Aber das nervt mich auch:
Zitat von: milchbrötchen am 11:11:52 Fr. 30.August 2019
...welcher Kapitalist läßt sich davon aufhalten? Staatsmacht angerufen...
ja Kuddel- dann haben sich die Leute gewehrt, viel Nerven aufgebraten, sich evtl. auch strafbar gemacht...schlimme Wohnverhältnisse in Kauf genommen, Dauerbaustelle, Heizung abgestellt, Wasser abgestellt.. die Medien sind voll davon. Das Recht ist in diesen Fällen auf der Seite der Betroffenen- muss aber erst mal in laaaaaaaaaaangwierigen verfahren durchgesetzt werden. Als Berufstätiger hälst du son Scheiß kaum durch. Schnell geht auch manch anderer auf dem Zahnfleisch. Erzähl mal- wie soll man sich als Mieter wehren, wenn man nicht dabei vor die Hunde gehen will. Hat nicht jeder eine Zweitwohnung ! um den repressiven Aktivitäten skrupelloser Miethaie wiederstand leisten zu können.
Hmm, hast zwar Kuddel gefragt, kann mir es jedoch nicht verkneifen, mein Senf bei zu fügen. sorry

Ja, ist halt so, das es bei Räumung "was auf die Mütze gibt".. Doch zuvor steht auf dem "schwarzen Brett"
des Besetzerkollektiv : " Wir retten günstigen Wohnraum und wollen uns darin verwirklichen ! ".
Eine Hoffnung, die alle im Kopf haben oder gehört hier nicht rein..
Es kommt anbei immer darauf an, in wie weit sich in so einem "angeeignetem Haus" ein Gemeinschafts-
gedanke entwickelt und etabliert.
Das Risiko schwebt immer ein bissel mit, das morgen früh die Turtels vor der Tür stehen könnten.
Doch den vorläufigen Gewinn, die Basis für Selbstverwirklichung, den man gerade genießt, ist nur durch
diese Beireitschaft möglich, mit dem Risiko und dessen Folgen zu leben.. (Wird meistens auch kalkulliert).
Nicht nur die Erwachsenen haben die Hucke voll gekriegt.. Wir Jugendlichen kamen wieder ins Heim.
Anbei Jugendakte mit "Drohung der Verwahrlosung.." versehen und ab in die nächste "Erziehungsmasnahme",
die so manche Horrorerinnerungen nach sich zog.,
Jo, so hieß es im Amstsdeutsch, wenn Ausreißer_innen aus Heimen von den Cops aus Hausbesetzungen
"aufgabelten"..
Doch die Zeit hat mich geprägt.. Nirgendwo habe ich mehr Gemeinschaftsfeeling (nicht nur gutes) erlebt..
Da wurde mir klar, das Geld nicht das wichtigste ist, sondern a la Mensch ist ein Herdentier sich zusammen
tun sollten, sich gegenseitig ergänzen, um dem Ziel, die Basis von Verwirklichung zu sichern..
Außerhalb von Hausbesetzerfahrungen ist ausgeprägter Gemeinschaftssinn bei Seeleuten spürbar.
Außerdem heißt es ja nicht, das jedes Nachbarschaftstreffen mit Kaffee und Kuchen gleich in eine Haus-
besetzung münden soll, obwohl ich manchmal von "Mietenwahnsinn" betroffene Häuser erblicke, wo eine
Besetzung möglich wäre..

Da muss noch reichlich Kaffee geköchelt werden, um das sich Nachbarschft einig werden, was sie
wollen und ja, dann mal los..
Viele Außenstehende glauben anbei, das sich Besetzer nur auf gratis einnisten und auf der faulen
Pelle abhängen wollen, was jedoch völliger Mumpitz ist. Hausbesetzer sind meines Erachten die
kreativsten Intstandsetzer von Wohnraum.. So manch erfahrener Hausmeister kommt da nicht mehr
mit..
Ich habe dort viel gelernt, was Handwerk ums Haus angeht.. War 100x besser, als irgendwo in einer
geschlossenen Erziehungsanstalt zu versauern.. Ach ja, schön, wenn man historische Filme dazu
sehen kann. War ja noch nie selbstverständlich, das man am und im besetzten Haus filmen durfte..

Eine bessere Möglichkeit. Leute am großen Tisch zu bekommen, sehe ich derzeit nicht und drücke den
Gastgeber_innen zu Nachbarschaftstreffen die Daumen.