerprobten Gaarden nicht mehr Teilnehmer gab als in Kiel Mettenhof. Ich war von weitaus mehr Teilnehmern ausgegangen. Es sind Tausende betroffen, doch wir bekamen nur einen Bruchteil auf die Straße.



Trotz allem war es eine beeindruckende Demo. Die Zwischenkundgebungen und die Redebeiträge waren toll. Es beginnen die Mieter in den Häusern und Blöcken sich zu organisieren, erheben ihre Stimme und stellen ihre eigenen Forderungen auf. Ein organisiertes und illegages Vorgehen von Vonovia wird nachgewiesen und angeprangert. Einige Redebeiträge wurden auf Türkisch gehalten. Es wurde auch berichtet, daß Vonovia versucht, widerständige Mieter unter Druck zu setzen.



Es muß auch erwähnt werden, daß wir aus den Häusern viel Zustimmung erhielten, aus den Fenstern wurde gewunken, teilweise auch kämpferisch mit der Faust gegrüßt. Es reichte aber nicht dazu, herunterzukommen und sich einzureihen.



Erklärung für Nichtkieler: Dusternbrook ist der historische Stadtteil der Reichen. Hier kriegen auch Studenten für'n Appel und n Ei ein Zimmer in einer Villa zu dem Aufpreis, sich einer reaktionären schlagenden Verbindung anzuschließen.



Es ging weiter zu einer Zwischenkundgebung zu einem Vonoviadepot. Es war der Plan, die Hauptverkehrsader Ostring dabei zu blockieren.



Doch wo ist das Vonovia Depot geblieben?



Es ist kurz zuvor verziert worden.



Die Medien haben diese Veranstaltung konsequent ignoriert. Die verständigten Sender genauso, wie unser lokales Schmierblatt.



Wir wissen, worauf es ankommt.



Zeit zum Nachdenken über die weiteren Schritte der MieterInnenbewegung.


NachbarArsch

In Kiel Gaarden gibt es ein kleines Gartengrundstück mitten zwischen Wohnhäusern. An der Ecke ( steinmarderweg), die von einem Nachbarn mal als das Gaarden von Gaarden bezeichnet wurde, konzentrieren sich soziale Probleme (Drogen, Arbeitstrich, verschiedenste Communities meist ohne sozialer Absicherung usw)
Dieser Garten wird nun seit einem Jahr als Nachbarschaftsgarten genutzt.
- Sprayer haben sich legale wände gebaut und bemahlt, gab auch schon hiphop Jams
- Kinder nutzen den Gaarten als Spielplatz. Als im Sommer die AWO zumachte, wurde es für 30-40 Kinder zu einer Art Ferienlager (die kinder können meist deutsch, die erwachsenen selten)
- Nachbarn kommen vorbei und zusammen, um zu konsumieren oder einfach nur nett quatschen

Es ist ein Ort wo verschiedenste Leute, Communities, Gruppen und Nachbarn zusammen. Kinder bis Rentner.

Jetzt wird es ein Fest geben um den Garten winterfest zu machen und nocheinmal zusammen kommen.


Kuddel

Zitat von: NachbarArsch am 19:34:12 Do. 12.Dezember 2019
von einem Nachbarn mal als das Gaarden von Gaarden bezeichnet

Haha, nicht schlecht. Das ist die Ecke der Armen und Ausgegrenzten innerhalb des Ghettos.

Der Garten ist super. Eine kleine Oase.
Die Atmosphäre war stets astrein, als ich da war. Ein wirklich wichtiges Projekt.
Ich wünsche euch ein prächtiges Winterfest!
Ich kann leider nicht dabei sein.

Kuddel

Solidarisch in Gröpelingen hat eine neue Website.
Sie befindet sich noch im Aufbau.

www.solidarisch-in-groepelingen.de

Kuddel

Hier ein paar Aufkleber von dem Stadtteilladen ZORES in Bremen-Walle.








https://zores.blackblogs.org/dritte-seite/

Kuddel



In Bremen haben solidarische Menschen in kürzester Zeit ein Hilfenetzwerk auf die Beine gestellt. Danke euch an dieser Stelle ! Hier findet ihr die Plakate auf deutsch. Die Flyer mit vielen Sprachen folgen. Bitte verbreitet sie weiter über eure sozialen Netzwerke. Wenn ihr euch vorstellen könnt, Einkäufe oder anderes zu übernehmen, meldet euch. Es gibt für jeden Stadtteil auch Telegramm Gruppen.

Unsere Antwort auf Corona sind keine egoistischen Hamsterkäufe sondern Solidarität !

Und wenn diese Krise überstanden ist, müssen wir anfangen, uns grundsätzliche Gedanken zu machen. Das bedeutet auch, dieses gesamte kaputte System namens Kapitalismus infrage zu stellen. Denn diese Krise zeigt mehr als deutlich, was passiert wenn Profit und Wirtschaftswachstum vor den Bedürfnissen der Menschen stehen.

https://nachbarschaftshilfe-hb.de/

Kuddel

Rundmail aus Kiel-Gaarden:


Moin Leute!

Ab jetzt könnt Ihr gedruckte Flyer und Poster zur weiteren Bekanntmachung vom "Gaarden solidarisch gegen Corona" Solidaritäts- und Hilfsnetzwerk an verschiedenen Orten in Gaarden abholen, um diese im Stadtteil zu verteilen.

Die Flyer gibt's derzeit an folgenden Orten:
• Subrosa (Elisabethstr. 25, durchgängig zugänglich im Eingangsbereich)
• Li(e)ber Anders (Iltisstr. 34, 10-18 Uhr im Eingangsbereich)
• Fire and Flames (Kaiserstr. 31b, Mo.-Fr. 13-16 Uhr oder nach telefonischer Absprache 0431-53033985)

• An den Orten werden regelmäßig Flyer und Poster nachgelegt. Falls Euch noch andere Orte zum deponieren einfallen, sagt gerne Bescheid!

• Wir wollen versuchen das Verteilen etwas zu koordinieren, damit möglichst viele Orte erreicht werden. Dafür wäre es super, wenn ihr Häuser oder Geschäfte, in denen ihr verteilt habt in das dafür eingerichtete Pad eintragt. So können wir sehen, wo noch Flyer fehlen. Der Link zum Pad ist: http://pad.riseup.net/p/1234
• Ihr könnt die Flyer und Poster auch selbst ausdrucken, unter folgendem Link findet Ihr die Druckdateien: http://mega.nz/folder/NqIgyAxa#M3UwxcchY95D8eXQpi0cmQ
• Verbreitet die Nachricht auf allen Kanälen!

Und jetzt viel Spaß beim Verteilen - bleibt gesund und solidarisch!

*************************
Gaarden solidarisch gegen Corona - Das Solidaritäts- und Hilfsnetzwerk

Facebook: Gruppe 'Gaarden solidarisch gegen Corona'
WhatsApp-Link: chat.whatsapp.com/Dykn5vNPeaFHXmdYUmONX9
Telefon: 01573-3344382 (10-16 Uhr)
Mail: gaarden_solidarisch_gegen_corona@riseup.net

--
Perspektive Solidarität Kiel

https://perspektive-solidaritaet.org



Kuddel

während vielerorts die Mieterinitiatiativen wg. der momentanen Situation auf kleiner Flamme kochen, tut sich die Gruppe in Bremen Gröpelingen mit besonderen Aktivitäten hervor: Sie hat ihre erste Stadtteilzeitung herausgebracht.

ZitatUnsere neue Stadtteilzeitung ist da
Die letzten Tage waren wir im Stadtteil unterwegs und haben die erste Ausgabe unserer neuen Stadtteilzeitung verteilt. Darin werden wir ab jetzt regelmäßig Interviews mit Bewohner*innen aus Gröpelingen veröffentlichen, sowie Wissenswertes, Meinungen und Einschätzungen rund um Corona. In der ersten Ausgabe findet ihr ein Interview mit Ahmet, der bei DHL arbeitet. Er erzählt, wie er Corona auf der Arbeit erlebt und welche Gedanken er sich dazu macht.
Außerdem findet ihr wichtige Telefonnummern, die in der aktuellen Zeit hilfreich sein können, wie z.B. bei Stress auf der Arbeit, mit dem Jobcenter, Vermieter*innen oder Zuhause.

http://solidarisch-in-groepelingen.de/

Kuddel

Ich finde die Idee, Stadtteilarbeit zu machen, wirklich gut.
Es ist die Frage, ob die darin engagierten auch das notwendige Durchhaltevermögen haben. Stadtteilarbeit funktioniert halt nicht als politische Mode, es dauert wohl Jahre, bis diese Arbeit Früchte trägt und solche Projekte wirklich im Stadtteil eingebunden und akzeptiert sind.

Ich kenne ein paar Projekte in verschiedenen Städten persönlich und versuche auch mitzuverfolgen, was anderswo läuft. Ich habe den Eindruck, daß vieles nicht so recht funktionert wegen der Haltung und Tradition der Linken Szene. Es ist, was ich grundsätzlich an linken Ansätzen kritisiere: Es sind nicht wir als Linke oder als Revoluzzer, die die Welt verändern, sondern es ist die Klasse, die Mehrheit der Menschen, die "einfachen Leute".

Deshalb fand ich es problematisch, wenn man bei Stadtteilprojekten einfach im Laden gesessen und darauf gewartet hat, daß der Stadtteil hereinkommt. Ein Laden als Anlaufpunkt ist gut, aber man muß auch da sein, wo die Leute sind. Infotische und Flugblattaktionen sind zumindest Versuche, auf der Straße und sichtbar zu sein.

Mich törnt auch das traditionell linke Outfit von solchen Läden ab. Zeugt eher davon, daß man sich selbst wohlfühlen will. Und so etwas habe ich auch im Umgang mit Leuten erlebt hab, die sich aus dem Stadtteil in den Laden getraut haben. Diese Art, sie zu mustern, ist schon daneben. Und bei Leuten aus armen Stadtteilen muß man davon ausgehen, daß sie eine andere Art, Umgangsformen und Sprache haben als Leute aus der Politiszene. Wenn Leute wegen ihres nicht politisch korrekten Auftretens gemaßregelt und vergrault werden, wird aus einem solchen Projekt nie eine echte Stadtteilarbeit. Jeglicher herablassender Umgang mit der Nachbarschaft ist einfach Gift für die Basisarbeit. Man muß auch erstmal verstehen, woher einige der plumpen und teilweise auch ekligen Sprüche unter armen Leuten herkommen. Es gibt auch Rassismus und Sexismus unter Migranten. Aber erst wenn man sich unter den Leuten normal bewegen kann und von ihnen anerkannt wird, kann man auch diese Haltungen angreifen. Ansonsten bleiben die Versuche kontraproduktiv und enden in Selbstisolation.

Kuddel

Ich bewundere die Aktivitäten der Initiative Solidarisich in Gröpelingen.
Seit Ausbruch der Coronakrisa hat sie nun die zweite Stadtteilzeitung herausgebracht...



"Die Zeitung gibt es auf deutsch, türkisch, englisch, persisch und bulgarisch.

In der 2. Ausgabe findet ihr ein Interview mit einem Leiharbeiter, der über Kurzarbeit, Entlassungen und Solidarität in Zeiten von Corona erzählt.

Außerdem gibt es unter dem Titel ,,Corona und danach wieder der alte Mist ...? ein paar Gedanken zur aktuellen Krise und was das für uns im Stadtteil heißen kann."

http://solidarisch-in-groepelingen.de/

Kuddel

Erfahrungen aus London

ZitatIm Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Cinéma Klassenkampf hat die Gruppe AngryWorkers ihr Buch "Class Power on Zero-Hours" ("Klassenmacht bei Null-Stunden Verträgen") vorgestellt.

Die Veranstaltung fand als Zoom Meeting und auf Deutsch statt.

Das filmische Intro ist astrein.
Danach ist es ein Zoom Meeting, also nicht mehr so schön konsumierbar, schlechtes Bild, mieser Ton.
Die Herangehensweise und die Erfahrungen der ANGRY WORKERS sind definitiv spannend und es lohnt, sich damit auseinanderzusetzen:

https://de.labournet.tv/buchvorstellung-angryworkers

Kuddel

Aktuell aus Bremen Gröpelingen:

Zitat"Fahrlässig": Kriminologe kritisiert tödlichen Bremer Polizeieinsatz

Drei Polizei-Experten kritisieren das Verhalten der Polizei bei dem tödlichen Einsatz in Bremen-Gröpelingen. Die Polizisten bekommen allerdings auch Rückendeckung.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/experte-kritik-toedlicher-polizei-einsatz-bremen-groepelingen-100.html

ZitatIn Gedenken an den getöteten 54 jährigen Gröpelinger

Am Donnerstag wurde ein 54 jähriger Bremer von der Polizei bei einem Einsatz getötet. Die Behörden halten sich bisher bedeckt und geben wenig Informationen raus. Unseren Informationen zufolge wurde der Betroffene von der Wohnungsbaugesellschaft Espabau vorher fristlos gekündigt. Nach einem Besuch von Mitarbeitern der Firma bei ihm Zuhause sollte er von der Polizei zwangsweise zur "Untersuchung" zum sozialpsychiatrischen Dienst gebracht werden. Dagegen hat sich der Mann gewehrt, dabei später auch ein Messer in die Hand genommen um sich zu verteidigen. Die Polizist*innen haben die Situation mit vier auf ihn gerichteten Waffen und Pfefferspray weiter eskaliert. Nachdem die Polizei Pfefferspray einsetze, lief der Mann los und wurde mit zwei Schüssen getötet.

Wir fragen uns:
Warum sollte der Mann gegen seinen Willen in Begleitung von Polizei zu einer Untersuchung gebracht werden? Warum gehen bewaffnete Polizist*innen zu einer Person, die bekanntermaßen an starken Ängsten leidet? Warum wurde der Einsatz nicht abgebrochen als klar wurde dass die Situation eskalierte?

In den Medien wird immer davon gesprochen, der Mann sei "psychisch krank" gewesen und habe ein Messer gehabt, als sei dies die Erklärung für seinen Tod und die Rechtfertigung für die Tötung.

Wir sagen:
Was ist das für ein krankes System, in dem Menschen in solche schwierigen Lebenslagen gedrängt werden? In dem eine Firma einer Person ihr Zuhause aufkündigen kann? In dem ein Mensch mit psychischen Problemen soweit in die Enge getrieben wird, dass er sich vier bewaffnete Personen gegenüber sieht.

Und wir fragen uns weiter:
Wäre die Situation genauso verlaufen, wenn es sich um Schwachhausen oder Oberneuland gehandelt hätte? Wenn die Person weiß und Deutsch gewesen wäre? Wenn die Person reich gewesen wäre?

Heute, 20 Uhr gibt es eine Kundgebung in der Gröpelinger Heerstraße / Lindenhofstraße

In Gedenken an den Ermordeten.

Gegen Polizeigewalt
Gegen Rassismus
Gegen Stigmatisierung
Gegen Kündigungen und Zwangsräumungen
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=628430921098699&id=239290850012710

ZitatGedenkkundgebung für Mohamed Idrissi



Wir haben am Samstag Abend zusammen mit vielen anderen Gruppen aus Bremen eine Gedenkkundgebung für Mohamed Idrissi organisiert, der am Donnerstag von der Polizei in Gröpelingen erschossen wurde. Über 250 Menschen haben an der Kundgebung teilgenommen und ihre Trauer und Anteilnahme ausgedrückt und Gerechtigkeit für Mohamed Idrissi gefordert.

Wir haben mit vielen Nachbar*innen und anderen Leuten aus Gröpelingen gesprochen. Fast alle sind entsetzt über das was passiert ist. Viele Leute in Gröpelingen haben Mohamed Idrissi gekannt. Er hat hier seit langem gelebt. Kinder haben uns erzählt, dass er immer mit ihnen gesprochen und Bonbons verteilt hätte. Auch die Nachbarn schildern ihn als freundliche Person. Mit seinen Krisen und Problemen hat er versucht, alleine umzugehen. Auf seine eigene Art und Weise.

Viele Nachbarn und auch viele Kinder haben den tödlichen Polizeieinsatz persönlich miterlebt. Sie haben uns erzählt, dass sie versucht haben mit den Polizist*innen zu sprechen, dass diese sie mit Mohamed sprechen lassen um ihn zu beruhigen. Aber sie wurden weder ernst genommen noch gehört oder gut behandelt. Auch nach dem die tödlichen Schüsse gefallen waren.

Inzwischen haben sich auch Familienangehörige von Herrn Idrissi zu Wort gemeldet und einen Twitter, Facebook und Instagram Account unter dem Hashtag #justiceformohamed eingerichtet.

https://twitter.com/justice4mohamed?s=09

Der Tod von Mohamed Idrissi wirft viele Fragen auf. Wir können nicht einfach so machen als wäre nichts passiert. Wir alle wissen, wäre Mohamed weiß, reich und psychisch stabiler gewesen, wäre er noch am leben.

Viele Leute in Gröpelingen haben eigene Erfahrungen mit Rassismus, Polizeigewalt, schwierigen Lebenslagen und finanziellen Sorgen. Fast alle versuchen damit alleine klarzukommen, mal besser mal schlechter. Aber so wird sich nie etwas ändern. Die tödlichen Schüsse sollten uns wachrütteln. Wir müssen endlich anfangen, uns in unseren Stadtteilen zusammen zu tun und gemeinsam zu organisieren, damit wir uns wehren und gleichzeitig unsere Probleme kollektiv lösen können. So wie es die Bewohner*innen in vielen Stadtvierteln der USA nach der Ermordung von George Floyd gemacht haben.

#Gerechtigkeit für Mohamed Idrissi
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=630354914239633&id=239290850012710

admin

Ein paar Postings (#123) weiter zurück wurde der Garten als Stadtteilprojekt in Kiel-Gaarden bereits beschrieben.

Hier der Bericht von unserer "Häuserfilm" Veranstaltung:

Gaarden ist einer der ärmsten Stadtteile Kiels und der Garten liegt wiederum in einem sozialen Brennpunkt Gaardens, der besonders von Armut und Migration geprägt ist. Was ursprünglich als städtisches Sozialprojekt begann, wird nun selbstverwaltet ohne finanzielle Unterstützung durchgezogen. Ein offener Garten als Treffpunkt, als Möglichkeit abzuhängen, aber auch als Ort des Austauschs und Möglichkeit für Veranstaltungen.


Ein kleines Paradies an Kiels Ostufer

Es spielen dort Roma/Sinti Kids. Es ist eine Anlaufstelle der Sprayerszene, auch ein Treff der Trinker und Drogenszene, die man aus den "besseren" Stadtteilen verdrängt.

Unser Filmabend war für ein Openair Screening recht früh angesetzt und es war noch zu hell für eine Projektion.



Also wurde die Zeit genutzt, das Publikum vollzuquatschen über die Hintergründe des Films, die Situation der frühen 80er Jahre in Kiel, in der sich eine beachtliche Hausbesetzerbewegung entwickelte.



Ich halte es sowieso für eine Notwendigkeit, eine selbstoganisierte Bildungsrbeit zu entwickeln. Lockere Treffs zur Vermittlung von politischen Erfahrungen, historischen Entwicklungen und über Kämpfe anderenorts (wie letzt über Chile).



Es sind rund 60 Leute gekommen an dem Termin mitten in der Woche. Es kam noch einmal die Behörde vorbei, um uns um eine Reduzierung des Soundpegels zu bitten.



Noch einen herzlichen Dank an TKKG, die die Veranstaltung angeschoben und beworben hat.
https://tkkg.noblogs.org/post/2020/07/27/freiluft-kino-der-haeuserfilm-von-der-filmgruppe-chaos/

admin

Die Ausbeutung migrantischer Arbeit, zu weiten Teilen unter absolut unmenschlichen Bedingungen ist der herrschende Normalzustand und nicht nur ein Phänomen irgendwelcher Schwarzer Schafe wie Tönnies. Es gibt jedoch zunehmend Unruhe und Widerstand der kaum sichtbaren Arbetismigranten. Wilde Streiks und Protestaktionen von ErntearbeiterInnen und von Bauarbeitern.

Wenn wir Ausbeutung und Kapitalismus bekämpfen wollen, kommen wir nicht umhin, uns mit Arbeitsmigranten zusammenzutun, um gemeinsame Kämpfe zu entwickeln.

Wir haben uns heute in Kiel-Gaarden auf den Marktplatz gestellt, um Flugblätter zu verteilen, Diskussionen zu führen und Kontakte zu knüpfen. Das Publikum auf dem Marktplatz war zu gut 80% migrantisch.



Es hing wohl zum ersten Mal ein rumänisches Transparent an einer Gaardener Wand. Es wurde zum Gesprächsthema.



Einige waren am Mutmaßen und schickten jemanden, um herauszufinden wer nun richtig geraten hat. Ein paar Bulgarinnen prahlten mit den wenigen rumänischen Worten, die sie kannten. Andere ließen sich den Text übersetzten: "Arbeitsmigranten sind keine Menschen 2. Klasse. Gleiche Rechte und gleiche Löhne für alle!"



Einige wollten wissen, worum es geht. Als wir sagten, wenn es Probleme mit der Arbeit oder Behörden gibt, versuchen wir Solidarität zu organisieren. Da wollte man auch den Flyer haben.



Ein Afrikaner fragte mich, "was heißt, 'mein Arbeitgeber stiehlt mein Geld'?". Ich: "mein Chef klaut mein Geld." Er: "Haha, verstehe. Meiner auch!"



Natürlich waren auch wieder Verrückte dabei, aber es gab ne Menge guter Gespäche. Man wollte auch wissen, welche Partei hinter dem Flugblatt oder hinter uns steht. Wo man sich trifft.



Es war ein erster Schritt und soll weitergehen. Erste Gehversuche sozusagen.
Wir hoffen, andere versuchen ähnliches an anderen Orten. Wir würden gern Erlebnisberichte hier lesen.


Kuddel





Die "21" ist die alte Postleitzahl von Bremen-Gröpelingen.

Kuddel

Ich kriege hin und wieder etwas mit von der Stadtteilarbeit in verschiedenen Orten.
Sicherlich ist ein Grund für diese Arbeit die Wohnraumpolitik, bzw. -Spekulation. Ein soziales Pulverfaß.
Der andere Grund ist, daß die traditionelle gewerkschaftliche Arbeit, bzw. Betriebspolitik an ihre Grenzen gestoßen ist. Der Arbeitsmarkt wurde so prekarisiert und die Belegschaften so stark aufgebrochen und zerschlagen, daß es mit der Betriebsarbeit (die eh kaum noch stattfindet, man kümmert sich ja lieber um "linke" Themen) nicht mehr klappt. Man braucht zumeist mehrere Jahre, um betrieblichen Widerstand aufzubauen. Bis dahin ist die Belegschaft schon längst ausgetauscht durch Leiharbeit und befristete Verträge. Die Leute schmeißen auch oft hin bei Leiharbeitsunternehmen und fangen dann bei einem anderen wieder an. Und dann sind die Leute letztendlich in einem Karussell, landen immer wieder für eine Zeit in Unternehmen, in denen sie waren. Das einzige was bleibend ist, ist der Wohnort. Der Arbeitsplatz wechselt ständig. Deshalb sollte es ein Versuch sein, den Stadtteil als Konstante im Leben der Menschen zu nehmen, der auch der Ausgangspunkt für Widerstandsstrukturen sein kann.

Es gab einen Hype um die Stadtteilpolitik, doch der scheint vorbei zu sein. Man wartet scheinbar auf das nächste hippe Thema, dem man hinterherlaufen kann.

Es gibt aber noch eine Reihe Stadtteilläden und noch mehr Stadtteil Inis. Als problematisch empfinde ich, daß sie weitgehend Projekte linker Aktivisten sind, die sich nun unter neuem Vorzeichen treffen, doch letztendlich unterscheiden sie sich kaum von anderen Linken Initiativen. Es sitzen wieder die gleichen Leute zusammen. Sie sitzen in ihren Stadtteilläden und warten darauf, daß der Stadtteil zu ihnen kommt.

Meist können sie lange warten. Man kommt nicht auf die Idee, daß man sich selbst im Stadtteil bewegen und da hingehen muß, wo die größten Probleme und Spannungen herrschen. Man darf nicht erwarten, daß dort ein "linkes Bewußtsein" verbreitet ist. Es herrscht dort oftmals ein rauer Ton, es gibt sexistische Sprüche, es gibt auch zwischen Migrantengruppen nationalistische und rassistische Spaltungen. Das ist die Realität heutiger Klassenverhältnisse und entweder lernen wir damit umzugehen, oder wir bleiben politisch wirkungslos.

Zwischen den Menschen im Staddteilladen und den Menschen im Stadtteil gibt es eine unsichtbare Mauer. Sie liegt oft in einem unterschiedlichen Bildungsstand, in unterschiedlichen kulturellen Interessen, man geht auch nicht in die gleichen Kneipen.

Fritz Linow

ZitatAm frühen Samstagnachmittag versorgten Aktivist*innen des Nachbarschaftsnetzwerk Gaarden solidarisch gegen Corona - Das Solidaritäts- und Hilfsnetzwerk auf dem Vinetaplatz Anwohner*innen mit kostenlosen OP-Masken und Desinfektionmittel. Zudem wurde die aktuelle Ausgabe der neuen Stadtteilzeitung "Solidarisches Gaarden" verteilt, die bereits im Dezember erschienen ist. Der Bedarf insbesondere an den Masken, die ab Montag verpflichtend beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr getragen werden müssen, stellte sich als groß heraus: Bereits nach einer knappen halben Stunde waren sämtliche Hygieneartikel unter die Leute gebracht.

Gestört wurde die kleine Aktion zum Ende hin durch die Hilfspolizei "Kommunaler Ordnungsdienst" (KOD), die ihrem schlechten Ruf alle Ehre machte. Diese war sich nicht zu blöd, eine Genehmigung für das kleine Tischchen zu fordern und dem "Verdacht einer Ordnungswidrigkeit" nachzugehen. Die erhöhte Präsenz von Ordnungskräften und verstärkten Kontrollen im Stadtteil im Namen des Gesundheitsschutzes wurden auf diese Weise ad absurdum geführt und entpuppten sich als bloßes repressives Gebaren. Da die Stadtteilaktivist*innen weder an bürokratischen Diskussionen mit Hilfssherrifs, noch an Personalienfeststellungen interessiert waren, bauten sie die stationäre Präsenz kurzerhand ab und entzogen sich der schikanösen Maßnahme.

Während der "KOD" anschließend die umliegenden Straßen absuchte und den Vinetaplatz bewachte, um gelebte Alltagssolidarität in Pandemie-Zeiten zu unterbinden, konnten die übrigen Exemplare der Zeitung wenig später restlos und störungsfrei in der Elisabethstraße an die Leser*innen gebracht werden.
https://www.facebook.com/RevolutionsstadtKiel/posts/3619540438142235?__tn__=-R

Kuddel


Stadtteilladen in Bremen-Gröpelingen

ZitatWir wollen keinen schönen Stadtteil, wir wollen eine bessere Welt!

Warum wir uns mit anderen Gruppen in anderen Stadtteilen, Städten und Ländern vernetzen und organisieren müssen


Und darum reicht es uns auch nicht, nur in Gröpelingen eine politische Perspektive und widerständige Strukturen aufzubauen. Wir wollen mit revolutionärer Stadtteilarbeit dazu beitragen, dass sich Menschen gegen das kapitalistische, patriarchale und rassistische System zusammentun und für eine bessere Welt streiten. Eine Welt, in der die Bedürfnisse der Menschen mehr zählen als Profitmaximierung, Konkurrenzvorteile und nationale Denke.

Diejenigen, die aus Konkurrenz, aus prekären Arbeitsverhältnissen und rassistischer Spaltung Profit schlagen, sind überregional oder sogar international organisiert. Eine widerständige Struktur in einem Stadtteil ist für sie kein großes Hindernis, da sich Kapital an jede Ecke der Welt verschieben lässt und Menschen fast überall darauf angewiesen sind, unter miesen Bedingungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Darum brauchen wir revolutionäre Stadtteilgruppen überall im Land, dem Kontinent, der Welt. Erst wenn überall Menschen beginnen, sich zusammenzutun und sich zu wehren, und wenn diese Menschen sich mit denen aus anderen Gegenden organisieren und absprechen, können wir die bestehenden Verhältnisse ernsthaft herausfordern.

Darum sind wir als Solidarisch in Gröpelingen dabei, gemeinsam mit anderen Stadtteilgruppen eine größere Struktur, eine organisierte Bewegung, aufzubauen. Wir sind nicht alleine mit unseren Ideen und unseren Zielen. Wir lassen uns nicht vereinzeln oder spalten. Wir suchen nach gemeinsamen Lösungen und teilen das Wissen, mit dem wir im Kapf gegen Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung Erfolg haben.

Eine Gruppe, mit der wir eng zusammenarbeiten, ist Bergfidel Solidarisch aus Münster. Gemeinsam mit Menschen aus dem Stadtteil organisieren sie sich gegen die LEG, einen Mietkonzern, der, genau wie Vonovia, Deutsche Wohnen und andere, aus dem Grundbedürfnis nach Wohnraum maximalen Profit schlagen will. Und wie in Bergfidel gibt es weitere Gruppen, mit denen wir unsere Kräfte bündeln werden!

Für eine Organisierte Bewegung der revolutionären Stadtteilgruppen, für eine Welt ohne Konkurrenz, Rassismus und patriarchale Strukturen!

http://solidarisch-in-groepelingen.de/wir-wollen-keinen-schoenen-stadtteil-wir-wollen-eine-bessere-welt/

Kuddel

ZitatWir wollen keinen schönen Stadtteil, wir wollen eine bessere Welt!

Manchmal muß man den eigenen Stadtteil verlassen.
Z.B. um die Reichen zu besuchen, die auf unsere Kosten leben:
ZitatHamburg: Tausende Linke wollen durch Nobelviertel ziehen



3000 Linke wollen am kommenden Samstag in Hamburg durch Blankenese ziehen. Das teilte das Bündnis ,,Wer hat, der gibt" mit, ein Zusammenschluss verschiedener linker und auch linksradikaler Gruppen. Das Motto der Aktion, die zeitgleich deutschlandweit stattfindet: ,,Holen wir uns, was uns zusteht – laut, schrill, bunt und wild!"


Start in Hamburg ist um 14 Uhr am Erik-Blumenfeld-Platz in Blankenese. Um 19 Uhr soll die Demonstration an der Manteuffelstraße enden – davor wolle man durchs ,,Reichenviertel" ziehen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/hamburg-3000-linke-wollen-am-wochenende-durch-blankenese-ziehen/?utm_term=Autofeed&dmcid=sm_tw_p&utm_medium=social&utm_source=Twitter#Echobox=1629215231

NachbarArsch

Warum jetzt ausgerechnet hier gepostet wird erschließt sich mir nicht. Ich sehe Stadtteilarbeit und so typisch linke Bündniskrisenproteste als einen gegensätzlichen Ansatz.

Unterstützen kann man das natürlich beides. Übrigens nicht nur in Hamburg:

Berlin: Sa., 21.08., 14 Uhr, Urban-Krankenhaus, Am Kanal Kreuzberg

Braunschweig: Sa., 21.08. 14 Uhr, Schlossplatz

Bremen: Sa. 21.08., 12 Uhr, Marktplatz

Erfurt: Sa., 21.98., 14 Uhr,Bahnhofsvorplatz

Dortmund: Sa.21.08., 11-14 UhrReinoldikirche

Hagen: Tanz-Demo 20.08., 18 Uhr Fahrrad-Demo; 21.08., 16 Uhr, Start jeweils Hagen Hbf.

Hamburg: Sa., 21.08., 14 Uhr, S-Bahn Blankenese

Hannover: Sa., 21.08., 14 Uhr, Weißekreuzplatz

Kiel: Sa. 21.08., 14 Uhr, Lessingplatz

Tübingen: Sa, 21.08., 14 Uhr, Holzmarkt

Ulm: Sa, 21.08., 15 Uhr, Münsterplatz

Leipzig: Sa., 21.08., 13 Uhr, Augustusplatz

Wiesbaden: Sa. 21.08., 14:30 Uhr, Kranzplatz

Witten: Sa., 21.08., 11 Uhr,Karl Marx Platz

Würzburg: Sa., 21.08., 14 Uhr, Hauptbahnhof Würzburg

Weitere Infos:
https://werhatdergibt.org/aktionstag2021/

Kuddel

Ok, ich hatte vergeblich den Thread gesucht, in dem verschiedene Beispiele angeführt wurden, in denen man in die Stadtteile der Reichen gezogen ist.

Ich fand es dann aber auch hier ok, da der MoPo Artikel das "Nobelviertel" bereits in der Überschrift erwähnt. Mir gefiel der Gedanke, daß man sich nicht in den Armutsstadtteilen verschanzen soll, denn so kann man bestenfalls die Selbstverwaltung der Armut erreichen.

Wir müssen den Reichtum der Bonzen angreifen, wenn wir eine bessere Gesellschaft wollen.

Überhaupt ist es gut, über den eigenen Tellerrand zu blicken.
Deshalb hat es mich sehr gefreut, als ich heute mitbekommen habe, daß die Stadtteilini in Bremen Gröpelingen Post von der Landlosenbewegung Brasiliens gekriegt hat:







https://www.facebook.com/Stadtteilgewerkschaft/?hc_ref=ARSRgvHiwtOQKxyGP-8lFNJqN937UyEqkBFoqPpDH_IM4fYNl1hw_v9-rgD1PXrVD1c&fref=nf&__tn__=kC-R

http://solidarisch-in-groepelingen.de/von-unten-die-welt-veraendern-die-bewegung-der-landlosen-arbeiterinnen-in-brasilien-mst-schickt-gruesse-an-solidarisch-in-groepelingen/

Fritz Linow

Stadtteilfeste sind eine traurige Angelegenheit. Vereine und Hüpfburgen werden unter einen Hut gebracht und dürfen dann zeigen, dass der Stadtteil eine gemeinsame Zukunft hat. Das ganze wird von irgendwelchen Sozialpädagogikschranzen organisiert, die peinlichst darauf achten, dass alle Spaß haben und alles so schön bunt ist hier. Daher ist es für die auch überhaupt kein Problem, sich für die Unterstützung bei dem größten Arschlochvermieter überhaupt, Vonovia, zu bedanken. Das asoziale Gebahren von Vonovia darf gerne im pseudosozialen Miteinander aufgehen.

Vonovia hat in Kiel-Gaarden wesentlich dazu beigetragen, dass die Mietkosten für Neuvermietungen im letzten Jahr um knapp 13 Prozent gestiegen sind. Vonovia vermietet nicht an Migranten, am liebsten nicht an Bulgaren und Rumänen. Vonovia betreibt absichtlich Leerstand. Vonovia hat ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, wenn es um die weitere Entwicklung des Wohnungsmarktes geht, schließlich hat die Stadt alle eigenen Wohnungen verkauft und ist nun von den Ärschen abhängig.

Es wäre das mindeste, dass man sich nicht von diesem Drecksverein sponsern lässt. Aber so viel Anstand kann man von den flauschigen Stadtteilmitentwicklern nicht erwarten, meistens auch kein Hirn. Andererseits geht Stadtteilfest auch gegen Vonovia, unterstützt von Vonovia:




Kuddel


Kuddel

Wenn man es mit der Stadtteilarbeit ernst nimmt, wird man auf Probleme stoßen, auf die wir noch keine Antworten haben.

In armen Stadtteilen haben sich extreme Formen der Ausbeutung entwickelt. Man hat es mit rassistischen Strukturen und Behörden zu tun. Wohnungsbaugesellschaften vermieten ungern an Arme oder Migranten. Es gibt maföse Vermittler, die für das Zustandebringen eines Mietvertrags hohe Gebühren verlangen.

Es habe sich informelle Strukturen der Ausbeutung und Abzocke entwickelt. Diese Ausbeuter und Abzocker sind oftmals selbst migrantisch. Migrantische ehemalige Leiharbeiter haben selbst Leihbuden eröffnet. Einige haben auch Bruchbuden gekauft und vermieten Wohnungen in schlimmen Zustand zu weit überhöhten Preise. Diese "Slum Landlords" treiben unter Androhung von Gewalt die Miete ein.

Es gibt den "Arbeiterstrich". Es werde Leute an Sammelstellen zu Tagelöhnerjobs abgeholt.

Es gibt auch nicht gemeldete Prostitution.

Die Kontrolle dieser Bereiche ist mafiös und gewalttätig. Wer nicht funktioniert oder es wagt, sich zu wehren, wird eingeschüchtert, zusammengeschlagen. Im schlimmsten Falle ermordet.

Es sind üble Strukturen, Rocker, Schläger, gewalttätige Arschlöcher. Wenn wir uns mit extremer Ausbeutung auseinandersetzen, werden wir es irgendwann auch mit diesen Strukturen zu tun bekommen. Auf der anderen Seite haben wir rassistische Bullen und Behörden, die akzeptiert haben, daß die Wirtschaft diese Bedingungen, die Billigstlöhner hervorbringen, erhalten will. Viele Großbaustellen oder Agrarbetriebe  würden ohne die Ex-und Hop Arbeitsmigranten nicht funktionieren.

Kuddel



In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde die Kreuzberger Kneipe ,,Zum Goldenen Hahn" am Heinrichplatz  von Bullen gestürmt. Sie versperrten die Tür und veranstalteten eine Saloon-Schlägerei. Außerdem zertrümmerten sie Teile der Inneneinrichtung. Es gab zwei Festnahmen (bereits entlassen) und mehrere Verletzte.

,,Zum Goldenen Hahn" war während der Proteste gegen die Räumung des Køpi-Wagenplatz Treffpunkt und Erholungsort.

Mit der Solidarität zahlreicher Nachbar:innen konnten die Bullen dann wieder vertrieben werden. Leider musste der Laden dann erstmal dicht machen.

Es wird jetzt mit Soliveranstaltungen Geld gesammelt.

Kuddel

Bericht aus Bremen Gröpelingen:

Kleiner Bericht zum Treffen zu den Themen Miete und Jobcenter bei Solidarisch in Gröpelingen

Wir waren in dem Treffen 9 Leute.
Wir haben uns bei diesem Treffen erstmal auf das Thema Jobcenter konzentriert, aber bei weiteren Treffen können auch andere Themen (z.B. Miete) besprochen werden.
Ein nächstes Treffen soll (spätestens) am Dienstag, den 04. Januar um 18 Uhr stattfinden.
Die konkreten Ideen zum Thema Jobcenter werden auch auf der nächsten VV vorgestellt.

Im ersten Teil des Treffens wurde viel aus der Beratung berichtet, vor allem zum Thema Jobcenter.

Im zweiten Teil des Treffens haben wir folgende Ideen für eine Praxis im Stadtteil zum Thema Jobcenter gesammelt:

  • Empowerment-Workshops für Menschen, die beim Jobcenter sind
  • Kundgebung vor dem Jobcenter
  • Text für Social Media / übernächste Zeitung / Webseite / Beratung zu Jobcenter
  • ,,Anleitungen" zum Verstehen von Briefen / Bescheiden / des Vorgehen des Jobcenters auf verschiedenen Sprachen für die Teilnehmer_innen der Workshops und für Menschen in der Beratung erstellen

Kuddel

Zitat

Am Sonntag, 13.2. war die erste Vollversammlung in 2022. Über 30 Personen waren da, um sich gemeinsam über die aktuellen Themen und Aktivitäten der Stadtteilgewerkschaft auszutauschen. Wie immer zu viele für unseren kleinen Laden - daher draußen im Zelt.



Gemeinsam sprachen wir über die Probleme, mit denen Menschen in die Beratung kommen, aber auch über die Bedeutung von Solidarität und der Kraft, die wir haben, wenn wir uns organisieren. Und natürlich feierten wir den Erfolg der Proteste gegen die Kündigung durch voNOvia

Kuddel

Solidarisch in Gröpelingen

Die Stadtteilgewerkschaft rief zum Straßenprotest gegen Jobcenter


Jobcenter, es reicht!





Infomaterial in verschiedenen Sprachen



Soundsystem und Infotisch



Großes Interesse der Menschen aus dem Stadtteil



Wichtig für den migrantisch geprägten Stadtteil: Probleme mit dem Ausländerrecht



Weitere Themen der Stadtteilgewerkschaft: Arbeitslosigkeit, Arbeit, Wohnen



Kämpferischer Nachwuchs



Kritischer Blick durch die gelbe Brille



Die Stadtteilzeitung der Ini



Die bremer Initiative gegen Zwangsräumungen hat eine lange Tradition



Die Behörde zeigt sich neugierig



und hat Verstärkung im Hintergrund



Es gab Reden in verschiedenen Sprachen



Es lief zwischendurch immer kämpferische Musik aus aller Welt. Solidarisch in Gröpelingen ist im Stadtteil angekommen. Die Passanten sahen die Straßenaktion als ihr Ding

]

Die Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen kamen zusammen durch ihre gemeinsamen Probleme, die sie verbinden



Das Auge des Gesetzes blieb wachsam



Die ganze Zeit über wurden kurze Reden gehalten. Es ging im das Jobcenter. Um die Schikanierung der Erwerbslosen, um den Zwang zur Aufnahme von Arbeit mit unwürdigen Bedingungen und auch dann zu arbeiten, wenn man Krank ist. Ein wichtiges Thema war, daß Beratung nicht genügt. Man muß gemeinsam gegen das System Jobcenter vorgehen



Es gab viele Momente, die waren so schön, ich hätte heulen können. Mit der richtigen Vorarbeit kann man die Armen und Ausgebeuteten zusammenbringen



Ein paar Tage zuvor gab es an dieser Stelle eine Gedenkververanstaltung für das NSU Opfer Mehmet Turgut



daran haben mehrere hundert Menschen teilgenommen



Propagandamaterial wird verklebt



Gemeinsam gegen fiese Vermieter, Spekulanten und Ausbeuter!



Es gibt mehr zu verkleben



Venceremos!



Soldidarisch in Gröpelingen!


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