Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Begonnen von Sybilla, 01:25:25 Di. 06.März 2018

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Onkel Tom

Die derzeitige Diskussion um "Grundeinkommen" dient doch nur darum, um
"Bürgerarbeit" zum Nulltarif saloonfähig zu machen.
Letztendlich bleibt das H4-System so, wie es ist und die Erwerbslosenindustrie
bekommt neues Futter, was dann wohl umgänglich Null-Euro-Job bezeichnet
werden könnte.. Scheele will ja nun ca. 180.000 Langzeitarbeitslose uffn Acker
"gemeinütziger Arbeit" schicken und kosten soll das zusätzlich ja auch nichts..

Ist schon eigenartig, wie das "Allgemeininteresse" durch Diskussion und Medien
manipulliert wird und der "Bürgerarbeit" damit Aktzeptanz verschafft wird.



Lass Dich nicht verhartzen !

Tiefrot

Arbeit macht frei, jaja.  ::)
Wenn Mensch beide Seiten nebeneinander legt, ändert sich in der Praxis nichts. Korrekt.
Auf der anderen Seite wird menschliche Arbeitskraft in Folge der Automatisierung
überflüssig gemacht. Nun stelle ich die Frage aus dem Klassenkampfthema hier noch mal:

Der Kapitalismus läuft sich tot, da Leute ohne Einkommen den produzierten Krempel nicht kaufen können.
Was aber wäre eine praktikable Alternative ? Nötig ist eine, nur mir fällt so aus dem Stand nix dazu ein...

Außer welche, die es schon gibt, aber bei mehr als 100 Personen wohl kaum funktionieren würden.  :(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

counselor

Zitat von: Tiefrot am 14:40:35 Mo. 09.April 2018
Der Kapitalismus läuft sich tot, da Leute ohne Einkommen den produzierten Krempel nicht kaufen können.
Was aber wäre eine praktikable Alternative ?

Wir müssen den Kapitalisten die Machtfrage in ihren Betrieben stellen und die Betriebe übernehmen und kollektiv leiten. Das wäre der erste Schritt zu einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Der Kapitalismus läuft sich nicht tot. Es läuft jedoch über Tote, das
ist der kleine Unterschied. Subtil läuft es ja schon so in D. Wer nicht
akkert, wird von H4-Regime "getrieben" und mit Existenzgrundlagenentzug
"gepeitscht". Bonzen und Lobbyisten haben da keinerlei Gewissensbisse,
solang sie vor dem Sog einer Rebellion Schutzraum a la Polizeibewachung
etc. finden. In den nächsten 3 Jahren werden noch soo viel Nebelkerzen
aus den Reihen der Politik und Wirtschaft gezündet das man nicht mehr
den Nachbarn sehen kann..

Lachender 3.te wird dann sowas irsinniges sein, wie die AFD oder die
Mehrheit wird wach und Straßenkämpfe im sinne erwerbsabhängiger
Bevölkerung symphatisch erscheinen. Immer mehr stellen sich ja schon
die Frage, was mache ich blos, wenn es in D richtig rappelt.

Im Momment bruzzelt die Nebelkerze "Abgehängte falsche Hoffnungen
zu infiltrieren, das sich in ihrer Situation etwas verbessern könnte"
In der Tat ist das natürlich nicht vorgesehen, da man sonst das
gesammte kapitalistische System verwerfen müsste..

Da kommen noch sehr unruhige Zeiten..

Besetzen, Aneignen und Arbeiten ohne Bosse könnten ein alternativer
Ansatz sein. Doch dafür gilt auch Gier zu dämpfen.
;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Tiefrot

Gier dämpfen, das ist es. Menschliche Unzulänglichkeiten wird man nur nicht (so leicht) los.
Daher schrob ich ja auch, das Alternativen bis vlt. 100 Personen funzen können.
Da wirst du eines Arschlochs ganz schnell habhaft.  ;D

Die Mehrheit kippt scheinbar Richtung AfD, das haben die Bundestagswahlen eindrücklich gezeigt.
Und da ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.  kotz

Unruhige Zeiten - vereinzelt haben wir die ja schon.
Der Zorn richtet sich aber gegen die Falschen. Ausländer können für den Zustand hier nichts.

Zum Schluß ein kleiner Exkurs in die Ökonomik.
Das die Herstellung und der Verkauf von Produkten nur eine Seite ist, dürfte klar sein.  ;)
Was Geldfragen betrifft, so basiert "Wirtschaft" zunehmend auf Kredit.
Kredit wiederum ist ein Vorgriff auf zukünftigen Profit. Der fällt aber in immer geriger werdendem Maße an.
Die Geldsäcke müssen also immer weiter in die Zukunft Kredit nehmen,
aus dem eigenen Geldspeicher kommt da nix.
Wir konnten ja bereits 2008 bis jetzt beobachten, wo das endet.

Genau das meinte ich mit der Aussage, der Kapitalismus läuft sich (hoffentlich) tot.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Troll

ZitatDoppelter Etikettenschwindel – das solidarische Grundeinkommen der SPD ist weder ein Grundeinkommen, noch beendet es Hartz IV

Kritische große Worte sind es, die da in den letzten Tagen von hohen SPD-Funktionären zu hören waren. ,,Schluss mit Hartz IV", so tönte Berlins OB Michael Müller und Parteigranden wie Malu Dreyer und Ralf Stegner stimmten ein. Ein ,,solidarisches Grundeinkommen" solle künftig ,,eine Alternative zu Hartz IV" bilden. Selbst Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich offen für den Vorschlag. Schluss mit Hartz IV? Grundeinkommen? Will die SPD jetzt etwa den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Nein. Was hier betrieben wird, ist vielmehr ein doppelter Etikettenschwindel. Und das ist jammerschade, denn die Idee hinter dem ,,solidarischen Grundeinkommen" ist zumindest ein interessanter Ansatz für weitergehende Diskussionen und sollte nicht durch komplett unrealistische Erwartungen und parteipolitische Instrumentalisierung beschädigt werden. Von Jens Berger.

Audio-Podcast:
https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/180329_Doppelter_Etikettenschwindel_beim_solidarischen_Grundeinkommen_NDS.mp3

Quelle: NDS

Und Fr. Nahles will derzeit sowieso keine Diskussion um die Agenda 2010, hat sie zumindest gesagt, also, das ganze ist nicht mal ein Duftbäumchen für den Misthaufen.
Achja, um Nahles ist weitgehend mediale Ruhe eingekehrt, zu laut, zu dumm, zu nervig kam wohl doch nicht so gut an.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Tiefrot

Kriege den Eindruck, das sich jeder Teilbereich der NED seine Krachfigur nimmt,
genau um diesen Effekt zu erzielen. Wenn die Teilparteien dann ihre Ruhe haben
(weil ja keiner mehr was mit diesen Krawallos zu tun haben will), kann sich der
Rest ohne Berichte nach außen und Widerspruch von draußen neue Sauereien einfallen lassen.

Zum kotz aber auch ein gar nicht mal so ein blödes Konzept.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Hartz4?SOWHAT!

moin moin,

hat jemand die Diskussionsrunde am sonntag bei Anne Will gesehen, wo neben Frau Hannemann auch Herr Heil und natürlich eine der Hauptprofiteure der Hartz4-Agenda, Frau Hofmann, die Gründerin der Hofmann Zeitarbeit (p.s.: vielen Dank für die informative Zwangsbewerberrunde in Ihrer Firma im November kotz) anwesend war mit dem Thema "Zukunft von Hartz4". Ich hatte am sonntag keine Zeit, mir das im Original anzuschauen, mir das gestern aber über Youtube angetan.
wiederholte Kernaussage: wir haben 845000 LZA! Wieso gelingt es nicht, diese auf 1200000 offene Stellen zu verteilen. Schlichten Gemütern werden auf diese Weise sicherlich diverse Erklärungsansätze suggeriert. O0
Herr Heil sieht erheblichen Handlungsbedarf beim "harten Kern" und möchte dieser Klientel einen Coach zur Seite stellen (erinnert mich stark an die "fürsorgliche Belagerung" eines Herrn Scheele). Zumindest der Maßnahmenindustrie dürfte das feuchte Träume beschert haben.
Und zuletzt lobt Herr Heil natürlich wieder die vorbildliche Arbeit der Mitarbeiter in den Jobcentern. Ich glaube, dem Herrn sollte man mal 1 Jahr Intensivbetreuung/ Fallmanagement mit allen Feinheiten angedeihen lassen. Ob der dann auch noch so redet?

Onkel Tom

Anne Will kann mir auf Grund ihrer Art des Moderieren gestohlen bleiben.

Gerade immer dann, wenn diese Talk-Sitzung interesannt werden könnte,
um z.B. Feinheiten oder einflussnehmende Hintergründe zu erfahren,
plappert Anne dazwischen und setzt auf einen neuen Punkt, weiter zu
diskutieren.. Für ihre Diskussionsthemen ist die Sendezeit auch immer
viel zu kurz und Zuhörer bleibt nur oberflächlich informiert.

Danke Troll für Deine letzte Info.
Damit muss ich also nicht an meinem Verstand zweifeln und denke somit
nicht alleine so, was "Nebelkerzen zünden" angeht.

Der Kapitalismus läuft sich tot ? Eher sind die tot, die anhand der Banalitäten
immer wieder zum Aderlass gezwungen werden, wie es auch schon 2008
bei der Bankenkriese der Fall war.

Nach 10 Jahren schon fast wieder vergessen, da der neue Oberbonze der
Deutschen Bank nun fordert, "wieder mehr auf die Jagt gehen zu müssen, um
wieder mehr Gewinne ein zu fahren"..

Was gruselig und wie will man Größenwahn und Gier entgegenwirken können ?

Immer wieder diese Widerholungstaten..  kotz
Lass Dich nicht verhartzen !

Troll

Ach, Anne Will moderiert, die aktuellen Moderatoren sind positiv ausgedrückt eher SozialarbeiterInnen, sie helfen den Sozial schwachen aus Politik und Wirtschaft durch die Niederungen des Humankapitals.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Das Bedingungslose Grundeinkommen wurde weitgehend aus der medialen Diskussion getilgt. Man hat das BGE ersetzt durch den Begriff "Solidarisches Grundeinkommen" und der Öffentlichkeit ist es weitehend entgangen, daß es um eine komplett andere Sache geht. "Solidarisch" klingt irgendwie links, dabei geht es um ein knallhartes neoliberales Konzept.

tleary

Zitat von: Bowie am 16:52:45 Fr. 23.März 2018
Die Ausgebeuteten sind immer schüchtern, haben Angst, [.....]
Sagen wir so: Sie werden eingeschüchtert, und ihnen wird Angst gemacht. - Erleen wir doch tagtäglich wenn wir zum Jobcenter müssen, und uns mit denen "über unsere berufliche Zukunft" unterhalten. Sagst du da was du denkst, daß der Job ist zu schlecht bezahlt ist, oder im 3-Schicht-Betrieb, oder ungünstige Arbeitszeiten für die Kindererziehung hat, kommt gleich die Drohung mit dem Existenzentzug.
Das früher oft als bemerkenswert hervorgehobene Selbstbewußtsein der Arbeiter in der DDR hat zum größten Teil davon hergerührt, daß sie eben für die Produktion unbedingt gebraucht wurden, und dort nicht auf eine Reservearmee von Arbeitslosen zurückgegriffen werden konnte.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Sybilla

In der Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen sind manchmal merkwürdige Argumente zu hören. So hat der bekannte Philosoph Richard David Precht kürzlich in einer Talkshow ein bedingungsloses Grundeinkommen als Fortentwicklung der sozialen Entwicklung bezeichnet, dass egal welche Partei zukünftig regiert, als Fortentwicklung des ,,schlauen Kapitalismus" kommen wird.

Aber wie es nun einmal in Deutschland ist ruft neues und anderes als bisheriges immer die Bedenkenträger und Mahner auf den Plan, die am liebsten alles so weiterdenken als bisher.

Das war bei der Abschaffung der Sklaverei in den USA der Fall als viele den Untergang der Wirtschaft prophezeiten wenn es keine Sklaven auf den Baumwollfeldern mehr gebe, Ebenso wurde bei Einführung des 8 Stunden Arbeitstags der Untergang der Industrie prophezeit, ebenso erst kürzlich bei der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns. Auch bei der  Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns prophezeiten die Ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner den Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen und den Untergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Bis heute hat der Wirtschaftsstandort Deutschland alle prophezeiten Untergänge überstanden.

Und ich prophezeie das der  Wirtschaftsstandort Deutschland auch ein bedingungsloses Grundeinkommen überleben wird, eventuell besser und stärker als heute, weil ein  bedingungsloses Grundeinkommen entgegen der Ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner. Viel Innovation und Kreativität freisetzen wird diese in der Industrie 4.0 und der Digitalisierung benötigt werden.

Die ewiggestrigen  Bedenkenträger und Mahner argumentieren gerne mit Eigenverantwortung jeder sei eben für sich selbst verantwortlich und dürfe nicht ,,versorgt" werden oder sich darauf verlassen können das ihm ,,andere versorgen." Im Klartext heißt das ,,ICH – MIR – MEINS"

Aber wer versorgt sich den eigenverantwortlich selbst? Doch nur derjenige der für die Wertschöpfung von Gütern arbeitet, oder für Bildung, Ausbildung, Gesundheit, Sicherheit seiner Mitbürger. Also zum Beispiel ein Medienschaffender als Beispiel ein ,,Comedian" der sich zwar nicht ,,nur" durch die Rundfunkgebühren aller Haushalte finanzieren lässt aber doch ein sehr großen Teil seines Einkommens durch seine Medienpräsenz generiert. Schafft höchstens einen ,,Unterhaltungswert für seine Fans" aber keine Wertschöpfung durch diese er eigenverantwortlich sein Einkommen generieren könnte. Ohne Grundeinkommen das aus den  Rundfunkgebühren aller Haushalte durch die Medienanstalten finanziert wird, würde so mancher ,,Comedian" an Einkommen und Medienpräsenz verlieren.

Das Beispiel steht ebenso für viele Talkmaster oder Quizmaster etc.... wenn sie nicht das  Grundeinkommen das aus den  Rundfunkgebühren aller Haushalte durch die Medienanstalten finanziert wird, ihr nicht einmal geringes Einkommen erzielen könnten, gäbe es für sie des öfteren ,,Pommes" und Spagetti so wie das heute in vielen Haushalten mit Grundsicherung (Hartz IV) üblich ist. Wer im öffentlich rechtlichen Glashaus sitzt und sein Einkommen oder große Teile davon aus dem Topf der  Rundfunkgebühren aller Haushalte finanziert bekommt. Sollte meiner Meinung nach bei der Diskussion um ein bedingungslosen Grundeinkommen für alle, nicht die ganz große Rede führen, denn wer mit einen Finger auf andere zeigt, auf den zeigen vier Finger zurück, eigenverantwortlich geht anders.

Es ist nun einmal so wie es der Philosoph Richard David Precht erläutert, ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

counselor

Zitat von: tleary am 04:01:17 Sa. 12.Mai 2018
Sagen wir so: Sie werden eingeschüchtert, und ihnen wird Angst gemacht
Jeder weiß: Wenn ich im Betrieb nicht spure, dann wird es mir so ergehen, wie den ELOs. Denn ich bin ersetzbar und kann gekündigt werden.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

Bei einem BGE darf am Ende keinesfalls noch ein existenzieller Druck vorhanden sein der dazu zwingt sich weiterhin zu verramschen, Arbeitnehmer und Geber auf Augenhöhe.
Wenn es immer nach Konservativen ginge würden wir noch in Höhlen hausen und die flache Erde mit Pferden bereisen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Onkel Tom

Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
In der Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen sind manchmal merkwürdige Argumente zu hören. So hat der bekannte Philosoph Richard David Precht kürzlich in einer Talkshow ein bedingungsloses Grundeinkommen als Fortentwicklung der sozialen Entwicklung bezeichnet, dass egal welche Partei zukünftig regiert, als Fortentwicklung des ,,schlauen Kapitalismus" kommen wird.
...

Wenn sich die Regierung wirklich an die Argumente der BGE-Konzeptionen orientieren
wollten, wäre das Umtaufen von "Bedingungslosen Grundeinkommen" in "solidarischem
Grundeinkommen" völlig überflüssig gewesen.

"Bedingungslos.." ist nicht vorgesehen und bei "solidarisch" steht die Erwartung im Raum,
das "Unterstützung" in beide Richtungen zu funktionieren hat..

Ist der "unterstützte Erwerbslose" nicht mehr "solidarisch" wie z.B. seine Arbeitskraft der
"Algemeinheit" an zu bieten, dürfte sich das mit der "Solidarität" gegessen haben..

Aber nun verschwinden ja derartige Diskussionen im Bundestag, also halte ich das ganze
als eine Nebelkerze, könne auch ein Rauchtopf gewesen sein.

::)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

ZitatIst ein bedingungsloses Grundeinkommen antikapitalistisch?

Eine recht bunte Mischung von Sozialreformern trägt und befürwortet die Forderung nach einem bedingungslose Grundeinkommen aus ganz unterschiedlichen Zielsetzungen, die alle nicht über den Kapitalismus hinausreichen.

Nun gibt es radikale Linke, die sagen: Das Grundeinkommen sei ein Fortschritt für die Lohnarbeiterklasse. Das Grundeinkommen sei ein Schritt zur Überwindung des Kapitalismus.

Um das zu klären, darf und muss man alle Zweifel an der Machbarkeit eines menschenwürdigen Einkommens für alle im Kapitalismus beiseite stellen. Es geht dann nur um die Zielvorstellung, nicht um deren Realisierbarkeit.

Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd0409/t170409.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
... ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.

Die Gesellschaft, die sich zwangsläufig zum Bedingungslosen Grundeinkommen fortentwickelt, weil sie auf Solidarität und Humanität beruht, haben wir nicht. Wir leben im Kapitalismus neoliberaler Ausprägung.

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Sybilla

Zitat von: Kuddel am 12:39:15 So. 13.Mai 2018
Zitat von: Sybilla am 17:27:00 Sa. 12.Mai 2018
... ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine zwangsläufige Fortentwicklung der sozialen Entwicklung in einer Gesellschaft die auf Solidarität und Humanität beruht.

Die Gesellschaft, die sich zwangsläufig zum Bedingungslosen Grundeinkommen fortentwickelt, weil sie auf Solidarität und Humanität beruht, haben wir nicht. Wir leben im Kapitalismus neoliberaler Ausprägung.

Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig, der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug genug das zu erkennen, zumindest waren sie das in der Vergangenheit und sicherten so das überleben des Kapitalismus.
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Kuddel

Zitat von: Sybilla am 15:05:17 So. 13.Mai 2018
der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug
Da habe ich gewisse Zweifel.

Erst einmal ist der Kapitalismus ein System, das unter eigenen Zwängen und Mechanismen funktioniert, da ist es relativ unerheblich, was die Ideologen und Marktschreier des Systems denken und sagen mögen.

Das sozialdemokratische Modell der Sozialen Marktwirtschaft, das die schlimmsten gesellschaftlichen Widersprüche und Mißstände ein wenig abfedert, hat man hinter sich gebracht. Nun diktiert die Gewalt des Marktes das Geschehen. Es gibt kein Zurück.

Der Kapitalismus strebt nicht das das eigene Überleben an, sondern Wachstum, Wachstum, Wachstum.
Entweder wir gehen gemeinsam mit dem Kapitalismus unter oder es gelingt uns, dieses kranke System zu überwinden.
Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

tleary

Zitat von: Sybilla am 15:05:17 So. 13.Mai 2018
Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig.
Mit Sicherheit ist der Kapitalismus "überlebensfähig" - und zwar noch über einen sehr, sehr langen Zeitraum. Denn er hat sich in der Vergangenheit als es ihm an den Kragen ging, als sehr wandlungsfähig (bis hin zu staatskapitalistischen Attitüden z.B. "New Deal" in den 30er Jahren in den USA) erwiesen.
Du tust geradezu so, als ob das ein Naturgesetz wäre, daß die Reichen plötzlich ihr soziales Herz erkennen, und ihre ganze Macht und den angehäuften Reichtum wie einst der geläuterte Paulus verschenken, und eine ideologische Wendung um 180 Grad vollziehen. Dem ist mit Sicherheit nicht so. Die Reichen werden eher versuchen, dieses System auf Teufel-komm-raus so lange wie irgend möglich am Leben zu erhalten, und sich dann wenn's wirklich 'mal "heiß" werden sollte in ihre bewachten Ghettos zurückzuziehen.
Viel wahrscheinlicher ist allerdings - und das kann man bei der momentanen von den Medien lancierten Debattte um das "solidarische Grundeinkommen" gut erkennen - daß man es gar nicht erst so weit kommen lässt, und eher ein wenig mehr als bisher an die Prekarisierten abgibt, indem man sie in eine moderne Form des "Reichsarbeitsdienstes" presst, um sie weiterhin irgendwie zu "beschäftigen" und ruhigzustellen. Denn die Lohnarbeit ist immer noch das "Goldene Kalb" dieser kapitalistischen Arbeitsgesellschaft.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

BGS

Eins wird gern uebersehen: Weder sind die materiell wohlhabenden klueger, als wir, noch können sie z. B. ohne gesunde Luft, Wasser, Nahrung oder eine Atmosphäre, die gerade unwiderruflich zerstört wird aus reiner Gier und Kurzsichtigkeit, ueberleben. Muss zur Schicht am Hafen.

MfG

BGS

P.S.: Die sieben oder acht grössten Containerschiffe der Welt, meist mit Plunder befrachtet, verbrauchen täglich so viel schwefelhaltigen, minderwertigen Treibstoff, wie alle PKW und LKW die es insgesamt gibt
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel



Christoph Butterwegge
ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Armutsforscher. Er war von 1998 bis 2016 Professor für Politikwissenschaft, ist seit Oktober 2016 im Ruhestand.

Butterwegge:
ZitatWenn Roboter die Arbeit tun und die Werte schaffen, dann stellt sich die Frage: Warum gehören die Roboter nicht uns allen? Dann stellt sich die Frage nach Sozialisierung von Produktionsmitteln und Überwindung des Kapitalismus. Aber diese Frage wird vernebelt durch die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Und das ist einer der vielen Gründe, aus denen ich es ablehne.

tleary

Richtig! - Ein menschenwürdiges BGE wird es nur geben, wenn die Produktionsmittel in Besitz des Volkes sind. - Aber das erfordert nichts weniger als die Weltrevolution.
Drunter machen wir's nicht mehr!!!
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

Sybilla führt weiter ihren Dauermonolog, der nichts weiter als ein Gejammer darüber ist, das es zu wenig (!) Arbeit gibt.
Einer Diskussion entzieht sie sich.

ZitatHartz-IV heißt in Italien jetzt Grundeinkommen

Mit dem "Dekret der Würde" wird der Verarmung in Italien ein schöneres Etikett aufgeklebt


In den letzten Wochen hat Italiens Rechtsregierung vor allem durch flüchtlingsfeindliche Maßnahmen und Sprüche der Lega-Nord-Politiker Schlagzeilen gemacht. Vor allem Innenminister Salvini sorgt so immer wieder für Schlagzeilen und präsentiert sich erfolgreich als rechter Scharfmacher.

Dabei gerät in Vergessenheit, dass die Lega Nord eigentlich der kleinere Koalitionspartner ist. Die größere Regierungspartei ist die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle - M5S), die sich brüstet, weder links noch rechts zu sein; sie gibt sich als Interessenvertreterin von prekär Beschäftigten aus, die in schnell bezahlten Arbeitsplätzen ohne Unterstützung großer Gewerkschaften leben.
...
Schließlich ist es ein probates Mittel, soziale Forderungen zu neutralisieren, indem die Menschen mit Rassismus und Nationalismus davon überzeugt werden, dass sie nicht die Kapitalverhältnisse verändern sollen, sondern sich gegen die Menschen wenden, denen es noch schlechter geht. Ein solches Konzept funktioniert natürlich nur, wenn bei den Betroffenen schon die ideologische Disposition dafür vorhanden ist.
Versuche der Organisierung der Prekären von links

Das ist beim prekären Milieu zweifellos so. Von den großen Gewerkschaften nicht oder unzureichend vertreten, ist die Distanz zu den Traditionen der alten Arbeiterbewegung vorhanden. Vor ca. 20 Jahren versuchten Aktivisten der außerparlamentarischen Linken die Prekären in kapitalismuskritischem Sinne zu organisieren. Stichworte sind die Euromayday-Bewegung, die in Italien ihren Ausgang nahm oder Aktivitäten wie San Prekaria.

Die Hoffnung der Linken bestand darin, dass hier Lohnabhängige, gerade weil sie nicht von den großen Gewerkschaften organisiert und damit auch in das repräsentative System eingehegt werden, offener für linke Vorstellungen der Selbstorganisierung sind. Es gab da durchaus Erfolge, solange die linke Bewegung in Italien und auch in den Nachbarländern im Aufschwung war.
...
Schon der Begriff "Dekret der Würde" zeigt an, dass es bei dem Gesetzentwurf eher um Ideologie als um reale Verbesserungen geht. Der Begriff der Würde hat mittlerweile in vielen Bewegungen Konjunktur und ist oft ein reines Surrogat.

Denn die Beschäftigten brauchen mehr Lohn, sichere Arbeitsverhältnisse, längere Arbeitsverträge. Das sind handfeste notfalls einklagbare Verbesserungen. Die Würde aber ist eben nicht einklagbar und kann eben auch heißen, dass die Verbesserungen ausbleiben und man dann eben stolz ist, dass die Regierung diejenigen, die noch weniger haben, weiter entrechtet.
...
Ziel des Bürgereinkommens ist es also nur, dass die Menschen nicht zu tief unter die offizielle Armutsschwelle fallen (vgl. Bürgereinkommen in Italien - eine repressive Armenfürsorge).

Dazu muss der Betroffene dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, aktiv und nachweislich nach Arbeit suchen und auf Anweisung gemeinnützige Arbeiten ausführen, sich weiterbilden. Wer drei Jobangebote ablehnt, der verliert seinen Anspruch auf ein Einkommen knapp unterhalb der Armutsgrenze.

Da werden die Spindoktoren der Schröder-Fischer-Regierung sich ärgern, dass sie nicht auf die Idee kamen, das Verarmungsprogramm Agenda 2010 "Grundeinkommen" zu nennen.
...
https://www.heise.de/tp/features/Hartz-IV-heisst-in-Italien-jetzt-Grundeinkommen-4134045.html?seite=all

BGS

Nicht xu vergessen ist auch die zunehmende Altersarmut.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Rudolf Rocker

Ich frage mich die ganze Zeit, woher die Verfechter des BGE die Gewissheit haben, das es tatsächlich mindestens 1000 € im Monat geben soll?
Wer legt das fest und vor allem wann?
Für mich ist das nichts anderes als ein trojanisches Pferd, um die Sozialversicherungen platt zu machen. Um so mehr, da sich unter den Befürwortern auffällig viele von denen befinden, die genau davon profitieren, wenn ihre Unternehmen die Arbeitgeberanteile auf den Staat (also Steuerzahler) abwälzen können.
Mit 1000€ oder 1500€/mtl. wird hier geworben und wenn das Ding im Kasten ist, wird es heißen: "Tja, sorry, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage können wir zur Zeit nur ein BGE von 500 € im Monat festlegen!"
Wer kann garantieren, das das nicht passiert?
Was hat denn rot-grün zur Arbeitsmarktreform alles für blumige Versprechen abgesondert und was ist daraus geworden?
Welche Vorteile sollte ein BGE (ich bleibe mal bei dem Namen) gegenüber einer Rückname der Harz4- Reform mit Wiedereinsetzung des alten Systems haben?

Nebenbei muss ich anmerken, das mir diese quasireligiöse Verbrämung der BGE- Befürworter ziemlich auf den Zeiger geht und ich diese Arroganz mit der auf kritische Fragen reagiert wird eher abstoßend finde.

dagobert

Guck an, Rudi ist aus dem Urlaub zurück.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Troll

Zitat
Ja nur der Kapitalismus neoliberaler Ausprägung ist nicht überlebensfähig, der Kapitalismus, der Markt, die Ideologen sind klug genug das zu erkennen, zumindest waren sie das in der Vergangenheit und sicherten so das überleben des Kapitalismus.

Diese Ideologen basteln deshalb gerne an einem Grundeinkommen mit, es gilt für sie weiterhin die Zitrone auszupressen, ein einsehen/umdenken gibt es da nicht!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

  • Chefduzen Spendenbutton