Linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“

Begonnen von counselor, 15:52:26 Sa. 04.August 2018

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Tiefrot

ZitatMan peilt also mittelfristig eine rot-rot-grüne Regierung im Bund an.
Das hätten die früher und ganz ohne #aufstehen haben können.
Ist auch nix geworden.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

counselor

Rot-grün hatten wir schon. Das Ergebnis war Krieg in Jugoslawien und Hartz IV. Ich bin mit rot-rot-grün sehr skeptisch. Viel lieber wäre mir eine SPD unter der 5-%-Hürde.

Mal abwarten, wie Aufstehen sich praktisch positioniert. Wir brauchen in D eine Bewegung, die den Mensch in den Mittelpunkt stellt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

ZitatSicherheit im Alltag: mehr Personal und bessere Ausstattung von Polizei, Justiz und sozialer Arbeit; ein Strafrecht für Unternehmen statt Kapitulation des Rechtsstaats.
aus dem Gründungsaufruf:
https://www.aufstehen.de/gruendungsaufruf/

Wollen die noch mehr Nazis in Uniform?

ZitatGrüne wie Linke sind bei diesen Forderungen nach mehr Polizei sogar vorneweg. Die wissen noch gar nicht, was das für sie zukünftig bedeutet, was auf gerade sie zukommen wird.

Dieses Land muss sich überlegen, ob es eine solche Polizei will. Die Frage geht vor allem an die Politik in den Parlamenten, die Abgeordneten – sofern sie noch nach den Grundsätzen des Art. 38 GG arbeiten wollen – und die Medien/JournalistInnen, denn in den Polizeien ist die Frage entschieden.

Die Polizei ist eben von ihren Arbeitsergebnissen nicht wirklich gut – das elendige Anis Amri – Chaos, NSU-Terror, schlechte Aufklärungsquoten bei Wirtschafts- wie Wohnungseinbruchskriminalität, versammlungsrechtliche Großlagen usw. – belegen dies zuhauf.

Und die Verantwortlichen singen das Lied: ,,Wir haben eine Spitzenpolizei." – G 20 in Hamburg zeigte was für einen dilettierenden Einheitsbrei wir in unseren Polizeien haben.

An Politik wie Medien geht klar die Frage: Wer eine willfährige Polizei haben möchte, sollte in seiner politischen wie journalistischen Arbeit ruhig so weitermachen. Diese Polizeien befinden sich nicht nur auf dem ,,richtigen" rechten Weg, sondern es ist in der bundesweiten Entwicklung der deutschen Polizeien schon weit gekommen. Sehr weit. Wir finden: Viel zu weit.
https://www.kritische-polizisten.de/2018/08/chemnitz/
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Irgendwie hat mich diese ganze #Aufstehen Geschichte nie interessiert.

Lafontaine und Wagenknecht mochte ich noch nie sonderlich.
Völlig absurd finde es etwas "Bewegung" zu nennen, was in Wirklichkeit von ein paar Parteigrößen organisiert worden ist, so ähnlich wie "en marche" von Macron.

Aber wahrscheinlich hat Counselor recht mit
Zitat von: counselor am 20:01:31 Fr. 31.August 2018
Ich würde "Aufstehen" jetzt nicht pauschal verdammen, sondern erst mal abwarten, was die Bewegung in der Praxis so macht.

Schließlich gibt es bereits 100.000 Unterstützer (was wahrscheinlich Facebooklikes sind).
Es gibt wohl eine sehr großes Bedürfnis an einer linken Alternative zum herrschenden Wahnsinn.

Ich bin aber schon genervt, wie wenig Hand und Fuß diese sogenannte "Bewegung" hat.

Ich hatte mich in den Gründungstagen der Grünen für sie begeistern können, obwohl es damals auch Leute gab, die den Weg der Partei haargenau so beschrieben haben, wie er sich schließlich auch vollzogen hat. Ein paar helle Köpfe, haben die eine Entwicklung zu einer neoliberalen Partei prophezeit. Es wurde als logische Konsequenz beschrieben, wenn man nur eine Sehnsucht nach anderen Verhältnissen hat, sich aber weigert, die bestehenden Macht- und Kapitalverhältnisse zu verstehen und anzugreifen.

In dieser Beziehung kann man wieder schwarz sehen.
Wenn das, "Man peilt also mittelfristig eine rot-rot-grüne Regierung im Bund an" der Plan ist, wird es ein böses Erwachen geben.

Treffend finde ich eine Beschreibung der NZZ:
ZitatTraditionell ist die Linke stark im Ostberliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit seinen etwa 260 000 Einwohnern, wo Plattenbauten aus DDR-Zeiten das Stadtbild bestimmen. Am stärksten war sie immer im sozial besonders schwachen Norden: einer Gegend mit hoher Arbeitslosigkeit, niedrigem Durchschnittseinkommen und Bildungsstand. Da, wo sich die sogenannten Abgehängten sammeln, die Enttäuschten und Hoffnungslosen.
(...)
Links und sozialer Protest, das war hier eine weitgehende Einheit zuletzt, als die Linke noch PDS hiess und fest in den Vereinen und sozialen Hilfeprojekten verwurzelt war. Stichwort: Kümmererpartei. Ihre Mitglieder halfen beim Ausfüllen von Formularen für die Rente, unterstützten bei Anträgen für Sozialhilfe und waren in Mieterinitiativen aktiv. Und der Wähler dankte es: Auf dem Gipfel der Popularität, 2001, holte Wolfgang Brauer in seinem Wahlkreis 56 Prozent. Es war das Berlin-weit beste Ergebnis.

Aber dann passierte es, dass die Leute hier auf der Strasse wieder von «denen da oben» sprachen, und plötzlich war die Linke mit gemeint. Denn die sass seit 2002 mit der SPD in der Berliner Landesregierung. Und die Linke wurde für deren rabiaten Sparkurs mitverantwortlich gemacht. Ihr hättet das verhindern müssen, musste sich Brauer immer wieder anhören, wenn er in seinem Wahlkreis unterwegs war.
https://www.nzz.ch/international/wo-die-afd-der-linken-den-rang-ablaeuft-ld.1403444

Dieser Wille zur Beteiligung an der Regierung ist absolut idiotisch!
Eine brauchbare Linke Partei würde versuchen über ihre Strukturen die politischen und sozialen Bewegungen zu stärken, durch parlamentarische Anfragen an wichtige Informationen heranzukommen und die Politische Diskussion über ihre Kanäle voranzutreiben. Der Versuch, die Bewegungen zu ersetzen, ist schlichtweg kontraproduktiv.

Wie politisch ahunungslos kann man eigentlich sein? Selbst wenn die Linkspartei mit 80% der Stimmen bei der nächsten Bundestagswahl gewählt werden würde, wäre ihr politischer Handlungsspielraum nicht nur arg begrenzt, nach einiger Zeit wäre die Partei den "Sachzwängen" unterworfen und sie würde weiteren Sozialkürzungen zustimmen.

Wenn die Menschen sehen, wie ihre Hoffnungen auf die linke Alternative von einer solchen Praxis enttäuscht werden, wird es eine gewaltigen Run nach rechts geben.

Der Macht der Märkte, bzw. des Kapitals, ist nicht mit parlamentarischen Mitteln beizukommen. Es ist nur möglich, in dem man eine starke Bewegung in den Betrieben und auf der Straße aufbaut. Die Rechte ist aktiv an dieser Front. Die Linke verpennt es mal wieder.

Troll

Zitat von: Kuddel am 16:21:05 Di. 04.September 2018
....
Ich bin aber schon genervt, wie wenig Hand und Fuß diese sogenannte "Bewegung" hat.

....

Wenn die Menschen sehen, wie ihre Hoffnungen auf die linke Alternative von einer solchen Praxis enttäuscht werden, wird es eine gewaltigen Run nach rechts geben.

Der Macht der Märkte, bzw. des Kapitals, ist nicht mit parlamentarischen Mitteln beizukommen. Es ist nur möglich, in dem man eine starke Bewegung in den Betrieben und auf der Straße aufbaut. Die Rechte ist aktiv an dieser Front. Die Linke verpennt es mal wieder.

Ja,, leider bewegt sich da wenig, die Menschen sind auf Parteien gepolt, regelmäßig enttäuscht aber trotzdem auch "weiter so" in der Hoffnung aus dem politischen nichts fällt ein Heiland vom Himmel der alles "wieder" Gut macht.

Zitat von: dagobert am 16:16:23 Di. 04.September 2018
ZitatSicherheit im Alltag: mehr Personal und bessere Ausstattung von Polizei, Justiz und sozialer Arbeit; ein Strafrecht für Unternehmen statt Kapitulation des Rechtsstaats.
aus dem Gründungsaufruf:
https://www.aufstehen.de/gruendungsaufruf/

Wollen die noch mehr Nazis in Uniform?


So etwas will ich nicht überbewerten, sie müssen sich zu den Medienstandardfragen äußern, ob da mehr Geld für eine Polizei gemeint ist die frei am Rad dreht, wie derzeit üblich, würde ich bezweifeln, dafür dürfte niemand so einer "Bewegung" helfen/beitreten oder sind wir schon soweit diese "Bewegung" mit der AfD gleichzusetzen wie von sehr vielen vorab gewünscht und orakelt.
Gauland freut sich derzeit ein Loch in den Bauch wenn er über die geistige Nähe zu Wagenknecht phantasieren kann und alle Zuhörer gläubig nicken, Bestätigung von höchster Stelle, aber Hallo.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Fritz Linow

Aus einem aktuellen Facebookeintrag des wandelbaren Oskar Lafontaine:

Eines der Hauptanliegen der Sammlungsbewegung ist eine bessere Lohnentwicklung. Das müsste doch im Sinne von Gewerkschafts-"Führern" sein, die bei ihren mageren Tarifabschlüssen der letzten Jahre vergessen, neben den Prozentzahlen der Lohnzuwächse die Laufzeiten der Tarifverträge anzugeben und die Preissteigerungen gegenzurechnen. So würde nämlich sichtbar, dass es bei Tarifabschlüssen im Öffentlichen Dienst auch schon mal zu Reallohn-Einbußen kommt.

Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich auch führende Gewerkschafter einer Bewegung anschließen, die wirklich für höhere Löhne und Renten und bessere soziale Leistungen kämpft.

https://www.facebook.com/oskarlafontaine/photos/a.198567656871376/1937318839662907/?type=3&theater

Da er sich auf die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst bezieht, hier mal seine Aussagen von 1995:

"Strengste Ausgabendisziplin auf allen Ebenen. Alle staatlichen Leistungen müssen überprüft werden. Der Staat muß sich auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Da, wo Dienstleistungen von Privaten preisgünstiger angeboten werden, führt an Privatisierung kein Weg vorbei. ... Es muß auch sichergestellt werden, daß die Sozialleistungen auf die wirklich Bedürftigen konzentriert werden."


"Mit moderaten Tarifabschlüssen haben auch die Gewerkschaften ihren Beitrag geleistet. Die Tarifautonomie hat sich 1994 in schwieriger Zeit bewährt. Ich bin sicher, daß die Tarifparteien auch in diesem Jahr zu vernünftigen Abschlüssen kommen werden."
http://www.bifff-berlin.de/Lafontaine.html

Troll

Genau so eine Befürchtung habe ich dabei, die etablierten neoliberalen Leitplanken kommen wieder zum Einsatz um bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten, da schlägt dann doch die Parteizugehörigkeit zu die allzu Parteienfernes verhindern möchte.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

counselor

Zitat Ex-AfD-Chefin Frauke Petry: ,,Wagenknecht könnte der AfD im Osten gefährlich werden"

Die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry bietet Sahra Wagenknecht Hilfe bei ihrer Initiative ,,Aufstehen" an. Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland erklärt die ,,Blauen"-Chefin, dass sie das ,,alte Links-rechts-Schema" wieder zurechtrücken wolle.

Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Politik/Frauke-Petry-Schulterschluss-mit-Sahra-Wagenknecht
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Zitat,,Wagenknecht könnte der AfD im Osten gefährlich werden"
Na das wär doch schon mal was.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Von mir aus sollen die ihren #Aufstehen Kram durchziehen.
Dabei wird hauptsächlich auf die Wahlergebnisse geschielt. Aber selbst wenn man durch so eine linke Pseudobewegung einen Erdrutschsieg der Linken erreichen sollte, ware es ein Erfolg von nur kurzer Dauer.

Es wird die ganze Zeit vergessen, daß man zu allererst die soziale Notwehr der Beschäftigten, der Mieter und der Erwerbslosen organisieren muß.

Eine Linkspartei mit Regierungsbeteiligung wird zur Desillusionierung aller linken Hoffnungen führen, denn vom Regierungssessel aus, kann man den sozialen Kahlschlag nicht aufhalten. Die dann entstehende Resignation wird die Faschisten zur einzigen nennenswerten Opposition der Regierungsparteien machen.

Troll

Mit welchem Eifer auf diese "Bewegung" eingeknüppelt wird (nein, ich mein nicht Kuddels Beitrag) obwohl sich alle über deren Unsinnigkeit/Unfähigkeit einig sind erstaunt mich immer mehr oder wartet man nur auf die Bestätigung der eigenen Meinung.
Ha, wir haben es gleich gesagt. auch die kommen gegen die Alternativlosigkeit nicht an! Ja, aber sie haben es im Zweifelsfall wenigstens versucht.

Und das Wagenknecht in Gauland und Petry ihre allergrößten Fans hat ist für die Vorsitzende aller Nazis dieser Welt auch nicht sonderlich bemerkenswert, denn auch darüber herrscht Einigkeit über alle Partei- und Mediengrenzen hinweg, es geht schließlich um nichts anderes als Inhalte, gelle.

ZitatEine Linkspartei mit Regierungsbeteiligung wird zur Desillusionierung aller linken Hoffnungen führen, denn vom Regierungssessel aus, kann man den sozialen Kahlschlag nicht aufhalten. Die dann entstehende Resignation wird die Faschisten zur einzigen nennenswerten Opposition der Regierungsparteien machen.

Vielleicht findet ja ein umdenken in linken Kreisen statt, wenn nicht sollte ihnen ihr zukünftiges Schicksal klar sein.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Zitat Steht erstmal selbst auf!
#aufstehen Ein internes Papier macht deutlich, wie unzufrieden die Mitglieder mit den undurchsichtigen, mitunter undemokratischen Strukturen der Initiative sind
https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/steht-erstmal-selbst-auf

Troll

Stimmt schon, es ist dürftig was #aufstehen bis jetzt bewirkt, aber selbst Regierungen der politischen Monotonie bekommen 100 Tage, auch wenn sie schon 10 Jahre zuvor an der Regierung waren, und da soll sich einfach mal etwas tolles zusammenbrauen, wurde noch nie ausprobiert, soll nicht nach "Vorgabe" von einzelnen gehen und haben bis jetzt noch kein selig machendes Rundum-Sorglos-Paket im Angebot. Vielleicht hab ich bei Wagenknecht tatsächlich eine rosarote Brille auf, aber die Angriffe aus wirklich allen Richtungen und ganz besonders aus unseren besorgten "Qualitätsmedien" heraus die plötzlich alle Neonazis bei #aufstehen herbei schreiben lassen mich schwer zweifeln. Es hat schon Putin/Russland Qualität/Quantität, und selbst wenn ich mich gedanklich auf die Rechtsausrichtung von #aufstehen einlasse komme ich auf nichts brauchbares, gegründet um AfD rechts zu überholen oder mit ihnen zu kuscheln, echt, dass war es?
Da versuchen tagtäglich die Konservativen Mitteparteien die AfD zu überholen (sogar rechts), appellieren dabei noch sehr besorgt an die Bevölkerung Rückgrat zu zeigen angesichts der Rechtsentwicklung im Land.
#Aufstehen kaum gegründet und schon Beispiel für alles Ungemach in Deutschland, ist mir zu dünn, vor allem Kritik aus Mündern die die letzten Jahre politisch gestützt/unterstützt/geschwiegen haben.
Ja, die Bewegung hat eigentlich schon verloren.
Ist weit hergeholt, erinnert mich aber trotzdem an Occupy, die hatten sogar noch viel mehr Unterstützer konnten aber angesichts ihrer Reichweiten starken Feinde kaum gewinnen, denn viele Feinde unterstützten angeblich Occupy, so gefährlich war Occupy, die Feinde mussten sich öffentlich gemein machen, die  Zerschlagung von Occupy war eigentlich diletantisch, die Bevölkerung war über ihrer Aufmerksamkeitsspanne und damit wurde Occupy ausgehungert, ihrer Unterstützung beraubt.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Troll, ich verstehe, was du meinst. Ich kann deinen Hoffnungen aber nicht folgen.

Natürlich ist es widerlich, wie sich alle Medien auf #aufstehen einschießen. Erzreaktionäre Medien entdecken ihr sozialistisches Herz und wittern Verrat und das antideutsche Pißmagazin KONKRET sieht darin eine neue Naziorganisation.

Troll, ich kann dir in sofern folgen, daß auch ich mir eine breite, linke Bewegung wünsche. So etwas halte ich sogar für notwendig. Aber #aufstehen ist in meinen Augen ein totgeborenes Kind und alles andere als eine Bewegung.

Die Basis dafür ist die Linkspartei und das Duo Wagenknecht/Lafontaine. Die Linkspartei hat sich jedoch ihren Niedergang selbst zuzuschreiben. Sie ist zu einer Neuauflage der SPD der Vor-Schröder-Ära verkommen, links blinken, rechts abbiegen, Regierungsbeteiligung auf Teufel-komm-raus und ein Mittragen des sozialen Niedergangs. Die Hoffnungen, die an diese Partei geknüpft waren, hat sie gründlich enttäuscht, was sich auch an den Wahlergebnissen ablesen läßt. Wagenknecht/Lafontaine mag ich nicht. Das ist nicht irgendwas gefühlsmäßiges oder ihre Ausstrahlung, sondern ich mißtraue ihrer Politik. Sie sind medientauglich und gute Redner, Wagenkecht ist Queen of Talkshow und Lafontaine rockt große Hallen. Das weiß ich zu schätzen. Lafontaine war zuvor aktiv in der Arbeiterverräterpartei SPD und hat dort den Sozialabbau mitgetragen und Wagenknecht eiert herum von der Selbstinszenierung einer wiedergeborenen Rosa Luxemburg mit "Kommunistischer Plattform" bis zum Grenzen-zu-Rechtspopulismus.

Warum ich keine Hoffnungen in die #aufstehen "Bewegung" setze:


  • Es handelt sich um keine "Bewegung", sondern ist ein Internet- und Medienprojekt.

  • Sie ist nicht basisorientiert, sondern hierarchisch und Intransparent

  • Sie zielt nicht auf eine Stärkung und Selbstermächtigung der Bevölkerung, bzw. der Klasse ab, sondern sie legt es hauptsächlich auf eine Stärkung der parlamentarischen Rolle der Linkspartei durch die Hintertür an, was sie als Partei bereits gründlich verkackt hat.


Ich halte den Kommentar im Freitag nicht für eine weitere Stimme im generell linkenfeindlichen medialen Chor, sondern für eine gut begründete und berechtigte Kritik:

Zitat...wie unzufrieden die Mitglieder mit den undurchsichtigen, mitunter undemokratischen Strukturen der Initiative sind...

...wie Dynamiken langsam entstehen und plötzlich zu einer Versammlung von 250.000 Menschen anwachsen können – ausgerechnet auf einer Demonstration, die von einem linksradikalen Anwalt angemeldet wurde, der unter anderem die Rigaer Straße vertritt. So etwas kann man nicht vorher sehen, so etwas entwickelt sich. Deshalb kann man Bewegungen auch nicht gründen...

...Die fehlende Demokratie von #aufstehen wurde aus diesen Kreisen von erfahrenen Aktivistinnen bereits mehrfach kritisiert. Und auch in der Initiative selbst gibt es das Wissen darüber, dass eine zentral gesteuerte Bewegung ,,weder möglich noch handlungsfähig" ist...

... Vielleicht sorgt Wagenknechts völlige Fehleinschätzung der Dynamik, die hinter #unteilbar steht, ja dafür, dass andere die Initiative ergreifen und Strukturen schaffen, die solche Schnellschuss-Entscheidungen von oben in Zukunft verhindern...
https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/steht-erstmal-selbst-auf

Troll

Hoffnung, nicht wirklich, aber ich würde es gerne laufen lassen und ggf. "Ergebnisse" bewerten statt vorab schon mal den Tod dieser "Fehlentwicklung" seitenfüllend rumposaunen.
#unteilbar und #Aufstehen als "Bewegung" ins Medien-Bewegungstöpfchen geschmissen und dann werden eifrig Beziehungen orakelt die angeblich zusammen gehören weil es um "Bewegungen" geht.
Von Wagenknecht weiß man ausführlich was sie von pauschal offenen Grenzen hält, von den blinden (ja, dass ist meine Bewertung) Befürwortern weiß ich jedoch nicht wie das halbwegs ordentlich über die Bühne gehen soll bzw. bringen wollen, "wird dann schon werden" ist mir da zu absehbar an der Verelendungstheorie, Offenheit und Freiheit, klar, dagegen kann keiner was haben, aber damit ist es doch nicht getan. Das sehe ich wie beim BGE, andere Verantwortliche, andere Welt, dann ja, jetzt, mit diesen Knallköpfen in Regierungsverantwortung glaube ich an keine vernünftige Umsetzung, beim einen wie beim anderen nicht.

Eine begründete und berechtigte Kritik, ja, aber dass wiederum schmeiß ich derzeit ins wenig zu beachtende Kritiktöpfchen, derzeit.
Wenn #aufstehen wirklich etwas gefährliches im negativen Sinn anstellen könnten auch, aber das sehe ich nicht, das derzeitige Debakel gehört richtig addressiert und nicht einer "Bewegung" untergeschoben die laut Kritik gar nichts bewirken kann oder wird, außer einem rechten Sammelbecken namens #aufstehen gibt es scheinbar nichts. Da passt bisher bei #aufstehen wenig zusammen, bei den Kritikern aber auch kein Stück mehr.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

ZitatWarum ich keine Hoffnungen in die #aufstehen "Bewegung" setze:

   Es handelt sich um keine "Bewegung", sondern ist ein Internet- und Medienprojekt.
   Sie ist nicht basisorientiert, sondern hierarchisch und Intransparent
   Sie zielt nicht auf eine Stärkung und Selbstermächtigung der Bevölkerung, bzw. der Klasse ab, sondern sie legt es hauptsächlich auf eine Stärkung der parlamentarischen Rolle der Linkspartei durch die Hintertür an, was sie als Partei bereits gründlich verkackt hat.
Das unterschreibe ich genau so!

Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll, wenn die Fraktionsvorsitzende einer Partei entgegen des Fraktionsbeschlusses plötzlich die Grenzen dichtmachen will?
Wagenknecht geht es nicht darum ihrer Partei verlorene Stimmen wieder zurückzubringen, indem sie am rechten Rand fischt. Damit ist die CSU in der Bayernwahl grade krachend gescheitert!
Wagenknecht versucht hier einen linksnationalistischen Flügel zu installieren. Sowas braucht kein Mensch!
Ebensowenig wie diesen Personenkult um Wagenknecht/ Lafontaine.



counselor

Zitat ,,Es geht nicht um die Nation"

Interview Sahra Wagenknecht im Gespräch mit Jakob Augstein über ,,Aufstehen", ,,Unteilbar" und die Wähler der AfD

Quelle: https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/es-geht-nicht-um-die-nation
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Zitat16.2.19
In zahlreichen Städten wollen heute die "Buntwesten" demonstrieren - nach dem Vorbild der französischen Gelbwesten. Ihre Themen seien vielfältig, sagte Initiator Ottopeter Flettner im Dlf - sie reichten von sozialer Gerechtigkeit bis zur Rüstungspolitik. "Wir sind mit bestimmten Umständen in unserem Land nicht mehr zufrieden."
Funktioniert so eine Protestbewegung wie die Gelbwesten in Frankreich auch in Deutschland? Jedenfalls soll es heute so etwas Ähnliches geben. Bundesweit sind heute in 40 Städten etwa Demonstrationen geplant von sogenannten bunten Westen, entstanden aus der linken Sammlungsbewegung Aufstehen heraus, die von der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht mitbegründet worden ist. (...)
https://www.deutschlandfunk.de/initiator-der-buntwesten-proteste-es-ist-ein-gewisses.694.de.html?dram:article_id=441259

Rudolf Rocker

Zitat"Wir sind Viele. Wir sind vielfältig. Wir haben die Schnauze voll!": Unter diesem Motto sind am Sonnabend etwa 140 Menschen in der Hamburger Innenstadt auf die Straße gegangen. Ihr Erkennungszeichen: Bunte Westen. Veranstalter war die Sammlungsbewegung "Aufstehen" der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die bundesweit zu Demonstrationen aufgerufen hatte.

ZitatIn Schwerin demonstrierten laut den Organisatoren rund 200 Teilnehmer friedlich, die Polizei sprach von 100 Menschen. In Kiel waren es etwa 60 Demonstranten.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Buntwesten-demonstrieren-in-Hamburg-,buntwesten100.html

Soviel zu dem Versuch von "Aufstehen", als Trittbrettfahrer einen auf "gilets jaunes" zu machen.
Irgendwie peinlich das Ganze!

Kuddel

Mir ist das mit der Trittbrettfahrerei fast egal. Schließlich haben sich auch im Arabischen Raum Leute Gelbwesten angezogen und mit vernünftigen Forderungen demonstriert. Und schlechte Demobeteiligung kennen wir auch. Kann passieren.

Ich hoffe, die Rechten sind mit der Trittbrettfahrerei nicht erfolgericher. Sie mischen in Stuttgart mit und rufen zu einem großen Gelbwestenprotest in Berlin auf.

Rudolf Rocker

Naja, die gilets jaunes sind ja aus einer spontanen Situation heraus entstanden. Das kann man jetzt nicht mit einer geplanten Aktion versuchen nachzuahmen. Zumal es den Beigeschmack einer reinen Werbeaktion für "Aufstehen" hat.

counselor

Naja, ich finde es nicht schlecht, wenn "Aufstehen" bundesweit gegen Missstände im Land demonstriert. Wäre hier in N auch eine Demo gewesen, wäre ich hin gegangen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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