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Automobilsubunternehmen und - Zulieferer
Kuddel:
Die wohl bedeutendste Industriebranche des Landes erbeitet seit Jahren recht erfolgreich mit der Schrumpfung der Stammbelegschaft und dem Outsourcing und der Fremdvergabe. Doch in letzter Zeit wird es an den prekären Rändern dieser Branche immer unruhiger und Leiharbeiter, Zulieferer und Outgesourcte beginnen sich zu wehren. Deshalb starte ich einen neuen Thread zu diesem Thema.
--- Zitat ---Proteste in Dingolfing
Mit Trillerpfeifen und großen Bannern versammeln sich am Donnerstag 50 Beschäftigte der ISS Automotive Services am Dingolfinger Marienplatz.
Sie kämpfen für mehr Lohn.
Seit 2011 ist die ISS als Dienstleister für die BMW-Werke in Dingolfing und Landshut tätig.
Die Beschäftigten erledigen alle technischen Reinigungsarbeiten in den Werken, meistens nachts und am Wochenende.
Der Protest richtet sich gegen die Geschäftsführung von ISS:
Die hat laufende Tarifverhandlungen am Mittwoch einfach eingestellt.
Mit weiteren Aktionen könnten die Reinigungstrupps die Produktion beim niederbayerischen Autohersteller empfindlich stören.
--- Ende Zitat ---
https://www.radio-trausnitz.de/proteste-in-dingolfing-38004/ https://www.radio-trausnitz.de/proteste-in-dingolfing-38004/
" könnten die Reinigungstrupps die Produktion beim niederbayerischen Autohersteller empfindlich stören"
Cool. Eine kleine Zahl outgesourcer Reinigungskräfte kann einen großen Konzern "empfindlich stören". ;D
Hintergrund:
Die ISS Facility Services Holding GmbH ist ein Serviceunternehmen im Bereich Gebäudemanagement mit Sitz in Düsseldorf. Die Dienstleistungen umfassen Reinigung, technisches Gebäudemanagement, Catering, Sicherheitsdienste und Support Services.
Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete ISS in Deutschland einen Umsatz von 332 Millionen Euro und beschäftigte über 8.500 Mitarbeiter.
Der Mutterkonzern ISS A/S wurde 1901 in Kopenhagen, Dänemark, gegründet. Der Eintritt in den deutschen Markt erfolgte 1960. Mittlerweile ist ISS in mehr als 75 Ländern weltweit vertreten.
Vor einem Jahr:
--- Zitat ---Werkverträge
Neue Klagewelle gegen Daimler
Daimler hat massive Probleme mit ehemaligen Mitarbeitern, die als externe Werkvertrags-Kräfte bei dem Autokonzern arbeiten. Nach WirtschaftsWoche-Informationen drohen Dutzende Klagen.
Mehr als 30 Mitarbeiter des Dienstleisters ISS Automotive Services, die unter anderem in Stuttgart-Möhringen für den Autokonzern tätig sind, wollen sich nach WirtschaftsWoche-Informationen bei ihrem früheren Arbeitgeber einklagen und wieder Teil der Daimler-Stammbelegschaft werden. Daimler hatte seine Gebäudedienstleistungsmannschaft 1996 in ein Tochterunternehmen ausgelagert und dieses mit rund 600 Mitarbeitern 2007 an die ISS-Group mit weltweit 500.000 Mitarbeitern verkauft.
Die Kläger wechselten dabei den Arbeitgeber, blieben aber nach ihrer Beschreibung unter kaum veränderten Umständen an ihren Arbeitsplätzen. Nach Auffassung ihrer Anwälte, der Stuttgarter Arbeitsrechtler Walter Törmer und Stefan Nägele, waren sie so eng in die internen Arbeits- und Weisungsstrukturen integriert, dass faktisch nicht ISS, sondern Daimler ihr Arbeitgeber ist.
Träfe das zu, läge ein Missbrauch des Werkvertragsprinzips vor, das eine volle Integration in die Abläufe des Auftraggebers verbietet. Ein Konzernsprecher bestreitet den Vorwurf und erklärt auf Anfrage, „dass die Arbeitsverhältnisse werkvertragskonform sind“. Daimler beziffert die Zahl der Verfahren auf 24. Vier davon hat der Konzern in erster Instanz gewonnen, sie gehen in eine zweite Runde.
Fünf neue Verfahren sollen am 25. Juli vor dem Arbeitsgericht Stuttgart verhandelt werden. Anwalt Nägele ist für Daimler kein Unbekannter: Der Arbeitsrechtsspezialist hat bereits für rund 50 Daimler-Werkverträgler und scheinselbstständige Testfahrer feste Arbeitsverträge und teilweise sechsstellige Lohnnachzahlungen erstritten.
--- Ende Zitat ---
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/werkvertraege-neue-klagewelle-gegen-daimler/20062316.html
--- Zitat ---Klagen gegen Daimler und BMW
Werkvertrags-Arbeiter proben den Aufstand
Neben dem Abgasskandal und dem Kartellverdacht droht Daimler eine weitere teure Baustelle: Dutzende von Werkvertragskräften wollen sich in die Stammbelegschaften einklagen. Am Dienstag starten fünf Verfahren vor Gericht.
Der Stuttgarter Arbeitsrechtler Stefan Nägele ist ein guter Bekannter für die Juristen von der Rechtsabteilung des Daimler-Konzerns. Für rund 50 ehemalige Daimler-Werkvertragskräfte und scheinselbständige Testfahrer hat Nägele in den vergangenen Jahren Arbeitsverträge und Lohn-Nachzahlungen in teilweise sechsstelliger Höhe erstritten.
Jahrelange strafrechtliche Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart endeten im Februar 2016 damit, dass Daimler und sein Dienstleister MB Tech „zur Abschöpfung des geschätzten wirtschaftlichen Schadens" 9,5 Millionen Euro an die Staatskasse zahlten. Ebenso hoch waren die Nachzahlungen an die Rentenversicherung.
Pfusch bei den Arbeitsverhältnissen
Wenn Nägele und der ebenfalls in Stuttgart tätige Arbeitsrechtler Walter Törmer richtig liegen, gibt es bei Daimler nach wie vor Pfusch an den Arbeitsverhältnissen. Die beiden Anwälte vertreten mehr als 30 Mitarbeiter des Dienstleisters ISS Automotive Services, der zur ISS-Group mit weltweit 500.000 Mitarbeitern gehört. Die Kläger wollen Teil der Daimler-Stammbelegschaft werden, der sie bis 2007 regulär angehörten.
--- Ende Zitat ---
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/klagen-gegen-daimler-und-bmw-werkvertrags-arbeiter-proben-den-aufstand/20092430.html
Nao:
HUF Hulsbeck Furst GmbH Co.KG, Zulieferer für Mercedes-Benz, BMW, AUDI, VW, GM, PSA und FORD.
https://www.huf-group.com/1/
Es gab Beschwerden von Leiharbeitern in China über die Arbeitsbedingungen in dem deutschen Unternehmen.
Ich bin gebeten worden, mit der Veröffentlichung der Beschwerden noch zwei Wochen zu warten und dem Unternehmen die Chance zu geben, darauf zu reagieren.
Nao:
Nun kann die Übersetzung des Schreibens veröffentlicht werden,
ein Beschwerdebrief über Arbeitsrechtsverletzungen in China.
--- Zitat ---Von:
Globalisierungsmonitor, Hongkong 19.Juli 2019
An:
Dr. Lars Placke,
Senior Vice President HUF Hulsbeck Furst GmbH Co.KG
Betr.: Beschwerde von 163 Arbeitern bei HUF-Yantai China
Sehr geehrter Herr Dr. Placke,
Beschwerde Ihrer Arbeiter in China: Nach Angaben der Arbeiter ist Ihr Unternehmen HUF ein führender Entwickler und Hersteller von elektrischen und mechanischen Schließsystemen und beliefert die internationale Automobilindustrie und zu Ihren Käufern gehören Mercedes-Benz, BMW, AUDI, VW, GM, PSA und FORD. HUF hat vier Standorte in verschiedenen Städten Chinas. Es sind Yantai HUF, Changchun HUF, Chongqing HUF und Shanghai HUF. Diese Beschwerde stammt von den Arbeitern des Werks HUF Yantai. Nach Angaben der Arbeiter von HUF Yantai, hat HUF Yantai massiv gegen die chinesischen Arbeitsgesetze verstoßen. Bitte beachten Sie die folgenden Einzelheiten:
a. Verstöße gegen die Entsendungsbestimmungen für die Entsendung von Leiharbeitern. Entsandte Mitarbeiter müssen den gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten.
b. Die Anzahl der entsandten Mitarbeiter darf 10% der Gesamtbelegschaft nicht überschreiten.HUF Yantai hat schwerwiegend gegen Artikel 4 der Übergangsbestimmungen für die Arbeitsüberlassung verstoßen. Die Leiharbeiter dürfen 10 % der gesamten Beschäftigtenzahl nicht überschreiten. Derzeit sind jedoch im Durchschnitt 40% der Belegschaft Leiharbeiter, und in einigen Abteilungen sind es sogar 80%.B. Verstöße gegen das Arbeitsvertragsrecht und die Wohnungsbaufondsverordnung HUF Yantai hat deutlich gegen Artikel 63 des Arbeitsvertragsgesetzes verstoßen. Entsandte Arbeitnehmer müssen bei gleicher Arbeit gleiches Entgelt erhalten wie die regulären Arbeiter des Unternehmens.
Beispiele:
* Das Unternehmen trug nur für die regulären Arbeiter, nicht aber für die Leihrbeiter zum Wohnungsbaufonds bei. Das Arbeitsversorgungsunternehmen reagierte nicht auf die Forderungen der Arbeiter, forderte die Arbeiter jedoch auf, die Kämpfe für die gesetzlich vorgeschruiebenen Wohnungsfonds aufzugeben.
* Jeder reguläre Arbeiter hat in den letzten Jahren 5000 Yuan (588 Eur) pro Jahr als Jahresendzulage erhalten, aber die meisten Leiharbeiter erhielten nur 500 Yuan (58 Eur).
* Den Arbeitern wurde keine Kopie des Arbeitsvertrags ausgehändigt.HUF Yantai hat weder den Stammbeschäftigten, noch den Leiharbeitern eine Kopie des Arbeitsvertrags ausgehändigt. Dies verstößt gegen Art. 16, Punkt 2 des Arbeitsvertragsgesetzes; und Art. 18 der Arbeitsvertragsbestimmungen der Provinz GuangdongErstens zwang HUF Yantai die Arbeiter, einen blanko Arbeitsvertrag zu unterschreiben, der freien Raum ohne wichtige Details wie Löhne, Arbeitsplatz usw. enthielt. Nachdem die Arbeiter eine Beschwerde bei der Arbeitsüberwachungsbehörde eingereicht hatten, begann die Unternehmensleitung von HUF Yantai, den Inhalt des Arbeitsvertrags zu ändern und fügte einige unangemessene Inhalte hinzu (d.h. hielten den Arbeitern illegalerweise ihre Einmalzahlung der Pensionszulage vor) und zwang die Arbeiter, den neuen Vertrag erneut zu unterzeichnen, aber sie weigerten sich.Die Arbeiter wissen, dass die Unterzeichnung eines leeren Arbeitsvertrags HUF Yantai und dem Arbeitsüberlassungsunternehmen die Möglichkeit gibt, die gewünschten Angaben eigenständig zu machen, einschließlich der Entlassung von Arbeitnehmern. Sie könnten beispielsweise das Kündigungsdatum des Arbeitsvertrags frei ausfüllen und die Arbeitnehmer entlassen. Die Abteilung für Arbeitsüberwachung wies das Unternehmen und die Arbeiter an, einen neuen Vertrag auszuhandeln.
c. Verstöße gegen die Bevölkerungs- und Familienplanungsvorschriften der Provinz Shandong, Artikel 26 der Bevölkerungs- und Familienplanungsvorschriften der Provinz Shandong: Wenn ein Arbeitnehmer ein Kind hat, zahlt ihm das Unternehmen bei seinem Ausscheiden einen einmaligen Rentenzuschuss in Höhe von 30% des durchschnittlichen Jahresgehalts (Vorjahr) der Stadt.Der durchschnittliche Jahreslohn betrug 68408 Yuan im Jahr 2018 und 30% von 68408 Yuan ergibt 20522 Yuan.HUF Yantai gewährt einen einmaligen Pensionszuschuss für pensionierte Arbeitnehmer mit einem Kind. Die Unternehmensleitung von HUF Yantai hat die Arbeiter jedoch einseitig und illegal von diesem Recht im neuen Arbeitsvertrag ausgeschlossen und die Arbeiter zur Unterzeichnung gezwungen. Dies zeigt, dass HUF Yantai nicht integer ist und die Arbeiter nicht respektiert. Es wurde keine Einigung erzielt. Angesichts der mehrfachen Verstöße durch HUF Yantai zeigte sich die Betriebsgewerkschaft HUF Yantai als nutzlos und hat keine Maßnahmen zur Verteidigung der Arbeiterinteressen ergriffen.Die 163 Leiharbeiter, darunter sowohl diejenigen, die noch arbeiteten, als auch diejenigen, die bereits gegangen waren, kamen zusammen, um ihre Rechte zu verteidigen, indem sie fünf Arbeitervertreter wählten. Die Arbeitervertreter gingen zur örtlichen Arbeitsüberwachungsbehörde und die Abteilung für das Finanzmanagement der Wohnungsbaubehörde, um eine Beschwerde gegen HUF Yantai wegen der oben genannten Verstöße einzureichen, und es gibt keine Aussicht auf eine Lösung. Sie wandten sich auch an zwei Ebenen des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes (ACFTU) und des Allchinesischen Frauenbundes (ACFW), um Unterstützung zu suchen. Keine dieser Organisationen hat jedoch Hilfe und Unterstützung geleistet.
Die Forderungen der HUF Yantai Arbeiter lauten wie folgt:
* Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, einschließlich des gleichen Jahresprämie und anderer betrieblicher Sozialleistungen für reguläre- und Leiharbeiter.
* HUF und das Leihunternehmen sollen allen Arbeitnehmern, einschließlich der regulären- und den Leiharbeitern eine Kopie des unterzeichneten Arbeitsvertrags aushändigen. Die Arbeiter sollen nicht gezwungen sein, einen leeren Arbeitskontrakt zu unterschreiben.
* HUF soll die den Leiharbeitern geschuldeten Wohnbeihilfen zahlen zu dem gleichen Anteil, wie für ihre eigenen Arbeiter, und es soll in Zukunft die Zahlung der Wohnbeihilfen an die Leiharbeitnehmer fortsetzen zu dem gleichen Satz, den es für ihre eigenen Arbeiter zahlt.
* HUF und das Leihunternehmen sollten unverzüglich die illegalen Änderungen des Arbeitsvertrags einstellen und sofort neue Bedingungen in den Arbeitsvertrag aufnehmen, um den Arbeitern nicht länger den einmaligen Kindergeldzuschuß vorzuenthalten.Als Hauptgesellschaft der HUF Yantai, sollten Sie in Deutschland das Fehlverhalten Ihrer Tochtergesellschaften in China genau überprüfen, da Sie verantwortlich sind und für die Einhaltung der Rechte der chinesischen Arbeiter einzustehen haben, die Ihre Produkte herstellen. Wir erwarten, dass Sie sofort nach Erhalt dieses Briefes handeln und das sollte einschließen, dass das Management von HUF Yantai mit den Arbeitnehmervertretern von HUF Yantaiai bald verhandelt und den Streitfall für die Betroffenen zufriedenstellend beilegt. Wenn wir in zwei Wochen nichts von positiven Ergebnissen von Ihnen aus Ihrem Unternehmen gehört haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen - weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeiter.
Für weitere Informationen über den ganzen Zeitraum des Disputs klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link (chinesisch): http://www.cnwcwa.com/newsdetail_1806614.html
Mit freundlichen Grüßen
May Wong
Executive Director
Website: www.globalmon.org.hk
--- Ende Zitat ---
Kuddel:
--- Zitat ---Autozulieferer:
Continental will bis zu 20.000 Stellen streichen
Wegen der Krise in der Autoindustrie will der Zulieferer Continental in den kommenden zehn Jahren bis zu 20.000 Stellen streichen. In Deutschland sollen etwa 7.000 der momentan mehr als 62.000 Stellen wegfallen, teilte das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Bis Ende 2023 sollen bereits 5.000 Jobs gestrichen werden. Weltweit hat der Konzern mehr als 244.000 Arbeitsplätze, er ist nach Bosch und Denso der drittgrößte Zulieferer.
--- Ende Zitat ---
https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-09/continental-autozulieferer-stellen-streichen-umbau
Kuddel:
--- Zitat ---Erster Streik bei Graepel in 71 Jahren
Löningen. Bei Graepel und der Friedrich Graepel AG in Löningen hat es am Dienstag einen Warnstreik gegeben. Es ist nach Angaben der IG Metall der erste Streik in 71 Jahren Firmengeschichte.
--- Ende Zitat ---
https://www.nwzonline.de/cloppenburg/wirtschaft/loeningen-tarif-erster-streik-bei-graepel-in-71-jahren_a_50,5,4003034135.html
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