Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Begonnen von Minkie, 21:57:41 So. 21.Januar 2018

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Minkie

Ich hätte mal gerne was von euren Erfahrungen gehört.
Seit 1,5 Jahren bin ich jetzt in Leiharbeit, ich will nicht großartig motzen, ich verdiene mehr als in meinem alten Job, klar Schikane ist immer während da, aber die Leihbude versucht doch zu helfen, wenn man sich denn beschwert. Es ist nicht optimal, aber besser als was ich zuvor in Festanstellung in einem richtigen Drecksladen hatte.
Aber was ich wirklich extrem schlimm finde, ist diese Regelung mit den Branchenzuschlägen. Der Stundenlohn, den ich von der Leihbude bekomme, ist so gut wie nichts, etwas mehr als Mindestlohn, davon könnte ich nie leben. Der Branchenzuschlag macht es dann. Dadurch wird mein Stundenlohn mehr als verdoppelt.
Aber ich darf eben nicht krank werden! Gott sei Dank war ich das bisher noch nicht, aber es kann immer passieren, wobei ich mit einer Grippe schon noch klarkommen könnte, aber was ist, wenn man richtig krank wird? Bei mir ist es so, dass ich bei einer längeren Ausfallzeit nicht nur krank wäre, sondern auch sofort obdachlos und auch arbeitslos wäre, weil ja die neuen Gesetzte es so bestimmt haben, dass man auf ewig unbefristet angestellt sein kann. Ein Vertrag nach dem anderen.......bei mir führt es dazu, dass ich gar nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gehe. Warum auch? Die gute Verpflegung, die die Festangestellten haben, habe ich nicht! Ich bin krank, kriege weniger als die Hälfte meines Gehaltes und neben den Sorgen um die Krankheit kommt dann auch noch der finanzielle Ruin dazu.
Es hätte für mich besser sein können, die 18 Monaten sind um, ich hätte jetzt fest angestellt werden müssen, aber der Betriebsrat ist damit einverstanden, dass man diese Zeit auf 48 Monate ausdehnt. Mir hat man schon gesagt, das Leihunternehmen ist daran interessiert mich auch über 2020 hinaus zu beschäftigen...........es ist alles so unfair und bestimmt nicht das was Leiharbeit wirklich sein sollte. Den anderen Leiharbeitern in der Produktion geht es nicht anders, die nehmen Urlaub wenn sie krank sind. (Natürlich ist das weniger, als was die Festangestellten haben)
Ich denke daran, was passiert wenn ich bis 2020 krank werde, ich bin nicht mehr die Jüngste, bisher noch fit, aber man weiß ja nie.
Und ich gehe eben nicht zu Vorsorgeuntersuchungen, weil genau der Krankheitsfall mein absolutes Aus bedeutet.
Wie ist das bei euch so, hat jemand ähnliche Erfahrungen? Und verdammt, warum machen neue Gesetze für Leiharbeiter nur noch alles schlimmer? Und in meiner Abteilung, wo ich die einzige Leihkeule bin, lachen die auch noch darüber, dass diese neuen Gesetz so absolut arbeitgeberfreundlich ist!!!
Mich macht das alles was fertig, und ich habe nur wieder Angst vor der Zukunft.

Wernichtsweissmussallesgl

Wenn keiner mehr Arbeitsverträge beiLeihbuden mehr eingeht, wie das geht diese Arbeit zu verweigern ist hier im Forum schon beschrieben, werden diese Sklavenfirmen von selbst verschwinden. Früher war so eine Arbeit nur etwas für Zuchthäusler. Aber dank der neoliberalen Politik wird man immer weiter ausgebeutet.
Man erhält immer weniger für seine Arbeit. Die Kapitalisten immer mehr.
Das erste ist, sozialistisch wählen gehen, damit meine ich nicht SPDOOF.
Was Dir am Lohn fehlt sich von den Kapitalisten zurückholen in Form von Anschlägen gegen diese Kapitalisten, das sorgt für Genugtuung.
Das geht in Form von Bonzenautos abfackeln, mit dem Messer Autos markieren (Neidkratzer) Porsche und BMW der Familie Quant, und wenn die Bonzenkarre neu lackiert ist erneut zuschlagen.
Kupfernägel aufs Dach werfen in der Ausbeuterbude, Schaden Anrichten wo es nur geht um die Selbstachtung zu erhalten.
Sich aber nicht erwischen lassen und die nächstbeste Gelegenheit abwarten. Sich etwas einfallen lassen, wie man den Grösstmöglichen GAU anrichten kann ohne selbst Schaden zu nehmen. Anschläge , Anschläge und ein Bekennerschreiben hinterlassen. Schliesslich sind wir keine NSU.

Rudolf Rocker

Moin Minkie,

na, da haben sie Dich ja schön über den Tisch gezogen!

ZitatBranchenzuschlag auch bei Urlaub und Krankheit

Der Branchenzuschlag ist Teil des festen tariflichen Entgelts bzw. Teil der Grundvergütung.

Hier liegt der entscheidende Unterschied zu der einsatzbezogenen Zulage, die in der Zeitarbeit gezahlt werden. Diese ist nur für tatsächlich erbrachte Arbeitsstunden geleistet worden, Urlaubsvergütung und Entgeltfortzahlung bei Krankheit oder Feiertagen erfolgte nur auf Basis der Grundvergütung. Dies war auch in Verfahren des DGB Rechtsschutz häufig Grund für arbeitsgerichtliche Verfahren. Nun ist klar geregelt, dass der Branchenzuschlag Teil des festen tariflichen Entgelts ist und auch für die Berechnung der Vergütung bei Urlaub oder Krankheit zu berücksichtigen ist.

Die einsatzbezogenen Zulagen können nicht mehr beansprucht werden, wenn ein Branchenzuschlag bezahlt wird.
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/lohn/mehr-lohngerechtigkeit-durch-branchenzuschlaege-in-der-leiharbeit/

Ab zum Anwalt und einklagen, die Kohle!

Kuddel

Zitat von: Wernichtsweissmussallesgl am 00:39:44 Mo. 22.Januar 2018
Wenn keiner mehr Arbeitsverträge beiLeihbuden mehr eingeht, wie das geht diese Arbeit zu verweigern ist hier im Forum schon beschrieben, werden diese Sklavenfirmen von selbst verschwinden.

Du redest hier (und in anderen Threads) einen ziemlichen Unsinn.
Jetzt sind wohl Leiharbeiter Schuld an der Leiharbeit. Die Ausgebeuteten an der Ausbeutung. Wahrscheinlich auch die Armen an der Armut.

Minkie

Zitat von: Rudolf Rocker am 08:21:44 Mo. 22.Januar 2018
Moin Minkie,

na, da haben sie Dich ja schön über den Tisch gezogen!

ZitatBranchenzuschlag auch bei Urlaub und Krankheit

Der Branchenzuschlag ist Teil des festen tariflichen Entgelts bzw. Teil der Grundvergütung.

Hier liegt der entscheidende Unterschied zu der einsatzbezogenen Zulage, die in der Zeitarbeit gezahlt werden. Diese ist nur für tatsächlich erbrachte Arbeitsstunden geleistet worden, Urlaubsvergütung und Entgeltfortzahlung bei Krankheit oder Feiertagen erfolgte nur auf Basis der Grundvergütung. Dies war auch in Verfahren des DGB Rechtsschutz häufig Grund für arbeitsgerichtliche Verfahren. Nun ist klar geregelt, dass der Branchenzuschlag Teil des festen tariflichen Entgelts ist und auch für die Berechnung der Vergütung bei Urlaub oder Krankheit zu berücksichtigen ist.

Die einsatzbezogenen Zulagen können nicht mehr beansprucht werden, wenn ein Branchenzuschlag bezahlt wird.
https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/lohn/mehr-lohngerechtigkeit-durch-branchenzuschlaege-in-der-leiharbeit/

Ab zum Anwalt und einklagen, die Kohle!

Danke für deine Antwort und auch Entschuldigung, dass ich erst so spät reagiere. Bisher war ich ja noch nicht krank, aber gut zu wissen.

tleary

Zitat von: Wernichtsweissmussallesgl am 00:39:44 Mo. 22.Januar 2018
Was Dir am Lohn fehlt sich von den Kapitalisten zurückholen in Form von Anschlägen gegen diese Kapitalisten, das sorgt für Genugtuung.
Das geht in Form von Bonzenautos abfackeln, mit dem Messer Autos markieren (Neidkratzer) Porsche und BMW der Familie Quant, und wenn die Bonzenkarre neu lackiert ist erneut zuschlagen.
Kupfernägel aufs Dach werfen in der Ausbeuterbude, Schaden Anrichten wo es nur geht um die Selbstachtung zu erhalten.
Sich aber nicht erwischen lassen und die nächstbeste Gelegenheit abwarten. Sich etwas einfallen lassen, wie man den Grösstmöglichen GAU anrichten kann ohne selbst Schaden zu nehmen. Anschläge , Anschläge und ein Bekennerschreiben hinterlassen. Schliesslich sind wir keine NSU.
Naja, nicht das ich gegen den diskreten Charme der Anarchie wäre, aber man sollte bedenken, daß - außer vielleicht etwas Papierkrieg und Zeitverlust - solche Anschläge kaum ihr Ziel (eine finanzielle Schädigung der Kapitalisten) erreichen, da die ihre Bonzenkarren sicherlich Voll- und Teilkasko versichern (am nötigen Geld dafür mangelt's ja nicht). Und "Vandalismus" (darunter fällt Kratzer-in-den-Lack machen) ist da selbst schon in der Teilkasko mitversichert. Also, wie gesagt, außer etwas Ärger und Zeitverlust beim Ausbeuter wirst du mit solchen Aktionen nicht viel erreichen. Nicht einmal eine Selbstbeteiligung muß er mittragen, weil es bei der Teilkasko auch Tarife on SB gibt.
Viel effektiver finde ich da schon die Option - wie bereits von anderen hier im Forum praktiziert - auf Leiharbeitsmessen aufzukreuzen, und für etwas Unruhe durch so simple Plakate wie "Leiharbeit verbieten" zu sorgen. Im Nu steigt dann bei den Leiharbeitsausbeutern die Zornesröte ins Gesicht, und sie wählen in Panik die "110". Schon ist die gespielte euphorische Stimmung hin, und die möglichen Opfer (Besucher) sehen dann auch gleich, zu welchen Mitteln dieses Unternehmerpack bereit ist zu greifen, wenn man etwas Sand in ihre Profitmaschinerie streut.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

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