Petition : Leiharbeiter -gleicher Lohn plus 10% Flexibilitätszulage

Begonnen von Festusfestus, 07:28:27 Mi. 09.Mai 2018

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Festusfestus

Ich bin kein Fan von Leiharbeit!!
Ich hasse sie auch.
Ich will sie auch nicht verbessern, aber es wäre ein Regulativ.
Ich bin selbst bei einem Ingenieurdienstleister.

Streik oder ähnliche Maßnahmen ist auch ein Weg, aber das ist meistens auch mit finanziellen Einschnitten für einen selbst verbunden.

Olle Petition hin oder her.
Wenn eine Petition durch die Decke geht kann sie schon was bewirken und für den Einzelnen ist der Aufwand sehr gering.
Ich habe das jetzt auch zum ersten Mal gemacht und keine Erfahrungswerte wie ich die Massen erreiche.
Vielleicht gibt es ja noch eine Kettenreaktion.  ;)

Kuddel

Ich wollte dich auch nicht bremsen.
Ich will einfach mehr.
Wenn ein Petition eine Diskussion auslöst, ist es schonmal eine gute Sache.
Wenn die Petition durch die Decke gehen würde, würde sie jedoch von der Sklavenhändlerbranche ignoriert werden.
Deshalb wollte ich daran erinnern, daß man bei solchen Ideen auch gleich an Druckmittel denken sollte, sonst bleibt die beste Forderung nur ein frommer Wunsch.
Ich sagte bereits, es gibt auch andere Druckmittel als den Streik.

Festusfestus

Wenn eine Petition durch die Decke geht dann wird sie auch im Bundestag verhandelt.
Wenn  z.B SPD den Druck der Masse hinter einer Petition spürt dann werden sie sich auch bewegen.
Und gerade die SPD hat ja einiges wieder gut zumachen.
Gesetze kann die Sklavenhändlerbranche nicht ignorieren, sofern keine Schlupflöcher vorhanden sind.
Der Druck muss einfach auf allen Kanälen höher werden, sei es nun durch eine Petition, Streik, Flugblätter , Initiativen  usw.
Die Sklavenhändlerbranche würde ich lieber heute als morgen den Garaus machen. Aber wie soll das realistisch funktionieren ?

Über einen höheren Lohn, der gesetzlich vorgeschrieben ist würde sich das automatisch von selbst regeln.

Leider bin ich kein PR Experte und ich weiß nicht wirklich wie ich viele Menschen erreiche.
Wenn einer Tipps hat -nur zu !

counselor

Die SPD erweckt immer nur den Anschein, als würde sie sich die Kritiken der Massen zu eigen machen und sie poliert gerne die Lebenslüge vom "Sozialstaat" auf. In Wirklichkeit setzt sie sich aber für die Interessen der Banken und Konzerne ein und baut rigoros soziale Reformen ab. Von dieser Partei würde ich mir nichts erwarten in punkto Zeitarbeit.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Festusfestus

Die SPD reagiert aber momentan mit.
Ich denke, ich kann mir trotz allem mehr von der SPD als von der CDU erwarten .

Ich bin aber kein SPD Wähler.
Ich wähle schon immer die Linke auch als sie noch PDS hieß.

Onkel Tom

Festus.Vielen dank für deinen Mut, überhaupt so eine Pedition zu starten.
Das du es damit gut gemeint hast, verstehe ist und wollte dich in diesem
Bereich nicht persönlich angreifen..

Nun, ich habe auch reichlich Erfahrungen rund um Erwebslosigkeit und
"Verunsicherung" durch Leiharbeit gesammelt und möchte mich jetzt nicht
darüber auskotzen, was ich so im Punkto Leiharbeit erleben musste.

Fakt ist meiner Meinung nach, Sobald eine 3.Person an einem Arbeitsverhältnis
zwichen AG und AN oder auch umgekehrt daran mit verdienen will, geht dies
immer zu Lasten, der seine Arbeitskraft veräußert.

Mal daran denken, das derjenige, der seine Arbeitskraft veräußert, realistisch
betrachtet der Arbeitgeber ist, könnte der Erkenntnis von Sinnlosigkeit der
Leiharbeit gedanklich auf die Sprünge helfen..

Bestimme selbst Dein Preis ! Aber mit der Existenz von "Arbeitskraftmaklern",
die auf das Ausstechen von Konkurenz fixiert sind, kannst Du für dich kaum
ein guten (Arbeits)preis aushandeln..

Leiharbeit ist wie ne Pest und ohne dessen Verbot mutiert es weiter nach dem
Motto "Wir finden immer Schleichwege, Arbeitskräfte aus zu beuten"..

;)
Lass Dich nicht verhartzen !

dagobert

Zitat von: Festusfestus am 00:35:43 Fr. 01.Juni 2018Wenn der Entleiher-Betrieb mehr als für Interne bezahlen muss, dann entleiht er auch nur im Notfall.
-> Die Leiharbeit wird automatisch sehr stark zurückgehen.
Ein schöner Traum ...
Zitat von: Festusfestus am 13:33:55 Fr. 01.Juni 2018Wenn eine Petition durch die Decke geht dann wird sie auch im Bundestag verhandelt.
Verhandelt, abgehandelt, abgelehnt, vergessen.
Zitat von: Festusfestus am 13:33:55 Fr. 01.Juni 2018Wenn  z.B SPD den Druck der Masse hinter einer Petition spürt dann werden sie sich auch bewegen.
Die SPD spürt seit der Hartz IV-Einführung den Druck der Massen, bei fast jeder Wahl schneiden sie schlechter ab als beim letzten Mal.
Trotzdem halten sie immer noch an Hartz IV fest.
Wo ist da Bewegung?
Zitat von: Festusfestus am 13:33:55 Fr. 01.Juni 2018Gesetze kann die Sklavenhändlerbranche nicht ignorieren, sofern keine Schlupflöcher vorhanden sind.
Aber sicher können die das, ich erinnere an den Umgang mit den Arbeitszeitkonten bei Nichteinsatz.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

tleary

Kuddel hat es hiermit eigentlich perfekt zusammengefasst:
Zitat von: Kuddel am 10:30:17 Fr. 01.Juni 2018
Und jetzt möchte ich auch erklären, warum ich Leiharbeit grundsätzlich ablehne und sie nicht verbessern will:


  • Ich habe die Scheiße selbst unfreiwillig erlebt. Gut 50% aller Jobs, die ich gemacht habe, waren in der Leiharbeit. Es wurden keine anderen Jobs angeboten.
  • Leiharbeit spaltet die Belegschaften. Wenn Belegschaften nicht gespalten sind, können sie sich besser wehren. Dann gäbe es bessere Arbeitsbedingungen für alle.
  • Wenn es Arbeiter 1. und 2. Klasse gibt, bekommen es die Betroffenen auch zu spüren, nicht nur von Vorgesetzten. Es gibt gute Kollegen in den Stammbelegschaften, es gibt aber welche, die lassen den eigenen Frust an Leiharbeitern aus.
  • Leiharbeit ermöglicht den Unternehmen, die Belegschaft in absoluter Flexibilität den Produktionsanforderungen anzupassen. Das bedeutet 100% Arbeitsbelastung für alle jederzeit. In den Zeiten, in denen es nur eine Belegschaft gab, mußte sie so groß sein, daß auch Produktionsspitzen mit ihr bewältigt werden konnte. Jenseits der Produktionsspitzen wurde eine ruhige Kugel geschoben. Arbeitsdruck und Arbeitstaktung konnten nur mit der Scheißleiharbeit für alle angezogen werden. Stammbelegschaft und Leiharbeiter sind gleichermaßen Opfer dieser Personalpolitik. Die explosionsartige Ausweitung von arbeitsbedingten Erkrankungen kommen nicht von ungefähr.
  • Wenn Kollegialität und Freundschaften entstehen, werden sie durch andere Arbeitseinsatzorte wieder auseinandergerissen
  • Andere Einsatzbetreibe, andere Bedingungen und Anforderungen, andere Einsatzorte, all das bedeutet eine Dauerbelastung und man kann sein Leben nicht so planen, wie jemand, der nicht befürchten muß, an einem entfernten Einsatzort eingesetzt zu werden (manchmal ohne Vorwarnung).
Ein Außenstehender wie ich, der noch nie in der Leiharbeit war, kommt auf solche Gesichtspunkte gar nicht. Man hat zwar grundsätzlich Vorbehalte gegen die LA, aber eben NUR weil man von der Leiharbeit im persönlichen und medialen Umfeld noch nie etwas Positives gehört hat. Vollzieht man die Punkte von Kuddel nach, macht Leiharbeit den darin arbeitenden auf Dauer zwangsläufig auch PSYCHISCH KRANK. Menschen sind nun einmal soziale Wesen, die gerne in "der Masse mitschwimmen" (und das ist jetzt gar nicht negativ gemeint). Dürfen sie das nicht, wird ihnen also tagtäglich klargemacht, daß sie nicht zum "Kollektiv" (der Betriebsgemeinschaft) dazugehören, ausgegrenzt sind und weniger Rechte haben, werden sie frustriert und fallen in eine Depression. Das kann man auch mit einem noch so hohen "Erschwerniszuschlag" nicht wett machen, weil sich das eben auf der psychosozialen Ebene abspielt.
Ergo: => Leiharbeit NICHT VERBESSERN, sondern VERBIETEN!!!

P.S.:
.... und als nächstes knöpfen wir uns dann die LOHNarbeit vor. :D - Leiharbeit ist nämlich nur eine noch menschenunwürdigere Ausprägung davon.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

tleary

Kurzer "Bodycount": 173 Unterzeichner, 0 % von 50.000 erreicht. - Laufzeit noch 10 Monate.

Ich war gnädig, und habe hiermit das Thema wieder nach oben geschoben. :) - Damit wenigstens die überzeugten Gegner noch etwas "diskutieren". Wobei.... die bereits Überzeugten zu überzeugen bringt bekanntlich auch relativ wenig.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Rudolf Rocker


tleary

Zitat von: dagobert am 15:44:18 Sa. 02.Juni 2018
Zitat von: Festusfestus am 13:33:55 Fr. 01.Juni 2018Wenn eine Petition durch die Decke geht dann wird sie auch im Bundestag verhandelt.
Verhandelt, abgehandelt, abgelehnt, vergessen.
Frage im Rückblick nachdem nun 1 1/2 Jahre vergangen sind: Spricht (oder denkt) überhaupt noch ein einziger Mensch über diese Petition? - Petitionen sind sinnlos, weil sie einem inneren Widerspruch anheim fallen: Sie wenden sich nämlich an genau an dieselben Mächtigen, die diese Gesetze ein paar Legislaturperioden vorher absichtlich und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte beschlossen haben! - Von denen - die im übrigen von den negativen Auswirkungen solcher Gesetze nie betroffen sein werden - ein Überdenken und eine Rücknahme zu verlangen ist mehr als naiv.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

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