Re:Truckerstreik in Brasilien

Begonnen von Fritz Linow, 09:24:40 Do. 24.Mai 2018

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Fritz Linow

Zitat24.5.18
LKW-Fahrer Streik in Brasilien: Flughäfen geht der Sprit aus

Den dritten Tag in Folge protestieren Lkw-Fahrer wegen der Erhöhung der Benzinpreise landesweit auf Bundesstraßen, Autobahnen und wichtigen Straßen in 23 Bundesstaaten Brasiliens (einschließlich dem Bundesdistrikt). Blockaden treten auch vor Raffinerien auf und verhindern das Auslaufen von Tankschiffen. In Supermärkten wird die Ware knapp, den Flughäfen geht das Flugbenzin aus. Am Mittwochabend (23.) Ortszeit warnte der staatliche brasilianische Flughafenbetreiber ,,Empresa Brasileira de Infraestrutura Aeroportuária" (Infraero) davor, dass die Flughäfen Congonhas in São Paulo, Recife, Palmas, Maceió und Aracaju nur noch für diesen Mittwoch Treibstoff haben. An sieben weiteren Flughäfen gibt es Treibstoff für noch maximal zwei Tage (darunter Santos Dumont in Rio de Janeiro).
http://latina-press.com/news/250199-lkw-fahrer-streik-in-brasilien-flughaefen-geht-der-sprit-aus/

Fritz Linow

Mehr Infos über den Truckerstreik in Brasilien sind nötig! Auf jeden Fall klingen die wenigen Meldungen bisher dramatisch, zeigen aber auch mal wieder, wie effektiv eine Störung der Logistik sein kann:
Zitat
Während Lebensmittel tonnenweise in den stillstehenden LKWs verdarben, erhöhen sich bereits die Lebensmittelpreise in den Supermärkten. Die Fleisch- und Milchproduktion wurde derweil in manchen Regionen eingestellt. Der Hafen von Santos, Brasiliens wichtigster Umschlagplatz für den Import und Export, bleibt weiter blockiert. Seit drei Tagen können Frachtschiffe weder be- noch entladen werden. Die Verluste für die Exportwirtschaft liegt bereits im dreistelligen Millionenbereich.
(...)
Die Regierung ist derweil bemüht, eine politische Lösung zu finden. Der Bitte von Präsident Michel Temer, die LKW-Fahrer mögen den Streik für drei Tage aussetzen, kamen diese am Mittwoch nicht nach.
(...)
Sollten sich Regierung und die Streikenden nicht rasch einigen, droht Brasilien am Wochenende komplett stillzustehen. Auch der Einsatz von Polizei und Militär kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Am Mittwoch hatte die Justiz entschieden, dass blockierte Bundesstraßen von den Behörden notfalls auch unter Anwendung von Gewalt geräumt werden können. Derartige Bilder will die Regierung jedoch vorerst vermeiden, finden doch in Brasilien Anfang Oktober allgemeine Wahlen statt.
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/news-details/article/transport-streik-bedroht-versorgung.html

ZitatWährend die Verhandlungen zur Auflösung des Streiks noch laufen, haben andere Gewerkschaften ihre Unterstützung und ebenso Proteste angekündigt.
http://www.brasilienportal.ch/news/brasilien-news/72332-brasilien-brummifahrer-streik-treibstoffmangel-und-chaos/

Kuddel

Aktuelle Meldung frei übersetzt:

ZitatBrasilien sagt, dass ein Abkommen erreicht wurde, um den schädigenden Trucker-Streik auszusetzen


Trucker blockieren teilweise eine Straße, die die Städte Rio de Janeiro und Teresopolis verbindet, um gegen Dieselpreiserhöhungen  zu protestieren am Mittwoch, den 23. Mai 2018.

Die brasilianische Regierung sagte am späten Donnerstag, dass mit den Truckern eine Vereinbarung getroffen worden sei, einen viertägigen Streik auszusetzen, der zu Treibstoffknappheit führte, Nahrungsmittellieferungen unterbrach, den Export stutzte und Fluglinien bedrohte.

Eliseu Padilha, der Stabschef von Präsident Michel Temer, sagte Reportern in Brasilia, dass mehrere Gewerkschaften, die Trucker vertreten, bereit seien, den Streik für 15 Tage auszusetzen, um allen Parteien Zeit zu geben, eine Lösung für die steigenden Treibstoffpreise auszuhandeln.

Der Deal kam nach einem ganzen Verhandlungstag mit einigen der größten Transportgewerkschaften zustande.

Aber es war nicht sofort klar, wie viele der Tausenden von Lastwagenfahrern, die durch ihre Art von Arbeit zu einem guten Stück unabhängig sind, den Aufrufen folgen, den Streik zu stoppen.

...
https://abcnews.go.com/International/wireStory/brazil-truckers-strike-leads-fuel-shortages-55407541

Kuddel

ZitatAber es war nicht sofort klar, wie viele der Tausenden von Lastwagenfahrern, die durch ihre Art von Arbeit zu einem guten Stück unabhängig sind, den Aufrufen folgen, den Streik zu stoppen.

Das hat sich geklärt. Die Fahrer führen den Streik auch gegen den Willen der großen Gewerkschaften allein weiter.
Ein Wilder Streik.

Die Regierung ruft das Militär.

ZitatBrasilianische Regierung setzt Armee gegen streikende Lkw-Fahrer ein

Die brasilianische Regierung hat den Einsatz der Armee zur Räumung der von streikenden Lastwagenfahrern errichteten Straßenblockaden angeordnet.







Die brasilianische Regierung hat den Einsatz der Armee zur Räumung der von streikenden Lastwagenfahrern errichteten Straßenblockaden angeordnet. Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna kündigte am Freitag einen "schnellen" Einsatz der Streitkräfte an. Präsident Michel Temer hatte zuvor die Anweisung erteilt, die Straßensperren aufzulösen. Mit ihrem Protest legen die Lkw-Fahrer das Land seit mehreren Tagen nahezu komplett lahm, die Versorgung mit Lebensmitteln und Treibstoffen ist stark beeinträchtigt.

Verteidigungsminister Silva e Luna erklärte, die Armee werde "auf eine schnelle, koordinierte und robuste Art" vorgehen. Durch den Einsatz solle der Verkehr in "kritischen Gegenden" wieder fließen können.

"Wir werden nicht hinnehmen, dass die Bevölkerung von lebensnotwendigen Gütern abgeschnitten wird", sagte Präsident Temer zwei Stunden zuvor im Fernsehen. Die Regierung akzeptiere die Forderungen, aber eine "radikale Minderheit" der Fahrer setze die Blockaden fort.

Die größten Gewerkschaften Brasiliens verurteilten den Einsatz der Armee in einer gemeinsamen Stellungnahme. Allerdings rief die Abcam-Gewerkschaft, die etwa 700.000 Lkw-Fahrer repräsentiert, ihre Mitglieder unter Verweis auf Sicherheitsbedenken zur Beendigung der Blockaden auf.

Der Protest der Fahrer richtet sich gegen hohe Dieselpreise des staatlichen Ölkonzerns Petrobras. Diesem war 2016 erlaubt worden, diese selbst festzulegen. Außerdem spielt der jüngste Anstieg der weltweiten Ölpreise eine Rolle. Die Regierung hatte sich am Donnerstagabend mit Vertretern der Trucker darauf geeinigt, dass die Fahrer ihre Blockaden für 15 Tage zunächst aussetzen. Am Freitag gingen die Proteste aber weiter.

Die Straßenblockaden führen in dem Flächenland zu gravierenden Schwierigkeiten, weil die Güterverteilung stockt. Supermärkte und Tankstellen hatten keinen Nachschub mehr, die komplette brasilianische Autoindustrie musste ihre Produktion stoppen.

Am Flughafen der Hauptstadt Brasilia fielen erste Flüge aus, weil Maschinen nicht betankt werden konnten. Der Bürgermeister der Wirtschaftsmetropole São Paulo rief am Freitag den Notstand aus. Dies sollte den Behörden erlauben, Treibstoff und andere Dinge in Privatbesitz zu beschlagnahmen.
https://www.stern.de/news/brasilianische-regierung-setzt-armee-gegen-streikende-lkw-fahrer-ein-7997146.html



Rios Motorradkuriere im Spritpreis-Protest


ZitatDas Benzin ist alle

In Brasilien herrscht Krisenstimmung: Ein Streik der Lkw-Fahrer hat im ganzen Land zu ernsthaften Versorgungsengpässen geführt. Benzin gibt es in den meisten Städten schon seit Tagen nicht mehr. Obst und Gemüse sind aus den Regalen verschwunden. In Rio de Janeiro fuhren am Wochenende kaum Busse, die Straßen waren so leer wie sonst nie.

Sieben Tage dauert der Streik mittlerweile an, und die Trucker scheinen gewillt, trotz vieler Drohungen seitens der Regierung weiterzumachen. Tausende Lastwagen blockieren Landstraßen in allen Bundesstaaten, die Zahl schwankt zwischen 500 und 1.000 Blockadepunkten. Gezielt werden Ölraffinerien umringt. Privatverkehr, Ambulanzen oder Tiertransporte werden durchgelassen, alle anderen Lastwagen müssen stoppen. Damit wirkt der Fernfahrerstreik wie ein Generalstreik.
...
Große Teile der Bevölkerung sind den Streikenden trotz aller Probleme aber offenbar wohlgesinnt. Auch die Polizei geht zumeist nur halbherzig gegen Blockierer und ihre Unterstützer vor. Die stetigen Preiserhöhungen an den Zapfsäulen treffen alle und verstärken die wegen stagnierender Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit ohnehin schlechte Stimmung im Land.

Die Streikfront reicht von linken Gewerkschaften bis zu rechtsextremen Aktivisten

Der Streik scheint zum Ventil der generellen Unzufriedenheit mit der unbeliebten Regierung zu werden...

Gewerkschafter kritisieren die Pläne, den durch einen Korruptionsskandal belasteten Konzern zu privatisieren – versprochen war eine Sanierung. Für Mittwoch kündigten Ölarbeiter einen eigenen Streik an und fordern den Rücktritt des Petrobras-Chefs Pedro Parente.
http://www.taz.de/Fernfahrer-Streik-in-Brasilien/!5505807/

dagobert

Wie würde eigentlich die Bundesregierung auf so einen Streik reagieren?
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Egal wie wirtschaftsfreundlich oder faschistoid eine Regierung sein mag, ein solcher Arbeitskampf, der die Wirtschaft weitgehend lahmlegt, läßt nicht viel Spielraum. Man kann die Armee einsetzen, man kann Blockaden räumen und Streikende einsperren. Aber mit Panzern und Waffen kriegt man die Wirtschaft nicht zum Laufen. (Übrigens: Auch das VW Werk liegt dort still.) Man ist gezwungen, den Forderungen der Streikenden nachzukommen. Zumindest zu einem Teil. Ob das genügt die Arbeiter dazu zu bewegen, die Arbeit wieder aufzunehmen, bleibt abzuwarten.

Man ist bereits eingeknickt und hat Zugeständnisse gemacht:
ZitatIn Brasilien senkt die Regierung den Dieselpreis.

Sie geht damit auf Forderungen von Lkw-Fahrern ein, die seit einer Woche mit Streiks und Straßenblockaden gegen steigende Kosten protestiert hatten. Der Dieselpreis soll jetzt - zunächst für 60 Tage - um umgerechnet 14 Cent gesenkt werden. Das entspricht einem Rückgang um 10 Prozent.

Durch die Straßenblockaden in der vergangenen Woche konnten Fabriken nicht mehr produzieren, Tankstellen hatten keinen Treibstoff mehr und Supermärkte keine frischen Waren. Präsident Temer hatte zuletzt Blockaden vom Militär räumen lassen.
http://www.deutschlandfunk.de/strassenblockaden-brasilianische-regierung-senkt-dieselpreis.1939.de.html?drn:news_id=887033


Sunlight

Zitat von: dagobert am 12:34:32 Mo. 28.Mai 2018
Wie würde eigentlich die Bundesregierung auf so einen Streik reagieren?

Die Bundesregierung überhaupt nicht! Unsere Gesetze würde
bei wilden Streiks fristlose Kündigung zu lassen. Denn diese
Streiks sind nach unserem Recht rechtswidrig, leider.

Berufskraftfahrer bei uns alles Einzelkämpfer und so gut wie
überhaupt nicht unter einen Hut zu bringen. Nirgendwo gibt
es wohl größere Sturköpfe, wie bei uns in Deutschland.  ::)






Kuddel

Zitat von: Sunlight am 13:18:36 Mo. 28.Mai 2018
Unsere Gesetze würde bei wilden Streiks fristlose Kündigung zu lassen. Denn diese
Streiks sind nach unserem Recht rechtswidrig, leider.

Auch in Brasilien sind wilde Streiks verboten und lassen die fristlose Kündigung zu.
Doch was nützt das der Regierung? Mit entlassenen Fahrern läßt sich der notwendige Transport auch nicht hochfahren.

dagobert

Zitat von: Sunlight am 13:18:36 Mo. 28.Mai 2018Die Bundesregierung überhaupt nicht!
Das bezweifle ich.
Bricht die Versorgung (teilweise) zusammen, ist die Bundesregierung m.A.n. gezwungen etwas zu unternehmen.
Zu Recht und Ordnung gehört schließlich auch, dass die Leute was zu fressen haben.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Würde in D durch Streiks die Infrastruktur zum Erliegen kommen, rechne
ich damit, das die Voraussetzungen für den Einsatz der Bundeswehr im
inneren a la "bei besonderen Ausnahmesituationen" als erfüllt kommuniziert
werden.
Der Barras würde anbei infrastrukturell wichtige Orte wie Kraftwerke,
Lagerstätten von fossilen Brennstoffen, Wasserwerke und Telekommunikations-
zentralen bewachen und die Bullerei hat dann genug Kapazitäten, um gegen
die Streikbeteiligte Bevöllkerung losgehen zu können..

Jedenfalls traue ich den Machthabenden und dem Auslegungsspielraum von
Gesetzen und Vereinbarungen dies zu.. Nicht nur in D. sondern in der ganzen
EU..

::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Die Armee ist in einem solchen Fall nutzlos. Wie oft muß ich das noch erklären!?!
Es nervt mich ungemein, wie sehr man Angst vor der eigenen Kraft hat. Immer wird auf einen angeblich allmächtigen Feind verwiesen.
Immer werden AfD, sich einmischende Medien und Geheimdienste vorgeschoben und wenn alles nicht hilft, wird die Armee eingesetzt. Blabla.

Die brasislianische Regierung hätte vielleicht auch alles über den Haufen geschossen, wenn es etwas nützen würde. Tote Trucker machen aber keine Transporte. Die Wirtschaft und die Regierung brauchen ein funktionierendes Transportsystem.

Der Streik findet breite Unterstützung. Es schließen sich weitere Berufgruppen, wie z.B. die Bauern an.
Die Regierung und die Armee sind aufgeschmissen, wenn die Transportarbeiter zusammenhalten.

Über die Organisierung:
ZitatDie Organisierung der Streiks hatte zunächst in den sozialen Medien begonnen, wodurch auch viele Fahrer teilnehmen konnten, die keiner Gewerkschaft angehören. In geschlossenen Online-Gruppen wurde debattiert und spontan am Sonntag, dem 20. Mai, beschlossen, die Straßen lahmzulegen.

Temer hatte daraufhin am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal Änderungen mit Vertretern der Lkw-Fahrer verhandelt. Diese sollten die Blockaden für 15 Tage aussetzen, im Gegenzug sollte Petrobras den Dieselpreis für einen Monat um zehn Prozent senken. Der brasilianische Verband der Lkw-Fahrer (Abcam), der rund 700.000 Lkw-Fahrer vertritt, lehnte den Vorschlag jedoch ab und betonte, den Streik erst nach dem Rückgang der Kraftstoffpreise und einer Senkung der Steuern auszusetzen.

Die Infos aus der NZZ sind beeindruckend:

Zu Beginn des Streiks zeigte die grosse Mehrheit der Brasilianer in den sozialen Netzwerken Sympathie für die Blockadepolitik. Die Zustimmung schwindet langsam, seit die meisten Menschen die Folgen der Versorgungsmängel zu spüren bekommen.

Den Lastwagenfahrern haben sich auch andere Berufsgruppen wie die Bauern angeschlossen.

Brasiliens Präsident Michel Temer hat am Sonntag einen weiteren Versuch unternommen, die Streikenden zu besänftigen. In einer Fernsehansprache teilte er mit, er habe drei Dekrete unterzeichnet und «alles gegeben», was verlangt worden sei. Zum einen soll der Dieselpreis um 12% sinken für eine Zeitspanne von 60 Tagen. Am Mittwoch hatte der halbstaatliche Energiekonzern Petrobras bereits einen Preisnachlass von 10% angekündigt. Der Konzern werde für die staatlich verordnete Preisreduktion kompensiert, sagte Temer am Sonntag.

Ein zweites Dekret richtet sich an Zollbeamte und weist diese an, Lastwagenfahrern nur Achsen zu belasten, die auch mit Ware beladen sind. Das dritte Dekret, das Temer erliess, soll Fahrern einen Mindesttarif beim Frachttransport garantieren.

Doch die Zugeständnisse waren vergebens: Die Streikenden wissen, dass die schwache Regierung erpressbar ist und dass noch mehr zu holen ist. Bereits jetzt demonstrieren die Lehrer. Diese Woche wollen die Ölarbeiter in den Streik gehen.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/brasilien-steht-still-ld.1389229


Die Regierung setzt zum Schutz der Infrastruktur das Militär ein (Duque de Caxias, 25. Mai 2018).










Fritz Linow

Zitat2.6.18
Streik der Lkw-Fahrer in Brasilien geht zu Ende, harte Einschnitte angekündigt
(...)
De-facto-Präsident Michel Temer kündigte indes an, die Einnahmeausfälle durch die Senkung der Dieselpreise über eine Kürzung von Sozialprogrammen kompensieren zu wollen. So sollen 13,5 Milliarden Reais (über drei Milliarden Euro) eingespart werden, die bisher unter anderem Bildungsprogrammen, der Prävention von Drogenmissbrauch und weiteren Gesundheitsprogrammen zugutekamen.
(...)
https://amerika21.de/2018/06/202641/streik-lkw-fahrer-oelsektor-brasilien

Kuddel

Die Androhung einer erneuten Arbeitsniederlegung zeigt Wirkung:

ZitatBrasilianischer Richter hebt einstweilige Verfügungen auf und setzt Mindestfrachtpreise wieder in Kraft

BRASILIA, 12. Dezember (Reuters) - Der brasilianische Richter Luiz Fux hob eine einstweilige Verfügung auf, der er letzte Woche noch zugestimmt hatte, und stellte am Mittwoch eine umstrittenen Frachtraten wieder in Kraft, in der die Mindestpreise für Lkw-Frachten festgelegt werden.

Die Frachtraten wurde von Landwirten und Rohstoffhändlern heftig kritisiert, und Fux hatte eine einstweilige Verfügung akzeptiert, mit der Geldbußen wegen Verstößen gegen die Mindestpreise untersagt wurden. Die Regierung hatte ihn angesichts eines drohenden erneuten Streiks der Trucker erfolgreich aufgefordert, die einstweilige Verfügung aufzuheben. Die kommende Regierung des designierten Präsidenten Jair Bolsonaro hat nicht vor, den Katalog der Frachtpreise aufzuheben, berichtete Reuters am Freitag.
https://www.reuters.com/article/brazil-freight/brazil-judge-revokes-injunction-reinstates-minimum-truck-freight-rates-idUSS0N1XG00W

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